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Doppelseiter Shri Tobi a 3

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Texte zu Advaita 3<br />

© <strong>Tobi</strong>as Knittel • www.ewig.es


Spirituelles Erwachen ist für das<br />

Verständnis wie zu schwer und zu leicht<br />

zugleich.<br />

Zu leicht, da ich es („erwacht“) vor/<br />

mit und unabhängig jedes Verstehens<br />

oder Nichtverstehens bereits immer<br />

bin.<br />

Es gibt keine wirkliche Anforderung an<br />

das Verständnis, um zu sein.<br />

Zu schwer, da kein Verständnis versteht,<br />

was das ist, was hier so einfach ist: ich<br />

bin.<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite von 81<br />

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Die einfache Tatsache zu sein überfordert<br />

das menschliche Verständnis völlig.<br />

Es blickt wie in ein hell leuchtendes<br />

völliges Verständnisdunkel.<br />

Wie soll es auch verstehen, dass die völlige<br />

Finsternis taghell leuchtet? Hier.<br />

+ + +<br />

Egal, ob ich jung oder alt bin, egal wie<br />

viel ich weiß oder vergesse, egal wie<br />

erleuchtet oder erwacht ich bin, egal<br />

welche tiefen spirituellen Erlebnisse<br />

ich habe, egal ob ich in „Himmel“ oder<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite von 81<br />

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„Hölle“ wandle, immer stelle ich fest,<br />

dass ich noch hier bin, als dasselbe,<br />

was ich immer war/ bin. Das, was dies<br />

alles erlebt.<br />

Das könnte zu denken geben, dass ich<br />

etwas bin, was über diesen relativen<br />

Ereignissen steht?<br />

„Du bist das Höchste“ sagt man auch<br />

dazu. :-) Genau und immer hier.<br />

Bei manchen ist es ja ein Wunsch,<br />

einem Lehrer in die Augen zu starren,<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite von 81<br />

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als wollten sie das erkennen, was „hinter“<br />

dem Auge ist.<br />

Doch das ist nicht möglich, da das, was<br />

„hinter“ dem Auge sein soll, dasselbe<br />

ist, was „vor“ dem Auge ist... und es<br />

anstarrt.<br />

Um das Auge zu erkennen, sollte ich<br />

also das anschauen, was „starrt“, doch<br />

ein „hinter“ oder „vor“ dem Auge existiert<br />

nur auf der relativen Ebene der<br />

Erscheinung, auf der das Auge als<br />

Sinnesorgan des Sehens besteht.<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite von 81<br />

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Gestern fragte jemand, ob ich mich für<br />

einen „Guru“ halte.<br />

Es gibt einen wunderbaren Satsang<br />

von John Sherman mit dem Titel „I am<br />

no Guru“..., den ich dazu empfehlen<br />

könnte.<br />

Ich könnte auch sagen „I am a human“,<br />

also „ich bin ein Mensch“.<br />

Guru ist „heil-ig“ und „transpersonal“.<br />

„Guru“ ist für menschliches Verständnis<br />

so gut wie nicht greifbar. „Guru“ ist der<br />

indischen Legende nach Dakshinamurti<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite von 81<br />

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selbst, der schweigende Lehrer, dessen<br />

bloße Präsenz die letzte Frage wortlos<br />

klärt.<br />

„Guru“ ist für mich persönlich die<br />

höchste Form von Heil und gehört<br />

keinem Menschen, auch wenn „Guru“<br />

durch die Augen eines Menschen blicken<br />

kann.<br />

Aber blickt Guru durch die Augen eines<br />

Menschen, beißt „die höchste Gnade“,<br />

der Legende nach Dakshinamuti, selbst<br />

zu.<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite von 81<br />

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Das kling alles etwas „verklärt“, aber<br />

das ist eben „Guru“, die Gnade der höheren<br />

Macht. Und nicht weniger und<br />

kein Mensch.<br />

Es gibt nur ein menschliches<br />

Bewusstsein, das sich in jedem<br />

Menschen individuell spiegelt und von<br />

der Intelligenz des Selbst getragen ist,<br />

und das sich aus jeder Enge befreien<br />

wird... in die Weite des Geistes.<br />

Sie wird alles von dieser Erde fegen, was<br />

dem Zurückblickenden heute noch lieb<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite von 81<br />

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und heilig ist, diese Garantie kann ich<br />

geben, auch wenn sie sich zu meinen<br />

Lebzeiten wohl nicht erfüllt. :-)<br />

Doch was ist ein Leben in der<br />

Unendlichkeit des Wesens? Nicht<br />

mehr als einer seiner unzähligen<br />

Gedanken.<br />

+ + +<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite von 81<br />

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Ist der Neoadvaita eine Lüge?<br />

So lange ich glaube, dass er nur eine<br />

Aussage ist, ist er eine Religion oder<br />

Philosophie. Sobald ich das erkenne,<br />

auf was er deutet, ist er ein Dorn, der<br />

hernach weggeworfen werden kann.<br />

Denn praktisch ist er nur ein Hinweis<br />

auf dich/ mich selbst.<br />

+ + +<br />

Viele meisten Menschen wollen gar keine<br />

Freiheit, sondern jemanden, der ih-<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 10 von 81<br />

