ZTN tipps 2015-2010
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TUN!<br />
<strong>ZTN</strong> -Tipp Dezember <strong>2015</strong><br />
<strong>ZTN</strong> Training & Consulting<br />
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V<br />
ielleicht kennen Sie das unangenehme<br />
Gefühl das uns<br />
beschleicht, wenn man ein<br />
Kritikgespräch oder ein negatives<br />
Feedbackgespräch mit einem Mitarbeiter,<br />
Kollegen oder Bekannten<br />
führen muss.<br />
Einesteils haben wir eine Kritik, die<br />
wir loswerden wollen, eine Sache<br />
oder ein Verhalten, die uns an dem<br />
anderen stören, andererseits wollen<br />
wir unseren Gegenüber nicht<br />
verletzen oder vielleicht verärgern.<br />
Die Idee ist also, eine Kritik so einzupacken,<br />
dass sie nicht zu hart<br />
rüberkommt, nicht als negativ wahrgenommen<br />
wird und so ein positives<br />
Gespräch erzeugt.<br />
Aber ist das möglich?<br />
Früher lehrte man in Kommunikationstrainings<br />
die sogenannte<br />
„Sandwich-Methode“:<br />
Bevor ich die Kritik äußere, lobe ich<br />
mein Gegenüber erst einmal, dann<br />
folgt die Kritik und am Schluss wird,<br />
quasi zur Beruhigung, wieder gelobt.<br />
Das klingt dann etwa so (Situation:<br />
Herr Meier wird von seinem Vorgesetzten<br />
zu einem Gespräch geladen):<br />
„Hallo Herr Meier! Schön, dass<br />
Sie sich die Zeit für unser Gespräch<br />
genommen haben. (was<br />
sollte Herr Meier denn sonst tun?)<br />
Ihre Arbeitsergebnisse in den<br />
letzten Wochen lassen sich wirklich<br />
sehen! Wie Sie letzten Monat<br />
den neuen Kunden gewonnen<br />
haben – Respekt! (Warum kommt<br />
das Lob erst jetzt – was will der<br />
wirklich?)<br />
"Die Sandwich-Methode"<br />
Dennoch habe ich eine Kleinigkeit,<br />
die mich belastet: Ihre<br />
Pünktlichkeit lässt in den letzten<br />
Wochen zu wünschen übrig! (Darum<br />
geht´s also!)<br />
Nicht dass wir uns falsch verstehen<br />
– Ihre Leistung stimmt…<br />
aber andere sehen das vielleicht<br />
anders. (Dann scheint´s ja nicht so<br />
schlimm zu sein!)<br />
Bitte das jetzt nicht falsch verstehen<br />
und von der Leistung her<br />
weiter so!“ (?)<br />
So, oder so ähnlich laufen viele Gespräche,<br />
sei es in Rollenspielen in<br />
Kommunikationstrainings oder in<br />
der Praxis.<br />
Die Idee dahinter:<br />
Ein freundlicher Anfang stellt eine<br />
gute Beziehung zum Gegenüber<br />
her.<br />
Dann folgt schnell die Kritik.<br />
Und zum Schluss bauen wir den<br />
anderen wieder auf, damit er nicht<br />
beleidigt oder demotiviert ist.<br />
Ich bezweifle aber, dass dies so<br />
funktioniert:<br />
• War das jetzt eigentlich ein Lob,<br />
mit einer kleinen Einschränkung<br />
oder eine nett verpackte Kritik?<br />
• Versteht der andere eigentlich,<br />
was gemeint ist?<br />
• Was empfindet der andere? Unsicherheit<br />
beim „Kritiker“ oder<br />
eine unsaubere Gesprächstaktik<br />
(erst „einseifen“ und dann die<br />
überraschende Kritik)?<br />
Vom Grundsatz ist die Idee schon<br />
richtig:<br />
Je besser die Beziehung zu einem<br />
Menschen ist, desto eher kann<br />
man diesen auch vertrauensvoll<br />
und wertschätzend kritisieren oder<br />
ihm ein unangenehmes Feedback<br />
geben.<br />
Aber wer der Meinung ist, dass diese<br />
Beziehung durch ein paar nette<br />
Worte zu Beginn eines Gespräches<br />
herzustellen ist, der irrt:<br />
Wenn ich mit meinem Mitarbeiter<br />
monatelang nur Belangloses<br />
zwischen Tür und Angel besprochen<br />
oder schnelle Arbeitsanweisungen<br />
gegeben habe, keine<br />
Zeit für ihn hatte, rette ich die<br />
„Beziehung“ auch nicht durch<br />
eine Tasse Kaffee und eine nette<br />
Begrüßung zu Beginn eines Kritikgesprächs.<br />
Das ist alles (gelernte) Rhetorik und<br />
führt selten zu einem für beide Seiten<br />
positiven Ergebnis.<br />
In der Regel werden Mitarbeiter<br />
dann auch schnell misstrauisch,<br />
wenn der Chef zu einem „netten“<br />
Gespräch einlädt.<br />
Das heißt jetzt aber natürlich nicht<br />
im Umkehrschluss, dass ich ein Kritikgespräch<br />
mit dem Holzhammer<br />
durchführen sollte und auf den Gegenüber<br />
gar keine Rücksicht nehmen<br />
muss.<br />
Aber zunächst einmal muss uns<br />
klar sein:<br />
►►Beziehungspflege (hier als<br />
Basis für ein fruchtbares Kritikgespräch)<br />
ist eine Dauerangelegenheit,<br />
d.h.: Tagesarbeit!<br />
Eine gute, belastbare Beziehung<br />
entsteht durch Interesse,<br />
Vertrauen, Verbindlichkeit, Ehrlichkeit,<br />
durch gelegentliches<br />
positives Feedback, nicht durch<br />
eine geschickte Gesprächstaktik<br />
und ein paar nette Worte.<br />
►►Als „sanfter“ Gesprächseinstieg“<br />
eignet sich immer eine<br />
„Ich – Botschaft“ (vgl <strong>ZTN</strong> -Tipp<br />
v. Oktober 2009.)<br />
►►Die Kritik sollte klar und unmissverständlich,<br />
aber nicht verletzend<br />
kommen.<br />
►►Am Schluss sollte man sicherlich<br />
ein paar positive Worte<br />
finden, die aber nicht den<br />
sachlichen Inhalt der Kritik einschränken<br />
dürfen. Meine Idee ist<br />
hier, so eine Art „Hand reichen“:<br />
„Für mich ist die Sache jetzt besprochen,<br />
ich gehe davon aus,<br />
dass die Kritik angekommen ist<br />
und dass wir jetzt wieder gut zusammenarbeiten!“<br />
Zu einem guten Kritik – oder Feedbackgespräch<br />
gehört Mut, Klarheit<br />
und ehrliches Interesse an der Verbesserung<br />
der Situation und dem<br />
Gesprächspartner.<br />
Aufgesetzte und „auswendig gelernte“<br />
Rhetorik sind bestenfalls<br />
manipulativ, meist aber leicht<br />
durchschaubar und daher wenig<br />
erfolgreich!<br />
Kai Heß<br />
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"Kontrolle"<br />
"Wer seine Mitarbeiter nicht<br />
kontrolliert, betrügt sie!“<br />
D<br />
iese Aussage eines Seminarteilnehmers<br />
hat mich, nach<br />
anfänglichem Zweifel, so beeindruckt,<br />
dass ich ein ganzes Buch<br />
darüber geschrieben habe!<br />
Haben Mitarbeiter etwa einen Anspruch<br />
auf Kontrolle? Erwarten sie<br />
das?<br />
Ich bin kein ausgesprochener<br />
„Kontrollfreak“ der niemandem vertrauen<br />
kann und nach der Devise<br />
lebt , „Vertrauen ist gut, Kontrolle<br />
ist besser“ – nein, es geht mir bei<br />
Kontrolle darum, Interesse für die<br />
Arbeit und Leistung eines anderen<br />
zu zeigen, und nicht ständig auf<br />
Fehlersuche zu sein und sich zu<br />
freuen, wenn man einen solchen<br />
bei einem Mitarbeiter oder Mitmenschen<br />
findet.<br />
Während ihrer Lehre hat meine<br />
Tochter, wie das für Lehrlinge so<br />
üblich ist, ein Berichtsheft führen<br />
müssen.<br />
Nach anfänglichem Fleiß und ausführlichen<br />
Einträgen wurde das<br />
Heft immer oberflächlicher und ungenauer.<br />
Als ich nach dem Grund gefragt<br />
habe, war die Erklärung einfach:<br />
„Ich setzte mich hin, schreib das<br />
Heft, geb` mir Mühe und keinen interessiert<br />
es, keiner kontrolliert es!“<br />
Stellen Sie sich vor, Sie sind nochmals<br />
in der Schule und haben Ihre<br />
Hausaufgaben ordentlich gemacht.<br />
Ihre Freunde hatten keine Lust und<br />
waren auf dem Bolzplatz.<br />
Am nächsten Schultag vergisst der<br />
Lehrer die Hausaufgaben zu kontrollieren!<br />
Wie fühlt man sich?<br />
Frustriert, weil der eigene Aufwand<br />
umsonst war, verärgert, weil man<br />
besser etwas anderes gemacht<br />
hätte, vielleicht lachen auch die<br />
Klassenkameraden?<br />
Beim nächsten Mal werden wir uns<br />
sicher genau überlegen, ob wir die<br />
Hausaufgaben machen oder nicht.<br />
Die Mitschüler fühlen sich natürlich<br />
bestätigt. Der Lehrer kontrolliert eh´<br />
nicht, warum sollte man es dann<br />
beim nächsten Mal anders machen?<br />
Ähnlich ist es für mich im Berufsleben:<br />
Wenn ich eine Arbeit gemacht<br />
habe, freue ich mich, wenn sich<br />
jemand dafür interessiert, fragt, ob<br />
alles geklappt hat oder sich kurz<br />
berichten lässt.<br />
Und so verstehe ich Kontrolle:<br />
als Interesse für die Arbeit eines<br />
anderen.<br />
Natürlich gibt es mir auch Sicherheit,<br />
wenn ich im Zweifel bin oder<br />
neue Aufgaben zu erledigen habe.<br />
Das Wort „Kontrolle“ hat einfach einen<br />
schlechten Ruf, weil es so nach<br />
Überwachung, Besserwissertum,<br />
mangelndem Vertrauen aussieht.<br />
Kontrolle ist aber für mich<br />
Basis jeder<br />
Führungsarbeit!<br />
Wie will ich einem Menschen loben<br />
(eines der wichtigsten Motivatoren),<br />
wenn ich ihn nicht kontrolliere?<br />
Und natürlich auch: wie will ich Fehler<br />
aufdecken und Leistungsabweichungen<br />
erkennen, wenn ich nicht<br />
kontrolliere?<br />
Selbstverständlich gibt es Einwände:<br />
Man macht ja die Hausaufgaben<br />
nicht für den Lehrer, die Arbeit nicht<br />
für den Chef, sondern um seine eigenen<br />
Ziele zu erreichen oder weil<br />
man dafür bezahlt wird.<br />
Trotzdem freut man sich immer wieder,<br />
wenn man Feedback für eine<br />
Arbeit bekommt (Lob und Kritik)<br />
und dies setzt eben immer Kontrolle<br />
voraus.<br />
Sicherlich gibt es Menschen, die<br />
weniger Kontrolle wollen (und weniger<br />
Feedback brauchen), weil<br />
sie sehr selbständig arbeiten oder<br />
sehr erfolgreich sind – aber auch<br />
die freuen sich über ein gelegentliches<br />
Interesse und Feedback hinsichtlich<br />
Ihrer Arbeit. (Dann eben<br />
seltener)<br />
Eine wichtige Frage ist aber:<br />
Wie kontrolliere ich so, dass es für<br />
den anderen nicht nach Misstrauen<br />
oder Überwachung aussieht?<br />
• Für mich sollte Kontrolle immer<br />
offen geschehen, nicht „hinten<br />
herum“, wenn der Mitarbeiter<br />
nicht damit rechnet.<br />
(Außer ich will ihm Fehler nachweisen,<br />
um ihn zu bestrafen –<br />
aber dann ist es mit einem guten<br />
Arbeitsverhältnis eh´ nicht<br />
mehr weit her)<br />
• Nach der Kontrolle sollte der<br />
Mitarbeiter immer ein Feedback<br />
bekommen. Wichtig dabei: Auch<br />
positives Feedback (= Lob)!<br />
• Kontrolle sollte sich am Leistungsstand<br />
des Mitarbeiters<br />
orientieren: Je unsicherer und<br />
unerfahrener ein Mitarbeiter ist,<br />
desto mehr Kontrolle, auch im<br />
Sinne von Sicherheit, geben.<br />
Wenn der Mitarbeiter erfahren<br />
und sicher seine Arbeit macht,<br />
reduziere ich die Kontrolle<br />
und das Feedback, verliere<br />
aber das Interesse nie ganz.<br />
(i.S.v.: Der macht ja sein Zeug<br />
eh´, da brauche ich mich nicht<br />
kümmern) – auch gute Mitarbeiter<br />
wollen gelegentlich über<br />
ihre Arbeit reden, ein Feedback<br />
oder ein Danke bekommen.<br />
Dieses sollte nicht pauschal,<br />
sondern detailliert sein<br />
– und dafür muss ich Interesse<br />
für seine Aufgabe zeigen<br />
(= Kontrolle)<br />
Kontrolle hat m.E. vor allem deshalb<br />
eine negativen „Touch“, weil<br />
sie in der Regel eng mit Kritik zusammen<br />
hängt.<br />
Wenn bei der Kontrolle herauskommt,<br />
dass alles passt, sagt der<br />
Chef lieber nix (Sie wissen schon:<br />
„Nix gesagt ist gelobt genug!“)!<br />
Wenn Fehler vorliegen, erfolgt sofortiges<br />
Feedback i.S.v. Kritik<br />
Meine Idee und Vorschlag:<br />
Kontrollieren Sie Ihren Mitarbeiter<br />
mit dem Ziel, ihn bei einem Erfolg<br />
oder guten Leistung zu erwischen –<br />
und sagen Sie ihm das dann auch.<br />
Wenn unsere Mitarbeiter erkennen,<br />
dass wir nach Kontrolle auch loben,<br />
wird das Wort „Kontrolle“ auch<br />
schnell positiver belegt sein und<br />
jeder freut sich, wenn er kontrolliert<br />
wird!<br />
Kai Heß<br />
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Respekt!<br />
I<br />
ch werde oft gefragt, wie mir die<br />
Arbeit bei „den Japanern“ gefallen<br />
hat und was den wesentlichen<br />
Unterschied zu einem deutschen<br />
Unternehmen ausmacht.<br />
Ganz ehrlich: ich fand’s toll<br />
und ich würde auch wieder für<br />
eine japanische Firma arbeiten.<br />
Sie haben ein paar recht positive<br />
Seiten, unter anderem, dass<br />
sie uns Deutsche/Mitteleuropäer<br />
wirklich mögen.<br />
Aber in Japan ist der Respekt<br />
nicht nur eine verbale Form der<br />
Anerkennung, sondern äußert<br />
sich auch in Handlungen:<br />
Zum Beispiel sollte man sich<br />
nicht auf einem Schreibtisch setzen<br />
oder eine Türe oder Schublade<br />
mit dem Bein schließen.<br />
seiner Arbeit einen ehrbaren und<br />
seriösen Büroangestellten vor<br />
seinem geistigen Auge.)<br />
Auf alle Fälle hat der Schreiner<br />
den Schreibtisch nicht gemacht,<br />
damit jemand, der zu faul zum<br />
Stehen ist, sich darauf rumflegeln<br />
kann.<br />
Mir hat diese Erziehung zu den<br />
Werten einer Gesellschaft immer<br />
gefallen.<br />
In öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
versuchen die Japaner einander<br />
nicht zu belästigen, indem sie die<br />
Hand vor das Handy halten und<br />
sehr leise sprechen. Dafür war<br />
ich ganz besonders dankbar, weil<br />
die Züge und U-Bahnen meist<br />
voll besetzt sind.<br />
Harmonie ist ihnen sehr wichtig.<br />
Daher werden solch unschöne<br />
Verhaltensmuster wie Mobbing in<br />
japanischen Firmen nicht toleriert<br />
und sind somit eher selten.<br />
Nun gut, auch in japanischen Firmen<br />
gibt es Hierarchien, es wird<br />
viel gearbeitet und nicht immer<br />
ist alles eitel Freud und Sonnenschein.<br />
Aber eine Sache ist ihnen<br />
wirklich wichtig:<br />
der Respekt<br />
Nun werden Sie sagen, dass<br />
Respekt auch bei uns ein hoher<br />
Wert ist.<br />
Wir benutzen bei Fremden und<br />
im Geschäftsleben sogar die<br />
Anrede „Sie“, um Respekt und<br />
Achtung zum Ausdruck zu bringen.<br />
Wie bitte? Was hat denn das mit<br />
Respekt zu tun?<br />
Japaner schätzen das Handwerk<br />
sehr, eigentlich jeden Beruf. Sie<br />
haben Hochachtung vor dem großen<br />
Zeitaufwand, der Leistungsbereitschaft<br />
und der vielen, oft<br />
schweren Arbeit.<br />
Sie gehen davon aus, dass jemand<br />
sich mit seinem ganzen<br />
Herzen in eine Ausbildung gestürzt<br />
hat.<br />
Das spezielle Wissen dieses<br />
Handwerks ist sicher schon seit<br />
Generationen erworben und –<br />
evtl. von Großvater auf Vater auf<br />
Sohn – weitergegeben worden.<br />
All die Kunst und die Techniken<br />
haben sich über die Jahrhunderte<br />
perfektioniert, um diesen<br />
Schreibtisch herzustellen.<br />
Jetzt soll dieser perfekte Schreibtisch<br />
als Basis dienen für wunderbare<br />
Geschäftsentscheidungen<br />
bis hin zu großartigen Verträgen.<br />
(…auch der Schreiner hatte bei<br />
Klingt verrückt – ist aber auch irgendwie<br />
logisch.<br />
Dass man in Japan kein Trinkgeld<br />
gibt, hat ähnliche Ursachen:<br />
Man respektiert die Leistung einer<br />
Servicekraft und geht selbstverständlich<br />
davon aus, dass sie<br />
finanziell zurechtkommt.<br />
Ein Trinkgeld würde sie als Unterlegene<br />
diskriminieren und könnte<br />
daher leicht als Almosen ausgelegt<br />
werden.<br />
Die Kinder in der Schule müssen<br />
vor dem Unterricht 10-15 Minuten<br />
die Schule putzen, selbst die<br />
kleinsten mit fünf Jahren. Das<br />
kommt nicht daher, dass man<br />
sich in Japan keine Reinigungsfachkräfte<br />
leisten kann. Die japanische<br />
Gesellschaft will die Kinder<br />
dazu bringen zu erkennen,<br />
wie viel Aufwand es bedarf, eine<br />
saubere Schule zu haben. Man<br />
erreicht mit dem gemeinsamen<br />
Putzen, dass die Schüler Achtung<br />
für Sauberkeit und Ordnung<br />
entwickeln und sich daher beim<br />
Eintritt die Schuhe ausziehen<br />
und ihren Müll entsorgen, statt<br />
ihn rumliegen zu lassen.<br />
Jemanden ausreden zu lassen,<br />
ist in Japan selbstverständlich<br />
und resultiert auch aus dem<br />
Respekt voreinander, egal wer<br />
einem gerade gegenüber steht.<br />
Und wenn ich sage ausreden<br />
lassen, dann meine ich nicht nur<br />
einfach abwarten, sondern wirklich<br />
zuhören, bis der andere das<br />
letzte Wort besprochen hat.<br />
Man respektiert jeden, der seine<br />
Leistung bringt, unabhängig davon,<br />
an welcher Stelle der Hierarchie<br />
er gerade arbeitet. Tun wir<br />
das auch immer, oder wenigstens<br />
oft genug?<br />
Es gibt Verhaltensweisen in Japan,<br />
mit denen habe ich mich<br />
auch in langen Jahren nicht anfreunden<br />
können; der respektvolle<br />
Umgang miteinander gehört<br />
nicht dazu. Diese Einstellung vermisse<br />
ich heute noch.<br />
Monika Ball<br />
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K<br />
eine Angst, das ist keine<br />
falsch geschriebene Beschimpfung,<br />
sondern ein<br />
besonders wirksames Werkzeug<br />
der Gesprächsführung!<br />
„FUKH“ = Fragen und Klappe<br />
halten!<br />
Gezieltes Fragen und dann zuhören<br />
ist die höchste Kunst der<br />
Kommunikation.<br />
Normalerweise ist es so, dass<br />
man zu Beginn eines Gespräches<br />
sehr wohl seine eigene<br />
Meinung und seine Argumente<br />
kennt, weniger aber die Sichtweise<br />
des Gegenübers.<br />
Jetzt gibt es natürlich die (oft genutzte)<br />
Möglichkeit, eigene Argumente<br />
und Gedanken möglichst<br />
schnell und umfassend loszuwerden<br />
und so den Gesprächspartner<br />
zu überreden.<br />
Aber überzeuge ich ihn auch?<br />
Gerade in Verkaufsgesprächen,<br />
Mitarbeitergesprächen, Konfliktgesprächen<br />
wäre es zunächst<br />
doch einmal sinnvoll, die Meinung<br />
des anderen zu erfahren,<br />
um darauf eine schlüssige (gemeinsame)<br />
Kommunikation aufzubauen,<br />
Informationen, die ich<br />
bisher nicht kannte einzuholen<br />
oder einen Dialog zu starten.<br />
Aber reden fällt vielen Menschen<br />
oft leichter, als zuhören oder<br />
schweigen!<br />
Vielleicht kennen Sie die bedrückende<br />
Situation, dass Sie eine<br />
wichtige Frage gestellt haben<br />
und der andere nicht gleich antwortet.<br />
Diese unangenehme Stille verleitet<br />
viele dazu, nach einer Frage<br />
dann schnell weiterzureden.<br />
Dieses Weiterreden ist aber oft<br />
ein Zeichen von eigener Unsicherheit,<br />
von Nervosität.<br />
"FUKH"!<br />
Fragen und schweigen zeugt<br />
von Souveränität, aber auch<br />
von Interesse an der Meinung<br />
des anderen.<br />
Sie kennen den Satz:<br />
„Wer fragt der führt!“<br />
Zunächst einmal gibt es wissenschaftliche<br />
Untersuchungen, die<br />
besagen, dass ein Mensch ein<br />
Gespräch umso angenehmer<br />
empfindet, je höher sein Gesprächsanteil<br />
ist.<br />
Ein großer Vorteil im Verkauf<br />
(wenn dies der Käufer ist) oder<br />
im Führungsgespräch (wenn dies<br />
der Mitarbeiter ist)!<br />
Im Konfliktgespräch kann der andere<br />
so seinem Ärger Luft machen.<br />
Genauso in der Kundenbeschwerde!<br />
Darüber hinaus kann ich durch<br />
eine gute Fragetechnik meinen<br />
gegenüber dazu „führen“, eine<br />
eigene Lösung für sich zu entwickeln.<br />
Die Akzeptanz einer eigenen<br />
Lösung ist immer höher, als die<br />
Fremdmeinung.<br />
Letztendlich kann ich auch meine<br />
Argumentation viel besser aufbauen,<br />
wenn ich die Argumente<br />
meines Gesprächspartners umfassend<br />
kenne – so bin ich mir<br />
sicherer, nicht am Thema vorbeizureden,<br />
beziehungsweise<br />
scheibchenweise immer neue<br />
Argumente des anderen nachgeliefert<br />
zu bekommen.<br />
Umgekehrt habe ich dann auch<br />
noch nicht mein „ganzes Pulver<br />
verschossen“, sondern kann<br />
selbst argumentativ nachlegen!<br />
Jetzt kann es natürlich vorkommen,<br />
dass ich einen Gesprächspartner<br />
habe, der aus Unsicherheit,<br />
Zurückhaltung oder Taktik<br />
auch wenig redet.<br />
Hier helfen „offene Fragen“ sogenannte<br />
„W – Fragen“:<br />
Wer, wie, was, wann, womit….<br />
Gelegentlich helfen auch motivierende<br />
Fragen („verbale Türöffner“):<br />
→ „Deine Meinung interessiert<br />
mich, es ist mir wichtig zu verstehen…“<br />
→ „Kannst Du das noch genauer<br />
erklären?“<br />
Bei stockendem Gespräch helfen<br />
hinterfragende und intensivierende<br />
„Gesprächsbrücken“:<br />
„das heißt“, „zum Beispiel“, „damit<br />
meinst du?“, „wie genau<br />
meinst du das?“<br />
Oder auch „nonverbale Türöffner“:<br />
Nicken, Blickkontakt, aufrichten<br />
und nach vorn kommen, Kopf<br />
schräg halten, offene Körperhaltung.<br />
Sollte in einem stockenden Gespräch<br />
einmal der Gesprächsfluss<br />
vorhanden sein, unterbrechen<br />
Sie bei Fragen oder<br />
Unklarheiten Ihrerseits nicht<br />
sofort, sondern machen Sie sich<br />
Notizen, die Sie hinterher für weitere<br />
Fragen verwenden können.<br />
Gemäß diesem Motto halte ich<br />
diesen Artikel bewusst kurz!<br />
Was halten Sie von „FUKH“?<br />
Kai Heß<br />
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L<br />
"Getting things done" in der Praxis<br />
etzten Monat habe ich Sie mit<br />
dem spannenden Zeitmanagementsystem<br />
GTD bekannt gemacht.<br />
Wir bekommen ja oft positive Antworten<br />
auf unser „TUN-Mail“.<br />
Dieses Mal waren wir aber doch sehr (positiv!)<br />
überrascht, wie viele unserer Leser<br />
auf das Thema „Getting things done“ reagiert<br />
haben, wie viele Tipps und Informationen<br />
uns erreicht haben, gerade auch<br />
zu den „technischen“ Dingen von GTD<br />
wie Ablagesysteme, Notizbücher etc…<br />
Ich möchte hier keine Werbung für die<br />
verschiedensten Systeme machen –<br />
auch hier hilft das Internet.<br />
Spannend finde ich aber, wie viele Menschen<br />
sich mit dem Thema GTD beschäftigen<br />
und es für sich nutzen.<br />
Allen Lesern von dieser Stelle vielen<br />
Dank für Anregungen, Ideen und Reaktionen.<br />
Versprochen war ja, in diesem Fachartikel<br />
aus der GTD – Praxis zu berichten.<br />
Trotzdem auch hier nochmals der Hinweis:<br />
GTD ist sehr individuell, muss zu<br />
jedem Nutzer passen und kann auch nur<br />
partiell verwendet werden.<br />
Zunächst einmal das Thema „Sammeln“<br />
von Ideen, Aufgaben, Verpflichtungen,<br />
Projekten:<br />
Ich verwende hier mehrere kleine Abreißblöcke,<br />
die überallverteilt sind:<br />
Im Aktenkoffer, am Schreibtisch, in der<br />
Küche etc.<br />
Wenn mir während eines Seminares etwas<br />
einfällt, reicht eine kurze Notiz auf<br />
dem Block. Das fällt keinem auf und stört<br />
nicht.<br />
Ich kenne Personen, die solche Ideen<br />
direkt in ein IPad oder Handy eintragen.<br />
Hier besteht die Gefahr, dass das andere<br />
sehen und denken, der Gesprächspartner<br />
arbeite seine Mails ab.<br />
Ein Produktionsleiter geht mehrfach<br />
täglich durch den Betrieb und macht mit<br />
seinem Handy Fotos von Maschinen<br />
oder Mitarbeitern, die ein Thema für ihn<br />
darstellen.<br />
Im Büro erinnert er sich durch die Fotos<br />
dann an die besprochenen Themen und<br />
überträgt sie in seinen PC.<br />
Unbedingt empfehlen würde ich ein kleines<br />
Notizbuch allen Menschen, die viel<br />
unterwegs sind, sei es im Flugzeug, im<br />
Außendienst oder eben in Produktionshallen.<br />
Zu jedem Gespräch, zu jeder Idee ein<br />
kurze Notiz und schon geht keine Information<br />
verloren!<br />
Das erhöht dann auch die Zuverlässigkeit<br />
enorm.<br />
Natürlich kann man sich so auch viel besser<br />
auf das nächste Gespräch konzentrieren,<br />
da man sich ja nicht krampfhaft<br />
das letzte Thema merken muss.<br />
Vielleicht fallen Ihnen die besten Dinge<br />
auch im Bett vor dem Einschlafen ein –<br />
ein Notizblock lässt nichts verloren gehen<br />
und lässt Sie dann ruhig einschlafen!<br />
Auch die Einkaufsliste ist ein solches<br />
Sammelinstrument!<br />
Im Sammeleingangskorb landen dann<br />
alle Zettel, Post, Infomaterial.<br />
Möglicherweise auch nicht nur von Ihnen.<br />
Man kann sein Umfeld ja auch "erziehen",<br />
Post, Anfragen, Vorschläge in diesen<br />
Korb zu werfen.<br />
Dann wird man nicht immer gestört und<br />
kann konzentriert die aktuellen Arbeiten<br />
beenden.<br />
Dieser Eingangskorb führt zu Ordnung<br />
auf dem Schreibtisch, da alles dort landet<br />
und nicht überall auf dem Schreibtisch<br />
verteilt wird.<br />
Das Ganze funktioniert aber nur dann,<br />
wenn Sie diesen Eingangskorb regelmäßig<br />
(mindestens einmal täglich) bearbeiten<br />
und leeren!<br />
Er ist (genauso wie das E-Mail-Posteingangsfach)<br />
kein Ablagesystem!<br />
Alles was im Eingangskorb landet, wird<br />
(soweit möglich mit Termin und erstem<br />
Schritt versehen) in entsprechende Ablagesysteme<br />
verteilt.<br />
Bei mir sind das:<br />
♦♦<br />
Kundenordner<br />
♦♦<br />
Referenzordner, die man für besonders<br />
wichtige Themen oder Personen<br />
angelegt hat.<br />
Wenn Ihnen z.B. immer Themen für<br />
Mitarbeiterbesprechungen fehlen,<br />
legen Sie eine solchen Referenzordner<br />
an und sammeln hier alle<br />
Themen, die Ihnen so unter der<br />
Zeit einfallen. Ggf. Zuarbeit von<br />
Mitarbeitern<br />
Oder:<br />
Themen für Mitarbeitergespräche, die<br />
Sie nicht vergessen wollen.<br />
Oder:<br />
Themen für die nächste Geschäftsleitersitzung<br />
Oder:<br />
Eben den Ordner / Ablagefach für die<br />
Auswahl des nächsten Urlaubsziels<br />
oder des nächsten Großeinkaufs<br />
Ich habe auch meinen Referenzordner<br />
„Wartezeiten“ in dem ich Fachartikel<br />
sammle, die ich dann beim Arzt,<br />
im Hotel oder im Stau (bei stehendem<br />
Auto!) lese. So sind auch Wartezeiten<br />
sinnvoll genutzt!<br />
♦♦<br />
Wichtigstes Ablagesystem für mich<br />
und mein Büro ist aber die 43iger<br />
Wiedervorlagemappe. (Monatswiedervorlagemappe<br />
1 – 31 Tage und<br />
12 Hängeordner für die Monate)<br />
Hier wird alles mit Termin abgelegt.<br />
Jeden Morgen wird die tägliche Wiedervorlagemappe<br />
geöffnet und am Abend<br />
geleert. Was nicht erledigt wurde,<br />
wird neu terminiert und eingeordnet.<br />
Am letzten Tag des Monats wird<br />
das Hängeregister für den folgenden<br />
Monat auf die tägliche<br />
Wiedervorlagemappe verteilt.<br />
Auch mein Büro befüllt diese Mappen<br />
mit Zuarbeiten, Terminen und<br />
Aufgaben.<br />
Warum Termin und nächster Schritt?<br />
Termin macht die Ablage in der Wiedervorlagemappe<br />
oder im Terminkalender<br />
einfacher.<br />
„Der nächste Schritt“: Hilft gerade bei<br />
größeren umfangreicheren Aufgaben<br />
anzufangen.<br />
Wenn wir dazu neigen, gerne im Konjunktiv<br />
zu sprechen: „wir sollten mal<br />
wieder eine Teambesprechung machen“<br />
oder „ich sollte mal wieder Sport treiben“<br />
hilft ein erster Schritt häufig bei der Umsetzung:<br />
♦♦<br />
Einladungsschreiben an Mitarbeiter<br />
und Reservierung des<br />
Besprechungsraums.<br />
♦♦<br />
Anruf und Verabredung zum gemeinsamen<br />
Joggen mit Freund.<br />
Ein wichtiges GTD – Werkzeug war für<br />
mich lange Zeit auch die sogenannte<br />
„Warten auf - Liste!“ für delegierte Aufgaben.<br />
Hier wird jede Aufgabe, die delegiert wurde<br />
oder wo eine fremde Zuarbeit notwendig<br />
ist, mit Name und Termin vermerkt.<br />
Beispiel:<br />
Aufgabe Wer? Termin<br />
Reservierung<br />
Überweisung<br />
der anteiligen<br />
des Tagungsraumes<br />
Urlaubsreisekosten<br />
Sekretärin 04.06.<strong>2015</strong><br />
Freund 10.06.<strong>2015</strong><br />
Diese Liste lag bei mir beim jeweiligen<br />
nächsten Termin in der Wiedervorlagemappe.<br />
Also hier: 4. Juni.<br />
Selbstverständlich geht das Ganze auch<br />
elektronisch.<br />
Meine Empfehlung wäre auf jeden Fall<br />
im Rahmen von GTD „zweigleisig“ zu<br />
fahren:<br />
Einmal Papierform für die tägliche Arbeit<br />
in Projekten, Aufgaben, Ideensammlung.<br />
Daneben elektronisch für Termine oder<br />
für Erinnerungen, vor allem auf Reisen.<br />
(Hier kann auch dann ein Verweis auf die<br />
Wiedervorlagemappe zusätzliche Erinnerungsdienste<br />
erfüllen!)<br />
Ich hoffe, diese praktischen Tipps haben<br />
Ihnen GTD noch ein Stück näher<br />
gebracht.<br />
Entscheidend ist bei GTD, wie bei allen<br />
Selbstmanagementmethoden:<br />
Konsequenz!<br />
Die einzelnen, individuell passenden<br />
Werkzeuge funktionieren nur, wenn sie<br />
konsequent angewendet werden.<br />
Wiedervorlagemappe, Notizbuch, Listen<br />
entlasten unser Gehirn nur, wenn sie zur<br />
Routine werden.<br />
(so wie Zähneputzen am Morgen – hier<br />
treffen Sie ja auch nicht täglich eine Entscheidung,<br />
ob Sie es tun!)<br />
Insoweit empfehle ich, lieber wenige Instrument<br />
nutzen – die aber konsequent,<br />
als ein umfassendes System einzuführen,<br />
das uns dann in der Umsetzung<br />
erschlägt.<br />
Kai Heß<br />
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W<br />
enn Sie schon einmal an einem<br />
Zeitmanagementtraining teilgenommen<br />
haben, kennen Sie<br />
sicherlich einige der klassischen Methoden,<br />
wie z.B. das Eisenhowerprinzip oder<br />
die Alpenmethode.<br />
Ich möchte Ihnen heute eine neuere<br />
Herangehensweise an das Thema<br />
Zeitmanagement vorstellen:<br />
Getting things done (GTD)<br />
GTD ist eine Selbstmanagementmethode,<br />
die von David Allen entwickelt wurde<br />
und effizientes und belastungsfreies<br />
Arbeiten in den Mittelpunkt stellt.<br />
Ziel ist es, Dinge, die uns belasten aus<br />
dem Kopf heraus zu bekommen, extern<br />
zu speichern und so konzentrierter und<br />
fokussierter arbeiten zu können und weniger<br />
zu vergessen.<br />
Vorteil von GTD ist für mich, dass man<br />
aus dem relativ komplexen Thema für<br />
sich Einzelwerkzeuge herausnehmen<br />
kann, die zu einem passen und die in der<br />
praktischen Arbeit helfen.<br />
So will auch ich mich hier auch auf wenige<br />
Werkzeuge von GTD beschränken,<br />
die ich verwende – wer tiefer einsteigen<br />
will: Das Internet hilft weiter!<br />
Zunächst einmal unterscheidet GTD bewusst<br />
nicht nach wichtigen oder unwichtigen<br />
Dingen, nicht nach Privatem oder<br />
Geschäftlichem.<br />
Auch unser Kopf unterscheidet hier nicht:<br />
Ständig schwirren uns in der Arbeit private<br />
Dinge durch den Kopf, zuhause denken<br />
wir über die Arbeit nach, während wir<br />
eine wichtige Projektarbeit planen, fällt<br />
uns ein, dass wir noch dringend Spülmittel<br />
für zu Hause kaufen müssen, beim<br />
Einkauf kommt uns dann die geniale Idee<br />
für das Gespräch mit unserem Chef.<br />
Getting things done<br />
Alle Tätigkeiten, Ziele, Aufgaben, Ideen,<br />
offenen Themen, die in unserem Kopf<br />
umherschwirren, werden in einem (oder<br />
mehreren) „Eingangskorb“ gesammelt.<br />
Wie funktioniert das?<br />
Ich selbst verwende mehrere kleine Abreißblöcke<br />
die ich bei mir trage oder im<br />
Auto, auf dem Küchentisch etc. liegen.<br />
Wenn mir jetzt etwas einfällt, was nicht<br />
zu dem Thema gehört, das ich gerade<br />
bearbeite, mache ich eine kurze Notiz auf<br />
diesem Block (pro Thema eine Seite!)<br />
(Egal ob privat oder geschäftlich, wichtig<br />
oder unwichtig).<br />
So geht der wichtige Gedanke nicht verloren!<br />
Auf meinem Schreibtisch steht jetzt ein<br />
Eingangskorb.<br />
Jede dieser Ideen wandert in diesen<br />
Eingangskorb, genauso wie Briefe, Infomaterial,<br />
ggf. ausgedruckte Mails, Gesprächsnotizen<br />
usw.<br />
(So geht kein „Zettel“ verloren – alles ist<br />
an einem geordneten Platz)<br />
Wichtig: Das ganze zunächst ohne weitere<br />
Beachtung oder Bearbeitung!<br />
Beispiel: Sie wollen eine Teambesprechung<br />
mit Ihren Mitarbeitern machen.<br />
Nächster Schritt: Schriftliche Reservierung<br />
eines Besprechungsraums<br />
als Aufgabe für den nächsten Tag.Das<br />
entweder selbst machen (s.o.) oder an<br />
Mitarbeiter delegieren.<br />
♦♦<br />
Jetzt kommt dieser Zettel mit dem Termin<br />
und nächsten Schritt in mein<br />
„Lieblingswerkzeug“ aus GTD:<br />
Meine 43iger Wiedervorlagemappe!<br />
Ich verwende immer noch (oder wieder)<br />
eine Wiedervorlagemappe mit 31<br />
Fächern für die Monatstage.<br />
Jede neue Aufgabe kommt in die<br />
Mappe. Jetzt gibt es aber auch Aufgaben/Termine<br />
für folgende Monate. Hier<br />
habe ich ein Hängeregister mit 12<br />
Mappen für jeden Monat. Alle Aufgaben<br />
für Folgemonate fliegen in den<br />
entsprechenden Monat und werden<br />
am Monatsersten einem Tag zugeordnet.<br />
Z.B. der Zettel mit der Idee für das<br />
Weihnachtsgeschenk für meine Kinder,<br />
die ich im Februar hatte, fliegt in<br />
den Dezemberordner und wird dann<br />
wieder gefunden, wenn ich sie brauche!<br />
Sammelmappen für bestimmte, häufig<br />
wiederkehrende Aufgaben und Themengebiete:<br />
Zum Beispiel verschiedene Kontextmappen<br />
für: (auch hier gilt wieder egal, ob<br />
privat oder geschäftlich!)<br />
Besprechung mit Geschäftsführerkollegen,<br />
Vertriebsbesprechungen, wichtige<br />
Kunden, Urlaub, Einkaufslisten für Großeinkauf<br />
oder für Wartezeiten (z.B. beim<br />
Arzt, Flughafen etc. – hier lese ich dann<br />
gesammelte Fachartikel, für die ich im<br />
Büro keine Zeit habe!)<br />
Selbstverständlich gibt es GTD und die<br />
verschiedenen Wiedervorlage- und Ablagesysteme<br />
auch in digitalisierter Form.<br />
Ich bin (leider) noch „Papierfan“ und tue<br />
mir da leichter mit der Sammlung, Bearbeitung<br />
und Ablage.<br />
Entscheidend ist aber für jeden, dass er<br />
für sich ein System findet, mit dem sich<br />
leicht, vor allem aber zuverlässig und<br />
überall arbeiten lässt.<br />
Ich hoffe, GTD war jetzt nicht zu „theoretisch“<br />
für Sie – im nächsten Fachartikel<br />
werde ich praktische Umsetzungsbeispiele<br />
zu GTD bringen, um das Thema<br />
noch anschaulicher darzustellen.<br />
Problem ist jetzt, dass uns diese Gedanken<br />
dann von konzentrierter Arbeit und<br />
Fokussierung abhalten, da wir versuchen,<br />
die Gedanken fest zu halten und<br />
nichts zu vergessen.<br />
Dazu kommt noch, dass die Speicherkapazität<br />
unseres Gehirns eingeschränkt<br />
und chaotisch ist.<br />
Das bedeutet, dass uns dann sicherlich<br />
beim Einkauf das Spülmittel nicht einfällt<br />
und die Argumente für das Chefgespräch<br />
im Büro des Vorgesetzten längst verflogen<br />
sind.<br />
Um unser Gehirn frei und fokussiert zu<br />
bekommen kehrt GTD wieder zur guten<br />
alten (aber optimierten) Zettelwirtschaft<br />
zurück!<br />
Einmal oder mehrmals täglich wird dieser<br />
Korb durchgearbeitet.<br />
Jetzt wird entschieden:<br />
Kann ich aktuell etwas in der Angelegenheit<br />
tun?<br />
Wenn ja:<br />
♦♦<br />
Zunächst gilt die 2 Minuten Regel:<br />
Alles was man innerhalb 2 Minuten<br />
selbst machen kann, wird sofort erledigt!<br />
(z.B.: Termin im Autohaus für<br />
Wechsel der Sommerreifen machen)<br />
♦♦<br />
Was länger dauert oder mehrere Teilschritte<br />
enthält, erhält jetzt zwingend<br />
einen „nächsten Schritt“, d.h., es wird<br />
ein konkreter, erster Handlungsschritt<br />
und ein Termin dafür festgelegt.<br />
♦♦<br />
Für alle delegierten Aufgaben verwende<br />
ich eine „Erinnerungsliste“<br />
mit Thema, Termin und Bearbeiter.<br />
Die lege dann auch wieder in<br />
das entsprechenden Fach in der<br />
Wiedervorlagemappe.<br />
Neben dieser Wiedervorlagemappe<br />
für meine Aufgaben ist für mich<br />
noch sinnvoll, einzelne, sogenannte<br />
Kontextmappen, zu führen, d.h.<br />
Kai Heß<br />
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I<br />
n unseren Führungskräftetrainings<br />
haben wir es oft mit jungen Führungskräften<br />
zu tun, die den Weg vom Mitarbeiter<br />
zur Führungskraft im gleichen<br />
Unternehmen gegangen sind.<br />
Das ist gerade für mittelständische Unternehmen<br />
typisch.<br />
Hier werden erfolgreiche Facharbeiter<br />
in ihrer Abteilung zu Schichtleitern,<br />
Teamleitern oder Abteilungsleitern.<br />
Meist ändert sich dabei nichts an der<br />
operativen Tätigkeit, bei der sie weiter<br />
Hand in Hand mit ihren Kollegen arbeiten;<br />
es kommt „nur noch“ die Führungsaufgabe<br />
dazu.<br />
Diese Führungskräfte leben dann oft in<br />
einem Spannungsverhältnis zwischen<br />
neuer Aufgabe als „Vorgesetzter“ und<br />
ihrer Situation als Kollege im operativen<br />
Tagesgeschäft.<br />
Vor kurzem erklärte mir der neue Leiter<br />
der Logistikabteilung eines Unternehmens:<br />
„Bis vor 2 Monaten habe ich als LKW –<br />
Fahrer noch meinen verdreckten LKW<br />
auf den Hof gestellt und bin nach Hause<br />
gegangen, ohne mich um den nächsten<br />
Fahrer zu kümmern.<br />
Jetzt, als Teamleiter muss ich die einfahrenden<br />
LKW kontrollieren und jeden<br />
Fahrer kritisieren, der einen schmutzigen<br />
LKW abstellt.<br />
Wie kann ich da glaubhaft sein?“<br />
Zugegeben eine Herausforderung, jetzt<br />
etwas bei anderen zu kritisieren, was<br />
man früher selbst falsch gemacht hat.<br />
Hier gibt es 2 Themenfelder:<br />
1. Das „interne“ Problem:<br />
Hier geht es um „Selbstbewusstsein“,<br />
„sicheres Auftreten“.<br />
Gerade gegenüber älteren Kollegen,<br />
gegenüber Mitarbeitern, die vielleicht<br />
schon länger dabei sind, als die „junge,<br />
neue“ Führungskraft.<br />
Wie mutig und selbstbewusst kann man<br />
diesen Kollegen gegenüber auftreten,<br />
ohne arrogant oder besserwisserisch<br />
rüber zu kommen?<br />
Oft stellen sich diese jungen Führungskräfte<br />
auch selbst in Frage:<br />
„Warum bin ich zur Führungskraft gemacht<br />
worden und nicht der erfahrenere,<br />
ältere Kollege?“<br />
Vom Kollegen zur Führungskraft<br />
Vielleicht wissen Sie noch aus Kommunikationstrainings<br />
(oder unseren <strong>ZTN</strong><br />
Mails), dass sich diese Unsicherheit<br />
dann oft in der verbalen und nonverbalen<br />
Kommunikation niederschlägt:<br />
Wir kommunizieren unsicher, mit<br />
„sprachlichen Weichmachern“ („könnte<br />
nicht vielleicht mal jemand, wenn<br />
gerade Zeit ist…“) und unsere Körpersprache<br />
wir zurückhaltend: Unsicheres<br />
Auftreten, nicht Anschauen des Gesprächspartners,<br />
nervöse Gesten….<br />
Unser Gesprächspartner erkennt dies<br />
schnell.<br />
Manch einer nutzt das dann aus, um<br />
seine neue Führungskraft zu manipulieren<br />
oder zu verunsichern.<br />
Viel schlimmer und häufiger anzutreffen<br />
ist dann aber eher eine Unsicherheit<br />
auch beim Mitarbeiter, der eine verunsicherte<br />
Führungskraft erkennt, von der<br />
er sich schlecht „geführt“ fühlt.<br />
Kaum ein Mitarbeiter wünscht sich eine<br />
schwache, unsichere Führungskraft.<br />
Im Training stelle ich solcher „unsicheren“<br />
Führungskraft gerne (etwas provozierend)<br />
die Frage, ob sie die Erfahrung<br />
gemacht haben, dass ihre Geschäftsleitung<br />
wichtige Entscheidungen auswürfelt.<br />
Antwort in der Regel: Viele Fragezeichen<br />
im Gesicht und dann klares Verneinen.<br />
Ich erkläre dann, dass es höchst wahrscheinlich<br />
auch bei der Auswahl seiner<br />
Person als neue Führungskraft kein<br />
Würfelverfahren gegeben hat, sondern<br />
die Geschäftsleitung nach fachlichen<br />
und persönlichen Gründen entschieden<br />
hat.<br />
Wenn die ältere, erfahrenere Führungskraft<br />
die bessere Wahl gewesen wäre,<br />
wäre die Entscheidung wohl auch in diese<br />
Richtung gegangen, so scheint aber<br />
er die bessere Wahl zu sein.<br />
Akzeptanz dieser Situation und<br />
Rolle, sowie die Einsicht, es nicht<br />
unbedingt jedem rechtmachen zu<br />
müssen, hilft beim Thema „Selbstbewusstsein“!<br />
2. Die „externe“ Sichtweise:<br />
Mehr sachlich, fachliche Themen sind:<br />
Was mache ich, wenn ein Kollege tatsächlich<br />
fachlich besser ist, als ich als<br />
neue Führungskraft?<br />
Verwende ich weiter die Du – Anrede<br />
oder wird „gesiezt“?<br />
Kann ich ehemalige Kollegen kontrollieren,<br />
loben oder kritisieren, muss<br />
ich Forderungen der Geschäftsleitung<br />
durchsetzen oder eher auf Seiten der<br />
Mitarbeiter sein?<br />
Dazu ein paar Tipps:<br />
♦♦<br />
Machen Sie sich einen Plan, wie Sie<br />
führen, was Sie besser machen wollen<br />
als andere Vorgesetzte, was Sie nicht<br />
machen wollen und nehmen Sie sich<br />
Zeit für Führung!<br />
♦♦<br />
Ich persönlich bin ein „Du – Fan“:<br />
Wenn Sie ihre Kollegen bisher geduzt<br />
haben, sollten Sie das auch beibehalten.<br />
Akzeptanz hat m.E. nichts mit Du oder<br />
Sie zu tun, sondern mit Respekt und<br />
Souveränität.<br />
♦♦<br />
Sprechen Sie viel mit Ihren neuen<br />
Mitarbeitern, klären Sie deren Erwartungen<br />
ab, erklären Sie, was<br />
Sie vorhaben und welche Ziele Sie<br />
haben. Dabei können Sie gerne auch<br />
über die für Sie schwierige Situation<br />
sprechen – das zeugt von Stärke.<br />
Holen Sie immer wieder aktiv Mitarbeiterfeedback<br />
darüber ein.<br />
♦♦<br />
Stimmen Sie gemeinsame Regeln<br />
mit Ihren neuen Mitarbeitern ab.<br />
(z.B. über die Sauberkeit der LKW)<br />
Mit einem Augenzwinkern kann man<br />
da auch gerne sein früheres Fehlverhalten<br />
zugeben.<br />
♦♦<br />
Die gleichen Fehler wie früher sollten<br />
jetzt aber nicht mehr passieren. Als<br />
Führungskraft stehen Sie ganz anders<br />
unter Beobachtung Ihrer Mitarbeiter –<br />
Vorbildfunktion ist jetzt gefragt!<br />
♦♦<br />
Zeigen Sie Verständnis für andere<br />
Mitarbeiter, die sich übergangen fühlen<br />
– ohne sich für Ihren Aufstieg zu<br />
entschuldigen!<br />
♦♦<br />
Stehen Sie „nach oben“ bedingungslos<br />
vor Ihren Mitarbeitern!<br />
Erfolge Ihrer Abteilung sind Erfolge<br />
Ihrer Mitarbeiter, Misserfolge werden<br />
nicht auf Mitarbeiter geschoben, sondern<br />
sind Ihre Verantwortung!<br />
♦♦<br />
Suchen Sie sich einen neutralen Beobachter,<br />
der Ihnen ehrliches Feedback<br />
über Ihr Führungsverhalten gibt.<br />
Seien Sie sich bewusst, jede noch so<br />
große Führungskraft hat mal klein angefangen<br />
und die gleichen Sorgen gehabt<br />
wie Sie.<br />
Auch Fehler passieren immer wieder!<br />
Schlimm sind nur Führungskräfte, die<br />
sich das nicht eingestehen wollen und<br />
sich plötzlich als etwas Besseres fühlen!<br />
Viel Erfolg als „neue“ Führungskraft!<br />
Kai Heß<br />
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ein!<br />
Kein Schreibfehler, son-<br />
ein Werkzeug des Ndern<br />
Selbstmanagements, das ich<br />
kürzlich entdeckt habe!<br />
Um was geht es dabei?<br />
Viele Menschen können nicht<br />
„Nein" sagen oder wollen das<br />
auch nicht.<br />
Folge ist, immer mehr Aufgaben,<br />
Verantwortung, Ämter und<br />
Tätigkeiten, die sich bei einer<br />
Person bündeln.<br />
"Tu-Du-Liste"<br />
Hier hilft es vielleicht einfach mal, sich hinzusetzen und aufzuschreiben:<br />
1. Was tue ich eigentlich alles,<br />
wo bin ich engagiert und welche<br />
Aufgaben habe ich? (klingt<br />
zwar banal – ist aber manchmal<br />
überraschend!)<br />
2. Wo bin ich hier wirklich absolut<br />
von Nöten, weil ich besonderes<br />
Fachwissen, Fähigkeiten<br />
oder Verantwortung habe?<br />
Diese könnte vielleicht folgendermaßen aussehen:<br />
3. Vom Rest: Was will ich unbedingt<br />
behalten (Spaßfaktor)<br />
und was kann ich abgeben?<br />
4. Und dann schreiben Sie Ihre<br />
„Tu – Du – Liste“<br />
Solange das funktioniert und<br />
solange das der betreffenden<br />
Person Spaß macht, ist es<br />
ja auch nichts Verwerfliches,<br />
engagiert zu sein und sich<br />
hilfsbereit einzubringen.<br />
Problematisch wird es, wenn<br />
man darunter leidet, ausgebrannt<br />
ist und wenn die Qualität der<br />
Leistung und der Arbeit nachlässt.<br />
Jemand also Vieles tut, aber<br />
nichts mehr richtig!<br />
Natürlich auch, wenn man nichts<br />
abgeben will und daher das<br />
Umfeld immer unselbständiger<br />
und unmotivierter wird.<br />
Was kann ich<br />
abgeben?<br />
Vorsitz im Fußballverein<br />
Seminarvorbereitung<br />
usw...<br />
Warum?<br />
• Habe ich lange genug<br />
gemacht,<br />
• es gibt Jüngere, die<br />
das besser könnten<br />
und mehr Zeit haben<br />
• Möchte mehr Zeit mit<br />
meiner Familie verbringen<br />
• mehr Zeit für Akquise<br />
• an eigener Weiterbildung<br />
arbeiten<br />
• Verantwortung übertragen<br />
An wen kann<br />
ich die Aufgabe<br />
abgeben?<br />
Bisherigen<br />
Jugendleiter<br />
Büromitarbeiterin<br />
Was muss ich<br />
veranlassen?<br />
• Gespräch mit ihm<br />
führen<br />
• aufschreiben, was zu<br />
den Aufgaben gehört<br />
• Übergangszeiten besprechen<br />
• Unterstützung anbieten<br />
• Checkliste erstellen<br />
• Checkliste besprechen<br />
• Seminarinhalte niederschreiben<br />
Erfolgreich<br />
übertragen<br />
oder Termin?<br />
Termin: Juni <strong>2015</strong><br />
nach der Saison!<br />
Termin: Sofort<br />
Auch hier gilt wieder die alte Regel aus dem Zeit- und Selbstmanagement:<br />
Manchmal verliert man in<br />
dieser Situation dann völlig den<br />
Überblick, was man eigentlich<br />
alles macht, wo man überall<br />
engagiert ist und was alles offen<br />
ist.<br />
Erst Gedanken machen, dann<br />
Schriftlichkeit wählen (erhöht<br />
die Verbindlichkeit), sich einen<br />
Vorteil oder Nutzen klar machen,<br />
die Aufgabe konkretisieren und<br />
terminieren und dann letztlich<br />
den erfolgreichen Abschluss<br />
kontrollieren.<br />
Probieren Sie die Liste spontan<br />
mal aus – aber Vorsicht, dass<br />
Sie nicht allzu oft auf der<br />
„Tu – Du – Liste“ eines anderen<br />
stehen!<br />
Kai Heß<br />
<strong>ZTN</strong> Training & Consulting<br />
<strong>ZTN</strong><br />
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TUN!<br />
<strong>ZTN</strong> -Tipp Januar <strong>2015</strong><br />
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H<br />
eute will ich Sie einmal auffordern,<br />
ganz unbescheiden<br />
zu sein.<br />
Viele Menschen machen in Ihrer<br />
Arbeit eine hervorragenden Job<br />
sind fleißig und einsatzbereit.<br />
Dennoch wird ihre Leistung oft<br />
nicht ausreichend gewürdigt, andere<br />
ziehen auf der Karriereleiter<br />
vorbei und stehen im Fokus der<br />
Vorgesetzten.<br />
Es gibt viele Gründe dafür, vielleicht<br />
sind diese bescheidenen<br />
Mitarbeiter aber auch ein Stück<br />
selbst daran schuld.<br />
Viele Menschen haben in ihrer<br />
Erziehung gelernt, dass Bescheidenheit<br />
eine hohe Gabe ist, dass<br />
man sich nicht in den Vordergrund<br />
drängen soll und nicht angeberisch<br />
erscheinen darf.<br />
Vom Grundsatz her ist das schon<br />
richtig und ehrt „so“ Denkende.<br />
Andererseits gehört in unserer<br />
Gesellschaft aber eine gewisse<br />
Selbstvermarktung einfach dazu.<br />
Nennen wir es nicht Selbstvermarktung,<br />
sondern „gesundes<br />
Selbstbewusstsein“!<br />
"Tu Gutes und sprich darüber!"<br />
Ich spreche jetzt nicht von<br />
allgemeinen Worthülsen wie<br />
„Flexibilität“ oder „Einsatzbereitschaft“,<br />
sondern von konkreten<br />
Beispielen.<br />
Das war eine Herausforderung,<br />
der sich keiner Stellen wollte.<br />
Ich denke, es wäre einfacher<br />
gewesen, zu erklären, was man<br />
nicht kann oder was schief gegangen<br />
ist, als sich selbst zu loben!<br />
Ich habe dann die Führungskräfte<br />
in 2er Teams losgeschickt. Sie<br />
sollten sich gegenseitig erklären,<br />
worin der andere besonders gut<br />
ist oder was er hervorragend gut<br />
gemacht hat.<br />
Auch das war schwer, aber ein<br />
erster Schritt!<br />
