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Shri Tobi Neue Buecher Nr 24

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Tobias Knittel

Neue Reihe 24


Tobias Knittel (Shri Tobi) • Neue Reihe 24

Der Sinn jeder spirituellen Übung,

ist ihr völliges Scheitern vor Gott.

Tobis Beiträge vom

6. November 2019 bis 26. November 2019

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Tobias Knittel (Shri Tobi) • Neue Reihe 24

Die Ethik Buddhas

Ethik wird öfter mit moralischer Gängelung verwechselt,

aber ich darf Ethik ganz neutral betrachten,

völlig unmoralisch.

Wenn Newton die Gravitation beschrieb, wollte er

ja die Menschen nicht moralisch gängeln, ihr müsst

jetzt alle der Schwerkraft gehorchen. Er beschrieb

nur das, dem sie bereits schon immer „gehorchen“.

Und es ist dabei sogar völlig egal, ob sie die

Schwerkraft als solche identifizieren, quantifizieren

und für sich nutzen lernen.

So versucht Buddha, in meinen Augen, transpersonale

Zusammenhänge im Ich darzustellen, die auf

die Persönlichkeit wirken.

Wie er drauf kommt, ist im Wesen ganz einfach.

Zwischen Ich und Wirklichkeit gibt es letztlich

nicht einen Hauch von Unterschied – und schon

diese Aussage bietet unglaubliches Potenzial für

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Tobias Knittel (Shri Tobi) • Neue Reihe 24

„Miss“interpretationen aller Art. Das aber in meinem

neuen Bestseller: „Vom Nichts in den Wahnsinn in

zwei Sekunden… Geschwindigkeitsrekorde bei der

Erleuchtung.“

Und das macht das ganze Thema so dankbar wie ein

Kuhfladen, denn diese Grundaussage: „zwischen

Ich und Wirklichkeit gibt es nicht einen Hauch von

Unterschied“ trägt die vollständige Thematik der

Ethik.

Ethik heißt nicht, ich muss das und das tun, dies

und jenes unterlassen. Ethik sagt eher, werfe ich einen

Stein in die Luft, muss ich aufpassen, dass er

mir nicht selbst auf den Kopf fällt.

Und dazu muss ich wissen, wie er fällt. Und das

versucht Buddha zu beschreiben. Naturgesetze des

Ich.

Er war also vergleichsweise ein Newton, dem etwas

auffiel, nämlich dass der Apfel fällt und sich

dann die Frage stellte, warum? – und: warum in diese

Richtung?

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Tobias Knittel (Shri Tobi) • Neue Reihe 24

Jesus versuchte das auch und endete als Verkünder

von Fakenews (moderner gesagt) am Kreuze.

Weshalb ich abrate, irgend ewas in diesem Thema

verkünden zu wollen.

+ + +

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Tobias Knittel (Shri Tobi) • Neue Reihe 24

Könnte ich Erwachen als die Erleuchtung

(Erhellung) der „allumfassenden Leere“ des

Ich beschreiben, beschreibt Buddha eine Erleuchtung

der Fülle.

Er sagt, erst als er seine unzähligen Leben in einem

Schlag überschaute, sah er die Zusammenhänge, die

zu seiner Ethik-Lehre führten.

Es ist eine berechtigte Frage, hat er sich das alles

nur ausgedacht? Denn wie soll das möglich sein?

Real ist es so, dass sich die Ewigkeit nur in ihrer

umfassenden Leere ewig (ohne Unterbruch) kennt.

Dieses „sich selbst in der Leere kennen“ ist der natürliche

Grundzustand jedes relativen Kennens meiner

selbst.

Und ich kann nur das wahrnehmen, was ich durch

diesen Körper wahrnehmen kann.

Und nun wird es „etwas“ hypothetisch, aber relativ

gesehen spricht vieles dafür, dass dieser Körper

nicht direkt in der Leere tunnelt, sondern es noch

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Tobias Knittel (Shri Tobi) • Neue Reihe 24

eine relative Persönlichkeitsinstanz gibt, die Rätsel

ohne Ende aufwirft.

