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<strong>Weltladen</strong>-<strong>Magazin</strong><br />
Ausgabe 1/2<strong>01</strong>7<br />
Fairer Handel und Flucht<br />
Solidarität ist grenzenlos<br />
Produkttipps & Rezepte
FAIRE INFORMATION AUS IHREM WELTLADEN<br />
Liebe Leserinnen und Leser!<br />
Flucht, Asyl und Migration sind derzeit<br />
so präsent wie kaum eine anderes<br />
Thema und werden oftmals kontrovers<br />
debattiert. Anlässlich dieser Aktualität<br />
steht die Kampagne „Fairer Handel<br />
und Flucht - Rolle, Beiträge und Grenzen“<br />
unter dem Motto „Solidarität ist<br />
grenzenlos“. Zum <strong>Weltladen</strong>tag am 13.<br />
Mai machen die Weltläden auf diesen<br />
Zusammenhang aufmerksam und<br />
zeigen, was durch Solidarität erreicht<br />
werden kann.<br />
Das <strong>Weltladen</strong>magazin informiert Sie<br />
über Zahlen und Fakten rund um die<br />
Thematik, zeigt konkrete Beispiele auf<br />
und beleuchtet dabei die Rolle des Fairen<br />
Handels hin. Weiters erwarten Sie<br />
Produktneuheiten, Trends und leckere<br />
Rezepte!<br />
Viel Freude beim Lesen wünscht<br />
Ihre Redaktion<br />
Menschen auf der Flucht & IHRE Gründe<br />
Weltweit sind über 60 Millionen Menschen auf der Flucht.<br />
Ende 2<strong>01</strong>5 verzeichnete UNHCR mit 65,3 Millionen die bisher<br />
höchste Zahl an Geflüchteten - die meisten im eigenen Land<br />
vertrieben, einige auch zur Flucht über Grenzen hinweg<br />
gezwungen.<br />
Sie suchen in Nachbarländern Schutz, nur ein Zehntel der<br />
Zufluchtssuchenden leben in Industrienationen. Gewaltsame<br />
Konflikte haben zu einem massiven Anstieg der Zahl<br />
fliehender Menschen geführt. In den letzten fünf Jahren sind<br />
Konflikte unter anderem in Syrien, Irak, Südsudan, der Zentralafrikanischen<br />
Republik und Burundi ausgebrochen, aber<br />
auch langjährige Konflikte wie in Afghanistan und Somalia<br />
schwelen weiter. Die Zahl derer, die in ihre Heimat zurückkehren<br />
können, ist verschwindend gering. Meist schauen<br />
sie einer ungewissen Zukunft und einem Leben am Rand der<br />
Gesellschaft entgegen.<br />
Menschen fliehen jedoch nicht nur vor Krieg und Gewalt,<br />
sondern auch aufgrund wirtschaftlicher Situationen, die ein<br />
passables (Über-) Leben in der Heimat unmöglich machen<br />
oder sogar eine existenzielle Bedrohung darstellen.<br />
Die Ursachen von Flucht sind vielfältig<br />
Sie liegen nicht zuletzt an einem globalen ökonomischen<br />
Ungleichgewicht, das in unserem Wirtschaftssystem strukturell<br />
verankert ist. Internationale Handelsabkommen der WTO<br />
fußen auf zahlreichen, intransparenten Aushandlungsprozessen,<br />
in denen meist die Interessen der Industrieländer denen<br />
des globalen Südens entgegenstehen. Dabei sitzen Erstere<br />
durch ihre wirtschaftlichen Kapazitäten meist am längeren<br />
An der spanischen Grenze in Melila. (Bild: APA, 2<strong>01</strong>4)<br />
Hebel. Auswirkungen sind z.B. der Export hochsubventionierter<br />
Agrarprodukte in afrikanische Länder, die den einheimischen<br />
Markt zerstören.<br />
Landgrabbing & Wegwerfmentalität<br />
Ein großes Problem stellt des Weiteren das sogenannte<br />
„Landgrabbing“ dar. Staaten und Konzerne kaufen hier in<br />
großem Stil Ackerland auf und ziehen dadurch den Menschen<br />