Sich selbst klar zu machen,<br />
was man gut kann und darüber<br />
auch - in aller Zurückhaltung - zu<br />
sprechen, stärkt das Selbstbewusstsein<br />
und auch das Ansehen<br />
nach außen.<br />
Ein ganz anderer Aspekt ist der,<br />
dass mein Umfeld manchmal einfach<br />
gar nicht weiß oder wissen<br />
kann, was ich gerade (erfolgreich)<br />
tue.<br />
Mir selbst ist es in meiner Zeit als<br />
Vertriebsleiter einmal so ergangen,<br />
dass ich meine Teamziele<br />
zwar erreicht hatte, mein damaliger<br />
Chef aber den Aufwand,<br />
den ich im Hintergrund dafür<br />
betrieben habe, nicht gesehen<br />
hat und mein Ergebnis eher als<br />
Zufallsleistung oder Ergebnis<br />
überragender Mitarbeiter gewertet<br />
hat.<br />
Immer wieder höre ich auch in<br />
Coachings:<br />
„Warum meinen Chef über alles<br />
informieren, was ich tue, wenn<br />
er etwas wissen will, wird er sich<br />
schon melden!“<br />
Leider melden sich viele<br />
Chefs erst, wenn etwas nicht<br />
perfekt läuft (siehe auch unseren<br />
Fachartikel: „Richtig Loben“!).<br />
Dann ist aber die Ausgangssituation<br />
oft negativ.<br />
Auch in Besprechungen fällt es<br />
mir häufig auf, dass die Mitarbeiter<br />
mit den besten Ideen sich im<br />
Hintergrund halten, weil sie glauben,<br />
dass sie sich nicht durchsetzen<br />
können oder ihre Meinung<br />
nicht so wichtig ist.<br />
Auch das finde ich schade, da so<br />
häufig gute Ideen untergehen.<br />
Ich möchte jetzt keine Brandrede<br />
für „Angebertum“ halten oder<br />
für Menschen, die versuchen,<br />
sich überall in den Mittelpunkt zu<br />
reden.<br />
Mein Vorschlag:<br />
• Selbstbewusst die eigenen<br />
Stärken erkennen<br />
• Diese auch selbstbewusst zu<br />
kommunizieren<br />
• Vorgesetzte - oder ganz allgemein<br />
unser Umfeld - von<br />
Zeit zu Zeit informieren, was<br />
wir tun und woran wir arbeiten<br />
(bevor diese den Eindruck<br />
haben, wir tun nichts und man<br />
müsste uns beschäftigen!)<br />
• Einfach nicht zulassen, dass<br />
sich Meinungen oder Menschen<br />
in unserem Umfeld<br />
durchsetzen, die nicht besser<br />
sind, sondern nur lauter sind<br />
oder vorgetragen werden!<br />
In einem Seminar, in dem es um<br />
dieses Thema ging, bat ich die<br />
Teilnehmer (allesamt hervorragende<br />
Führungskräfte in einer<br />
erfolgreichen Firma) kurz aufzustehen<br />
und ihre persönlichen<br />
Stärken darzustellen und eine<br />
ganz erfolgreiche Arbeits- oder<br />
Aufgabenerledigung der letzten<br />
Wochen zu beschreiben.<br />
Nehmen wir einfach mal einen<br />
Vertriebsmitarbeiter, der fleißig<br />
telefoniert, Kunden kontaktiert<br />
und besucht, der Informationsmaterial<br />
verschickt und Werbung<br />
betreibt.<br />
Woher soll das der Vertriebsleiter<br />
in letzter Konsequenz alles wissen?<br />
Sicherlich könnte bzw. sollte er<br />
kontrollieren und nachfragen.<br />
Warum aber abwarten und nicht<br />
in die Offensive gehen?<br />
Gerade im Vertrieb ist das auch<br />
ein Thema:<br />
Viele Firmen wollen keine aktive<br />
Werbung betreiben oder offensiv<br />
in die Kundenakquise gehen,<br />
weil sie "Angst" haben, Kunden<br />
zu nerven. („Es gibt ja schon so<br />
viel Werbung“)<br />
Aber auch hier gilt:<br />
Woher soll Ihr Kunde wissen,<br />
dass Sie ein hervorragendes Produkt<br />
oder Dienstleistung haben?<br />
Vielleicht auch einfach mal genau<br />
erklären, welchen Umfang<br />
eine Dienstleistung hat, was der<br />
Kunde alles erhält und als Bonus<br />
noch obendrauf bekommt,<br />
statt davon auszugehen, dass<br />
der diesen schon bemerken wird.<br />
Kai Heß<br />
<strong>ZTN</strong> Training & Consulting<br />
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"Personal Kanban"<br />
K<br />
anban ist laut Wikipedia eine Form<br />
der Produktionsprozesssteuerung,<br />
die nach dem Prinzip der Lean-<br />
Production arbeitet und im Hause Toyota<br />
entwickelt wurde.<br />
Ziel ist, Lagerbestände zu reduzieren<br />
und einen gleichmäßigen Fluss in der<br />
Fertigung herzustellen.<br />
Dabei bedeutet das japanische Wort<br />
„Kanban“ ursprünglich „Signalkarte“.<br />
Angewandt wird Kanban heute in der agilen<br />
Softwareentwicklung und dem agilem<br />
Projektmanagement, bei dem die Anzahl<br />
paralleler Arbeiten reduziert und somit<br />
schnellere Durchlaufzeiten erreicht und<br />
Probleme – insbesondere Engpässe –<br />
schnell sichtbar gemacht werden sollen.<br />
Ich habe das Kanban-System im Zeitmanagement<br />
kennengelernt und halte es für<br />
eine hervorragende Möglichkeit, sich jederzeit<br />
einen guten Überblick über bestehende<br />
Aufgaben zu verschaffen und sich<br />
somit besser organisieren zu können.<br />
Fortschritte in der Arbeit werden erkannt<br />
und visualisiert, Engpässe sind leichter<br />
zu erkennen, abgeschlossene Arbeiten<br />
werden gespeichert.<br />
Ein kurzer „Interessenswecker“ zum<br />
Thema „Personal Kanban“:<br />
Was braucht man für Kanban?<br />
Zunächst einmal ein sogenanntes<br />
"Kanban-Board“:<br />
Das kann ein Whiteboard, eine Pinnwand<br />
oder eine Tafel sein.<br />
Natürlich reicht auch ein Poster an der<br />
Wand oder inzwischen vorhandene Webanwendungen.<br />
Dazu noch ein paar „Kärtchen“ oder<br />
Notizzettel (eventuell in verschiedenen<br />
Farben)<br />
Die Tafel sollte in verschiedene Spalten<br />
eingeteilt sein, in die dann die jeweiligen<br />
Kärtchen geklebt werden:<br />
> > „Offen“: Sammlung aller zu erledigenden<br />
Aufgaben.<br />
> > „In Arbeit“ was tue ich aktuell gerade<br />
(heute)<br />
> > „Erledigt“: Alles was ich heute (oder<br />
in einem bestimmten Zeitfenster) abschließend<br />
bearbeitet habe.<br />
Das Grundprinzip ist einfach:<br />
Alle anstehenden Aufgaben bzw. Projekte<br />
wandern in die erste von mehreren<br />
Zonen. Dies ist. der „Aufgabenspeicher“.<br />
Alle Aufgaben werden so visualisiert.<br />
Dabei hat jede Aufgabe, jedes Projekt<br />
sein eigenes Kärtchen.<br />
Aus diesem Arbeitsspeicher werden, je<br />
nach Dringlichkeit, Wichtigkeit (Priorität)<br />
und zur Verfügung stehenden Zeit einzelne<br />
Aufgaben entnommen und wandern in<br />
die nächste Zone.<br />
Das kann sein: „Heute zu bearbeiten“,<br />
„kurzfristig“ oder Ähnliches.<br />
Insoweit müssen zu jeder Aufgabe immer<br />
wieder Entscheidungen getroffen<br />
werden, ob sie erledigt werden oder zurückgestellt<br />
werden müssen. (verbleiben<br />
dann im Aufgabenspeicher)<br />
Wichtig ist aber, dass so keine Aufgabe<br />
vergessen wird.<br />
Ist eine Aufgabe erledigt, gelangt sie in<br />
ihr letztes Stadium der Bearbeitung, in<br />
eine „erledigt“ Zone.<br />
Gerade auch diese „erledigt“- Zone ist<br />
wichtig und sollte genutzt werden.<br />
Fertig gestellte Arbeiten werden also<br />
nicht einfach weggeworfen, sondern<br />
dienen im Rahmen einer täglichen oder<br />
längerfristigen Rückschau der Selbstkontrolle:<br />
Was wurde von den erledigten Aufgaben<br />
erfolgreich und gut durchgeführt (und<br />
warum)?<br />
Wo gab es bei der Durchführung Probleme?<br />
Was kann noch verbessert werden?<br />
So gesehen ist das dann eine Grundform<br />
von „persönlichem“ Kaizen (kontinuierlichem<br />
Verbesserungsprozess in Unternehmen)<br />
Letztendlich dient es auch der Visualisierung<br />
der eigenen Leistung. Man erkennt,<br />
was man den ganzen Tag geschaffen hat<br />
und kann seine Erfolge entsprechend<br />
würdigen.<br />
Dies ist jetzt zunächst die absolute<br />
Grundform eines Kanban Boards.<br />
So gesehen ist das Ganze eine „aufgemotzte“<br />
to – do – list.<br />
Letztendlich sind Ihnen keine Grenzen<br />
gesetzt, je nach Ihren Bedürfnissen, weitere<br />
Spalten hinzuzufügen, zu ergänzen<br />
oder zu verändern.<br />
Ein weiteres Beispiel:<br />
Ich halte die Spalte „wartet“ für sehr interessant:<br />
Hier werden alle Aufgaben gesammelt,<br />
die zur Zeit nicht erledigt werden können,<br />
weil eine externe Zuarbeit fehlt.<br />
Also, wenn z.B. eine Antwort auf eine<br />
Anfrage von Ihnen noch aussteht, ein<br />
bestelltes Teil fehlt etc.<br />
Verfeinern kann man diesen Aufgabenüberblick<br />
auch durch unterschiedliche<br />
Farbgestaltung der Kärtchen oder postits.,<br />
z.B.: Rot für Kundenprojekte und<br />
Akquise, grün für Privates, gelb für Verwaltungsaufgaben<br />
und blau für „Chefsachen“<br />
Selbstverständlich funktioniert das Ganze<br />
auch am PC.<br />
Ich bin aber ein Fan von „Papierform“,<br />
die, als großes Poster o.ä.. im Büro immer<br />
präsent sind.<br />
Natürlich funktioniert Kanban auch im<br />
Privaten und kann vorn mehreren Menschen<br />
parallel genutzt werden, wenn<br />
einheitliche Regeln festgelegt sind und<br />
eingehalten werden.<br />
Personal Kanban dient dem großen<br />
Überblick, der Transparenz.<br />
Insoweit haben Details zu den einzelnen<br />
Aufgaben hier auch nichts zu suchen.<br />
Die gehören in eine to – do – list oder<br />
Aufgabenbeschreibung.<br />
Personal Kanban ist eine wirksame Unterstützung<br />
für unser Zeit- und Selbstmanagement,<br />
das unseren Blick für´s<br />
Wesentliche schärft, uns hilft nichts zu<br />
vergessen und uns jederzeit einen Blick<br />
für anstehende Aufgaben verschafft.<br />
Wie alle „Techniken“ aus dem Zeitmanagement<br />
hat es einige Voraussetzungen,<br />
ohne die Kanban nicht funktioniert.<br />
> > Es muss routinemäßig angewandt<br />
werden<br />
> > Alles muss eingetragen werden<br />
> > Ich muss mir Zeit für Planung und<br />
Rückschau nehmen<br />
Probieren Sie es aus und entwickeln Sie<br />
ihr eigenes „Personal Kanban“!<br />
Bsp. eines Kanban-Boards<br />
Kai Heß<br />
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"Sichtweisen"<br />
W<br />
ann standen Sie mit Ihrem<br />
Auto das letzte<br />
Mal in einem Stau?<br />
Die meisten wahrscheinlich heute<br />
Morgen auf dem Weg zur Arbeit, andere<br />
auf dem Weg in den Urlaub.<br />
Wie haben Sie diesen Stau empfunden?<br />
Haben Sie sich geärgert, darüber<br />
gefreut oder die Situation hilflos ertragen?<br />
Also vom Grundsatz her ist ein Stau<br />
eine neutrale Ansammlung von Autos<br />
mit der gleichen Richtung.<br />
Die Wertung, ob dieses Ereignis für<br />
uns positiv, neutral oder negativ ist,<br />
geschieht einzig und allein in unserem<br />
Kopf.<br />
Ein Beispiel:<br />
Vor Jahren stand ich in einem großen<br />
Urlaubsstau in Richtung Süden.<br />
Ich beobachtete die Personen in den<br />
Autos um mich herum:<br />
Ein Fahrer saß mit hochrotem Kopf im<br />
Auto, wälzte Landkarten, trommelte<br />
nervös auf´s Lenkrad, schimpfte über<br />
die anderen Autos – er war hochgradig<br />
erregt!<br />
In einem anderen Auto spielte eine<br />
Familie mit ihren Kindern und trank<br />
Kaffee – entspannte Atmosphäre,<br />
man hatte endlich mal Zeit für sich.<br />
Der Fahrer des 3. Autos war schon<br />
lange ausgestiegen, lief nervös auf<br />
der Straße umher, kletterte auf die<br />
Leitblanken und rauchte eine Zigarette<br />
nach der anderen.<br />
Auch er war fürchterlich wütend.<br />
Im 4. Auto saß ein junges Pärchen.<br />
Sie hatten es sich gemütlich gemacht<br />
und hörten zufrieden Musik. Ausgeglichen<br />
und entspannt.<br />
Der Stau war für alle gleich:<br />
Es ging nicht weiter, Termine verstrichen,<br />
man hatte Hunger oder Durst,<br />
es war unbequem.<br />
Es konnte auch keiner etwas an der<br />
Situation „Stau“ ändern – aber sehr<br />
wohl an der Sichtweise dazu, an der<br />
„Einstellung“ zu der Situation!<br />
Maria von Ebner-Eschenbach (österr.<br />
Schriftstellerin 1830 – 1916)<br />
sagte:<br />
„Nicht das was wir erleben, sondern<br />
wie wir empfinden, was wir<br />
erleben, macht unser Schicksal<br />
aus!“<br />
Es gibt hier „Radikaldenker“ die sagen,<br />
dass es eigentlich grundsätzlich<br />
weder gute noch schlechte Situationen<br />
gibt, sondern wir immer alles so<br />
sehen können, wie wir wollen.<br />
Diese „Radikaldenker“ kommen überwiegend<br />
aus dem Bereich „Positives<br />
Denken“ und sehen an allem etwas<br />
Gutes.<br />
Ich bin nicht so extrem. Es gibt sicherlich<br />
Situationen, die wirklich nicht positiv<br />
sind.<br />
Aber:<br />
Wichtig ist mir, dass mir klar ist,<br />
dass ich die Wahl habe, meine<br />
Sichtweise zu einer Sache zu bestimmen<br />
und nicht Getriebener des<br />
Schicksals bin!<br />
Einige Beispiele zu dieser „Wahlmöglichkeit“:<br />
♦♦<br />
Ein verregnetes Wochenende:<br />
Ärgerlich (nach einer strahlend<br />
schönen Arbeitswoche) oder die<br />
Chance, mal mit den Kindern ein<br />
Gesellschaftsspiel zu machen,<br />
auszuschlafen, ein Buch zu lesen?<br />
Und: Fragen Sie mal einen Beduinen<br />
in der Wüste!<br />
♦♦<br />
Ein defekter PC: Fürchterlich, da<br />
kein Surfen möglich oder positiv, da<br />
man gezwungen ist, miteinander zu<br />
reden!<br />
♦♦<br />
Der verlorene Kunde: Zusammenbruch<br />
der Firma oder Chance, sich<br />
zu hinterfragen und neue Wege zu<br />
neuen Kunden anzugehen?<br />
♦♦<br />
Die Kündigung der Arbeitsstelle:<br />
Sozialer Abstieg oder die Möglichkeit<br />
(gezwungenermaßen) jetzt das<br />
auszuprobieren, was man eigentlich<br />
schon lange machen wollte. (Selbständigkeit,<br />
Weiterbildung, neue<br />
Arbeit)<br />
Ich weiß wovon ich rede, ich hab das<br />
alles schon erlebt!<br />
Nicht immer fand ich die Situation<br />
dann auch gleich positiv.<br />
Wichtig war aber für mich die Erkenntnis:<br />
„Ich kann mich über alles und<br />
jeden ärgern!<br />
Aber dazu gezwungen bin ich<br />
nicht!"<br />
Ein weiteres Problem ist , dass - je<br />
nachdem wie ich mich entscheide,-<br />
das Thema „Selektive Wahrnehmung“<br />
eintritt.<br />
Vielleicht kennen Sie auch das Phänomen<br />
der „roten Ampel“.<br />
Wenn Sie auf dem Weg zu Ihrer Arbeit<br />
sind und bereits Verspätung haben,<br />
welche Farbe haben dann (gefühlt)<br />
alle Ampeln?<br />
Umgekehrt: wenn Sie viel Zeit haben?<br />
Statistisch gesehen ist die Verteilung<br />
immer gleich, aber wir sehen je nach<br />
Einstellung eher das, was wir gerade<br />
sehen wollen oder erwarten.<br />
Was sehen Sie?<br />
Wahrscheinlich sehen alle ein rotes<br />
Quadrat.<br />
Daneben sehen Sie aber auch noch<br />
Buchstaben, einen PC Bildschirm, Ihren<br />
Schreibtisch.<br />
Das blenden Sie aber gerade aus und<br />
konzentrieren sich auf das rote Quadrat,<br />
weil Sie es jetzt sehen wollen!<br />
Genauso geht es uns mit vielen<br />
Dingen, die wir so sehen „wollen“:<br />
♦♦<br />
Die Autofahrer mit Hut, die immer<br />
langsam fahren. (Die Autofahrer mit<br />
Hut, die schnell fahren, blenden wir<br />
aus)<br />
♦♦<br />
Die Kinder, die auf der Straße nicht<br />
grüßen, die anderen sind Zufall.<br />
♦♦<br />
Die kalten Sommertage in<br />
Deutschland…..<br />
♦♦<br />
Den Kollegen, der nie grüßt….<br />
Ich hatte mal einen Nachbarn, der<br />
fürchterlich unfreundlich war, nie<br />
grüßte, sich über alles aufregte und<br />
motzte.<br />
Immer wieder habe ich mich über ihn<br />
geärgert, bin ihm aus dem Weg gegangen.<br />
Heute glaube ich, dass er sich richtig<br />
gefreut hätte, wenn er gewusst hätte,<br />
wie er mir manchmal den Tag „vermiest“<br />
hat.<br />
„Ich kann mich über alles ärgern!<br />
Aber gezwungen dazu bin ich<br />
nicht!“<br />
Heute weiß ich es!<br />
Trotzdem ärgere ich mich natürlich immer<br />
mal wieder über Nachbarn, Kollegen,<br />
Staus und Ampeln. (Noch bin ich<br />
nicht perfekt!)<br />
Aber ich weiß:<br />
Das ist meine freie Entscheidung, ich<br />
kann genauso gut darüber lachen<br />
oder mich auf die nächste grüne Ampel<br />
freuen!<br />
Probieren Sie es aus, es ist nicht<br />
einfach, gelingt nicht immer, gibt uns<br />
aber eine große Macht über unser<br />
„Schicksal“!<br />
Kai Heß<br />
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"Vorbild Führungskraft!?"<br />
W<br />
enn ich in Führungskräftetrainings<br />
die Frage in die<br />
Runde werfe, welches wohl<br />
die wichtigsten Aufgaben und Eigenschaften<br />
einer Führungskraft seien,<br />
wird immer wieder die Vorbildfunktion<br />
genannt.<br />
Eine Führungskraft soll Vorbild für<br />
alle Mitarbeiter sein, ist Orientierungsmaßstab<br />
für das Handeln aller Mitarbeiter<br />
und wird somit auch von diesen<br />
Mitarbeitern „gespiegelt“.<br />
Gerade für junge (Nachwuchs)Führungskräfte<br />
kann diese Forderung<br />
aber zu einer riesigen Bürde und<br />
Belastung werden und führt (meines<br />
Erachtens) oft zu falschen Schlussfolgerungen.<br />
Zunächst einmal muss ein Vorbild<br />
Orientierung geben, er muss aber keineswegs<br />
immer der Beste sein!<br />
Vorbild sein heißt für viele Führungskräfte<br />
oft:<br />
♦♦<br />
Fachlich überragend sein, alles wissen<br />
und das auch demonstrieren!<br />
♦♦<br />
Überall als erster anpacken und<br />
natürlich auch alles (am besten)<br />
können!<br />
♦♦<br />
Derjenige sein, der morgens als<br />
erster im Büro sitzt und abends als<br />
letzter nach Hause geht! (Und das<br />
im Idealfall dann auch von seinen<br />
Mitarbeitern erwartet)<br />
♦♦<br />
Mit seinem Einsatz an seine Grenzen<br />
gehen und häufig darüber hinaus.<br />
Für den Stress und Überarbeitung<br />
einfach dazugehören!<br />
Sie merken sicherlich, dass ich das<br />
jetzt nicht so ernst meine und eher sogar<br />
in Frage stelle.<br />
Meines Erachtens kann eine Führungskraft<br />
dauerhaft gar nicht fachlich<br />
der Beste sein, da er nicht nur fachliche<br />
Aufgaben zu erfüllen hat.<br />
Irgendwann müssen ihn daher „Fachspezialisten“<br />
überholen.<br />
Das einzige, das Führungsräfte tatsächlich<br />
am besten können müssen,<br />
ist<br />
Mitarbeiterführung.<br />
Hier sollten sie nach Perfektion streben!<br />
Klar sollte jeder Führungskraft jedenfalls<br />
sein, dass sie Vorbild für ihre Mitarbeiter<br />
ist – egal ob sie das will oder<br />
nicht, ob bewusst oder unbewusst!<br />
Dieses Vorbild wird vor allem von jungen<br />
Mitarbeitern gesucht und ist für<br />
das gesamte Team wichtig in unruhigen<br />
Zeiten, in Veränderungsprozessen<br />
oder bei Krisen.<br />
Also, wenn schon nicht fachlich oder<br />
hinsichtlich Arbeitsintensität, wo muss<br />
dann eine Führungskraft gutes Vorbild<br />
sein?<br />
Ich glaube in den „soften“ persönlichen<br />
Bereichen:<br />
♦♦<br />
In den Umgangsformen, also eine<br />
gewisse „Grundhöflichkeit“ an den<br />
Tag legen!<br />
♦♦<br />
Respekt und Achtung anderen Personen<br />
gegenüber: Wie reden sie<br />
über Kunden, über Kollegen (gerade<br />
auch in anderen Abteilungen)<br />
oder über Mitarbeiter in der eigenen<br />
Abteilung vor den Kollegen?<br />
♦♦<br />
Identifikation mit dem eigenen Unternehmen:<br />
Wie reden sie über die<br />
Unternehmensführung, Unternehmensziele<br />
und Werte?<br />
♦♦<br />
Ehrliche Kommunikation, Einhalten<br />
von Verbindlichkeiten und Zusagen.<br />
♦♦<br />
Einhalten von Regeln und Eckpunkten<br />
im Unternehmen:<br />
Wenn schon die Führungskräfte<br />
sich nicht an Rauchverbote, Handyverbote<br />
auf Besprechungen und<br />
ähnliches halten, warum dann die<br />
Mitarbeiter?<br />
♦♦<br />
Umgang mit Firmenressourcen:<br />
Wie wird mit Firmengeldern und<br />
Eigentum (Autos, Mobiliar, Technik)<br />
umgegangen?<br />
♦♦<br />
Umgang mit den eigenen Ressourcen<br />
(Gesundheit, Kraft, Leben):<br />
Das ist jetzt ganz spannend!<br />
Ich glaube, in der heutigen,<br />
schnelllebigen Zeit ist das eines<br />
der wichtigsten Vorbildthemen<br />
für Mitarbeiter: Wie hat mein<br />
Chef sein Leben und seine Arbeit<br />
geplant und im Griff?<br />
Wenn ich als Mitarbeiter einen<br />
ständig hektischen und gestressten<br />
Chef erlebe, der jeden Tag bis zur<br />
Erschöpfung arbeitet, Leistung vor<br />
allem nach Stunden (und nicht am<br />
Ergebnis) misst, seine Familie nur<br />
noch vom Foto auf dem Schreibtisch<br />
kennt und irgendeinmal im Burnout<br />
oder körperlichen Zusammenbruch<br />
endet, werde ich mich als Mitarbeiter<br />
daran orientieren müssen.<br />
Oft wird das dann auch ausdrücklich<br />
oder zumindest informell von<br />
den Mitarbeitern genauso erwartet.<br />
Gerade hier sind Vorgesetzte<br />
gefordert:<br />
• Einen klaren Plan hinsichtlich<br />
Arbeit und Privatleben haben.<br />
(Neudeutsch:„work-life-balance“)<br />
• Sich am Ergebnis einer Arbeit,<br />
statt am Arbeitsaufkommen zu<br />
orientieren<br />
• Neben der Arbeit auch einen<br />
Focus auf Ausgleich legen<br />
(Hier kenne ich schon Firmen<br />
aus unserem Kundenkreis, die<br />
ganz bewusst ihre Mitarbeiter<br />
motivieren, gemeinsam oder<br />
individuell Sport zu treiben –<br />
und als Chef auch vorbildlich<br />
mitmachen)<br />
• Sich konzentrieren können:<br />
Das heißt, ganz bewusst das<br />
zu tun, das man gerade tut.<br />
Also, in einem Gespräch nicht<br />
immer auf das Handy schielen,<br />
eine Besprechung auch mal<br />
ohne E-Mail-Check durchhalten<br />
oder in der Mittagspause<br />
auch mal eine halbe Stunde<br />
nicht erreichbar sein.<br />
♦♦<br />
Damit ich jetzt nicht falsch rüber<br />
komme:<br />
Ich versuche jetzt keine Führungskräfte<br />
zu erzeugen, die den ganzen<br />
Tag planen und organisieren<br />
und wenn es „brennt“ nur zusehen.<br />
Sicherlich werden Chefs auch daran<br />
gemessen, dass sie mal mit<br />
anpacken, wenn der Arbeitsanfall<br />
zu hoch wird, ein Notfall eintritt oder<br />
am Wochenende gearbeitet werden<br />
muss.<br />
Das sollten aber Ausnahmesituationen<br />
bleiben: Es ist gerade die Führungsaufgabe<br />
guter Vorgesetzter,<br />
dass diese Notsituationen eher die<br />
Ausnahme bleiben!<br />
Um in diesen Bereichen nochmal den<br />
Druck für (gerade junge) Führungskräfte<br />
wegzunehmen:<br />
Eine Führungskraft muss in keinem<br />
Bereich perfekt sein!<br />
Auch wenn es unglaublich klingt: Auch<br />
eine Führungskraft macht Fehler und<br />
darf das auch!<br />
Ein letzter, wichtiger Vorbild-<br />
„Messpunkt“ für die Mitarbeiter ist es<br />
dann aber, wie ein Vorgesetzter damit<br />
umgeht:<br />
Werden Fehler offen zugegeben und<br />
eingesehen, oder sind dann immer die<br />
anderen schuld?<br />
Zum Schluss noch zwei kleine<br />
„Wehmutstropfen“:<br />
♦♦<br />
Wenn man „positives“ Vorbild als<br />
Führungskraft ist, sollte man nicht<br />
immer erwarten, dass alle Mitarbeiter<br />
das alles auch 1:1 umsetzen.<br />
Zu hohe Erwartungen sind oft<br />
gefährlich.<br />
♦ ♦ „Negative“ Vorbilder wirken doppelt.<br />
Leider suchen und „spiegeln“<br />
Mitarbeiter gerade auch schlechte<br />
Vorbilder. Das dient dann oft als<br />
Ausrede für eigene Schlechtleistung<br />
und Fehlverhalten.<br />
Jetzt wünsche ich Ihnen eine schöne<br />
Sommerzeit, etwas Urlaub und Erholung.<br />
Seinen Sie hier Vorbild für Ihre Mitarbeiter<br />
und genießen Sie auch diese<br />
Zeit – Arbeit kommt im 2. Halbjahr mit<br />
Sicherheit wieder genug auf uns zu!<br />
Kai Heß<br />
<strong>ZTN</strong> Training & Consulting<br />
<strong>ZTN</strong><br />
Training & Consulting<br />
Österreich<br />
In der Telle 3<br />
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Schweiz<br />
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"Entscheidungen treffen"<br />
S<br />
tändig sind wir gezwungen<br />
Entscheidungen zu treffen:<br />
Welchen Film schauen wir uns<br />
heute an?<br />
Wohin geht der nächste Urlaub?<br />
Suche ich mir eine neue Arbeitsstelle<br />
oder bleibe ich trotz Unzufriedenheit<br />
bei meiner Firma?<br />
Als Führungskräfte:<br />
Trenne ich mich von einem Mitarbeiter<br />
oder akzeptiere ich Fehler?<br />
Investiere ich in neue Technik oder<br />
warte ich, bis jedes Risiko auszuschließen<br />
ist?<br />
Natürlich kann man eine Entscheidung<br />
hinauszögern, weitere Entscheidungshilfen<br />
sammeln und abwarten.<br />
Das ist auch bis zu einem gewissen<br />
Maße sinnvoll, darf aber nicht dazu<br />
führen, dass wir alles vor uns herschieben<br />
oder darauf warten, dass<br />
uns ein anderer oder das "Schicksal"<br />
die Entscheidung abnimmt.<br />
Hilfreich ist es in schwierigen Situationen,<br />
eine Entscheidungsmatrix<br />
schriftlich aufzustellen:<br />
Welche Chancen bieten sich mir, welche<br />
Risiken muss ich eingehen?<br />
Wichtige Kriterien sollten hierbei sein:<br />
• Was wäre die schlimmste mögliche<br />
Situation, die durch die Entscheidung<br />
eintreffen kann?<br />
• wie realistisch ist dies?<br />
• Und vor allem: Ist eine Entscheidung<br />
hinterher tatsächlich nicht mehr<br />
korrigierbar?<br />
haus, der bei voller Stundenabrechnung<br />
während der Arbeit ständig mit<br />
dem Handy telefonieren, Pausen<br />
überziehen oder im Internet surfen<br />
würde.<br />
Hier höre ich dann entrüstet:<br />
"Der würde Ärger bekommen, dem<br />
würden wir Lohn abziehen!"<br />
In der Arbeit wird hingegen zugeschaut<br />
und nicht gehandelt.<br />
Im Berufsleben gibt es daher bei mir<br />
eine Entscheidungsmaxime für Mitarbeiter:<br />
Warum tun wir uns mit Entscheidungen<br />
so schwer?<br />
Entscheidungen treffen bedeutet, sich<br />
zu etwas hin entscheiden und damit<br />
etwas anderes „loszulassen“.<br />
Das bedeutet natürlich Verantwortung<br />
übernehmen für die Konsequenzen<br />
und die Resultate.<br />
Wenn´s schief geht, muss man mit<br />
den Konsequenzen rechnen oder man<br />
bekommt Ärger.<br />
Oft ist das noch relativ einfach und<br />
ungefährlich:<br />
Der versäumte Film wird sicherlich<br />
irgendwann wiederholt, der Urlaub ist<br />
im Folgejahr möglich.<br />
Problematischer wird es schon beim<br />
Wechsel des Arbeitsplatzes oder als<br />
Führungskraft bei größeren Investitionen.<br />
Dann wird es schwer, die richtige Entscheidung<br />
zu treffen.<br />
Zunächst einmal muss uns klar sein,<br />
dass es eigentlich zum Zeitpunkt der<br />
Entscheidung gar keine richtige oder<br />
falsche Entscheidung gibt.<br />
Ob eine Entscheidung richtig war,<br />
können wir immer erst hinterher bewerten,<br />
wenn wir die Folgen kennen.<br />
Insoweit sollten wir uns auch keine<br />
Vorwürfe machen, wenn wir, nach<br />
vernünftiger Abwägung, eine "falsche"<br />
Entscheidung getroffen haben.<br />
Warum sind Entscheidungen eigentlich<br />
überhaupt nötig?<br />
Wichtig ist:<br />
Keine Entscheidung ist auch eine<br />
Entscheidung und zwar für die aktuelle<br />
Situation, gegen eine eventuelle<br />
Chance oder Möglichkeit.<br />
Also:<br />
Keine Entscheidung treffen<br />
ist gar nicht möglich<br />
Charles de Gaulles hat einmal gesagt:<br />
"Besser unvollkommene Entscheidungen<br />
treffen, als ständig nach<br />
vollkommenen zu suchen, die es<br />
niemals geben wird!"<br />
Typische Beispiele sind hier der Kauf<br />
eines neuen PC´s, Fahrrades oder<br />
Autos:<br />
Hier gibt es unzählige Infos und<br />
Entscheidungshilfen im Internet, in<br />
Fachzeitschriften, von Freunden und<br />
Bekannten.<br />
Sie werden jedoch nie alle möglichen<br />
Informationen erhalten und während<br />
Sie auf dem Weg sind, sich Ihren<br />
neuen PC zu kaufen, wird irgendwo<br />
wieder eine Verbesserung erfunden,<br />
die vielleicht für Sie auch interessant<br />
wäre.<br />
Aber halt:<br />
Wenn Sie in den letzten Monaten unsere<br />
Fachmails aufmerksam gelesen<br />
haben, werden Sie sagen, dass die<br />
ganze Situation hinsichtlich der Entscheidungen<br />
nicht so einfach zu klären<br />
ist:<br />
Natürlich spielt auch hier der Typus<br />
eines jeden Menschen eine Rolle.<br />
(Vgl. Farbenlehre in den letzten<br />
Mails).<br />
Ein "roter", entscheidungsfreudiger<br />
Typ, wird natürlich schnell und mutig<br />
Entscheidungen treffen.<br />
Vielleicht manchmal zu schnell und<br />
mit großen Risiken.<br />
Hier wäre es sinnvoll, bewusst nach<br />
ausreichend weiteren Entscheidungskriterien<br />
zu suchen, andere um Rat zu<br />
fragen, eine Nacht über eine Entscheidung<br />
zu schlafen.<br />
Ein "gelber Typ" sollte bei Entscheidungen<br />
natürlich nicht nur daran denken,<br />
wie er dann vor anderen dasteht,<br />
sondern seinen eigenen Interessen<br />
mehr Gewicht geben.<br />
"Grüne" Typen, die sich schwer<br />
mit Veränderungen tun und "blaue"<br />
Typen, die alles bis in´s letzte Detail<br />
durchdenken wollen, neigen eher<br />
dazu, eine Entscheidung zu verzögern.<br />
Hier sollte die Entscheidungsmatrix<br />
nicht zu umfangreich werden.<br />
Vor allem sollten Sie sich dann aber<br />
einen konkreten Zeitpunkt für Ihre Entscheidung<br />
setzen und diesen eventuell<br />
auch anderen bekannt machen, um<br />
sich so etwas Druck aufzubauen.<br />
Oft höre ich auch in Führungskräftetrainings,<br />
dass sich viele Mitarbeiter<br />
oder Führungskräfte auf der mittleren<br />
Führungsebene schwer tun, eigene<br />
Entscheidungen zu treffen und zu oft<br />
Rückfrage bei ihren Vorgesetzten suchen<br />
oder keine Entscheidung treffen.<br />
Als Gegenargument wird der Ruf nach<br />
einem fehlenden Kompetenzrahmen<br />
laut.<br />
Da akzeptieren Führungskräfte dann<br />
Schlechtleistung ihrer Mitarbeiter,<br />
weil sie Angst vor einer eigenen Entscheidung<br />
haben oder schieben die<br />
Verantwortung auf die nächst höhere<br />
Führungsebene.<br />
Nicht alles ist durch Kompetenzrahmen<br />
regelbar!<br />
Ich stelle dann den Führungskräften<br />
immer die Frage, wie sie reagieren<br />
würden, wenn die gleiche "Schlechtleistung"<br />
in ihrem privaten Umfeld geschehen<br />
würde.<br />
z.B. der beauftragte Maler im Privat-<br />
1. Gibt es eine Kompetenz- oder Aufgabenregelung,<br />
an die ich mich zu<br />
halten habe?<br />
2. Wenn nein: Gibt es vergleichbare<br />
Entscheidungen zur Orientierung?<br />
3. Wenn nein: Kann ich in vertretbarem<br />
Umfang Rücksprache halten, bei<br />
Kollegen, die direkt von der Entscheidung<br />
betroffen sind?<br />
4. Und dann: Würde ich diese Entscheidung<br />
auch so treffen, wenn es um<br />
meinen eigenen Geldbeutel ginge?<br />
(Das nennt sich dann „selbständiges,<br />
unternehmerisches Denken!)<br />
Wenn ich als Mitarbeiter nach diesen<br />
Kriterien eine Entscheidung getroffen<br />
habe, kann ich dazu auch stehen.<br />
Eine Bitte an die Vorgesetzten:<br />
Nicht jede Entscheidung eines Mitarbeiters<br />
kann richtig sein, nicht jede<br />
falsche Entscheidung muss aber kritisiert<br />
werden!<br />
Wer entscheidungsfreudige Mitarbeiter<br />
haben will, muss zulassen, dass<br />
diese auch andere Wege beschreiten.<br />
Viel Erfolg bei Ihrer nächsten Entscheidung!<br />
Kai Heß<br />
<strong>ZTN</strong> Training & Consulting<br />
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Training & Consulting<br />
Österreich<br />
In der Telle 3<br />
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Lilienweg 9<br />
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<strong>ZTN</strong> -Tipp Mai 2014<br />
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"Prioritäten setzen"<br />
icher kennen Sie die Situation:<br />
Sie kommen morgens in´s<br />
SBüro und haben schon den<br />
halben Tag mit Terminen gefüllt:<br />
Besprechungen, Kundentermine,<br />
Einzelgespräche, Terminsachen zur<br />
Abgabe.<br />
Zusätzlich hat sich Ihr Schreibtisch<br />
„über Nacht“ noch mit Bergen von<br />
Ordnern und Blättern, die zu bearbeiten<br />
sind, gefüllt.<br />
Ihr E-Mail-Eingang sprengt jede Aufnahmekapazität<br />
und die ersten Kollegen<br />
stehen auch schon an Ihrem<br />
Schreibtisch, mit einer „kurzen Bitte“.<br />
Im Laufe des Tages kommt dann immer<br />
mehr dazu und am Abend ist oft<br />
nur ein kleiner Teil der Aufgaben erledigt.<br />
Jetzt heißt es: Prioritäten setzen!<br />
Das klingt sehr einfach, ist es aber oft<br />
nicht…<br />
Viele stellen sich nun die Frage:<br />
„Nach welchen Kriterien entscheide<br />
ich über die richtige Priorität, nach der<br />
ich meine Aufgaben erledige?“<br />
Zunächst steckt in dieser Frage schon<br />
ein wichtiger Teilaspekt der Antwort:<br />
„Entscheiden“!<br />
D.h.: Priorisierung setzt eine bewusste<br />
Entscheidung voraus.<br />
Wenn ich mich bewusst entscheiden<br />
will, muss ich zunächst alle zur<br />
Entscheidung stehenden Aufgaben<br />
zusammentragen, über deren Wichtigkeit<br />
nachdenken und dann eine Reihenfolge<br />
für die Erledigung erstellen.<br />
Dafür brauche ich Zeit. D.h.: also nicht<br />
sofort „loslegen“, sondern erst nachdenken!<br />
Empfehlenswert ist auch, alle Aufgaben<br />
aufzuschreiben (to-do-list), damit<br />
ich einen Gesamtüberblick habe und<br />
nichts vergesse.<br />
Zwei Ausdrücke aus dem Zeitmanagement,<br />
die hierfür eine große Rolle<br />
spielen kennen Sie:<br />
Dringend und wichtig!<br />
Es sollten immer zuerst die wichtigen<br />
(und dringenden) Aufgaben, dann die<br />
wichtigen (weniger dringenden), dann<br />
die dringenden Aufgaben erledigt werden.<br />
Grundregel:<br />
Wichtigkeit geht immer vor<br />
Dringlichkeit!<br />
Wichtigkeit erkenne ich daran, dass<br />
„viel auf dem Spiel steht“:<br />
Hohe Gewinne oder Verluste, Gefahren<br />
für Personen.<br />
Wichtig sind Dinge, die mir große Probleme<br />
machen können oder hohen<br />
Nutzen bringen.<br />
Hilfreich hierfür ist das<br />
Dieses besagt,<br />
„Paretoprinzip“.<br />
• dass wir mit 20 % unserer Arbeit<br />
80% unseres Erfolges generieren,<br />
• dass 20 % unserer Kunden<br />
80% Umsatz machen,<br />
• dass wir in 20% der Arbeitszeit 80%<br />
des Ergebnisses erreichen.<br />
Natürlich muss ich mir vorab Gedanken<br />
dazu machen, welches die 20 %<br />
sind!<br />
Dringlichkeit erkennt man meist daran,<br />
dass sie sofortige Aufmerksamkeit<br />
erwartet, uns oft bedrängt oder direkt<br />
sichtbar ist:<br />
Z.B: das klingelnde Telefon / E-Mail,<br />
der laut fordernde Kollege.<br />
Dringliche Sachen sind oft leichter<br />
zu erledigen, machen uns beliebt,<br />
befriedigen unsere Neugier oder machen<br />
sogar Spaß (oft auch, weil man<br />
schnellen Erfolg sieht)!<br />
Wichtigkeit hat etwas mit Ergebnissen,<br />
Dringlichkeit mit Druck zu tun!<br />
Schauen wir uns die jedenfalls „falschen“<br />
Entscheidungskriterien an:<br />
Keinesfalls entscheiden wir nach:<br />
• Last in, first out: Das was gerade<br />
(als Letztes) auf den Schreibtisch<br />
kam, wird zuerst bearbeitet.<br />
• Laut vor leise: Dem Kollege, der am<br />
lautesten schreit, wird als Erstem<br />
geholfen.<br />
• Sympathie für Kollegen oder besondere<br />
Arbeiten.<br />
Problematisch wird es bei den beliebten<br />
„Chefsachen“.<br />
Chefsachen werden von Mitarbeitern<br />
oft kommentarlos und gedankenlos<br />
zur Spitzenpriorität gemacht.<br />
Nach unseren Priorisierungskriterien<br />
von oben ist dies zwar verständlich:<br />
Nichterledigen könnte große Probleme<br />
mit sich bringen – erledigen hohen<br />
Nutzen.<br />
Aber auch hier nicht „blind“ handeln,<br />
sondern sich trotzdem fragen:<br />
• "Weiß der Chef eigentlich, was ich<br />
alles an anderen wichtigen Arbeiten<br />
zu tun habe?"<br />
• Ist die „Chefsache“ wirklich wichtig<br />
im Sinne von hohem Nutzen für´s<br />
Unternehmen?<br />
Manchmal hilft auch eine kurze Rücksprache<br />
mit dem Chef:<br />
Wie dringend und wichtig ist die Aufgabe?<br />
Welche anderen Aufgaben<br />
kann man verschieben? Welchen<br />
Termin für die Erledigung kann man<br />
gemeinsam vereinbaren?<br />
Wenn ich meinem Chef nicht „widerspreche“<br />
und alles sofort erledige,<br />
kann dieser ja eigentlich auch gar<br />
nichts von der Menge meiner anderen<br />
Aufgaben wissen.<br />
Es hilft nichts!<br />
Letztendlich werden Sie eine<br />
Entscheidung treffen müssen!<br />
Entscheidung für etwas bedeutet<br />
auch eine Entscheidung gegen etwas<br />
anderes!<br />
Keine Entscheidung zu treffen (und<br />
sich einfach treiben zu lassen) ist<br />
auch eine Entscheidung!<br />
Es ist eine Entscheidung gegen<br />
selbstbestimmtes Handeln und<br />
für das tägliche unbefriedigende<br />
„Hamsterrad“!<br />
Was ist wichtig?<br />
• Streben Sie keine 100% richtigen<br />
Entscheidung an. Die<br />
gibt es im Voraus nicht!<br />
Man kann nie wissen, was kommt.<br />
Wichtig ist, nachdenken, abwägen,<br />
gegebenenfalls Rücksprache mit<br />
Betroffenen halten, besser Informiertere<br />
fragen, dann aber eine<br />
Entscheidung treffen<br />
• Gibt es klare Vorschriften, Gesetze,<br />
Regeln für die Abarbeitung?<br />
• Wichtiges Kriterium für<br />
mich ist immer die Frage:<br />
„Wie würde ich entscheiden, wenn<br />
ich die Entscheidung in meiner eigenen<br />
Firma, für meine eigene Person<br />
treffen müsste?“<br />
Wenn ich eine Entscheidung für etwas<br />
getroffen habe, muss ich gegebenenfalls<br />
eine andere Aufgabe verschieben.<br />
Dann ist es meine unbedingte Pflicht,<br />
davon negativ Betroffene zu informieren!<br />
(Auch wenn das unangenehm<br />
ist!)<br />
Prioritäten setzen und damit Wichtigkeiten<br />
und Termine zu vergeben, sind<br />
entscheidende Themen der Arbeit und<br />
daher immer zu kommunizieren!<br />
Noch 2 Bitten an Chefs und Personalverantwortliche:<br />
• Ihre Mitarbeiter können nur dann<br />
richtige Entscheidungen treffen,<br />
wenn sie informiert sind, hinsichtlich<br />
Terminen, Absprachen, Hintergründen<br />
und Sinnzusammenhänge!<br />
• Denken Sie daran, dass Mitarbeiter<br />
„Chefsachen“ oft als überragend<br />
wichtig und dringlich ansehen:<br />
Überlegen Sie, ob Ihre Aufgabe tatsächlich<br />
überragend ist und vergeben<br />
Sie kurzfristige Termine nur mit<br />
Absprache!<br />
Viel Erfolg bei Ihrer nächsten<br />
Priorisierung!<br />
Kai Heß<br />
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A<br />
ls die Titanic am 14. April<br />
1912 kurz vor Mitternacht<br />
mit einem Eisberg zusammenstieß,<br />
war das Sonnendeck<br />
verständlicherweise menschenleer.<br />
Gleichwohl nahm der hierfür verantwortliche<br />
Steward den vom Kapitän<br />
in dieser Notlage gegebenen Befehl<br />
‚Jedes Besatzungsmitglied auf seinen<br />
Platz‘ sehr ernst.<br />
Sofort begab er sich auf sein<br />
Sonnendeck.<br />
Nachdem die Titanic infolge des<br />
Wassereinbruchs immer mehr<br />
Schräglage bekam, befürchtete der<br />
Steward, dass die Deckstühle bald<br />
anfangen würden zu kippen oder<br />
wegzurutschen. Daher veränderte<br />
er die Position der Deckstühle in<br />
einer Weise, dass diese nicht so<br />
schnell kippen konnten und dass<br />
ein Wegrutschen aufgrund der gegenseitigen<br />
Abstützung der Stühle<br />
verhindert wurde.<br />
Die vom Steward vorgenommene<br />
Verbesserung war wohl durchdacht,<br />
gut ausgeführt und hätte die<br />
weitere Nutzung der Deckstühle<br />
durch Gäste sicherlich ermöglicht.<br />
Leider änderte sie natürlich nichts<br />
am weiteren Schicksal der Titanic:<br />
Die eiskalte See verschlang nicht<br />
nur die perfekt angeordneten Deckstühle,<br />
sondern auch den Steward.<br />
Diese Geschichte wurde von Überlebenden<br />
des Unglücks immer wieder<br />
erzählt und im Kern bestätigt.<br />
Leider finden wir heutzutage das<br />
geschilderte Verhalten des Stewards<br />
auch in vielen Betrieben und<br />
beim Erledigen von Aufgaben:<br />
Hektische Betriebsamkeit, fleißiges<br />
Vor-sich-hinarbeiten ohne Nachzudenken,<br />
ob die Arbeit jetzt gerade<br />
Sinn macht, Abteilungsegoismen,<br />
Bereichsdenken ohne Bezug zu<br />
wichtigen Oberzielen.<br />
"Deckstühle auf der Titanic"<br />
Fleiß und Einsatz sind sicherlich<br />
hoch wertzuschätzende Charaktereigenschaften<br />
eines Menschen,<br />
sie werden aber dann wertlos,<br />
wenn sie nur um ihrer selbst Willen<br />
durchgeführt werden, ohne nachzudenken,<br />
um Eindruck bei Vorgesetzten<br />
oder Kollegen zu schinden<br />
oder um selbst ein gutes Gewissen<br />
zu haben.<br />
Ich habe in meiner Zeit als Trainer<br />
Unternehmen kennen gelernt, in<br />
denen es für das Ansehen und für´s<br />
Weiterkommen entscheidend war,<br />
wer am längsten gearbeitet hat, als<br />
Letzter nach Hause gegangen ist,<br />
die meisten Überstunden gemacht<br />
hat, immer erreichbar war.<br />
In besagten Unternehmen habe ich<br />
erlebt, dass E-Mails nachmittags<br />
geschrieben und dann mit Zeitverzögerung<br />
spät abends versendet<br />
wurden.<br />
Zeitschaltuhren am Arbeitsplatz haben<br />
für späte Beleuchtung gesorgt.<br />
Vor dem Schlafengehen wurden<br />
nochmals Mails gecheckt und<br />
selbstverständlich beantwortet.<br />
In Betrieben wird oft nur darüber<br />
geredet, wer wieder wie viel und<br />
wie lange gearbeitet hat und wie<br />
gestresst jeder ist. Das Ergebnis ist<br />
zweitrangig!<br />
Sollten Sie solche Tendenzen<br />
in Ihrem Umfeld oder Unternehmen<br />
auch verspüren, wird<br />
es höchste Zeit nachzudenken:<br />
Ist unser höchstes Gut tatsächlich<br />
Betriebsamkeit, oder sollten wir<br />
nicht viel mehr Wert darauf legen,<br />
was wir tun, in welchem Sinnzusammenhang<br />
unsere Arbeit steht?<br />
Wäre es nicht manchmal sinnvoll,<br />
nachzudenken, bevor man mit der<br />
Arbeit loslegt?<br />
Vor allem würde<br />
ich dann nachdenken,<br />
wenn ich diese<br />
Tendenzen bei mir<br />
selbst erkennen<br />
würde:<br />
Hole ich mir Bestätigung<br />
darüber,<br />
dass ich möglichst<br />
viel getan habe, möglichst gestresst<br />
wirke (und bin), oder lege ich Wert<br />
darauf, das Richtige, Sinnvolle zu<br />
tun, um meine oder die Ziele meines<br />
Unternehmens zu erreichen?<br />
Sollten Sie Chef sein oder Verantwortung<br />
für andere tragen, ist es<br />
eine wichtige Führungsaufgabe,<br />
diese Einstellung zu vermitteln:<br />
Erstens durch Vorbild.<br />
Zeigen Sie Ruhe und überlegtes<br />
Handeln in jeder, noch so hektischen<br />
Zeit.<br />
Legen Sie Wert auf Ihre bewusste<br />
Einstellung zur Arbeit und zum Privatleben,<br />
respektieren Sie auch Arbeitszeiten<br />
Ihres Umfeldes.<br />
Muss abends spät noch eine Mail<br />
an Kollegen geschrieben, noch<br />
schnell telefoniert werden oder<br />
reicht nicht auch der nächste Tag?<br />
Sicherlich haben Sie schon gehört,<br />
dass es erste Unternehmen gibt,<br />
die abends die Mailserver abstellen,<br />
um den Feierabend der Mitarbeiter<br />
zu schützen.<br />
Bewerten Sie Ihre Mitarbeiter nicht<br />
nach Arbeitszeit, sondern nach Ergebnis<br />
und fordern Sie von Ihren<br />
Mitarbeitern auch „Nachdenken vor<br />
Loslegen“ ein!<br />
Ein weiterer Aspekt der Geschichte<br />
von den Deckstühlen ist für mich<br />
aber auch das Bereichsdenken:<br />
Hauptsache ich erledige meine Arbeit,<br />
die Aufgabe meiner Abteilung<br />
wird fertiggestellt, was dann hinterher<br />
in anderen Bereichen passiert,<br />
dafür bin ich nicht verantwortlich.<br />
Ich habe erlebt, dass in Betrieben,<br />
die Schicht gearbeitet haben, die<br />
erste Schicht wichtige Arbeitsmaterialien<br />
aufgebraucht haben, ohne<br />
neue Teile nachzubestellen.<br />
Das wäre Mehraufwand für sie gewesen,<br />
für ihre Schicht hat es ja<br />
gereicht.<br />
Die zweite Schicht konnte dann<br />
nicht loslegen, sondern musste lange<br />
warten, die Maschinen standen<br />
still.<br />
Für das Unternehmen oder die<br />
zweite Schicht war das unangenehm,<br />
die erste Schicht stand gut<br />
da.<br />
Über die Abteilungsgrenzen hinwegdenken,<br />
den Gesamtzusammenhang<br />
sehen (wollen) ist wichtiger,<br />
als als Einzelner perfekt<br />
dazustehen!<br />
Natürlich ist das zu vermitteln auch<br />
eine Führungsaufgabe:<br />
Übergeordnete Firmenziele müssen<br />
transparent sein und im Mittelpunkt<br />
der Führung stehen, Egoismen<br />
dürfen nicht geduldet oder<br />
sogar belobigt werden.<br />
(Ausspielen der Mitarbeiter gegeneinander)<br />
Nichts gegen einen „gesunden Ehrgeiz“<br />
im Unternehmen, aber nie auf<br />
Kosten anderer!<br />
Ein letzter Aspekt der Geschichte<br />
von der Titanic ist, zu erkennen,<br />
dass sich Situationen und Umstände<br />
verändern und Viele das zu spät<br />
wahrnehmen.<br />
Solche Situationen können sein:<br />
Märkte, Kunden, Arbeitsbedingungen<br />
usw.<br />
Was heute noch gut und richtig<br />
war (Deckstühle befestigen), kann<br />
durch geänderte Umstände, Marktanforderungen<br />
morgen schon unsinnig<br />
sein.<br />
Sicherlich ist eine gewisse Konstanz<br />
und Nachhaltigkeit in der<br />
Arbeit wichtig.<br />
Genauso wichtig ist es aber, immer<br />
einmal inne zu halten und zu überprüfen,<br />
ob das, was man tut, noch<br />
erfolgreich und richtig ist oder ob<br />
man das nur tut, weil man es „schon<br />
immer so gemacht hat“!<br />
Viel Erfolg beim Befestigen Ihrer<br />
Deckstühle – oder beim Retten des<br />
Schiffes!<br />
Kai Heß<br />
<strong>ZTN</strong> Training & Consulting<br />
<strong>ZTN</strong><br />
Training & Consulting<br />
Österreich<br />
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Schweiz<br />
Lilienweg 9<br />
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Liechtenstein<br />
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TUN!<br />
<strong>ZTN</strong> -Tipp März 2014<br />
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„Die Farbtypen und ihr Zeitmanagement“<br />
Im letzten “<strong>ZTN</strong>-Tipp“ haben wir<br />
uns intensiv mit den „Farbtypen“<br />
(nach dem DISG-Modell) und deren<br />
Kommunikationseigenschaften beschäftigt.<br />
Die jeweiligen Typen unterscheiden<br />
sich jetzt natürlich nicht nur hinsichtlich<br />
ihrer Kommunikationsfähigkeiten.<br />
Deswegen möchte ich heute ein anderes,<br />
ebenso spannendes Thema, in<br />
diesem „Typenthema“ beleuchten:<br />
Die Farbtypen und deren jeweiliges<br />
Zeit- und Selbstmanagementverhalten.<br />
Zur Erinnerung:<br />
Wir haben uns mit den 4 Farbtypen<br />
und deren hervorstechenden Charaktereigenschaften<br />
beschäftigt:<br />
Der „rote Typ“:<br />
Ehrgeizig, entschlossen, spontan, willensstark,<br />
zielorientiert, oft dominanter<br />
Einzelkämpfer.<br />
Der „gelbe Typ“:<br />
Freundlich, offen, begeisternd, beziehungsstark,<br />
gesellig, kontaktfreudig,<br />
schlagfertig. Der umgängliche Teamplayer.<br />
Der „grüne Typ“:<br />
Beständig, geduldig, zurückhaltend,<br />
bescheiden, bedacht, gewohnheitsorientiert.<br />
Der Ruhepol.<br />
Der „blaue Typ“:<br />
Gewissenhaft, präzise, ordentlich,<br />
systematisch, akkurat, konservativ,<br />
anspruchsvoll. Der Perfektionist.<br />
Wie sieht es jetzt mit deren Stärken<br />
und Schwächen im Zeitmanagement<br />
aus?<br />
Der „rote Typ“ ist natürlich schnell<br />
von Entschluss, er ist entscheidungsfreudig<br />
und wird kaum Zeit damit verlieren,<br />
allzu lange abzuwägen.<br />
Er ist auch sehr zielorientiert und wird<br />
sich daher wenig verzetteln und im<br />
Detail verlieren.<br />
Er wird zwar oft viel zu tun haben und<br />
eventuell auch auf vielen Hochzeiten<br />
parallel tanzen, dabei aber immer<br />
versuchen, der Entscheider zu sein,<br />
der nicht unter allzu viel (negativem)<br />
Stress oder burn out leidet.<br />
Die Frage bei ihm wird sein, ob er loslassen<br />
kann, ob er anderen Menschen<br />