Alle, die einmal „Gott“ begegnet sind, sind etwas

ähnlichem wie Buddha begegnet: sich selbst als das

Universum, aber eben nicht nur in seinem leeren

Aspekt, sondern auch in einem persönlichen Aspekt:

„alle meine unzähligen Leben.“ (Buddha )

Und das ist eben Spielwiese für Spekulationen aller

Art.

Das kann passieren, ist aber eher eine erfreuliche

Angelegenheit, denn ich begegne darin greifbar höherer

Macht, die sich persönlich artikuliert.

Und die Identität dieser Instanz hat dieselbe Identität

wie ich, und wie kann nun Buddha behaupten: „alle

meine Leben“? Es bleibt halt nur ein Ich übrig.

Hierarchisch gesehen, auf die Vielfalt, strahlt das

Licht des Ich über diese mysteriöse Instanz „alle

meine Leben“ (Gott) durch die Persönlichkeit.

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Tobias Knittel (Shri Tobi) • Neue Reihe 24

Aber nicht nur das. Sie bestimmt sie auch. In der

Form hierarchisch, im Wesen als Zwiesprache Gottes

mit sich selbst.

So ist jedes Wesen eins mit Gott, ist es einfach sich

selbst, egal was es darunter verstehen mag.

Sich selbst Sein kennt keine Regel. Damit es Regeln

geben könnte, müsste es einen Zweiten geben. Somit

bleiben Regeln so relativ wie Der Zweite.

Gott ist eine Hydra mit unzähligen Köpfen, der es

völlig egal ist, wie viele ihr abgeschlagen werden,

sie wachsen einfach nach. Und ich bin ein Kopf dieser

Hydra… wer bin ich nun?

Die Antwort ist so gut, wie der Zweite, den ich

(Gott) zu mir selbst erschaffen kann, die Welt, in

der ich lebe… .

Und hinter Gott war nichts… Nirvana…

und das ist, was Ich im tiefsten Wesen bin/ ist.

+ + +

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Tobias Knittel (Shri Tobi) • Neue Reihe 24

Jnana

Gestern schaute ich mir nach längerer Zeit mal

wieder etwas zum Thema „Jnani“ an, von

David Godman, und ich finde, es ist ein sehr faszinierendes

Thema, da ich mein Selbsterleben in diesen

Beschreibungen an ehesten wiederfinde.

Allerdings sieht Jnana von außen gerne etwas „wild“

aus, besonders werde ich im Jnana vom Selbst „instrumentalisiert“.

Es gibt das in „stiller“ und auch in „lauter“ Weise,

und in der „lauten Variante“ fließt eine Energie, die

extrem ist. Ich schaue dann, woher sie kommt…

und sehe nichts, als wäre ich in diesem Prozess ein

reines Instrument. Es geschieht einfach, wende ich

mich in einer Frage an das Selbst, nicht intellektuell,

sondern in der Ausrichtung des Bewusstsein

als Wahrnehmendes… mit einer bestimmten

Fragestellung, und es regiert nicht die Stille, sondern

die Energie des Bewusstsein.

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Tobias Knittel (Shri Tobi) • Neue Reihe 24

Doch sollte man das besser nicht vor Publikum ausprobieren,

denn jeder würde einen sofort für einen

Wahnsinnigen halten, zündet das.

Und so wie es kommt, so geht es wieder – und es

ist total still. Und es bleibt auch nichts „haften“. Und

dazu weiß ich wenig zu sagen, außer dass es das

gibt.

+ + +

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Tobias Knittel (Shri Tobi) • Neue Reihe 24

Tiruvannamalai

Die letzten Tage taucht in mir eine gewisse Lust

auf, nach Chennai zu fliegen, mir in Chennai

ein einfaches Fahrrad zu kaufen und damit Richtung

Tiruvannamalai zu radeln und etwas Urlaub am und

um den Arunachala zu machen.

Radeln, Wandern, schön Essen gehen – ein angenehmes

Programm.

Mal sehen, wie sich dieses Gefühl entwickelt, also

ob der Berg laut genug ruft.