buchstäblich den Boden unter den Füßen weg. Kleinbäuerinnen<br />
und Kleinbauern verlieren ihre Existenzgrundlage<br />
und müssen ihrem Land den Rücken kehren.<br />
Auch durch das „Entsorgen“ von Produkten wie Altkleider<br />
und Elektroschrott in Ländern des globalen Südens, entsteht<br />
Vorort eine Konkurrenz zu einheimischen Gütern. Die vernichtet<br />
Arbeitsplätze und führt zu einer Weiterverarbeitung<br />
unter katastrophalen Bedingungen mit fatalen Folgen für die<br />
Gesundheit der dort lebenden Menschen.<br />
Klimawandel und als Folge Arbeitsmigration<br />
Auch der Klimawandel, der in nicht geringem Maße durch<br />
den Lebensstandard der Industrieländer vorangetrieben<br />
wird, hat in Ländern des globalen Südens bereits konkrete<br />
Auswirkungen auf klimatische Bedingungen und damit auf<br />
die vorhandenen Anbaumöglichkeiten.<br />
So kam es beispielsweise aufgrund veränderter Regenzeiten<br />
in den letzten Jahren zu großen Ausfällen bei der Kaffeeernte,<br />
denn den Bäuerinnen und Bauern war es nicht mehr möglich<br />
den Kaffee wie üblich in der Sonne zu trocknen. Vielmehr<br />
führte phasenweise einsetzender Regen zur Unterbrechung<br />
des Trocknungsprozesses und erheblichen Qualitätsverlusten<br />
des Kaffees.<br />
Diese Beispiele zeigen wie widrige Lebensumstände und<br />
damit auch die Perspektivlosigkeit vieler Menschen verstärkt<br />
werden, die sich deshalb zur Flucht gezwungen sehen.<br />
Eine Folge davon ist die Arbeitsmigration in wirtschaftlich<br />
stärkere Länder, um durch Remissen (Geldüberweisungen<br />
von Migranten in ihr Herkunftsland) das Überleben der eigenen<br />
Familie sicherstellenzustellen. Neben der Lebensgrundlage<br />
für Verwandte stellen diese Geldtransfers auch einen<br />
Großteil der gesamtwirtschaftlichen Leistungen eines Landes<br />
dar und haben somit Einfluss auf geringere Armut, bessere<br />
Gesundheit und mehr Bildung.<br />
Geflüchtete zu Gast im <strong>Weltladen</strong> Perchtoldsdorf<br />
BEGRIFSSWIRRWARR<br />
Der Begriff Wirtschaftsflüchtling wird oft diffamierend<br />
verwendet. Dabei wird vergessen, dass die Wirtschaft<br />
eines Landes die Folge von Politik ist. Die sogenannten<br />
Wirtschaftsflüchtlinge sind damit auch politische Flüchtlinge.<br />
Viele sind trotzdem der Meinung, Menschen, die aus<br />
wirtschaftlichen Gründen flüchten, hätten „keine wirklichen<br />
Asylgründe“.<br />
Wie populär diese Ansicht im europäischen Raum ist, zeigt<br />
beispielsweise die in Deutschland aufgekommene Pegida-<br />
Bewegung. Auch Regierungen, ob links oder rechts, geben<br />
vor, gegen Wirtschaftsflüchtlinge rigoros vorzugehen. Doch<br />
kaum jemand verlässt seine Heimat grundlos. Sogenannten<br />
Wirtschaftsflüchtlinge sind zwar keinem Krieg oder politischer<br />
Verfolgung ausgesetzt, eine würdige Existenz in ihren<br />
Herkunftsländern ist jedoch oftmals nicht möglich.<br />
Menschen, die ihre Heimat aufgrund von Armut und Not<br />
verlassen, sind per Gesetz keine Geflüchteten, sondern<br />
MigrantInnen, zu deren Aufnahme Österreich nicht verpflichtet<br />
ist. Als Flüchtling gelten nur Menschen, denen in ihrer<br />
Heimat Gefahr durch Verfolgung aufgrund von Rasse, Religion,<br />
Nationalität, politischer Meinung oder Zugehörigkeit zu<br />
einer bestimmten sozialen Gruppe droht. Asylsuchende sind<br />
