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72.<br />

Eifeler Musikfest <strong>2017</strong><br />

<strong>Programm</strong> 10. und 11. Juni im Kloster Steinfeld


Liebe Besucherinnen und Besucher,<br />

seit vielen Jahren ist es immer wieder gelungen, das <strong>Programm</strong> des Eifeler Musikfestes<br />

durch hochkarätige Ensembles aus unserer Region zu bereichern. Diese Mischung aus<br />

auswärtigen und einheimischen Aufführenden hat sich geradezu zu einem Markenzeichen<br />

unserer Veranstaltungen entwickelt. Auch in diesem Jahr dürfen wir uns wieder<br />

auf Musikerinnen und Musiker aus dem Kreis Euskirchen freuen, die – gemeinsam mit<br />

Kolleginnen und Kollegen aus der „großen“ Musikwelt – Teile des <strong>Programm</strong>s gestalten.<br />

Das Kammerkonzert am Samstagabend entführt uns mit Melodien von Klassik bis<br />

Musical auf die Bühnen von Oper und Konzert. Neben bekannten und populären Arien<br />

und Duetten, die von den beiden Gesangssolisten dargeboten werden, stehen virtuose<br />

Klavierstücke auf dem <strong>Programm</strong>. Die Pianistin Sorina Aust-Ioan, die gleichzeitig für<br />

das <strong>Programm</strong>arrangement des Abends verantwortlich zeichnet, arbeitet hauptsächlich<br />

in Köln und lebt auch in Steinfeld.<br />

Der Organist und Dirigent Markus Goecke mit seinem Kammerchor an St. Martin Euskirchen<br />

sowie Solistinnen und Solisten hat bereits des Öfteren das Festkonzert des Eifeler<br />

Musikfestes gestaltet, zuletzt 2012 mit zwei Kantaten von Georg Philipp Telemann. Das<br />

Ensemble wird begleitet durch die Accademia Filarmonica aus Köln, die ebenfalls bereits<br />

mehrfach Gast in Steinfeld war. Die Musikerinnen und Musiker wie auch die Mitglieder<br />

des Chores schätzen vor allem die klanglichen Möglichkeiten, aber auch die einzigartige<br />

Atmosphäre in der vielhundertjährigen Basilika.<br />

2


Festkonzert des 71. Eifeler Musikfestes am 22. Mai 2016 in der Basilika Steinfeld<br />

Einen besonderen inhaltlichen Akzent setzt in diesem Jahr Hans Peter Göttgens mit den<br />

Solisten sowie Chor und Orchester an der Basilika Steinfeld. Er hat sich für die Aufführung<br />

der Missa brevis G-Dur von Nikolaus Betscher entschieden, des letzten Abtes der<br />

Prämonstratenserklosters Rot in Oberschwaben vor der Säkularisation. Damit erklingt<br />

in der ehemaligen Klosterkirche der Steinfelder Prämonstratenser auch prämonstratensische<br />

Kirchenmusik, eine besondere Hommage an den Ort. Hans Peter Göttgens wird<br />

nach dieser Aufführung den Dirigentenstab aus Altersgründen niederlegen, nachdem<br />

er Chor und Orchester an der Basilika 45 Jahre lang geleitet hat. Seine Verdienste um<br />

die Kirchenmusik in Steinfeld sind im wahrsten Wortsinn unermesslich, sein Wirken<br />

unvergleichlich. Es fällt mir derzeit noch schwer, mir das 73. Eifeler Musikfest 2018<br />

ohne ihn am Dirigentenpult vorzustellen.<br />

Und dennoch: Die bewegte und lange Geschichte des Eifeler Musikfestes seit 1946 zeigt,<br />

dass es immer wieder Veränderungen gegeben hat, die das Gesicht dieses Festivals der<br />

klassischen und geistlichen Musik gewandelt und erneuert haben. Es soll und wird Ihnen<br />

auch weiterhin eine hohe musikalische Qualität und ein großes Musikerlebnis bieten.<br />

Doch jetzt freue ich mich mit Ihnen zunächst auf das diesjährige 72. Eifeler Musikfest<br />

und danke allen, die daran aktiv mitwirken werden und im Vorfeld mitgewirkt haben.<br />