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nen sagt, wo es lang geht, den Führer,<br />

ob als Person, Ideologie, Religion oder<br />

Leitkultur.<br />

Viele haben vor Freiheit doch viel zu<br />

viel Angst, sonst würden sie den ganzen<br />

heutigen Führern, die wie Pilze aus dem<br />

Boden schießen, den Laufpass geben.<br />

Sie sehnen sich nach der Geborgenheit<br />

in der Uniformität der Kleidung,<br />

des Denkens, des Glaubens und der<br />

Dummheit.<br />

+ + +<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 11 von 81<br />

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„Innen“<br />

Für mich war der Begriff „innen“ im<br />

spirituellen Kontext immer verwirrend,<br />

da ich, so sehr ich mich auch bemühte,<br />

kein „innen“ zu mir selbst finden konnte.<br />

Was soll das sein, „innen“?<br />

Geklärt hatte sich das für mich endgültig<br />

als mir „<strong>Shri</strong> Arunachla“ zeigte,<br />

dass es weder „innen“ noch „außen“<br />

zu mir selbst gibt.<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 12 von 81<br />

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Daher bevorzuge ich den Begriff „hier“.<br />

„look inward“ = „be here“.<br />

+ + +<br />

Real, als eigene Natur, gibt es nur das<br />

Hier und Jetzt. Und das ist nicht nur<br />

der Moment, sondern real viel mehr<br />

als die ganze Story zwischen Geburt<br />

und Tod.<br />

Was das Verständnis als Raum und<br />

Zeit interpretiert, ist eine dimensionale<br />

Vereinfachung der eigenen Wirklichkeit.<br />

So wie ich in der Mathematik einen<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 13 von 81<br />

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Punkt auf einer Parabel durch eine mathematische<br />

Ableitung (dimensionale<br />

Reduktion) bestimmen kann.<br />

Doch ist die Parabel dadurch nicht<br />

nur dieser Punkt (Moment), der in der<br />

Ableitung definiert (sichtbar) wird, sondern<br />

bleibt immer die ganze Parabel.<br />

Andererseits ist ohne diese dimensionle<br />

Reduktion, die das Wunderwerk<br />

des Verständnis vollbringt, Vielfalt gar<br />

nicht wahrnehmbar. Um mich selbst<br />

im Aspekt der Vielfalt wahrnehmen zu<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 14 von 81<br />

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können, muss ich mich wortwörtlich in<br />

meinem Wesen dimensional reduzieren,<br />

rein virtuell.<br />

Das mag zwar etwas trocken klingen,<br />

wenig festlich-emotional, aber<br />

Verstehen seiner selbst bedeutet für<br />

Verständnis letztlich auch Friede und<br />

wirkt darin emotional zurück.<br />

Egal, was das Verständnis aus mir/<br />

sich macht (Punkt auf der Parabel), im<br />

Wesen ist es/ bin ich eins mit mir selbst<br />

und nur im Bild Sichtbarmachung.<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 15 von 81<br />

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Um sichtbar zu sein, muss ich mich<br />

virtuell reduzieren... aber bleibe im<br />

Wesen das „Hier und Jetzt“, das unsagbar<br />

Ganze...<br />

...das ganze Universum, ohne wirklichen<br />

Anfang, ohne wirkliches Ende.<br />

Die gibt es (Anfang und Ende) nur als<br />

virtuelle Reduktionen meiner selbst:<br />

Verständnis.<br />

+ + +<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 16 von 81<br />

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Die tiefste Spiritualität...<br />

...fußt im ganz „gewöhnlichen“ Leben.<br />

Es ist die immer seiende und unmittelbare<br />

Berührung mit der alles beherrschenden<br />

Frage-Antwort: „Wer-das bin<br />

ich?!“<br />

Sie geht in Tiefe und Potenz immer über<br />

die relative Macht jeder Form menschlichen<br />

Verständnisses hinaus, in die<br />

unendliche Weite des „ich bin“.<br />

+ + +<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 17 von 81<br />

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Ist die Unvorhersehbarkeit...<br />

...für das Verständnis im Zeitalter des<br />

sozialen Sicherheitsdenkens gerne beängstigend,<br />

ist Vorhersehbarkeit real in<br />

der Tendenz so langweilig, wie ein Film,<br />

den ich schon öfter gesehen habe.<br />

Er mag zwar immer noch schön<br />

sein, noch immer neue Details beinhalten,<br />

die entdeckt werden können,<br />

doch die grundsätzlich Qualität des<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 18 von 81<br />

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Überraschungseffektes geht nach und<br />

nach verloren.<br />

„Überrascht sein von mir selbst“...<br />

„Überraschung in dem, was ich bin“...<br />

das nicht vorstellbare, das nicht gewusste,<br />

das neue Ich-Selbst.<br />

So sind alle endgültig scheinenden<br />

Antworten in der Frage nach mir selbst<br />

gerne „langweilig“... und die „Weite“<br />

das, was mich aus der Enge jeder<br />

Antwort erlösen kann. Immer wieder.<br />

+ + +<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 19 von 81<br />

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So lange ich mich...<br />

...als einen Teil meiner Selbst empfinde,<br />

bin ich empfunden „materiell“.<br />

Empfinde ich mich nicht mehr als einen<br />

Teil meiner selbst, empfinde ich mich<br />

„immateriell“: „transzendent“.<br />

Ist das nicht ein Widerspruch? Bin ich<br />

dann nicht schwerer als jedes Teil?<br />

Wie sagte doch schon Einstein:<br />

alle Größen sind relativ, außer der<br />

Lichtgeschwindigkeit. Aber was ist<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 20 von 81<br />