Menschen, die sich momentan im Asylverfahren befinden.<br />
Buch-Tipp<br />
Dorthin kann ich nicht zurück.<br />
Flüchtlinge erzählen.<br />
Sova, Renate / Sova, Ursula / Duit, Folgert<br />
(Hg.), Promedia 2<strong>01</strong>2<br />
WANDEL DURCH<br />
FAIREN HANDEL<br />
Die Bekämpfung der kriegerischen Ursachen für Fluchtbewegungen<br />
nach Europa ist kein Fokus des Fairen Handels. Das<br />
übersteigt unsere Möglichkeiten bei Weitem.<br />
Unser Aufgabe liegt darin, menschenwürdige Arbeitsbedingungen<br />
und damit Perspektiven für Menschen zu schaffen.<br />
Instrumente sind der Absatz von Produkten in den Weltläden,<br />
die Zahlung von fairen Preisen, welche die Lebenshaltungskosten<br />
der ProduzentInnen decken und die Infrastruktur in<br />
Bereichen wie Bildung und Gesundheit verbessern. Damit<br />
verringert sich der Druck, die eigene Heimat aufgrund wirtschaftlicher<br />
Perspektivlosigkeit zu verlassen.<br />
Die Verkaufszahlen fair gehandelter Produkte steigen, trotzdem<br />
bilden sie nur unter ein Prozent des gesamten Welthandels<br />
ab. Das zeigt, dass die Bekämpfung von Flucht und Migration,<br />
durch eine andere Wirtschafts- und Handelspolitik,<br />
nur langsam vorangeht und vorerst langfristig wirksam ist.<br />
Aber auch kurzfristige Ansätze sind wichtig für den Wandel.<br />
Die <strong>Weltladen</strong>bewegung spricht sich für das Recht auf Asyl<br />
und die Aufnahme schutzbedürftiger Menschen aus. Denn:<br />
Solidarität ist grenzenlos.<br />
Wie leben Flüchtlinge in Europa? Warum<br />
haben sie ihre Heimat verlassen und mit<br />
welchen Hoffnungen sind sie hierher gekommen?<br />
Was haben sie daheim zurückgelassen,<br />
was hier gefunden?<br />
25 Asylsuchende erzählen ihre Geschichten.<br />
Und ebenso viele Menschen hören<br />
ihnen zu und schreiben diese Geschichten<br />
auf. Kindheitsgeschichten, Fluchtgeschichten,<br />
Liebesgeschichten, Lebensgeschichten.<br />
Der jüngste Erzähler und dessen Zuhörer<br />
sind gerade erst 16 Jahre alt. Ein Buch<br />
von Menschen mit Papieren gemeinsam<br />
mit Menschen, die ihre Dokumente verloren,<br />
verbrannt, zurückgelassen oder gar<br />
nie besessen haben. Und die nun warten.<br />
Auf einen Pass, auf ein Leben in Sicherheit<br />
und auf ein wenig Glück.
Zukunft schaffen – hier wie dort<br />
Seit sechs Jahren herrscht in Syrien<br />
Krieg. Die Menschen versuchen<br />
inmitten von Gewalt und Not am Leben<br />
zu bleiben. Fünf Millionen SyrerInnen<br />
suchen in Nachbarländern Schutz,<br />
viele von ihnen in der Türkei und dem<br />
Libanon.<br />
Mit 2,5 Millionen Menschen ist die<br />
Türkei das größte Aufnahmeland,<br />
in Relation zur eigenen<br />
Bevölkerungsgröße beherbergt<br />
der Libanon die höchste Zahl an<br />
Geflüchteten. Doch auch dort müssen<br />
sie jeden Tag ums Überleben kämpfen,<br />
denn legale Arbeit ist nicht möglich.<br />
Die Geschichte des Libanon ist geprägt<br />
von zahlreichen Auseinandersetzungen<br />
und Bürgerkriegen. Massive<br />
Zuwanderung, Attentate und Anschläge<br />
drohen das Land erneut im Chaos zu<br />
versenken.<br />
Fair Trade Lebanon<br />
Die 2006 von LibanesInnen gegründete<br />
Organisation Fair Trade Lebanon (FTL)<br />
hat es sich zur Aufgabe gemacht,<br />
die Menschen dort zu unterstützen.<br />