+ + +

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Tobias Knittel (Shri Tobi) • Neue Reihe 24

OM Namah Shivaya

Vor keinem Menschen verneige ich mein Haupt,

nur vor dir

Om Namah Shivaya

Keine weltliche Macht ist meiner Verehrung

würdig, nur du

Om Namah Shivaya

Niemand regiert mich, nur du,

die Liebe meines Herzens

Om Namah Shivaya

+ + +

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Tobias Knittel (Shri Tobi) • Neue Reihe 24

Am Morgen erlebte ich eine beeindruckende

Eruption shivatischer Energie, und ich bin

froh, dass meine Nachbarin nicht hier ist – die wäre

glatt aus dem Bett gefallen, gg.

Mystische Ekstase ist nichts für schwache Zeitgeister,

aber mir zeigte sich das „blaue Licht“ nun als „Shiva“

selbst… und nun ist wieder total still, als wäre nichts

gewesen, war nie etwas und würde auch nie etwas

geschehen.

So entstand hernach der morgendliche Beitrag… ich

bin ja so faul, viel zu faul, um nach Indien zu fliegen…

wobei ich keine Flugscham verspüre, wozu

auch? Die würde ich erst verspüren, spürte ich, dass

einem Großteil meiner Mitmenschen das Thema

„Klimaerwärmung“ wirklich ein ernstes Anliegen

ist.

Zumindest brachte ich die Leinwand in mein

Zimmer, auf der ich Shiva malen will, doch es ist

kein Mensch… blankes Magma der Schöpfung.

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Tobias Knittel (Shri Tobi) • Neue Reihe 24

Also sprach Shiva:

Nenne mich Jemand, nenne mich niemand:

es ist nur eine Frage der Perspektive.

Nenne mich Alles, nenne mich Nichts:

es ist nur eine Frage der Perspektive.

Nenne mich ein Genie, nenne mich einen

Wahnsinnigen:

es ist nur eine Frage der Perspektive…

Denn ICH BIN Shiva:

ohne einen echten Zweiten die ganze Welt.

Denn ICH BIN Shiva:

im Herzen DU SELBST.

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Tobias Knittel (Shri Tobi) • Neue Reihe 24

+ + +

Shiva antwortete mir auf meine Frage nach

Tiruvannamalai (in meinen Worten) das:

Wozu Eulen nach Athen tragen? Bin ich nicht immer

hier? Fahre, wenn du fahren willst, doch such

nicht mehr als nette Erinnerungen. Ein spiritueller

Rummelplatz ist es geworden, Spiritualität die wie

fünfmal verdünnte Milch schmeckt.

+ + +

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Tobias Knittel (Shri Tobi) • Neue Reihe 24

Am Morgen, als es noch dunkel war, fing ich an

zu malen, aber kam nur bis zum Hintergrund

und dazu, etwas Blattgold aufzukleben, das dann

im Hintergrund einer gelben Lasur mehr Strahlkraft

geben sollte…

dann ging ich kurz raus, und in zwei Minuten war

der ganze Prozess „Shiva, Shiva, Shiva…“ wieder

durch, Shiva blau, Shiva golden in Blau, Shiva in

Shiva… klick, klick, klick… eine ganze Serie von

Bildern, und ich endete in der Welt, als das beste

Abbild Shivas… und: nichts zu verbessern.

Das Bild war also fertig, bevor ich richtig angefangen

hatte.

Und nun steht da die Leinwand im „perfekten“ (treffendsten)

Abbild Shivas. Und ich wundere mich,

denn es war ein künstlerischer Schnellschuss, der

mich in wenigen Sekunden in meiner Absicht quasi

„erschoss“.

Das ist das „Problem“ meiner derzeitigen

Malerei. Das Bild (bzw. der damit verbundene

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Tobias Knittel (Shri Tobi) • Neue Reihe 24

Bewusstwerdungsprozess) ist schneller als der

Maler.

Das Blau, so sah ich, ist der stille Aspekt, das gelblich-

gründlich- goldene die Kondensation Shivas,

in der Shiva im Kontrast zum Blau Golden ist. Wo

das Blau ins Violette geht, geht das Golden ins

Grünliche, und „klick, klick, klicker“ ende ich wieder

bei mir. Und ich bin selbst ein Abbild Shivas,

oder das Abbild, das ein Abbild des Abbildes abbilden

wollte.

So scheiterte meine Absicht, Shiva zu malen, was

natürlich merkantil ein Nachteil ist, denn die Serie

der Bilder wollte ich verkaufen, aber Shiva ist nicht

käuflich. Und ich bin auch nicht zu verkaufen.