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„Lichtgeschwindigkeit?“ Für das, was<br />

sie beobachtet (sich in ihr bewegt) vergeht<br />

subjektiv keine Zeit mehr.<br />

Die schnellste Bewegung ist die leichteste.<br />

In Lichtgeschwindigkeit geschah alles<br />

in Nullzeit. Ewigkeit.<br />

Die schnellste Bewegung erschuf alles,<br />

jenseits der relativen Zeit, die jedes Teil<br />

empfindet.<br />

„Alles und Nichts“: Transzendenz<br />

des Seins.<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 21 von 81<br />

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+ + +<br />

Natürlich wäre es mir persönlich lieber,<br />

- ich hätte 2 Millionen auf dem Konto.<br />

- ich hätte das ultimative Sextoy<br />

- ich wäre im Ironman Sieger<br />

- mein Haushaltsroboter wäre nicht nur<br />

ein Traum<br />

- Trump hätte die Wahl verloren<br />

- in Syrien und Afghanistan wäre kein<br />

Krieg<br />

- und und und...<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 22 von 81<br />

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...und doch überwiegt Vertrauen in<br />

etwas, was wie unsagbar ist.<br />

Jede Angst ist letztlich eine Angst vor<br />

uns selbst, im Angesicht nichtwissendem<br />

Wissens.<br />

Ahnungslosigkeit ist blindes Vertrauen.<br />

Wissen ist skeptisches Vertrauen.<br />

Beide zu überhöhen, in sehendes<br />

Nichtwissen, das persönliches Wissen<br />

übersteigt, ist das Urvertrauen an<br />

der Basis von Ahnungslosigkeit und<br />

Wissen.<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 23 von 81<br />

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Du bist schon ES.<br />

Du bist schon du selbst, genau so, wie<br />

du bist.<br />

Es ist schon ES, genau so, wie es ist.<br />

Das Selbst ist eben nie ein Teil seiner<br />

selbst, sondern „all inclusive“ sich<br />

selbst, oder anders gesagt, du bist „all<br />

inclusive“ du selbst. Immer. Da gibt es<br />

keine reale Chance, nicht du selbst zu<br />

sein, über eine Illusion hinaus. In egal<br />

welcher Illusion über dich selbst (oder<br />

ES).<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 24 von 81<br />

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Es gibt auch keinen Erwachten Zustand,<br />

der nicht permanent so erwacht wäre,<br />

wie das überhaupt nur möglich ist.<br />

„Mein Geist und der Geist Buddhas<br />

sind EIN Geist“ sang schon Milarepa,<br />

und seit zweitausend Jahre wird er gefragt:<br />

„Wo?“<br />

„Hier“, aber eben immer nur: all inclusive.<br />

Im Selbst gibt es nur Urlaub „all inclusive“...<br />

und wer dafür bezahlen will,<br />

warum nicht?<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 25 von 81<br />

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Aber „all inclusive“ heißt real: du hast<br />

schon bezahlt... mit dir selbst. :-)<br />

Es gibt halt keine anderes Selbst, das<br />

über einen Hirnfurz hinaus „anders“<br />

wäre, als es schon immer ist.<br />

Ein schönes Wochenende wünscht<br />

<strong>Shri</strong> oder <strong>Tobi</strong>? Das Selbst oder die<br />

Persönlichkeit? Irgend jemand oder niemand?<br />

Was heißt: „all inclusive“?<br />

Und eine andere Antwort gibt es nicht.<br />

+ + +<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 26 von 81<br />

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Leben wir in einer<br />

Computersimulation?<br />

... fragt sich der Autor eines Artikels<br />

im New Yorker und untersucht diese<br />

Möglichkeit an den Ereignissen der<br />

letzten Zeit.<br />

Meinem Schöpfungs-Erlebnis nach ist<br />

dem so. Der Computer auf dem diese<br />

Simulation läuft ist dort relativ ca. so<br />

groß wie ein kleiner Kühlschrank mit<br />

steil abfallendem Deckel (ca. in 45°),<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 27 von 81<br />

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hellgraues Gehäuse. Und „Gott“ sieht<br />

eher aus wie ein Techniker. :-)<br />

Wo der Autor allerdings einen „Bug“<br />

oder einen „Regentschaftswechsel“<br />

vermutet, läuft angeblich alles perfekt.<br />

Auch die Wahl Trumps lief perfekt.<br />

Allerdings können wir diese schwer mit<br />

unseren heutigen Simulationen vergleichen.<br />

Es sind nur Versuche, Bilder in<br />

unserem heutigen Verständnis zu finden,<br />

die dem etwas näher kommen, was<br />

da passiert.<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 28 von 81<br />

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Dieser Schöpfer, die Schöpferin, je nach<br />

persönlichem Bild, würde nämlich jeden<br />

Therapeuten sprachlos machen, da<br />

er/ sei gleichzeitig in und außerhalb der<br />

Simulation sich selbst ist - und ist. Diese<br />

Identität ist also in jeder Rolle sowie<br />

außerhalb aller Rollen. Und gibt es parallele<br />

Simulationen, steckt darin dieselbe<br />

Identität. „Ich“, das Identitätsgefühl,<br />

das jede/ r selbst kennt.<br />

Ich begegne einem Wesen, das alle<br />

Identitäten in allen „Simulationen“<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 29 von 81<br />

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ist und gleichzeit außerhalb jeder<br />

„Simulation“ ist: ICH.<br />

Buddha versuchte ja in seiner<br />

Weltbeschreibung eine Psychoanalyse<br />

„Gottes“ (des Selbst) zu zeichnen, doch<br />

gab es damals das heutige soziale<br />

Verständnis im Thema „Simulation“<br />

nicht. „Es ist nicht wirklich“, sagte man<br />

früher... aber wie ist es dann wirklich?<br />

versucht man heute zu erforschen. Was<br />

ist „Simulation“? Was ist „alles was<br />

kommt und geht ist nicht wirklich?“<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 30 von 81<br />