Ausgangspunkt ist das beträchtliche<br />
landwirtschaftliche Potential und die<br />
besonderen Techniken der Verarbeitung<br />
von Lebensmitteln, die in der Region<br />
genutzt werden können.<br />
Über fairen Handel werden neue<br />
Exportmöglichkeiten geschaffen und<br />
Gewinne in Projekte von FTL investiert.<br />
Fair Trade Lebanon unterstützt<br />
und fördert marginalisierte<br />
KleinproduzentInnen, indem es eine<br />
wirtschaftliche Alternative schafft,<br />
zur Umsatzsteigerung beiträgt und<br />
traditionelle libanesische Produkte<br />
vermarktet.<br />
Ziel der Organisation ist der Kampf<br />
gegen Armut, Hoffnungslosigkeit und<br />
Landflucht. Daneben geht es um die<br />
Förderung von Bildungsprogrammen<br />
und Bewusstseinsbildung zu Fairem<br />
Handel, Kommunikations- und<br />
Netzwerkarbeit. Seit 2<strong>01</strong>0 ist FTL<br />
Mitglied der WFTO (World Fair Trade<br />
Organization) und dort aktuell auch im<br />
Vorstand vertreten.<br />
Schulungen für syrische Frauen<br />
Neben den Projekten mit lokalen<br />
Genossenschaften stehen auch<br />
syrische Schutzsuchende im Fokus<br />
von FTL. Die Integration und das<br />
Verständnis zwischen einheimischer<br />
Bevölkerung und SyrerInnen<br />
soll gefördert und Spannungen<br />
abgebaut werden. Gemeinsam mit<br />
UN Women rief FTL ein Programm<br />
ins Leben, an dem LibanesInnen<br />
und SyrerInnen gemeinsam beteiligt<br />
sind. In Schulungen werden<br />
Fähigkeiten und Kenntnisse in<br />
der Lebensmittelverarbeitung, im<br />
Marketing und dem Fairen Handel<br />
erworben.<br />
So kann mit der Zeit ein Wirtschaftskreislauf<br />
entstehen, von dem alle<br />
profitieren und der auch syrischen<br />
Geflüchteten ein selbstbestimmtes<br />
Leben im Libanon ermöglicht. Das<br />
2<strong>01</strong>5 gestartete Projekt besteht aus<br />
drei Ausbildungszentren, von denen<br />
sich eines in Beirut und zwei an der<br />
nördlichen Grenze des Landes zu<br />
Syrien befinden.<br />
320<br />
syrischen Frauen<br />
konnte bisher geholfen<br />
werden, theoretische<br />
und praktische<br />
Fähigkeiten zu<br />
erwerben.<br />
FTL Partner Khalil Wehbe<br />
Rural Woman Cooperative in Fourzoul<br />
Das Dorf Fourzoul befindet sich im Herzen der Bekaa im<br />
Libanon und ist umgeben von zahlreichen Obst und Gemüsesorten<br />
- insbesondere von Reben, die durch die trockene<br />
Luft zum Blühen kommen.<br />
Die Kooperative wurde 1997 von dreizehn Frauen gegründet,<br />
um lokale Produkte aus traditionellen Rezepten zu<br />
vermarkten. Das Ziel ist es, den Überschuss der landwirtschaftlichen<br />
Produktion im Dorf zu nutzen und die Produktion<br />
zu professionalisieren. Trauben, Apfelesseig, gefüllte<br />
Auberginen, Hummus, Baba Ganoush und viele andere<br />
Produkte werden jetzt in europäischen und libanesischen<br />
Lebensmittelgeschäften verkauft.<br />
Wenn die Anfragen besonders hoch sind, helfen auch<br />
syrische Frauen aus dem Flüchtlingslager in der Nähe in<br />
der Fabrik aus. Dadurch sind bereits interessante neue<br />
Kreationen entstanden. Die Frauen verfeinern ihre Rezepte<br />
stetig und schaffen durch die Verbindung von Tradition und<br />
Moderne wertvolle Produkte, die auch im europäischen<br />
Raum immer mehr Anklang finden. Sie hoffen dadurch ihre<br />