vertrauen kann und vor allem auch<br />
zutrauen kann, ähnlich erfolgreich und<br />
gut zu arbeiten wie er.<br />
So besteht für ihn die Gefahr,<br />
dass er sich mit zu vielen Dingen<br />
gleichzeitig beschäftigt, sich<br />
vor allem aber auch mit Dingen<br />
beschäftigt, die er ebenso gut<br />
delegieren könnte.<br />
Seine Flexibilität und Spontanität, die<br />
ihm einerseits so hilfreich ist, kann<br />
aber auch dazu führen, dass er allzu<br />
flexibel mit seinen Zielen und Ideen<br />
umgeht und irgendwann die Lust verliert,<br />
sie ganz zu Ende zu bringen.<br />
Er wird versuchen, „Multitasking“ zu<br />
leben, auch auf die Gefahr hin, nicht<br />
immer auf wichtige Themen fokussiert<br />
zu sein.<br />
Sind Sie ein „roter Typ“?<br />
Lernen Sie loszulassen und zu delegieren.<br />
Manchmal ist etwas mehr Plan und<br />
etwas mehr Durchhaltevermögen hilfreich,<br />
um nicht zu viel Zeit mit Dinge<br />
zu verbringen, die andere machen<br />
könnten oder die Sie nicht zu Ende<br />
bringen.<br />
Unser „gelber Typ“ ist stark im Motivieren<br />
anderer. Er bringt Teams zu<br />
Höchstleistungen durch seine inspirierende<br />
Art.<br />
Er traut anderen viel zu, kann loslassen<br />
und vertrauen, er muss nicht alles<br />
selbst machen und gewinnt dadurch<br />
Zeit für sich.<br />
Sein Problem ist natürlich, dass er der<br />
nette freundliche Kollege oder Mitmensch<br />
ist, der jedem gerne hilft, der<br />
für andere Verständnis hat.<br />
Ihm fällt „Nein-Sagen“ unendlich<br />
schwer. Er will niemanden enttäuschen!<br />
Die Gefahr besteht, dass er ausgenutzt<br />
wird, überall vor den Karren gespannt<br />
wird.<br />
Er ist in jedem Verein, bei Hilfsorganisationen,<br />
übernimmt jeden Auftrag<br />
und sitzt in jedem Projekt.<br />
Er ist oft beliebt und ein gefragter Gesprächspartner,<br />
der immer ein offenes<br />
Ohr hat.<br />
Insoweit wird er in seiner Arbeit auch<br />
oft unterbrochen und wird mit seinen<br />
Aufgaben nicht fertig.<br />
Das kostet ihn natürlich viel Zeit und<br />
führt auch dazu, dass er nicht immer<br />
die Zeit auf eine Aufgabe verwendet,<br />
die eigentlich nötig wäre.<br />
Natürlich will er auch niemandem<br />
zur Last fallen und um Hilfe bitten:<br />
Lieber selbst durchbeißen, selber tüfteln,<br />
statt einen anderen um Rat fragen<br />
oder bei der Arbeit zu stören.<br />
Geselligkeit und Kontaktfreudigkeit<br />
kostet natürlich auch Zeit!<br />
Sind Sie ein "gelber Typ"?<br />
Dann lernen Sie „Nein" zu sagen!<br />
Auch Ihre Arbeit und Ihre Zeit sind<br />
wichtig und von anderen zu respektieren.<br />
Nehmen Sie Hilfe an, wenn Sie an<br />
Ihre Grenzen kommen und konzentrieren<br />
Sie sich auf (für Sie) wirklich<br />
wichtige Aufgaben im Leben, auch<br />
mal ohne Rücksicht auf andere!<br />
Der „Grüne Typ“ weiß was er tut und<br />
nimmt sich Zeit für seine Arbeit.<br />
Er macht kaum Fehler, ist Fachmann<br />
auf seinem Gebiet und leidet wenig<br />
unter eigenem Stress und eigener<br />
Hektik.<br />
Natürlich überlegt er viel, bevor er<br />
handelt. Es kann ja so viel Unerwartetes<br />
passieren.<br />
Oft ist er sehr zögerlich und übervorsichtig,<br />
was ihn viel Zeit kostet.<br />
Unangenehme Aufgaben werden<br />
auch gerne „auf die lange Bank“ geschoben.<br />
Lieber mal den Schreibtisch aufräumen,<br />
bevor man sich an etwas Wichtiges,<br />
Unbekanntes macht.<br />
Da der „Grüne“ sehr oft in Gewohnheiten<br />
lebt, besteht die Gefahr, dass<br />
er Veränderungen nicht rechtzeitig<br />
erkennt und sich daher zu spät neuen<br />
Gegebenheiten anpasst. Dadurch<br />
wird oft Zeit mit Dingen verbracht, die<br />
anders effizienter oder effektiver bearbeitet<br />
werden könnten.<br />
Oft wirkt der „Grüne“ einfach langsam<br />
und erweckt den Eindruck, dass er<br />
Unangenehmes aus Angst oder Unlust<br />
vor sich herschiebt.<br />
Sind Sie ein „grüner Typ“?<br />
Stellen Sie sich und ihre Arbeit manchmal<br />
in Frage, lassen Sie Neues zu und<br />
machen Sie sich einen klaren Zeitplan<br />
für Ihre Aufgaben. Etwas mehr Eigendruck<br />
bei wichtigen Dingen schadet<br />
nicht!<br />
Der „blaue Typ“ macht wenig Fehler.<br />
Alles ist durchdacht, systematisch und<br />
perfekt.<br />
Er beherrscht alle Zeitmanagementsysteme,<br />
plant jede Stunde perfekt,<br />
arbeitet parallel mit vielen Planungstools.<br />
Überraschungen gibt es für ihn wenig.<br />
Er ist ordentlich und findet natürlich<br />
alles auf seinem Platz.<br />
Andererseits ist genau das sein Problem:<br />
Bei ihm muss alles perfekt sein. Eine<br />
Sache ist erst dann zu Ende, wen es<br />
auch nicht mehr den geringsten Zweifel,<br />
die geringste Unsicherheit gibt.<br />
Er leidet extrem unter wechselnden<br />
Anforderungen und Flexibilität.<br />
(Gefühlte) Fehlende Kenntnisse und<br />
Präzision in seinem Umfeld führen<br />
natürlich dazu, dass er sich schwer<br />
tut, anderen zu vertrauen und denen<br />
Arbeit abzugeben.<br />
Jedenfalls muss er hinterher viel Zeit<br />
in intensivste Kontrolle investieren,<br />
was ihm wieder Zeit raubt.<br />
Fehlendes Vertrauen und Zutrauen<br />
führt natürlich auch dazu, allzu viel<br />
Zeit auf Besprechungen und Tagungen<br />
zu verbringen, weil man alles wissen<br />
muss.<br />
Oft wird auch zu viel Zeit in Ablage<br />
und Dokumentation investiert.<br />
Manchmal ist auch seine Planung zu<br />
intensiv und kostet so manchmal mehr<br />
Zeit, als sofortiges Handeln.<br />
Sind Sie ein „blauer Typ“?<br />
Haben Sie Mut zur Lücke, wenn es<br />
Ihre Arbeit zulässt. Beschäftigen Sie<br />
sich einmal mit dem „Paretoprinzip“<br />
und lassen Sie auch Zufällen eine<br />
Chance!<br />
Haben Sie dominierende Farben bei<br />
sich erkannt?<br />
Probieren Sie einfach mal den einen<br />
oder anderen Tipp aus, damit Sie<br />
„bunter“ werden!<br />
Kai Heß<br />
<strong>ZTN</strong> Training & Consulting<br />
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<strong>ZTN</strong> -Tipp Februar 2014<br />
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In den letzten Jahren habe ich viele<br />
„<strong>ZTN</strong>-Tipps“ zum Thema Kommunikation<br />
verfasst.<br />
Darin ging es um Themen wie Zuhören,<br />
richtig Fragen, die "Sender-EmpfängerRegel"<br />
usw.<br />
(Wer mehr dazu wissen möchte:<br />
Auf unserer Homepage www.ztn.biz<br />
finden Sie diese Mails unter:<br />
aktuell><strong>ZTN</strong>-Tipps)<br />
Ansatzpunkt war hierbei meist die Betrachtung<br />
des „Senders“, also desjenigen,<br />
der eine Botschaft losschickt.<br />
Das Problem ist jetzt, dass wir (aus<br />
unserer Sicht) noch so perfekt senden<br />
können, auf der anderen Seite aber<br />
niemals ein „Standardempfänger“<br />
sitzt.<br />
Das heißt: Es gibt die unterschiedlichsten<br />
Kommunikationstypen, die<br />
Nachrichten so unterschiedlich „verpackt“<br />
brauchen, dass sie genau zu<br />
ihrem Typ passen.<br />
Vielleicht erinnern Sie sich auch an<br />
ein Mail zu diesem Thema, dass die<br />
verschiedenen „Kundentypen“ und<br />
deren Vorlieben im Verkauf betraf.<br />
Diese Kundentypen ergänzen und betrachten<br />
wir heute um deren Kommunikationsverhalten.<br />
Ich persönlich orientiere mich dabei<br />
gerne an den Typen des schon etwas<br />
älteren sogenannten „DISG – Modells“:<br />
Hier gibt es 4 „Farbtypen“ mit ganz unterschiedlichen<br />
Charakter – und somit<br />
Kommunikationseigenschaften:<br />
Der „rote Typ“:<br />
Ehrgeizig, entschlossen, spontan,<br />
willensstark, zielorientiert, oft dominanter<br />
Einzelkämpfer.<br />
Der „gelbe Typ“:<br />
Freundlich, offen, begeisternd, beziehungsstark,<br />
gesellig, kontaktfreudig,<br />
schlagfertig. Der umgängliche Teamplayer.<br />
Der „grüne Typ“:<br />
Beständig, geduldig, zurückhaltend,<br />
bescheiden, bedacht, gewohnheitsorientiert.<br />
Der Ruhepol.<br />
Der „blaue Typ“:<br />
Gewissenhaft, präzise, ordentlich,<br />
systematisch, akkurat, konservativ,<br />
anspruchsvoll. Der Perfektionist.<br />
„Kommunikationstypen“<br />
Je nachdem, mit welchem „Farbtyp“<br />
ich es jetzt zu tun habe, sollte ich<br />
meine Kommunikation entsprechend<br />
anpassen, um besser in das „Muster“<br />
des Gesprächspartners zu passen<br />
und so argumentativ besser ankommen<br />
zu können.<br />
Also, wie spreche ich dann mit einem<br />
„roten Typ“ ?<br />
Sein Focus liegt auf Ergebnissen, auf<br />
Klarheit, auf Sachlichkeit:<br />
Fassen Sie sich kurz, legen Sie keinen<br />
Schwerpunkt auf persönliche<br />
Dinge im Gespräch, konzentrieren Sie<br />
sich auf Sachthemen, auf´s Geschäftliche,<br />
nicht auf Beziehungsthemen.<br />
Diese langweilen den „Roten“ und<br />
machen ihn nervös. In Gedanken ist<br />
er dann schon nicht mehr bei Ihnen<br />
und könnte Ihre späten Argumente<br />
genervt überhören.<br />
Kommen Sie klar zum Thema, reden<br />
Sie nicht „um den heißen Brei“, machen<br />
Sie keine Andeutungen oder<br />
verstecken Sie nicht Ihre Meinung<br />
„zwischen den Zeilen“.<br />
Wichtig ist, dass Sie gut vorbereitet<br />
sind und zielgerichtet sagen, was Sie<br />
wollen, dann können Sie auch anderer<br />
Meinung sein wie er.<br />
Wenn Sie zögerlich, zurückhaltend,<br />
vorsichtig oder zu bescheiden argumentieren,<br />
wird er das Gespräch „gewinnen“<br />
wollen.<br />
Sind Sie ein „roter Typ“ ?<br />
Dann entschleunigen Sie Ihre Kommunikation,<br />
lernen Sie mehr zu fragen<br />
und zu zuhören: Verstehen kommt<br />
vor verstanden werden!<br />
Wie spricht der „Gelbe“ ?<br />
Für den „gelben Typ“ steht Beziehung<br />
über allem.<br />
Nehmen Sie sich Zeit für das Gespräch<br />
mit ihm, sorgen Sie für ein<br />
angenehmes Umfeld, sehen Sie Ihren<br />
„gelben“ Gegenüber als gleichgestellten<br />
Gesprächspartner, mit dem Sie<br />
vertrauensvoll sprechen.<br />
Private Themen gehören zur Einstimmung<br />
durchaus dazu.<br />
Er ist auch bereit, sich im Gespräch<br />
stark zu öffnen, wenn Sie ernsthaftes<br />
Interesse für ihn zeigen.<br />
Was ihn langweilt sind allzu viele Details,<br />
zu viele Fakten.<br />
Streben Sie "win-win-Situationen" an,<br />
das ist ihm wichtig. Er möchte nicht<br />
gewinnen, aber auch nicht „über den<br />
Tisch gezogen" werden!<br />
Da er sensibel für Gefühle<br />
ist, sollten Sie auch Ihre Körpersprache<br />
darauf einstellen:<br />
Offene, interessierte Gesten, keine<br />
Konfrontation.<br />
Als „Gelber“ sollten Sie in einem Gespräch<br />
darauf achten, nicht nur die<br />
„Beziehungskarte“ zu spielen, sondern<br />
auch sachlich und klar zu argumentieren.<br />
Haben Sie Mut zu einer eigenen Meinung,<br />
für die Sie auch kämpfen dürfen!<br />
Wie kommuniziert man mit dem<br />
„grünen Typ"?<br />
Er ist, ähnlich dem „Gelben“, eher der<br />
ruhige Gesprächspartner, für den Sie<br />
sich Zeit nehmen sollten.<br />
Im Gegensatz zum „gelben“ Typ ist<br />
er aber wenig schlagfertig oder begeistert,<br />
sondern eher beharrlich, geduldig,<br />
manchmal phlegmatisch.<br />
Sprechen Sie über Persönliches, stellen<br />
Sie Beziehung zu ihm her, tragen<br />
Sie Fakten bedacht und unaufdringlich<br />
vor, fallen Sie nie mit der Tür in´s<br />
Haus!<br />
Er will im Gespräch nicht beherrscht<br />
werden, nicht unter Druck geraten,<br />
sonst zieht er sich noch mehr zurück.<br />
Auch dürfen Sie keine schnelle und<br />
spontane Antwort von ihm erwarten.<br />
Seine Meinung ist ihm wichtig, auf<br />
ihr beharrt er auch sehr gerne, daher<br />
möchte er auch danach gefragt werden.<br />
Als „Grüner“ sollten Sie im Gespräch<br />
aktiver, dynamischer werden, sonst<br />
kann Ihnen Ihre Bedächtigkeit, gerade<br />
in Diskussionen, als Desinteresse<br />
oder Nichtwissen ausgelegt werden.<br />
Sie werden sich sonst, gerade gegen<br />
aktive Gesprächspartner, schwer<br />
tun, Ihre Meinung zu artikulieren und<br />
durchzusetzen.<br />
Bleibt uns noch der „blaue" Gesprächspartner:<br />
Dieser Typ spricht wenig über sich<br />
und über Privates.<br />
Er kommuniziert sehr sachlich, aber<br />
lange nicht so spontan und zielorientiert,<br />
wie der „Rote“.<br />
Für ihn zählt ZDF: Zahlen, Daten,<br />
Fakten!<br />
Sehr detailliert und genau müssen<br />
hier Chancen und Risiken abgewogen<br />
werden.<br />
Hier ist er sehr anspruchsvoll und<br />
hasst jede Lässigkeit, jeden Leichtsinn<br />
oder wenig planvolles Handeln.<br />
Sprechen Sie präzise, systematisch<br />
und erklären Sie Details.<br />
Bleiben Sie ruhig und taktvoll im Gespräch.<br />
Zu viel Hartnäckigkeit, zu<br />
viel Unnachgiebigkeit, schrecken ihn<br />
ab und erschweren eine erfolgreiche<br />
Kommunikation mit ihm.<br />
Üben Sie keinesfalls Druck auf ihn<br />
aus, sondern zeigen Sie sich als<br />
gewissenhaften, kompetenten Gesprächspartner.<br />
Auch sind ihm Spontanität und allzu<br />
viel Flexibilität fremd, er braucht auch in<br />
einem Gespräch eine klar erkennbare<br />
Linie.<br />
Als „Blauer“ sollten Sie darauf achten,<br />
nicht alles bis in´s letzte Detail<br />
zu erklären, sonst langweilen Sie Ihren<br />
Gesprächspartner, versuchen Sie<br />
nicht zu steif zu wirken und zu kommunizieren!<br />
Selbstverständlich gibt es nicht den<br />
reinen „Einfarbentyp“, sondern viele<br />
Mischtypen, die je nach Situation,<br />
Gesprächspartner und Stimmung in<br />
die eine oder andere „Farbrichtung“<br />
tendieren.<br />
Also: Stecken Sie Ihren Gesprächspartner<br />
nicht in ein bestimmtes „Farbkasterl“!<br />
Aber: Beobachten Sie Ihre Gesprächspartner,<br />
versuchen Sie deren<br />
Vorlieben in der Kommunikation zu<br />
erkennen und entsprechend darauf<br />
einzugehen.<br />
Am besten: Fangen Sie bei sich an!<br />
Welche Farben erkennen Sie bei<br />
sich?<br />
Und natürlich dann auch: Wie können<br />
Sie Ihre Kommunikation optimieren?<br />
Ich wünsche Ihnen viele „farbige“<br />
Gespräche!<br />
Kai Heß<br />
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<strong>ZTN</strong> -Tipp Januar 2014<br />
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D<br />
ie Sache mit den Affen ist in vielen<br />
Führungstraining, Team- oder Zeitmanagementtrainings<br />
immer wieder<br />
ein Thema, das heftig diskutiert wird.<br />
Worum geht es dabei?<br />
Stellen Sie sich vor, Ihr Mitarbeiter, Kollege,<br />
Bekannter oder Ihr Kind beschäftigen<br />
sich mit einer Aufgabe und stößt dabei<br />
auf ein unbequemes Problem oder eine<br />
unangenehme Herausforderung.<br />
Jetzt gibt es für ihn 2 Möglichkeiten:<br />
a.) (kompliziert):<br />
Nachdenken, eigene Problemlösungsstrategien<br />
entwickeln, Entscheidungen<br />
treffen, Verantwortung für<br />
die Lösung übernehmen.<br />
b.) (einfacher):<br />
Wer kann helfen, wem kann ich das Thema<br />
„auf´s Auge drücken“, wer kann mir<br />
Verantwortung abnehmen? Wohin kann<br />
ich gehen, um das Problem los zu werden?<br />
Das können der Chef, der Kollege, eine<br />
andere Abteilung, die Eltern sein.<br />
Betrachten wir uns jetzt einmal die<br />
Alternative b etwas genauer:<br />
Bevor man sich lange eigene Gedanken<br />
macht oder selbst Lösungsansätze ausprobiert,<br />
geht der einfachere Weg zum<br />
Kollegen,dem Chef oder den Eltern mit<br />
der Bitte um Hilfe, Unterstützung und<br />
der Hoffnung, dort sein Problem loszuwerden.<br />
Das oben beschriebene „Problem“ wird<br />
beim „monkey – business“ als kleines<br />
(Problem-)Äffchen dargestellt, das zunächst<br />
auf der Schulter des Lösungssuchenden<br />
sitzt.<br />
Im klassischen „monkey – business“<br />
sucht und findet der Hilfesuchende jetzt<br />
sein „Opfer“:<br />
Chefs, Kollegen, Freunde, Eltern sind<br />
meist nette Wesen, die gerne helfen<br />
oder die Aufgabe der Einfachheit halber<br />
schnell selbst übernehmen.<br />
Genau in diesem Moment springt das<br />
„(Problem-)Äffchen“ auf die Schulter des<br />
Helfers; der ursprüngliche Besitzer ist<br />
seinen Affen und somit sein Problem los.<br />
Klingt zu theoretisch?<br />
Ein paar Beispiele:<br />
• Ihr Mitarbeiter muss ein schwieriges<br />
Gespräch mit einem unangenehmen<br />
Kunden, oder Kollegen führen.<br />
• Schon kommt die Bitte (Affe):<br />
• „Chef können Sie nicht einmal mit<br />
dem Kunden reden, Sie kennen den<br />
doch schon so lange und können sich<br />
so gut durchsetzen!“<br />
• Der erfahrene Chef hilft natürlich gerne!<br />
Oder:<br />
„monkey-business“<br />
• Sie sind Mitarbeiter in der IT – Abteilung.<br />
Wieder einmal funktionieren<br />
wichtige Programme überhaupt nicht.<br />
Sie haben es den Kollegen schon oft<br />
erklärt, wie diese Programme richtig<br />
zu bedienen sind, haben Unterlagen<br />
ausgeteilt, haben schon mehrfach die<br />
richtige Bedienung gezeigt.<br />
• Zugehört hat Ihnen in den Schulungen<br />
keiner – der Weg zu Ihnen ist<br />
leichter, als in den Unterlagen nachzusehen,<br />
oder sich selbst mit dem<br />
Thema zu beschäftigen.<br />
• Sie helfen natürlich! Und schon ist der<br />
Affe bei Ihnen.<br />
• Ihr Nachwuchs hat Hausaufgaben zu<br />
machen: „Mama kannst Du mir mal<br />
schnell helfen, Du kennst Dich doch<br />
da so gut aus!“<br />
• Eltern helfen gerne – und schon ist<br />
der Affe bei Ihnen!<br />
• Vielleicht sind Sie auch der, der in<br />
Vereinen immer die lästigen Aufgaben<br />
übernehmen muss, weil Sie<br />
es ja immer schon gemacht haben<br />
und sich so gut auskennen, oder<br />
die anderen keine Zeit haben?<br />
Und schon springt der Affe auf Ihre<br />
Schultern!<br />
Meist wird der Affe von einem netten<br />
Lächeln, einer freundlichen Bitte, einem<br />
hilflosen Blick begleitet und ist dadurch<br />
besonders „gefährlich“.<br />
Gerne springen wir auf diesen Zug auf:<br />
• Wir helfen ja gerne!<br />
• Wir kennen oft eine gute Problemlösung<br />
aus unserer Erfahrung!<br />
• Bevor wir´s lange erklären, können<br />
wir es auch selbst machen!<br />
• Wir wollen den anderen ja nicht verärgern<br />
– vielleicht brauchen wir ihn<br />
auch mal.<br />
• Wir fühlen uns ja auch geschmeichelt,<br />
wenn wir gefragt und als Fachmann<br />
wertgeschätzt werden!<br />
Und am Ende eines Tages haben wir die<br />
ganze Schulter voller fremder Äffchen<br />
und werden mit unserer Arbeit nicht<br />
fertig.<br />
Was passiert jetzt aber bei diesem<br />
„monkey – business“?<br />
1. Der Kollege ist sein Problem los<br />
2. Wir beschäftigen uns mit „fremden“<br />
Problemen<br />
3. Unsere Zeit wir verbraucht<br />
4. Unser Kollege, Mitarbeiter, Kind lernt<br />
den einfachen Lösungsweg (zu Ihnen)<br />
und wird diesen auch in der Zukunft<br />
beschreiten<br />
5. Dadurch entwickelt er sich nicht<br />
weiter, bleibt unselbständig<br />
6. Umgekehrt betrachtet lernt er auch,<br />
dass wir ihm eine eigene Lösung vielleicht<br />
gar nicht zutrauen. Wir fördern<br />
also Unselbständigkeit und züchten<br />
so neue „Äffchen“.<br />
Grundsätzlich muss man an dieser Stelle<br />
sagen:<br />
Echtes „monkey-business“ liegt immer<br />
nur dann vor, wenn der Kollege, Mitarbeiter,<br />
das Kind überhaupt fähig, oder in der<br />
Lage ist, sein Problem alleine zu lösen.<br />
Sonst ist es natürlich richtig und notwendig,<br />
zu helfen.<br />
Auch gibt es Menschen, die aus Bequemlichkeit,<br />
oder fehlendem Selbstvertrauen<br />
notorisch gerne „Äffchen“ verteilen:<br />
hier Vorsicht!<br />
Andere Kollegen kommen immer nur<br />
dann, wenn sie wirklich Hilfe brauchen:<br />
Dann sollte man auch hilfsbereit sein!<br />
Was mache ich jetzt aber bei einer solchen<br />
„Affen - Attacke“?<br />
Hier gibt es eine ganz einfache, leicht zu<br />
praktizierende Hilfsformel:<br />
1. Eine Frage: Was hast Du bisher<br />
zur Lösung des Problems getan,<br />
welche Lösungsansätze siehst<br />
Du, welche Vorschläge hast Du?<br />
Es gilt: Ohne eigene Idee auch keine<br />
Hilfe!<br />
2. Nicht reflexartig und sofort helfen:<br />
Ich komme in einer halben Stunde zu<br />
Dir, bereite bis dahin alles vor. (Meist<br />
ist nach der halben Stunde das Problem<br />
eh schon gelöst)<br />
3. Hilfe zur Selbsthilfe: Ist „Alleinelassen“<br />
nicht möglich, löse ich gemeinsam<br />
mit dem Kollegen, dem Mitarbeiter<br />
oder dem Kind das Problem.<br />
Dabei gilt: Immer erst durch Fragen<br />
den anderen dazu bringen, das Problem<br />
selbständig zu lösen.Hilfestellung<br />
geben wenn nötig, aber nicht<br />
alleine lösen!<br />
Sie werden sehr schnell sehen, dass Ihr<br />
Umfeld mit immer weniger „Äffchen“ zu<br />
Ihnen kommt:<br />
> > weil der bequeme Weg dann doch<br />
nicht mehr so bequem ist<br />
> > weil Ihr Mitarbeiter, Ihr Kollege, Ihr<br />
Kind erkennt, dass es selbst in der<br />
Lage ist ein Problem zu lösen und dadurch<br />
selbständiger wird.<br />
Bitte beachten Sie abschließend 2 Dinge:<br />
• Wenn Ihr Umfeld dann eigene Lösungen<br />
entwickelt und ausprobiert, müssen<br />
Sie das auch mal akzeptieren,<br />
auch wenn dieser Lösungsweg nicht<br />
ganz dem Ihren entspricht.<br />
• Wichtig ist dabei auch "gute",<br />
positive Kommunikation:<br />
Nicht: "Ich habe jetzt keine Zeit"!<br />
Sondern: "Ich traue Dir das zu und<br />
weiß, dass Du es kannst!"<br />
Vorsicht vor den lächelnden Äffchen!<br />
Kai Heß<br />
<strong>ZTN</strong> Training & Consulting<br />
<strong>ZTN</strong><br />
Training & Consulting<br />
Österreich<br />
In der Telle 3<br />
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Deutschland<br />
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Schweiz<br />
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TUN!<br />
<strong>ZTN</strong> - Tipp November 2013<br />
<strong>ZTN</strong> Training & Consulting . Österreich - Deutschland - Schweiz . www.ztn.biz<br />
O<br />
bwohl heute fast jeder in<br />
Sachen Kommunikationsformen<br />
gut geschult und informiert<br />
ist, kommt es in Gesprächen<br />
immer wieder zu verbalen Attacken,<br />
die so gar nicht den „Normen guter<br />
Kommunikation“ entsprechen.<br />
„Das ist ja mal wieder typisch<br />
Frau/Mann“ oder „Ihnen mit Ihrem<br />
theoretischen Schulwissen<br />
fehlt die praktische Erfahrung“,<br />
„sind Sie sich sicher, dass Sie<br />
die notwendige Erfahrung besitzen?“<br />
usw.<br />
Auch im Privaten gibt es solche<br />
Verbalattacken:<br />
„Bist Du heute aber empfindlich,<br />
zu wenig geschlafen?“<br />
Natürlich kommen solche Attacken<br />
oft aus Ärger, eigener Verunsicherung<br />
oder Stress des „Angreifers“<br />
zustande, manchmal steckt aber<br />
auch Kalkül dahinter.<br />
Es gibt geradezu Profis im Bereich<br />
der „unfairen Kommunikation“.<br />
Ziel ist es, andere zu verunsichern,<br />
andere in einer Gruppe schlecht zu<br />
machen, um die eigene Meinung<br />
durchzusetzen oder die eigene Person<br />
aufzuwerten, eigene Unsicherheit<br />
zu verdecken, vielleicht auch<br />
um andere bewusst zu verletzen.<br />
Wie reagieren wir häufig auf solche<br />
Angriffe?<br />
Es gibt natürlich die ganz Coolen,<br />
denen das alles nichts ausmacht<br />
und die ganz sachlich bleiben können.<br />
Bei Vielen meldet sich aber sehr<br />
schnell die „emotionale Ebene“ und<br />
lässt diese dann wenig überlegt<br />
reagieren: Gegenangriff, Wut, Verunsicherung,<br />
Hilflosigkeit sind die<br />
Reaktionen auf die gefühlte persönliche<br />
Bedrohung.<br />
Problem ist, dass hier dann oft<br />
kurzfristig wenig durchdachte Reaktionen<br />
erfolgen, die letztendlich<br />
kaum helfen.<br />
Das Gespräch gleitet immer mehr<br />
in´s Persönliche ab, die Sache, um<br />
die es geht, tritt in den Hintergrund.<br />
Unser Puls beginnt zu rasen,<br />
Sprechtempo und Stimme verändern<br />
sich, Stress entsteht und unser<br />
„Denkhirn“ wird blockiert.<br />
Umgang mit Verbalattacken<br />
Hinterher ärgern wir uns dann über<br />
unser Verhalten oder die vertane<br />
Chance eines konstruktiven Gesprächs.<br />
Also, was tun, um im Falle einer<br />
solchen Attacke gut und spontan zu<br />
reagieren?<br />
Zunächst einmal sollte man sich<br />
klar werden, dass Spontanität nur<br />
den wenigsten Menschen „in die<br />
Wiege gelegt“ wurde, dass wir aber<br />
in vielen Fällen (ich sage hier bewusst<br />
nicht „immer“, da es fast für<br />
jeden Situationen oder Personen<br />
gibt, die einem aus der Fassung<br />
bringen!) geschickte Kommunikationsmethoden<br />
lernen können, die<br />
uns weiterhelfen.<br />
Ich habe hier einmal die sogenannte<br />
„4 – i – Methode“ kennen gelernt,<br />
die oft hilfreich sein kann und<br />
auch eine Richtschnur darstellt.<br />
"4 – i – Methode" heißt:<br />
ignorieren – ironisieren –<br />
identifizieren – isolieren!<br />
Der erste Schritt auf eine unfaire<br />
Verbalattacke wäre demnach:<br />
Ignorieren!<br />
Das setzt natürlich eine gewisse<br />
„Coolness“ bei uns voraus, wirkt<br />
aber auf den Gegenüber und andere<br />
Teilnehmer sehr souverän und<br />
selbstsicher.<br />
Also z.B. auf den Angriff „Ihnen<br />
fehlt ja völlig die Erfahrung!“ wäre<br />
ein „Ignorieren“: „Ich kann jetzt<br />
aber aufgrund Ihrer Aussage nicht<br />
erkennen, wo Ihre konkreten Bedenken<br />
liegen?“<br />
Oder: “Du bist aber empfindlich,<br />
zu wenig geschlafen?“. Mögliche<br />
Antwort: „Das mit dem Schlaf mag<br />
sein, wie können wir in der Sache<br />
trotzdem weiterkommen?“<br />
Der 2. Schritt wäre:<br />
Ironisieren der Attacke!<br />
Vorsicht aber hier: Eigentlich ist<br />
das auch schon eine „unfaire Gesprächsmethode“,<br />
die ein Gespräch<br />
dann manchmal eskalieren lässt!<br />
Also z.B. „Meinen Sie tatsächlich,<br />
dass zu wenig Schlaf etwas mit der<br />
Sache zu tun hat?“<br />
Oder: „Ich bin ja auch froh ein<br />
Mann/Frau zu sein und wie ein(e)<br />
solche(r) zu denken!“<br />
Man sollte dabei jedenfalls Gegenangriffe<br />
vermeiden:<br />
Also nicht: „Ich denke im Gegensatz<br />
zu Ihnen wenigsten!“<br />
Das wäre zwar ironisch, aber wenig<br />
hilfreich, was eine Deeskalation<br />
betrifft.<br />
Eine gute Methode des Ironisierens<br />
ist m.E. das bewusste und offensichtliche<br />
Missverstehen.<br />
Z.B. auf einen Angriff: „So viel Zeit<br />
wie Sie möchte ich einmal haben,<br />
um mich auf eine Besprechung vorzubereiten!“<br />
Antwort könnte sein: „Ja danke! Ich<br />
hab mich auch bewusst mit dem<br />
Thema Zeitmanagement beschäftigt.<br />
Hat ja dann was gebracht!“<br />
Der 3. Schritt wäre:<br />
Identifizieren der Attacke!<br />
Das gefällt mir gut und zeugt von<br />
einer hohen kommunikativen Fähigkeit.<br />
Hierbei spricht man den Regelverstoß<br />
konkret an, meiner Meinung<br />
nach, am besten mit einer<br />
„Ich – Botschaft“:<br />
„Ich fühle mich jetzt unfair angegangen…“,<br />
oder: „ich finde es schade,<br />
dass wir so miteinander reden!“<br />
Das Gespräch geht dann in die<br />
sogenannte „Metaebene“. Es wird<br />
also nicht mehr über den eigentlichen<br />
Sachverhalt gesprochen, sondern<br />
über die Form der Kommunikation<br />
als solche.<br />
Das erscheint mir weniger aggressiv<br />
und somit sehr geeignet, ein<br />
Gespräch zu beruhigen.<br />
Der letzte Schritt ist<br />
Isolieren:<br />
Das heißt: Abbruch des Gespräches<br />
unter Hinweis auf die unfaire<br />
Gesprächsführung!<br />
Das ist natürlich sehr schwer in<br />
Sitzungen oder geschäftlichen Gesprächen.<br />
Etwas Pause gibt erhitzten Gemütern<br />
aber die Möglichkeit der Besinnung<br />
und Beruhigung.<br />
Letztendlich gibt uns ein solcher<br />
Verbalangriff oft auch die Chance,<br />
etwas mehr über uns zu erfahren:<br />
Warum reagieren wir auf ganz bestimmte<br />
persönliche Angriffe oder<br />
auch ganz bestimmte Personen so<br />
extrem, dass wir einfach nicht „cool“<br />
bleiben können?<br />
Oft sind dann unsere ganz besondere<br />
Werte, Abneigungen oder<br />
auch Schwächen betroffen, über<br />
die es sich lohnt, einmal in Ruhe<br />
nachzudenken.<br />
Kai Heß<br />
<strong>ZTN</strong> Training & Consulting<br />
<strong>ZTN</strong><br />
Training & Consulting<br />
Österreich<br />
In der Telle 3<br />
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Deutschland<br />
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Schweiz<br />
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TUN!<br />
<strong>ZTN</strong> - Tipp Oktober 2013<br />
<strong>ZTN</strong> Training & Consulting . Österreich - Deutschland - Schweiz . www.ztn.biz<br />
I<br />
m Jahr 2005 hat ein Münchner<br />
Meinungsforschungsinstitut<br />
Führungskräfte in Deutschland<br />
befragt, wie sie sich selbst als Führungskraft<br />
sehen.<br />
Das Ergebnis war sehr positiv:<br />
Die Führungskräfte waren überwiegend<br />
der Meinung „gut bis sehr<br />
gut“ zu führen, ihren Mitarbeitern<br />
ausreichend Feedback zu geben,<br />
ausreichend und gleich zu informieren,<br />
in wichtige Entscheidungen<br />
einzubinden. (Die Werte lagen hier<br />
immer zwischen 70 und 90 % Zustimmung)<br />
Das Institut interessierte sich aber<br />
auch für die Einschätzung der Mitarbeiter<br />
über deren Führungskräfte.<br />
Wen überrascht es: Die Sichtweise<br />
war hier von den Prozentzahlen gerade<br />
umgekehrt:<br />
Viel zu wenig Informationen, kaum<br />
Rückmeldung und wenn, dann nur<br />
Kritik, wichtige Entscheidungen<br />
werden meist vorgegeben.<br />
Wir haben also auf der einen Seite<br />
das positive Bild der Führungskräfte<br />
von sich, auf der anderen Seite,<br />
die kontroverse Einschätzung der<br />
Mitarbeiter.<br />
Warum ist das so?<br />
Sicherlich sehen sich viele Menschen<br />
eher positiv, übersehen ihre<br />
Fehler.<br />
Andererseits sehen Mitarbeiter logischerweise<br />
ihre Chefs eher kritisch,<br />
einfach aufgrund der „Rollen“<br />
Chef – Mitarbeiter.<br />
Aber so einfach ist das auch wieder<br />
nicht.<br />
Nehmen wir ein einfaches Beispiel:<br />
Oft werde ich in Führungskräftetrainings<br />
gefragt, wie Chefs ihre<br />
Mitarbeiter denn mehr motivieren<br />
könnten.<br />
Fremd- und Eigenbild eines Menschen<br />
Ein einfacher Tipp ist hier z.B.:<br />
Mehr loben!<br />
Meist hört man dann als Antwort:<br />
Das tun wir doch!<br />
Wenn man mit Mitarbeitern über das<br />
gleiche Thema redet, ist die Antwort:<br />
"Wir werden zu wenig gelobt und<br />
wenn wir das Thema ansprechen<br />
kommt entweder Ablehnung, eingeschnappt<br />
sein, oder der beliebte<br />
Klassiker: „nicht geschimpft ist das<br />
höchste Lob!“<br />
Wenn sie diese Reaktion einige<br />
Male erlebt haben, sagen sie lieber<br />
nichts mehr.<br />
Dieses „lieber-nichts-mehr-sagen“<br />
aus Angst oder weil es eh´ nichts<br />
bringt, ist aber das große Problem:<br />
Wenn wir anderen Menschen kein<br />
Feedback mehr geben, denken sie<br />
ja logischer Weise, es sei alles in<br />
Ordnung und gehen davon aus,<br />
dass sie alles richtig machen.<br />
Und dieses „lieber-nichts-mehrsagen“<br />
ist weit verbreitet.<br />
Wir geben anderen Menschen<br />
kaum Feedback, weil wir sie<br />
nicht verärgern oder kränken<br />
wollen, weil es uns unangenehm<br />
ist oder vielleicht auch<br />
nicht wichtig genug ist<br />
Jetzt ist es aber nicht so, dass wir<br />
das, was uns am anderen stört,<br />
dann auch akzeptieren:<br />
Oft ärgern wir uns immer mehr über<br />
den anderen, distanzieren uns,<br />
resignieren oder stauen unseren<br />
Frust so lange auf, bis uns der Kragen<br />
platzt.<br />
Häufig ist unser Gegenüber dann<br />
überrascht, weil er von nichts wusste.<br />
Gehen wir nochmals zu unserem<br />
Beispiel „mehr Loben“ zurück:<br />
Angenommen, Chefs wollen tatsächlich<br />
ihre Mitarbeiter mehr motivieren<br />
(alles andere wäre ja auch<br />
fatal!), warum reagieren nur die<br />
Wenigsten dann auf Kritik der Mitarbeiter<br />
und setzen das um?<br />
Ich denke, hauptsächlich weil Kritik<br />
etwas Unangenehmes ist und wir<br />
uns schwer damit tun.<br />
Aber für fast jeden Menschen ist es<br />
doch wichtig Einfluss auf sein Umfeld<br />
zu haben.<br />
Und wenn ich jetzt nicht weiß oder<br />
akzeptiere, wie ich auf andere wirke,<br />
verliere ich doch auch gleichzeitig<br />
Einfluss.<br />
Wenn ich von mir weiß, dass ich (jedenfalls<br />
aus Sicht der Mitarbeiter)<br />
zu wenig lobe und Lob Mitarbeiter<br />
motivieren würde, könnte ich doch<br />
relativ einfach die Leistung meiner<br />
Mitarbeiter verbessern.<br />
Loben ist jetzt nur ein banales Thema.<br />
Es gibt viele andere Themen.<br />
In der Führung:<br />
Mehr Informationen, mehr Interesse<br />
für die Leistung des Mitarbeiters,<br />
mehr Zeit für den Mitarbeiter.<br />
Im Privaten:<br />
Mehr Zeit für den Partner, für die<br />
Kinder, mehr Zeit Gespräche, auch<br />
hier mal ein Lob usw.<br />
Insoweit müsste doch eigentlich<br />
Feedback (Lob und vor allem Kritik)<br />
für jeden Menschen unheimlich<br />
wichtig sein, weil er nur so erkennt,<br />
wie er auf sein Umfeld wirkt, was<br />
andere von ihm denken und sich<br />
wünschen.<br />
Er kann dann sein Verhalten entsprechend<br />
anpassen und gewinnt<br />
so mehr Einfluss und Wirkung auf<br />
Mitarbeiter, Kollegen, Kinder und<br />
Partner.<br />
(Das ist also ein sehr egoistischer<br />
Nutzen)<br />
Durch Ablehnung von Feedback,<br />
durch Gegenangriffe, durch eingeschnappt<br />
sein, vergeben wir uns<br />
eine große Chance uns persönlich<br />
weiter zu entwickeln, mehr über uns<br />
zu erfahren und so mehr Einfluss zu<br />
gewinnen.<br />
Natürlich muss ich nicht jede Kritik,<br />
jedes Feedback umsetzen.<br />
Man kann und soll es nicht jedem<br />
Recht machen, manchmal ist Kritik<br />
auch unberechtigt.<br />
Aber: Ich sollte mir jedes Feedback<br />
offen anhören, mich dafür bedanken<br />
(da es ja wertvoll für mich ist!),<br />
darüber nachdenken und dann eine<br />
Veränderung herbeiführen – oder<br />
auch nicht.<br />
Wichtig ist, dem anderen den Eindruck<br />
zu geben, dass mir sein<br />
Feedback wichtig ist, sonst bekomme<br />
ich dieses Geschenk irgendwann<br />
einmal nicht mehr!<br />
Zu beachten ist bei Feedback, dass<br />
dieses immer subjektiv ist.<br />
Ich kann nie sagen, wie ein Mensch<br />
objektiv ist, es geht immer nur um<br />
subjektive Wirkung.<br />
Im Sprachgebrauch formuliert<br />
man Feedback daher mit:<br />
„Du wirkst auf mich“,<br />
statt: „Du bist!“<br />
Ich glaube, dass es auch wichtig ist,<br />
nicht nur passiv abzuwarten, bis ich<br />
ein Feedback bekomme, sondern<br />
dies aktiv einzufordern.<br />
Egal ob in der Firma (Thema Mitarbeitergespräch<br />
als gegenseitiges<br />
Feedback), unter Kollegen oder<br />
auch im Privaten:<br />
Fordern Sie Feedback ein,<br />
freuen Sie sich über jedes Feedback<br />
und schenken Sie anderen<br />
auch Feedback!<br />
Je mehr ich darüber erfahre, wie ich<br />
auf andere wirke (Fremdbild), desto<br />
klarer wird mein Eigenbild und somit<br />
auch meine bewusste Wirkung<br />
auf mein Umfeld!<br />
Kai Heß<br />
<strong>ZTN</strong> Training & Consulting<br />
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TUN!<br />
<strong>ZTN</strong> - Tipp September 2013<br />
<strong>ZTN</strong> Training & Consulting . Österreich - Deutschland - Schweiz . www.ztn.biz<br />
ir haben viele Ziele.<br />
Wenn Sie heute berufstä-<br />
sind, haben Sie täglich Wtig<br />
mit Produktionszielen, Umsatzzielen,<br />
Entwicklungszielen, Einsparzielen,<br />
aber auch Terminen (= Zeitziel)<br />
zu tun.<br />
Problem ist, dass diese Ziele häufig<br />
vorgegeben werden, nicht immer<br />
unseren eigenen Vorstellungen entsprechen<br />
und deshalb auch nicht<br />
immer motivierend sind.<br />
Es gibt natürlich auch viele Bereiche,<br />
die uns Platz lassen für eigene<br />
Ziele.<br />
Dennoch: Viele Menschen tun sich<br />
schwer mit (eigenen) Zielen.<br />
Grundsätzlich einmal sind Ziele<br />
ja etwas sehr Wichtiges und<br />
Positives:<br />
Sie geben unserem Handeln eine<br />
Richtung, eine Struktur und eine<br />
Bedeutung und formulieren und<br />
klären Erwartungen.<br />
Andererseits machen sie uns natürlich<br />
messbar und überprüfbar.<br />
Sie setzen voraus, dass wir uns<br />
vorab Gedanken machen, was<br />
machbar ist, wie lange wir für etwas<br />
brauchen, welche Ressourcen wir<br />
benötigen.<br />
Natürlich beinhalten Ziele die Gefahr,<br />
dass wir sie nicht erreichen<br />
und somit scheitern.<br />
Große Ziele, gerade die, die auch<br />
noch veröffentlicht werden, bergen<br />
die Gefahr, dass man belächelt<br />
wird, wenn man sie nicht erreicht.<br />
Gerade im Sport erlebt man, zumindest<br />
nach außen, solche „vorsichtigen<br />
Zielsetzungen“ häufig:<br />
„Das Wichtigste ist dabei zu sein“,<br />
„wir wollen uns im gesicherten Mittelfeld<br />
der Tabelle platzieren“ usw.<br />
In der Arbeit heißt es dann: „Wir<br />
versuchen, so viel wie möglich Neukunden<br />
zu gewinnen“, „wir wollen<br />
die telefonische Erreichbarkeit im<br />
Unternehmen optimieren“.<br />
Für mich gibt es aber einen entscheidenden<br />
Grund, warum wir uns<br />
unbedingt anspruchsvolle (eigene)<br />
Ziele setzen sollten:<br />
Ohne Ziele kann ich keinen<br />
Erfolg haben!<br />
Lassen Sie uns kurz einen Abstecher<br />
zum Thema „Motivation“ machen:<br />
Für viele Menschen ist „Erfolg zu<br />
haben“ die wichtigste „intrinsische“<br />
(also von innen, von einem<br />
selbst kommende) Motivation.<br />
Erfolg zu haben bedeutet, etwas erreicht<br />
zu haben und bewirkt bei Vielen<br />
den Ansporn, optimistisch und<br />
positiv gestimmt weiter zu machen<br />
und auf sich stolz zu sein.<br />
Somit kann man für sein Selbstbewusstsein<br />
fast nichts Besseres tun!<br />
Arbeit, Sport, Hobby macht dann<br />
am meisten Spaß, wenn man Erfolg<br />
hat.<br />
Aber, wie kann ich Erfolg messen,<br />
wenn ich mir vorab keine Ziele gesetzt<br />
habe?<br />
Kann ich mich über einen Erfolg<br />
tatsächlich freuen, wenn ich bei einer<br />
Sportveranstaltung „dabei war“,<br />
kann ich mich in der Arbeit über einen<br />
Erfolg freuen, wenn ich vorab<br />
kein klares Ziel ausgegeben habe?<br />
Klar, bei einem Marathonlauf „nur<br />
dabei“ zu sein ist für die meisten<br />
von uns schon ein riesiger Erfolg,<br />
aber da ist das Ankommen ja schon<br />
ein großes Ziel, über das man sich<br />
freuen kann.<br />
Das bedeutet: Ziele müssen relativ<br />
sein, also zu uns passen.<br />
Das bedeutet, anspruchsvoll und<br />
herausfordernd, aber nicht überzogen.<br />
Zu große Ziele „erschlagen“ einen<br />
und führen zu mangelnder Identifikation<br />
und zur Ablehnung.<br />
Aber auch zu kleine Ziele sind nicht<br />
gut: Es fehlt die Herausforderung,<br />
sie bedeuten wenig Antrieb und<br />
sind dann bei Erreichen auch wenig<br />
motivierend, da sie nicht als wahrer<br />
Erfolg wahrgenommen werden.<br />
„Wer all seine Ziele erreicht hat,<br />
hat sie sich als zu niedrig ausgewählt.“<br />
Herbert von Karajan,<br />
österreichischer Dirigent des 20. Jahrhunderts<br />
Ziele<br />
Ein Ziel sollte man auch beeinflussen<br />
können:<br />
Also ein Ziel, bis Ende des Jahres<br />
verheiratet zu sein, hängt von viel<br />
zu vielen Dingen ab, die man nicht<br />
wirklich beeinflussen kann.<br />
Ein Ziel, bis dahin einen Singletanzkurs<br />
belegt zu haben, schon.<br />
Wichtig ist, dass ein Ziel klar formuliert<br />
und, wenn möglich, messbar<br />
ist.<br />
Je eindeutiger ich ein gewünschtes<br />
Ergebnis formulieren kann, desto<br />
besser kann ich mich darauf fokussieren,<br />
desto besser kann ich<br />
überprüfen, ob ich auf dem richtigen<br />
Weg bin, vor allem aber, umso<br />
klarer kann ich erkennen, ob und<br />
wann ich erfolgreich bin.<br />
Zur Klarheit gehört auch ein Termin.<br />
Also im Fußball: Wir möchten mindestens<br />
40 Punkte bis 31.03. erreichen.<br />
Im Privaten: Ich möchte bis zum<br />
31.12. 5 Kilo abgenommen haben.<br />
In der Arbeit: Wir möchten bis Ende<br />
des Jahres 10 Neukunden gewonnen<br />
haben.<br />
Bei großen, langfristigen Zielen<br />
ist es auch wichtig, sich entsprechende<br />
Teilziele (mit Terminen) zu<br />
setzen, um vom Gesamtziel nicht<br />
erschlagen zu werden.<br />
Gerade auch das Erreichen erster<br />
Zwischenziele motiviert, das<br />
Gesamtziel auch anzugehen und<br />
macht eine große Aufgabe dadurch<br />
leichter.<br />
Schreiben Sie Ihre Ziele auf!<br />
Nichts erhöht die Verbindlichkeit<br />
mehr, als das Niederschreiben und<br />
damit verbunden die eigene Identifikation<br />
mit dem Ziel.<br />
Machen Sie diese Ziele dann für<br />
sich selbst und vielleicht auch für<br />
andere sichtbar, auch das erhöht<br />
die Verbindlichkeit und die Ernsthaftigkeit.<br />
Belohnen Sie sich, wenn Sie Ihr Ziel<br />
erreicht haben, gehen Sie nicht einfach<br />
darüber hinweg!<br />
Wer sich ein ernsthaftes Ziel gesetzt<br />
hat, kann auch stolz darauf<br />
sein, wenn er es erreicht.<br />
Also haben Sie auch eine Belohnung<br />
verdient!<br />
Das ist m.E. wichtig, um einen solchen<br />
Zielprozess auch positiv abzuschließen<br />
und mit einem guten<br />
Gefühl zu beenden.<br />
Natürlich kann es auch einmal passieren,<br />
dass man ein Ziel nicht erreicht.<br />
Hier sollte natürlich eine schnelle<br />
Analyse erfolgen, was schief gelaufen<br />
ist und vor allem, was beim<br />
nächsten Mal anders laufen sollte.<br />
(Siehe auch oben, das Karajan-<br />
Zitat: Ein gelegentliches Nichterreichen<br />
ist für richtige Ziele wichtig!)<br />
Problematisch für das Selbstvertrauen<br />
wird es sicherlich, wenn<br />
man seine Ziele regelmäßig nicht<br />
erreicht.<br />
Dann gilt es wirklich zu überprüfen,<br />
ob man nicht zu hohe Ansprüche<br />
an sich selbst stellt oder ob man<br />
die entsprechenden Voraussetzungen<br />
zur Zielerreichung gar nicht<br />
mitbringt.<br />
Vielleicht erinnern Sie sich an einen<br />
der letzten <strong>ZTN</strong>-Tipps zum Thema<br />
„Effizienz und Effektivität“?<br />
In der Effektivität steckt der Faktor<br />
Ziel, also den Focus auf ein Ergebnis<br />
zu richten, statt nur möglichst<br />
schnell zu arbeiten.<br />
Mark Twain hat einmal gesagt:<br />
„Kaum verloren wir das Ziel aus<br />
den Augen, verdoppelten wir unsere<br />
Anstrengungen!“<br />
Im Umkehrschluss erleichtern uns<br />
daher vielleicht Ziele unsere Arbeit,<br />
weil wir klarer und strukturierter<br />
arbeiten können und Unnützes<br />
leichter erkennen und ausblenden<br />
können.<br />
Kai Heß<br />
<strong>ZTN</strong> Training & Consulting<br />
<strong>ZTN</strong><br />
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TUN!<br />
<strong>ZTN</strong> - Tipp Juli/August 2013<br />
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I<br />
n der Kommunikation gibt es<br />
2 unterschiedliche Gesprächsführungsmodelle,<br />
die ich Ihnen heute<br />
vorstellen möchte:<br />
Die „partnerzentrierte“ und die<br />
„ich – zentrierte“ Gesprächsführung.<br />
Je nach Ziel und Situation ist es<br />
sinnvoll eines der beiden „entgegengesetzten“<br />
Modelle anzuwenden –<br />
kennen und beherrschen sollte man<br />
sie beide.<br />
Die partnerzentrierte<br />
Gesprächsführung wird, wie der<br />
Name schon sagt,<br />
nach dem Gesprächspartner<br />
ausgerichtet<br />
Sie orientiert sich hauptsächlich an<br />
dessen Wünschen, Bedürfnissen, Erfahrungen.<br />
Mit diesen Bedürfnissen, Erfahrungen<br />
und Interessen wird der Gesprächspartner<br />
im Gespräch in den Mittelpunkt<br />
gestellt. Man selbst ist eher der<br />
Gesprächslenker, der durch Fragen<br />
und Anregungen das Gespräch lenkt.<br />
Das entgegengesetzte Modell ist<br />
ich – zentriert.<br />
Hier stehen mein Wissen,<br />
meine Erfahrungen und<br />
Wünsche im Mittelpunkt.<br />
Das Ziel ist dabei, meine Meinung,<br />
meine Absichten möglichst durchzusetzen.<br />
Wesentliche Elemente der beiden<br />
Modelle:<br />
Die „Partnerschaftliche Gesprächsführung“:<br />
• Sprechverhältnis<br />
Gesprächsführer : Partner: 20:80<br />
• "Führung“ des Gesprächs durch<br />
viele (offene) Fragen und durch<br />
aktives Zuhören (verbal und nonverbal)<br />
• Punkten, die mir unklar oder zweifelhaft<br />
sind, wird nicht aktiv widersprochen,<br />
sondern hinterfragt und<br />
paraphrasiert<br />
• Der Gesprächsführer interessiert<br />
sich für die Themen und Beweggründe<br />
des anderen und erfragt<br />
Gesprächsführungsmodelle<br />
diese immer wieder und tiefer<br />
• Es gilt: Verstehen vor verstanden<br />
werden. Welches sind die Gedanken<br />
des Gesprächspartners?<br />
• Es wird überwiegend mit Ich – Botschaften<br />
statt mit Widerspruch gearbeitet<br />
• Der Gesprächspartner wird durch<br />
Fragen und Anregungen zu einer<br />
eigenen Problemlösung und zu Lösungsvorschlägen<br />
geführt<br />
• Überzeugung geschieht durch Argumente<br />
des Partners<br />
• Es gilt die goldene Regel: „fukh“!<br />
(„Fragen und Klappe halten“!)<br />
Dieses Modell ist hochgradig wirksam,<br />
wenn es darum, geht Menschen persönlich<br />
weiterzuentwickeln. Sie sollen<br />
sich selbst Gedanken machen, statt<br />
von den fremden Ideen überzeugt zu<br />
werden und zu partizipieren.<br />
Diese Gesprächsvariante erhöht natürlich<br />
so die Identifikation des Gesprächspartners<br />
mit der Lösung, da<br />
er sie selbst entwickelt und erarbeitet<br />
hat.<br />
Das Prinzip ist hier:<br />
Hilfe zur Selbsthilfe<br />
Natürlich setzt dieses Modell eine<br />
starke Kommunikationsfähigkeit auf<br />
Seiten des Gesprächslenkers voraus.<br />
Fähigkeiten, wie Fragetechniken,<br />
Ich – Botschaft, Hinterfragen oder<br />
aktives Zuhören müssen beherrscht<br />
werden.<br />
Das Modell ist auch in der Anwendung<br />
zeitaufwendiger und nicht immer<br />
werden die Ergebnisse erzielt, die der<br />
Gesprächsführer letztendlich auch so<br />
wollte.<br />
Oftmals will der Gesprächspartner<br />
dieses Modell auch gar nicht, da es<br />
auch für ihn aufwendiger ist, er sich<br />
selbst Gedanken machen muss, statt<br />
die Problemlösung präsentiert zu bekommen.<br />
Im Nachgang ist das Modell aber dann<br />
weniger aufwendig, da viel weniger<br />
Zeit in Kontrolle oder Nachbesprechungen<br />
gelegt werden muss, da der<br />
Gesprächspartner Ziel, Sinn und Umsetzungsweg<br />
selbst mit entwickelt hat<br />
und somit weniger Fehler oder Demotivation<br />
entstehen.<br />
Elemente der „Ich – zentrierten Gesprächsführung“:<br />
• Der Gesprächsführende dominiert<br />
das Gespräch mit einem hohen Gesprächsanteil<br />
(80:20)<br />
• Es werden Empfehlungen, Tipps<br />
und Ratschläge gegeben<br />
• Lösungen werden vorgegeben<br />
• Fragen werden eher gestellt, um zu<br />
überprüfen, ob der Gesprächspartner<br />
alles verstanden hat<br />
• Es wird gezeigt, wie es geht, Dinge<br />
werden vorgemacht<br />
• Ziel ist es, den anderen von der<br />
Meinung des Gesprächsführers zu<br />
überzeugen<br />
• Der Gesprächsführer erzählt viel<br />
von sich, seinen Erfahrungen und<br />
Beweggründen<br />
Gründe und positive Aspekte dieses<br />
Modells sind:<br />
• Möglichst schnell ein Ergebnis zu<br />
erzielen, dem anderen zu helfen<br />
• Klare und unmissverständliche Anweisungen<br />
zu geben<br />
• Auch ggf. den anderen zu beruhigen,<br />
in dem man schnell Lösungsansätze<br />