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Wie entsteht sie, was nährt sie... all das<br />

ist völlig ungeklärt.<br />

In der Vielfalt sind wir halt sehr komplex,<br />

zumal es keine Grenzen für virtuelle<br />

Unterebenen zu geben scheint,<br />

da weitere Virtualität in der Virtualität<br />

möglich ist, weitere Unterebenen der<br />

Fiktion.<br />

+ + +<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 31 von 81<br />

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Die eigentliche Lehre ist schweigend,<br />

obwohl auf ihrer Oberfläche die Worte<br />

tanzen.<br />

So gleicht sie einem Schwarzen Loch<br />

und die Worte seiner Korona, die aufleuchtet,<br />

fällt etwas ins Schwarze Loch<br />

hinein. Ein Schwarzes Loch, das die<br />

Inhalte seines Umfeldes auffrisst.<br />

Die Sprache des Schweigens ist im Geist<br />

des Hörenden wie eine Anti-Sprache.<br />

Statt Inhalte zu geben, nimmt sie sol-<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 32 von 81<br />

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che... nicht dadurch, dass diese Sprache<br />

etwas tut oder gibt, sondern dadurch,<br />

dass sie IST, im Wesen wie ein<br />

Schwarzes Loch ist, das alles einfach<br />

auffrisst.<br />

Doch niemand wird gefressen<br />

+ + +<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 33 von 81<br />

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Wir leben einen Traum...<br />

...über die Welt der Form, unserer Form.<br />

Wir leben einen Traum im Kokon<br />

menschlichen Verständnisses, was<br />

Form wäre.<br />

Die Form durch diesen Kokon zu berühren<br />

ist ihr im Nichtwissen zu begegnen,<br />

der Vorurteilslosigkeit... Verständnis ist<br />

immer ein (Vor)-Urteil.<br />

In dieser Immer-Neubegegnung offenbart<br />

Form ihre Tiefe... und das uner-<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 34 von 81<br />

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kärliche Strahlen wird sichtbar, persönlich...<br />

das Strahlen der Weite hinter dem<br />

Horizont menschlichen Verstehens.<br />

+ + +<br />

Ich höre gerne meiner Amsel zu, thront<br />

sie im Gipfel der Esche und sing ihr<br />

Lied.<br />

Ich kann und muss es nicht verstehen,<br />

und so ist es ein reines Spiel der Töne,<br />

wie das Rauschen des Windes...<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 35 von 81<br />

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kein Sinn, kein gequälter Schein-Inhalt...<br />

pure Existenz, die sich selbst genügt...<br />

ohne mehr oder überhaupt etwas bedeuten,<br />

oder auf etwas deuten zu müssen...<br />

.<br />

Persönlich deuten wir alles in der<br />

Beziehung zu uns selbst, und der völlig<br />

offenen Frage um unsere Identität in der<br />

Form...<br />

doch ist „Form“ einfach, ohne jeden<br />

Zwang zu einer Be-Deutung und<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 36 von 81<br />

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zeigt gerade darin ihre Tiefe möglicher<br />

Bedeutung... in die Weite ihres Seins.<br />

+ + +<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 37 von 81<br />

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Wenn man alle Erinnerungen...<br />

...auf einen ihnen gemeinsamen Nenner<br />

reduziert, bleibt das Subjekt übrig, dem<br />

sie alle in gleicher Weise begegnet/ geschehen<br />

sind: ich.<br />

Was bleibt nun von der Gestalt dieses Ich<br />

übrig, ist es keine dieser Erinnerungen<br />

für sich alleine? Etwas, was leer und<br />

nackt als seiendes Hier präsent ist, und<br />

etwas, was alles umfasst, was dieser<br />

Präsenz jemals begegnet ist und be-<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 38 von 81<br />

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gegnen wird: ein „alles und nichts“.<br />

Theoretisch zwei und auch mehrere,<br />

praktisch ein „nicht-zwei“, auch nichtzwei<br />

zwischen „alles“ und „nichts“.<br />

+ + +<br />

Es ist mir derzeit zu anstrengend, viel<br />

über das zu schreiben, was eh immer<br />

hier ist, denn es ist ja hier. Ich kann das<br />

Hier natürlich mit Worten dekorieren,<br />

aber es bleibt im Wesen dasselbe Hier,<br />

das eh immer hier ist... und hier war, soweit<br />

die persönliche Erinnerung reicht.<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 39 von 81<br />

© <strong>Tobi</strong>as Knittel • www.ewig.es


Erst im Inhalt, in der Erscheinung, lässt<br />

sich das Hier als Raumzeit beschreiben.<br />

Und dazu gehören alle Aussagen zum<br />

Hier.<br />

Aber es ist durch keine festgelegt und<br />

reicht immer über alle relative Raumzeit<br />

hinaus, als diese ganz gewöhnliche<br />

Präsenz meiner selbst.<br />

Diese ist so gewohnt, da sie immer schon<br />

so war. Sie ist so vertraut, da sie immer<br />

hier ist. Und das gleichgültig, was in ihr<br />

erscheint, wie ich persönlich dann dazu<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 40 von 81<br />

© <strong>Tobi</strong>as Knittel • www.ewig.es


stehe, wie ich diese Inhalte interpretiere.<br />

Völlig unabhängig aller Aussage<br />

erscheint das Hier immer gleich.<br />

Und über das, was immer gleich ist,<br />

lässt sich nicht mehr als der... Inhalt sagen<br />

und: dass es eben darüber hinaus<br />

immer gleich ist. Nicht im Sinne der<br />

Raumzeit, also: der relativen Inhalte...<br />

sondern als das Wesen, das sich selbst in<br />

diesen Inhalten schaut und das ich bin,<br />

als würde ich mir in ewiger Wachheit,<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 41 von 81<br />