Arbeit auszuweiten und später ihren Kindern übergeben<br />
zu können, sodass diese weiterhin im Dorf leben und das<br />
Wissen von Generation zu Generation weitergegeben wird.<br />
Mitarbeiterin von FTL<br />
Schulung für geflüchtete Frauen<br />
Drop earrings not bombs<br />
Ein weiteres Projekt, das Geflüchtete<br />
durch Fairen Handel<br />
unterstützt, befindet sich<br />
in der Türkei, dem weltweit<br />
größten Aufnahmeland.<br />
2,5 Millionen Geflüchtete<br />
sind hier registriert. Viele<br />
suchen seit Kriegsausbruch<br />
2<strong>01</strong>1, vor den Gräueltaten in<br />
Syrien fliehend, hinter der<br />
Grenze Schutz.<br />
Doch die Schritte zur Integration<br />
sind schwierig - Geflüchtete haben kein Zugang zu<br />
Sozialhilfegeldern des Staates und die Mieten sind ohne<br />
geregeltes Einkommen nicht zu bezahlen.<br />
Das Projekt „Drop Earrings not Bombs“ setzt hier an. Denn<br />
es gibt syrischen Geflüchteten in der Türkei eine Möglichkeit<br />
zur Ausbildung und Beschäftigung. In Istanbul, der<br />
bevölkerungsreichsten Stadt der Türkei, stellen geflüchtete<br />
syrische Frauen Ohrringe her. Der Erlös geht zu 100 Prozent<br />
in die Arbeit der Trägerorganisation Small Projects Istanbul<br />
und damit in die Ausbildung und Integration von Geflüchteten<br />
in der Türkei.<br />
Garn in leuchtenden Farben wird um einen tränenförmigen<br />
Rahmen geschlungen und wunderschöne Ohrringe<br />
entstehen. Jedes hergestellte Ohrringpaar ist einzigartig.<br />
Das Projekt bietet den Frauen Raum für Gemeinschaft und<br />
künstlerische Kreativität. Sie können so finanziell unabhängig<br />
werden und erhalten gleichzeitig emotionalen und<br />
sozialen Rückhalt. So wird das von Restriktionen geprägte<br />
Leben der Geflüchteten durch eine nützliche und interessante<br />
Tätigkeit bereichert und der Weg in eine bessere<br />
Zukunft geebnet.
Produkte in Ihrem <strong>Weltladen</strong>...<br />
Weltläden – Orte der Begegnung<br />
Gewürze<br />
& Lebensmittel<br />
Im <strong>Weltladen</strong> in Ihrer<br />
Nähe finden sie neben<br />
fair gehandelten<br />
Lebensmitteln wie<br />
Linsen, Bulgur, Reis<br />
auch Gewürze, Chutneys,<br />
Kaffee, Tee, Öle<br />
und Saucen. Alles<br />
Zutaten von hervorragender<br />
Qualität,<br />
die Ihre individuelle<br />
Küche verfeinern.<br />
„Solidarität ist grenzenlos“ Dass dieses Motto auch bei uns<br />
vor Ort Anwendung findet, haben in den letzten Monaten<br />
viele Weltläden bewiesen. 30 Weltläden nahmen 2<strong>01</strong>6 an<br />
einer Reisverteilungsaktion mit EZA Fairer Handel und der<br />
thailändische Reisgenossenschaft Green Net teil, bei der<br />
sechs Tonnen biofairer Reis für Geflüchtete zur Verfügung<br />
gestellt wurden.<br />
„Der Duftreis wird den vom Flüchtlingsnetzwerk betreuten<br />
Menschen in unserem Ort zur Verfügung gestellt. Er<br />
schmeckt nicht nur köstlich, sondern ist auch ein Zeichen<br />
lebendiger internationaler Solidarität“, freut sich Sabine<br />
Bardenhofer-Paul vom <strong>Weltladen</strong> Perchtoldsdorf.<br />
BIOSFAIR<br />
BIOBU - DAS FAIRE UND INNOVATIVE GESCHIRR<br />
BIOBU verkörpert eine neue Vision für zeitgemäßes Geschirr.<br />
Es besteht aus Bambusfasern (einem nachwachsenden Rohstoff)<br />
und einem lebensmittelechten Melamin-Bindemittel.<br />
Damit eignet sich das farbenfrohe Geschirr von BIOBU für heiße<br />