Ihr<br />

Günter Rosenke, Landrat des Kreises Euskirchen und<br />

Vorsitzender des Kreises der Freunde und Förderer Kloster Steinfeld e. V.<br />

3


<strong>Programm</strong> und Künstler<br />

Kammerkonzert am 10. Juni, 19 Uhr, in der ehemaligen Klosterbibliothek<br />

KLAVIER TRIFFT GESANGSDUO Melodien von Klassik bis Musical<br />

Ludwig van Beethoven (1770 – 1827)<br />

Diabelli Variationen op. 120 Nr. 1, 3, 10,<br />

22, 23, 33<br />

aus: 33 Veränderungen über einen Walzer<br />

von Anton Diabelli für Klavier<br />

Georg Friedrich Händel (1685 – 1759)<br />

Mi lusinga il dolce affetto<br />

Arie aus der Oper Alcina<br />

Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791)<br />

Madamina, il catalogo è questo<br />

Arie aus der Oper Don Giovanni<br />

Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791)<br />

Cinque, dieci, venti, trenta / Se a caso<br />

Madama<br />

Duett aus der Oper Le nozze di Figaro<br />

Ludwig van Beethoven (1770 – 1827)<br />

Drei Ecossaisen Es-Dur für Klavier<br />

Édith Piaf (1915 – 1963)<br />

La vie en rose<br />

Andrew Lloyd Webber (*1948)<br />

Memory<br />

Lied aus dem Musical Cats<br />

Ludwig van Beethoven (1770 – 1827)<br />

Für Elise<br />

Bagatelle für Klavier a-moll<br />

Mitch Leigh (1928 – 2014) /<br />

Joe Darion (1917 – 2001)<br />

Impossible Dream<br />

Lied aus dem Musical The Man of La<br />

Mancha<br />

Claude-Michel Schönberg (*1944) /<br />

Alain Boublil (*1941)<br />

Stars<br />

Lied aus dem Musical Les Misérables<br />

Ludwig van Beethoven (1770 – 1827)<br />

Bagatellen<br />

aus: 11 Bagatellen für Klavier op. 119<br />

Charles Gounod (1818 – 1893)<br />

Avant de quitter ces lieux<br />

Arie aus der Oper Faust<br />

Gioachino Rossini (1792 – 1868)<br />

Una voce poco fa<br />

Arie aus der Oper Il barbiere di Siviglia<br />

Franz Lehár (1870 – 1948)<br />

Lippen schweigen<br />

Duett aus der Operette Die lustige Witwe<br />

Aurora Sperduto, Sopran<br />

Robert Fendl, Bariton<br />

Sorina Aust-Ioan, Klavier<br />

Im Anschluss an das Kammerkonzert sind die Mitwirkenden und alle Besucherinnen<br />

und Besucher zu einem geselligen Ausklang in den Hermann-Josef-Saal des Klosters<br />

herzlich eingeladen.<br />

4


Festhochamt am 11. Juni, 10 Uhr, in der Basilika Steinfeld<br />

Andreas Warler (*1965)<br />

Improvisation<br />

Nikolaus Betscher O. Praem.<br />

(1745 – 1811)<br />

Missa Brevis in G-Dur (1774)<br />

für Soli, Chor und Orchester<br />

Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791)<br />

Te Deum laudamus C-Dur KV 141<br />

für Chor und Orchester<br />

Nicole Wolke, Sopran<br />

Margret Milz, Alt<br />

Nico Heinrich, Tenor<br />

Frederik Schauhoff, Bass<br />

Andreas Warler, Organist<br />

an der Basilika Steinfeld<br />

Chor und Orchester an der Basilika<br />

Steinfeld Leitung: Hans Peter Göttgens<br />

Georg Friedrich Händel (1685 – 1759)<br />

Ouverture aus Occasional Oratorio<br />

Bearbeitung für Orgel:<br />

William Thomas Best (1826 – 1897) /<br />

Andreas Warler (*1965)<br />

Festkonzert am 11. Juni, 16 Uhr, in der Basilika Steinfeld<br />

Georg Friedrich Händel (1685 – 1759)<br />

Te Deum und Jubilate<br />

zur Feier des Friedens von Utrecht<br />

HWV 278 – 279<br />

Georg Friedrich Händel (1685 – 1759)<br />

Coronation Anthems<br />

HWV 258 – 261<br />

Christiane Rittner, Sopran<br />

Christine Wehler, Alt<br />

Lothar Blum, Tenor<br />

José María Azurmendi, Tenor<br />

Achim Hoffmann, Bass<br />

Kammerchor an St. Martin Euskirchen<br />

Accademia Filarmonica Köln<br />

Leitung: Markus Goecke<br />

Im Anschluss an das Festkonzert sind die Mitwirkenden und alle Besucherinnen<br />