Künstlerisch gesehen „fatal“, persönlich gesehen

ein Erfolg.

+ + +

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Tobias Knittel (Shri Tobi) • Neue Reihe 24

Heute erhielt ich eine mail und als ich sie beantwortete,

spürte ich unerwartet eine so tiefe

Liebe zu Shri Arunachala, dem Berg, dass mir seither

die Tränen aus den Augen fließen, und ich nicht

weiß, was das ist.

Sind es uralte Legenden (?), uralte Kräfte (?), so eine

tiefe Liebe aus dem Berg fließend, mich an meine

Begegnung mit „Shri Arunachala“ erinnernd.

Möge die Gnade des Berges mit dir sein!

OM SHRI ARUNACHALA

+ + +

Shri Arunachala

Look for the white transparent light,

with your inner eye,

that comes out of the mountain.

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Tobias Knittel (Shri Tobi) • Neue Reihe 24

Das Mantra: OM HRIM

ARUNACHALA HRIM OM

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Tobias Knittel (Shri Tobi) • Neue Reihe 24

Da heute eh ein kaltes Wetter ist, habe ich noch

etwas weiter gemalt, und ich denke, so lasse

ich es dann mal.

Während ich weiter malte, gab mir Arunachala

sein Mantra, falls jemand Mantras mag: OM HRIM

ARUNACHALA HRIM OM.

OM: das „blaue Licht“

Hrim: die energetische Manifestation „transparent

weißes Licht“

Arunachala: die Geburt aus dem Licht

Das ist ein Energiemantra, für Nebenwirkungen

wird nicht gehaftet. Besser nur mit offenem Herzen

verwenden.

+ + +

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Tobias Knittel (Shri Tobi) • Neue Reihe 24

Da ich selbst eigentlich kein Kundalini-Yogi bin,

bewusst, wundert es mich selbst, dass ich hier

ein Mantra in der Tradition des „weißen Tantra“ erwähnte,

andererseits erlebe ich derzeit fast täglich

einen Aufstieg der Kundalini.

Also selbst im Geist-Yoga, den ich ja eigentlich primär

beschreibe, kann so etwas geschehen.

Bei mir passiert das, wenn ich mit einer Frage ins

Selbst abtauche, sie steigt auf, dann wieder ab…

und es ist wieder vorbei.

Traditionell wäre das Mantra auch: „Om Hrim

Arunachala“, aber wenn ich Mantren beschreibe,

geht es so den Berg hoch: „Om Hrim Arunachala“,

und so den Berg wieder runter: „Hrim Om“. Also

„Om Hrim Arunachala“: die Energie steigt auf und

im „Hrim Om“ wieder ab… und ich persönlich erlebe

es eben derzeit so und halte das, ganz persönlich,

für „etwas besser“, den Abstieg der Kundalini

ins Mantra zu integrieren… und so erschien es mir

auch.

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Tobias Knittel (Shri Tobi) • Neue Reihe 24

Heute hatte ich einen „Klimatag“ und war in

Diskussionen um die Klimaerwärmung „abgetaucht“.

Das ist aber mein persönliches Ding.

Wer Erwachen will (im spirituellen Sinne), sollte

sich erst einmal primär darum kümmern – das sehe

ich wie Ramana – und weiteres ergibt sich dann von

selbst. Auch die Themen, in denen ich vom Leben

instrumentalisiert werde. Die Persönlichkeit ist ein

„Instrument“ (und das bitte nicht „technisch“ gemeint)

des Selbst.

Wer Fragen zum Thema (Erwachen) hat, kann mir

eine email schicken, und ich werde sie dann nach

bestem Wissen und Gewissen beantworten, so mir

etwas dazu einfällt. Wenn nicht, bitte nicht böse

sein, dann gibt es einfach keine Antwort.

Das bleibt auch (soweit ich sehen kann) kostenlos,

denn ich sehe die Dinge inzwischen in viel größeren

Zusammenhängen, in denen Geld eine völlig

untergeordnete Rolle spielt, so ich derzeit auch genug

Geld zum Leben habe.

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Tobias Knittel (Shri Tobi) • Neue Reihe 24

Aber das muss auch jeder Mensch so handhaben,

wie es seiner Rolle entspricht.