© <strong>Tobi</strong>as Knittel • www.ewig.es


aber in keiner sichtbaren Gestalt, über<br />

die eigenen Schultern schauen.<br />

Was das ist, was ich bin, weiß ich nicht.<br />

Mit „dem Auge der Wahrnehmung“ ist<br />

kein sichtbarer Körper mehr verbunden.<br />

Der wird erst wahrnehmbar, wo „das“<br />

durch die Körpersinne schaut.<br />

So habe ich als „das“ keine wahre<br />

Lokalität in der Raumzeit, keine wahre<br />

Ausdehnung in der Raumzeit. Erst relative<br />

Bestimmtheit auf der persönlichen<br />

Ebene, im Blick durch die Körpersinne.<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 42 von 81<br />

© <strong>Tobi</strong>as Knittel • www.ewig.es


So umfasst „das“ allen Raum und alle<br />

Zeit, ohne Raum und Zeit zu beanspruchen,<br />

wie in einem „vor allem Sagbaren“,<br />

aber in stiller sich selbst bestätigender<br />

Präsenz... dem Kontinuum der Ewigkeit.<br />

Jede Aussage über „das“ ist letztlich<br />

persönlich, denn die Ewigkeit bedarf<br />

keiner Qualität in der Raumzeit, um<br />

sich selbst zu sein. Sie ist die absolute<br />

Bedürfnislosigkeit an Eigenschaft.<br />

Und dennoch ist sie. Und das ist das<br />

blanke Mysterium der Existenz. Vor<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 43 von 81<br />

© <strong>Tobi</strong>as Knittel • www.ewig.es


ihm gibt es persönlich nur Staunen,<br />

aber keine Erklärung. Staunen ist die<br />

Erosion jeder Erklärung... und infolge:<br />

Schweigen.<br />

+ + +<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 44 von 81<br />

© <strong>Tobi</strong>as Knittel • www.ewig.es


Der „wach-schlafende“ Zustand.<br />

Bei solchen Übungsvorschlägen geht<br />

es weniger um „Erwachen“, viel mehr<br />

über mögliche Zustände im „erwachten<br />

Zustand“. Keiner dieser Zustände ist<br />

ein Kriterium für „erwacht-sein“, ein<br />

„so müsste es aussehen“.<br />

Es sind Spielvarianten, die ich ausprobieren<br />

kann.<br />

Ramana beschreibt öfter seinen primären<br />

Zustand, den eines Wach-<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 45 von 81<br />

© <strong>Tobi</strong>as Knittel • www.ewig.es


Schlafenden, und es gibt verschiedene<br />

Interpretationsweisen dafür, was das<br />

bedeutet/ bedeuten könnte.<br />

Eine beschreibe ich hier. In der spirituellen<br />

Sprache ist es oft ratsam, einfach<br />

beim Wort zu bleiben: „wach-schlafend“.<br />

Und jeder kennt diesen Zustand kurz<br />

vor dem Einschlafen und kurz nach dem<br />

Aufwachen.<br />

Nun ist die Erforschung des „wach-schlafenden“<br />

Zustandes im Grunde nichts<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 46 von 81<br />

© <strong>Tobi</strong>as Knittel • www.ewig.es


anderes, als diese entspannte und wohlige<br />

Phase nach dem Aufwachen oder<br />

vor dem Einschlafen einfach möglichst<br />

lange auszudehnen.<br />

Dafür ist natürlich erst einmal alles störend,<br />

was einem aus diesem Zustand<br />

ziehen könnte, was heißt, man braucht<br />

für diese Übung viel Zeit. :-)<br />

Ich häkle mich einfach möglichst lange<br />

in diesem Grenzzustand zwischen<br />

Tagesbewusstsein und Tiefschlaf/<br />

Traum.<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 47 von 81<br />

© <strong>Tobi</strong>as Knittel • www.ewig.es


Mit etwas Übung kann ich dann ein Teil<br />

dieses Gefühls in den Tagesablauf „ziehen“<br />

und vertiefen.<br />

Er wirkt wie eine Art „chemische<br />

Blockade“, physiologisch gesehen,<br />

alles ist sinnlich-klar, aber ein Teil der<br />

Emotionalität schläft, der Teil, der das<br />

„Unbehagen“ in dieses Behagen an der<br />

Grenze zum Schlaf ziehen könnte.<br />

Dieser Grenzzustand ist auch das persönlich-bewusst<br />

erlebte „Sat-Chit-<br />

Ananda“.<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 48 von 81<br />

© <strong>Tobi</strong>as Knittel • www.ewig.es


Und wer das über den ganzen Tag ausdehnen<br />

kann, sitzt wie in einer Art<br />

emotionalen Käseglocke aus dieser<br />

entspannten Leichtigkeit des emotional<br />

„Wach-Schlafenden“.<br />

Das ist auch mit „your true nature is<br />

bliss“ gemeint. Der emotionale „Sat-<br />

Chit-Ananda“-Körper dominiert über<br />

den „Tagesemotions-Körper“.<br />

Aber das hat sozial unangenehme<br />

Nebeneffekte, denn man wird<br />

noch viel fauler, da eine emotionale<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 49 von 81<br />

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Selbstzufriedenheit zu dominieren beginnt.<br />

+ + +<br />

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Ist das Universum eine Simulation?<br />