und kalte Lebensmittel und ist spülmaschinengeeignet.<br />
Sonnenpflege<br />
Die Rezeptur unseres BIOS-<br />
FAIR Sonnenpflegeöls basiert<br />
auf einem Lichtschutzkomplex<br />
aus wertvollen<br />
pflanzlichen und mineralischen<br />
Komponenten. Auch<br />
bei empfindlicher Haut<br />
und für Kinder geeignet.<br />
<strong>Weltladen</strong> Golling<br />
Auch das <strong>Weltladen</strong>-Team Lanzenkirchen sieht es als seine<br />
Aufgabe Brücken zu bauen. Beim <strong>Weltladen</strong>tag 2<strong>01</strong>6 kochten<br />
MitarbeiterInnen des <strong>Weltladen</strong>s und weiterer Initiativen gemeinsam<br />
mit Geflüchteten Spezialitäten aus deren Heimat.<br />
Im <strong>Weltladen</strong> Golling wurde eine Modenschau mit anschließendem<br />
Buffet organisiert, bei der Geflüchtete und Gollinger<br />
faire Mode präsentierten. Im <strong>Weltladen</strong> Gallneukirchen ist<br />
ein Korb aufgestellt, in dem Lebensmittel für unbegleitete<br />
minderjährige Geflüchtete gesammelt werden.<br />
<strong>Weltladen</strong> Golling<br />
zeigt, ist im Juni im <strong>Weltladen</strong> Reutte zu sehen.<br />
Das ist nur ein <strong>klein</strong>er Einblick in die zahlreichen und vielfältigen<br />
Aktionen, die Weltläden in ganz Österreich veranstalten.<br />
Sie zeigen, dass sie als Orte zwischenmenschlicher<br />
Begegnung einen Beitrag leisten können, um Geflüchtete in<br />
unserer Gesellschaft nicht zu marginalisieren.<br />
Was Kann ich Tun?<br />
1. Durch bewussten Konsum einen Beitrag leisten.<br />
2. Das Klima gegenüber Geflüchteten positiv beeinflussen:<br />
In einer Zeit des wachsenden rechten Populismus müssen<br />
Bewusstsein für Toleranz geschaffen und klare Statements<br />
gegen Rassismus gesetzt werden. Damit fördern wir ein<br />
gelungenes Miteinander und drängen Geflüchtete nicht an<br />
den Rand der Gesellschaft. Bekennen wir Farbe – damit wird<br />
Menschlichkeit lauter als Hass.<br />
Drop EArrings - not Bombs<br />
MIT FARBENFROHEN OHRRINGEN EIN ZEICHEN SETZEN<br />
Die Farbpalette der Ohrringe scheint schier unerschöpflich und<br />
doch ist jedes Paar einzigartig und von Hand gefertigt.<br />
Ein Must-have für alle Damen und ein wahrer Modetrend, denn<br />
der Boho-Hippie-Style ist immer noch ungebrochen! Am meisten<br />
begeistert jedoch die Initiative dahinter. (Siehe Seite 4)<br />
<strong>Weltladen</strong> Lanzenkirchen<br />
Das <strong>Weltladen</strong>-Team in Salzburg-Gneis fördert den Zugang zu<br />
Mobilität vor Ort: In eine Spendenbox werfen KundInnen ungebrauchte<br />
Busfahrkarten ein, die dann von den Geflüchteten<br />
genutzt werden können. Die Ausstellung eines syrischen<br />
Fotografen, der Fotografien von Aleppo und seiner Flucht<br />
3. Aktives Engagement:<br />
Asylkoordinatorin Anny Knapp schlägt vor, sich zuerst an in<br />
der Region bereits aktive AnsprechpartnerInnen zu wenden.<br />
„Im zweiten Schritt kann man überlegen, welche Hilfe man<br />
selbst leisten kann und ob eine Zusammenarbeit oder eine<br />
neue Initiative sinnvoller ist“, sagt sie.<br />
Die Asylkoordination Österreich gibt Auskunft zum Asylrecht<br />
und bietet Supervisionen für in der Flüchtlingsarbeit aktive<br />
Menschen an. Eine Liste bestehender Initiativen in Österreich<br />
finden Sie unter www.gruene.at/helfen.