und Besucher zu einem geselligen Ausklang in den Kreuzgang des Klosters<br />

herzlich eingeladen.<br />

5


Mitwirkende Kammerkonzert<br />

Aurora Sperduto<br />

Die Sopranistin wurde in Rom geboren. Zunächst erwarb<br />

sie ihr Diplom für Klavier und Gesang in Latina und<br />

Como; ferner studierte sie Musikgeschichte in Rom und<br />

schloss ihr Studium mit einer Diplomarbeit ab. Sie bildete<br />

sich bei Yvonne Schiffelers fort und besuchte einen<br />

Meisterkurs bei Edda Moser.<br />

Aurora Sperduto sang am Gasteig in München und am<br />

Wilhelmatheater in Stuttgart bei Der Schlag ans Hoftor –<br />

Kafka neu erlebt, Musiktheater aus Erzählungen Franz<br />

Kafkas, vertont und inszeniert von Hans Christian Hauser.<br />

Sie debütierte als Musetta, Rosina und Giannetta in<br />

Rom, als Despina in Treviso, als Zweiter Knabe in Mozarts<br />

Zauberflöte in Perugia.<br />

2008 nahm sie beim Vatikanischen Rundfunk für die Sendung Diapason auf und wirkte<br />

als Solistin im Petersdom mit. Sie ist Preisträgerin bei mehreren Musikwettbewerben<br />

in Italien. Im Rahmen des Festivals Autunno Musicale a Como sang sie die unveröffentlichte<br />

Händel-Motette Saeviat tellus und wurde noch in Como für Les nuits d’été von<br />

Berlioz engagiert.<br />

Aurora Sperduto trat beim zahlreichen Kammer- und Opernkonzerten in Italien,<br />

Deutschland, Tschechien und Österreich auf und sang bei verschiedenen Oratorienaufführungen<br />

in Rom.<br />

Robert Fendl<br />

Der Bass-Bariton wurde in Regen im Bayrischen Wald<br />

geboren. Von 2001 bis 2005 absolvierte er eine Ausbildung<br />

zum Schauspieler am „Zentrum für Bewegung,<br />

Schauspiel und Tanz“ in Köln. Im Herbst 2005 begann er<br />

ein Gesangstudium an der Musikhochschule Köln bei<br />

Philip Langshaw. Es folgte 2008 ein Meisterkurs bei Edda<br />

Moser in Salzburg.<br />

Robert Fendl wirkte als Bass in Arnold Schönbergs<br />

Aufführung von Moses und Aron bei der Ruhrtriennale<br />

2009 mit. 2011 machte er seinen Diplomabschluss an<br />

der Musikhochschule Köln.<br />

6


Er sang die Rolle „Roberto“ in einer Uraufführung von Das Unmöglichste von Allem<br />

von Anton Urspruch im Forum Leverkusen und den Dr. Turtlespit in der Kinderoper<br />

Hilfe, Hilfe, die Globolinks von Gian Carlo Menotti bei den Städtischen Bühnen Münster.<br />

2013 war er im Schlosshof Weikersheim bei einer Produktion von Mozarts Don Giovanni<br />

in der Partie des Leporello zu erleben. 2015 wirkte er beim 30. Jubiläum der Europatage<br />

der Musik mit und sang das Bass-Solo aus Beethovens 9. Sinfonie im Festspielhaus<br />