präsentiert (Die Gefahr<br />
ist natürlich, dass man dabei die<br />
Probleme und Sorgen des anderen<br />
verharmlost: „Das ist doch nicht so<br />
schlimm, das geht doch ganz einfach…“<br />
und diesen damit entmu-<br />
"Wenn ich vermeide, mich einzumischen,<br />
sorgen die Menschen für sich selber,<br />
wenn ich vermeide, Anweisungen zu geben,<br />
finden die Menschen selbst das rechte Verhalten,<br />
wenn ich vermeide, zu predigen,<br />
bessern die Menschen sich selber,<br />
wenn ich vermeide, sie zu beeinflussen,<br />
werden die Menschen sie selbst sein."<br />
Carl R. Rogers, 1975<br />
tigt.)<br />
• Auch kann es für den Gesprächspartner<br />
wichtig sein, zu erkennen,<br />
dass der Gesprächsführer kompetent<br />
ist, Erfahrung hat und somit<br />
Sicherheit bietet<br />
Die Anwendung dieses Modells empfiehlt<br />
sich besonders bei deutlichen<br />
Wissensunterschieden zwischen den<br />
Gesprächspartnern, wenn es schnell<br />
gehen soll und in Einzelsituationen,<br />
die nur selten vorkommen und daher<br />
keinen langfristigen Lerneffekt bedürfen.<br />
Keinesfalls entbindet es den Gesprächsführer<br />
aber von der Verpflichtung,<br />
die Sinnhaftigkeit einer Maßnahme<br />
darzustellen.<br />
Die Anwendung dieses Modells<br />
ist selbstverständlich auch in Notsituationen<br />
und Krisen – hier muss<br />
mit klaren Anweisungen gearbeitet<br />
werden.<br />
Es wäre sicherlich fatal, wenn der<br />
Feuerwehrkommandant bei einem<br />
Brand das partnerschaftliche Gesprächsführungsmodell<br />
wählen würde<br />
und einen Löscheinsatz durch offene<br />
Fragen und durch aktives Zuhören<br />
leiten würde.<br />
Aber immer dann, wenn keine<br />
deutlichen, fachlichen Wissensunterschiede<br />
zwischen den Gesprächspartnern<br />
vorliegen, es um<br />
langfristige und wiederkehrende<br />
Dinge geht, keine wirkliche Notsituation<br />
vorliegt und Motivation und<br />
Identifikation beider Gesprächspartner<br />
wichtig ist, sollte man versuchen<br />
ein Gespräch partnerorientiert zu führen.<br />
Kai Heß<br />
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H<br />
eute will ich Ihnen nichts<br />
Fachliches aus den Bereichen<br />
Kommunikation,<br />
Vertrieb oder Zeitmanagement<br />
übermitteln, sondern Sie nur zum<br />
Nachdenken anregen.<br />
Wie oft sagen wir, dass etwas nie<br />
funktionieren wird, undenkbar<br />
oder unvorstellbar ist?<br />
Leider gehen wir dabei allzu oft von<br />
unseren (doch oft eingeschränkten)<br />
Vorstellungen aus, von der Welt,<br />
wie wir sie zur Zeit kennen oder uns<br />
denken können.<br />
Wenn Sie aber einige Jahre oder<br />
Jahrzehnte zurückgehen und die<br />
Menschen der damaligen Zeit um<br />
Ihre Einschätzung gefragt hätten,<br />
wären viele Dinge, die uns heute<br />
ganz selbstverständlich sind, damals<br />
undenkbar gewesen.<br />
Ein paar überlieferte Beispiele<br />
gefällig?<br />
„Es gibt überhaupt keinen<br />
Grund, warum irgendjemand einen<br />
Computer bei sich zu Hause<br />
haben will.“<br />
Ken Olsen, Gründer von Digital<br />
Equipment, 1977<br />
„Der Fernseher wird sich auf<br />
dem Markt nicht durchsetzen.<br />
Die Menschen werden sehr bald<br />
müde sein, jeden Abend auf eine<br />
Sperrholzkiste zu starren.“<br />
Darryl F. Zanuck, Chef der Filmgesellschaft<br />
20th Century-Fox, 1946<br />
„Das Automobil ist eine vorübergehende<br />
Erscheinung. Ich glaube<br />
ans Pferd.“<br />
Kaiser Wilhelm II.<br />
Historische Irrtümer<br />
„Diese Strahlen des Herrn Röntgen<br />
werden sich als Betrug herausstellen.“<br />
Lord William Thompson Kelvin<br />
„Das Internet wird 1996 kollabieren."<br />
Robert Metcalfe, Erfinder des<br />
Ethernets, 1990<br />
„Glauben Sie mir, Deutschland<br />
ist unfähig, einen Krieg zu führen.“<br />
David Lloyd George, ehemaliger<br />
britischer Premierminister, 1934<br />
Jetzt will ich Sie natürlich nicht auffordern,<br />
Ihr gesamtes Weltbild in<br />
Frage zu stellen und an nichts mehr<br />
zu glauben, was heute „ist“.<br />
Dennoch gehen wir viele Ziele nicht<br />
an, weil wir glauben, dass es eh´<br />
nicht funktionieren kann.<br />
Häufig verwenden wir solche<br />
K.O. – Sätze und Gedanken auch,<br />
wenn uns andere von Ideen oder<br />
Plänen berichten und uns begeistern<br />
wollen:<br />
„Das wird nie etwas…., das war<br />
schon immer so….., das wird sich<br />
nicht durchsetzen…!“<br />
Wir sollten jetzt deswegen nicht zu<br />
Traumtänzern werden und jeden<br />
Realitätssinn vermissen lassen.<br />
Es gab neben diesen Irrtümern<br />
sicherlich genauso viele „Spinnereien“,<br />
denen jemand sein ganzes<br />
Leben lang nachgehangen ist und<br />
die nie etwas geworden sind.<br />
Vor kurzem habe ich eine Geschichte<br />
gelesen, die mich zunächst zum<br />
Schmunzeln und dann zum Nachdenken<br />
gebracht hat:<br />
Gibt es ein Leben nach der Geburt?<br />
Ein ungeborenes Zwillingspärchen<br />
unterhält sich im Bauch seiner<br />
Mutter.<br />
„Sag mal, glaubst du eigentlich an<br />
ein Leben nach der Geburt?“ fragt<br />
der eine Zwilling.<br />
„Ja auf jeden Fall! Hier drinnen<br />
wachsen wir und werden stark für<br />
das was draußen kommen wird.“<br />
antwortet der andere Zwilling.<br />
„Ich glaube, das ist Blödsinn!“ sagt<br />
der erste. „Es kann kein Leben nach<br />
der Geburt geben – wie sollte das<br />
denn bitteschön aussehen?“<br />
„So ganz genau weiß ich das auch<br />
nicht. Aber es wird sicher viel heller<br />
als hier sein. Und vielleicht werden<br />
wir herumlaufen und mit dem<br />
Mund essen?“<br />
„So einen Unsinn habe ich ja noch<br />
nie gehört! Mit dem Mund essen,<br />
was für eine verrückte Idee. Es gibt<br />
doch die Nabelschnur, die uns ernährt.<br />
Und wie willst du herumlaufen?<br />
Dafür ist die Nabelschnur viel<br />
zu kurz.“<br />
„Doch, es geht ganz bestimmt. Es<br />
wird eben alles nur ein bisschen<br />
anders.“<br />
„Du spinnst! Es ist noch nie einer<br />
zurückgekommen von ‚nach der Geburt‘.<br />
Mit der Geburt ist das Leben<br />
zu Ende. Punktum.“<br />
„Ich gebe ja zu, dass keiner weiß,<br />
wie das Leben nach der Geburt aussehen<br />
wird. Aber ich weiß, dass wir<br />
dann unsere Mutter sehen werden<br />
und sie wird für uns sorgen.“<br />
„Mutter??? Du glaubst doch wohl<br />
nicht an eine Mutter? Wo ist sie<br />
denn bitte?“<br />
„Na hier – überall um uns herum.<br />
Wir sind und leben in ihr und durch<br />
sie. Ohne sie könnten wir gar nicht<br />
sein!“<br />
„Quatsch! Von einer Mutter habe<br />
ich noch nie etwas bemerkt, also<br />
gibt es sie auch nicht.“<br />
„Doch, manchmal, wenn wir ganz<br />
still sind, kannst du sie singen hören.<br />
Oder spüren, wenn sie unsere<br />
Welt streichelt....“<br />
nach Henry Nouwen, niederländischer<br />
Priester und Psychologe.<br />
Für mich spielt es hierbei gar keine<br />
Rolle, ob man gläubig ist oder nicht.<br />
Entscheidend ist, ob man (in einem<br />
vernünftigen Rahmen) bereit ist,<br />
sich selbst und sein Weltbild auch<br />
einmal in Frage zu stellen und andere<br />
Meinungen und Ideen zuzulassen.<br />
Für mich ist da eine Frage besonders<br />
hilfreich:<br />
„Warum eigentlich nicht?“<br />
Wenn wir uns angewöhnen würden,<br />
vor einem vorschnellen „ja, aber…“,<br />
oder einem „das wird nie etwas, das<br />
war schon immer so…“ erst einmal<br />
ein „warum eigentlich nicht?“ zu<br />
durchdenken, würden wir oder unser<br />
Umfeld vielleicht viele Dinge<br />
erreichen, an die wir heute niemals<br />
denken!<br />
Warum probieren wir es eigentlich<br />
nicht aus?<br />
Kai Heß<br />
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<strong>ZTN</strong> - Tipps Mai 2013<br />
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V<br />
or einiger Zeit haben wir uns<br />
in den „Tun – Mails“ schon<br />
einmal mit dem Thema<br />
„Kritikgespräche“ beschäftigt.<br />
(Siehe hierzu: Artikel März - Mai<br />
2011 und auf der <strong>ZTN</strong> Homepage<br />
www.ztn.biz unter <strong>ZTN</strong>-Tipps)<br />
Damals ging es darum, ein Kritikgespräch<br />
möglichst perfekt zu führen.<br />
Heute schauen wir uns das Ganze<br />
von der anderen Seite an:<br />
Welches sind die häufigsten<br />
„Fehler“ im Kritikverhalten?<br />
Zunächst sollten wir uns darüber<br />
klar werden, dass es viele mögliche<br />
„Fehler“ gibt, aber gleichzeitig auch<br />
die unterschiedlichsten Typen von<br />
Menschen, die natürlich nur ganz<br />
bestimmte „Fehler“ in ihrem Kritikverhalten<br />
haben.<br />
Es gibt Personen, die extrem zynisch<br />
in ihrem Kritikverhalten sind<br />
und andere, die damit gar nichts<br />
am Hut haben, dafür aber jede<br />
Kritik runterschlucken und irgendwann<br />
„explodieren“.<br />
Also hat jeder Mensch sein eigenes,<br />
ganz spezielles Kritikverhalten.<br />
Unterstellen wir weiterhin einmal,<br />
dass die wenigsten Menschen andere<br />
durch Kritik einfach nur „fertig<br />
machen“ oder verletzen wollen,<br />
sondern eine positive dahinterstehende<br />
Absicht in ihrem Kritikverhaltensmuster<br />
haben, wie z.B. wenn<br />
„Kritik zynisch formuliert“ wird:<br />
Positiver Hintergedanke (vielleicht):<br />
Nicht zu hart sein, Kritik auf lustige<br />
Weise rüberbringen.<br />
Aber Zynismus funktioniert nur in<br />
den wenigsten Fällen, sondern ist<br />
in der Regel verletzend und persönlich.<br />
Oder: „Kritik einer Person vor anderen“:<br />
Positiver Gedanke könnte sein:<br />
Auch andere sollen aus den Fehlern<br />
des Kritisierten lernen.<br />
"Fehler" im Kritikgespräch<br />
Wenn wir also davon ausgehen,<br />
dass die meisten Menschen durch<br />
ihre Kritik etwas Positives erreichen<br />
wollen, wäre es sinnvoll, Fehler im<br />
eigenen Kritikverhalten zu erkennen,<br />
die dahinter stehenden positive<br />
Absicht so umzuwandeln, dass<br />
sie auch positiv ankommt und das<br />
dann als neues Verhaltensmuster<br />
zu etablieren.<br />
Also:<br />
1.Schritt:<br />
„Erkennen des Fehlers im Kritikgespräch“:<br />
Im Folgenden habe ich Ihnen eine<br />
Checkliste erstellt, mit deren Hilfe<br />
Sie ganz persönlich für sich einmal<br />
Ihr Kritikverhalten überprüfen können.<br />
Selbstverständlich ist es hilfreich,<br />
diesbezüglich auch einmal bei einem<br />
Außenstehenden nachzufragen.<br />
(sei es Ehepartner, Kollege,<br />
Mitarbeiter etc.)<br />
Machen Sie einfach für sich ein<br />
Kreuz hinter jedem „Kritikfehler“,<br />
wie Sie sich einschätzen:<br />
"Fehler" im Kritikgespräch oft selten nie<br />
Kritik in Gegenwart anderer<br />
Kritik zwischen Tür und Angel<br />
Ironische oder zynische Kritik<br />
Mit Killerphrasen durchsetze Kritik<br />
Kritik auf Basis von Vermutungen/Hörensagen<br />
Verallgemeinernde Kritik<br />
Vergleiche mit Dritten<br />
In Abwesenheit kritisieren ablästern<br />
Kritik delegieren / andere einspannen<br />
persönliche, verletzende Kritik<br />
Cholerische Kritik<br />
Rumkritisieren bei Kleinigkeiten<br />
Veraltertes Aufwärmen<br />
Verspätete Kritik<br />
Indirekt Kritik spüren lassen<br />
Kritik runterschlucken<br />
2. Schritt:<br />
„Warum machen wir diese Fehler?“<br />
Hier gibt es 2 Möglichkeiten:<br />
Entweder erkennen wir das Fehlverhalten<br />
gar nicht als „Fehler“ oder<br />
wir versuchen, eine positive Absicht<br />
damit rüberzubringen.<br />
Bsp.: „Kritik delegieren“<br />
Dies geschieht immer gerne in<br />
Firmen:<br />
Der Vorgesetzte (z.B.: der Abteilungsleiter<br />
des Schichtleiters) wird<br />
für ein Kritikgespräch „vor den<br />
Karren gespannt“. Man tut das vielleicht,<br />
weil man diesen Vorgesetzten<br />
für durchsetzungsstärker hält<br />
oder die gute Beziehung zum Mitarbeiter<br />
nicht gefährden will. (Positive<br />
Absicht)<br />
Aber schwächt man dadurch nicht<br />
die eigene Führungsposition,<br />
weil man in kritischen Situationen<br />
Schutz hinter dem Chef sucht?<br />
Beliebtes „Spiel“ übrigens auch in<br />
Familien:<br />
Mutter zum Schulkind: „Wenn Deine<br />
Noten nicht besser werden,<br />
sage ich es Deinem Vater! Dann<br />
gibt´s Ärger!“<br />
Auf Dauer hat das Kind Angst vor<br />
dem Vater und die Mutter wundert<br />
sich, warum es ihr an Durchsetzungsfähigkeit<br />
fehlt….<br />
Die positive Absicht, die Beziehung<br />
zum Kritisierten nicht zu gefährden,<br />
ist sicherlich auch anders erreichbar.<br />
Bsp.: „Vergleich mit Dritten“<br />
„Ihre Kollegen sind doch auch immer<br />
pünktlich mit der Arbeit fertig!“<br />
Positive Absicht könnte sein: Andere<br />
schaffen es doch auch, ich halte<br />
Dich nicht für schlechter als diese,<br />
also kannst Du es auch!<br />
Verändertes Kritikverhalten könnte<br />
sein: Ich weiß, dass Du es auch<br />
kannst, lass uns für Dich Lösungswege<br />
erarbeiten!<br />
3. Schritt: „Tun!“<br />
Das ist wie immer der entscheidende<br />
Schritt bei Verhaltensveränderungen.<br />
Probieren Sie eine Alternative zum<br />
„Fehlverhalten“, tun Sie es!<br />
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H<br />
eute mal eine kleine Geschichte<br />
zum Nachdenken<br />
vorab:<br />
Nach 50 gemeinsamen Jahren<br />
feierte ein altes Ehepaar ein besonderes<br />
Fest. Beim gemeinsamen<br />
Frühstück dachte die Frau:<br />
»Seit 50 Jahren nehme ich immer<br />
auf meinen Mann Rücksicht und<br />
gebe ihm immer das knusprige<br />
Ende des Brotes. Heute will ich mir<br />
endlich selbst diese Delikatesse<br />
gönnen«. Sie schnitt das frische<br />
Brot und gab ihrem Mann entgegen<br />
seiner Erwartung eine Scheibe, die<br />
nur an ihrem Rand von knuspriger<br />
Kruste umgeben war. Doch er<br />
reagierte hocherfreut, küsste ihre<br />
Hand und sagte: ,,Mein Liebling, du<br />
bereitest mir die größte Freude des<br />
Tages. Über 50 Jahre habe ich das<br />
Ende des Brotes gegessen, obwohl<br />
ich es vom Brot am allerwenigsten<br />
mag. Ich dachte mir immer, dass es<br />
dir nicht schmeckt.“<br />
(Quelle: Dream Teams von Wolf W.<br />
Lasko,Gabler Vlg. 1996)<br />
Vielleicht kennen Sie das auch:<br />
Sie nehmen Rücksicht, stimmen etwas<br />
zu, unternehmen etwas, ohne<br />
zu wissen, ob Ihr Gegenüber die<br />
gleichen Gedanken, Vorlieben, die<br />
gleichen Grundannahmen hat wie<br />
Sie.<br />
Oft geht es diesem dann genauso.<br />
Und weil sich keiner traut seine ehrliche<br />
Meinung zu sagen, machen<br />
wir dann Dinge, die beide eigentlich<br />
gar nicht wollten.<br />
Ich erinnere mich, dass ich vor Jahren<br />
mit einem Freund zum Joggen<br />
gegangen bin. Es war unsere erste<br />
gemeinsame Runde. Wir wurden<br />
immer schneller beim Laufen und<br />
waren am Schluss richtig erledigt.<br />
Ich beschwerte mich bei Ihm, dass<br />
er mir eigentlich zu schnell gelaufen<br />
sei.<br />
Die Antwort: „Ich dachte, Du hast<br />
das Tempo gemacht!“<br />
Seit dem habe ich mir angewöhnt,<br />
zumindest beim Laufen, solche<br />
Themen anzusprechen.<br />
Das Ende des Brotes<br />
Um was geht es hier?<br />
Grundsätzlich um unausgesprochene<br />
Themen, die wir als gegeben voraussetzen,<br />
von denen wir annehmen,<br />
es müsste für den anderen<br />
genauso klar sein wie für uns.<br />
Aber Menschen haben vollkommen<br />
unterschiedliche Erfahrungen,<br />
Weltbilder, Gedanken und können<br />
oft nicht erraten, was der andere<br />
gerade von Ihnen will.<br />
Wenn dann 2 Menschen zusammentreffen<br />
und davon ausgehen,<br />
der andere müsste genauso denken,<br />
wird es schwierig.<br />
In einem Führungskräfteseminar<br />
hatte ich Unterlagen zum Verteilen.<br />
Jeweils 1 Seite für 12 Teilnehmer.<br />
Ich gab einem Teilnehmer den Stapel<br />
Unterlagen und sagte: „Zum<br />
Nachlesen!“.<br />
Nach einiger Zeit wunderte ich<br />
mich, warum noch keiner der Teilnehmer<br />
auf die Unterlagen schaute<br />
und warum der eine Teilnehmer immer<br />
noch alle 12 Blätter in der Hand<br />
hatte.<br />
Auf Rückfrage gab er an, dass er<br />
sich schon gewundert habe, warum<br />
er so viele Blätter die bekommen<br />
habe!<br />
Für mich war die Situation völlig<br />
klar, jedem anderen musste das<br />
doch eigentlich genauso klar sein:<br />
Ich hatte 1 Seite zum Nachlesen<br />
und der Teilnehmer solle sich davon<br />
eines nehmen und die anderen<br />
weitergeben.<br />
Aber warum eigentlich?<br />
Zum Nachlesen über ein Seminar<br />
könnten durchaus 12 Seiten ausgeteilt<br />
werden.<br />
Wenn der Teilnehmer bei meiner<br />
Austeilaktion gleich auf die Blätter<br />
geschaut hat, ist ihm sicher gar<br />
nicht aufgefallen, dass niemand<br />
sonst Blätter erhalten hat.<br />
„Zum Nachlesen“ ist eine völlig unklare,<br />
interpretierbare Aussage, die<br />
jeder nach seinen Horizont auslegen<br />
kann.<br />
Missverständnisse sind vorprogrammiert!<br />
Wie oft sagen wir etwas<br />
und setzen voraus, dass<br />
der andere schon verstehen<br />
wird, was wir meinen oder<br />
wollen?<br />
Ähnliche Situationen erlebt man<br />
auch bei hochspezialisierten Fachleuten,<br />
wie z.B. Ärzten: Wie oft<br />
bekommen wir hier Erklärungen in<br />
Latein und mit Worten, die kaum<br />
einer kennt?<br />
Ich unterstelle jetzt einmal keinem<br />
Arzt, er möchte seinen Patienten<br />
bewusst im Unklaren lassen, aber<br />
Klarheit schafft das nicht.<br />
Genauso geht es, zumindest mir,<br />
bei Computerthemen!<br />
Wir haben bei <strong>ZTN</strong> hierzu eine<br />
Devise:<br />
„Blamiere Dich täglich“!<br />
Wenn ich etwas nicht verstehe, mir<br />
im Unklaren bin, spreche ich es einfach<br />
an, auch auf die Gefahr hin ein<br />
„fragendes Lächeln“ zu ernten.<br />
Überprüfen Sie für sich einmal, wo<br />
Sie vielleicht aus Ihrem (Fach)-<br />
Weltbild heraus kommunizieren<br />
und voraussetzen, der andere verstehe<br />
das schon:<br />
• Der Lehrling, in der Werkstatt, der<br />
viel zu kurze und knappe Anweisungen<br />
erhält. Dann aber mächtigen<br />
Ärger, wenn er etwas falsch<br />
macht.<br />
• Dem Kunden gegenüber, der<br />
doch genau wissen müsste, wie<br />
ein Antrag aus zu füllen ist oder<br />
• beim Restaurantgast, dass es in<br />
der Küche zur Zeit unwahrscheinlich<br />
turbulent zugeht.<br />
• Auch unsere Lebenspartner oder<br />
Kinder können nicht immer gleich<br />
erkennen, wie stressig oder<br />
schwierig es heute wieder in der<br />
Arbeit war und dass Sie jetzt einfach<br />
mal eine Auszeit bräuchten.<br />
Wenn wir mehr und klarer darüber<br />
reden würden, was wir wollen,<br />
denken, nicht wollen oder nicht verstehen,<br />
würden sich viele Missverständnisse<br />
vermeiden lassen.<br />
Überprüfen Sie dahingehend doch<br />
einmal Ihr Verhalten oder das Ihres<br />
Umfeldes, vielleicht isst auch Ihr<br />
Partner seit Jahren aus reiner Gefälligkeit<br />
das Ende vom Brot!<br />
Kai Heß<br />
<strong>ZTN</strong> Training & Consulting<br />
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TUN!<br />
<strong>ZTN</strong> - Tipps März 2013<br />
<strong>ZTN</strong> Training & Consulting . Österreich - Deutschland - Schweiz . www.ztn.biz<br />
S<br />
ie kennen sicherlich Menschen,<br />
die einen Raum betreten<br />
und sofort erstarrt<br />
alles in Ehrfurcht. Menschen, die<br />
alleine durch ihre Anwesenheit eine<br />
Gruppe dominieren, die so klar und<br />
unmissverständlich kommunizieren,<br />
dass man sich gar nicht traut,<br />
zu widersprechen: Die typischen<br />
„Führungspersönlichkeiten“.<br />
Solche Personen werden oft mit<br />
großem Respekt, aber auch mit<br />
Distanz wahrgenommen, können<br />
bedrohlich oder auch arrogant wirken.<br />
Andere hingegen wirken sofort<br />
sympathisch, kommen leicht mit jedem<br />
in ein freundliches Gespräch,<br />
knüpfen schnell Kontakte und sind<br />
„everyones darling“.<br />
Sie sind zugänglich und uneitel. Die<br />
Gefahr ist aber, dass sie oft als naiv,<br />
zu nett und durchsetzungsschwach<br />
wahrgenommen werden.<br />
Dies sind zwei unterschiedliche<br />
Verhaltensformen, die man auch<br />
als Hochstatusverhalten und<br />
Tiefstatusverhalten bezeichnet.<br />
Was sind so typische Erkennungsmerkmale<br />
dieser Verhaltensformen?<br />
Kennzeichnend für Hochstatusverhalten<br />
kann z.B. sein:<br />
• Hohe Sachlichkeit in Gesprächen,<br />
wenig Smalltalk<br />
• Kurze, klare bestimmende Sätze,<br />
lange Pausen<br />
• Langer Blickkontakt, wenig<br />
„freundliche“ Mimik<br />
• Wenig „beziehungsfördernde“<br />
Gestik<br />
• Dieser Hochstatus kann natürlich<br />
auch aus einer Position, Kleidung<br />
oder Körpergröße erwachsen<br />
Hochstatus- und Tiefstatusverhalten<br />
Typisch für Tiefstatusverhalten:<br />
• Lächeln, sympathische Gesten<br />
(z.B. Kopf leicht schräg halten,<br />
durch die Haare streichen), nicken<br />
• Sprachliche Weichmacher<br />
(„könnte vielleicht jemand so nett<br />
sein“, „eigentlich“, viele Konjunktive)<br />
• Lange komplizierte Sätze ohne<br />
klare Aussagen<br />
• Auch hier kann natürlich ebenso<br />
die Position, das Alter, die<br />
Körpergröße oder auch das Geschlecht<br />
eine Rolle spielen<br />
Grundsätzlich kann man sagen:<br />
Hochstatusvehalten ist eher<br />
sachbezogen,<br />
Tiefstatusverhalten eher<br />
beziehungsbezogen<br />
Jetzt ist das eine weder gut oder<br />
schlecht, noch das andere!<br />
Sicherlich ist ein starkes Hochstatusverhalten<br />
für eine Führungskraft<br />
hilfreich oder für einen Spielführer<br />
oder Schiedsrichter im Sport.<br />
Die Gefahr ist aber, dass diese<br />
Person dann schnell als arrogant<br />
wahrgenommen wird und wenige<br />
Freunde hat.<br />
Andererseits ist ein gutes Tiefstatusverhalten<br />
bei vielen Berufen, die<br />
Einfühlungsvermögen oder Teamgeist<br />
erfordern, sehr wichtig.<br />
In der Regel ist es aber am besten,<br />
man „beherrscht“ Beides.<br />
Ein Beispiel:<br />
Betrachten wir einmal die verschiedenen<br />
Phasen eines Verkaufsgespräches.<br />
Hier sind beide Fähigkeiten<br />
von einem Verkäufer gefragt:<br />
Ein Verkaufsgespräch beginnt<br />
i.d.R. mit der Kennenlernphase zwischen<br />
Kunden und Verkäufer.<br />
Hier ist Tiefstatusverhalten sehr<br />
wichtig:<br />
Offene kontaktfördernde Gesten,<br />
sympathisches Lächeln, Interesse<br />
für die Belange des anderen<br />
zeigen, „weiche“, nicht fordernde<br />
Sprache:<br />
So wird Beziehung hergestellt.<br />
In der 2. Phase dann das Thema<br />
„Bedarfsermittlung“:<br />
Auch hier ist eine gesunde<br />
Portion Tiefstatus hilfreich:<br />
Fragen, Interesse, Zuhören!<br />
In der Phase Präsentation, Umgang<br />
mit Einwänden, Preisgespräche ist<br />
jetzt allzu viel Tiefstatus hinderlich:<br />
„Normalerweise verlangen wir für<br />
unsere Dienstleistung eigentlich<br />
so ca…..€“, lässt nicht gerade<br />
sonderlich viel Überzeugungskraft<br />
erahnen und führt eher zu Widerspruch<br />
und Feilschen eines Kunden,<br />
als eine klare, selbstbewusste<br />
Preisnennung mit anschließendem<br />
Schweigen.<br />
Zum Ende eines Verkaufsgespräches<br />
ist dann wieder eher die „softe“<br />
Beziehungsvariante „Tiefstatus“<br />
gefragt.<br />
Ähnlich ist es auch in der Führungsarbeit:<br />
Es ist immer wichtig, eine gute<br />
persönliche Beziehung zu seinem<br />
Mitarbeiter oder Kollegen zu haben.<br />
So lässt sich leichter und teamorientierter<br />
zusammenarbeiten.<br />
Als Führungskraft muss ich aber<br />
auch manchmal klare und unmissverständliche<br />
Ansagen machen.<br />
Hier ist die Variante „Hochstatus“<br />
deutlich erfolgversprechender.:<br />
„Es wäre prima, wenn Sie vielleicht<br />
bei Gelegenheit einmal die Unterlagen<br />
durchsehen könnten, wenn<br />
Sie Zeit haben…“, ist sicherlich<br />
sehr freundlich, aber eher weniger<br />
durchsetzungsstark als:<br />
„Ich bitte Sie, bis morgen Abend die<br />
Unterlagen durchzuarbeiten!“<br />
Auch viele Personalgespräche<br />
erfordern beide Varianten:<br />
Zunächst das beziehungsfördernde,<br />
öffnende Tiefstatusverhalten<br />
und später dann auch eine klare<br />
durchsetzungsstarke Ansage.<br />
Natürlich hat jeder Mensch so seine<br />
persönliche „Lieblingsstrategie“, die<br />
ihm leicht fällt.<br />
Perfekt wäre aber, beide Verhaltensformen<br />
zu „beherrschen“ und je<br />
nach Situation anzuwenden.<br />
Überprüfen Sie doch einfach mal<br />
Ihre Verhaltensmuster:<br />
Sind Sie der „einsame Wolf“ der<br />
durchsetzungsstark alles umsetzt,<br />
aber von allen „gefürchtet“ wird,<br />
dann wäre es sicherlich sinnvoll,<br />
eine Portion „Tiefstatus“ zu lernen:<br />
Mehr Zuhören, offene Fragen stellen,<br />
freundliche Gesten, Lächeln.<br />
Sind Sie der beliebte „Ja – Sager“,<br />
der immer im Mittelpunkt steht, seine<br />
Interessen aber wenig durchsetzt<br />
und sich oft ausgenutzt fühlt,<br />
dann lernen Sie etwas „Hochstatus“!<br />
Klare Ansagen, Pausen, weniger<br />
„nette“ Körpersprache, weniger<br />
sprachliche Weichmacher, mehr<br />
Fokus auf Sachthemen, nicht immer<br />
die Beziehung zum Gesprächspartner<br />
in den Mittelpunkt stellen.<br />
Das Ganze hat sicherlich auch<br />
sehr viel mit Selbstbewusstsein<br />
und Selbstwertgefühl zu tun, aber<br />
alleine schon mit bewusster verbaler<br />
und nonverbaler Kommunikation<br />
kann man hier schon eine Menge<br />
tun.<br />
Viel Erfolg dabei!<br />
Kai Heß<br />
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T U N ! – unsere <strong>ZTN</strong>-Tipps<br />
Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,<br />
unser <strong>ZTN</strong>-Tipps rund um die Themen Kommunikation, Führungskräfte und Vertrieb gibt es nun schon seit<br />
einigen Jahren. Immer mehr Leser und Interessierte kommen dazu.<br />
Ihre Feedbacks sind sehr positiv:<br />
Wir haben den richtigen Umfang für ein solches Informationsmail getroffen.<br />
Überwiegend sind unsere Artikel auch sehr praxisnah und umsetzbar.<br />
Natürlich war nicht jeder von Anfang an dabei und so kann es natürlich sein, dass Ihnen Mails in Ihrer<br />
„Sammlung“ fehlen, die gerade für Sie sehr wichtig wären.<br />
Aus diesem Grund haben wir hier einen Überblick für Sie erstellt, welche Fachartikel bereits erschienen sind.<br />
Wenn Sie feststellen, dass Ihnen der ein oder andere Artikel fehlt, dann schreiben Sie uns bitte eine<br />
kurze Mail an dagmar.hess@ztn.biz mit einem Hinweis auf die von Ihnen gewünschten Ausgabe.<br />
Gerne schicken wir Ihnen diese dann per Mail zu.<br />
Unsere bisher erschienenen Ausgaben:<br />
Ausgabe 1: „Wie begeistere ich meine Kunden“<br />
Ausgabe 2: „Der erste Eindruck“<br />
Ausgabe 3: „Vom Zuhören“<br />
Ausgabe 4: „WBDFM (Was bedeutet das für mich als Kunde)“<br />
Ausgabe 5: „Alle Kunden sind gleich!?“<br />
Ausgabe 6: „Wie verhalte ich mich am Telefon?“<br />
Ausgabe 7: „Die Beschwerde – ein Geschenk“<br />
Ausgabe 8: „Verschiedenen Ebenen der Kommunikation“<br />
Ausgabe 9: „Das Selbstwertgefühl“<br />
Ausgabe 10: „Mülleimerworte“<br />
Ausgabe 11: „Starke Worte in der Kommunikation“<br />
Ausgabe 12: „Elevator Pitch“<br />
Ausgabe 13: „Vom Umgang mit Kundeneinwänden“<br />
Ausgabe 14: „Die Pascal – Methode“<br />
Ausgabe 15: „Lösungsorientierte Kommunikation Teil 1“<br />
Ausgabe 16: „Lösungsorientierte Kommunikation Teil 2“<br />
Ausgabe 17: „Unangenehme Gespräche Teil 1“<br />
Ausgabe 18: „Unangenehme Gespräche Teil 2“<br />
Ausgabe 19: „Loben“<br />
Ausgabe 20: „Die Ich – Botschaft“<br />
Ausgabe 21: „Richtig Nein sagen“<br />
Ausgabe 22: „KISS – keep it short and simple“<br />
Ausgabe 23: „Besprechungen Teil 1“<br />
Ausgabe 24: „Besprechungen Teil 2“<br />
Ausgabe 25: „Weichmacher in der Kommunikation“<br />
Ausgabe 26: „Die Frage“<br />
Ausgabe 27: „Körpersprache Teil 1“<br />
Ausgabe 28: „Körpersprache Teil 2“<br />
Ausgabe 29: „Selbstgespräche“<br />
Ausgabe 30 - 32: „Erfolgreich bei Reden und Vorträgen“<br />
Ausgabe 33: „Das Kommunikations - Beziehungs - Konto“<br />
Ausgabe 34: „Telefonverkauf und tel. Terminvereinbarung“<br />
Ausgabe 35 - 37: "Kritikgespräche erfolgreich führen"<br />
Ausgabe 38: "E - Mail"<br />
Ausgabe 39: "ASFAZ"<br />
Ausgabe 40: "Zuviel Harmonie?"<br />
Ausgabe 41: "Erfolg durch Teamwork?!"<br />
Ausgabe 42: "Verbindlichkeiten"<br />
Ausgabe 43: "10 Steine"<br />
Ausgabe 44: "Zeit- und Selbstmanagement (ZuS)Teil 1"<br />
Ausgabe 45: "Effizienz und Effektivität"<br />
Ausgabe 46: "Tipps zum besseren Selbstmanagement"<br />
Ausgabe 47: "WWW + K"<br />
Ausgabe 48: "Der Sägeblatteffekt - Teil 1"<br />
Ausgabe 49: "Der Sägeblatteffekt - Teil 2"<br />
Ausgabe 50: "Die Vorbereitung"<br />
Ausgabe 51: "Die Sache mit den Lolas"<br />
Ausgabe 52: "Die Adlerperspektive"<br />
Ausgabe 53: "Worüber reden wir?"<br />
Ausgabe 54: "Die Sache mit den Konsequenzen"<br />
Ausgabe 55: "Hochstatus-und Tiefstatusverhalten"<br />
Sonderausgaben:<br />
• "Der Chef als Müllhalde" - warum ist Delegation für Führungskräfte<br />
so wichtig?"<br />
• "Säge schärfen" - Konzentration auf wichtige Aufgaben in der Arbeit<br />
• "Mitarbeitermotivation"<br />
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<strong>ZTN</strong> - Tipps Februar 2013<br />
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V<br />
ielleicht kennen Sie folgendes<br />
Problem:<br />
Sie haben mit jemanden etwas<br />
vereinbart und wundern sich,<br />
warum hinterher nichts passiert,<br />
oder dieser sich nicht an die Absprachen<br />
hält:<br />
• Sie haben mit Ihrem Kind vereinbart,<br />
vor dem Abendessen das<br />
Zimmer aufzuräumen und die<br />
Wäsche zusammen zu legen.<br />
• Sie haben mit Ihrem Mitarbeiter<br />
vereinbart, jede Woche mindesten<br />
10 Neukunden anzurufen.<br />
• Sie haben vor dem Firmengebäude<br />
ein Parkverbot eingerichtet<br />
und dennoch stellen sich immer<br />
wieder Mitarbeiter in diese Zone.<br />
Häufig passiert jetzt etwas, was ich<br />
als die Endlosschleife der Kritik<br />
bezeichne:<br />
Immer und immer wieder wird kritisiert,<br />
geschimpft oder gedroht,<br />
aber es passiert nichts.<br />
Ich hatte Führungskräftetraining einer<br />
Firma. Mir fiel auf, dass in der<br />
Feuerwehrzufahrt vor dem Gebäude<br />
immer dasselbe Auto stand.<br />
Im Seminar diskutierten wir mit den<br />
Führungskräften über die Einhaltung<br />
von Regeln und Eckpunkte.<br />
Ich sprach die Situation mit dem<br />
„Falschparker“ in der Feuerwehrzufahrt<br />
an.<br />
Eine Führungskraft wurde im Gesicht<br />
immer roter und „outete“ sich<br />
dann.<br />
Das sei das Auto des Betriebsrates,<br />
Mitarbeiter in seiner Abteilung und<br />
er habe es diesem schon 100 Mal<br />
gesagt, nicht da zu parken. Er werde<br />
das jetzt aber mal wieder tun.<br />
Ich pflichtete ihm bei:<br />
Beim 101 Mal wird sich dann sicherlich<br />
ein Erfolg einstellen! (Oder<br />
auch nicht)<br />
Die Sache mit den Konsequenzen<br />
Wahrscheinlich kennen Sie auch<br />
das Problem, wenn Ihre Kinder<br />
die frisch gebügelte Wäsche nicht<br />
ordentlich in den Schrank räumen,<br />
sondern in die Ecke werfen?<br />
Auch hier hört man dann:<br />
Drohungen, Schimpfen oder Geschrei,<br />
aber nichts passiert.<br />
Warum auch?<br />
- Der Betriebsrat weiß: Auch das<br />
101. Mal geht vorbei und der Weg<br />
vom verbotenen Parkplatz in das<br />
Gebäude bleibt der kürzeste.<br />
- Auch unser Nachwuchs weiß: Die<br />
Eltern beruhigen sich wieder und<br />
bügeln und waschen weiter – man<br />
kann ja sein Kinder nicht ungepflegt<br />
in die Schule gehen lassen….<br />
Das Problem erscheint mir, dass<br />
viele Menschen viel zu häufig nur<br />
drohen, aber Angst vor konsequentem<br />
Handeln haben.<br />
Mal angenommen, wir würden das<br />
Auto des Betriebsrates abschleppen<br />
lassen:<br />
Jetzt könnte natürlich eine Menge<br />
passieren:<br />
• Der Betriebsrat könnte negative<br />
Stimmung gegen die Führungskräfte<br />
machen.<br />
• Die Stimmung in der Abteilung<br />
könnte schlechter werden.<br />
• Vielleicht würde der betroffene<br />
Mitarbeiter auch zur Geschäftsführung<br />
gehen und sich beschweren.<br />
Aber was passiert, wenn gerade<br />
nichts passiert?<br />
Wir werden immer unglaubwürdiger,<br />
setzen uns immer weniger<br />
durch und sind am Ende unaufhörlich<br />
am nörgeln, meckern und<br />
schimpfen.<br />
Man hört dann oft den Spruch,<br />
wenn der Chef eine unbequeme<br />
Anweisung gegeben hat:<br />
„Erst mal abwarten, es wird schon<br />
nicht alles so heiß gegessen, wie es<br />
gekocht wird!“<br />
Es werden Termine gesetzt, Ziele<br />
definiert, Qualitätskriterien besprochen,<br />
Eckpunkte und Regeln vereinbart,<br />
nur hinterher werden Sie<br />
nicht eingefordert bzw. Abweichungen<br />
sanktioniert.<br />
Die Folge ist: Irgendwann nimmt<br />
eine solche Personen dann keiner<br />
mehr ernst.<br />
Für mich habe ich einmal meine<br />
„Eskalationsstufen“<br />
bei Nichterfüllung von Vereinbarungen<br />
aufgestellt:<br />
1.Stufe:<br />
Zuerst muss ich überprüfen, ob die<br />
Anweisung, Vorschrift oder der Eckpunkt<br />
klar und unmissverständlich<br />
kommuniziert wurde.<br />
War klar, wer, was bis wann zu tun hat?<br />
Ist der Sinn der Anweisung klar?<br />
Hat mein Gegenüber das alles wirklich<br />
verstanden?<br />
2.Stufe:<br />
Freundliche „Ermahnung“:<br />
Hinweis auf den Fehler, Aufforderung<br />
zur Veränderung, Auswirkung<br />
der Abweichung nochmals klar<br />
stellen. Positives Ende, mit einer<br />
freundlichen Aufforderung!<br />
3.Stufe:<br />
Deutliche Ansprache:<br />
Klare, unmissverständliche persönliche<br />
Ansprache, Aufzeigung von<br />
Konsequenzen bei weiterer Abweichung,<br />
Verärgerung ausdrücken.<br />
4.Stufe:<br />
Und jetzt wird´s spannend:<br />
Jetzt muss etwas passieren,<br />
eine Konsequenz<br />
folgen!<br />
Jetzt wird das Auto des<br />
Betriebsrates abgeschleppt.<br />
Im Falle des „unordentlichen“ Kindes,<br />
das Lieblingskleidungsstück<br />
nicht mehr gewaschen, oder statt<br />
angesagter Markenkleidung, nur<br />
noch das T-Shirt im Discounter<br />
gekauft. Hier ist es ja dann nicht<br />
so schlimm, wenn dieses nicht vernünftig<br />
gepflegt wird.<br />
Der Mitarbeiter ohne ausreichend<br />
Kundenkontakt wird vom Chef zu<br />
einer Weiterbildung geschickt oder<br />
macht unter Beobachtung des<br />
Chefs seine Anrufe.<br />
Dabei sollte diese Konsequenz<br />
nicht unbedingt als Strafe ausgesprochen<br />
werden, sondern logische<br />
Konsequenz eines Fehlverhaltens<br />
sein.<br />
Mein Umfeld muss wissen:<br />
Abweichungen von<br />
Vereinbarungen haben<br />
Konsequenzen, die keine<br />
Bestrafung sind, sondern Mittel<br />
zur Zielerreichung der<br />
Absprachen darstellen<br />
Wenn Ihr Umfeld erst einmal erkannt<br />
hat, dass Sie so handeln,<br />
führt das überraschenderweise<br />
dazu, dass eigentlich gar keine<br />
Konsequenzen mehr nötig sind,<br />
weil sich jeder dann an gemeinsame<br />
Vereinbarungen hält.<br />
Zu meinen Eskalationsstufen sei<br />
gesagt:<br />
Natürlich halte ich die 4 Stufen nicht<br />
immer genauso ein:<br />
Bei einem Parken in der Feuerwehrzone<br />
brauche ich meinem<br />
Mitarbeiter nicht die Straßenverkehrsordnung<br />
zu erklären oder über<br />
deren Sinn zu diskutieren.<br />
Hier entfällt Stufe 1.<br />
Wenn mein Kind nach einer ersten<br />
Ermahnung über Monate ordentlich<br />
war und dann mal wieder nicht aufräumt,<br />
kann durchaus eine weitere<br />
freundliche Ermahnung folgen.<br />
Vom Grundsatz sollte aber klar sein:<br />
Da, wo die Endlosschleife des Kritisieren<br />
beginnt, sollte schnellstmöglich<br />
eine Konsequenz erfolgen.<br />
Kai Heß<br />
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V<br />
ielleicht kennen Sie die<br />
Situation:<br />
Sie sind Teilnehmer einer<br />
Besprechung. (Vertriebsbesprechung,<br />
Projektsitzung, Teambesprechung<br />
etc.)<br />
Nach kurzer Begrüßung kommt<br />
der Besprechungsleiter schnell<br />
zum Thema:<br />
"Hier haben wir Probleme…, folgende<br />
Fehler sind aufgetreten…,<br />
offene Punkte…, noch nicht erreichte<br />
Ziele etc."<br />
Häufig gleiten dann solche Besprechungen<br />
in Problemdiskussionen,<br />
Entschuldigungen und<br />
Ausreden ab.<br />
Hinterher sind die Teilnehmer<br />
oft demotivierter als vor der Besprechung<br />
und denken schon mit<br />
Grauen an das nächste Treffen.<br />
Selten sprechen wir hier über die<br />
Dinge, die gut gelaufen sind, die<br />
geklappt haben oder die planmäßig<br />
verlaufen.<br />
Das wird als gegeben hingenommen!<br />
Das ist aber nicht die einzige Situation<br />
in denen überwiegend über<br />
das gesprochen wird, was nicht<br />
läuft oder wo Probleme sind.<br />
Hören Sie aufmerksam zu,<br />
über was in vielen Firmen,<br />
oder auch im Privaten gesprochen<br />
wird, wenn mehrere<br />
Personen zusammen stehen:<br />
- Das schlechte Wetter, die hohen<br />
Steuern, das wenige Geld,<br />
die Wirtschaftskrise oder eben<br />
die "böse" Geschäftsleitung, das<br />
niedrige Gehalt und die vielen<br />
Überstunden.<br />
Kaum jemandem geht es gut,<br />
kaum einer ist mit seiner Situation<br />
zufrieden. (Zumindest sagt es<br />
keiner)<br />
Worüber reden wir?<br />
Stellen Sie sich vor, Sie treffen im<br />
Büro Ihren Chef und der fragt Sie,<br />
wie es Ihnen geht:<br />
Ihre Antwort wäre jetzt:<br />
„Super, danke! Ich bin überhaupt<br />
nicht gestresst, habe meine Arbeit<br />
zeitlich voll im Griff, fühle<br />
mich mit den Anforderungen sehr<br />
zufrieden, auch was die ganze<br />
Firma betrifft und bin rundherum<br />
glücklich!“<br />
Ich befürchte, dass man sich Gedanken<br />
um Ihren Gesundheitszustand<br />
machen wird, zumindest<br />
wird Ihr Chef überlegen, ob er Sie<br />
nicht mit etwas mehr Arbeit eindecken<br />
sollte.<br />
Das Gleiche gilt natürlich auch für<br />
Privatgespräche, für Nachrichten<br />
im Fernsehen, im Radio oder der<br />
Zeitung. Es fällt uns leichter, über<br />
das zu reden, was nicht funktioniert<br />
oder was negativ ist, als<br />
über positive Dinge.<br />
Das ist sicherlich auch evolutionär<br />
bedingt.<br />
Wir mussten uns in grauer Vorzeit<br />
sicherlich eher auf Gefahren<br />
und Bedrohungen konzentrieren,<br />
als auf Chancen und Positives.<br />
Wenn es hinter einem Busch in<br />
der Savanne geraschelt hat, war<br />
es für´s Überleben eher ratsam,<br />
mit dem Schlimmsten (Säbelzahntiger)<br />
zu rechnen, als furchtlos<br />
das Geräusch zu verfolgen,<br />
in der Hoffnung, etwas Essbares<br />
versteckt zu finden.<br />
Fraglich ist, ob diese Überlebensstrategie<br />
auch heute noch uneingeschränkt<br />
gilt.<br />
Übrigens fällt es den meisten<br />
Menschen auch sehr schwer, positive<br />
Dinge über sich selbst zu<br />
berichten.<br />
Das ist hier eine (anerzogene?)<br />
Bescheidenheit, die sicherlich<br />
ehrt, aber doch manchmal auch<br />
hinderlich sein kann.<br />
Ich habe vor Kurzem in einem<br />
Seminar Teilnehmer gebeten,<br />
aufzustehen und vor den anderen<br />
von etwas zu berichten, was<br />
sie besonders gut gemacht haben<br />
oder was sie besonders gut<br />
können. Die meisten haben sich<br />
hier sehr schwer getan.<br />
Den meisten Menschen fällt es<br />
auch sehr leicht, zu beschreiben,<br />
was in ihrer Firma oder in unserem<br />
Staate alles schlecht ist,<br />
schwerer wird schon, was besonders<br />
gut läuft.<br />
Zuletzt gilt das auch für Familien:<br />
Wie häufig sprechen wir mit unserem<br />
Partner, mit den Kindern<br />
darüber, was uns nicht an ihnen<br />
passt, was sie anders machen<br />
sollten, statt täglich zu sagen,<br />
was man an dem anderen ganz<br />
konkret mag oder was der gut<br />
kann?<br />
Wenn wir nur über das Negative<br />
reden, uns darauf konzentrieren,<br />
brauchen wir uns auch nicht zu<br />
wundern, wenn so wenig Menschen<br />
glücklich und zufrieden mit<br />
ihrer Situation sind.<br />
Ich habe einen Vorschlag:<br />
Beginnen Sie jede Besprechung,<br />
die Sie zu leiten haben, zunächst<br />
mal mit dem Thema, was in der<br />
letzten Zeit gut geklappt hat, welche<br />
Erfolge die Gruppe erzielt<br />
hat.<br />
Beginnen Sie jeden Tag in Ihrer<br />
Familie damit, dem anderen zu<br />
sagen, was er gut kann, gut gemacht<br />
hat, was Sie an Ihm mögen.<br />
So beginnt ein Tag oder eine<br />
Besprechung erst einmal positiv<br />
und entwickelt sich oft auch ganz<br />
anders.<br />
Zugegeben, das ist nicht immer<br />
ganz leicht.<br />
Aber wenn man angestrengt<br />
nachdenkt, fällt einem oft etwas<br />
ein!<br />
Vor allem, man beginnt auch den<br />
Tag oder die Vorbereitung auf<br />
eine Besprechung mit positiven<br />
Gedanken.<br />
Das Gleiche gilt auch „intern“:<br />
Denken Sie einmal am Tag (gerne<br />
auch öfter) ganz angestrengt<br />
daran, was Sie besonders gut<br />
können und seien Sie wirklich<br />
stolz darauf!<br />
Und wenn Sie jemand fragt, erzählen<br />
Sie diesem auch (in aller<br />
Bescheidenheit) von Ihren Stärken<br />
oder Ihren Erfolgen!<br />
Denken Sie an den Spruch: „Tu<br />
Gutes und sprich darüber!“<br />
(Sonst kann es der andere vielleicht<br />
gar nicht wissen!)<br />
Wenn wir alle so verfahren würden,<br />
würden wir vielleicht die<br />
nächste Stufe der Evolution erreichen:<br />
Homo positivus!<br />
Kai Heß<br />
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I<br />
n einem Seminar erklärte mir<br />
ein Geschäftsführer, dass für<br />
ihn die wichtigste Eigenschaft<br />
eines erfolgreichen Menschen<br />
ist, gelegentlich zum Adler zu<br />
werden, die „Adlerperspektive“<br />
einzunehmen.<br />
Was ist darunter zu verstehen?<br />
Im täglichen Leben sind wir meist<br />
„Wühlmäuse“, die sich durch ihre<br />
täglichen Arbeiten kämpfen, von<br />
Aufgabe zu Aufgabe hasten und<br />
ungezählte Probleme angehen.<br />
Aber: wenn wir eine Aufgabe erledigt<br />
haben, warten schon zwei<br />
neue unerledigte Herausforderungen<br />
auf uns.<br />
Ein Adler schwebt über den Dingen.<br />
Aus der „Adlerperspektive“ hat<br />
man den großen Überblick.<br />
Was bedeutet jetzt die „Adlerperspektive“<br />
im täglichen Leben?<br />
Für mich bedeutet sie, innezuhalten,<br />
einen Blick auf das große<br />
Ganze zu werfen:<br />
Läuft mein Leben in etwa, wie ich<br />
es geplant habe, habe ich meine<br />
persönlichen Ziele noch im Auge,<br />
habe ich die Themen, die ich<br />
mir vorgenommen habe noch im<br />
Focus, hat mein Leben eine vernünftige<br />
Balance zwischen Arbeit<br />
und Privatleben?<br />
Das geht nicht mal schnell zwischen<br />
Tür und Angel, zwischen<br />
der Erledigung zweier Arbeiten,<br />
"Die Adlerperspektive"<br />
dafür muss ich bewusst „Pause<br />
machen“ und reflektieren.<br />
Betrachten wir die Grundvoraussetzung<br />
für diese Adlerperspektive:<br />
Zunächst brauche ich Ziele und<br />
einen Lebensplan, wo ich eigentlich<br />
hin will.<br />
Hier habe ich Menschen kennen<br />
gelernt, die sich in ihrer Jugend<br />
(es geht natürlich auch später!)<br />
hingesetzt haben und einen Plan<br />
aufgestellt haben, was sie im Leben<br />
erreichen wollen:<br />
- Eine eigene Familie gründen<br />
- Selbständigkeit<br />
- Mit 55 in Ruhestand<br />
- Ein eigenes Haus bauen<br />
- Eine Weltreise machen usw.<br />
Dazu gehört auch: Wie möchte<br />
ich leben, was ist mir wichtig?<br />
• Ist es mir wichtig, dass meine<br />
Familie von mir sagt, dass<br />
ich immer Zeit habe, wenn sie<br />
mich braucht - oder geht Arbeit<br />
vor?<br />
• Sind mir Freunde wichtig, mit<br />
denen ich Zeit verbringe – oder<br />
will ich meine Zeit in Karriere<br />
investieren?<br />
• Möchte ich mein persönliches<br />
Umfeld in Vereinen, der Gemeinde<br />
in der ich lebe, in der<br />
Kirche mitbestimmen – oder<br />
anonym und ungestört leben?<br />
All dies sind Fragen, die ich<br />
irgendeinmal für mich klären, am<br />
besten auch aufschreiben und<br />
dann eben gelegentlich überprüfen<br />
sollte – bin ich auf meinem<br />
Weg?<br />
Leider kommen wir<br />
durch die tägliche<br />
„Wühlmausperspektive“<br />
oft schnell vom Weg ab:<br />
Wir verbringen die meiste Zeit in<br />
der Arbeit, obwohl uns unsere Familie<br />
eigentlich so wichtig wäre,<br />
wir verlieren die letzten Freunde,<br />
weil wir keine Zeit mehr für sie<br />
haben und verbringen dann die<br />
Abende nur noch vor dem Fernseher<br />
oder dem PC.<br />
Über unser Umfeld, die Politik,<br />
die Gesellschaft schimpfen wir<br />
nur noch, statt diese aktiv mit zu<br />
entwickeln.<br />
Das soll übrigens kein Vorwurf<br />
sein, wenn jemand gerne alleine<br />
ist, viel arbeitet oder keine Freunde<br />
möchte. Es sollte nur eine<br />
bewusste Entscheidung dahinter<br />
stehen, ein Lebensplan!<br />
Genauso ist es mit den kurzfristigeren<br />
Zielen:<br />
• Habe ich einen Plan, was ich<br />
z.B. als Verkäufer in der nächsten<br />
Zeit umsetzen möchte, welche<br />
Ziele ich erreichen möchte?<br />
• Habe ich einen Plan als Führungskraft,<br />
wie ich meine<br />
Mannschaft führen möchte,<br />
welche Mitarbeiter ich mehr<br />
fördern möchte, wo ich mein<br />
Personal verändern will, bis<br />
hin zu den einfachsten Dingen,<br />
wie viele Teamsitzungen ich<br />
im Jahr machen möchte und<br />
was dringend geschult werden<br />
muss?<br />
• Habe ich als „Privatmensch“<br />
Ziele, wie oft ich Sport treiben,<br />
welche Sprachen ich lernen<br />
oder wie viel Geld ich monatlich<br />
sparen möchte?<br />
Am besten fixiere ich<br />
solche Ziele schriftlich!<br />
Ich war auch sehr lange kein<br />
Freund dieser Schriftlichkeit:<br />
Schriftlichkeit bedeutet höhere<br />
Verbindlichkeit und kann daher<br />
durchaus unbequem werden.<br />
Aber gerade diese Verbindlichkeit,<br />
die Klarheit ist bei Zielen<br />
wichtig.<br />
Und nebenbei: Wenn ich keine<br />
(schriftlichen) Ziele habe, wie<br />
soll ich diese dann jemals erreichen,<br />
also motivierenden Erfolg<br />
haben?<br />
Wenn ich mir jetzt also die Zeit<br />
genommen, für mein Leben einen<br />
Plan aufgestellt und mir<br />
ebenso kurz- und mittelfristige<br />
Ziele gesetzt habe, dann brauche<br />
ich meine „Adlerperspektive“<br />
um zu überprüfen, ob ich noch<br />
auf dem richtigen Weg bin, sonst<br />
kann ich mir die Mühe der Zielfindung<br />
sparen.<br />
Ich behaupte einmal:<br />
Erfolgreiche Menschen (egal, ob<br />
in der Arbeit, im Sport oder im Privatleben)<br />
haben einen Plan und<br />
Ziele, überprüfen diese (= Adler),<br />
andere trudeln so täglich vor sich<br />
hin und wundern sich, dass sie<br />
nie ankommen (= Wühlmäuse).<br />
Ich möchte mich jetzt bei allen<br />
Wühlmäusen entschuldigen, die<br />
sicherlich ganz nette und nützliche<br />
Tiere sind – trotzdem bin ich<br />
lieber ein Adler!<br />
Kai Heß<br />
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I<br />
m heutigen Mail zum Thema Zeitmanagement,<br />
möchte ich mich<br />
mit einer ganz besonders schwierigen<br />
Spezies der Zeitfresser auseinandersetzen,<br />
mit unseren Lolas!<br />
Wer oder was sind solche<br />
"Lolas"?<br />
Dies sind die Dinge in unserem täglichen<br />
Tages- oder Arbeitsablauf,<br />
die wir machen, obwohl es jemand<br />
anderes mindestens genauso gut<br />