Ich bin da etwas „oldschool“ und dieses moderne

Geschachere, ich hatte mir auch schon überlegt, diesem

Club beizutreten, es entspricht mir nicht. Und

ich fühle mich dann irgendwie unwohl. Vielleicht

passe ich auch einfach nicht mehr in diese Zeit,

egal.

Gnade ist und bleibt im Wesen unverkäuflich.

Ich war zuletzt so verzweifelt, im Thema nicht voranzukommen,

und Ramana hatte mir seine Gnade

gezeigt, und ich komme mir wie ein Dieb vor, wollte

ich die verschachern. Die gibt es nur als Geschenk

des Selbst, das du im Wesen bist… und die einzige

„Währung“, die hier zählt, ist mich selbst für die

Gnade des Selbst zu öffnen.

Und das ist Ehrlichkeit dem Selbst gegenüber, dir

selbst (nicht anderen) und es wirklich ein ernstes

Anliegen sein zu lassen. Dein eigenes Herz muss

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Tobias Knittel (Shri Tobi) • Neue Reihe 24

für das Thema brennen, denn du kannst nur mit dir

selbst bezahlen.

Es gibt zwar Leute, die sagen, bietet dir das Leben

eine Million Euro an oder Erwachen, nimm die

Million – aber das sind spirituelle Trottel – nichts

kapiert, dumm geblieben – spirituelle Idioten.

+ + +

Gestern schaute ich mir noch was zu Ramana an,

denn ich frage mich immer wieder, was mir an ihm

so vertraut ist, aber das Gesicht ist es nicht, und die

Geschichten sind es auch nicht. Jedenfalls träumte

ich dann in der Nacht, ich hätte eine Kuh, wachte

auf und war froh, dass ich nicht noch ein Tier versorgen

muss… und dann wurde mir auch im Laufe

des Tages klar, was mir an Ramana so vertraut vorkommt:

Paramatman, das Selbst. Das scheint irgendwie

durch ihn durch, warum auch immer.

+ + +

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Tobias Knittel (Shri Tobi) • Neue Reihe 24

Fühlte sich die Fahrradtour im Frühjahr für

mich wie eine Konfrontationstherapie im

Ultraschnelldurchlauf an, spüre ich nun die letzten

Wochen den inneren „Impact“ als ein emotionales

Verschmelzen mit Paramatman.

Das ist wohl bei jeder Persönlichkeit anders. Bei

mir ging die Erkenntnis erst durch „den Kopf“,

warum ich die letzten Jahre auch so viel zum

Thema schrieb, als Ausdruck dieses intellektuellen

„Verdauungsprozesses“ der Selbsterkenntnis.

Nun verlagert sich der immer mehr auf die emotionale

Ebene, auch körperlich, was mich manchmal

irritiert, aber sobald ich mich dann wieder auf

Paramatman ausrichte, erscheint es völlig unausweichlich

und ich vollständig getragen.

Ich bin nun aber in einer Phase, in der es geschehen

könnte, wie sich immer wieder einmal anzudeuten

versuchte, dass ich gar nichts mehr zum Thema

schreibe und zum „Unsichtbaren“ werde.

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Tobias Knittel (Shri Tobi) • Neue Reihe 24

Und das ist eigentlich empfunden mein „Ideal“,

völlig unerkannt im Thema zu wirken, da ich damit

elegant allen Diskussionen aus dem Wege gehe.

Und so auch alle Konfrontationen wie seit meinem

Erwachen vermeide.

Doch ob es soweit kommt, liegt eben in den Händen

des Paramatman, aber als „vollendeter Meister“ würde

ich mich persönlich erst empfinden, bin ich völlig

unsichtbar in der Lehre… und lehre nur noch

„schweigend“.

+ + +

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Tobias Knittel (Shri Tobi) • Neue Reihe 24

Dopamin

Auf Arte gibt es eine nette Serie, „Dopamin“,

die die Suchtmechanismen der verschiedenen

Internetveranstaltungen wie Youtube, Facebook,

etc. behandelt. Und warum wir an dem Zeugs wie

an der Nadel hängen, also was der Algorithmus dahinter

im Gehirn veranstaltet.