Neuschwanstein in Füssen.<br />

Sorina Aust-Ioan<br />

Die österreichisch-rumänische Pianistin wurde in Iaşi in<br />

Rumänien geboren, wo sie bereits im Alter von zehn<br />

bzw. elf Jahren mit Mozarts A-Dur- und Beethovens<br />

B-Dur-Konzert öffentlich auftrat. Nach ihrer Übersiedlung<br />

zwecks Familienzusammenführung nach Österreich<br />

wurde sie bereits im Alter von vierzehn Jahren als Jungstudentin<br />

in Wien an der dortigen Musikhochschule in<br />

den Meisterklassen Bruno Seidlhofers und Dieter Webers<br />

aufgenommen. Nach dem Konzertexamen studierte sie<br />

weiter bei Stefan Askenase am Künstlerbahnhof Rolandseck.<br />

Sorina Aust-Ioan ist in Köln auch an der dortigen<br />

Musikhochschule tätig. Nach wie vor konzertiert sie<br />

im In- und Ausland. Auch unterstützt sie die Deutsche<br />

Krebshilfe durch Benefizkonzerte. Mehrere CD-Einspielungen<br />

von Werken klassischer bis moderner Zeit liegen<br />

bereits vor; darunter finden sich Ersteinspielungen<br />

selten gehörter Werke.<br />

Ihr Klavierspiel wird oft mit dem Stil Claudio Arraus, Martha Argerichs oder Rudolf<br />

Buchbinders verglichen, mit dem sie bei denselben Lehrern (Dieter Weber, Bruno Seidlhofer)<br />

studiert hat. Mit wachsendem Interesse erarbeitet sie zeitgenössische Klavierwerke<br />

und konzertante Filmmusik. Darüber hinaus tritt sie mit Vernissage-Konzerten<br />

auf sowie mit Klavierabenden in Schlössern und Burgen, u. a. als Neujahrskonzerte.<br />

Im Jahre 2012 ist unter ihrer Leitung der MUSIK-KUNST-LITERATUR-Kreis entstanden,<br />

in den sie Musiker, Künstler und Literaten aus aller Welt einlädt.<br />

7


Mitwirkende Festhochamt<br />

Nicole Wolke Margret Milz Nico Heinrich<br />

Nicole Wolke<br />

Die Euskirchener Sopranistin studierte in Freiburg bei Sabine Seidel und in Köln bei<br />

Prof. Edith Ostendorf. Seit 1997 ist sie freiberufliche Sängerin und Gesangslehrerin<br />

und unterrichtet seit 2009 Gesang an der Musikschule Euskirchen.<br />

Überregional bekannt ist sie vor allen Dingen durch ihre Arbeit mit dem Klassik-<br />

Kabarett Ensemble „Diva Delight“.<br />

Das Eifeler Publikum kennt sie jedoch auch aus zahlreichen Kirchenkonzerten.<br />

In Steinfeld ist sie häufig als Solistin bei Festmessen von Chor und Orchester an<br />

der Basilika zu hören und gestaltete stimmlich gemeinsam mit Margret Milz das<br />

Kammerkonzert 2013 des Eifeler Musikfestes.<br />

Margret Milz<br />

Die Altistin stammt aus dem Kreis Euskirchen. Sie war beruflich als Lehrerin an einer<br />

Förderschule für verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche tätig. Ihre Gesangsausbildung<br />

erhielt sie in privaten Studien.<br />

Ihr Repertoire umfasst neben Oper, Operette, Liedgesang und Chansons auch Kirchenmusik<br />

und Oratorien. Sie gab Konzerte in Süddeutschland und im Kölner Raum.<br />

Margret Milz ist als Solistin besonders verbunden mit Chor und Orchester an der Basilika<br />

Steinfeld. Gemeinsam mit Nicole Wolke gestaltete sie stimmlich das Kammerkonzert<br />

2013 des Eifeler Musikfestes.<br />

Nico Heinrich<br />

Der 1983 in Bonn geborene Tenor erhielt bereits im Alter von 16 Jahren eine fundierte<br />

sängerische Ausbildung; darüber hinaus ergänzten Meisterkurse seine musikalische<br />

Entwicklung. 2008 und 2009 war er Bundespreisträger bei „Jugend musiziert“.<br />

Einen Schwerpunkt seines breit gefächerten Repertoires bilden solistische Partien<br />

in sakralen Werken des Barock, der Klassik und Romantik. Seine gestalterische<br />

Ausdruckskraft mit den Kunstliedern des klassischen und romantischen Repertoires<br />

stellte Nico Heinrich bereits in zahlreichen Konzerten eindrucksvoll unter Beweis.<br />