oder besser machen könnte, die wir<br />
aber nicht loslassen wollen.<br />
Daher also die „Lolas“.<br />
Diese Lolas treten ganz oft bei Führungskräften<br />
auf:<br />
Es gibt viele Arbeiten, die Führungskräfte<br />
ungern abgeben, weil<br />
sie diese ihren Mitarbeitern nicht<br />
zutrauen oder keine Zeit haben,<br />
diese zu erklären, Arbeiten die<br />
ganz besonders viel Spaß machen<br />
und die man deshalb nicht hergeben<br />
möchte oder Arbeiten, die man<br />
lieber mal nicht abgibt, damit man<br />
nicht vielleicht einmal überflüssig<br />
wird.<br />
Schauen wir uns diese Lolas mal<br />
ganz genau an:<br />
Viele Führungskräfte sind (oft zu<br />
Recht!) der Meinung, der beste<br />
Fachmann zu sein, Aufgaben am<br />
schnellsten oder effektivsten erledigen<br />
zu können.<br />
Doch das ist ein Teufelskreis:<br />
Wenn ich meinen Mitarbeitern<br />
nichts zutraue, keine anspruchsvollen<br />
Tätigkeiten delegiere, werden<br />
diese sich niemals weiterentwickeln.<br />
Sicherlich wird ein Mitarbeiter, dem<br />
ich das erste Mal eine anspruchsvolle,<br />
neue Aufgabe übertrage, diese<br />
(wahrscheinlich) nicht genauso<br />
schnell und gut erledigen, wie ich<br />
das kann.<br />
"Die Sache mit den Lolas"<br />
Aber wie soll ein Mitarbeiter eine<br />
neue Aufgabe lernen und mich<br />
dann dauerhaft entlasten, wenn ich<br />
ihm nicht mein Vertrauen schenke<br />
und auch mal Fehler und Holprigkeiten<br />
in der Umsetzung zulasse?<br />
In meinen Seminaren stelle ich<br />
manchmal die Frage, wer ältere<br />
Kinder hat (so ca. ab Kindergarten)<br />
und diese immer noch füttert.<br />
I.d.R. ernte ich ungläubige Blicke.<br />
Wer füttert schon ältere Kinder?<br />
Aber auch hier mussten wir einmal<br />
loslassen, mussten einmal die<br />
Kinder machen lassen, auch wenn<br />
diese das selbständige Essen noch<br />
nicht so gut beherrschten wie wir,<br />
auch wenn eine Menge Schmutz<br />
entstanden ist.<br />
Wir wollen unsere Kinder aber selbständig<br />
machen, nicht ewig die Zeit<br />
für´s Füttern aufwenden müssen -<br />
wir trauen es ihnen zu.<br />
Bei unseren Mitarbeitern ist das oft<br />
anders:<br />
Bevor wir´s lange erklären oder<br />
bevor wir Fehler in Kauf nehmen,<br />
machen wir´s lieber selber – auch<br />
auf die Gefahr hin, auch in Zukunft<br />
alles selber machen zu müssen.<br />
Selbstverständlich warten wir bei<br />
unseren Kindern ab, bis sie aufrecht<br />
sitzen und einen Löffel in<br />
der Hand halten können, vielleicht<br />
nehmen wir auch nicht gerade das<br />
schärfste Messer zum Üben und<br />
sicherlich bleiben wir unterstützend<br />
daneben sitzen.<br />
In der Arbeit, bei der Delegation<br />
heißt das dann:<br />
Befähigung überprüfen, Kompetenzen<br />
einräumen, Unterstützung<br />
anbieten.<br />
Aber auch hier gilt: Loslassen!<br />
Natürlich dauert es dann oft länger<br />
als das „Selbermachen“!<br />
Mein Lieblings(horror)satz ist hier:<br />
„Bevor ich es lange<br />
erkläre, mache ich es lieber<br />
selber!“<br />
Ein KO – Satz im<br />
Zeitmanagement!<br />
Letztlich gibt es auch Arbeiten, die<br />
ich nicht gerne abgebe, weil sie mir<br />
einfach Spaß machen oder leicht<br />
fallen.<br />
Ich will jetzt niemanden zwingen,<br />
seine Lieblingsarbeiten abzugeben<br />
und sich nur noch mit unangenehmen,<br />
komplizierten Dingen zu beschäftigen.<br />
Aber es gilt dennoch zu überprüfen,<br />
wo ich als Mitarbeiter den höchsten<br />
Wert für mein Unternehmen, für<br />
meine Abteilung oder meine Familie<br />
habe.<br />
Wenn ich als Familienvater oder<br />
-mutter eine hervorragende<br />
Ausbildung habe, einen guten Job<br />
mache und den Familienunterhalt<br />
verdiene, mag es vielleicht sein,<br />
dass mir Gartenarbeit enorm viel<br />
Spaß macht.<br />
Die kann ich sicherlich als Ausgleich<br />
machen, wenn ich Zeit hierfür habe.<br />
Aber nicht umgekehrt!<br />
Das gilt auch für die Arbeit:<br />
Wo habe ich den höchsten Wert für<br />
meine Arbeit?<br />
Nicht: Was macht mir am meisten<br />
Spaß oder was fällt mir am<br />
Leichtesten?<br />
Und: Gibt es nicht jemand, der<br />
diese Arbeit nicht auch machen<br />
könnte, damit ich Zeit für meine<br />
wertschöpfendsten Arbeiten habe?<br />
Sicherlich macht es vielen Menschen<br />
Spaß, den Schreibtisch<br />
immer wieder aufzuräumen, wunderschöne<br />
Statistiken zu schreiben,<br />
alte Unterlagen zu überarbeiten,<br />
anstatt Neukundenakquise<br />
zu betreiben oder ein schwieriges<br />
Mitarbeitergespräch durchzuführen.<br />
Der richtige Ablauf ist nach meinem<br />
Verständnis:<br />
Zuerst die wertschöpfendsten,<br />
wichtigen Arbeiten, dann den<br />
Schreibtisch aufräumen und das<br />
Überarbeiten der alten Ordner<br />
eventuell einem Mitarbeiter zu<br />
überlassen.<br />
Die letzte (fieseste) Lola ist das<br />
Thema „sich unentbehrlich zu<br />
machen“.<br />
Wenn mein Umfeld nicht alles kann,<br />
nicht alles weiß, was ich tue und<br />
kann, bin ich natürlich unersetzbar<br />
und wichtig.<br />
Ich habe hier Vertriebler<br />
kennen gelernt, die nicht alle<br />
Kundeninformationen in eine<br />
Datenbank eingestellt haben, um<br />
unersetzbar zu werden.<br />
Ich habe Führungskräfte kennen<br />
gelernt, die Angst hatten, Mitarbeiter<br />
zu entwickeln, weil die später am<br />
Chefstuhl sägen könnten.<br />
Meine Meinung: Wer das nötig hat,<br />
hält sehr wenig von seinen eigenen<br />
Fähigkeiten und lebt gefährlich.<br />
Denn, sollte das in einem<br />
Unternehmen entdeckt werden, ist<br />
meines Erachtens der „Stuhl“ noch<br />
mehr gefährdet.<br />
Mein Tipp: Gehen Sie auf die<br />
Suche nach Ihren Lolas:<br />
Wo habe ich den höchsten Wert für<br />
mein Unternehmen, meine Arbeit,<br />
meine Familie?<br />
Verbringe ich hier die meiste Zeit<br />
meiner Tätigkeit?<br />
Bin ich bereit, Arbeiten abzugeben?<br />
Habe ich auch zu anderen<br />
Menschen Vertrauen?<br />
Nehme ich mir auch die Zeit, richtig<br />
zu delegieren, los zu lassen?<br />
Und: Wenn Sie das alles<br />
gemacht haben, machen Sie Ihre<br />
Gartenarbeit oder arbeiten Sie alte<br />
Unterlagen durch!<br />
Kai Heß<br />
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T U N ! – unsere <strong>ZTN</strong>-Tipps<br />
Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,<br />
unser <strong>ZTN</strong>-Tipps rund um die Themen Kommunikation, Führungskräfte und Vertrieb gibt es nun schon seit<br />
einigen Jahren. Immer mehr Leser und Interessierte kommen dazu.<br />
Ihre Feedbacks sind sehr positiv:<br />
Wir haben den richtigen Umfang für ein solches Informationsmail getroffen.<br />
Überwiegend sind unsere Artikel auch sehr praxisnah und umsetzbar.<br />
Natürlich war nicht jeder von Anfang an dabei und so kann es natürlich sein, dass Ihnen Mails in Ihrer<br />
„Sammlung“ fehlen, die gerade für Sie sehr wichtig wären.<br />
Aus diesem Grund haben wir hier einen Überblick für Sie erstellt, welche Fachartikel bereits erschienen sind.<br />
Wenn Sie feststellen, dass Ihnen der ein oder andere Artikel fehlt, dann schreiben Sie uns bitte eine<br />
kurze Mail an dagmar.hess@ztn.biz mit einem Hinweis auf die von Ihnen gewünschten Ausgabe.<br />
Gerne schicken wir Ihnen diese dann per Mail zu.<br />
Unsere bisher erschienenen Ausgaben:<br />
Ausgabe 1: „Wie begeistere ich meine Kunden“<br />
Ausgabe 2: „Der erste Eindruck“<br />
Ausgabe 3: „Vom Zuhören“<br />
Ausgabe 4: „WBDFM (Was bedeutet das für mich als Kunde)“<br />
Ausgabe 5: „Alle Kunden sind gleich!?“<br />
Ausgabe 6: „Wie verhalte ich mich am Telefon?“<br />
Ausgabe 7: „Die Beschwerde – ein Geschenk“<br />
Ausgabe 8: „Verschiedenen Ebenen der Kommunikation“<br />
Ausgabe 9: „Das Selbstwertgefühl“<br />
Ausgabe 10: „Mülleimerworte“<br />
Ausgabe 11: „Starke Worte in der Kommunikation“<br />
Ausgabe 12: „Elevator Pitch“<br />
Ausgabe 13: „Vom Umgang mit Kundeneinwänden“<br />
Ausgabe 14: „Die Pascal – Methode“<br />
Ausgabe 15: „Lösungsorientierte Kommunikation Teil 1“<br />
Ausgabe 16: „Lösungsorientierte Kommunikation Teil 2“<br />
Ausgabe 17: „Unangenehme Gespräche Teil 1“<br />
Ausgabe 18: „Unangenehme Gespräche Teil 2“<br />
Ausgabe 19: „Loben“<br />
Ausgabe 20: „Die Ich – Botschaft“<br />
Ausgabe 21: „Richtig Nein sagen“<br />
Ausgabe 22: „KISS – keep it short and simple“<br />
Ausgabe 23: „Besprechungen Teil 1“<br />
Ausgabe 24: „Besprechungen Teil 2“<br />
Ausgabe 25: „Weichmacher in der Kommunikation“<br />
Ausgabe 26: „Die Frage“<br />
Ausgabe 27: „Körpersprache Teil 1“<br />
Ausgabe 28: „Körpersprache Teil 2“<br />
Ausgabe 29: „Selbstgespräche“<br />
Ausgabe 30 - 32: „Erfolgreich bei Reden und Vorträgen“<br />
Ausgabe 33: „Das Kommunikations - Beziehungs - Konto“<br />
Ausgabe 34: „Telefonverkauf und tel. Terminvereinbarung“<br />
Ausgabe 35 - 37: "Kritikgespräche erfolgreich führen"<br />
Ausgabe 38: "E - Mail"<br />
Ausgabe 39: "ASFAZ"<br />
Ausgabe 40: "Zuviel Harmonie?"<br />
Ausgabe 41: "Erfolg durch Teamwork?!"<br />
Ausgabe 42: "Verbindlichkeiten"<br />
Ausgabe 43: "10 Steine"<br />
Ausgabe 44: "Zeit- und Selbstmanagement (ZuS)Teil 1"<br />
Ausgabe 45: ZuS: "Effizienz und Effektivität"<br />
Ausgabe 46:ZuS: "Tipps zum besseren Selbstmanagement"<br />
Ausgabe 47: ZuS: "WWW + K"<br />
Ausgabe 48: ZuS: "Der Sägeblatteffekt - Teil 1"<br />
Ausgabe 49: ZuS: "Der Sägeblatteffekt - Teil 2"<br />
Ausgabe 50: ZuS: "Die Vorbereitung"<br />
Ausgabe 51: ZuS: "Die Sache mit den Lolas"<br />
Sonderausgaben:<br />
• "Der Chef als Müllhalde" - warum ist Delegation für Führungskräfte<br />
so wichtig"<br />
• "Säge schärfen" - Konzentration auf wichtige Aufgaben in der Arbeit<br />
• "Mitarbeitermotivation"<br />
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"Die Vorbereitung!"<br />
as hat das Thema<br />
W„Vorbereitung“ im Bereich<br />
Zeitmanagement zu tun?<br />
Normalerweise würde man sagen:<br />
„Vorbereitung kostet Zeit!<br />
Eine erfahrene Führungskraft, ein<br />
geübter Redner, ein Fachspezialist<br />
oder ein guter Verkäufer beherrschen<br />
ihr Metier und haben eine<br />
genaue, gründliche Vorbereitung<br />
nicht nötig. Gegebenenfalls hilft<br />
auch Spontanität!“<br />
Was könnte das sein?<br />
Vielleicht hat der eine oder andere<br />
diesen Zettel erkannt.<br />
Im Viertelfinale der Fußball – Weltmeisterschaft<br />
2006 zog der damalige<br />
Torwart der deutschen Nationalmannschaft,<br />
Jens Lehmann, diesen<br />
Zettel im Elfmeterschießen gegen<br />
Argentinien aus seinem Schienbeinschoner.<br />
Darauf war vermerkt, in welche<br />
Ecke welcher Schütze der Argentinier<br />
üblicherweise seinen Elfmeter<br />
schießt.<br />
Lehmann hatte sich vor diesem<br />
Viertelfinale stundenlang mit dem<br />
Torwarttrainer Deutschlands, mit<br />
seinem Kollegen Oliver Kahn und<br />
weiteren Betreuern in einem Zimmer<br />
eingeschlossen und Material<br />
gesichtet, ausgewertet, Gegenspieler<br />
beobachtet - nur im Hinblick auf<br />
die vage Möglichkeit eines eventuellen<br />
Elfmeterschießens.<br />
Dazusagen muss man, dass Lehmann<br />
sicherlich zum damaligen<br />
Zeitpunkt einer der besten Torhüter<br />
der Welt war.<br />
Also warum groß vorbereiten, das<br />
kann man doch auch beim Anlauf<br />
des Schützen erkennen?<br />
Die Wahrscheinlichkeit, dass es<br />
das in diesem Spiel tatsächlich zu<br />
einem Elfermeterschießen kommt,<br />
war zudem doch relativ gering.<br />
Warum machte Jens Lehmann<br />
das Ganze trotzdem?<br />
Gute Vorbereitung<br />
gibt Sicherheit!<br />
Man hat alles getan, was möglich<br />
war, kennt alle Möglichkeiten, hat<br />
sich mit Alternativen beschäftigt.<br />
Diese Sicherheit beeindruckt<br />
natürlich auch den Gegner!<br />
Hier steht mir ein sicherer, selbstbewusster<br />
Mensch gegenüber.<br />
Jeder Sportler bereitet sich optimal<br />
auf einen wichtigen Wettkampf vor,<br />
geht im Geiste die Strecke durch,<br />
übt, läuft sich warm, konzentriert<br />
sich.<br />
Viele Führungskräfte, Verkäufer,<br />
Redner meinen, das nicht nötig zu<br />
haben!<br />
Sie hetzen von Termin zu Termin,<br />
sind in Gedanken noch beim letzten<br />
Gespräch oder schon beim<br />
nächsten Kunden, betreten wenige<br />
Minuten vor Vortragsbeginn den<br />
Raum und erwarten, trotzdem Bestleistung<br />
zu bringen und mit etwas<br />
Spontanität alles ausgleichen zu<br />
können!<br />
Meines Erachtens ist der Unterschied<br />
zwischen einer Fühurungskraft<br />
und einem Spitzensportler<br />
nicht sonderlich groß.<br />
Rudi Carrell, holländischer<br />
Showmaster, hat einmal gesagt:<br />
„Ich kann nur dann zu jeder Zeit ein<br />
Ass aus dem Ärmel ziehen, wenn<br />
ich es vorher hineingesteckt habe!“<br />
Was verstehe ich unter einen<br />
guten Vorbereitung?<br />
• Alle wichtigen Unterlagen beisammen<br />
zu haben<br />
• In Gedanken einen Gesprächsablauf<br />
durchgespielt zu haben<br />
• Wichtige Einwände vorzubereiten<br />
• Als Redner Technik und Material<br />
rechtzeitig überprüft zu haben<br />
• Für sich ein klares Ziel für das<br />
Gespräch zu haben<br />
• Sich selbst kurz „gesammelt“ zu<br />
haben<br />
• Ausreichend Zeit für alle Eventualitäten<br />
zu haben<br />
Ich habe vor Jahren einen Verkäufer<br />
bei einem wichtigen Kundengespräch<br />
im Ausland begleitet. (Es<br />
ging um mehrere Millionen €)<br />
Beim Kunden stellten wir fest, dass<br />
dessen Beamer kaputt war, ein Flipchart<br />
fehlte und auch keine PC Bildschirme<br />
vorhanden waren.<br />
Das Verkaufsgespräch fand dann<br />
mit 5 Personen vor einem „Mini -<br />
Laptop“ statt, war völlig improvisiert<br />
und ging „völlig in die Hose“.<br />
Wenn ich gut vorbereitet bin, erkennt<br />
mein Gesprächspartner, wie<br />
wichtig mir das Gespräch ist und wie<br />
wichtig er mir als Gegenüber ist.<br />
Beispiele hierfür sind neben Verkaufsgesprächen<br />
auch die klassischen<br />
Mitarbeitergespräche „mal<br />
schnell zwischen Tür und Angel“,<br />
nach dem Motto:<br />
„Wir müssen ja noch schnell das<br />
Mitarbeitergespräch machen. Hat<br />
sich seit dem letzten Jahr was geändert?<br />
Wenn nicht können wir´s ja<br />
kurz machen…“<br />
Die Zeit für solche Gespräche ist<br />
jedenfalls hergeschenkt. Das Gespräch<br />
für alle Beteiligten wenig<br />
motivierend.<br />
Sicherlich kostet eine gute Vorbereitung<br />
zunächst Zeit.<br />
Diese amortisiert sich dann aber<br />
schnell wieder:<br />
• Wer gut vorbereitet ist, vergisst<br />
im Gespräch weniger, muss also<br />
nicht nach einem Gespräch nochmals<br />
nachhaken.<br />
• Wer gut vorbereitet ist kommt<br />
schneller und öfter zum Ziel – das<br />
spart Zeit.<br />
• Andere erkennen, dass wir unsere<br />
Gespräche mit ihnen wichtig<br />
nehmen, bereiten sich ebenso<br />
vor und sind motivierter.<br />
Übrigens:<br />
Sollten Sie feststellen, dass Ihr Gesprächspartner<br />
nicht vorbereitet ist,<br />
lassen Sie ihn das ruhig spüren!<br />
Wenn´s nicht gerade der Chef,<br />
oder ein wichtiger Kunde ist, kann<br />
man das durchaus ansprechen,<br />
oder eine Besprechung oder ein<br />
Gespräch durchaus einmal abbrechen.<br />
Mit dem Hinweis auf die<br />
gemeinsame Zeitvergeudung von<br />
nicht vorbereiteten Gesprächen…<br />
Kai Heß<br />
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N<br />
eben den „Fremdunterbrechungen“<br />
die wir letzten<br />
Monat als Verursacher<br />
des Sägeblatteffektes betrachtet<br />
haben, gibt es auch noch die<br />
„Eigenunterbrechungen“.<br />
Das sind die Ablenkungen, die<br />
nicht von unseren Kollegen oder<br />
Kunden ausgehen, sondern für<br />
die wir selbst verantwortlich sind.<br />
Für ein gutes Zeit – und Selbstmanagement<br />
ist es sehr wichtig,<br />
wie stark wir uns konzentrieren<br />
und focussieren können.<br />
Je konzentrierter ich eine Arbeit<br />
mache, desto schneller wird sie<br />
fertig werden und desto weniger<br />
Fehler passieren.<br />
Bestimmt ist Ihnen schon aufgefallen,<br />
dass es häufi g unsere<br />
Gedanken sind, die bei einer<br />
Arbeit immer wieder zu anderen<br />
Dingen abschweifen und so die<br />
Konzentration stören - also einen<br />
„internen“ Sägeblatteffekt verursachen.<br />
Plötzlich ist man in Gedanken<br />
ganz weit weg und muss wieder<br />
von vorn anfangen.<br />
"Der Sägeblatteffekt" Teil 2<br />
Versuchen Sie erst gar nicht, das<br />
krampfhaft zu unterdrücken.<br />
Unser Gehirn ist nicht so aufgebaut,<br />
dass es sich nur auf eine<br />
Sache konzentrieren kann und<br />
die Welt außen herum ausblendet.<br />
Sicherlich existieren Ausnahmen,<br />
aber in der Regel gibt es so viele<br />
„Reize“, dass wir immer wieder<br />
an andere Dinge denken.<br />
Sei es der notwendige Einkauf,<br />
der Kunde, den wir dringend anrufen<br />
wollen, das Geburtstagsgeschenk<br />
für unser Kind oder die<br />
Geschäftsidee.<br />
Alles das fällt uns so nebenbei<br />
bei der eigentlichen Arbeit ein<br />
und lenkt uns ab.<br />
Wir spinnen den Gedanken weiter,<br />
haben vielleicht gute Einfälle<br />
oder ärgern uns über unsere<br />
Unkonzentriertheit.<br />
Natürlich erinnert uns unser<br />
Gehirn immer wieder daran, da<br />
es ja nichts vergessen will.<br />
Mir hilft hier ein kleines Notizbuch<br />
oder ein Schmierzettel, den<br />
ich neben meinem Arbeitsplatz<br />
liegen habe.<br />
Hierauf wird stichpunktartig alles<br />
notiert, was mir so nebenbei in<br />
den Sinn kommt.<br />
Im Auto hilft ein Diktiergerät oder<br />
eine entsprechende Handyfunktion.<br />
Wenn ich mit meiner Arbeit fertig<br />
bin, überprüfe ich meine „Nebengedanken“<br />
und ordne sie.<br />
Unser Gehirn beschäftigt sich so<br />
viel weniger mit „Nebenthemen“<br />
und arbeitet konzentrierter.<br />
Gleichzeitig vergessen wir auch<br />
weniger.<br />
Und Vergessen ist auch immer<br />
wieder ein großer „Zeitfresser“!<br />
Wichtig ist aber, dass wir diese<br />
Notizzettel auch regelmäßig<br />
ordnen und verarbeiten, sonst<br />
entsteht ein unüberblickbarer<br />
Haufen von Schmierzetteln und<br />
Haftnotizen, die mehr verunsichern<br />
als helfen.<br />
Am besten stellen Sie sich einen<br />
Eingangskorb für alle Notizzettel<br />
auf den Schreibtisch, den Sie<br />
regelmäßig (mindestens einmal<br />
täglich) leeren.<br />
Ich lege diese Zettel dann immer<br />
in meine Wiedervorlagemappe,<br />
die ich täglich durcharbeite.<br />
Übrigens:<br />
Der Posteingang in Ihrem E-Mailaccount<br />
ist auch ein solcher „Eingangskorb“,<br />
der mindestens einmal<br />
täglich geleert werden sollte.<br />
Posteingangsordner mit unüberblickbar<br />
vielen unbearbeiteten<br />
E-Mails sind Zeitfresser.<br />
Man muss bestimmte E-Mails suchen<br />
und liest mehrfach dasselbe<br />
Mail, bevor man antwortet, ablegt<br />
oder löscht.<br />
Darüber hinaus verursachen sie<br />
ein ungutes Gefühl.<br />
M.E. sollten am Arbeitsende nicht<br />
mehr als 5 bis 10 E-Mails im<br />
Posteingang sein.<br />
Alles andere gehört bearbeitet, in<br />
Unterordner oder gelöscht.<br />
Die Steigerung des geistigen<br />
Abschweifens ist für mich<br />
„Multitasking“.<br />
Gewiss tut man sich als Mann<br />
schwer, zu beurteilen, ob es diese<br />
geniale Fähigkeit, die man<br />
Frauen zuspricht, tatsächlich gibt.<br />
Ich kann nur von mir ausgehen:<br />
Sicherlich kann man Dinge parallel<br />
tun, die routinemäßig ablaufen<br />
und wenig Konzentration benötigen.<br />
Unser Gehirn scheint mir aber<br />
nicht dafür ausgelegt zu sein,<br />
mehrere anspruchsvolle Dinge<br />
parallel zu tun.<br />
Vielleicht kennen Sie das Gefühl<br />
beim Autofahren, wenn Sie<br />
interessiert Radio hören.<br />
Solange Sie auf einer bekannten<br />
Strecke unterwegs sind, ist es<br />
kein Problem, hier aufmerksam<br />
zuzuhören.<br />
Kaum kommt man in eine unbekannte<br />
Stadt oder in eine schwierige<br />
Fahrsituation, wird häufi g<br />
sofort das Radio leise gedreht.<br />
Genießen Sie Ihre Multitaskingfähigkeit<br />
bei Routineaufgaben,<br />
ansonsten ist Konzentration und<br />
Focussierung sicherlich effektiver<br />
und auch weniger stressig.<br />
Dieses Organisieren von Ideen<br />
und Konzentrieren auf die wichtigen<br />
Aufgaben ist sicherlich nicht<br />
immer möglich.<br />
Es gibt einfach chaotische Tage.<br />
Wenn ich mich aber regelmäßig<br />
an diese Organisation halte, gibt<br />
mir das ein Gefühl, meine Zeit im<br />
Griff zu haben – und das ist eine<br />
wichtige Voraussetzung dafür,<br />
weniger unter Stress zu leiden<br />
und effektiv zu arbeiten.<br />
Kai Heß<br />
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V<br />
ielleicht gehören Sie auch zu<br />
den freundlichen, hilfsbereiten<br />
Kollegen, die immer gern um<br />
Rat gefragt werden.<br />
Es ist ja etwas Schönes, wenn<br />
unser Umfeld unsere Kompetenz anerkennt<br />
und auf unsere Erfahrung und<br />
Hilfe zurückgreift.<br />
Wir sind gerade in eine wichtige Arbeit<br />
vertieft, arbeiten sehr konzentriert<br />
Unterlagen durch und schon hat<br />
unser Büronachbar mal wieder eine<br />
dringende Frage, die keinen Aufschub<br />
erlaubt.<br />
Wir sind ja nette Kollegen und helfen<br />
natürlich gerne.<br />
Leider müssen wir dafür unsere Arbeit<br />
unterbrechen.<br />
Einige Zeit später, nachdem wir den<br />
anderen unterstützt haben, geht es<br />
mir unserer Arbeit weiter.<br />
Problem ist jetzt, dass wir nicht mehr<br />
genau wissen, wo wir gerade in den<br />
Unterlagen waren, der wichtige Gedanke,<br />
der uns kurz vor der Störung<br />
beschäftigt hat, ist ganz weg und die<br />
letzten Sätze müssen wir in jedem Fall<br />
nochmals durchlesen, bevor wir wieder<br />
richtig in der Materie drin stecken.<br />
Kurze Zeit später kommt das Telefonat<br />
aus der anderen Abteilung mit der<br />
Bitte um kurze Zuarbeit … und das<br />
Spiel mit dem Wiederanfang unserer<br />
wichtigen Arbeit beginnt von Neuem.<br />
Am Ende unseres Tages haben wir<br />
dann für unsere Arbeit ungleich länger<br />
gebraucht, als eigentlich geplant, oft<br />
werden wir gar nicht fertig.<br />
Man hat herausgefunden, dass in einem<br />
normalen Bürobetrieb, die Zeit,<br />
in der ein Mitarbeiter völlig ungestört<br />
an einem Projekt arbeiten kann, selten<br />
über 15 Minuten beträgt.<br />
Neben den Unterbrechungen durch<br />
andere Personen, gibt es natürlich<br />
auch solche, die selbst verschuldet<br />
sind.<br />
Es wurde errechnet, dass eine<br />
Arbeit, die immer wieder unterbrochen<br />
wird, im Durchschnitt<br />
20 – 30 % länger dauert, als die gleiche,<br />
konzentriert durchgearbeitete<br />
Aufgabe.<br />
Das ist der sogenannte<br />
"Sägeblatteffekt", weil die Leistungskurve<br />
durch Unterbrechungen immer<br />
wieder auf Null herabfällt und vor<br />
Fortführung der eigenen Arbeit immer<br />
wieder eine neue Einarbeitungszeit<br />
notwendig ist.<br />
20 – 30 % länger bedeutet, dass wir<br />
pro Woche einen Tag damit verwenden,<br />
nach Störungen wieder in unsere<br />
"Der Sägeblatteffekt" Teil 1<br />
Arbeit zurückzukehren und bei ungestörter<br />
Arbeit deutlich effektiver wären<br />
oder mehr Freizeit hätten.<br />
Natürlich ist in der Praxis eine völlig<br />
ungestörte Arbeit unrealistisch.<br />
Wir sind nicht alleine auf der<br />
„Arbeits“- Welt, wir brauchen Informationen<br />
und Kontakte mit unseren Kollegen<br />
und Kunden, wir benötigen auch<br />
immer wieder Unterbrechungen (i.S.v.<br />
Pausen), um konzentriert weiterarbeiten<br />
zu können.<br />
Es geht aber darum, diese Unterbrechungen<br />
soweit möglich zu<br />
reduzieren und vor allem selbst zu<br />
bestimmen.<br />
Zunächst gibt es einmal die<br />
technischen Dinge, durch die<br />
wir unterbrochen werden, wie<br />
z.B.: E-Mail – Eingang, SMS und Telefon.<br />
Hier ist es für ein konzentriertes Arbeiten<br />
wichtig, solche Störquellen auszuschalten:<br />
• Ausschalten des Benachrichtigungstons<br />
bei Maileingang<br />
• Handy lautlos stellen<br />
• Wenn möglich, Rufumleitung des<br />
Telefons<br />
In Abständen, nach einer selbst gewählten<br />
Unterbrechung kann dann<br />
eine Kontrolle erfolgen.<br />
Sicherlich gehört für viele Menschen<br />
eine Menge Mut (i.S.v. „Loslassen<br />
können“) dazu, nicht immer sofort<br />
erreichbar zu sein.<br />
Und sicherlich gibt es auch Berufe,<br />
bei denen die sofortige Erreichbarkeit<br />
dringend erforderlich ist (Polizei, Notdienst,<br />
Serviceabteilungen).<br />
Aber nicht jeder Chef oder Sachbearbeiter<br />
muss ständig, rund um die Uhr<br />
erreichbar sein!<br />
Neben diesen „technische Störungen“<br />
finden häufig auch „persönliche“<br />
Unterbrechungen statt.<br />
Der Kollege, der mal schnell Hilfe<br />
braucht, der Vorgesetzte, der etwas<br />
zu erledigen hat usw.<br />
Hier ist es wichtig, an der richtigen<br />
Stelle freundlich, aber bestimmt, auch<br />
einmal „nein“ zu sagen:<br />
Ich empfehle folgende Vorgehensweise:<br />
Ist der Grund für die Unterbrechung<br />
tatsächlich berechtigt? Braucht der<br />
Kollege tatsächlich meine Hilfe, oder<br />
versucht nur jemand seine Arbeit los<br />
zu werden, den bequemen Weg zu<br />
gehen, oder Verantwortung abzuschieben?<br />
Leide ich unter einem „Helfersyndrom“?<br />
D.h. helfe ich reflexartig, oder<br />
fühle mich besonders gut und wichtig,<br />
wenn ich helfen kann?<br />
Reagieren Sie gerade jetzt nicht reflexartig,<br />
sondern bitten Sie um kurze<br />
Bedenkzeit. (Nach dieser Bedenkzeit<br />
sind die Probleme des Kollegen häufig<br />
eh´ schon erledigt)<br />
Wenn Sie Sich jetzt ausgenutzt fühlen,<br />
sollten Sie Sich bewusst werden,<br />
welchen Wert Ihre aktuelle Arbeit hat<br />
und was eine Störung darauf für Auswirkungen<br />
hat.<br />
Sagen Sie klar, aber freundlich „nein“!<br />
D.h.: ohne sprachliche Weichmacher<br />
(„eigentlich“ habe ich keine Zeit), bedanken<br />
Sie Sich für die Anfrage, begründen<br />
Sie Ihr Nein und bieten Sie<br />
Alternativen(z.B. später Helfen, Internet<br />
etc.)<br />
Sollte ein „nein“ nicht möglich<br />
sein, verlangen Sie eine Zuarbeit.<br />
D.h: was hat der Kollege bisher<br />
zur Problemlösung getan, welche<br />
Lösungsansätze hat er?<br />
Sollte auch dies keine Lösung bringen,<br />
ist das Mindeste, dass der andere<br />
bei der Problemlösung mitwirkt und<br />
mit Ihnen gemeinsam arbeitet. (So<br />
kommt er vielleicht beim nächsten Mal<br />
nicht wieder, weil er sich selbst helfen<br />
kann)<br />
Wichtig ist auch, sich Rückzugsbereiche<br />
zu schaffen.<br />
Ihre Kollegen sollten akzeptieren,<br />
dass eine geschlossene Bürotür bedeutet,<br />
dass Sie jetzt auch nicht gestört<br />
werden wollen.<br />
Sollten Sie in einem Großraumbüro<br />
arbeiten, hilft auch mal ein kleiner<br />
Zettel auf dem Tisch.<br />
Bei unberechtigten Störungen kann<br />
man dann durchaus einmal etwas<br />
deutlicher um Einhaltung bitten.<br />
Immer wieder wird auch die<br />
„Stille Stunde“ oder<br />
das „Meeting mit mir“<br />
empfohlen.<br />
Optimal legt man diese „Auszeit“ an<br />
einen Zeitpunkt, der etwas ruhiger ist.<br />
Ein Seminarteilnehmer hat bewusst<br />
seine Mittagspause verschoben und<br />
in den Bereich der üblichen Mittagszeit<br />
seine „Stille Stunde“ gelegt.<br />
Alle Kollegen waren beim Essen, so<br />
konnte er in Ruhe arbeiten.<br />
Planen Sie diese „Stille Stunde“<br />
durchaus fest in Ihren Terminkalender<br />
ein.<br />
Im nächsten Monat betrachten wir die<br />
„internen“ Ablenkungen.<br />
Kai Heß<br />
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as zunächst einmal aussieht<br />
Wwie eine etwas verunglückte<br />
Internet-Adresse wird, bei konsequenter<br />
Anwendung, zu einer<br />
Erfolgsformel.<br />
2012 steht bei unseren monatlichen<br />
<strong>ZTN</strong> – Fachartikeln ganz im<br />
Zeichen von Zeit – und Selbstmanagement.<br />
Eine große Rolle hierbei spielen<br />
natürlich die sogenannten "Zeitfresser",<br />
also die Dinge und Verhaltensweisen,<br />
die uns in unserer täglichen<br />
Arbeit besonders viel Zeit kosten.<br />
Zeit „kosten“ bedeutet hier, dass<br />
wir für etwas zu viel Zeit aufwenden<br />
oder uns mit Dingen beschäftigen,<br />
die in keinem Verhältnis zum Aufwand<br />
stehen.<br />
Ein großer Zeitfresser ist m.E., dass<br />
wir in der Kommunikation, in der<br />
Führung, aber auch in der Zusammenarbeit<br />
mit Kollegen und Kunden<br />
zu wenig konkret sind.<br />
Viel zu oft beenden wir Gespräche,<br />
Besprechungen, Telefonate ohne<br />
konkrete Vereinbarungen, ohne<br />
klare Absprachen.<br />
Die Folge ist, dass wir uns immer<br />
wieder mit denselben Themen beschäftigen<br />
müssen, immer wieder<br />
die gleichen Probleme auf den<br />
Tisch kommen, weil sich niemand<br />
für die Erledigung verantwortlich<br />
zeigt.<br />
Einige Beispiele zur Verdeutlichung:<br />
Sie führen eine Besprechung mit<br />
Ihren Mitarbeitern zum Thema Neukundenakquise<br />
durch. Alle sind sich<br />
einig, dass hier mehr getan werden<br />
muss, dass dringend Empfehlungsadressen<br />
eingeholt werden müssen<br />
und jeder mehr Akquisetelefonate<br />
durchzuführen habe.<br />
Bei der nächsten Besprechung, einen<br />
Monat später, hat sich wenig<br />
getan, nur die Hälfte der Mitarbeiter<br />
hat aktiv Kunden angerufen,<br />
Empfehlungsadressen gab es auch<br />
kaum.<br />
Nochmals wurde in der neuen Besprechung<br />
über die Wichtigkeit von<br />
Neukunden gesprochen und sich<br />
fest versprochen, jetzt etwas mehr<br />
zu tun.<br />
Zeit - und Selbstmanagement Teil 4<br />
"WWW + K"<br />
In einem anderen Fall führte der<br />
Werkstattmeister mit seinem Mitarbeiter<br />
folgendes Gespräch:<br />
„Ich bin der Meinung, dass jemand<br />
mal dringend die Werkstatt aufräumen<br />
sollte!“<br />
Der Mitarbeiter nickte.<br />
Tage später, nachdem sich in der<br />
Werkstatt nichts getan hatte, folgte<br />
ein weiteres Gespräch zwischen<br />
Meister und Mitarbeiter zum gleichen<br />
Thema – jetzt ein wenig kritischer.<br />
Auch im Privaten beenden wir oft<br />
ein Gespräch mit „wir sollten mal<br />
wieder gemeinsam in´s Kino gehen“<br />
oder "wir müssen dringend noch die<br />
Reifen beim Auto wechseln“…<br />
Wie oft erhalten wir Mails (häufi g<br />
gerade die mit „Cc“ oder „zur Info“)<br />
aus denen nicht hervorgeht, ob etwas<br />
veranlasst werden muss bzw.<br />
wer etwas zu tun hat.?<br />
Folge ist, dass häufi g entweder gar<br />
niemand etwas tut oder als Alternative<br />
sich viel zu viele Mitarbeiter mit<br />
einem Thema beschäftigen.<br />
Woher kommt diese „Unklarheit“?<br />
• Sicherlich zunächst einmal aus<br />
der Tendenz, möglichst viele<br />
Menschen darüber zu informieren,<br />
dass man etwas tut, aus Absicherungsgründen.<br />
(Insbesondere beim infl ationären<br />
Umgang mit Mails und Besprechungen)<br />
• Darüber aber auch aus Angst vor<br />
verbindlicher Kommunikation.<br />
Klarheit und Verbindlichkeit<br />
sind verpfl ichtender für alle<br />
Gesprächspartner und daher oft<br />
unangenehmer.<br />
Wir hoffen, dass der andere unseren<br />
Hinweis versteht („Jemand<br />
sollte sauber machen“), selbständig<br />
tätig wird und uns so erspart,<br />
dass wir klar und deutlich kommunizieren.<br />
(Im Sinne von „fordern“)<br />
Sicherlich können wir davon ausgehen,<br />
dass ein solcher „Hinweis“ oft<br />
genug ausreicht.<br />
Aber: Woher soll der andere immer<br />
genau wissen, was wir erwarten,<br />
wie viel wir benötigen und vor allem<br />
auch bis wann?<br />
Immer wieder werden die gleichen<br />
Gespräche erneut geführt, entsteht<br />
Frust oder es geschieht nichts, weil<br />
sich keiner verantwortlich zeigt.<br />
Hier hilft meine Formel aus der<br />
Überschrift:<br />
W W W + K<br />
Wer macht Was bis Wann und<br />
wie Kontrollieren wir das?<br />
Wie wenden wir diese Formel<br />
nun an?<br />
Zunächst klingt das ja sehr einfach,<br />
doch wie oft beenden wir ein<br />
Gespräch gerade ohne ein verbindliches<br />
Ende, ohne klare Vereinbarung<br />
wie es weiter geht und vor allem,<br />
ohne den nächsten konkreten<br />
Schritt zu vereinbaren?<br />
Die Idee ist, am Ende eines jeden<br />
Gespräches genau festzuhalten,<br />
ob der nächste konkrete<br />
Schritt, das nächste Ziel<br />
klar und deutlich vereinbart ist:<br />
In unseren Beispielen:<br />
• Bis zur nächsten Besprechung in<br />
4 Wochen, hat jeder Mitarbeiter 5<br />
Empfehlungsadressen eingeholt<br />
und 20 Telefonate geführt.<br />
• Der Mitarbeiter solle bitte bis<br />
morgen Abend die Werkstatt aufgeräumt<br />
haben.<br />
• Der Ehemann ruft am nächsten<br />
Tag in der Werkstatt an und ver<br />
einbart einen Termin für den Reifenwechsel.<br />
• Aus einer jeder Mail sollte sofort<br />
hervorgehen, wer etwas zu tun<br />
hat und für wen die Mail nur zur<br />
Info ist. (Am besten gleich zu<br />
Beginn und nicht erst am Ende<br />
– so spart man sich das unnötige<br />
Durchlesen von vielen Seiten und<br />
Anhängen)<br />
Keine Besprechung sollte ohne kurzes<br />
Protokoll über die Vereinbarungen<br />
bzw. einer to – do – list enden.<br />
Das gilt auch für Einzelgespräche,<br />
Mitarbeitergespräche, Standortgespräche.<br />
Am Ende immer genau festhalten:<br />
W W W + K<br />
Warum ist mir das „K“ für Kontrolle<br />
so wichtig?<br />
Das „K“ erhöht die<br />
Verbindlichkeit<br />
Eine Vereinbarung wird einfach verbindlicher,<br />
wenn am Ende ein Kontrolltermin<br />
steht.<br />
„Bitte räume bis morgen Abend die<br />
Werkstatt auf. Morgen früh treffen<br />
wir uns dann um 7.00 Uhr und<br />
schauen uns die Werkstatt gemeinsam<br />
an.“<br />
Übrigens wirkt dieses W W W + K<br />
auch im Selbstmanagement.<br />
Auch hier ist ja die „Verbindlichkeit“<br />
oft ein Thema:<br />
„Ich sollte mal wieder etwas mehr<br />
Sport treiben“ ist eine Absichtserklärung.<br />
Leider oft ohne Wirkung.<br />
„Morgen melde ich mich im Fitnesscenter<br />
an und schließe ein Jahresabo<br />
ab“ ist schon eher verbindlich.<br />
Die Kontrolle sollte dann zusätzlich<br />
ein Außenstehender übernehmen<br />
(siehe dazu unseren <strong>ZTN</strong>-Artikel<br />
„Tipps zum besseren Selbstmanagement“<br />
von letztem Monat).<br />
Sie werden sehen, W W W + K hilft<br />
nicht nur beim Zeitsparen, sondern<br />
erspart uns häufi g auch Frust über<br />
die vielen Dinge des täglichen<br />
Lebens, die wir nicht umsetzen,<br />
sondern immer nur planen und vor<br />
uns herschieben!<br />
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<strong>ZTN</strong> Vertriebsmail März 2012<br />
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I<br />
Zeit - und Selbstmanagement Teil 3<br />
"Tipps zum besseren Selbstmanagement"<br />
m letzten Vertriebsmail habe ich viel<br />
über wichtige und dringende Aufgaben<br />
geschrieben.<br />
Wichtige und dringende Aufgaben<br />
(diese haben meist einen fixen Termin,<br />
sind von außen initiiert – Kunden,<br />
Chef, Partner – und entwickeln so einen<br />
gewissen Druck) kennen wir aus<br />
unserer täglichen Arbeit.<br />
Leider nehmen diese Aufgaben immer<br />
mehr zu, die Fremdbestimmtheit<br />
wächst, der gefühlte Stress wird immer<br />
größer.<br />
Somit bleibt immer weniger Zeit für die<br />
wichtigen, aber nicht so dringenden<br />
Aufgaben: Weiterbildung, Personalgespräche,<br />
Langfristplanung, Schulung<br />
von Mitarbeitern etc.<br />
Im Privaten sind das: Sport treiben,<br />
einem Hobby nachgehen, Zeit für<br />
Kinder und Lebenspartner haben, mal<br />
Ausspannen.<br />
Diese Dinge unterliegen der Aufschieberitis<br />
und oft dem gänzlichen<br />
Vergessen.<br />
Im letzten Artikel habe ich Ihnen versprochen,<br />
dieses Mal Tipps zu geben,<br />
wie es uns gelingt, solche wichtigen,<br />
aber nicht dringenden Aufgaben, so<br />
zu organisieren, dass wir sie nicht verschieben<br />
oder ganz aufgeben.<br />
Im Endeffekt ist es ganz einfach:<br />
Wir müssen diese Aufgaben<br />
„künstlich“ dringend machen<br />
oder ausreichend<br />
„Eigendruck“ aufbauen.<br />
Wie geht das?<br />
Schauen wir uns hierfür nochmals<br />
Eigenschaften von<br />
„dringenden“ Aufgaben an.<br />
In der Regel sind diese:<br />
• Schriftlich fixiert<br />
• Haben ein klar formuliertes Ziel<br />
• Werden von „außen“ (Kunde, Chef,<br />
Partner) beobachtet, gesteuert, eingefordert,<br />
kontrolliert<br />
• Bekommen von „außen“ ein Feedback<br />
(Z.B.: Lob des Chefs bei<br />
pünktlicher Erledigung, Kritik vom<br />
Kunden, wenn ein Zeitplan nicht<br />
eingehalten wird usw.)<br />
• Haben einen festen Erledigungspunkt<br />
und führen so zu unmittelbarer<br />
Zufriedenheit bei uns, wenn wir<br />
es geschafft haben (Beispiel: Die<br />
Arbeit wird pünktlich und ordentlich<br />
beim Kunden abgegeben, jetzt<br />
ist sie komplett abgeschlossen, wir<br />
sind zufrieden)<br />
Diese Kriterien fehlen oft bei den<br />
„nicht dringenden“ Aufgaben.<br />
Beispiel:<br />
Standortgespräch mit meinem<br />
Mitarbeiter:<br />
Ein Termin ist hierfür oft nicht fixiert,<br />
er wird von außen nicht direkt eingefordert,<br />
es gibt kein direkt formuliertes<br />
Ziel, es entsteht auch kein unmittelbarer<br />
Erfolg, da der Mitarbeiter ja nicht<br />
sofort nach dem Gespräch deutlich<br />
besser arbeitet.<br />
Einfachste Lösung wäre nun, nicht<br />
dringende Aufgaben so lange liegen<br />
zu lassen, bis Druck entsteht.<br />
Z.B.: Die Personalabteilung oder die<br />
Geschäftsleitung mahnt das Standortgespräch<br />
mit dem Mitarbeiter an oder<br />
der Mitarbeiter droht mit Kündigung,<br />
wenn das Gespräch nicht durchgeführt<br />
wird.<br />
Das ist aber keine gute Lösung, da wir<br />
ja dadurch noch mehr externen Druck<br />
und damit Stress erzeugen.<br />
Es hilft zunächst ein Exkurs in´s<br />
Private:<br />
Nehmen wir das Beispiel Übergewicht:<br />
Wenn ich stark übergewichtig bin und<br />
daher mein Herz Probleme bereitet,<br />
gehe ich notgedrungen zu Arzt.<br />
(Druck)<br />
Dieser verschreibt mir ein Medikament,<br />
das schnell hilft (Erfolg) und fordert,<br />
dass ich (z.B.: 20 KG) abnehme<br />
(klares Ziel).<br />
In der Folgezeit muss ich regelmäßig<br />
zur Kontrolle (externe Überwachung)<br />
und bekomme vielleicht auch ein<br />
Feedback. (Lob oder Kritik, je nachdem<br />
wie viel ich abgenommen habe)<br />
Und schon haben wir eine klassische<br />
dringende und wichtige Aufgabe!<br />
Besser wäre es, im Vorfeld Sport zu<br />
treiben und sich gesünder zu ernähren.<br />
Dies ist aber, obwohl wichtig, nicht<br />
dringend:<br />
"Joggen kann ich ja Morgen auch<br />
noch und das Bier weglassen geht<br />
auch ab nächster Woche noch."<br />
Im Normalfall gibt es im Vorfeld auch<br />
noch keinen Druck von außen und<br />
keine externe Überwachung.<br />
Was könnte ich in diesem Fall machen,<br />
um vielleicht doch etwas sportlicher<br />
zu werden und mich gesünder<br />
zu ernähren?<br />
Geeignete Maßnahmen wären:<br />
• In einem Fitnessstudio anmelden.<br />
(Das kostet viel Geld. Häufig tut es<br />
mir dann leid, wenn ich nicht in´s<br />
Studio gehe und das Geld umsonst<br />
ausgegeben wird). Das ist „Druck<br />
aufbauen“.<br />
• Im Terminkalender eintragen, wann<br />
ich joggen gehe. (Schriftlichkeit und<br />
Druck)<br />
Dabei, wenn möglich, feste Regularien<br />
schaffen: Jeden Dienstag, Donnerstag<br />
und Sonntag joggen gehen.<br />
Nicht jedes mal überlegen, ob man<br />
heute geht.<br />
Nach einem festen Plan vorzugehen<br />
ist immer leichter, als immer<br />
wieder eine Einzelentscheidung zu<br />
treffen.<br />
• Mit einem Nachbarn vereinbaren,<br />
gemeinsam joggen zu gehen.<br />
Dieser soll mich jeden Morgen abholen.<br />
(Externen Druck aufbauen)<br />
• Die eigene Frau informieren, dass<br />
sie kein Bier mehr einkauft und mich<br />
nicht an den Kühlschrank lässt.<br />
(Möglichkeiten vermeiden)<br />
• Mit einem Kollegen wetten, wer<br />
mehr abnimmt. (Kontrolle und eventuell<br />
eine Möglichkeit für direkten<br />
Erfolg haben)<br />
• Jeden Morgen auf die Waage gehen<br />
(Kontrolle und Feedback)<br />
• Ein klares Ziel aufschreiben und<br />
eventuell mit einem Belohnungssystem<br />
verknüpfen. (Bikinifigur bei<br />
Frauen für den nächsten Sommerurlaub.<br />
Dabei wird das tolle Strandkleid<br />
dann in der nächst kleineren<br />
Kleidergröße gekauft)<br />
• Einige Zeit durchhalten: Wenn man<br />
etwas nur lange genug gemacht<br />
hat, wird es zur Routine. Dann ist<br />
der „innere Schweinehund“ oder die<br />
„Verschieberits“ nicht mehr ganz so<br />
stark.<br />
Übertragen wir jetzt dieses System,<br />
das (meistens) im Privaten hilft,<br />
auf unsere wichtigen, aber nicht<br />
dringenden Arbeiten:<br />
Was können wir tun?<br />
• Formulieren Sie für sich ein klares,<br />
messbares und konkretes Ziel.<br />
• Fixieren sie schriftlich mit einem<br />
konkreten Termin auch die Aufgaben<br />
in Ihrem Terminkalender, die<br />
eigentlich keinen (externen) Termin<br />
haben.<br />
• Tragen Sie Ihre nicht dringlichen<br />
Aufgaben genauso in Ihren Terminkalender<br />
ein wie Terminsachen.<br />
(Also z.B.: Montag 12.5. von<br />
8.00 Uhr bis 10.00 Uhr Personalgespräch<br />
mit Mitarbeiter Müller)<br />
Das können Sie schon am Jahresanfang<br />
oder Monatsanfang tun.<br />
• Veröffentlichen Sie diese (eigenen)<br />
Termine. Also: Mitarbeiter Müller<br />
bereits zum Monatsanfang über<br />
den Termin informieren. Oder informieren<br />
Sie (falls vorhanden) Ihre<br />
Sekretärin. Noch besser, geben Sie<br />
ihr den Auftrag, zu terminieren.<br />
• Auch hier hilft natürlich ein fester<br />
Plan: Immer freitags von 9.00 Uhr<br />
bis 10.00 Uhr Besprechung mit dem<br />
Team.<br />
• Jeden 1. Montag im Monat Weiterbildung.<br />
• Bauen Sie Sich ein eigenes Belohnungssystem<br />
auf, wenn Sie diese<br />
„nicht dringenden“ Aufgaben<br />
rechtzeitig erledigt haben.<br />
Gehen Sie mal als Belohnung<br />
Essen, gönnen Sie sich ein neues<br />
Kleidungsstück oder erfüllen Sie<br />
sich einen anderen Wunsch.<br />
• Erstellen Sie sich eine Checkliste<br />
über alle nicht dringenden Aufgaben,<br />
die Sie täglich, wöchentlich,<br />
monatlich machen wollen, die aber<br />
keinen Termin haben, z.B. - auch<br />
wenn es „banal“ klingt - :<br />
Täglicher Kontrollgang durch die<br />
Produktion oder ein<br />
wöchentliches Feedbackgespräch<br />
mit dem Innendienst oder ein<br />
wöchentlicher Anruf bei den<br />
Außendienstlern.<br />
Der Vorteil ist, wenn ich mich eine gewisse<br />
Zeit zu diesen Tätigkeiten durch<br />
(künstlichen) Druck gezwungen habe,<br />
werden sie zur Routine und daher<br />
(fast) von selbst durchgeführt.<br />
Sicherlich werde ich auch durch diese<br />
„künstlichen“ Hilfsmittel weiterhin Dinge<br />
verschieben oder es werden dringendere<br />
Dinge dazwischen kommen.<br />
Aber es werden weniger werden.<br />
Versprochen!<br />
Kai Heß<br />
<strong>ZTN</strong> Training & Consulting<br />
<strong>ZTN</strong><br />
Training & Consulting<br />
Österreich<br />
In der Telle 3<br />
A - 6921 Kennelbach<br />
Tel: +43 5574 78021-0<br />
Fax: +43 5574 78021-7<br />
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Deutschland<br />
Kapellenweg 1a<br />
D - 85625 Berganger<br />
Tel: +49 8093 905986-2<br />
Fax: +49 8093 905986-3<br />
kai.hess@ztn.biz<br />
Schweiz<br />
Lilienweg 9<br />
CH - 9435 Heerbrugg<br />
Tel: +41 71 244 1969<br />
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TUN!<br />
<strong>ZTN</strong> Vertriebsmail Februar 2012<br />
<strong>ZTN</strong> Training & Consulting . Österreich - Deutschland - Schweiz . www.ztn.biz<br />
W<br />
arum ist dieses Thema in<br />
letzter Zeit so wichtig geworden?<br />
Immer mehr Menschen fühlen sich<br />
gestresst (vgl. letztes Mail), wir haben<br />
immer weniger Zeit für unser<br />
Privatleben (Familie, Hobbies),<br />
aber auch immer weniger Zeit in<br />
unserer Arbeit Dinge zu tun, die uns<br />
langfristig weiterbringen würden.<br />
Ein Beispiel:<br />
Häufi g sprechen wir in Führungstrainings<br />
darüber, wie wichtig es für<br />
Chefs ist, Zeit in die Weiterbildung<br />
ihrer Mitarbeiter zu investieren, Gespräche<br />
zu führen oder sich selbst<br />
weiter zu entwickeln.<br />
Wir bekommen immer Recht, jeder<br />
nimmt sich das vor, aber nach einiger<br />
Zeit kommt die Ernüchterung:<br />
„Leider bleibt für so etwas keine<br />
Zeit, wir sind viel zu viel mit operativer<br />
Arbeit beschäftigt!“<br />
Woran liegt das?<br />
Ich habe den Titel unserer Mailreihe<br />
2012 bewusst „Zeit – und Selbstmanagement“<br />
genannt.<br />
Zwischen Zeitmanagement und<br />
Selbstmanagement besteht für<br />
mich ein riesiger Unterschied.<br />
Zeitmanagement ist für mich<br />
„Technik“:<br />
Wie mache ich die Dinge, die ich<br />
mache, möglichst schnell, wie nutze<br />
ich die mir zur Verfügung stehende<br />
Zeit möglichst optimal?<br />
Dies ist eine Frage der Effizienz.<br />
Nach einer beliebten Defi nition zur<br />
Unterscheidung zwischen Effi zienz<br />
und Effektivität,<br />
ist Effizienz: „die Dinge<br />
richtig tun“ und Effektivität:<br />
„die richtigen Dinge<br />
tun“!<br />
Das Problem ist, wenn ich effi zient<br />
arbeite und mir durch Schnelligkeit<br />
oder Zeitmanagementtechniken<br />
Zeit einspare, wird mir sicherlich<br />
irgendjemand diese Zeit wieder mit<br />
neuen Aufgaben auffüllen.<br />
Dann habe ich also letztlich für<br />
mich nicht viel gewonnen, mein<br />
Terminkalender ist wieder voll und<br />
Zeit - und Selbstmanagement Teil 2<br />
"Effizienz und Effektivität"<br />
ich fühle mich (je nach subjektiver<br />
Einschätzung, vgl. Mail I zum Thema<br />
Zeit – und Selbstmanagement)<br />
wieder genauso gestresst.<br />
Also nur Zeitmanagementtechniken<br />
zu erlernen bringt auf Dauer wenig<br />
Gewinn.<br />
Ich lade Sie zunächst zu einem kleinen<br />
Versuch ein:<br />
Wenn Sie ab sofort täglich eine<br />
Stunde mehr Zeit hätten, die Sie<br />
selbst verplanen dürfen, was würden<br />
Sie mit dieser einen Stunde in<br />
Ihrer Arbeit und im Privaten anfangen?<br />
Notieren Sie Sich bitte jeweils 2 – 3<br />
konkrete Dinge!<br />
Jetzt müssen wir im nächsten<br />
Schritt 2 weitere sehr wichtige Begriffe<br />
aus dem Zeitmanagement<br />
klären:<br />
Es geht um dringende und wichtige<br />
Aufgaben.<br />
Dringende Aufgaben sind Dinge,<br />
die einen konkreten Termin haben,<br />
hinter denen jemand steht, der<br />
Druck macht (Kunden, Chef, Partner).<br />
Dringend ist oft auch das Telefon,<br />
da wir meistens abheben, wenn es<br />
läutet.<br />
Wichtige Aufgaben sind die Dinge<br />
in unserem Leben, die uns persönlich<br />
oder in der Arbeit weiterbringen,<br />
die uns Erfolg, Anerkennung,<br />
Geld bringen.<br />
Jetzt gibt es verschiedene Kombinationsmöglichkeiten<br />
zwischen<br />
wichtig und dringend.<br />
Dringende und wichtige Aufgaben<br />
werden in der Regel schnell und mit<br />
Nachdruck erledigt.<br />
Alles was nicht wichtig ist, sollten<br />
wir nur eingeschränkt und vor allem<br />
nur dann tun, wenn wir Zeit haben.<br />