Ja. Alles, was sich verändert ist eine<br />

Simulation. Wobei niemand sagen kann,<br />

welcher Natur sie ist, also wie weit sie<br />

mit dem vergleichbar ist, was wir heute<br />

unter Simulation verstehen.<br />

Es heißt in diesem Falle nicht mehr, als<br />

dass alles, was sich verändert, keine absolute<br />

(immer verbindliche) Wahrheit<br />

sein kann.<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 51 von 81<br />

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Ich kann aber sagen, dass es etwas<br />

gibt, in dem diese Simulation (welcher<br />

Ursache auch immer) stattfindet. In<br />

etwas, das wir „Gewahrsein“ nennen<br />

und was identisch zu unserem eigenen<br />

Wesen ist.<br />

Nur können wir nicht in dieses Wesen<br />

weiter hineinschauen, als dass das<br />

Universum expandiert. So wenig wir<br />

sagen können, verbindlich, dass es darum<br />

ginge.<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 52 von 81<br />

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In Gewahrsein kann ich nicht hineinschauen,<br />

da es als Hintergrund kontrastlos<br />

zu sich selbst und den Erscheinungen<br />

ist.<br />

Erst in den relativen (zueinander in<br />

Beziehung stehenden) Inhalten hat<br />

es überhaupt Größe, im Sinne von<br />

Raumzeit.<br />

Darüber hinaus, als dass es ist, lässt sich<br />

über Gewahrsein keine verbindliche<br />

Wahrheit sagen. Es ist völlig kontrastlos,<br />

und man nennt es daher „das Nichts“.<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 53 von 81<br />

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Es umfasst alles, ohne darin eine eigene<br />

wahre Größe zu brauchen. Und wie willst<br />

du nun etwas kluges über „Gewahrsein“<br />

sagen? Gewahrsein ist ein leeres Wort:<br />

substanziell Nichtwissen.<br />

Ein leeres Wort als Platzhalter für das<br />

Unsagbare, das dieses Universum „simuliert“.<br />

Und tiefer als diese Simulation<br />

kann niemand in Gewahrsein hineinschauen,<br />

da es Innen, Außen und Größe<br />

erst als Simulation hat, als relative<br />

Wahrheiten über sich selbst.<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 54 von 81<br />

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Das ist ein durch die Simulation (und<br />

damit auch Mensch) unknackbarer<br />

Wesenskern jenseits aller verbindlichen<br />

Dimensionalität und relativer Wahrheit.<br />

Die sind alle „Fiktion“.<br />

+ + +<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 55 von 81<br />

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Nichtwissen (1)...<br />

...unterscheidet sich von „nicht wissen“<br />

dadurch, dass bewusst „nicht gewusst“<br />

wird. Das „Ich weiß, dass ich<br />

nichts weiß“ ist die seit der Antike bekannte<br />

Aussage für dieses „Phänomen<br />

des Nichtwissen“, eine Aussage, die<br />

Sokrates zugesprochen wird.<br />

Das Nichtwissen ist somit auch der<br />

„Boden“, in dem die Philosophie gründet,<br />

auch wenn die Philosophen, die<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 56 von 81<br />

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Nichtwissen erkannten, nicht die Regel<br />

sind.<br />

Eine noch engere Beziehung zum<br />

Nichtwissen hat die Mystik, denn das<br />

Nichtwissen kreist um den Kern dessen,<br />

was wir sind... was diese Welt ist.<br />

Nichtwissen ist immer auch eine reformierende<br />

Kraft. Und je tiefer<br />

Persönlichkeit Nichtwissen „durchdringt“,<br />

besser gesagt „sich an ihm<br />

entleert“, desto stärker die erneuernde<br />

Kraft.<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 57 von 81<br />

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Im Nichtwissen begegne ich dem<br />

blanken „Logos“ der Zerstörung und<br />

Erneuerung, des Wandels.<br />

Auf der persönlichen Ebene ist<br />

Nichtwissen zutiefst erstaunt zu sein,<br />

nämlich im Erkennen, als Verständnis<br />

selbst eine Art Traum über „das, was ist/<br />

das, was ich bin“ zu sein. Dieser Traum<br />

ist sehr stark sozial geprägt, in seinen<br />

Bewertungen und Aussagen.<br />

Plötzlich sehe ich selbst, dass ich an<br />

der Basis dieses sozial geprägten<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 58 von 81<br />

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„Traumes“ über „das, was ist“, gar<br />

nicht weiß, was das wirklich ist, was<br />

ist.<br />

Und je bewusster mir das wird, nicht<br />

einfach nur mental daher gesagt, sondern<br />

in tieferer Bedeutung gespürt,<br />

„nicht zu wissen“, spüre ich den Glanz<br />

und das Mysterium, was „das, was ist“<br />

eigentlich ist.<br />

Ich schaue wie in ein unbekanntes Land,<br />

Sein, das ich als Mensch als „bekannt“<br />

glaubte.<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 59 von 81<br />

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Wir können uns keinen verlässlichen<br />

Reim darauf machen, was das Leben ist<br />

und worauf es abzielt.<br />

Und so ist „das Erkennen des Nichtwissen“<br />

zum einen die Reinigung des persönlichen<br />

Wissens (oder ganz praktisch:<br />

seine Relativierung), und zum anderen<br />

ist es „neu sehen lernen/ können“.<br />

Über Nichtwissen kann ich ein Buch<br />

schreiben, nicht, weil Nichtwissen so<br />

fern wäre, sondern weil es für viele<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 60 von 81<br />

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Menschen schwierig ist „den Schleier<br />

der Gedanken“ zu „durchdringen“.<br />

Er ist als Metapher die indische Göttin<br />

„Maya“, die den Menschen „im Traume<br />

wiegt“, in seinem Traum, was das sei,<br />

was er ist.<br />

Eigentlich ist es das Soziale, das diese<br />

„Hypnose der Weltwahrnehmung“<br />

(„Traum“) hervorbringt und vererbt,<br />

also keine Wesenheit, der ich<br />

darin eine Absicht unterstellen<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 61 von 81<br />