Erleuchtung ist im Grunde ja nichts anderes als zu

sein, aber losgelöst jeder sklavischen Interpretation

(„Wahrheit“), was „zu sein“ („ich bin“) wäre. Das ist

das Hauptproblem beim Erwachen, dass wir einen

intellektuellen Inhalt erwarten, „die Wahrheit“…

aber die Wahrheit ist, dass wir „die Wahrheit“ nicht

wissen, allem menschlichen Wissen zum Trotze –

und uns maximal selbst in spekulativer Wahrheit

versklaven können.

Und das funktioniert analog zu den Mechanismen,

die diese Serie „Dopamin“ auf Arte zu beschreiben

versucht. Die Idee „Wahrheit“ fixt uns an, als

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Tobias Knittel (Shri Tobi) • Neue Reihe 24

Idee und perpetuiert die Suche, jedoch bleibt die

einzige Wahrheit, die ich wirklich (gesichert) über

mich weiß, dass ich bin: ich bin.

Daher ist der „kalte Entzug“: ich richte meine

Aufmerksamkeit von meinen Inhalten auf mein

blankes Gefühl zu sein: ich bin.

+ + +

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Tobias Knittel (Shri Tobi) • Neue Reihe 24

Ich las gerade einen Artikel an, nur die ersten

Zeilen, der (unter anderem) über Angststörungen

und Psychotherapie handelte; doch gibt es eine Angst,

gerade im Thema Spiritualität, bei der nichts mehr

greift.

Steigt die Kundalini (was immer das sei, Kundalini

ist selbst nur ein Konzept) über einen gewissen

Grad auf, dem, in dem sie psychoaktiv wird, werde

ich mit etwas konfrontiert, für das es kein soziales

(und damit auch spirituelles) Rezept mehr gibt: der

Bodenlosigkeit meines Daseins als Mensch.

Ab diesem Punkte trägt keine einzige Ideologie,

keine einziger Glaube und kein einziges Konzept

mehr. Aller Glaube, egal an was, zeigt sich als hilfloses

Gefasel. Alle spirituellen Konzepte, egal welche,

zeigen sich als hilfloses Gefasel. Kein einziger

Inhalt trägt mehr – und die ganze soziale

Glaubensveranstaltung der Konzepte und Ideen,

was das Leben wäre, zerfällt zu nichts, ob Buddha,

Naturwissenschaft, Gott oder der Teufel… leere

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Tobias Knittel (Shri Tobi) • Neue Reihe 24

Worte, nichts dahinter. Und mit ihnen gerade und

ausdrücklich auch !!alle!! spirituellen Konzepte.

Und ich stehe dann als Mensch dort, wo Ramana in

seiner Todesangst auf dem Boden lag und nur noch

sterben wollte.

Das ist so derb, wie er es beschrieb… und das

Einzige, was dann real noch trägt, ist der völlig leere

Urgrund, jenseits aller Konzepte und Ideen. Und

es gibt nicht einmal eine Garantie, in diesen sterben

zu können, was heißt, alles loslassen zu können,

was ich bisher für „wahr“ gehalten hatte.

Menschliche Vorstellungen, was das Leben ist/ wäre,

haben keinerlei echtes Fundament, und Nichtwissen

zeigt hier seine Fratze: Todesangst.

Und hier bin ich völlig alleine und niemand und

nichts kann mir mehr helfen. Das Soziale Wissensund

Glaubenssystem zerbricht, und ich stehe nackt

und alleine wie im Angesicht des Todes und erlebe

den Todeskampf des Ich, das sich in seine Konzepte

verkrampft.

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Tobias Knittel (Shri Tobi) • Neue Reihe 24

Aber egal, nach was ich greife: nichts hält mehr;

egal, an was ich glaube: nichts hält mehr; egal, wie

schön auch alles klang: nichts hält mehr – und der

Mystiker/ Ich fällt/ falle in die Bodenlosigkeit des

Nichts.

Und es ist ein Fallen und ein Fallen in einen bodenlosen

Grund… und auch dieses Fallen ist nur

scheinbar… ich „falle“ in die Ewigkeit – und was

sie ist, das weiß niemand – und wer es zu wissen

glaubt, ist nicht in den Urgrund gestorben… den

Tod ohne Leiche.

+ + +

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