Problematisch sind die wichtigen,<br />
aber nicht so dringenden Aufgaben.<br />
Das sind die Dinge des täglichen<br />
(Arbeits-)Lebens, die wir gerne tun<br />
würden, weil sie uns unsere Arbeit<br />
deutlich erleichtern würden, die<br />
aber keinen Termin haben oder bei<br />
denen kein Kunde oder Chef Druck<br />
macht, wie z.B. Weiterbildung, Mitarbeitergespräche<br />
führen, mehr<br />
Sport treiben, Entwicklungsgespräche<br />
mit Mitarbeitern führen etc.<br />
Hier greift die sogenannte<br />
„Verschieberitis“:<br />
Sie führt dazu, dass wir solche<br />
Dinge vor uns herschieben:<br />
„Das kann ich ja morgen auch noch<br />
machen!“<br />
Häufi g wird das Thema dann so<br />
lange vor sich hergeschoben, bis<br />
Druck entsteht (dann wird es dringend,<br />
weil wir zum Beispiel krank<br />
werden oder ein Mitarbeiter kündigt,<br />
weil er sich vernachlässigt<br />
fühlt) oder aber das Thema wird<br />
ganz vergessen.<br />
Hier geht es jetzt um das Thema<br />
„Effektivität“.<br />
Mache ich in der mir zur Verfügung<br />
stehenden Zeit nur möglichst<br />
schnell die Dinge, die dringend<br />
sind, wo ausreichend Druck gemacht<br />
wird oder mache ich auch<br />
die Dinge, die vielleicht nicht so<br />
dringend sind, bei denen ich mir<br />
selbst Druck aufbauen müsste, die<br />
mich aber im Leben sehr viel weiter<br />
bringen würden?<br />
Wenn Sie jetzt die Themen betrachten,<br />
die Sie bei unserem kleinen<br />
Test notiert haben:<br />
Sind dies dringende Dinge oder<br />
sind es eher wichtige, aber nicht<br />
so dringende Dinge?<br />
Ich schätze mal eher wichtige, aber<br />
nicht so dringende Dinge wie z.B.<br />
eine neue Sprache lernen, mit den<br />
Kindern über deren Lebensplanung<br />
reden, Entwicklungsgespräche mit<br />
Ihren Mitarbeitern durchführen.<br />
Dinge, die uns sehr wichtig sind,<br />
aber für die wir keine Zeit haben.<br />
Hier hilft uns kein noch so<br />
perfektes Zeitmanagement, wenn<br />
wir den Focus unseres Handelns<br />
nicht auf diese Dinge richten.<br />
Dies ist Selbstmanagement.<br />
Selbstmanagement bedeutet,<br />
dass ich mich selbst manage<br />
und nicht zum Spielball von<br />
externem Druck machen lasse.<br />
Das bedeutet jetzt nicht, dass ich<br />
mich nur noch nach meinen eigenen<br />
Zielen richte, mich an keine<br />
fremden Termine mehr halte, nicht<br />
mehr die Aufgaben erledige, die mir<br />
mein Chef gibt.<br />
Aber:<br />
Ein gutes Zeit – und Selbstmanagement<br />
beginnt immer<br />
zunächst mit dem<br />
Selbstmanagement.<br />
Welche Dinge sind Ihnen im Leben<br />
besonders wichtig, aber nicht dringend?<br />
Hierfür müssen wir Zeit fi nden.<br />
Wie das geht erfahren Sie im<br />
nächsten Vertriebsmail!<br />
Zum Abschluss noch ein Zitat von<br />
Günter Radtke, deutscher Journalist<br />
und Schriftsteller:<br />
„Der Mensch ist ein zielstrebig Wesen,<br />
aber meist strebt es zu viel und<br />
zielt zu wenig!“<br />
Effektivität vor Effizienz bedeutet:<br />
Erst Zielen, dann Streben!<br />
Kai Heß<br />
<strong>ZTN</strong> Training & Consulting<br />
<strong>ZTN</strong><br />
Training & Consulting<br />
Österreich<br />
In der Telle 3<br />
A - 6921 Kennelbach<br />
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Deutschland<br />
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<strong>ZTN</strong> Vertriebsmail Januar 2012<br />
<strong>ZTN</strong> Training & Consulting . Österreich - Deutschland - Schweiz . www.ztn.biz<br />
F<br />
ür den Start in das Jahr 2012<br />
habe ich mir ein ganz spannendes<br />
Thema vorgenommen,<br />
das uns in Seminaren in letzter Zeit<br />
immer mehr beschäftigt:<br />
Das Thema Zeit – und Selbst<br />
management.<br />
Zeit ist das, was uns allen in den<br />
letzten Jahren immer mehr abhandengekommen<br />
ist.<br />
Wenn wir Menschen fragen, wie<br />
das Leben heute im Unterschied zu<br />
vor 20 oder 30 Jahren ist, hören wir<br />
immer dieselben Themen:<br />
Alles ist schnelllebiger geworden,<br />
hektischer, wir haben immer weniger<br />
Zeit.<br />
Zunächst einmal kann ich Sie beruhigen:<br />
Wir haben immer noch genauso viel<br />
Zeit wie vor 20, 30 oder 100 Jahren.<br />
Die Stunde hat immer noch 60<br />
Minuten, der Tag immer noch 24<br />
Stunden.<br />
2012 hat sogar noch einen Tag<br />
mehr, da Schaltjahr – also Zeit genug!<br />
Das Problem ist eher subjektiv:<br />
Wir finden immer weniger Zeit für<br />
uns, wir verplanen uns (lassen uns<br />
verplanen) bis in die letzte Minute,<br />
wir wollen unsere Zeit immer<br />
„optimaler“ ausnutzen.<br />
Und das führt oft zu Zeitstress.<br />
Das Modewort unserer Zeit ist<br />
„Stress“!<br />
Wo immer wir hinhören:<br />
Alle haben Stress in der Arbeit, einen<br />
total stressigen Tag gehabt,<br />
sind völlig gestresst…<br />
Probieren Sie das nächste Mal,<br />
wenn Sie jemand in diese Richtung<br />
fragt, folgende Antwort:<br />
„Du mir geht´s gut, ich hab meine<br />
Zeit voll im Griff, hab auch ausreichend<br />
Freizeit und fühle mich gar<br />
nicht gestresst!“<br />
Ich nehme an, Sie werden für verrückt<br />
erklärt.<br />
Keinesfalls sollten Sie Ihrem Chef<br />
so antworten – er wird sofort neue<br />
Aufgaben für Sie fi nden.<br />
Zeit - und Selbstmanagement Teil 1<br />
Aber eigentlich ist es doch richtig<br />
so: Seine Zeit im Griff haben, nicht<br />
(ständig) gestresst sein ist doch ein<br />
Ziel, das jeder anstrebt – aber nie<br />
erreichen darf, ohne schief angesehen<br />
zu werden!<br />
Als Stress (engl. für „Druck, Anspannung“;<br />
lat. stringere: „anspannen“)<br />
bezeichnet man zum einen<br />
durch spezifi sche äußere Reize<br />
hervorgerufene psychische und<br />
physische Reaktionen bei Lebewesen,<br />
die zur Bewältigung besonderer<br />
Anforderungen befähigen, und<br />
zum anderen die dadurch entstehende<br />
körperliche und geistige Belastung.<br />
(Def. aus Wikipedia)<br />
Stress kann also durchaus<br />
positiv sein, um besondere<br />
Aufgaben zu erledigen, unsere<br />
Leistungsfähigkeit zu erhöhen<br />
Der positive Stress (genannt Eustress)<br />
wird als angenehm empfunden<br />
und lässt uns oft engagiert und<br />
ohne Zeitgefühl Arbeiten verrichten,<br />
die uns Spaß machen. (Hobbies,<br />
endlose Nächte vor dem Computer,<br />
aber auch im Beruf)<br />
Problematischer ist der negative<br />
Stress (Dysstress), der uns körperlich<br />
und geistig belastet und krank<br />
macht.<br />
Er kommt häufig aus einer Überforderung,<br />
aus Druck von außen, aus<br />
einem Gefühl der Hilflosigkeit.<br />
Was können wir gegen diesen<br />
Stress tun?<br />
Zunächst einmal muss uns klar<br />
sein, dass es für Stress kein objektives<br />
Kriterium gibt.<br />
Es gibt kein rechnerisches Verhältnis<br />
von Arbeit zu Zeit, der Stress<br />
messbar macht.<br />
Stress ist subjektiv!<br />
Ich kenne Menschen, die halbtags<br />
arbeiten, dann nach einem Mittagessen<br />
eine Stunde schlafen und<br />
dann nochmals 2 Stunden arbeiten.<br />
Diese Personen sind aber nach<br />
eigenen Aussagen hochgradig gestresst.<br />
Andererseits kenne ich Personen,<br />
die 14 oder noch mehr Stunden<br />
täglich arbeiten und keinerlei Stress<br />
empfinden.<br />
Es gibt Menschen, die lieben es<br />
5 Dinge parallel zu tun und laufen<br />
dann erst zu Höchstform auf, wenn<br />
Sie richtig Zeitdruck haben, andere<br />
bekommen schon bei 2 Parallelaufgaben<br />
feuchte Hände.<br />
Was also für den einen super stressig<br />
ist, ist für den anderen eine<br />
interessante Herausforderung.<br />
Objektiv gesehen ging es uns Deutschen,<br />
Österreichern und Schweizern<br />
nie besser:<br />
Die Arbeitszeit ist im Vergleich zu<br />
vor 50 Jahren deutlich gesunken,<br />
es gibt mehr Urlaubstage als früher,<br />
die Arbeitsbedingungen sind fast<br />
überall deutlich besser geworden.<br />
Dennoch fühlen wir uns (fast) alle<br />
gestresster als früher.<br />
Kriterien für negativen Stress sind<br />
sicherlich Überforderung, kein Ausgleich,<br />
extremer Druck von außen.<br />
Aber auch hier gilt natürlich wieder<br />
das subjektive Empfinden!<br />
Diese Subjektivität im Zeitmanagement<br />
wird uns in den nächsten monatlichen<br />
Newslettern immer wieder<br />
begleiten.<br />
Zeitmanagement ist hochgradig<br />
subjektiv:<br />
Es gibt nicht das Mittel, das jedem<br />
im Bereich Zeitmanagement hilft.<br />
Es gibt nicht den Schalter,<br />
den jeder umlegen kann, um<br />
danach seine Zeit besser im<br />
Griff zu haben<br />
Jeder hat sein persönliches Stresslevel,<br />
jeder hat seine persönlichen<br />
Zeitdiebe und jeder hat seine<br />
Optimierungsmöglichkeiten.<br />
Damit werden wir uns in den nächsten<br />
Mails beschäftigen.<br />
• Ein erster wichtiger Schritt um<br />
weniger Stress zu empfi nden ist,<br />
seine Zeit selbst in den Griff zu bekommen,<br />
besser zu planen. Wer<br />
selbst über seine Zeit entscheidet,<br />
weniger „Getriebener“ ist,<br />
fühlt sich meist weniger gestresst.<br />
Ich muss nicht 24 Stunden am<br />
Tag erreichbar sein, meine Mails<br />
kontrollieren und meine Bürotür<br />
offen haben, damit mich jeder<br />
sprechen kann, wann immer er<br />
will.<br />
• Ein zweiter Schritt beginnt schon<br />
bei der Kommunikation:<br />
Wenn ich nur oft genug vor mich<br />
hinsage, wie gestresst ich bin,<br />
wie stressig mein Arbeitsleben<br />
ist, dann glaube ich es irgendwann<br />
auch selbst.<br />
Leben Sie einmal bewusst die ruhigeren<br />
Momente und benutzen Sie<br />
das Wort „Stress“ nicht als Modewort,<br />
weil es jeder tut!<br />
Und suchen Sie Sich Menschen<br />
in Ihrem Umfeld, die nicht (ansteckend)<br />
ständig gestresst sind!<br />
Ich wünsche Ihnen ein weniger<br />
stressiges Jahr 2012!<br />
Kai Heß<br />
<strong>ZTN</strong> Training & Consulting<br />
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<strong>ZTN</strong> Vertriebsmail Dezember 2011<br />
<strong>ZTN</strong> Training & Consulting . Österreich - Deutschland - Schweiz . www.ztn.biz<br />
V<br />
or vielen Jahren habe ich<br />
einmal auf einem Seminar<br />
die Theorie der „10 Steine“<br />
kennen gelernt.<br />
Um was geht es bei diesen 10<br />
Steinen?<br />
10 Steine stehen für 100 %<br />
Konzentration auf das was wir<br />
gerade machen,<br />
für „Leben im hier und jetzt“<br />
Vielleicht kennen Sie die Geschichte<br />
vom Mönch und dessen<br />
Besuchern?<br />
Ein Mönch wurde von Besuchern<br />
um eine Lebensweisheit gefragt:<br />
„Wenn ich stehe, dann stehe ich.<br />
Wenn ich gehe, dann gehe ich.<br />
Wenn ich sitze, dann sitze ich.<br />
Wenn ich esse, dann esse ich.<br />
Wenn ich spreche, dann spreche<br />
ich.“<br />
Darauf antworteten sie:<br />
„Das tun wir doch auch!“<br />
Der Mönch:<br />
„Nein! Wenn ihr sitzt, dann steht<br />
Ihr schon.<br />
Wenn Ihr steht, dann lauft ihr<br />
schon.<br />
Und wenn ihr lauft, dann seid ihr<br />
schon am Ziel.“<br />
In meinen Seminaren stelle<br />
ich immer mehr fest, dass<br />
gerade das ein großes Problem<br />
in unserem Arbeitsleben<br />
ist – neuerdings erkennt<br />
man das sogar als Fähigkeit:<br />
Multitasking!<br />
Während des Telefonates mit unserm<br />
Kunden tippen wir schnell<br />
was in den Computer ein, während<br />
einer Besprechung mal kurz<br />
die E-Mails „checken“, während<br />
der PC – Arbeit geht immer noch<br />
ein kurzes Parallelgespräch mit<br />
unseren Kollegen.<br />
Das geht dann zu Hause weiter:<br />
Die Probleme der Kinder oder<br />
Ehefrau kann man sich doch gut<br />
neben der Sportschau anhören.<br />
Die Zeitung zum Frühstück, dass<br />
Fernsehen zum Abendessen<br />
usw.<br />
Und schon sind wir mit 3 Steinen<br />
bei unserm Gesprächspartner,<br />
mit 4 Steinen beim Fernsehen<br />
und mit 3 Steinen noch im Büro…<br />
Leider ist Aufmerksamkeit<br />
nicht so einfach teilbar!<br />
Mein Gesprächspartner merkt,<br />
dass ich nur „halb“ bei ihm bin,<br />
ihm nicht zuhöre und nicht meine<br />
Aufmerksamkeit schenke.<br />
Das geringste Problem ist, dass<br />
ich vielleicht wichtige Dinge überhöre.<br />
Viel wichtiger erscheinen mir<br />
die „persönlichen Schäden“<br />
die ich damit anrichte<br />
Der andere erkennt die Geringschätzung<br />
und sucht sich beim<br />
nächsten Mal vielleicht anderswo<br />
Hilfe.<br />
Aber auch ganz egoistisch gedacht:<br />
„Aktion = Reaktion“ ist eine<br />
Formel.<br />
In der Regel kann ich nicht<br />
mehr Energie von anderen<br />
Menschen erwarten, als<br />
ich selbst bereit bin zu<br />
investieren.<br />
Reichen mir von meinem<br />
Umfeld lediglich 5 Steine?<br />
10 Steine<br />
Darüber hinaus glaube ich, dass<br />
dieses „Multitasking“ oder „Aufteilen<br />
der Steine“ (Mit)Grund für<br />
viele Fehler, Stressreaktionen,<br />
Burnout etc. ist.<br />
Unser Gehirn ist einfach gestrickt<br />
und kann sich nicht auf mehrere<br />
Dinge parallel perfekt konzentrieren.<br />
Folge ist Hektik, Stress und vor<br />
allem auch Zeitverlust.<br />
Nach dem Seminar der 10 Steine<br />
habe ich bewusst trainiert, immer<br />
10 Steine zu geben - egal in welcher<br />
Situation:<br />
Im Gespräch mit einem Geschäftspartner<br />
genauso wir privat<br />
zu Hause.<br />
Während eines eigenen Seminares<br />
genauso wie als Zuhörer<br />
eines Vortrags.<br />
Das geht nicht immer.<br />
Oft kommt mal ein Anruf dazwischen<br />
oder die Rückfrage eines<br />
Kollegen.<br />
Man sollte ja auch nicht alles<br />
übertreiben:<br />
Bei einfachen Arbeiten oder<br />
lockeren Gesprächen kann man<br />
ja ruhig mal „multitasking“ sein.<br />
Aber bei wichtigen Arbeiten oder<br />
auch wichtigen Privatgesprächen<br />
gilt die 10 - Steine – Regel.<br />
Dann ist mir meine Arbeit oder<br />
mein Gesprächspartner zu wichtig,<br />
um ihm nur halbe Aufmerksamkeit<br />
zu schenken!<br />
In unseren Seminaren teilen wir<br />
manchmal kleine Stoffbeutel mit<br />
10 Kieselsteinen aus.<br />
Diese sollen unsere Teilnehmer<br />
immer an das Thema erinnern.<br />
Leider kann ich Ihnen durch den<br />
PC kein solches „10-Steine-<br />
Säckchen“ schenken – Sie müssen<br />
Sich hier irgendwie anders<br />
behelfen. Aber trainieren Sie einmal<br />
„Aufmerksamkeit“ – es lohnt<br />
sich!<br />
Apropos „schenken“:<br />
Wenn Ihnen für Weihnachten<br />
noch ein Geschenk fehlt:<br />
Schenken Sie der Familie oder<br />
Freunden doch einfach 10 Steine!<br />
Nicht im Sinne von 10 Kieselsteinen,<br />
sondern im Sinne von<br />
Aufmerksamkeit.<br />
Gerade über die Feiertage kann<br />
man das hervorragend trainieren!<br />
In diesem Sinne wünsche ich<br />
allen Lesern unserer Monatsmails<br />
besinnliche Feiertage und<br />
einen erfolgreichen Jahresstart<br />
2012, vor allem aber Gesundheit!<br />
Kai Heß<br />
<strong>ZTN</strong> Training & Consulting<br />
<strong>ZTN</strong><br />
Training & Consulting<br />
Österreich<br />
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Deutschland<br />
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TUN!<br />
<strong>ZTN</strong> Vertriebsmail November 2011<br />
<strong>ZTN</strong> Training & Consulting . Österreich - Deutschland - Schweiz . www.ztn.biz<br />
I<br />
n der Führungskräfteausbildung , in<br />
Zeitmanagementseminaren,aber<br />
auch in Kommunikations- und<br />
Vertriebstrainings ist das Thema<br />
„Einhalten und Einfordern von<br />
Verbindlichkeiten“ immer wieder<br />
von großer Bedeutung.<br />
Dabei geht es um die kleinen Verbindlichkeiten<br />
des täglichen (Geschäfts-)Lebens<br />
bis hin zu den<br />
großen, erfolgsentscheidenden<br />
Themen, wie Abgabe- und Liefertermine.<br />
Schauen wir uns zunächst die<br />
„kleinen“ Verbindlichkeiten genauer<br />
an:<br />
Der versprochene Rückruf, das<br />
zugesagte E-Mail, die Zuarbeit<br />
im Projekt oder das „ich kümmere<br />
mich kurzfristig darum..“ - und dann<br />
passiert nichts!<br />
Sicherlich wissen Sie, wie frustrierend<br />
das ist:<br />
- Sie warten als Vertriebler auf die<br />
versprochene Rückmeldung Ihres<br />
Kunden. („ich melde mich kurzfristig<br />
mit einer Entscheidung…“)<br />
- Sie warten als Projektmitarbeiter<br />
auf die zugesagte Zuarbeit eines<br />
Kollegen, erst dann können Sie<br />
weiter machen.<br />
- Oder Sie bitten Ihren Vorgesetzten<br />
um ein Gespräch, das Ihnen wichtig<br />
ist.<br />
„Ich komme kurzfristig auf Sie zu…“<br />
– und immer wieder wird der Termin<br />
verschoben oder ganz vergessen.<br />
Frustrierend ist das Ganze, weil<br />
man immer wieder einen neuen Anlauf<br />
nehmen muss, vor allem aber<br />
auch, weil wir alle unheimlich viel<br />
Zeit damit vergeuden.<br />
Zeit mit Warten, Zeit mit erneutem<br />
Reklamieren, aber auch Zeit, weil<br />
wir aus der Arbeit gerissen werden,<br />
wenn wir wieder mal an die Einhalung<br />
eines Termins erinnert werden.<br />
Verbindlichkeiten<br />
Was halten wir aber von solchen<br />
Kollegen und Geschäftspartnern?<br />
Sie kosten uns Zeit, frustrieren uns<br />
und trotzdem sollen wir mit ihnen<br />
Ziele erreichen, vertrauensvoll zusammen<br />
arbeiten und motiviert Veränderungen<br />
angehen.<br />
Woher kommt das Problem, dass<br />
immer weniger Verbindlichkeiten<br />
eingehalten werden?<br />
Zunächst hoffe ich nicht, dass es<br />
Desinteresse oder Geringschätzung<br />
des Geschäftspartner ist.<br />
Eher kommt das Ganze aus einer<br />
(zeitlichen) Überforderung oder<br />
auch fehlender Organisation.<br />
In Seminaren und Coachings wird<br />
das Thema „keine Zeit“ immer akuter,<br />
immer mehr Menschen leiden<br />
darunter.<br />
Logisch, dass dann Themen bewusst<br />
verschoben oder unbewusst<br />
vergessen werden, ohne darüber<br />
nachzudenken, wie wichtig dieses<br />
Thema gerade für den anderen ist.<br />
Was hilft, wäre zunächst einmal die<br />
eigene Einstellung und das eigene<br />
Zeit – und Selbstmanagement zu<br />
überprüfen:<br />
• Wie schaffe ich es, Termine und<br />
Zusagen einzuhalten, nichts zu<br />
vergessen?<br />
Hier gibt es sicher viele Möglichkeiten,<br />
wie Outlook, Terminplaner,<br />
Wiedervorlagemappen.<br />
Wichtig ist aber, dass ich alles<br />
lückenlos aufschreibe und mir<br />
nicht nur Termine, sondern auch<br />
Aufgaben notiere.<br />
Natürlich gehört auch eine<br />
vernünftige Planung dazu:<br />
Habe ich noch Platz in meinem<br />
Terminkalender, wie viel Zeit beansprucht<br />
das Thema, habe ich<br />
ausreichend „Pufferzeiten“?<br />
• Wichtig erscheint es mir auch,<br />
mehr Mut zu haben, „Nein“ zu<br />
sagen.<br />
Wenn mein Terminkalender voll<br />
ist und ich genau weiß, dass ich<br />
eine Aufgabe nicht rechtzeitig<br />
schaffen kann, sollte ich so viel<br />
Mut haben, dieses auch meinem<br />
Gegenüber zu sagen und nicht<br />
aus (falsch verstandener) Höflichkeit<br />
jeden Termin oder jede<br />
Aufgabe abnicken.<br />
• Am besten versetzen wir uns in<br />
die Lage unseres Gegenübers:<br />
Wie fühlen wir uns, wenn wir auf<br />
Zusagen warten?<br />
Umgekehrt gehört übrigens auch<br />
das Einfordern von Verbindlichkeiten<br />
zu den wichtigsten Eigenschaften<br />
einer Führungskraft oder<br />
Geschäftspartners.<br />
Wenn ich immer wieder gesetzte<br />
Termine vergesse, Aufgaben an<br />
meine Mitarbeiter oder Kollegen<br />
verteile, aber nicht daran denke,<br />
diese einzufordern, brauche ich<br />
mich nicht zu wundern, wenn diese<br />
mich dann irgendwann auch nicht<br />
mehr so richtig ernst nehmen.<br />
Für mich eine der wichtigsten<br />
Führungseigenschaften:<br />
Mein Mitarbeiter muss wissen,<br />
dass ich als Chef keinen<br />
Termin, keine delegierte<br />
Aufgabe vergesse!<br />
Selbst bei Terminen oder Aufgaben,<br />
die über Erfolg oder Misserfolg<br />
eines Unternehmens entscheiden,<br />
wird sich oft nicht an Verbindlichkeiten<br />
gehalten.<br />
Der im Projektplan eingetragene<br />
Termin für die Entwicklung oder<br />
Konstruktion eines Produktes wird<br />
nicht eingehalten.<br />
Ist ja nicht so schlimm: Die Produktion<br />
kann ja schneller Arbeiten,<br />
(teure) Überstunden machen, der<br />
Vertrieb kann ja um Aufschub beim<br />
Kunden bitten.<br />
Der vereinbarte (interne) Termin<br />
verstreicht, keiner sagt etwas, in<br />
der Hoffnung, es fällt keinem auf.<br />
Grundsätzlich gelten die Regeln wie<br />
oben: Vernünftige Planung, nichts<br />
vergessen, nicht überplanen, also<br />
auch mal bewusst „Nein“ sagen.<br />
Mir ist auch klar, dass nicht jeder<br />
Termin eingehalten werden kann.<br />
Zuviel Unvorhergesehenes kann<br />
passieren.<br />
Dann gilt für mich aber immer<br />
die Regel der „weißen Fahne“<br />
Üblicherweise erkennen wir schon<br />
einige Zeit vor dem endgültigen<br />
Termin, dass wir in Schwierigkeiten<br />
hinsichtlich der Einhaltung kommen.<br />
Genau jetzt hat eine Meldung<br />
an die Beteiligten zu erfolgen. Jetzt<br />
besteht noch leichter die Möglichkeit<br />
umzuplanen, Gutstunden aufzubauen<br />
oder nach Alternativen zu<br />
suchen.<br />
Häufi g habe ich in Seminaren<br />
auch festgestellt, dass Mitarbeiter<br />
Schwierigkeiten mit der Priorisierung<br />
von Chefaufgaben haben.<br />
Alles was vom Chef oder Geschäftsführer<br />
kommt hat automatisch<br />
höchste Priorität.<br />
Das ist zunächst einmal oft so vom<br />
Chef gar nicht beabsichtigt, darüber<br />
hinaus kennt dieser nicht immer<br />
den Zeitplan und die laufenden Projekte<br />
jedes Mitarbeiters.<br />
Deswegen auch die Bitte an<br />
Vorgesetzte:<br />
Überprüfen Sie die Dringlichkeit<br />
Ihres Auftrages<br />
Gelegentlich auch mal einen längerfristigen<br />
Termin setzen!<br />
Lassen Sie das „Nein“ Ihres Mitarbeiters<br />
durchaus mal zu – oder<br />
fordern Sie es geradezu heraus!<br />
Ich hoffe, ich habe Sie mit diesem<br />
Mail für das Thema „Verbindlichkeiten“<br />
begeistert.<br />
Lassen Sie uns gegenseitig helfen<br />
und die Arbeit des anderen respektieren.<br />
Wir alle können in unserem Tätigkeitsbereich<br />
damit anfangen und<br />
verbindlicher sein.<br />
Letztendlich tut das übrigens<br />
auch unserem Selbstbewusstsein<br />
gut, wenn wir erkennen, dass wir<br />
verbindlicher und zuverlässiger<br />
werden.<br />
Kai Heß<br />
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I<br />
mmer wieder gilt als eines<br />
der wichtigsten Erfolgskriterien<br />
von Firmen, Vereinen und<br />
Gruppierungen das Schlagwort<br />
„Teamwork“.<br />
Teambuilding wird als Erfolgsgarant<br />
für gute Ergebnisse gesehen.<br />
In Interviews im Sport hört man<br />
immer wieder Aussagen wie:<br />
„unser Teamgeist hat den Erfolg<br />
ausgemacht, ohne mein Team wäre<br />
das nicht möglich gewesen…“<br />
Auch in der Managementliteratur<br />
gibt es endlos Bücher zum Thema<br />
„Erfolg durch Teambuilding“.<br />
Natürlich möchte ich das nicht abstreiten:<br />
Arbeit, Sport oder sonstige Betätigungen<br />
machen natürlich im Team<br />
mehr Spaß. Teamwork kann unterstützend<br />
und aufbauend wirken<br />
– aber: sind die Ergebnisse<br />
wirklich immer besser?<br />
Ein gewisser Herr Ringelmann<br />
(1861 – 1931) machte folgenden<br />
Versuch:<br />
Wenn eine Person eine Last von<br />
60 Kg ziehen kann, müssten doch<br />
2 Personen 120 Kg ziehen, 3 Personen<br />
180 Kg usw.<br />
Aber weit gefehlt: Je mehr Personen<br />
Ringelmann gleichzeitig an<br />
einem Tau ziehen ließ, desto<br />
geringer wurde die jeweilige Einzelleistung.<br />
Bei 8 Personenbetrug betrug die<br />
tatsächliche Einzelleistung im<br />
Durchschnitt nur noch knapp 30 Kg,<br />
also 49 %!<br />
2 Erklärungsansätze hierfür:<br />
Zunächst gibt es Koordinationsverluste,<br />
d.h. alle Teilnehmer<br />
müssten ja absolut simultan am Seil<br />
ziehen, um die volle Kraft übertragen<br />
zu können.<br />
Dazu kommt aber auch der Effekt<br />
des „sozialen Faulenzens“ (so<br />
heute etwas unschön in der Literatur<br />
bezeichnet).<br />
Das bedeutet: Sobald mehrere<br />
Personen in einer Gruppe auf ein<br />
gemeinsames Ziel hinarbeiten und<br />
Erfolg durch Teamwork?!<br />
dabei ihre Einzelleistung nicht klar<br />
zu erkennen ist, wird die physiologische<br />
Anspannung reduziert und die<br />
Motivation und Leistung sinkt.<br />
Besonders eklatant war dies bei<br />
Teammitgliedern, die ihre eigene<br />
Leistung als weniger relevant für<br />
das Teamergebnis ansahen.<br />
(Schwächere Sportler, neue Mitarbeiter,<br />
Lehrlinge etc.)<br />
Woran das genau liegt ist noch<br />
nicht absolut geklärt:<br />
Ob unser Körper auf „Sparbetrieb“<br />
schaltet, wenn nicht genau zu klären<br />
ist, wie viel Leistung man selbst<br />
erbringt oder ob es daran liegt, dass<br />
die eigene Leistung am Ende nicht<br />
mehr so stark wertgeschätzt wird,<br />
ist unklar.<br />
Vielleicht ist ein Versagen oder eine<br />
„schlechtere Leistung“ im Team<br />
auch nicht ganz so peinlich, als<br />
wenn man alleine „verliert“.<br />
Eigentlich ist das aber auch für die<br />
tägliche Arbeit mit Teams nicht entscheidend.<br />
Fakt ist:<br />
Nicht immer leistet ein Team in<br />
der Summe das, was aus den<br />
maximalen Einzelleistungen<br />
resultieren müsste<br />
Dieses „soziale Faulenzen“ tritt<br />
dabei nicht erst in der gemeinsamen<br />
Teamarbeit auf, sondern auch<br />
schon bei eventuellen, individuellen<br />
Vorbereitungen auf die eigentliche<br />
Arbeit.<br />
Auf eine Gruppenarbeit bereitet<br />
man sich schlechter vor, als auf<br />
eine Einzelarbeit!<br />
Nachgewiesen werden konnte das<br />
übrigens im Sport auch anhand von<br />
Fußballspielen:<br />
Bei über 3000 Bundesligaspielen<br />
wurde überprüft, wie sich ein Platzverweis<br />
auf die Erfolgsaussichten<br />
der dezimierten Mannschaft auswirkt.<br />
Und überraschenderweise erhöhten<br />
sich die Erfolgsaussichten eines<br />
solchen Teams bei einem Platzverweis<br />
in den letzten 20 Minuten.<br />
Grund wohl: Die verbleibenden<br />
Spieler strengten sich mehr an.<br />
War der Platzverweis vor der<br />
70. Minute, war der Ermüdungseffekt<br />
größer, die Erfolgsaussichten<br />
sanken.<br />
Freuen wir uns bei den nächsten<br />
Fußballspielen auf Platzverweise<br />
für unsere Mannschaft nach der<br />
70. Minute!<br />
Aber jetzt bitte nicht alle Teams in<br />
Einzelkämpfer aufsplitten oder die<br />
Mitarbeiteranzahl reduzieren!<br />
Teamwork hat gerade bei langfristigen,<br />
schwierigen Aufgaben viele<br />
positive und motivierende Effekte,<br />
hilft bei „Durchhängern“, spornt<br />
an, man lernt voneinander usw.<br />
Wir sollten aber ganz genau hinschauen,<br />
um den „Ringelmanneffekt“<br />
oder das „soziale Faulenzen“<br />
zu vermeiden:<br />
Überprüfen wir alle Koordinationsverluste!<br />
Wo gibt es Reibereien im Team<br />
(z.B: schlechte Kommunikation,<br />
Neid, Konfl ikte), wo gibt es Leerläufe<br />
in der Zusammenarbeit, wo werden<br />
Dinge doppelt gemacht oder<br />
vielleicht gar nicht, wenn sich jeder<br />
auf den anderen verlässt?<br />
Hier helfen Teamsitzungen, gezieltes<br />
Beobachten der Zusammenarbeit<br />
und der Arbeitsabläufe durch<br />
die Führungskraft oder auch mal<br />
Mut, etwas Neues auszuprobieren.<br />
Wie vermeiden wir „soziales Faulenzen“?<br />
Zunächst einmal ist es eine der<br />
wichtigsten Aufgaben einer Führungskraft,<br />
dies in einem Team<br />
nicht zu akzeptieren.<br />
Wenn ich als Führungskraft immer<br />
nur meine bekannten „Starkleister“<br />
bitte, etwas mehr zu tun oder Überstunden<br />
zu machen, werden diese<br />
mir das irgendwann übel nehmen.<br />
(Weg des geringsten Widerstandes)<br />
Wichtig erscheint mir aber zu sein,<br />
dass - soweit möglich - neben dem<br />
Teamergebnis auch immer das individuelle<br />
Ergebnis jedes Gruppenmitglieds<br />
beachtet wird.<br />
Sei es in Gesprächen mit der Führungskraft<br />
oder bei der Würdigung<br />
des Ergebnisses.<br />
Ich denke: Zu viel Anonymität<br />
schadet!<br />
Jedem Teammitglied muss<br />
immer wieder die Wichtigkeit<br />
seines persönlichen Beitrags<br />
für das Gesamtergebnis klar<br />
gemacht werden<br />
Jedes Teammitglied sollte so individuell<br />
wie möglich gefordert werden.<br />
Jede adäquate Einzelleistung muss<br />
gewürdigt werden.<br />
Es sollte klar sein, dass jedes<br />
Teammitglied Verantwortung für<br />
das Gesamtergebnis trägt und auch<br />
übernimmt.<br />
Absolut kontraproduktiv ist jede<br />
Missstimmung im Team:<br />
Hier ist es wichtig, möglichst schnell<br />
für Klärung zu sorgen, Verständnis<br />
bei jedem Gruppenmitglied für die<br />
anderen zu erzeugen und jede<br />
Überheblichkeit von „Überfl iegern“<br />
zu unterbinden.<br />
Manchmal hilft hier auch schon<br />
einmal ein Rollentausch oder eine<br />
„Durchmischung“ von Teams.<br />
Ohne Teamarbeit geht in unserer<br />
heutigen Gesellschaft fast nichts<br />
– gewisse „Spielregeln“ sind aber<br />
für gut funktionierende Teams<br />
unerläßlich!<br />
Kai Heß<br />
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I<br />
n den letzten Jahren geht die<br />
Tendenz in unserer Gesellschaft<br />
immer mehr in Richtung<br />
„Harmoniestreben“, „Konfl iktvermeidung“,<br />
„harmonisches Miteinander<br />
in Teams“, „Konsensfindung“.<br />
Wir entfernen uns immer weiter von<br />
kritischen Konflikten, von unterschiedlichen<br />
(geäußerten) Meinungen,<br />
von klaren Diskussionen.<br />
In der Kommunikation heißt das<br />
dann neudeutsch:<br />
„Suboptimales Ergebnis“,<br />
„tendenzielle Übereinstimmung“,<br />
„unbedingtes Anstreben von<br />
win – win – Situationen“, „unbedingte<br />
Kompromissbereitschaft“.<br />
Hinterher ist keiner mit dem Ergebnis<br />
zufrieden, aber zumindest gab<br />
es keinen Ärger.<br />
Was steckt dahinter?<br />
Irgendwann hat man in der Kommunikation<br />
und in der Führung<br />
(Erziehung) erkannt, dass es eine<br />
Sach – und eine Beziehungsebene<br />
gibt.<br />
Streit oder Konfl ikte führen oft zu<br />
Verstimmungen auf dieser Beziehungsebene.<br />
Leichter (besser?) lässt es sich<br />
in einer Firma oder Familie zusammenleben,<br />
wenn auf der Beziehungsebene<br />
„Sonnenschein<br />
herrscht“.<br />
Also: Lieber mal nachgeben, nicht<br />
zu klar und kontrovers kommunizieren,<br />
die eigene Meinung für sich<br />
behalten oder nur unklar formulieren<br />
(„Durch die Blume“).<br />
Das kann aus Angst vor Verlust<br />
(Arbeit, Freundschaft etc.) passieren<br />
oder auch aus (falscher) Erziehung:<br />
„Der Klügere gibt nach!“<br />
Vielleicht auch aus mangelndem<br />
Interesse?<br />
Gut finde ich hier einen Spruch, den<br />
ich gelesen habe:<br />
„Wenn der Klügere immer<br />
nachgibt, wird die Welt bald<br />
nur noch von den Dümmeren<br />
regiert!“<br />
Zuviel Harmonie ?<br />
Was sind die Folgen dieses „Harmoniestrebens“?<br />
Zunächst einmal werden die Ergebnisse<br />
einer Firma, Abteilung, Familie<br />
so schlechter.<br />
Der „Entscheider“ kennt nur seine<br />
Meinung, seine Sichtweise. In der<br />
heutigen Zeit ist unsere Welt so<br />
komplex, so vielschichtig, dass eine<br />
Person gar nicht alle Aspekte kennen<br />
kann.<br />
Unsere Zeit wird immer schnelllebiger.<br />
Das bedeutet, dass eine Person<br />
gar nicht immer überall auf dem<br />
aktuellsten Stand sein kann.<br />
Wenn niemand widerspricht ist hier<br />
auch keine Entwicklung möglich, da<br />
ja Alternativen gar nicht aufgezeigt<br />
werden.<br />
So werden immer mehr Fehler gemacht<br />
und die gleichen Fehler wiederholt.<br />
Gerade auch in Firmen fehlt den<br />
höchsten Chefs oft die Nähe zum<br />
(Tages-)Problem – wenn hier die<br />
Mitarbeiter an der Basis nicht widersprechen,<br />
werden Entscheidungen<br />
getroffen, denen dann jeder Praxisbezug<br />
fehlt.<br />
Dies wird dann hinterher (hinter<br />
vorgehaltener Hand) vehement von<br />
allen „Praktikern“ in einem Unternehmen<br />
kritisiert.<br />
Aber Mut zum offenen Dialog mit<br />
den Vorgesetzten fehlt auch beim<br />
nächsten Mal.<br />
Natürlich sind da jetzt nicht nur die<br />
Mitarbeiter Schuld, die nicht widersprechen,<br />
sondern auch viele Führungskräfte,<br />
die sich keine Zeit für<br />
Gespräche mit ihren Mitarbeitern<br />
nehmen, vorschnell handeln oder<br />
Kritik auch unterdrücken. (Alles hat<br />
2 Seiten!)<br />
Derjenige, der vorschnell zustimmt<br />
oder abnickt, verliert auch bald die<br />
Lust an den Ergebnissen. Es sind<br />
ja nicht seine, er hat ja nicht dazu<br />
beigetragen.<br />
(Vielleicht ist das auch ein Grund<br />
für die immer mehr zunehmende<br />
Demotivation vieler Mitarbeiter in<br />
Unternehmen?)<br />
Also: Was tun?<br />
Es würde uns allen helfen, in einer<br />
Umgebung zu leben, wo Konfl ikte<br />
oder Dissenz offen und ohne Angst<br />
angesprochen werden und wo keiner<br />
Angst vor negativen Reaktionen<br />
auf Widerspruch haben muss.<br />
Es gibt Unternehmen, die<br />
das geradezu provozieren:<br />
Mitarbeiter sollen eigene Projekte<br />
vorstellen, die so richtig schief<br />
gelaufen sind oder in denen nach<br />
„worst practice“ gesucht wird. (Also<br />
gerade nach den größten Misserfolgen<br />
geforscht wird).<br />
Diese werden dann mehr „gefeiert“<br />
als „best - practice“ Ergebnisse.<br />
In (ernst gemeinten) Mitarbeitergesprächen<br />
wird auch nach solchen<br />
Dissenz - Themen gesucht.<br />
Beide Konfliktparteien sollten<br />
aber einige Dinge beherrschen:<br />
• Kommunikationsgrundregeln:<br />
(z.B.: Sach – und Beziehungsebene<br />
trennen, keine „Mülleimerworte“,<br />
Sender – Empfängerregel<br />
etc)<br />
• Lösungsorientiert kommunizieren<br />
• Jeder sollte immer wieder an<br />
seiner eigenen Person (Konfl iktstilen)<br />
arbeiten und gerade auch<br />
hieran Kritik zulassen<br />
• Einigkeit darüber, dass ein<br />
offener und fairer Konfl ikt oder<br />
Dissenz allen hilft und somit zu<br />
fördern ist<br />
• Einführen von klaren Konfl iktspielregeln:<br />
(am besten helfen<br />
zu Beginn vielleicht feste Regularien<br />
– s.o. „worst – practice –<br />
Veranstaltungen; Mediatoren in<br />
Unternehmen; anonyme Kritik mit<br />
„Beschwerdekästen“ etc.)<br />
• Kritik oder abweichende Meinung<br />
von Entscheidern aktiv<br />
und immer wieder heraufordern.<br />
(Hier hilft es manchmal schon,<br />
wenn man sein Gegenüber zunächst<br />
mal nach dessen Meinung<br />
fragt, statt selbst zu Beginn die<br />
Vorgaben zu machen)<br />
• Man muss nicht zwanghaft in jeder<br />
Situation einer Meinung sein.<br />
Hier gibt es einen englischen<br />
Ausdruck dafür:<br />
„let´s agree to disagree“<br />
(Lass uns darüber einig sein,<br />
dass wir uns nicht unbedingt einig<br />
sein müssen … aber trotzdem<br />
uns als Person weiter achten)<br />
• Wichtig ist es meiner Meinung<br />
nach, zu akzeptieren, dass Konfl<br />
ikte auch einmal emotional werden<br />
dürfen. Jeder sollte nur hinterher<br />
die Größe haben, sich zu<br />
entschuldigen oder einzulenken,<br />
wenn der andere vielleicht doch<br />
Recht hat<br />
Wer es nicht so ganz formell und<br />
durchorganisiert möchte, für den<br />
habe ich vielleicht einen kleinen<br />
Hilfsgedanken für den nächsten<br />
(unausgesprochenen) Konfl ikt oder<br />
Dissenz:<br />
Überlegen Sie vorab einmal<br />
für sich oder zusammen<br />
mit Ihrem (Konfl ikt-)Partner:<br />
„Was würden wir am Anderen kritisieren,<br />
wenn wir für eine Stunde<br />
keine Angst vor negativen Reaktionen<br />
des Anderen haben müssten<br />
oder einfacher ausgedrückt:<br />
uns 1 Stunde lang nicht mögen<br />
müssten?“<br />
Harmonie ist zwar etwas sehr<br />
Schönes – sie muss aber ehrlich<br />
sein und unbedingt auch mal einen<br />
Konflikt aushalten!<br />
Kai Heß<br />
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SFAZ ist kein <strong>ZTN</strong> – Ge-<br />
oder ein arabi-<br />
Aheimcode<br />
scher Präsident.<br />
ASFAZ steht für die Übernahme<br />
von Eigenverantwortung<br />
von Mitarbeitern eines Unternehmens<br />
für die Gesamtinteressen<br />
ihrer Firma.<br />
ASFAZ heißt:<br />
Alle sind für alles<br />
zuständig!<br />
Das beginnt bei so einfachen<br />
Dingen, wie z.B. mal die Tasse<br />
seines Kollegen wegzuräumen,<br />
das Kopierpapier aufzufüllen,<br />
wenn ich die letzte Seite verbraucht<br />
habe und geht hin zu abteilungsübergreifendem<br />
Denken.<br />
Beinahe am wichtigsten sehe ich<br />
ASFAZ aber im Verhältnis zum<br />
Kunden:<br />
Wie oft habe ich schon Aussagen<br />
gehört wie:<br />
Ein Kellner: „Ich kann nichts<br />
dafür, dass das Essen kalt ist,<br />
das hat mir die Küche so gegeben…!“,<br />
„das Fleisch beziehen wir jetzt<br />
schon Jahre bei diesem Bauern,<br />
da gab´s noch nie Beschwerden…“<br />
Oder ein Innendienstmitarbeiter:<br />
„Lieber Kunde, da hat der Außendienst<br />
aber wieder einen Bock<br />
geschossen, da kann ich auch<br />
nichts dafür…!“<br />
Häufig beginnen intern solche<br />
Sätze dann mit: „Die da oben im<br />
2. Stock….“, oder „Was haben<br />
sich die da in der Hauptverwaltung<br />
wieder ausgedacht…?“<br />
Wir müssen wieder verstehen,<br />
dass es wichtig ist, dass wir ein<br />
Unternehmen sind, das an einem<br />
Strang zieht und mit einer Sprache<br />
spricht.<br />
„Die da…!“ bedeutet: Ich interessiere<br />
mich nur noch für meine<br />
Arbeit, für meine Abteilung und<br />
mein Ergebnis.<br />
Was aus den Kollegen oder aus<br />
dem Gesamtunternehmen wird<br />
ist mir egal, solange es mich nicht<br />
betrifft.<br />
„Die da…!“ gibt´s übrigens auch<br />
in der Führungsetage oder in einer<br />
Niederlassung…<br />
In einer Firma habe ich erlebt,<br />
wie eine Schicht die letzten<br />
Materialien verbraucht hat, ohne<br />
die nächste Schicht oder die Beschaffung<br />
zu informieren, dass<br />
das Material ausgegangen ist.<br />
Dass die nächste Schicht dann<br />
nicht mehr arbeiten konnte war<br />
egal.<br />
Motto: „Nach mir die Sintfl ut“.<br />
Problem ist, dass auch der 2.<br />
Schicht mal das Material ausgeht<br />
– warum sollten die es dann besser<br />
machen?<br />
Wie entsteht ASFAZ?<br />
Zunächst einmal: Verordnen<br />
kann man es nicht!<br />
ASFAZ muss (vor)gelebt<br />
werden<br />
Wenn schon die Geschäftsleitung,<br />
die Führungskräfte nicht<br />
an einem Strang ziehen, kann<br />
man von den Mitarbeitern dieses<br />
kaum erwarten.<br />
ASFAZ muss Firmenphilosophie<br />
werden<br />
• Gemeinsame Ziele, statt oder<br />
neben individuellem Controlling<br />
bis in die letzte Ecke<br />
• Offene Informationspolitik, ehrlicher<br />
Umgang miteinander<br />
• Offene Kommunikation über<br />
alle Ebenen<br />
• Beteiligung der Mitarbeiter<br />
am Unternehmenserfolg (das<br />
muss nicht immer gleich eine<br />
Gehaltserhöhung für alle sein,<br />
manchmal reicht auch ein<br />
„Danke für den Einsatz“)<br />
• Vorleben von Einigkeit im Führungskreis<br />
• Aufzeigen von Synergieeffekten<br />
statt Abteilungsdenken<br />
Basis von alledem ist ein gemeinsames<br />
„Wir – Gefühl“.<br />
Früher war man noch stolz darauf<br />
bei „Siemens“ zu arbeiten, ein<br />
„Daimler“ zu sein.<br />
Dies erlebt man heute nur noch<br />
selten. (Meist in kleineren Firmen,<br />
wo der Kontakt zwischen<br />
Geschäftsleitung und Basis noch<br />
existiert und über die Auswertung<br />
von Zahlen hinausgeht)<br />
Vor etlichen Jahren waren wir<br />
von <strong>ZTN</strong> zu einer Weihnachtsfeier<br />
in einem Hotel in Österreich.<br />
Wir hatten dieses Haus Jahre<br />
zuvor trainiert. (Auch hinsichtlich<br />
ASFAZ)<br />
Es fehlte beim Abendessen eine<br />
Gabel. Wir baten den Weinsommelier<br />
(der <strong>ZTN</strong> nicht kannte)<br />
beim Service Bescheid zu sagen.<br />
Er bestand darauf, uns<br />
die Gabel selbst zu bringen.<br />
Später erklärte er uns, dass<br />
in der Küche ein Schild hinge:<br />
„ASFAZ“ – und alle leben dies!<br />
Insoweit sei er auch für Dinge zuständig,<br />
die nicht in sein Ressort<br />
fallen.<br />
Hauptsache der Kunde sei zufrieden!<br />
Übrigens heißt ASFAZ nicht,<br />
dass jeder alles können muss.<br />
Es gibt in jedem Unternehmen<br />
Spezialisten. Aber das sind nicht<br />
„die da…“ , sondern ein (anderer)<br />
Teil des Ganzen.<br />
Verantwortlich dafür, dass sich<br />
unsere Kunden wohlfühlen, Ergebnisse<br />
erreicht werden, sind<br />
wir alle!<br />
Identifi kation mit einem Unternehmen<br />
ist ein sehr hoher Motivationsfaktor<br />
und damit auch Bindungsfaktor<br />
in Zeiten von (Fach-)<br />
Kräftemangel und Demotivation.<br />
Ansatzpunkte gehen für mich in<br />
2 Richtungen:<br />
1. Ein Unternehmen muss „identifikationswert“<br />
sein:<br />
Dazu gehört:<br />
• Mitarbeiter beteiligen. Im Sinne<br />
von Informieren, an Entscheidungen<br />
beteiligen, an Erfolgen<br />
teilhaben lassen<br />
• Dazu gehört auch, jeden Mitarbeiter<br />
als Individuum und nicht<br />
nur als „Betriebsmittel“ zu sehen,<br />
Interesse für ihn zu zeigen<br />
und ihn wertzuschätzen.<br />
2. Aber auch Mitarbeiter sollten<br />
sich im Gegenzug mal wieder<br />
Gedanken machen, ob man<br />
alle Leistungen eines Unternehmens<br />
(z.B: pünktliche<br />
Gehaltszahlung, ordnungsgemäßer<br />
Arbeitsplatz, soziale<br />
Leistungen…) immer als gegeben<br />
ansehen muss.<br />
Wäre es nicht auch einmal<br />
spannend, die Eigeninitiative,<br />
die wir oft im Privaten (Verein,<br />
Hobby, Freizeit) aufbringen<br />
auch mal im Beruf zu zeigen,<br />
statt über alles zu meckern,<br />
was nicht perfekt läuft?<br />
Vorschlag:<br />
Jeder sollte damit anfangen und<br />
nicht warten, bis „die da…“ beginnen.<br />
ASFAZ gilt auch hier.<br />
Ein Unternehmen, auf das jeder<br />
im Betrieb stolz ist, wäre ein reizvolles<br />
Ziel für alle!<br />
Kai Heß<br />
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TUN!<br />
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Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,<br />
T U N ! – unser Vertriebsmail<br />
unser <strong>ZTN</strong> Vertriebs – und Kommunikationsmail gibt es nun schon seit einigen Jahren. Immer mehr Leser und<br />
Interessierte kommen dazu.<br />
Ihre Feedbacks sind sehr positiv:<br />
Wir haben den richtigen Umfang für ein solches Informationsmail getroffen.<br />
Überwiegend sind unsere Artikel auch sehr praxisnah und umsetzbar.<br />
Natürlich war nicht jeder von Anfang an dabei und so kann es natürlich sein, dass Ihnen Mails in Ihrer<br />
„Sammlung“ fehlen, die gerade für Sie sehr wichtig wären.<br />
Aus diesem Grund haben wir hier einen Überblick für Sie erstellt, welche Fachartikel bereits erschienen sind.<br />
Wenn Sie feststellen, dass Ihnen der ein oder andere Artikel fehlt, dann schreiben Sie uns bitte eine<br />
kurze Mail an dagmar.hess@ztn.biz mit einem Hinweis auf die von Ihnen gewünschten Ausgabe.<br />
Gerne schicken wir Ihnen diese dann per Mail zu.<br />
Unsere bisher erschienenen Ausgaben:<br />
Ausgabe 1: „Wie begeistere ich meine Kunden“<br />
Ausgabe 2: „Der erste Eindruck“<br />
Ausgabe 3: „Vom Zuhören“<br />
Ausgabe 4: „WBDFM (Was bedeutet das für mich als Kunde)“<br />
Ausgabe 5: „Alle Kunden sind gleich!?“<br />
Ausgabe 6: „Wie verhalte ich mich am Telefon?“<br />
Ausgabe 7: „Die Beschwerde – ein Geschenk“<br />
Ausgabe 8: „Die verschiedenen Ebenen der Kommunikation“<br />
Ausgabe 9: „Das Selbstwertgefühl“<br />
Ausgabe 10: „Mülleimerworte“<br />
Ausgabe 11: „Starke Worte in der Kommunikation“<br />
Ausgabe 12: „Elevator Pitch“<br />
Ausgabe 13: „Vom Umgang mit Kundeneinwänden“<br />
Ausgabe 14: „Die Pascal – Methode“<br />
Ausgabe 15: „Lösungsorientierte Kommunikation Teil 1“<br />
Ausgabe 16: „Lösungsorientierte Kommunikation Teil 2“<br />
Ausgabe 17: „Unangenehme Gespräche Teil 1“<br />
Ausgabe 18: „Unangenehme Gespräche Teil 2“<br />
Ausgabe 19: „Loben“<br />
Ausgabe 20: „Die Ich – Botschaft“<br />
Ausgabe 21: „Richtig Nein sagen“<br />
Ausgabe 22: „KISS – keep it short and simple“<br />
Ausgabe 23: „Besprechungen Teil 1“<br />
Ausgabe 24: „Besprechungen Teil 2“<br />
Ausgabe 25: „Weichmacher in der Kommunikation“<br />
Ausgabe 26: „Die Frage“<br />
Ausgabe 27: „Körpersprache Teil 1“<br />
Ausgabe 28: „Körpersprache Teil 2“<br />
Ausgabe 29: „Selbstgespräche“<br />
Ausgaben 30 - 32: „Erfolgreich bei Reden und Vorträgen“<br />
Ausgabe 33: „Das Kommunikations - Beziehungs - Konto“<br />
Ausgabe 34: „Telefonverkauf und tel. Terminvereinbarung“<br />
Ausgaben 35 - 37: "Kritikgespräche erfolgreich führen"<br />
Ausgabe 38: "E - Mail"<br />
Ausgabe 39: "ASFAZ"<br />
In unserem „Bewegermagazin“ sind u.a.<br />
noch folgende Artikel erschienen:<br />
• „Der Chef als Müllhalde“ – warum ist Delegation für Führungskräfte<br />
so wichtig?<br />
• „Säge schärfen“ – Konzentration auf wichtige Aufgaben in der Arbeit.<br />
• „Mitarbeitermotivation“<br />
Für ganz Interessierte gibt es noch 3 <strong>ZTN</strong> Bücher,<br />
die Sie gerne auch über uns bestellen können.<br />
(Preis jeweils incl. MwSt. zzgl. Porto)<br />
Preis: 25,- € Preis: 17,44 € Preis: 10,83 €<br />
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W<br />
enn in Seminaren die Frage<br />
nach den größten „Zeitfressern“<br />
in der täglichen<br />
Arbeit aufkommt, ist die E-Mail immer<br />
ganz weit vorn vertreten.<br />
50 bis 100 E-Mails pro Tag sind für<br />
viele Arbeitnehmer oder Führungskräfte<br />
in Schlüsselpositionen keine<br />
Seltenheit.<br />
Häufig sind das leider keine übersichtlichen<br />
Kurzinformationen,<br />
sondern Prosa – Schriftstücke mit<br />
endlosen Anhängen oder Weiterleitungen.<br />
Eigentlich war die E-Mail ja als Vereinfachung<br />
von Brief, Fax und ggf.<br />
auch Telefonat gedacht.<br />
Das würde bedeuten, dass wir vor<br />
E-Mail Einführung ebenso viele<br />
Briefe, Telefonate, Faxe erhalten<br />
haben müssten.<br />
Also irgendetwas ist schiefgelaufen<br />
– oder läuft schief, beim E-Mail!<br />
Schauen wir uns zunächst einmal<br />
die Vorteile einer E-Mail an:<br />
• Schnelligkeit im Vergleich zum<br />
Brief /Fax<br />
• Sicheres Ankommen beim Adressaten,<br />
gute Ablagemöglichkeit<br />
• Nachweisfunktion im Verhältnis<br />
zum Telefonat oder persönlichem<br />
Gespräch<br />
• Kostengünstig, platzsparend<br />
• Informationen an viele Menschen<br />
gleichzeitig möglich<br />
Die Nachteile liegen auf der Hand:<br />
• Überinformation, Infoflut<br />
• Unüberlegtes Versenden<br />
• Weniger persönliche Gespräche /<br />
Kontakte<br />
Die Frage ist also: Wie verwenden<br />
wir die E-Mail so, dass sie möglichst<br />
gewinnbringend für alle Teilnehmer<br />
ist?<br />
Wichtigster Grundsatz zunächst<br />
einmal:<br />
Die E-Mail ersetzt nie das<br />
persönliche Gespräch<br />
• Persönliche Kontakte sind gerade<br />
auch im Arbeitsleben sehr wichtig.<br />
Wer Anweisung oder wichtige<br />
Informationen an Mitarbeiter oder<br />
Kollegen nur noch per E-Mail verteilt,<br />
sich hinter Emails versteckt,<br />
wird sehr schnell nicht mehr als<br />
Führungskraft oder Kollege akzeptiert<br />
sein.<br />
• Andererseits ist die E-Mail, bei<br />
vernünftiger Benutzung, ein<br />
rücksichtsvolles Kommunikationsmittel:<br />