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könnte. Buddha nannte ihn auch<br />

„Erfassungsgewöhnung“.<br />

Es ist eher so, dass das menschlich-<br />

Soziale ein kollektiver Traum ist, der<br />

von Gruppe zu Gruppe anders geprägt<br />

ist. Doch im Wesen lebt der Mensch einen<br />

Traum über sich selbst und die Welt,<br />

der historisch in seiner Veränderung<br />

sichtbar ist.<br />

Der soziale Traum ist im Wandel und<br />

nicht fest. Und dieser Traum kreist<br />

um das, was im „Nichtwissen“ als sei-<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 62 von 81<br />

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ne „Essenz“ (Ursprung) sichtbar wird.<br />

Besser gesagt: es war schon immer<br />

sichtbar (sinnlich), aber nicht „erkannt“.<br />

„Nichtwissen“ ist nicht einfach nur<br />

„leer“, sondern von einer Art „höherer<br />

Intelligenz“, an der das menschliche<br />

Verständnis sich reiben kann.<br />

Es hat durchaus etwas „sexuelles“, denn<br />

Verständnis bricht auf und tastet am<br />

Unbekannten, was diese Welt hinter all<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 63 von 81<br />

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dem Wissen wirklich ist, Verständnis,<br />

das erkennt, dass es „nichts weiß“.<br />

Nichtwissen hat zwei Aspekte, persönlich<br />

gesehen, nämlich einen bedrohlichen<br />

und einen befreienden Aspekt.<br />

Ist die Türe zum Nichtwissen einmal geöffnet,<br />

lässt sie sich nicht mehr wirklich<br />

dauerhaft verschließen. Im Nichtwissen<br />

betrete ich die „spirituelle Welt“, die<br />

unsere Welt im Wesen ist.<br />

Nur hat das nichts mit irgendeiner spirituellen<br />

Richtung zu tun, sondern es ist<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 64 von 81<br />

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das unmittelbare Selbst-Sehen unseres<br />

Wesens.<br />

Bedroht fühlt sich die Persönlichkeit,<br />

bzw. das Verständnis, denn im geschlossenen<br />

Weltbild (der buddhistischen<br />

Erfassungsgewöhnung) entsteht wie<br />

ein „Loch“, das es nicht mehr wirklich<br />

kitten kann.<br />

Daher kann die Begegnung mit dem<br />

Nichtwissen auch Angst einflößend<br />

sein. Gerne ist es so, dass erst die erleichternde<br />

Komponente dominiert,<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 65 von 81<br />

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hernach die Reaktion: „das Verständnis<br />

versucht das „Loch“ zu kitten.“<br />

Wie das aussieht, ist persönlich verschieden<br />

und nicht vorhersagbar, da das<br />

letztlich eine automatische Reaktion auf<br />

die Begegnung mit Nichtwissen ist.<br />

Nichtwissen hat von allem Wissen die<br />

höchste Potenz, also es steht über allem<br />

Wissen, denn es ist fähig in diesen<br />

„Traumkörper des Wissens“ ein Loch<br />

zu brennen.<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 66 von 81<br />

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Im Nichtwissen lerne ich die eigentliche<br />

Welt zu sehen, vor der<br />

Interpretationsebene, und sie unmittelbar<br />

als das zu erkennen, um das<br />

der „Verständnis-Traum“ kreist. Und<br />

das persönlich wie auch sozial.<br />

Ich schaue „hinter den kollektiven<br />

Traum“. Schaue ich nur auf die Gedanken,<br />

begehen diese gerne Inzucht. Wirklich<br />

befruchten kann sich Wissen nur an<br />

Nichtwissen.<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 67 von 81<br />

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Und hier findet der mystische Eiertanz<br />

zwischen Verständnis und Nichtwissen<br />

statt. An seiner Grenze zum<br />

Nichtwissen... und eben nicht „im<br />

Wissen“.<br />

Verständnis wächst, salopp gesagt, ins<br />

Nichtwissen, doch ist das ein Prozess<br />

von Öffnung (Essen) und Reaktion<br />

(Verdauung), der zu pulsieren scheint:<br />

Wahrnehmen - verdauen, wahrnehmen<br />

- verdauen...<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 68 von 81<br />

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Verständnis muss Nichtwissen „verdauen“,<br />

was subjektiv auch als Auflösung<br />

erfahren werden kann. Doch ist das<br />

zu einseitig gesehen. Jede Auflösung<br />

ist auch wieder ein Wachsen ins<br />

Nichtwissen selbst... was die persönliche<br />

Ebene betrifft.<br />

Daher gibt es in der Mystik verschiedene<br />

Tiefen in diesem Prozess, einfach<br />

auf die Persönlichkeit, „den Mystiker“<br />

hin gesehen.<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 69 von 81<br />

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Wächst er nun oder löst er sich auf?<br />

Beides ist richtig. Es ist immer eine<br />

Grenzerfahrung des persönlichen<br />

Universum in die Weite dahinter.<br />

Und damit auch immer eine Auflösung<br />

und Reform des bestehenden Weltbildes.<br />

Nur Verständnis kann Unterschiede bemerken<br />

und somit auch „Inhalte“ im<br />

Nichtwissen, auch wenn diese weniger<br />

selbst, als in der Vernichtung persönlicher<br />

Gewissheiten gespürt („gesehen“)<br />

werden.<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 70 von 81<br />

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Die Begegnung mit dem Nichtwissen<br />