8


Frederik Schauhoff<br />

Neben Trompeten- und Klavierunterricht, begann<br />

der 1991 in Bonn geborene Bass-Bariton nach dem<br />

Stimmbruch mit Gesangsunterricht bei Irmtraut<br />

Griebler und Ingeborg Danz. Seit dem Beginn seines<br />

Studiums an der Musikhochschule Köln wird er von<br />

Lioba Braun betreut und konnte sich seitdem ein<br />

breites Repertoire erarbeiten.<br />

Frederik Schauhoff<br />

Das künstlerisches Spektrum Frederik Schauhoffs<br />

reicht von der Renaissance bis zur zeitgenössischen<br />

Musik und führte ihn zu Auftritten u. a. in der Kölner Philharmonie, die Tonhalle<br />

Düsseldorf, den Kammermusiksaal des Beethoven-Hauses Bonn und den Johann-<br />

Sebastian-Bach-Saal Köthen. Dabei konzertierte er mit Orchestern wie Concerto<br />

Köln, Concerto con anima und den Bergischen- und Bochumer Symphonikern sowie<br />

in Opernproduktionen.<br />

Chor und Orchester an der Basilika Steinfeld<br />

Der Kirchenchor an der Basilika Steinfeld existiert seit 1972 und wird seit seiner Entstehung<br />

von Hans Peter Göttgens geleitet. Er gründete zwei Jahre später auch das<br />

Orchester, das als ständige Begleitung für die kirchenmusikalischen Aufführungen<br />

des Chores fungiert. Der Chor an der Basilika Steinfeld ist damit im weiten Umkreis<br />

der einzige Kirchenchor mit eigenem Orchester.<br />

Mit der Missa Brevis in G-Dur aus der Feder des Prämonstratenserabts Nikolaus<br />

Betscher und dem einzigen Te Deum, das Wolfgang Amadeus Mozart hinterlassen<br />

hat, verabschiedet sich Hans Peter Göttgens nach 45 Dirigentenjahren sowohl von<br />

seinem Chor als auch vom Publikum des Eifeler Musikfestes.<br />

9


Mitwirkende Festhochamt<br />

Hans Peter Göttgens<br />

Der gebürtige Aachener war nach seinem<br />

Lehramtsstudium mit Schwerpunktfach<br />

Musik und einem anschließenden Studium<br />

der Heilpädagogik Lehrer und seit<br />

1989 bis zu seiner Pensionierung im<br />

August 1997 Schulleiter an der Schule<br />

für Erziehungshilfe in Kall-Urft.<br />

Hans Peter Göttgens leitet seit 1972 Chor und Orchester an der Basilika Steinfeld.<br />

Er ist ehrenamtlich als Organist an der Basilika tätig und befruchtet seit Jahrzehnten<br />

das vielfältige Musikleben Steinfelds und der Region, wofür ihm 1993 der Rheinlandtaler<br />

als höchste Auszeichnung des Landschaftsverbandes Rheinland verliehen wurde.<br />

Hans Peter Göttgens bleibt auch nach seinem Rückzug vom Dirigentenpult Intendant<br />

des Eifeler Musikfestes.<br />

Andreas Warler<br />

Der 1965 in Baasem / Eifel geborene Organist eignete<br />

sich in seiner Jugend das Orgelspiel autodidaktisch an.<br />

Während des Theologiestudiums in Passau entdeckte<br />

der Passauer Domorganist Walther R. Schuster seine<br />

besondere Begabung und übertrug ihm an der größten<br />

Domorgel der Welt das vertretungsweise Orgelspiel in<br />

Gottesdiensten und innerhalb von Domführungen. Das<br />

Studium der Kirchenmusik begann Andreas Warler 1989<br />

an der Kirchenmusikschule St.-Gregorius-Haus in<br />

Aachen; zugleich wurde er zum Organisten an der Basilika<br />

Steinfeld berufen. Seit 1992 ist er Organisator und<br />

künstlerischer Leiter der „Steinfelder Vesperkonzerte“;<br />

seit 2014 führt er im Rahmen von Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen des Bistums<br />