ulgur-salat<br />
Zutaten für 1 Mittelgrosse schale:<br />
125 g Bulgur, grob*<br />
1/2 <strong>klein</strong>e Zwiebel<br />
2 TL Tomatenpaste<br />
5 EL Olivenöl*<br />
2 Frühlingszwiebeln<br />
2 Tomaten<br />
1 gelber Paprika<br />
½ Salatgurke<br />
Zitronensaft<br />
Salz & Pfeffer*<br />
Zubereitung:<br />
Bulgur gründlich abspülen und in einem Sieb abtropfen lassen.<br />
Zwiebel in feine Würfel schneiden und mit dem Öl in einem Topf<br />
anschwitzen. Tomatenpaste und Bulgur hinzugeben und kurz<br />
mitbraten. Mit 250 ml Wasser ablöschen, aufkochen lassen und<br />
1 TL Salz hinzugeben. Den Topf vom Herd nehmen, Deckel darauf<br />
setzen und ca. 30 Minuten quellen lassen, bis das Wasser afsgesogen<br />
ist. In der Zwischenzeit Gurke und Tomaten entkernen<br />
und das Gemüse in feine Würfel bzw. Ringe schneiden. Bulgur<br />
aufkochen und das Gemüse unterheben. Mit Salz, Pfeffer und<br />
Zitronensaft würzen. Tipp: Je nach Lust und Laune kann das<br />
Gemüse ausgetauscht werden.<br />
linsen-waffeln<br />
Zutaten für ca. 6 waffeln:<br />
250 g Rote Linsen*<br />
3 Eier<br />
3 EL Kokosraspel<br />
100ml Milch<br />
4 EL Agavensirup<br />
2 TL Kokosöl<br />
1 Prise Salz<br />
nach Belieben Zimt*, Vanilleschote*, Kakao*, Puderzucker<br />
Zubereitung:<br />
Rote Linsen gut abspülen, abtropfen lassen und mit kochendem<br />
Wasser überbrühen. Abgedeckt mindestens eine Stunde<br />
ziehen lassen, anschließend in ein Sieb gießen und abtropfen<br />
lassen. Die Linsen mit den restlichen Zutaten in einem Mixer<br />
oder Pürierstab zu einer homogenen Masse verarbeiten. Je<br />
nach Geschmack mit Zimt, Vanille oder Kakaopulver verfeinern<br />
und im heißen Waffeleisen ausbacken. Mit Puderzucker<br />
bestreuen.<br />
Mit * gekennzeichnete Produkte erhalten Sie im <strong>Weltladen</strong>.<br />
Österreichische Post AG/Sponsoring.Post<br />
10Z038572S<br />
Herausgeber: ARGE Weltläden, Leopoldstraße 35, 6020 Innsbruck<br />
Tel.: +43-(0)512-551150, arge@weltlaeden.at, www.weltladen.at<br />
Redaktionskoordination & Grafik: Martina Rizzo<br />
Redaktionsteam: Martina Rizzo, Sarah Gomm, Gudrun Danter<br />
Fotos: EZA Fairer Handel GmbH, Fotolia<br />
Mit freundlicher Unterstützung von FAIRTRADE Österreich<br />
Hier finden Sie den <strong>Weltladen</strong> in Ihrer Nähe:<br />
www.weltladen.at, find us on www.facebook.com/weltlaeden<br />
<strong>Weltladen</strong> – 90 x in Österreich<br />
Burgenland: Eisenstadt, Jennersdorf, Pinkafeld, Neusiedl*<br />
Kärnten: Feldkirchen, Klagenfurt, St. Veit a.d. Glan, Spittal a.d.<br />
Drau, Villach Niederösterreich: Amstetten, Baden, Bad Erlach,<br />
Ebreichsdorf, Gänserndorf, Hollabrunn, Horn, Kirchschlag,<br />
Krems, Laa, Lanzenkirchen, Mistelbach, Mödling, Perchtoldsdorf,<br />
Poysdorf, Retz, Scheibbs, Schwechat, Stockerau, St. Pölten,<br />
Tulln, Waidhofen a.d. Ybbs, Wr. Neustadt, Zwettl Oberösterreich:<br />
Bad Schallerbach, Braunau, Freistadt, Gallneukirchen,<br />
Linz, Schärding, Stadl-Paura, Steyr, Traun, Vöcklabruck, Vorchdorf,<br />
Wels, Weyer Salzburg: Bischofshofen, Golling, Saalfelden,<br />
Salzburg-Linzergasse, Salzburg-Gneis, St. Johann Steiermark:<br />
Fürstenfeld, Gleisdorf, Graz, Hartberg, Knittelfeld, Voitsberg, Weiz<br />
Tirol: Hall, Imst, Innsbruck, Kufstein, Landeck, Lienz, Reutte, St.<br />
Johann, Schwaz, Telfs Vorarlberg: Bludenz, Bregenz, Dornbirn,<br />
Egg, Feldkirch, Frastanz, Götzis, Hard, Hittisau, Hohenems*,<br />
Lochau, Lustenau, Rankweil, Schruns, Wolfurt Wien: 1<strong>01</strong>0, 1030,<br />
Südwind-Weltmusik (1070), 1080, Südwind-Buchwelt (1090), 1210<br />
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