Inhalte im Nichtwissen zu sehen, sind<br />

also immer Verständnis-Reaktionen<br />

und was das persönliche Verständnis<br />

im Nichtwissen „sieht“ ist auch etwas<br />

kollektiv geprägt.<br />

Es erkennt Nichtwissen und der Inhalt<br />

dieser Erkenntnis ist die Verdauung<br />

durch das Verständnis, vereinfacht gesagt.<br />

In einem Buch könnte ich ein gan-<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 71 von 81<br />

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zes Kapitel über Verständnis und seine<br />

Verdauung von Nichtwissen schreiben.<br />

Alle spirituelle Wahrheit ist im Grunde<br />

ein Verdauungsversuch von Nichtwissen<br />

durch das Verständnis. Es versucht<br />

Nichtwissen zu Wissen zu machen, wodurch<br />

es einerseits in „neue Weiten“<br />

vordringt, andererseits aber auch immer<br />

wieder an ihr scheitert.<br />

„Sie passt nicht in mich hinein“, erkennt<br />

das Verständnis, „sie ist größer (im<br />

Wissen) als ich selbst (Verständnis)“ und<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 72 von 81<br />

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doch gehört es eben zu seinem Wesen,<br />

sich darin nicht einfach geschlagen zu<br />

geben.<br />

„Wie sieht diese größere Weite denn<br />

aus?“ Alles, was wir haben, sind im<br />

spirituellen Umfeld Berichte, die man<br />

glauben oder nicht glauben kann. In<br />

solchen Fällen ist es immer ratsam,<br />

sich das Nichtwissen mal selbst anzuschauen.<br />

Irgendwann „normalisiert“ sich<br />

Nichtwissen. Es ist normal. Das ist dann,<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 73 von 81<br />

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wenn das Verständnis aufgegeben hat,<br />

Nichtwissen als Inhalt sehen zu wollen.<br />

Dazu muss es eben immer wieder am<br />

Nichtwissen scheitern, wie der Ochs vor<br />

dem Berg.<br />

Im Versuch das Loch zu kitten, rennt<br />

es sich immer wieder am Nichtwissen<br />

den Kopf ein (meist geniale Erlebnisse)<br />

und irgendwann ist es halt „normal“.<br />

Ich weiß halt hinter allem Wissen, dass<br />

ich nichts weiß. Es gibt halt keine verbindliche<br />

Wahrheit zu diesem Ereignis,<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 74 von 81<br />

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die wir wüssten. Es ist ein Tappen im<br />

Dunkel unseres eigenen Wesens, und<br />

der eine oder andere sieht mal wieder<br />

etwas im Nichtwissen.<br />

Aber so ist Verständnis letztlich evolutionär<br />

entstanden. Im permanenten<br />

Schnuppern am Nichtwissen. Nur haben<br />

eben viele unter all dem Wissen diese<br />

eigentliche Triebfeder zum Wissen<br />

wie „vergessen“: Nichtwissen.<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 75 von 81<br />

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In der Begegnung mit dem<br />

Nichtwissen...<br />

...gibt es also persönlich eine Art<br />

Reifeprozess. Dazu entwickelt sich die<br />

Persönlichkeit erst, soweit dies im sozialen<br />

Rahmen (und genetisch) möglich<br />

ist... und dann versucht sie sich über das<br />

Bekannte hinaus zu erweitern.<br />

Sie schnuppert an der Grenze der persönlich-sozialen<br />

Wahrheit.<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 76 von 81<br />

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Und dadurch löst sie sich, relativ gesehen,<br />

wie auf, was andererseits eine<br />

Verschmelzung des Verständnis mit<br />

dem Nichtwissen ist.<br />

Verständnis erkennt sich im Nichtwissen,<br />

oder anders herum, es spielt keine Rolle,<br />

sie sind einfach „nicht-zwei“.<br />

Und nun bestimmt (empfunden) das<br />

Nichtwissen über das Wissen, also das<br />

Verständnis. Und dann wird es „still“.<br />

„Still“ wird es nicht dadurch, das es<br />

nicht mehr wäre, sondern dadurch,<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 77 von 81<br />

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dass es sich nicht mehr selbst festhalten<br />

muss. Es ist durch das Nichtwissen<br />

getragen. Und erkennt Verständnis<br />

eigenes Getragen-Sein durch das<br />

Nichtwissen (höhere Macht) gibt es<br />

auch keinen Grund mehr, dass es sich<br />

selbst tragen müsste.<br />

So entsteht „Hingabe“, aber eben nicht<br />

dadurch, dass sich Verständnis an<br />

jemanden anderen hingibt, sondern<br />

sein Hingegeben-Sein an die eigene<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 78 von 81<br />

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Quelle (sich selbst als Nichtwissen)<br />

erkennt.<br />

+ + +<br />

Auch wenn ich nun versucht hatte, das<br />

Thema Nichtwissen sehr kompakt abzuhaken,<br />

wäre es eigentlich ein riesiges<br />

Thema.<br />

Die Expansion des menschlichen<br />

Verständnis ins Nichtwissen scheint<br />

mir persönlich mit der Expansion<br />

des Universums in Zusammenhang<br />

zu stehen. Sie ist so etwas wie die<br />

<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> • Seite 79 von 81<br />

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Bewegungsenergie hinter allen<br />

Prozessen.<br />

Ein Wachstum in die Weite und damit<br />

auch ein Wachstum zu „höherer<br />

Ordnung“. Eine Größe, die es perspektivisch<br />

dem „Nichts“ abringt,<br />

wie Wissen dem Nichtwissen auf der<br />

Verständnisebene.<br />

Und was diese Kraft ist, wissen wir halt<br />

nicht, doch kann jeder erkennen, dass<br />

sie oder er ihr unmittelbarer Ausdruck<br />

ist.<br />

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