Aachen Kurse für Improvisation und liturgisches Orgelspiel durch.<br />

Bislang spielte er zehn CDs an der König-Orgel der Basilika Steinfeld ein – u. a. auch<br />

zusammen mit Chor- und Orchester an der Basilika Steinfeld – und wirkte in vielen<br />

Rundfunk- und Fernsehproduktionen mit. Konzerte als Gastorganist führten ihn seither<br />

durch zahlreiche Städte Deutschlands, Belgien, Großbritannien, Island, Italien, Litauen,<br />

Luxemburg, Niederlande, Österreich, Schweden, Schweiz und die USA.<br />

10 10


Mitwirkende Festkonzert<br />

Christiane Rittner<br />

Die musikalische Laufbahn der in Dresden geborenen<br />

Sopranistin begann mit Querflöten- und Violinunterricht,<br />

bevor sie ihre Vorliebe für den Gesang entdeckte. 2000<br />

nahm sie ihr Diplompädagogikstudium im Fach Gesang<br />

an der Musikhochschule Rheinland-Pfalz in Mainz auf.<br />

Zusätzlich studierte sie Elementare Musikpädagogik.<br />

Ihr künstlerisches Diplomstudium im Fach Gesang<br />

schloss sie im April 2009 an der Musikhochschule Köln<br />

ab. Außerdem nahm sie an Meisterkursen u. a. bei<br />

Peter Schreier, Klesie Kelly-Moog und Noelle Turner teil.<br />

Christiane Rittner wirkte 2003/2004 in einer Hochschulproduktion<br />

der Oper Angelique von J. Ibert sowie an der szenischen Aufführung des<br />

Oratoriums Juditha Triumphans von Antonio Vivaldi am Staatstheater Mainz mit. Im<br />

Frühjahr 2006 sang sie in einer Produktion von Mozarts Zauberflöte der Stadt Bad<br />

Kreuznach die Partie der Königin der Nacht. Die Sängerin arbeitet als freischaffende<br />

Künstlerin solistisch und in diversen Ensembles. Im Rahmen dieser Tätigkeit sang sie<br />

unter Dirigenten wie Marcus Creed, Rupert Huber, Michael Hofstetter, Walter Nußbaum.<br />

Außerdem setzt sie sich mit Werken der zeitgenössischen Musik auseinander und singt<br />

regelmäßig in Ensembles wie dem Klangforum Heidelberg, Chorwerk Ruhr u. a.<br />

Christine Wehler<br />

Ihre künstlerische Ausbildung erhielt die Altistin an den<br />

Musikhochschulen Münster und Wuppertal, wo sie die<br />

Fächer Gesang und klassische Gitarre mit der staatlichen<br />

Diplomprüfung abschloss. Es folgten weiterführende<br />

Gesangstudien in Köln. Ein Studium der Musikwissenschaften,<br />

der Germanistik und der Philosophie an der<br />

Universität zu Köln (Magister Artium) vervollständigte<br />

ihre musikalische Ausbildung ebenso wie eine regelmäßige<br />

Teilnahme an Meisterkursen. Zu ihren Lehrern<br />

gehörten dabei Christoph Prégardien, Julia Hamari,<br />

Kurt Widmer und Ingeborg Danz.<br />

Im Rahmen der Internationalen Bachakademie Stuttgart arbeitete sie mit Dirigenten<br />

wie Kay Johannsen und Helmuth Rilling. Heute umfasst ihr Repertoire hauptsächlich die<br />

Bereiche Oratorium und Lied. Im Rahmen ihrer intensiven Konzerttätigkeit im In- und<br />

Ausland arbeitete Christine Wehler bereits mit renommierten Dirigenten wie Jörg Straube,<br />

Andreas Spering, Peter Neumann und Wolfgang Helbich zusammen. Die Mitwirkung bei<br />

verschiedenen Festivals wie den Aachener Bach-Tagen, dem Romanischen Sommer Köln,<br />

dem Musiksommer Mecklenburg-Vorpommern, La Folle Journée, ValGardenaMusika oder<br />