Jedes Telefonat, oder<br />
persönliches Ansprechen, stört<br />
den Gesprächspartner unmittelbar,<br />
unterbricht ihn in seiner aktuellen<br />
Arbeit. Eine E-Mail kann<br />
auch später bearbeitet werden.<br />
• Setzen Sie Sich bitte auch nicht<br />
unter Druck jede E-Mail sofort<br />
beantworten zu müssen. Wäre es<br />
extrem wichtig, würde der Sender<br />
anrufen. Lesen Sie 3 Mal am Tag<br />
Ihre E-Mails und arbeiten Sie diese<br />
dann konzentriert ab. Hängen<br />
Sie nicht immer mit einem Auge<br />
am Posteingang. Das erspart viel<br />
Zeit.<br />
• Das bedeutet aber auch, dass<br />
ich die Beantwortung einer<br />
E-Mail nicht sofort erwarten darf.<br />
Ich persönlich bin der Meinung,<br />
dass man dem E-Mail-Adressaten<br />
durchaus 1 Tag für die Beantwortung<br />
Zeit lassen sollte.<br />
Andererseits erwarte ich das aber<br />
dann auch von meinem E-Mail –<br />
Partner. (Bei längerer Abwesenheit<br />
gibt es ja einen „Abwesenheitsassistent“!)<br />
E-M@il<br />
• Unsinnig ist für mich: Ein Mail<br />
schicken und nach kurzer Zeit<br />
nachtelefonieren: „Hast Du mein<br />
Mail nicht erhalten?“ Wenn es so<br />
dringend ist, sollte ich telefonieren.<br />
Erwarten darf ich aber nicht,<br />
dass mein Adressat ständig nur<br />
am Posteingang hängt.<br />
• Genauso seltsam fi nde ich die E-<br />
Mail – Versender deren E-Mails<br />
immer „! – wichtig“ sind: Für mich<br />
gibt es 3 Möglichkeiten:<br />
1. Der Versender weiß nicht, wie<br />
man die „! – wichtig –Taste“ ausschaltet.<br />
2. Der Versender sieht sich als<br />
wahnsinnig wichtig an, akzeptiert<br />
aber nicht, dass andere auch<br />
wichtige Dinge zu tun haben.<br />
3. Der Versender hat ein falsches<br />
Zeitmanagement, da er immer<br />
erst „auf den letzten Drücker“ arbeitet<br />
und es deshalb besonders<br />
eilig hat.<br />
Also, bitte zurückhaltend mit<br />
dieser Option umgehen, dann<br />
reagiert mein Umfeld auch wirklich<br />
schnell, wenn ich die Taste<br />
einmal verwende!<br />
• Adressat einer E-Mail:<br />
Ich denke, dass die Belästigung<br />
durch E-Mails hauptsächlich daher<br />
rührt, dass viel zu bedenkenlos<br />
mit Adressaten, „cc“ und „bcc“<br />
umgegangen wird.<br />
Vielleicht ist es die Angst, jemanden<br />
bei einer Information zu vergessen<br />
oder Absicherung, damit<br />
sich bei mir hinterher keiner beschweren<br />
kann oder Leistungsnachweis?<br />
Bitte überlegen Sie lieber 2<br />
Mal, wen Sie in cc oder bcc setzen.<br />
Muss dieser wirklich sofort<br />
und durch E-Mail unterrichtet<br />
werden,oder reicht auch ein Hinweis<br />
beim nächsten Treffen?<br />
Sollten Sie Sich oft als Adressat<br />
„belästigt“ fühlen, halte ich auch<br />
einen freundlichen Hinweis darauf<br />
für durchaus angebracht.<br />
• In jede E-Mail gehört ein aussagekräftiger<br />
Betreff:<br />
Um was genau geht es, was ist<br />
wichtig?<br />
• Ich halte es für sinnvoll, gleich an<br />
den Beginn der Mail zu setzen,<br />
was durch die Mail zu veranlassen<br />
ist, wer auf die Mail reagieren<br />
soll. (der Tipp hierzu kam von<br />
einem Geschäftsführer eines Unternehmens,<br />
mit dem wir gerade<br />
zusammenarbeiten)<br />
• Dieses kann in ein, zwei knappen<br />
Sätzen geschehen. Jeder<br />
kann dann schnell entscheiden,<br />
ob er sofort reagieren muss, die<br />
E-Mail erst später bearbeitet oder<br />
ablegt.<br />
• Es gilt immer die „KISS – Regel“<br />
(keep it short and simple).<br />
E-Mail ist keine Prosa,<br />
sondern sollte kurze<br />
Informationen bieten<br />
Das bedeutet für mich aber nicht,<br />
dass man Höflichkeitsformeln<br />
(Anrede, Absender…) vergessen<br />
sollte, nur in Bruchstücken<br />
schreibt, Groß- und Kleinschreibung<br />
missachtet oder auf Rechtschreibung<br />
keinen Wert legt.<br />
Wenn wir alle sorgsamer mit<br />
E-Mails umgehen, stellen diese<br />
wirklich ein sinnvolles und wichtiges<br />
Kommunikationsmittel dar.<br />
Ich halte es durchaus für gut,<br />
den Umgang mit Mails in<br />
einem Unternehmen einmal zu<br />
thematisieren, sich E-Mail-Regeln<br />
aufzustellen – und sich dann auch<br />
daran zu halten!<br />
Ich hoffe, unser Vertriebsmail<br />
war keine Belastung für Sie und<br />
wünsche Ihnen viele rücksichtsvolle<br />
E-Mail-Partner!<br />
Kai Heß<br />
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I<br />
Kritikgespräche erfolgreich führen Teil 2<br />
n einigen früheren Mails haben<br />
wir uns intensiv mit einzelnen<br />
Aspekten von Kritikgesprächen<br />
beschäftigt. (Vgl. Mails: „Schwierige<br />
Gespräche“, „Lösungsorientierte<br />
Kommunikation“, „Mülleinerworte“<br />
usw.)<br />
Anspruch heute soll eine kurze<br />
Zusammenfassung, eine Art<br />
„Checkliste“, sein.<br />
Nach unserer guten Vorbereitung<br />
auf das Kritikgespräch gilt es jetzt<br />
im eigentlichen Gespräch wichtige<br />
Grundsätze zu beachten:<br />
Wichtigster Grundsatz hierbei sollte<br />
immer die Trennung von Person<br />
und Sache sein.<br />
Wir kritisieren<br />
Tatsachen und<br />
Verhalten, niemals<br />
die Person unseres<br />
Gesprächspartners<br />
Das heißt nicht, dass Kritikgespräche<br />
immer nur sachlich ablaufen<br />
sollen.<br />
Dies ist meines Erachtens gar nicht<br />
möglich. So sachlich kann fast niemand<br />
sein, dass ihn Kritik persönlich<br />
unberührt lässt.<br />
Ja zu Emotionen im Kritikgespräch:<br />
Sie bedeuten Engagement<br />
und Interesse.<br />
Aber das sollten keine negativen<br />
Emotionen sein, die gegen einen<br />
anderen gerichtet sind.<br />
Ich kann jedoch durchaus zu erkennen<br />
geben, dass ich enttäuscht<br />
oder verärgert bin.<br />
Nein zu Emotionen, die sich gegen<br />
einen anderen richten:<br />
Beleidigungen, Sticheleien, verletzende<br />
Ironie und Zynismus.<br />
Kritikgespräche<br />
sollten auch immer<br />
lösungsorientiert statt<br />
problemorientiert sein<br />
Wer Schuld an einem Fehler hat<br />
oder was falsch gelaufen ist, nur<br />
kurz behandeln.<br />
Viel wichtiger erscheint mir die Frage:<br />
„Was können wir in Zukunft tun,<br />
damit der Fehler nicht noch mal<br />
passiert?“<br />
Dieser lösungsorientierte Ansatz ist<br />
zukunftsorientiert und hat weniger<br />
mit Vorwürfen und Rechtfertigungen<br />
zu tun, als mit Ideen und möglichen<br />
Veränderungen.<br />
In unseren Seminaren üben wir ein<br />
6 – stufiges „win – win – Modell“<br />
zur Problemlösung:<br />
1. Problem genau definieren<br />
Dabei gilt: Kurze, klare Darstellung<br />
meiner Sicht des Problems, des<br />
Fehlverhaltens oder meines Kritikpunktes.<br />
Ich bin hier kein Fan der lange gelehrten<br />
„Sandwich – Taktik“.<br />
Diese besagt: Jedes Kritikgespräch<br />
erst einmal mit einem Lob zu beginnen,<br />
dann zu kritisieren und am<br />
Schluss wieder zu loben.<br />
Hier weiß keiner woran man ist und<br />
alles verschwimmt ineinander.<br />
Haben Sie Mut zu klaren Äußerungen!<br />
Dann aber gilt:<br />
„Verstehen vor<br />
verstanden werden!“<br />
Ich möchte zunächst einmal ganz<br />
genau die Meinung des anderen<br />
kennen lernen. (Meine Meinung<br />
kenne ich ja schon!)<br />
Wichtig hierfür ist:<br />
• Aktives Zuhören<br />
• Interesse für die Meinung des anderen<br />
zeigen<br />
• Wichtiges abschließend zusammenfassen.<br />
2. Lösungsvorschläge sammeln<br />
Hier gilt für mich immer:<br />
Am Besten ist es, mein Gegenüber<br />
kommt mit einer eigenen Idee zur<br />
Problemlösung, die für mich tragbar<br />
ist.<br />
Mit eigenen Ideen identifiziert sich<br />
ein Mensch leichter als mit Vorgaben.<br />
Ggf. hilft es auch, den Gesprächspartner<br />
durch intelligente Fragen zu<br />
einer eigenen Lösung zu führen.<br />
Versuchen Sie mehrere gemeinsame<br />
Lösungsansätze zu erarbeiten<br />
und verbeißen Sie Sich nicht gleich<br />
in die erstbeste Idee.<br />
Hier gilt die wichtige Brainstormingregel:<br />
Erst Lösungsvorschläge<br />
sammeln, dann:<br />
3. Lösungsvorschläge bewerten<br />
und sich<br />
4. für eine Lösung entscheiden<br />
Hier sollte man sich für eine möglichst<br />
gemeinsame Lösung entscheiden,<br />
hinter der beide Seiten<br />
stehen.<br />
Einseitige Lösungen bergen immer<br />
die Gefahr, dass eine Seite hinterher<br />
keine große Energie in die Umsetzung<br />
steckt und die andere Seite<br />
mehr Umsetzungsdruck entwickeln<br />
muss.<br />
Treffen Sie am Ende eine eindeutige<br />
und klare Vereinbarung und<br />
gehen Sie nicht mit gegenseitigen<br />
freundlichen Absichtserklärungen<br />
auseinander:<br />
„Ich werde mich bemühen…, ich<br />
versuche in Zukunft pünktlicher zu<br />
sein…“<br />
In solchen Erklärungen steckt<br />
schon der erste Schritt zum Misserfolg<br />
der Vereinbarung.<br />
Also besser:<br />
5. WWW + K<br />
Eine Formel für Umsetzungserfolg:<br />
Wer macht<br />
was bis wann und wie wird<br />
kontrolliert?<br />
Klare Verantwortlichkeiten festlegen,<br />
konkret vereinbaren, was<br />
getan wird (Handlungsschritte fi xieren,<br />
klares Ziel festlegen), bis wann<br />
erwarten wir eine Veränderung<br />
und ganz wichtig: bereits jetzt den<br />
nächsten Termin festlegen, an dem<br />
die Vereinbarung überprüft wird.<br />
6. Erfolg der Lösung beurteilen<br />
Das ist das gemeinsame Feedbackgespräch.<br />
Und das ist ganz wichtig und sollte<br />
(gerade auch in der Führungsarbeit)<br />
nie vergessen werden:<br />
Kam es zu keiner Veränderung,<br />
müssen weitere Konsequenzen besprochen<br />
werden.<br />
Kam es zu einer Verbesserung, hat<br />
unser Gegenüber ein Recht auf<br />
positives Feedback.<br />
Wichtig erscheint mir in solchen<br />
Kritikgesprächen zu sein, dass ich<br />
die Person des anderen immer<br />
respektiere.<br />
D.h.: Lassen Sie den Anderen<br />
immer sein Gesicht wahren, akzeptieren<br />
Sie, dass es auch andere<br />
Meinungen geben kann.<br />
Drohungen, Erziehungsversuche,<br />
Zynismus oder Vergleiche mit anderen<br />
Personen haben in einem<br />
solchen Gespräch nichts zu suchen.<br />
Andererseits sollten wir des lieben<br />
Friedens Willen keine „faulen Kompromisse“<br />
akzeptieren, die eh´ nicht<br />
dauerhaft tragfähig sind.<br />
Beim nächsten Mal beschäftigen<br />
wir uns mit dem Thema:<br />
„Verhalten nach einem Kritikgespräch“.<br />
Bis dahin viel Erfolg bei der<br />
Umsetzung!<br />
Kai Heß<br />
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Kritikgespräche erfolgreich führen Teil 3<br />
Kritikgespräche sind meist für<br />
beide Seiten nicht einfach<br />
und häufig wenig angenehm.<br />
Es wäre also schade, wenn wir<br />
im Nachgang zu einem solchen<br />
Gespräch Fehler machen, die<br />
unsere ganze Mühe zunichte machen.<br />
Den ersten Schritt zu einer erfolgreichen<br />
Umsetzung der Vereinbarungen<br />
aus dem Kritikgespräch<br />
haben wir im letzten Mail<br />
bereits besprochen:<br />
Fixieren Sie unbedingt, wenn<br />
möglich schriftlich, alle wichtigen<br />
Vereinbarungen aus dem Gespräch.<br />
W W W + K – Formel: wer<br />
macht was bis wann und<br />
wann wird<br />
kontrolliert?<br />
Dies vermeidet nachträglich Unklarheiten,<br />
Unsicherheiten und<br />
weitere Diskussionen über Themen,<br />
die bereits besprochen<br />
sind.<br />
Der Streit, der Konfl ikt, die Kritik<br />
sollte dann auch wirklich<br />
„ad acta“ gelegt werden.<br />
Jeder Konfliktpartner hat jetzt die<br />
Gelegenheit, die Vereinbarungen<br />
umzusetzen.<br />
Hierfür sollte ihm eine ehrliche<br />
Chance eingeräumt werden.<br />
Wenn ich meinem Gegenüber<br />
hier nicht vertrauen kann oder<br />
eine Veränderung ihm eh´ nicht<br />
zutraue, sollte ich mir das Kritikgespräch<br />
lieber von Anfang sparen<br />
und andere Konsequenzen<br />
überlegen.<br />
Sollte ich feststellen, dass mein<br />
Gegenüber durch die Kritik betroffen<br />
ist, halte ich es für ein Zeichen<br />
persönlicher Stärke, jetzt<br />
den ersten Schritt der Versöh-<br />
nung zu machen.<br />
Gehen Sie auch Ihren Gegenüber<br />
zu und reichen ihm die Hand.<br />
Das zeigt diesem, dass Sie sehr<br />
wohl zwischen sachlicher Umsetzung<br />
und der Person des Kritisierten<br />
unterscheiden können.<br />
Es gibt ihm Sicherheit und Vertrauen,<br />
was gerade jetzt wichtig<br />
für ihn sein kann.<br />
Absolut verboten ist es, jetzt<br />
Dritte oder Unbeteiligte mit einzubeziehen<br />
und die Inhalte des<br />
Gespräches weiter zu erzählen.<br />
Unangebracht sind jetzt auch Sticheleien<br />
oder auch nachträgliche<br />
Rechthabereien:<br />
„Siehst Du, das hab ich Dir doch<br />
gleich gesagt…, es geht doch,<br />
warum nicht gleich so…, war<br />
doch gar nicht so schwer…“<br />
Natürlich sollte man seinem Gesprächspartner<br />
hinterher, wie<br />
vereinbart, ein Feedback geben.<br />
Dies darf aber nicht überheblich<br />
oder arrogant rüberkommen.<br />
Ihrem Gegenüber ist die Veränderung<br />
vielleicht sehr schwer gefallen,<br />
da braucht er niemanden,<br />
der sich darüber lustig macht<br />
oder die Bemühungen verniedlicht.<br />
Jetzt stellt sich natürlich die Frage:<br />
„Was tun, wenn das Kritikgespräch<br />
erfolglos war und<br />
sich keine Veränderung<br />
einstellt?“<br />
Oft hören wir dann die etwas<br />
entmutigte Aussage von<br />
Führungskräften oder Eltern:<br />
„Jetzt habe ich Dir das Ganze<br />
schon 100 Mal erklärt, ich erklär´s<br />
Dir ein letztes Mal!“<br />
(Beim 101. Mal wird es dann<br />
sicher funktionieren!)<br />
Hier gilt die Devise, dass auch<br />
auf jedes Kritikgespräch einmal<br />
eine Konsequenz folgen muss:<br />
Wenn ich keine Konsequenzen<br />
treffen will, sollte ich mir dann<br />
vorher überlegen, ob ich das<br />
Kritikgespräch überhaupt durchführe.<br />
Drohungen mit Konsequenzen,<br />
die ich dann<br />
nicht durchführe, machen<br />
unglaubwürdig.<br />
Wie oft wird mit Abmahnungen<br />
gedroht, obwohl ich mir die Kündigung<br />
des Mitarbeiters gar nicht<br />
leisten kann oder völlig überzogene<br />
Drohungen ausgesprochen:<br />
„Wenn du nicht pfl egsamer<br />
mit deiner Kleidung umgehst, wasche<br />
ich sie dir nie wieder…“<br />
Wie lange nimmt uns dann unser<br />
Gegenüber noch ernst?<br />
Mir gefällt das sogenannte<br />
„Prinzip der logischen Folge“<br />
Dieses besagt: Sanktionen sind<br />
dann am leichtesten zu akzeptieren,<br />
wenn sie logische Folge des<br />
eigenen Handelns sind.<br />
Wer was falsch macht, muss das<br />
mit Überstunden nacharbeiten,<br />
nicht zur Strafe, sondern weil es<br />
notwendig ist.<br />
Wer auf dem Betriebsgelände in<br />
der Feuerwehrzufahrt parkt wird<br />
abgeschleppt und bekommt keine<br />
Abmahnung.<br />
Diese logische Folge ist eine<br />
Reaktion auf ein Fehlverhalten,<br />
aber keine Strafe ohne wirklichen<br />
Bezug.<br />
Denken Sie besser in<br />
„logischen Folgen“ statt in<br />
„Strafmaßnahmen“<br />
Dabei helfen uns zwei Fragen:<br />
Was sind die natürlichen Folgen<br />
des Fehlverhaltens und was kann<br />
der Urheber tun, um den Schaden<br />
zu beheben, begrenzen oder<br />
vermindern?<br />
Der Grundgedanke der dahinter<br />
steht besagt, dass kein Mensch<br />
etwas tut, von dem er weiß,<br />
dass es ihm schadet.<br />
Dazu muss er aber die negativen,<br />
logischen Folgen kennen.<br />
Zum Schluss schadet es ganz<br />
und gar nicht, wenn man von Zeit<br />
zu Zeit sein eigenes Kritikverhalten<br />
immer wieder selbstkritisch<br />
überprüft:<br />
Bin ich immer noch zu weich,<br />
spreche ich, mich störende Punkte,<br />
zu wenig oder zu umständlich<br />
an, ordne ich der Harmonie<br />
alles unter oder war ich wieder<br />
zu hart, unnachgiebig persönlich<br />
verletzend und habe meinen Gesprächspartner<br />
als Gegner gesehen?<br />
Hier kann man sich durchaus<br />
auch mal Feedback aus seinem<br />
Umfeld einholen, denn nicht immer<br />
erkennen wir eigene Fehler<br />
im Gesprächsverhalten und deren<br />
Wirkung auf unsere Gegenüber.<br />
Gehen Sie Ihr nächstes Kritikgespräch<br />
mutig, aber rücksichtsvoll<br />
an.<br />
Frei nach dem Motto „hart im Inhalt,<br />
weich in der Verpackung“!<br />
Kai Heß<br />
<strong>ZTN</strong> Training & Consulting<br />
<strong>ZTN</strong><br />
Training & Consulting<br />
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In der Telle 3<br />
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Deutschland<br />
Kapellenweg 1a<br />
D - 85625 Berganger<br />
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Schweiz<br />
Lilienweg 9<br />
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TUN!<br />
<strong>ZTN</strong> Vertriebsmail März 2011<br />
<strong>ZTN</strong> Training & Consulting . Österreich - Deutschland - Schweiz . www.ztn.biz<br />
Kritikgespräche erfolgreich führen Teil 1<br />
ritikgespräche erfolgreich führen<br />
Kist sicherlich eine der Königsdisziplinen<br />
der Kommunikation und<br />
Führung.<br />
Erfolgreich heißt dabei:<br />
• Sachliches Ziel erreichen<br />
• Eine gute Beziehung zum Gesprächspartner<br />
aufrecht erhalten<br />
• Und dies aber nicht nur auf Kosten<br />
der eigenen Meinung<br />
In Seminaren wünschen sich die<br />
Teilnehmer hierzu oft eine Checkliste<br />
oder Zusammenfassung, was alles zu<br />
beachten ist.<br />
Ich denke, es ist ein hoher Anspruch,<br />
hierzu ausreichend und fundiert<br />
alles in wenigen Zeilen zusammen zu<br />
fassen – aber stellen wir uns dieser<br />
Herausforderung!<br />
Basis<br />
jedes erfolgreichen<br />
Kritikgespräches<br />
ist zunächst eine<br />
gute Vorbereitung<br />
Diese beinhaltet:<br />
Welche Ziele möchte ich im Gespräch<br />
erreichen? (Beachte: Sachliche<br />
Ziele und Beziehung positiv aufrecht<br />
erhalten)<br />
Diese Ziele schriftlich fi xieren. Sie<br />
leiten mich im Gespräch, vermeiden,<br />
dass ich in Punkten nachgebe, die<br />
nicht verhandelbar sind und gewährleisten,<br />
dass ich nichts vergesse und<br />
hinterher das Gespräch nochmals aufrollen<br />
muss.<br />
Mit welchen Argumenten möchte<br />
ich im Gespräch vorgehen?<br />
Hier gilt vor allem: Möglichst viele<br />
„Fakten und Beweise“ dabeihaben,<br />
um nicht durch einfache Fragen des<br />
Gegenübers „ausgehebelt“ zu werden.<br />
Wichtig ist aber genauso:<br />
Mit welchen Argumenten des Gesprächspartners<br />
rechne ich?<br />
Hier gilt es, sich möglichst tief in die<br />
Situation des anderen hineinzuversetzen<br />
und seine Position zu durchdenken.<br />
Das hat einige Vorteile:<br />
Zunächst habe ich dann im Gespräch<br />
gegebenenfalls mehr Verständnis<br />
für die Position meines Gegenübers,<br />
kann mir schon Gegenargumente zurechtlegen<br />
und eventuell „aktive Einwandbehandlung“<br />
betreiben. D.h.: Die<br />
Argumente des Anderen im Gespräch<br />
vorwegnehmen, also „den Wind aus<br />
den Segeln nehmen“.<br />
Hier zitiere ich gerne nochmals eines<br />
meiner Lieblingssätze von Rudi Carell,<br />
holländischer Showmaster:<br />
„Man kann immer nur dann ein Ass<br />
aus dem Ärmel zaubern, wenn man<br />
es vorher auch hineingesteckt hat!“<br />
Zuletzt:<br />
Ort, Zeitpunkt und Umstände des<br />
Gesprächs festlegen:<br />
Ein Kritikgespräch<br />
gehört niemals in die<br />
Öffentlichkeit<br />
Menschen in Gegenwart Anderer<br />
zu kritisieren, ist eine der größten<br />
Unsitten im Kritikverhalten.<br />
Kritik vor Dritten führt in der Regel<br />
immer zu emotionaler Gegenreaktion<br />
beim Anderen, da er vor seinem<br />
Umfeld nicht schlecht dastehen will.<br />
Darüber hinaus kann es leicht passieren,<br />
dass sich Außenstehende mit<br />
dem „schwächeren“ Gesprächspartner<br />
identifi zieren und sympathisieren.<br />
Schnell hat man dann plötzlich eine<br />
ganze Gruppe von Mitarbeitern gegen<br />
sich als Chef.<br />
Kritikgespräche gehören auch nicht<br />
zwischen „Tür und Angel“ geführt,<br />
sondern an einen möglichst neutralen<br />
Ort. Das Chefzimmer ist häufi g für<br />
Mitarbeiter ein Bereich, an dem es gilt,<br />
vorsichtig und zurückhaltend zu sein.<br />
(Chefrevier!)<br />
Das kann in lösungsorientierten Kritikgesprächen<br />
oft hinderlich sein.<br />
Zumindest aber kein Gegenübersitzen<br />
am Chefschreibtisch. Das wird<br />
eher als Konfrontation verstanden<br />
und erschwert den Konsens. Besser<br />
ist der „Runde Tisch“ oder ein Sitzen<br />
über Eck.<br />
Zum Zeitpunkt sei gesagt:<br />
In der Regel ist es nie verkehrt, über<br />
ein Problem oder einen Fehler mal<br />
eine Nacht zu schlafen.<br />
Dies beruhigt meist extreme Emotionen,<br />
die nicht immer hilfreich bei der<br />
Lösungsfindung sind.<br />
Andererseits sollten wir, wenn eine<br />
Kritik notwendig ist, auch nicht bis<br />
zum nächsten Mitarbeitergespräch in<br />
einigen Monaten warten.<br />
Dann fehlt meist der Bezug zum Fehlverhalten.<br />
Darüber hinaus ärgern wir<br />
uns die ganze Zeit über das Thema<br />
und die Wut wird immer größer.<br />
Fairer Weise gebe ich auch meinem<br />
Gesprächspartner das Recht auf<br />
Vorbereitung.<br />
Ich möchte meinen Gegenüber in der<br />
Regel ja nicht überrumpeln, sondern<br />
eine gemeinsame, tragfähige Lösung<br />
finden und hierzu möchte ich auch<br />
gerne wichtige Argumente meines<br />
Gesprächspartners wissen.<br />
Dies alles sind jetzt eher „formelle“ Aspekte<br />
der guten Vorbereitung auf ein<br />
Kritikgespräch.<br />
Wichtig sind aber auch<br />
die „soften“ Themen<br />
Wie ist eigentlich mein Kritikverhalten?<br />
• Bin ich zu „weich“ in Kritikgesprächen?<br />
Lenke ich „des lieben Friedens<br />
Willen“ lieber mal ein, gebe<br />
ich bei hartem Gegenwind gerne<br />
mal nach?<br />
Steht für mich Ziel 2 („Aufrechterhaltung<br />
einer guten Beziehung“)<br />
immer vorrangig im Focus?<br />
Gerade dann ist es wichtig, sich klare<br />
Ziele zu formulieren.<br />
Beobachten Sie dann auch bewusst<br />
Ihre verbale und nonverbale Kommunikation:<br />
Vorsicht vor „sprachlichen Weichmachern“<br />
wie: „Wäre schön, wenn<br />
sie mal würden…; eigentlich sollten<br />
wir…“ etc.<br />
Hilfreich sind klare, kurze Sätze<br />
ohne Konjunktiv.<br />
Auch mutiges Anschauen statt<br />
schüchternes Wegblicken und das<br />
Aushalten von Gesprächspausen<br />
sind wichtig.<br />
Wer Schweigen nicht aushält und<br />
dann hilfl os weiterplappert, redet<br />
sich so oft um „Kopf und Kragen“.<br />
• Bin ich zu „hart“ in Gesprächen?<br />
Beispiele hierfür sind:<br />
Laut werden, verletzender Zynismus,<br />
manchmal zu viel Klarheit,<br />
Misstrauen gegenüber Anderen,<br />
wenig Gesprächsbereitschaft,<br />
wenig Offenheit gegenüber Argumenten<br />
des Gesprächspartners.<br />
Hier empfiehlt es sich, bewusst erst<br />
mal zuzuhören und „verstehen vor<br />
verstanden werden“ als Maxime zu<br />
sehen. Darüber hinaus auch sich<br />
bewusst zu machen, dass gemeinsam<br />
getroffene Entscheidungen<br />
tragfähiger sind und nicht nur das<br />
sachliche Ergebnis als einziges Ziel<br />
anzuerkennen, sondern auch die<br />
Person des anderen zu respektieren.<br />
Sie sehen schon, wie wichtig eine<br />
optimale Vorbereitung auf ein Kritikgespräch<br />
ist.<br />
Aber welcher Sportler würde ohne<br />
optimale Vorbereitung in einen wichtigen<br />
Wettkampf gehen? Wie wichtig<br />
sollte uns dann eine optimale Vorbereitung<br />
auf ein - in der Regel wichtiges<br />
- Kritikgespräch sein!<br />
In Teil 2 setzen wir uns dann mit dem<br />
Kritikgespräch als solches auseinander.<br />
Alles Gute bis dahin…..<br />
Kai Heß<br />
<strong>ZTN</strong> Training & Consulting<br />
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TUN!<br />
<strong>ZTN</strong> Vertriebsmail Februar 2011<br />
<strong>ZTN</strong> Training & Consulting . Österreich - Deutschland - Schweiz . www.ztn.biz<br />
Telefonverkauf und telefonische Terminvereinbarung<br />
icher „leiden“ Sie auch unter den<br />
Svielen unaufgeforderten Anrufen<br />
von Telefonverkäufern und Akquisiteuren.<br />
Ziel jedes Angerufenen ist es daher<br />
meist, das Telefonat möglichst schnell<br />
abzuwimmeln und zu beenden.<br />
Natürlich stören diese Anrufe in der<br />
Regel, da sie häufi g ungelegen kommen.<br />
Manchmal wäre aber doch ein<br />
gutes Produkt oder Angebot dabei,<br />
das interessant sein könnte – wenn<br />
diese Telefonate nicht immer so nerven<br />
würden.<br />
Zu selten gibt es geschickte Telefonakquisiteure,<br />
die ihr Handwerk verstehen<br />
und positiv „rüberkommen“.<br />
Was unterscheidet diese<br />
erfolgreichen Anrufer von<br />
der Masse der Telefonverkäufer?<br />
Zunächst einmal gilt auch beim Telefonverkauf<br />
die goldene Verkaufsregel:<br />
Erst Beziehungsaufbau, dann Verkauf!<br />
Das muss natürlich am Telefon ungleich<br />
schneller gehen, als im persönlichen<br />
Gespräch.<br />
Was fördert diesen Beziehungsaufbau?<br />
Jeder Telefonverkäufer sollte sich darüber<br />
klar sein, dass er grundsätzlich<br />
stört, also erst einmal im „Beziehungsminus“<br />
anfängt.<br />
Deswegen muss der erste Eindruck<br />
absolut passen:<br />
Zunächst einmal eine freundliche,<br />
verständliche Namensnennung (empfehlenswert<br />
Vor – und Zuname) und<br />
positive Atmosphäre schaffen:<br />
„Schön, dass ich Sie erreiche...“ etc.<br />
Wichtig ist hier aber eine gewisse Natürlichkeit<br />
und Echtheit – auswendig<br />
gelernte Standardfloskeln sind negativ.<br />
Meiner Meinung nach sollten wir den<br />
Gesprächspartner fragen, ob er Zeit<br />
hat. Dabei sind aber Negativformulierungen<br />
wie „störe ich Sie?“ zu vermeiden.<br />
Besser sind positive Formulierungen:<br />
„Haben Sie einen Augenblick Zeit für<br />
mich?“<br />
Jetzt folgen eine kurze Bezugnahme<br />
und der Grund warum ich anrufe.<br />
Bezugnahme ist ein vorangegangenes<br />
Mailing, ein Besuch, eine Empfehlung.<br />
Beim Grund des Anrufs empfiehlt sich<br />
die sogenannte „Salamitaktik“.<br />
Dies ist eine Unterform der Alternativfragetechnik.<br />
Wir fragen nicht: „Ich rufe an, um<br />
Ihnen unsere neue Aktienanlageform<br />
vorzustellen, interessiert Sie das?“<br />
Hier denkt unser Gesprächspartner in<br />
„ja oder nein“?<br />
Besser ist: „Ich rufe Sie an, wegen<br />
unserer neuen Anlageformen in Aktien<br />
oder in festverzinsliche Papiere. Was<br />
interessiert Sie hieran besonders?“<br />
Hier denkt unser Gesprächspartner<br />
eher in Richtung „oder“.<br />
Egal wie Sie diese Gesprächseröffnung<br />
durchführen:<br />
Beziehen Sie Ihren<br />
Gesprächspartner<br />
möglichst schnell in das<br />
Gespräch mit ein.<br />
Ihre Eröffnung sollte maximal<br />
20 Sekunden dauern.<br />
Spätestens dann stellt der Gesprächspartner<br />
auf Durchzug und Sie erreichen<br />
ihn nicht mehr.<br />
Verwenden Sie dazu offene Fragen,<br />
um ihren Gegenüber auch zum Reden<br />
zu bringen.<br />
Offene Fragen sind die „W-Fragen“,<br />
auf die der Andere nicht mit einem<br />
Wort antworten kann.<br />
„Was interessiert Sie im Anlagebereich<br />
besonders?“<br />
Bis hierhin entscheiden 5 Dinge über<br />
Erfolg und Misserfolg beim Anruf:<br />
• Positive Ausstrahlung<br />
• Natürlichkeit und Echtheit<br />
• Verständlichkeit der Vorstellung<br />
• Kurz fassen<br />
• Einbeziehen des Gesprächspartners<br />
maximal nach 20 Sekunden.<br />
Das A und O zu Gesprächsbeginn<br />
ist es, den Gegenüber in´s Gespräch<br />
einzubinden. Wie immer Sie das tun,<br />
bleibt Ihnen überlassen.<br />
Ich kenne Telefonakquisiteure, die ihren<br />
Gegenüber überraschen, so dass<br />
dieser nachfragt.<br />
Beispiel (direkt nach der Vorstellung):<br />
„Ich rufe Sie an, weil ich gerne einen<br />
Termin mit Ihnen vereinbaren würde!“<br />
Das ist ehrlich, aber doch überraschend.<br />
In der Regel fragt der Kunden<br />
dann, um was es geht. Also zeigt er<br />
erstes Interesse und ist im Gespräch<br />
dabei.<br />
Jetzt beginnt unser Gegenüber zu<br />
überlegen, welchen Nutzen er von<br />
diesem Telefonat hat.<br />
Hierauf sollte er unaufgefordert erste<br />
Antworten bekommen.<br />
Dabei muss sich der Nutzen sowohl<br />
auf das Produkt, als auch auf den Anruf<br />
als solchen beziehen.<br />
Beispiel: „Ich rufe Sie heute an, um<br />
Ihnen den Weg in Ihre Bankfiliale zu<br />
ersparen, gleichzeitig aber die Auswahl<br />
anzubieten, die Sie bei einem<br />
persönlichen Bankbesuch erwarten.“<br />
Oft erhalten Sie jetzt relativ schnell<br />
einen Einwand. Das ist auch nicht verwunderlich.<br />
Ihr Gegenüber weiß fast<br />
nichts vom Produkt, kennt Sie kaum.<br />
Dieser erste Einwand ist die 2. wichtige<br />
Hürde des Telefongesprächs.<br />
Jetzt nicht falsch reagieren! Kein Eingeschnappt<br />
sein, keine Gegenargumente<br />
kein „Überreden-wollen“ des<br />
Kunden.<br />
Hilfreich ist immer, Verständnis für den<br />
Einwand zu artikulieren und eine weiterführende<br />
Frage zu stellen.<br />
In der Regel kommen an dieser Stelle<br />
immer die gleichen Einwände:<br />
„Brauche ich nicht, habe keine Zeit<br />
oder schicken Sie mir Unterlagen zu!“<br />
Auf diese Einwände kann man sich<br />
gut vorbereiten.<br />
Wenn Sie einen Termin vereinbaren<br />
wollen, bitte Vorsicht mit der „plumpen“<br />
Alternativfragetechnik: „Passt es<br />
Ihnen am Montag oder Dienstag besser?“<br />
Diese Technik kennt mittlerweile<br />
fast jeder.<br />
Etwas abgewandelt klingt es schon<br />
besser: „Was halten Sie von der 34.<br />
oder 35 KW? Welcher Tag passt Ihnen<br />
hier?“<br />
Zum Abschluss des<br />
Gespräches immer<br />
positive Stimmung aufrecht<br />
erhalten, egal ob Sie<br />
Erfolg hatten oder nicht.<br />
Für das Gespräch bedanken und die<br />
nächsten Schritte vorbereiten.<br />
Z.B. bei Ablehnung: „Danke für das<br />
Gespräch, darf ich Sie bei Gelegenheit<br />
wieder anrufen, wenn wir neue<br />
Informationen für Sie haben?“<br />
Hier bekommt man eher ein „Ja“ – und<br />
schon hat man einen Aufhänger für<br />
den nächsten Anruf!<br />
Selbstverständlich gelten diese Regeln<br />
nur im Bereich der erlaubten<br />
Telefonakquise.<br />
Sogenannte „Kaltakquise“ (also nicht<br />
ausdrücklich erwünschte Anrufe) ist<br />
bei Privatpersonen gesetzlich verboten.<br />
Möglich ist sie im Firmenkundenbereich<br />
oder bei Privatpersonen,<br />
wenn sie vorher vom Angerufenen<br />
genehmigt wurde.<br />
Viel Erfolg bei Ihrer Telefonakquise!<br />
Kai Heß<br />
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„Das Kommunikations - Beziehungs - Konto“<br />
In einem Führungskräftetraining<br />
entbrannte vor kurzem<br />
eine heftige Diskussion über<br />
die „richtige“ Kommunikation<br />
mit Mitarbeitern, Kollegen, aber<br />
auch im Privaten:<br />
Darf ich auch mal laut werden,<br />
muss ich immer nach den<br />
Kommunikationsregeln kommunizieren,<br />
darf ich auch mal<br />
ein „Mülleimerwort“ verwenden,<br />
und warum kann ein bestimmter<br />
Kollege alles zu mir sagen,<br />
während ich bei der gleichen<br />
Aussage eines anderen sofort<br />
an die Decke gehe?<br />
Wir haben dann gemeinsam<br />
die Metapher vom<br />
„Kommunikations –<br />
Beziehungs – Konto“<br />
entwickelt:<br />
Bei der Kommunikation innerhalb<br />
jeder beruflichen oder<br />
privaten Beziehung verhält es<br />
sich ähnlich einem Bankkonto:<br />
Es gibt Einzahlungen und<br />
Abbuchungen.<br />
Unter Einzahlungen verstehen<br />
wir:<br />
Vertrauen, Ehrlichkeit, Verlässlichkeit,<br />
Klarheit in der Kommunikation,<br />
Hilfsbereitschaft,<br />
Interesse für den anderen, gut<br />
zuhören können und Offenheit.<br />
Abbuchungen sind für uns:<br />
Aggressivität, Schwindeleien,<br />
persönliche Angriffe, Zynismus,<br />
barsche Anweisungen, schnippische<br />
Bemerkungen, Sticheleien,<br />
Provokationen etc.<br />
In der Kommunikation innerhalb<br />
einer Beziehung verhält es sich<br />
nun wie bei einem Bankkonto:<br />
Abbuchungen sind nur dann<br />
möglich, wenn wir vorher ausreichend<br />
eingezahlt haben!<br />
Was bedeutet das jetzt<br />
für unsere<br />
Kommunikation?<br />
Wir können uns immer dann,<br />
wenn das Beziehungskonto<br />
ausreichend gefüllt ist, auch mal<br />
einen „Kommunikationsfehler“<br />
leisten.<br />
Also eine ironische Bemerkung<br />
zu einem Kollegen machen,<br />
mal etwas barscher reagieren.<br />
Das wird uns dann nicht allzu<br />
übel genommen, wenn wir vorher<br />
ausreichend Einzahlungen<br />
gemacht haben.<br />
Unser Gesprächspartner kennt<br />
uns, hat Vertrauen zu uns und<br />
„übersieht“ bzw. verzeiht auch<br />
mal einen Fehler.<br />
Das erklärt, warum wir bei einem<br />
guten Freund oder zuverlässigen<br />
Mitarbeiter auch mal<br />
ein „falsches Wort“ akzeptieren<br />
– hier ist das Konto ausreichend<br />
gefüllt.<br />
Bei anderen ist das Konto<br />
durch viele „negative Aktionen“<br />
stark belastet, hier werden<br />
auch kleinste Fehler übel<br />
genommen.<br />
Am Anfang einer Beziehung<br />
oder nach einer starken Belastung<br />
sollten wir uns ganz besonders<br />
viel Mühe mit Einzahlungen<br />
geben, Abbuchungen<br />
sind hier noch nicht möglich.<br />
Natürlich verträgt auch<br />
ein gut gefülltes Konto<br />
keine riesigen<br />
Einmalabbuchungen<br />
Also wenn ich ein hartes Kritikgespräch<br />
mit einem Mitarbeiter<br />
führen oder eine negative<br />
Nachricht (z.B.: Kurzarbeit)<br />
überbringen muss, kann das<br />
Konto noch so gut gefüllt sein,<br />
hier muss ich mich an alle „guten“<br />
Kommunikationsregeln<br />
halten, verständnisvoll kommunizieren,<br />
zuhören, mir Zeit<br />
nehmen und jede Form von<br />
Zynismus oder Schwindeleien<br />
unterlassen.<br />
Das würde die Abbuchung zusätzlich<br />
vergrößern.<br />
Aber das ist ja auch bei einem<br />
„echten“ Konto so – auch hier<br />
gibt es einen täglichen Verfügungsrahmen.<br />
Wir sollten jetzt nicht bewusst<br />
unsere Konten auffüllen, damit<br />
wir dann auch mal gewaltig abbuchen<br />
können.<br />
Abbuchungen sind nicht<br />
unbedingt notwendig!<br />
Selbstverständlich sollten wir<br />
versuchen, soviel wie möglich<br />
auf unserem „Beziehungs –<br />
Konto“ anzusparen:<br />
Je mehr drauf ist, desto mehr<br />
Zinsen gibt es natürlich!<br />
Zinsen sind bei unserem Konto<br />
allerdings kein Geld, sondern<br />
vielmehr Ehrlichkeit, Rücksicht,<br />
Verständnis und Freundlichkeit<br />
die uns von unserem jeweiligen<br />
„Konto-Partner“ entgegengebracht<br />
werden.<br />
Selbstverständlich rechtfertigt<br />
auch das dickste Beziehungskonto<br />
keine groben Verstöße,<br />
wie persönliche Beleidigungen,<br />
Lügen oder Hinterhältigkeiten.<br />
Das sprengt den Dispositionsrahmen!<br />
Überprüfen Sie einfach mal die<br />
verschiedenen Konten in Ihrem<br />
Umfeld und überlegen Sie, wo<br />
vielleicht der Kontosaldo nicht<br />
so gut aussieht und wo Sie daher<br />
besonders vorsichtig kommunizieren<br />
sollten.<br />
Uns hat im Seminar diese<br />
Metapher sehr gut gefallen.<br />
Ich möchte mich daher auch<br />
bei den Führungskräften der<br />
Firma Gallus Langgöns und St.<br />
Gallen bedanken, die tatkräftig<br />
am „Kommunikations – Beziehungs<br />
– Konto“ mitentwickelt<br />
haben!<br />
Was übrigens noch sehr positiv<br />
ist: Dieses Konto kostet defi nitiv<br />
keine Kontoführungsgebühr,<br />
sondern lediglich etwas Mühe<br />
und Interesse am Gesprächspartner!<br />
Viel Erfolg für Ihre Kontoführung!<br />
Kai Heß<br />
<strong>ZTN</strong> Training & Consulting<br />
<strong>ZTN</strong><br />
Training & Consulting<br />
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Deutschland<br />
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Schweiz<br />
Alte Landstrasse 106<br />
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TUN!<br />
<strong>ZTN</strong> Vertriebsmail November <strong>2010</strong><br />
<strong>ZTN</strong> Training & Consulting . Österreich - Deutschland - Schweiz . www.ztn.biz<br />
B<br />
Erfolgreich bei Vorträgen und Reden III<br />
isher haben wir uns in dieser<br />
Newsletterreihe zum<br />
Thema Vorträge um die<br />
„technischen“ Dinge und um Inhalt<br />
und Sprache einer Rede gekümmert.<br />
In unseren Rhetoriktrainings wird<br />
aber immer wieder nach „ganz<br />
besonderen Tricks“ für eine erfolgreiche<br />
Rede gefragt.<br />
Dabei geht es letztlich immer darum,<br />
Spannung und Aufmerksamkeit<br />
zu erzeugen.<br />
Hier eine kleine<br />
Auswahl:<br />
• Bildhafte Vergleiche und Analogien:<br />
Ziehen Sie Parallelen zu<br />
anderen Berufen, zum Sport<br />
oder zur Kindererziehung. Bsp:<br />
„Mit Regeln und Eckpunkten<br />
in einer Firma ist es wie beim<br />
Fußball: Manchmal ärgert man<br />
sich über den Schiedsrichter,<br />
aber ohne Auslinien, Strafraum,<br />
Tore und „Aufpasser“ würde es<br />
auf Dauer doch keinen Spaß<br />
machen…“<br />
• Bildhafte Sprache: Lassen<br />
Sie durch Ihren Vortrag in den<br />
Köpfen Ihrer Zuhörer Emotionen<br />
und Bilder entstehen. Bsp:<br />
„Stellen Sie sich vor, Sie kommen<br />
an einem kalten Morgen<br />
in Ihr Büro und es duftet nach<br />
frischem Kaffee…..“<br />
• Weg mit Worthülsen und allgemeinen<br />
Aussagen.<br />
Schlecht: „Unser Unternehmen<br />
ist kundenfreundlich und innovativ“<br />
Besser z.B.: „95% unserer Kunden<br />
haben uns bei einer Kundenbewertung<br />
die Schulnoten 1<br />
und 2 gegeben, gleichzeitig haben<br />
wir im Jahr <strong>2010</strong> bisher 27<br />
neue Patente angemeldet…“<br />
Unser Gehirn vertraut konkreten<br />
Aussagen eher als allgemeinen<br />
Informationen.<br />
• Verwenden Sie eine möglichst<br />
„emotional - betroffene“ Sprache.<br />
Sprechen Sie so, wie Sie<br />
reden würden, wenn Sie nach<br />
einem dramatischen Erlebnis<br />
nach Hause kommen und erzählen.<br />
Bsp: ein „Beinaheunfall“,<br />
ein heftiges Unwetter, in<br />
das Sie gekommen sind. Überprüfen<br />
Sie sich selbst: Wie ist<br />
Ihre Sprache in solchen Situationen?<br />
• Bauen Sie Rätsel in den<br />
Vortrag ein.<br />
Nicht: „Ich erzähle Ihnen<br />
jetzt von München, meiner<br />
Lieblingsstadt. Dort gibt es…..“<br />
Besser: „Ich möchte Ihnen<br />
heute von einer Stadt erzählen,<br />
die mich fasziniert.<br />
Dort gibt es Berge, Wasser,<br />
die Menschen treffen sich in<br />
großen Gärten und trinken<br />
Bier aus riesigen Gläsern…<br />
diese Stadt heißt München!“<br />
Wichtig dabei ist, dass man es<br />
nicht zu einfach für die Zuhörer<br />
macht!<br />
• Bauen Sie ein ganz persönliches<br />
Highlight ein, auf das<br />
Sie sich freuen und das Ihnen<br />
Selbstbewusstsein gibt: Das<br />
kann eine ganz besondere<br />
Geschichte sein, eine wichtige<br />
Erkenntnis oder eine überraschende<br />
Demonstration sein,<br />
z.B. wie ein rohes Ei senkrecht<br />
auf den Tisch gestellt werden<br />
kann. (Es sollte natürlich ein<br />
logischer Bezug zum Vortrag<br />
bestehen)<br />
• Ihre Stimme wird energischer<br />
und betonter, wenn sie „takten“,<br />
d.h., jedes Wort ganz<br />
besonders betonen, wenn<br />
eine Passage sehr wichtig ist.<br />
Das geht folgendermaßen: Formen<br />
Sie mit Daumen und Zeigefi<br />
nger Ihrer rechten Hand ein<br />
„O“. Nun geben Sie mit diesem<br />
„O“ zu jedem Wort, das Sie sagen,<br />
„den Takt“ an. Sie werden<br />
sehen: Ihre Sprache wird deutlicher,<br />
die Pausen größer, jedes<br />
Wort betont. (Bitte nur bei<br />
besonders wichtigen Sätzen)<br />
Was kann man an der<br />
Körpersprache<br />
verbessern?<br />
• Versuchen Sie möglichst frei<br />
zu reden, d.h. auch Ihre Hände<br />
sollten frei sein und nicht<br />
verkrampft am Tisch oder dem<br />
Papier klammern. Deswegen<br />
empfehle ich „Moderatorenkärtchen“,<br />
auf denen die wichtigsten<br />
Stichworte zur Rede<br />
stehen. Diese lassen sich leicht<br />
mit einer Hand halten,<br />
die andere ist<br />
frei und kann sich<br />
bewegen oder sogar<br />
„takten“.<br />
• Armbewegungen<br />
sollten oberhalb<br />
der Gürtellinie sein<br />
und offen, aber nicht übertrieben<br />
wirken.<br />
• Wichtig ist, immer daran zu<br />
denken, Blickkontakt zu jedem<br />
Zuhörer zu suchen und sich<br />
nicht bei einzelnen Zuhörern<br />
„auszuruhen“, die man kennt,<br />
die immer freundlich nicken<br />
oder lächeln. Die Gefahr hierzu<br />
ist groß, der Rundumblick<br />
muss teilweise bewusst gesteuert<br />
werden.<br />
• Bitte achten Sie auf Ihren<br />
„Stand“. Überzeugend ist ein<br />
selbstbewusster, „erdiger“<br />
Stand: Aufrecht, gerade, Beine<br />
schulterbreit gespreizt,<br />
im Zentrum der Bühne.<br />
So wirken Sie souverän, haben<br />
eine klare Stimme und werden<br />
zum Mittelpunkt der Konzentration<br />
der Zuhörer.<br />
Zuletzt bleibt aber immer noch<br />
das Lampenfieber, das uns einen<br />
„Strich durch die Rechung“<br />
machen will: Aber auch hier lässt<br />
sich vieles verhindern:<br />
• Vorbeugend hilft immer gegen<br />
Nervosität: Gute Vorbereitung,<br />
eine spannende Rede mit persönlichen<br />
Highlights, auf die<br />
Sie sich freuen, ein Notfallprogramm,<br />
auf das Sie immer<br />
zurückgreifen können und der<br />
unerlässliche Schluck Wasser<br />
gegen den trockenen Mund.<br />
• Bitte bedenken Sie: Jeder<br />
erfolgreiche Redner oder<br />
Schauspieler hat Lampenfi e-<br />
ber – das ist gut und fördert die<br />
Konzentration.<br />
• Setzten Sie sich nicht zu sehr<br />
unter Druck: Keiner erwartet<br />
von Ihnen eine perfekte<br />
Rede, kleine<br />
Aussetzer sind<br />
menschlich und machen<br />
sympathisch.<br />
Auch gelegentliche<br />
Füllwörter („äh-s“)<br />
bemerken Ihre Zuhörer<br />
oft weniger als Sie selbst.<br />
• Lassen Sie sich nach jeder<br />
Rede ein ehrliches Feedback<br />
geben oder nehmen Sie Ihren<br />
Vortrag mit einer Kamera auf<br />
• Und dann gilt auch hier: Üben,<br />
üben, üben……<br />
Ganz zum Abschluss etwas zur<br />
Unterstützung: Lampenfi eber haben<br />
nur engagierte Leute – also<br />
stehen Sie dazu!<br />
Kai Heß<br />
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I<br />
Erfolgreich bei Vorträgen und Reden II<br />
n Teil 1 dieses Artikels haben<br />
wir uns mit den „Äußerlichkeiten“<br />
einer Rede beschäftigt:<br />
Technik, Zuhörer, Ort, Ziel und<br />
richtige Vorbereitung.<br />
Wie gestalte ich jetzt den Inhalt<br />
meiner Rede so, dass ich meine<br />
Zuhörer begeistere, fasziniere<br />
und gleichzeitig mein Ziel erreiche?<br />
Wie überall in der Kommunikation<br />
spielen auch bei einem Vortrag<br />
zwei verschiedene Gesprächsebenen<br />
eine Rolle:<br />
Die Sachebene, auf der Sie<br />
wichtige fachliche Informationen<br />
transportieren und die Beziehungsebene.<br />
Auch bei einer Rede ist diese<br />
Beziehungsebene überragend<br />
wichtig:<br />
Meine Zuhörer nehmen mir die<br />
Sachthemen nur ab, wenn die<br />
Beziehungsebene zwischen<br />
Redner und Zuhörer passt. Je<br />
sympathischer ich meinen Zuhörern<br />
bin, je angenehmer meine<br />
Rede ist, desto eher erreiche ich<br />
mein „Sachziel“.<br />
Genauso wie im Verkauf gilt auch<br />
bei einem Vortrag: Überzeugender<br />
sind für die Zuhörer weniger<br />
die Fachinformationen, als die<br />
Emotionen, die bei ihnen ausgelöst<br />
werden.<br />
Wie stelle ich eine gute<br />
Beziehung zu meinen<br />
Zuhörern her?<br />
• Zunächst einmal, wenn die Vorbereitung<br />
stimmt (vgl. Teil 1).<br />
Bereits kurz vor Redebeginn<br />
konzentriere ich mich auf die<br />
Zuhörer, nehme ersten Blickkontakt<br />
auf bzw. begrüße die<br />
Teilnehmer.<br />
• Begrüßen Sie Ihre Zuhörer<br />
freundlich: Vermeiden Sie, soweit<br />
möglich, namentliche Son-<br />
derbegrüßungen (vom Stadtrat<br />
bis zum Sportvereinvorsitzenden).<br />
Dies ist für alle<br />
anderen unendlich langweilig<br />
und meistens vergessen Sie irgendjemanden,<br />
der dann beleidigt<br />
ist. Ein kurzer, lustiger Hinweis,<br />
dass viel zu viele wichtige<br />
Personen hier sind reicht oft<br />
schon.<br />
Sparen Sie Sich auch lange<br />
„Allgemeinplätze“ zur wunderschönen<br />
Stadt, in der Sie<br />
vortragen dürfen, zum tollen<br />
Raum oder dem Wetter.<br />
• Halten Sie auch Ihre eigene<br />
Vorstellung möglichst kurz und<br />
begnügen Sie Sich mit Informationen,<br />
die Ihnen im Verlaufe<br />
des Vortrags helfen können.<br />
(z.B.: Fachkenntnisse)<br />
• Sinnvoll ist ein erster kreisender<br />
„Adlerblick“ über alle Teilnehmer<br />
hinweg. (Den sollten<br />
Sie übrigens trainieren und immer<br />
wieder während der Rede<br />
durchführen. Man tendiert beim<br />
Reden immer in eine Richtung<br />
zu schauen und vergisst dann<br />
die anderen Teilnehmer. Oft<br />
klammert man sich auch an wenige,<br />
positiv wirkende Zuhörer.<br />
Das mag zwar für das Selbstbewusstsein<br />
wichtig sein, für<br />
die „nichtbeachteten Zuhörer“<br />
ist das aber unachtsam und beziehungsstörend.)<br />
• Starten Sie überraschend, z.B.<br />
mit einem Zitat, einer passenden<br />
Geschichte, oder einem<br />
anderen kreativen Einstieg<br />
(z.B. aktueller Tagesbezug,<br />
Zeitungsartikel oder Fernsehbericht).<br />
Wichtig ist vom ersten<br />
Moment ab, Spannung zu<br />
erzeugen, die Teilnehmer zum<br />
Mitdenken zu bringen oder zu<br />
überraschen.<br />
Auch die Rede als<br />
solche sollte möglichst<br />
spannend und fesselnd<br />
sein<br />
Stilmittel hierzu sind z.B.:<br />
• Persönliche Erfahrungen und<br />
Geschichten faszinieren immer.<br />
Neudeutsch sagt man<br />
auch „Storytelling“ dazu.<br />
Zitate, aktuelle Zeitungsmeldungen<br />
gehen in die gleiche<br />
Richtung und wecken Interesse.<br />
• Bauen Sie, soweit möglich,<br />
Demonstrationen in Ihren Vortrag<br />
ein. Bringen Sie überraschende<br />
Utensilien mit auf die<br />
Bühne. Ein Lederfußball von<br />
1954 oder ein Zeitungsausschnitt<br />
vom Tag der Firmengründung<br />
bringt Abwechslung<br />
und erzeugt Spannung.<br />
• Aktivieren Sie Ihr Publikum<br />
durch Fragen, Handzeichen<br />
geben lassen o.ä.<br />
Immer wieder strittig<br />
ist Art und Umfang von<br />
Medieneinsatz:<br />
Zu beachten ist grundsätzlich,<br />
dass Aufmerksamkeit nur<br />
schwer teilbar ist. Also, wenn<br />
Sie möchten, dass Ihnen Ihre<br />
Zuhörer ungeteilt zuhören, verzichten<br />
Sie auf allzu aufwendige<br />
Powerpoint - Folien.<br />
Sollten Sie wichtige Informationen<br />
über Powerpoint darstellen,<br />
so geben Sie Ihren Zuhörern<br />
Zeit zum Lesen. Darüber<br />
hinausgehende Zusatzinformationen,<br />
die Sie nebenbei vortragen,<br />
gehen verloren.<br />
Folien mit herein fl iegenden<br />
Bildern, aufblitzenden Sternen<br />
und Ähnlichem, zeigen, dass<br />
Sie ein Powerpoint – Champion<br />
sind. Aber ist es Ziel Ihres<br />
Vortrages, Ihre Zuhörer davon<br />
zu überzeugen?<br />
Weniger ablenkend sind Bilder<br />
oder das gute alte Flipchart, auf<br />
dem Sie wichtige Informationen<br />
festhalten.<br />
Noch ein paar Tipps für Ihre<br />
Stimme, Sprache und Wortwahl:<br />
• Wählen Sie kurze knappe<br />
Sätze, keine anstrengenden<br />
Schachtelsätze. Wollen Sie Ihr<br />
Publikum erreichen oder von<br />
Ihrem wissenschaftlichen Hintergrund<br />
überzeugen?<br />
• Sprechen Sie, soweit möglich,<br />
in der Gegenwart und formulieren<br />
Sie aktiv statt passiv:<br />
Heute ist der 1.1.1990, gerade<br />
eröffnen wir die erste Filiale<br />
unseres Unternehmens. (Statt:<br />
Am 1.1.1990 wurde die erste<br />
Filiale eröffnet)<br />
• Sprechen Sie eher etwas zu<br />
langsam. In der Hektik tendiert<br />
man oft zum Schnellreden, um<br />
die anderen nicht zu langweilen.<br />
Machen Sie auch bewusst<br />
längere Pausen nach wichtigen<br />
Aussagen. Barack Obama hat<br />
in seiner berühmten „yes – we<br />
– can – Rede“ Pausen mit bis<br />
zu 11 (!) Sekunden gemacht.<br />
• Verändern Sie Lautstärke, Modulation<br />
und Betonung immer<br />
wieder, sonst droht Eintönigkeit!<br />
• Und: unterstützen Sie unbedingt<br />
Ihre verbale Rede durch<br />
aktive Körpersprache!<br />
Im nächsten Monat beschäftigen<br />
wir uns im letzten Teil dieses Artikels<br />
mit besonderen rhetorischen<br />
Redetricks und Vortragsformen.<br />
Kai Heß<br />
<strong>ZTN</strong> Training & Consulting<br />
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<strong>ZTN</strong> Vertriebsmail September <strong>2010</strong><br />
<strong>ZTN</strong> Training & Consulting . Österreich - Deutschland - Schweiz . www.ztn.biz<br />
F<br />
ür uns Trainer, für Politiker<br />
und einige andere Berufsgruppen<br />
ist es ein Traum<br />
- für die meisten anderen Menschen<br />
eher der Albtraum:<br />
Sie sind auserkoren, eine Rede,<br />
einen Vortrag vor Kunden, Geschäftsfreunden,<br />
im Verein oder<br />
vor einer anderen großen Menschengruppe<br />
zu halten.<br />
Zunächst haben Sie (erfolglos)<br />
alles versucht, um sich für die<br />
Ehre zu bedanken, gleichzeitig<br />
aber darauf hinzuweisen, dass<br />
es deutlich geeignetere Personen<br />
für diese Aufgabe gibt.<br />
Nach der Phase der Panik und<br />
der Resignation folgt nun das Unausweichliche.<br />
Ich will Ihnen einige Hinweise geben,<br />
wie Ihre Rede erfolgreicher<br />
werden kann, wie Sie Ihre Zuhörer<br />
begeistern können und vielleicht<br />
sogar etwas Spaß am „Reden<br />
halten“ bekommen können.<br />
Zunächst einmal<br />
stelle ich mir einige<br />
„Basisfragen“:<br />
• Welches ist das genaue Ziel<br />
meiner Rede (was will ich erreichen)?<br />
• Welches ist der Anlass meiner<br />
Rede?<br />
• Wie sieht das Publikum aus?<br />
• Wo findet meine Rede statt?<br />
• Welche technischen Hilfsmittel<br />
habe ich?<br />
• Wie viel Zeit habe ich?<br />
Und die wichtigste Vorbereitungsüberlegung<br />
für mich:<br />
• Was nervt mich bei anderen<br />
Reden am meisten?<br />
Wenn ich mir diese Fragen intensiv<br />
beantwortet habe, sind<br />
die größten Stolpersteine eines<br />
Vortrages schon aus dem Weg<br />
geräumt.<br />
Erfolgreich bei Vorträgen und Reden I<br />
Diese Überlegungen gehören für<br />
mich schon zum wichtigsten Teil<br />
einer Rede: Der Vorbereitung!<br />
Rudi Carrell, holländischer Showmaster,<br />
hat einmal gesagt: „Ich<br />
kann nur dann in jeder Situation<br />
ein Ass aus dem Ärmel schütteln,<br />
wenn ich es vorher auch reingesteckt<br />
habe!“<br />
Spontanität ist nur dann möglich,<br />
wenn ich eine ausreichende Basis<br />
dafür habe.<br />
Dabei ist das Wichtigste für mich<br />
bei der Vorbereitung, dass sie mir<br />
Sicherheit und Selbstbewusstsein<br />
gibt – mit das Entscheidende<br />
bei einer Rede.<br />
Das gehört zur<br />
Vorbereitung:<br />
• Welches Ziel bezwecke ich mit<br />
der Rede: Unterhaltung, Information,<br />
Überzeugung, Motivation,<br />
Trost? Dieses Ziel niemals<br />
aus den Augen verlieren und<br />
immer wieder kritisch überprüfen,<br />
ob ich auf dem richtigen<br />
Weg bin.<br />
• Mit welchem Publikum habe ich<br />
zu tun? Fachleute, ggf. Partner,<br />
Freiwillige oder „Verpflichtete“,<br />
Privatpersonen, Geschäftsleute,<br />
ältere oder jüngere Personen<br />
usw. Dies ist wichtig für<br />
Sprache, Dialekt und natürlich<br />
Inhalt der Rede.<br />
Für die Sprache gilt immer: Sie<br />
sollte zum Publikum passen,<br />
möglichst einfach und bildhaft<br />
sein, vor allem sollte sie aber<br />
zu Ihnen passen. Nichts wirkt<br />
unnatürlicher als eine gekünstelte<br />
hochgeistige, aber auch<br />
gequält witzige Sprache, wenn<br />
sie nicht zum Redner passt!<br />
• Ganz wichtig ist der Ort der<br />
Rede. Wenn möglich, besuchen<br />
Sie den Vortragsraum<br />
frühzeitig: Wie ist das Licht, die<br />
Akustik, wie viel Platz haben<br />
Sie, welche Technik steht Ihnen<br />
zur Verfügung? Beamer, Pinnwand,<br />
Flippchart, Overhead,<br />
Lautsprecher.<br />
Prüfen Sie die Technik, sichern<br />
Sie Sich ab, dass auch genug<br />
Papier da ist und vor allem die<br />
Filzstifte schreiben.<br />
Seien Sie sich sicher: Irgendetwas<br />
geht immer schief!<br />
Wir bei <strong>ZTN</strong> sichern uns<br />
immer mehrfach ab:<br />
Was passiert, wenn der Beamer<br />
ausfällt, was mache ich,<br />
wenn das Mikro defekt ist. (hier<br />
haben wir immer ein Ass im<br />
Ärmel!) Das klingt zwar alles<br />
übervorsichtig. Für mich gibt<br />
es aber nichts Schlimmeres,<br />
als wenn ich zu einem Vortrag<br />
komme und der Redner oder<br />
dessen Mitarbeiter bis 2 Minuten<br />
vor Vortragsbeginn hektisch<br />
an der Technik feilen, statt<br />
sich vorab um die Zuhörer zu<br />
kümmern. Ein nervöser Beginn<br />
ist vorprogrammiert!<br />
Üben Sie auch das Umschalten<br />
zwischen PC - Programmen,<br />
den Umgang mit der Fernbedienung<br />
etc.<br />
• Zu einer perfekten Vorbereitung<br />
gehört für mich nicht, dass<br />
ich eine wortwörtlich ausformulierte<br />
Rede vorbereite und<br />
diese dann auch noch vorlese.<br />
Sinnvoll ist es maximal, den<br />
Beginn des Vortrages wörtlich<br />
auszuformulieren, um gut zu<br />
starten.<br />
Vorbereitet gehört: Stichpunkte<br />
zur Rede (am besten auf Moderatorenkärtchen,<br />
möglichst<br />
groß und lesbar geschrieben),<br />
Highlights, Dinge, die nicht<br />
vergessen werden dürfen, um<br />
das Ziel zu erreichen, ein Notfallprogramm<br />
(hilft, wenn ich<br />
einen Blackout habe): Das ist<br />
eine nette Geschichte, die immer<br />
passt, ein Spaß oder ein<br />
Thema, bei dem ich mich perfekt<br />
auskenne. Das gibt wieder<br />
Sicherheit und bekämpt den<br />
Blackout.<br />
• Machen Sie Sich keine allzu<br />
großen Sorgen, wenn Sie etwas<br />
vergessen (die wichtigsten<br />
Dinge haben Sie ja notiert!).<br />
Ein Spruch hat mir hier immer<br />
geholfen: In der Regel wissen<br />
die Zuhörer gar nicht, was Sie<br />
genau sagen wollen, insoweit<br />
vermissen sie auch nichts,<br />
wenn Sie etwas vergessen!<br />
Glauben Sie mir: Nicht jeder ist<br />
ein begnadeter Redner, aber jeder<br />
kann mit einer guten Vorbereitung<br />
eine solide Rede halten.<br />
Und: Die meisten Ihrer Zuhörer<br />
sind froh, dass sie nicht an Ihrem<br />
Platz stehen und sind deshalb<br />
gar nicht so kritisch, wie Sie befürchten!<br />
Natürlichkeit und auch kleine<br />
Fehler machen sympathisch und<br />
menschlich. Das wollen Ihre Zuhörer,-<br />
sie erwarten keinen Perfektionismus.<br />
In Teil 2 betrachten wir den Inhalt<br />
Ihrer Rede.<br />
Kai Heß<br />
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Z T N T r a i n i n g & C o n s u l t i n g G m b H • Ö s t e r r e i c h - D e u t s c h l a n d - S c h w e i z • w w w . z t n . b i z • i n f o @ z t n . b i z<br />
In vielen Mails in den letzten<br />
Monaten haben wir uns mit dem<br />
Thema Kommunikation beschäftigt<br />
und was wir mit „guter“ oder<br />
„schlechter“ Kommunikation bei<br />
unseren Gesprächspartnern erreichen<br />
oder verursachen können.<br />
Unsere „häufigste“ Kommunikation<br />
beschäftigt sich aber nicht<br />
mit anderen Gesprächspartnern<br />
sondern mit uns selbst.<br />
Man sagt, dass jeder Mensch<br />
über 50.000 Worte täglich mit<br />
sich selbst spricht.<br />
Da sind die ca. 16.000 Worte, die<br />
ein Mensch durchschnittlich mit<br />
anderen spricht geradezu verschwindend<br />
gering.<br />
Bei diesem „Selbstgespräch“<br />
handelt es sich jetzt nicht um<br />
eine Störung unseres Gehirns,<br />
sondern um die Gedanken, die<br />
uns ständig im Kopf herumgehen,<br />
Worte, die wir vor uns her<br />
sagen oder Worte, die wir über<br />
uns zu anderen Menschen sagen.<br />
Zu einem großen Teil drehen<br />
sich dabei diese Gedanken um<br />
uns selbst und hierbei vor allem<br />
darum, wie wir uns sehen und<br />
was wir von uns halten.<br />
Leider sind diese Gedanken bei<br />
vielen Menschen eher negativ:<br />
„das schaffe ich eh´ nicht“, „dazu<br />
bin ich zu doof, zu alt, zu unbedeutend,<br />
oder zu schlecht ausgebildet“.<br />
Dazu kommen dann<br />
noch negative Selbstgespräche<br />
zu äußeren Umständen: „heute<br />
muss ich schon wieder arbeiten,<br />
zu meiner Verwandtschaft, früh<br />
aufstehen usw.“ oder: „was habe<br />
ich heute wieder für einen Stress,<br />
das wird wieder ein schrecklich<br />
anstrengender Tag, wenn nur<br />
schon Wochenende wäre…“<br />
Selbstgespräche<br />
Stellen Sie Sich einmal vor, Sie<br />
hätten einen guten Bekannten,<br />
der den ganzen Tag neben Ihnen<br />
herläuft und 50.000 Worte in dieser<br />
„Richtung“ zu Ihnen sagt:<br />
„Dafür bist du eh´ zu doof und zu<br />
alt. Mit Deiner schlechten Ausbildung<br />
schaffst Du das sowieso<br />
nicht, alle anderen sind viel besser<br />
als Du!“<br />
Wie lange wäre das Ihr „guter<br />
Bekannter“?<br />
Er würde uns, neben den ganzen<br />
Beleidigungen, auch noch den<br />
ganzen Tag vermiesen. Unsere<br />
Stimmung wäre sicher auf dem<br />
Nullpunkt.<br />
Ich denke, spätestens nach einem<br />
Tag würden Sie ihm den<br />
Laufpass geben oder zumindest<br />
den Mund verbieten.<br />
Aber: Bei unseren Gedanken lassen<br />
wir solche Gespräche ungestraft<br />
zu!<br />
Genauso problematisch ist, dass<br />
wir Dinge, die wir ständig hören<br />
irgendwann auch glauben.<br />
Weiterer Aspekt ist hier das Thema<br />
„Selektive Wahrnehmung“:<br />
Wir nehmen leichter Dinge wahr,<br />
die zu unserer Einstellung, zu unseren<br />
Gedanken passen.<br />
Wenn Sie einen wichtigen Termin<br />
haben und Zeitdruck verspüren,<br />
sind sicherlich alle Ampeln auf<br />
dem Weg dahin rot. Wenn Sie<br />
sich mit dem Thema Nachwuchs<br />
beschäftigen, sehen Sie plötzlich<br />
überall schwangere Frauen und<br />
Kinderwägen.<br />
Also, wenn Sie sich nur oft genug<br />
sagen, dass Sie etwas ganz sicher<br />
nicht schaffen werden, werden<br />
Sie sicherlich auch den einen<br />
oder anderen Beweis (vielleicht<br />
auch in der Vergangenheit) finden<br />
und dann auch fest an Ihren<br />
Misserfolg glauben.<br />
Vorhandene Erfolge werden<br />
dann eher dem Glück oder dem<br />
Zufall als der eigenen Leistung<br />
zugeschrieben.<br />
Jetzt gibt es unter den Lesern<br />
dieses Mails sicher Menschen,<br />
die sehr selbstbewusst sind,<br />
sehr positiv über sich denken<br />
und sich das auch sagen.<br />
Sie können hier das Weiterlesen<br />
beenden oder Sie schenken<br />
einem Mitmenschen dieses<br />
Mail, der nicht so selbstbewusst<br />
denkt.<br />
Für alle anderen aber gilt:<br />
Überprüfen und arbeiten Sie ganz<br />
bewusst an Ihren Selbstgesprächen!<br />
Schritt 1 ist, wie bei allen Veränderungsprozessen:<br />
Erkennen des „Problems“.<br />
Hören Sie Sich mal ganz bewusst<br />
zu, was Sie so den ganzen Tag zu<br />
sich sagen, welche Stimmung<br />
Sie in sich verbreiten.<br />
Schritt 2: Überlegen Sie einmal,<br />
was Sie damit anrichten.<br />
Schritt 3: Arbeiten Sie an einer<br />
Veränderung!<br />
• Reden Sie mit sich ganz bewusst<br />
einmal über Dinge, die gut<br />
gelaufen sind.<br />
Das hat dann nichts mit Selbstverherrlichung<br />
zu tun, sondern<br />
mit gesundem Selbstbewusstsein.<br />
• Vermeiden Sie bewusst Worte<br />
wie „muss“, „unmöglich“, „Stress“,<br />
„kann ich nicht“.<br />
Die wenigsten Dinge „muss“<br />
man. Manchmal fehlt uns nur<br />
der Wille, nach Alternativen zu<br />
suchen.<br />
„Unmöglich“ oder „kann nicht“<br />
ist auch eher selten. Natürlich<br />
kann es sein, dass uns (aktuell<br />
noch) gewisse Fähigkeiten fehlen<br />
– aber vielleicht kann man<br />
diese Fähigkeiten noch erwerben?<br />
• Überlegen Sie sich am Abend<br />
durchaus einmal, was heute alles<br />
gut geklappt hat und was Sie erreicht<br />
haben. Es gibt Menschen,<br />
die am Abend, bevor Sie in´s Bett<br />
gehen, ein „Erfolgstagebuch“<br />
schreiben.<br />
Immer daran denken: Selektive<br />
Wahrnehmung geht auch in die<br />
positive Richtung!<br />
• Beginnen Sie den Morgen<br />
bewusst mit ein paar positiven<br />
Gedanken.<br />
Viel Spaß jetzt bei Ihren nächsten<br />
„internen Gesprächen“ und<br />
holen Sie sich Eigenmotivation<br />
für unsere „stressige Zeit“!<br />
Kai Heß<br />
Inhaber<br />
<strong>ZTN</strong> Deutschland<br />
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TUN!<br />
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Juni <strong>2010</strong><br />
Z T N T r a i n i n g & C o n s u l t i n g G m b H • Ö s t e r r e i c h - D e u t s c h l a n d - S c h w e i z • w w w . z t n . b i z • i n f o @ z t n . b i z<br />
„Körpersprache“ Teil 2<br />
Ich hoffe, Sie konnten schon erste<br />
Beobachtungen zum Thema<br />
„Körpersprache“ anstellen. Vielleicht<br />
haben Sie auch Ihr „nonverbales Verhalten“<br />
etwas genauer beobachtet.<br />
Sollten Sie dabei Gesten entdeckt<br />
haben, die Ihnen nicht so gut<br />
gefallen, muss man sich darüber<br />
klar sein, dass es viel schwerer ist,<br />
nonverbale Signale zu beherrschen<br />
oder zu verändern, als die verbale<br />
Kommunikation.<br />
Gerade bei Stress und Hektik verfällt<br />
man dann wieder in die alten<br />
Gewohnheiten. Aber dennoch,<br />
manchmal hilft es schon, wenn man<br />
sich seiner Eigenheiten und deren<br />
Bedeutung bewusst wird und etwas<br />
mehr darauf achtet.<br />
Also lassen Sie uns noch weiter<br />
in das Thema „Körpersprache“<br />
eintauchen.<br />
Unser Ziel dabei sollte sein, dass<br />
wir unsere Körpersprache dazu<br />
„benutzen“, ein positives Gesprächsklima<br />
herzustellen und alles zu vermeiden,<br />
was dieses Klima belasten<br />
könnte.<br />
Einige Beispiele:<br />
> Persönliche Distanzzonen:<br />
Jeder Mensch braucht im Gespräch<br />
seinen persönlichen Abstand.<br />
Diesen sollte man in einem „normalen“<br />
Gespräch auch wahren.<br />
Armlänge ist die „Intimzone“.<br />
Die ist nur für engste Vertraute.<br />
Hier hat kein Chef oder Verkäufer<br />
etwas zu suchen. Also Vorsicht mit<br />
„Schulterklopfern“, oder „in den<br />
Arm nehmen“.<br />
Darüber hinaus, bis zu 2 Metern, ist<br />
die persönliche Distanzzone. Ok für<br />
normale „persönliche“ Gespräche.<br />
Aber auch hier lässt man nicht<br />
gerne fremde Menschen herein.<br />
Denken Sie an die, für Viele unangenehme<br />
Situation, im Aufzug.<br />
Geschäftsbesprechungen sollten in<br />
der sozialen Distanz über 2 Meter<br />
gehalten werden. Verstärkt wird<br />
diese Zone häufig noch durch einen<br />
Schreibtisch o.ä.<br />
Dieser fördert aber nicht unbedingt<br />
die gute „Stimmung“.<br />
Gerade für Mitarbeitergespräche<br />
oder Verkaufsgespräche, die<br />
Vertrauen benötigen, ist ein runder<br />
Tisch oder ein „über´s Eck sitzen“<br />
angenehmer.<br />
> Auch sollte man versuchen, mit<br />
seinem Gesprächspartner dieselbe<br />
Ebene einzunehmen: Wenn mein<br />
Gesprächspartner sitzt und ich nahe<br />
neben oder vor ihm stehe, so kann<br />
das durchaus bedrohlich auf ihn<br />
wirken. Umgekehrt fühlt man sich<br />
oft unwohl, wenn man zu seinem<br />
Gesprächspartner aufschauen<br />
muss. Hier fällt es ungleich schwerer<br />
souverain und stark zu argumentieren.<br />
> Wo sitzen Sie oder Ihr Gesprächspartner<br />
auf einem Stuhl?<br />
Mittig und aufrecht oder auf dem<br />
Stuhlrand gegebenenfalls mit<br />
wippenden Füßen?<br />
Dieses „nonverbale Zeichen“ lässt<br />
sich besonders häufig in Zahnarztpraxen<br />
beobachten. Ich fühl mich<br />
nicht so wohl und würde gerne<br />
ausreißen.<br />
Sei es aus Zeitdruck oder weil mir<br />
das Gespräch oder die Situation<br />
unangenehm ist.<br />
> Was Sie bei einem solchen<br />
Gesprächspartner selten erleben<br />
werden ist, dass er oder sie den<br />
Kopf leicht schräg hält.<br />
Dies signalisiert Interesse und<br />
Vertrauen.<br />
Übrigens auch ein alter „Flirttrick“<br />
bei dem ganz geschickte (meist)<br />
Frauen auch noch die Haare leicht<br />
nach hinten streichen.<br />
Die (nonverbale) Wirkung ist enorm!<br />
> Oberkörper nach hinten kann<br />
Desinteresse oder Überlegenheit<br />
signalisieren.<br />
Ist der Oberkörper aufrecht oder<br />
leicht nach vorn geneigt, so bedeutet<br />
das Interesse.<br />
Übertreiben sollte man das aber<br />
nicht:<br />
Oberkörper weit nach vorn,<br />
vielleicht noch mit dominantem<br />
Aufstützen auf dem Schreibtisch<br />
des Gesprächspartners kann durchaus<br />
aggressiv ausgelegt werden.<br />
Bitte auch Vorsicht mit großflächigem<br />
Ausbreiten von Unterlagen<br />
oder meinem Aktenkoffer auf<br />
dem Schreibtisch des anderen.<br />
Mein Schreibtisch ist eigener<br />
„Herrschaftsbereich“. Hier lasse ich<br />
nicht gerne jemanden eindringen,<br />
wenn ich nicht vorher mein o.k.<br />
gegeben habe.<br />
> Immer gefährlich für ein positives<br />
Gesprächsklima sind dominante<br />
Gesten:<br />
Gestreckter Zeigefinger oder Stift,<br />
der auf meinen Gesprächspartner<br />
zeigt. Dieser wirkt bedrohlich und<br />
erinnert an die Schulzeiten.<br />
Auch ein Schulterklopfen kann<br />
durchaus als dominante Geste<br />
verstanden werden.<br />
> Allgemein gilt das für alle<br />
Gesten, die von oben nach unten<br />
durchgeführt werden.<br />
Hier zeigt sich natürlich wieder,<br />
wie problematisch es ist, einzelne<br />
Gesten isoliert zu betrachten. Ein<br />
Schulterklopfen unter Freunden<br />
oder zum Trost ist etwas völlig<br />
anderes, als die gleiche Geste vom<br />
Sieger eines Sportwettkampfes zum<br />
Verlierer. Vielleicht noch mit der<br />
Bemerkung: „Irgendwann schaffst<br />
Du das schon noch…“<br />
Allgemein sollte man versuchen,<br />
das, was man verbal sagt, auch<br />
durch Gestik und Mimik zu<br />
unterstützen.<br />
Dazu gehört ein Lächeln und<br />
Funkeln in den Augen, wenn ich<br />
meinen Gesprächspartner von<br />
etwas begeistern will.<br />
Dies sollte natürlich auch eine angemessene<br />
Gestik unterstreichen:.<br />
Viele Verkäufer und Redner leiden<br />
unter dem „Pinocchio – Syndrom“:<br />
Sie stehen stocksteif vor dem<br />
Gesprächspartner und zeigen keine<br />
Regung.<br />
Dosierte Armbewegungen<br />
(oberhalb der Taille) und gelegentliche<br />
Schritte wirken aktiv und<br />
dynamisch. (Wohl auch deswegen<br />
werden immer mehr Moderationen<br />
im Fernsehen im Gehen durchgeführt)<br />
Natürlich müssen diese Bewegungen<br />
zum Gesamtauftritt passen.<br />
Hilfloses oder übertriebenes Rudern<br />
mit den Armen wirkt hektisch und<br />
aufdringlich.<br />
> Jedenfalls sollten wir vermeiden,<br />
bei diesen Gesten eine Faust zu<br />
ballen. Das wirkt aggressiv.<br />
Vertrauen erweckend wirken offene<br />
Gesten mit sichtbaren Handinnenflächen,<br />
die zum eigenen Körper hin<br />
ausgeführt werden.<br />
Sie sehen, Körpersprache ist<br />
spannend und interessant zu<br />
beobachten.<br />
Dennoch, auch wenn ich mich<br />
wiederhole:<br />
Bitte kein vorschnelles Interpretieren,<br />
Gesamtzusammenhang<br />
beachten, schnelle Veränderungen<br />
hinterfragen und immer die<br />
Möglichkeit einer anderweitigen<br />
Auslegung in Betracht ziehen.<br />
Viel Spaß bei Ihren Beobachtungen!<br />
Kai Heß<br />
Inhaber<br />
<strong>ZTN</strong> Deutschland<br />
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95119 Naila<br />
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TUN!<br />
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Mai <strong>2010</strong><br />
<strong>ZTN</strong> Training & Consulting GmbH • Österreich - Deutschland - Schweiz • www.ztn.biz • info@ztn.biz<br />
„Körpersprache“ Teil 1<br />
Dieses Mal geht es um eines der<br />
größten Geheimnisse der Kommunikation:<br />
Körpersprache oder nonverbale<br />
Kommunikationen ist immer<br />
wieder ein „Renner“ in Kommunikationsseminaren.<br />
Woher kommt dieses große<br />
Interesse?<br />
Viele erhoffen, durch richtige<br />
Deutung von Körpersignalen des<br />
Gesprächspartners auch dessen<br />
verborgendste Geheimnisse aufzudecken<br />
oder durch geschickte<br />
Körpersprache andere gezielt<br />
beeinflussen zu können.<br />
Jedenfalls hat Körpersprache etwas<br />
Mystisches, Geheimnisvolles.<br />
Wohl deswegen liest man in<br />
vielen Zeitschriften immer wieder<br />
über Körpersprache und deren<br />
Deutung.<br />
Für mich ist dieser Umgang mit<br />
diesen „Halbwahrheiten“ sehr<br />
gefährlich, da Fehlinterpretationen<br />
die Folge sein können.<br />
Dennoch ist es natürlich sehr<br />
nützlich, einige Grundlagen der<br />
Körpersprache zu kennen.<br />
Wichtig erscheint mir aber<br />
bereits am Anfang dieses<br />
Artikels der Hinweis darauf, dass<br />
man vorsichtig sein sollte mit<br />
vorschneller Interpretation und<br />
Deutung nonverbaler Signale<br />
beim Gesprächspartner.<br />
Mindestens genauso gefährlich ist<br />
es auch, bewusst Körpersprache<br />
einzusetzen, um einen anderen zu<br />
täuschen.<br />
Das gelingt maximal sehr guten<br />
Schauspielern.<br />
Damit sind wir schon bei einem<br />
der wichtigsten Grundsätze der<br />
Körpersprache, der „Kongruenz“:<br />
Kongruenz bedeutet das Übereinstimmen<br />
von verbaler und<br />
nonverbaler Aussage bei einem<br />
Menschen.<br />
Nicht „kongruent“ bin ich, wenn<br />
das, was ich sage, nicht völlig meiner<br />
(inneren) Meinung entspricht.<br />
Wenn ich z.B. einen Kunden von<br />
einem Produkt überzeugen will,<br />
mit dem ich mich nicht voll identifiziere<br />
oder als Führungskraft meine<br />
Mitarbeiter für etwas begeistern<br />
soll, hinter dem ich selbst nicht<br />
stehe.<br />
Versuchen Sie einmal Ihrem<br />
Gegenüber mit Worten Recht zu<br />
geben und schütteln Sie dabei den<br />
Kopf. Gar nicht so einfach, oder?<br />
Worte lassen sich hier noch so formulieren,<br />
dass wir gute Argumente<br />
finden. Für unsere nonverbalen<br />
Signale wird es schon viel schwerer.<br />
Wir haben dann Probleme,<br />
dem Gesprächspartner in die<br />
Augen zu schauen, kratzen uns<br />
verlegen an der Nase oder im<br />
Nacken („jetzt geht es mir an den<br />
Kragen“) oder suchen Halt an einer<br />
Stuhllehne oder Schutz hinter dem<br />
Schreibtisch.<br />
Unser Gesprächspartner erkennt<br />
diese „Inkongruenz“ unbewusst.<br />
Man hat dann so ein „komisches<br />
Gefühl“.<br />
Wichtig ist beim Thema Körpersprache<br />
sicherlich auch, dass sehr<br />
viel „unbewusst“ geschieht.<br />
Wir nehmen unbewusst Signale<br />
des anderen wahr, andererseits<br />
senden wir genauso unbewusst<br />
eigene Signale.<br />
Hier kann es dann schon mal helfen,<br />
wenn man (vielleicht zunächst<br />
einmal bei sich selbst) beginnt,<br />
solche nonverbalen Signale zu<br />
beobachten:<br />
Wie verhalte ich mich, wenn ich in<br />
einem Gespräch unsicher werde?<br />
Schaue ich dann meinen Gesprächspartner<br />
immer noch an<br />
oder blicke ich zu Boden?<br />
Signalisiere ich Offenheit in einem<br />
Gespräch, in dem ich aufrecht sitze<br />
oder stehe und offene Gesten zeige<br />
(z.B. zeigen der Handinnenfläche,<br />
Gesten oberhalb der Taille) oder<br />
unsicher stehe und meine Hände in<br />
der Hosentasche verberge?<br />
Signalisiere ich meinem<br />
Gegenüber in einem Gespräch<br />
Interesse, in dem ich eine offene<br />
Sitzposition einnehme und z.B.<br />
meine Hände auf den Tisch<br />
lege oder lehne ich mich lässig<br />
zurück, verschränke die Arme und<br />
signalisiere damit Zurückhaltung<br />
oder sogar Arroganz?<br />
Das führt mich zu einem weiteren<br />
wichtigen Punkt des Themas<br />
„Körpersprache“:<br />
Fehlinterpretation oder mehrere<br />
Interpretationsmöglichkeiten.<br />
Gerade das Thema „verschränkte<br />
Arme“ wird immer sehr schnell<br />
(fehl-) interpretiert.<br />
Verschränkte Arme bedeutet:<br />
Verschlossenheit und Abwehr!<br />
(So jedenfalls die vorschnelle<br />
Sofortinterpretation)<br />
Aber verschränkte Arme kann<br />
Vieles bedeuten:<br />
Zunächst einmal ist es eine sehr<br />
bequeme Haltung. Natürlich kann<br />
diese Geste auch Ablehnung<br />
bedeuten. Im krassen Gegenteil<br />
dazu kann diese Haltung aber auch<br />
bedeuten: „Ich höre dir interessiert<br />
zu und sperre dazu meine eigenen<br />
Aktivitäten!“ Also bei Zuhörern<br />
eines Vortrages kein unbedingt<br />
negatives Signal.<br />
Fakt ist, dass diese Körperhaltung<br />
aber in keinem Fall eine Aktivität<br />
signalisiert.<br />
Insoweit sollten wir diese Haltung<br />
bewusst reduzieren, wenn unser<br />
Gesprächspartner Aktivität von<br />
uns erwartet (z.B. im Verkauf, beim<br />
Bewerbungsgespräch oder in<br />
einem Workshop)<br />
Sie sehen aber, dass eine Geste<br />
durchaus völlig verschieden<br />
interpretiert werden kann.<br />
Insoweit ist es wichtig, immer<br />
den<br />
Gesamtzusammenhang<br />
zu beobachten. Und hierbei ist<br />
es<br />
besonders wichtig, schnelle<br />
Veränderungen wahrzunehmen.<br />
Sitzt mein Gesprächspartner<br />
während meiner Präsentation<br />
interessiert und „offen“ da und<br />
lehnt sich gerade in dem Moment<br />
zurück und verschränkt die Arme,<br />
in dem ich ihm den Preis nenne, so<br />
kann dies durchaus als Ablehnung<br />
gedeutet werden.<br />
Aber bitte: Weiter den Gesamtzusammenhang<br />
beobachten:<br />
Ist es eine dauerhafte neue Haltung<br />
oder kommt ein zufriedenes<br />
Strahlen der Augen dazu, dann<br />
kann es durchaus auch eine<br />
zufriedene Zustimmung sein?<br />
Ich beobachte solche schnellen<br />
Veränderungen immer sehr<br />
aufmerksam und überprüfe dann<br />
die „Gesamtstimmung“.<br />
Was mir im Notfall immer hilft, ist<br />
es, diese Veränderung geschickt<br />
anzusprechen.<br />
Z.B: „Lieber Kunde, ich hatte jetzt<br />
gerade das Gefühl, als hätte Ihnen<br />
an meiner Aussage etwas nicht so<br />
gefallen?“<br />
Erstens merkt mein Gegenüber,<br />
dass ich Interesse für ihn habe und<br />
zweitens bekomme ich so meine<br />
eigene Unsicherheit in den Griff.<br />
Das waren jetzt schon eine Menge<br />
Informationen zum Geheimnis<br />
„Körpersprache“.<br />
Im nächsten Artikel gehen wir noch<br />
weiter in´s Detail.<br />
Bis dahin:<br />
Beobachten: Ja!<br />
Vorschnelle Interpretationen: Nein!<br />
Kai Heß<br />
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„Die Frage“<br />
Kommunikation heißt für Viele:<br />
(selber) reden!<br />
Eigentlich stammt das Wort Kommunikation<br />
aber aus dem Lateinischen<br />
communicare und bedeutet:<br />
„teilen, mitteilen, teilnehmen lassen;<br />
gemeinsam machen, vereinigen“.<br />
Ziel in der Kommunikation ist es also,<br />
dass mehrere Personen an einem<br />
Meinungsaustausch teilnehmen.<br />
Manchmal ist es aber gar nicht so<br />
leicht, andere zu motivieren, sich an<br />
einem Gespräch zu beteiligen.<br />
Hier hilft eine ganz spezielle Technik:<br />
„Fragen!“<br />
Jetzt gibt es aber die unterschiedlichsten<br />
Fragearten mit den<br />
verschiedensten Folgen. Ich will<br />
versuchen, etwas Licht in´s Dunkel<br />
zu bringen.<br />
Zunächst gibt es die „geschlossene<br />
Frage“:<br />
Eine geschlossene Frage kann<br />
einfach mit ja oder nein beantwortet<br />
werden.<br />
z.B.: „Hast Du Dein Jahresziel<br />
erreicht?“<br />
Die geschlossene Frage eignet sich<br />
lediglich dazu, Fakten abzufragen.<br />
Sie regt keine Kommunikation an.<br />
Anders die „offene Frage“:<br />
Offene Fragen sind die sogenannten<br />
„W – Fragen“ (Wer, wie, warum,<br />
welche…)<br />
Diese Fragen sind nur mit ganzen<br />
Sätzen und Informationen zu beantworten.<br />
Z.B: „Wie hast Du es geschafft, Dein<br />
Jahresziel zu erreichen?“<br />
Hier ist der Gesprächspartner<br />
gezwungen, Informationen preis<br />
zu geben und am Gespräch teil zu<br />
nehmen.<br />
Die „offene Frage“ ist besonders<br />
wichtig im Verkaufsgespräch, aber<br />
auch im Mitarbeitergespräch oder<br />
im Zielfindungsgespräch.<br />
Bei der offenen Frage gilt insbesondere:<br />
„Wer fragt der führt!“<br />
Es ist immer besser, meinen<br />
Gesprächspartner durch geschickte<br />
„offene Fragen“ zu seiner eigenen<br />
Lösung zu führen, als diese selbst<br />
vorzugeben.<br />
Eine andere Frageart ist die<br />
„Alternativfrage“:<br />
Ein Restaurant konnte mit einem<br />
einfachen Trick seinen Umsatz bei<br />
Getränken nach dem Essen um<br />
20 % steigern:<br />
Bisher fragten die Kellner: „Hätten<br />
Sie gerne einen Schnaps nach<br />
dem Essen?“ (Geschlossene Frage.<br />
Antwort: Ja oder nein!)<br />
Die neue Frage lautete: „Hätten Sie<br />
zum Dessert gerne einen Kaffee<br />
oder einen Schnaps?“ (Jetzt überlegt<br />
der Kunde nicht mehr ob, sondern<br />
welche Alternative ihm besser<br />
gefällt)<br />
Früher hat man die „Alternativfrage“<br />
in Verkaufstrainings bei der Terminvereinbarung<br />
empfohlen: „Passt<br />
es Ihnen am Donnerstag oder am<br />
Freitag besser?“ statt „wollen wir uns<br />
nicht einmal zusammensetzen?“<br />
Dieser „Trick“ wird aber allmählich<br />
von den meisten Kunden durchschaut<br />
und sollte so plump nicht<br />
mehr angewendet werden.<br />
Etwas subtiler und wirksamer ist die<br />
„Annährungsfrage“:<br />
„Vom Grundsatz her, wann passt es<br />
Ihnen besser, eher Vormittag oder<br />
Nachmittag?“<br />
Also: Geschickt verpackt und klug<br />
eingesetzt ist diese „Alternativfrage“<br />
immer noch wirksam.<br />
„Hinterfragen“<br />
Hinterfragen bedeutet, Aussagen<br />
des Gesprächspartners zu vertiefen.<br />
Aussage Mitarbeiter: „Das haben wir<br />
schon erfolglos probiert!“<br />
„Hinterfrage“: „Was genau habt Ihr<br />
getan und was ist passiert?“<br />
Diese Frage zeigt Interesse und<br />
vertieft Pauschalaussagen.<br />
Oft versucht ein Gesprächspartner<br />
gerade im Verkaufsgespräch durch<br />
pauschale Aussagen den Verkäufer<br />
zu verunsichern:<br />
„Alle Versicherungsvertreter sind<br />
doch Betrüger!“<br />
Gute Antwort:<br />
„Was genau veranlasst Sie zu<br />
dieser Aussage, welche schlechten<br />
Erfahrungen haben Sie persönlich<br />
gemacht?“<br />
In die gleiche Richtung, nur noch<br />
etwas tiefer, geht die sogenannte<br />
„Umdeutung“:<br />
Kunde: „Das kann ich mir eigentlich<br />
nicht leisten“!<br />
Antwort: „Wenn ich Sie richtig<br />
verstehe, hätten Sie grundsätzlich<br />
Interesse an der Ware, ein Problem<br />
stellt aber noch der Preis dar. Welche<br />
Möglichkeiten sehen Sie hier?“<br />
Wir drehen also die Aussage unseres<br />
Gesprächspartners vom Negativen<br />
in´s Positive.<br />
„Ich kann mit dem neuen PC<br />
Programm einfach nicht umgehen!“<br />
„Vom Grundsatz würdest du also<br />
gerne damit arbeiten, es fehlt dir<br />
aber das Fachwissen. Wie kann ich<br />
Dir helfen?“<br />
Wirklich nicht mehr aktuell und<br />
absolut durchschaubar ist die<br />
„Suggestivfrage“:<br />
„Sie wollen doch sicherlich am<br />
Monatsende auch genug Geld auf<br />
dem Konto haben?“<br />
Wer will das nicht? Mit dieser<br />
Suggestivfrage wollte man früher<br />
den Kunden oder Gesprächspartner<br />
auf eine „Ja – Schleife“ und so auch<br />
zum „finalen“ Ja führen.<br />
Jeder kennt diese Technik<br />
mittlerweile – bei mir führt sie zur<br />
Ablehnung des Verkäufers.<br />
„Beliebte Fehler“ beim Fragen<br />
sind noch:<br />
1. Das Bombardement von Fragen<br />
(Ausquetschen) oder mehrere<br />
Fragen auf einmal stellen.<br />
Besser: Eine Frage nach der<br />
anderen. So hat mein Gesprächspartner<br />
die Chance seine<br />
Meinung darzustellen und ich<br />
bekomme so auch auf jede Frage<br />
eine Antwort.<br />
2. Fragen und die Antwort gleich<br />
mitgeben.<br />
„Was hältst du von dieser Idee?<br />
Also die anderen finden es<br />
spitze!“<br />
Hier kann ich mir die Frage<br />
sparen. So fühlt sich der andere<br />
nicht ernst genommen.<br />
3. Angriffsfragen:<br />
„Warum kaufen Sie ein Auto?<br />
Heute least doch jeder, der<br />
rechnen kann!“<br />
Diese Frage kann ihr Gesprächspartner<br />
leicht „in den falschen<br />
Hals“ bekommen und wird dann<br />
versuchen, Sie vom Gegenteil zu<br />
überzeugen.<br />
Besser: „Offene Frage“: „Wo sehen<br />
Sie für sich die Vorteile eines<br />
Leasings?“<br />
Sie sehen: Fragen ist gar nicht so<br />
leicht!<br />
Viel Spaß bei „richtigen“ Fragen!<br />
Kai Heß<br />
Inhaber<br />
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“Weichmacher“ in der Kommunikation<br />
„Eigentlich könnte man<br />
mal die Halle aufräumen“.<br />
Diese Aussage traf vor<br />
einiger Zeit ein Meister zu<br />
seinem Lehrling. Als der<br />
Meister am Tag nach seiner<br />
„Aufforderung“ in die Halle<br />
kam, hatte der Lehrling<br />
diese nicht aufgeräumt.<br />
Warum auch?<br />
In meinem Führungskräfteseminar<br />
ärgerte sich der<br />
Meister dann schrecklich<br />
über die Unzuverlässigkeit<br />
und den mangelnden Einsatzwillen<br />
seines Lehrlings.<br />
Zurecht?<br />
In der “Arbeitsanweisung“<br />
des Meisters waren von<br />
7 Wörtern 4 unklare<br />
„Weichmacher“:<br />
„eigentlich“: Was bedeutet<br />
„eigentlich“? Soll es jetzt<br />
jemand tun oder nicht?<br />
„könnte“: Bedeutet dieser<br />
Konjunktiv nun konkret eine<br />
Aufforderung oder nur eine<br />
Frage?<br />
„man“: Wer ist „man“?<br />
Ist dies der Lehrling, der<br />
Meister, beide oder gar ein<br />
anderer?<br />
„mal“: Welche Zeiteinheit<br />
ist „mal“? Bedeutet „mal“<br />
sofort, morgen oder bei<br />
Gelegenheit?<br />
Trotzdem wunderte sich der<br />
Meister, dass der Lehrling<br />
nicht sofort handelte.<br />
Häufig verwenden wir in<br />
unserer Sprache solche<br />
„Weichmacher“ wie<br />
man, jemand, vielleicht,<br />
eigentlich, irgendeiner,<br />
jegliche Form von Konjunktiven<br />
oder unklare Zeit- und<br />
Maßeinheiten:<br />
„Könnten Sie das schnellstmöglich<br />
oder kurzfristig<br />
erledigen?“ „Ich komme<br />
umgehend!“<br />
In unseren Seminaren<br />
mache ich folgende Übung:<br />
Mehrere Teilnehmer werden<br />
unabhängig voneinander<br />
gefragt, wie viel Zeit sie<br />
mit solchen „Einheiten“<br />
wie sofort, schnellstmöglich,<br />
kurzfristig, etc…<br />
verbinden.<br />
Sicher kommt es auf die<br />
jeweilige Situation an, die<br />
Ergebnisse sind trotzdem<br />
beeindruckend in der<br />
Unterschiedlichkeit.<br />
Wie sollen wir nun also<br />
genau verstehen, was unser<br />
Gegenüber meint oder<br />
von uns will, wenn dieser<br />
seinen Wunsch nicht klar<br />
formuliert?<br />
Warum verwenden wir<br />
solche „Weichspüler“?<br />
Zunächst einmal sicherlich<br />
ohne große Überlegung, als<br />
Füllwörter ohne Bedeutung.<br />
Hier würde etwas Gesprächshygiene<br />
schon helfen.<br />
Darüber hinaus - und<br />
da wird es schon etwas<br />
problematischer – weil wir<br />
uns nicht festlegen wollen:<br />
Wer konkret kommuniziert<br />
wird messbar und setzt<br />
sich gewissermaßen unter<br />
Druck.<br />
Für unseren Gesprächspartner<br />
wäre es aber einfacher,<br />
er wüsste genau, was wir<br />
von ihm wollen.<br />
Ich denke, diese „Weichspüler“<br />
kommen auch oft<br />
aus eigener Unsicherheit<br />
heraus. Wenn wir nicht<br />
direkt sagen „räum bitte<br />
auf“, sondern dies mit<br />
Konjunktiven umschreiben,<br />
wirkt das nicht so hart und<br />
fordernd.<br />
Fehlende Unklarheit ist<br />
aber häufig der Grund für<br />
viele Missverständnisse und<br />
späteren Ärger.<br />
Wenn wir uns nicht trauen,<br />
mutig und klar zu kommunizieren,<br />
dann müssen wir<br />
auch akzeptieren, dass<br />
unser Gegenüber unsere<br />
Aussage so interpretiert,<br />
wie er sich das wünscht<br />
und das deckt sich nun mal<br />
nicht immer mit dem, was<br />
wir „eigentlich“ wollten.<br />
Geben Sie Ihrem Gesprächspartner<br />
die Chance,<br />
zu verstehen, was Sie<br />
wollen!<br />
Kai Heß<br />
Inhaber<br />
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„Besprechungen Teil 2“<br />
Wie war Ihre letzte Besprechung?<br />
Konnten Sie schon erste Erfolge<br />
einfahren und Ihre Besprechungen<br />
effektiver gestalten?<br />
Wenn nicht, hat es vielleicht an<br />
einer „Besprechungskultur“<br />
gefehlt.<br />
Vielen Besprechungen fehlt es an<br />
einer solchen “Besprechungskultur”.<br />
Hierbei geht es mehr um die<br />
„weichen“ Themen aus der<br />
allgemeinen Kommunikation.<br />
Je nach Thema der Besprechung<br />
gelten die „allgemeinen Kommunikationsregeln“:<br />
Zuhören, ausreden lassen, nicht<br />
unterbrechen<br />
Bei einer Besprechung, die nicht<br />
reine Informationsveranstaltung<br />
ist, hat jeder Teilnehmer das Recht,<br />
seine Meinung zu äußern.<br />
Der Besprechungsleiter sollte<br />
dafür sorgen, dass jeder<br />
Teilnehmer zu Wort kommt.<br />
Das heißt: Vielredner irgendwann<br />
stoppen und disziplinieren,<br />
Schweiger in das Gespräch mit<br />
einbeziehen und aktivieren.<br />
Häufige Unsitte ist, einen anderen<br />
Teilnehmer zu unterbrechen oder<br />
eigenes Missfallen lautstark zu<br />
verkünden. Dies ist eine Form der<br />
Respektlosigkeit. Der Redner kann<br />
hier durchaus deutlich auf sein<br />
Recht der Meinungsäußerung<br />
bestehen.<br />
Gegebenfalls muss der Besprechungsleiter<br />
hier unterstützend<br />
einwirken.<br />
Übrigens! Plaudertaschen und<br />
Vielredner haben dieses Recht<br />
irgendwann verwirkt!<br />
Jeder hat nicht nur das Recht,<br />
sondern auch die Pflicht der<br />
Meinungsäußerung!<br />
Eine Besprechung dient i.d.R.<br />
dazu, ein Thema abschließend zu<br />
bearbeiten.<br />
Daraus ergibt sich, dass jeder seine<br />
Themen, Bedenken oder Zweifel<br />
jetzt einbringen sollte.<br />
Unsitte ist es, in einer Besprechung<br />
alles abzunicken und hinterher<br />
anzufangen, die Themen wieder im<br />
kleinen Kreis zu diskutieren oder<br />
sich gar von den Ergebnissen zu<br />
distanzieren.<br />
Sender / Empfänger<br />
Als Redner in einer Besprechung<br />
habe ich mich auf die Teilnehmer<br />
einzustellen.<br />
Meine Präsentation sollte so<br />
erfolgen, dass jeder der Teilnehmer<br />
versteht, um was es geht.<br />
Nicht jeder ist EDV – Spezialist<br />
oder hat Betriebwirtschaft studiert.<br />
Jeder, der an einer Besprechung<br />
teilnimmt, sollte die Chance haben,<br />
die Inhalte zu verstehen – nicht<br />
jeder traut sich aber, „blöde“<br />
Fragen zu stellen, wenn Fachausdrücke<br />
überhand nehmen.<br />
Präsentation und Unterlagen<br />
Auch hier gilt: Teilnehmergerechte<br />
Ausführung<br />
Wichtige, komplizierte Themen<br />
sollten zusätzlich visualisiert<br />
werden.<br />
Am besten eignet sich ein<br />
Flippchart oder eine Tafel.<br />
Auch Powerpoint kann helfen.<br />
Aber hier liegt die Wirkung in der<br />
Einfachheit.<br />
Ergänzende Unterlagen zu den<br />
Besprechungsinhalten können zum<br />
Verständnis beitragen.<br />
Hier stellt sich aber die, m.E.<br />
unlösbare, Frage:<br />
Unterlagen vorher austeilen, damit<br />
die Teilnehmer zusätzliche<br />
Notizen machen können, oder<br />
hinterher, damit das lästige Weiterblättern<br />
und lesen aufhört? Hier<br />
streiten sich die Gelehrten.<br />
Eigentlich sollte es zur Gesprächsdisziplin<br />
und zur Höflichkeit<br />
gegenüber dem Redner gehören,<br />
nicht weiter zu lesen, sondern<br />
Aufmerksamkeit zu schenken.<br />
Aber das erscheint mir fast schon<br />
ein hoffnungsloses Unterfangen!<br />
Den anderen verstehen wollen<br />
Es gibt häufig nicht nur die eine<br />
richtige Meinung, sondern viele<br />
Ansichten zu einem Thema.<br />
Sinn einer Besprechung sollte sein,<br />
auch andere Meinungen zu hören<br />
und verstehen zu wollen.<br />
Wenn ich versuche, den anderen zu<br />
verstehen, kann das eigentlich nur<br />
meinen Horizont erweitern und mir<br />
wichtige Informationen für meine<br />
Argumentation liefern.<br />
Getroffene Vereinbarungen sind<br />
bindend<br />
Eine Vereinbarung, die in einer<br />
Besprechung getroffen wurde, ist<br />
letztendlich für jeden Teilnehmer<br />
bindend. Jeder hat die Möglichkeit<br />
sein Veto in der Besprechung<br />
einzulegen.<br />
Es gibt jedoch immer Entscheidungen,<br />
mit denen sich nicht jeder<br />
identifizieren kann.<br />
Wir leben aber in einer Demokratie,<br />
auch kann es Entscheidungen<br />
geben, die - trotz Beratung - vom<br />
Chef getroffen werden. Dieser hat<br />
durchaus das Recht, „einsame“<br />
Entscheidungen zu treffen.<br />
Unsitte ist es, nach einer Besprechung<br />
im eigenen Rahmen genau<br />
das Gegenteil der Vereinbarungen<br />
zu tun oder kurze Zeit nach der<br />
Besprechung wieder mit dem<br />
gleichen Thema anzufangen.<br />
Jede Entscheidung sollte eine<br />
„Halbwertszeit“ haben, für die sie<br />
gültig ist.<br />
Themen, die immer wieder von<br />
neuem aufgerollt werden, obwohl<br />
sie eigentlich entschieden sind,<br />
kosten Zeit und Kraft.<br />
Sehr hilfreich ist hier ein Ergebnisprotokoll,<br />
das dann aber auch<br />
kurzfristig und zuverlässig jeder<br />
Teilnehmer erhält.<br />
Wenn Sie das Alles beherzigen,<br />
müsste Ihre nächste Besprechung<br />
eigentlich ein Erfolg werden!<br />
Oder Sie machen einfach mal eine<br />
Besprechung zum Thema<br />
„Besprechungskultur“ in Ihrem<br />
Hause!<br />
Kai Heß<br />
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„Besprechungen“ Teil 1<br />
„Eine Besprechung ist ein Treffen,<br />
zu dem Viele hingehen, aber oft<br />
nur wenig rauskommt!“<br />
In diesem Zitat steckt viel Wahrheit.<br />
Besprechungen sind eine Königsdisziplin<br />
der Kommunikation:<br />
- In kurzer Zeit können viele<br />
wichtige Informationen an<br />
viele Teilnehmer weitergegeben<br />
werden.<br />
- Eine Vielzahl Betroffener<br />
kann ihre Meinung abgeben.<br />
- Schnell können gemeinsame<br />
Lösungen erarbeitet werden.<br />
- Beziehungen zwischen den<br />
Teilnehmern können<br />
verstärkt werden<br />
Soweit das Positive.<br />
Wenn ich Teilnehmer in meinen<br />
Trainings auf Besprechungen<br />
anspreche, ist die Reaktion oft<br />
nicht so positiv:<br />
- viel zu häufig und zu lang, ein<br />
Zeitfresser<br />
- langweilig bis nervtötend<br />
- Schauplatz für Selbstdarsteller<br />
- Ort, an dem von Führungskräften<br />
im Befehlston und<br />
Monolog Anweisungen ausgegeen<br />
werden<br />
Wie so häufig werden so, an sich<br />
positive Dinge, durch schlechte<br />
Ausübung zu etwas Negativem!<br />
Halten wir zunächst fest:<br />
Besprechungen sind in unserer<br />
heutigen Arbeitswelt extrem<br />
wichtig und - bei richtiger<br />
Anwendung - effektiv und motivierend!<br />
Aber: Besprechungen kosten oft<br />
sehr vielen Menschen sehr viel<br />
Zeit und Geld!<br />
Also: Wie machen wir es richtig?<br />
Die allerwichtigste Frage zu<br />
Beginn:<br />
Gibt es überhaupt etwas zu<br />
besprechen?<br />
Besprechungen sollten nicht<br />
einberufen werden, weil es halt<br />
irgendwo dazugehört, sich zu<br />
besprechen und eigentlich kein<br />
wichtiges Thema vorliegt.<br />
Ebenso nicht, wenn ein kurzes<br />
Mail oder Anschlag am<br />
„Schwarzen Brett“ auch ausreicht.<br />
Wer wird eingeladen?<br />
Bitte erst einmal genau überlegen:<br />
Wer ist von den Themen wirklich<br />
betroffen, wer benötigt die<br />
Informationen direkt, wer hat<br />
wichtige, eigene Informationen zu<br />
dem Thema?<br />
Ort und Dauer<br />
Der Ort sollte dem Thema entsprechen.<br />
Also vom großen,<br />
abgeschlossenen Sitzungssaal für<br />
interne Themen über eine<br />
ungestörte Ecke in der Produktionsshalle<br />
für Produktionsbesprechungen<br />
bis zum Stehtisch im<br />
Büro für kurze Fachbesprechungen..(Man<br />
hat übrigens herausgefunden,<br />
dass solche Stehbesprechungen<br />
meist deutlich kürzer aber<br />
oft genauso effektiv sind wie<br />
„sitzende“ Besprechungen)<br />
Selbstverständlich sollte sein, dass<br />
jede Besprechung einen fixen<br />
Beginn, an dem jeder auf seinem<br />
Platz sitzt und seine Unterlagen<br />
parat hat und vor allem ein fixes<br />
Ende hat.<br />
Dieses Ende ist in jedem Fall<br />
einzuhalten und darf maximal<br />
unterschritten werden.<br />
Fast jeder Teilnehmer hat Folgetermine,<br />
die ebenfalls wichtig sind.<br />
Oder wollen Sie, dass sich Ihre<br />
Besprechungspartner für eine 3<br />
Stunden – Besprechung den<br />
ganzen Tag frei nehmen, weil die<br />
Besprechungen üblicherweise eh<br />
immer überzogen werden?<br />
Übrigens:<br />
Die Zeit sollte ausreichend, aber<br />
knapp bemessen sein.<br />
Häufig gilt bei Besprechungen das<br />
„Ohm´sche Gesetz“:<br />
Arbeiten (und Besprechungen)<br />
dehnen sich immer im Rahmen der<br />
zur Verfügung stehenden Zeit<br />
proportional aus!<br />
Besprechungsthema<br />
Das Besprechungsthema sollte<br />
vorab so konkret wie möglich<br />
geklärt werden.<br />
Wichtig dabei ist auch, sich über<br />
das Ziel der Besprechung klar zu<br />
werden:<br />
Information, Meinungen einholen,<br />
Entscheidung?<br />
Rechtzeitig vorab geht eine<br />
Information an alle Teilnehmer<br />
über die Inhalte, Dauer und Ziel<br />
der Besprechung. Überraschungen<br />
sind unfair und machen eine<br />
Besprechung uneffektiv.<br />
Sinnvoll ist auch immer, eine<br />
Teilnahmebestätigung einzuholen,<br />
sonst fehlt schnell ein wichtiger<br />
Teilnehmer.<br />
Besprechungsleitung<br />
Der Besprechungsleiter sollte mit<br />
der nötigen Autorität und Akzeptanz<br />
ausgestattet sein.<br />
Seine wichtigste Aufgabe - neben<br />
der Themenauswahl - ist, für die<br />
nötige Besprechungsdisziplin zu<br />
sorgen.<br />
Besprechungsdisziplin<br />
Zur Besprechungsdisziplin gehört<br />
zunächst einmal absolute<br />
Pünktlichkeit (auch von<br />
Führungskräften). Sollten Sie diese<br />
Disziplin häufig bei Ihren Besprechungsteilnehmern<br />
vermissen und<br />
alle Bitten und Ermahnungen<br />
nichts nützen, sagen Sie ruhig mal<br />
eine Tagung ab und setzen Sie<br />
diese für Freitag am Spätnachmittag<br />
an. (Dann mit „open end“ und<br />
dem Thema „Disziplin“ als Hauptpunkt!)<br />
Weiteres Thema der Disziplin ist<br />
das leidige Thema Handys und<br />
Störungen.<br />
Beides gehört untersagt und nur in<br />
extremen Ausnahmefällen, nach<br />
vorheriger Absprache, genehmigt.<br />
Zur Gesprächsdisziplin gehört, am<br />
Thema zu bleiben und das Ziel<br />
nicht aus den Augen zu verlieren.<br />
Dazu gehört auch, ausreichend<br />
Pausen zu machen und Gesprächsanteile<br />
gerecht zu verteilen.<br />
Aber dazu dann mehr im nächsten<br />
Vertriebsmail, in dem es um das<br />
Thema „Besprechungskultur“<br />
geht.<br />
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