Händel-Festspiele Halle sind ebenso wie Rundfunk- und CD-Produktionen mittlerweile<br />

fester Bestandteil ihrer musikalischen Arbeit.<br />

11 11


Mitwirkende Festkonzert<br />

Lothar Blum<br />

Der Tenor hat an der Robert-Schumann-Hochschule in<br />

Düsseldorf Gesang studiert. Sein Hauptinteresse gilt<br />

den Vespern, Passionen und Oratorien von Monteverdi<br />

bis Mendelssohn Bartholdy. Schwerpunkte seines Repertoires<br />

sind die virtuosen Koloratur-Arien bei Händel und<br />

Bach sowie in besonderer Weise die Evangelistenpartien.<br />

Darüber hinaus hat er in Produktionen von Opern aus<br />

unterschiedlichen Epochen, vom Barock bis ins Zwanzigste<br />

Jahrhundert hinein, mitgewirkt.<br />

Lothar Blum hat u. a. mit James Conlon, Kay Johannsen,<br />

Hermann Max, Peter Neumann, Andreas Spering, Christoph<br />

Spering und Arvo Pärt gearbeitet, wie teilweise durch CD- und Rundfunk-Aufnahmen<br />

dokumentiert ist. Er singt regelmäßig bei Musica Fiata/La Capella Ducale unter Roland<br />

Wilson und ist im Rahmen von Festivals wie den Tagen Alter Musik in Herne, den Thüringer<br />

Bachwochen, dem Schumann-Fest Zwickau, dem Festival Alte Musik Knechtsteden,<br />

den Brühler Schlosskonzerten sowie den Händel-Festspielen in Göttingen aufgetreten.<br />

José María Azurmendi<br />

Der in Spanien geborene und aufgewachsene Pianist<br />

und Dirigent studierte Klavier in Köln und schloss sein<br />

Studium in Granada ab. Neben seiner Beschäftigung als<br />

Pianist und Musiklehrer am staatlichen Konservatorium<br />

von Almería dirigiert er seit 20 Jahren den gemischten<br />

Chor und den Jugendchor „Ciudad de Almería“.<br />

Seine vielfältigen musikalischen Interessen führen<br />

José Azurmendi vor allem als Sänger zur Beschäftigung<br />

und Auseinandersetzung mit verschiedenen Musikstilen<br />

und Epochen wie beispielsweise Jazz, Rock oder<br />

ethnischer Musik.<br />

Im Chorbereich hat José Azurmendi in vielen spanischen und deutschen Chören als<br />

Gastsänger teilgenommen. Auch im Bereich der Komposition ist er hervorgetreten.<br />

Sein Requiem wurde im Jahre 2015 in Deutschland vom Kammerchor an St. Martin<br />

Euskirchen aufgeführt, und im April <strong>2017</strong> erlebte das Musical Ayman, für das er die<br />

Musik geschrieben hatte, in Almería seine Uraufführung.<br />

12


Achim Hoffmann<br />

Der Bassist begann seine musikalische Ausbildung bei<br />

den Regensburger Domspatzen. Später studierte er an<br />

der Hochschule für Musik in Köln bei Monica Pick-Hieronimi.<br />

Seither ist er bei zahlreichen Konzerten und Opernaufführungen<br />

zu erleben, etwa als Papageno in Mozarts Zauberflöte,<br />

als Graf Almaviva in Figaros Hochzeit, als Claudius<br />

in Händels Agrippina oder als Achilles in Offenbachs<br />

Die schöne Helena. Auf CD kann man ihn als Trutz in<br />

Siegfried Wagners Der Kobold hören und auf DVD sehen.<br />

Achim Hoffmanns Konzertrepertoire reicht von gregorianischen<br />

Versen bis zu Orffs Carmina Burana und zeitgenössischen<br />

Werken. In der Produktion Flughunde von Marcel Beyer und Andreas Durban<br />

übernahm er erstmals auch eine Hauptrolle im Sprechtheater. Er spielte u. a. auf den<br />

Bühnen der Theater in Bonn, Trier, Fürth, Solingen, Den Haag und Modena, konzertierte<br />

in Holland, Norwegen, Russland, Serbien, Israel und Brasilien, arbeitete mit Dirigenten<br />

wie Justus Frantz, Frank Strobel, Christoph Spering, Werner Ehrhardt, Franz Raml, Joshua<br />

Rifkin und Peter van Heyghen sowie mit den Regisseuren Igor Folwill, Wolfgang Quetes,<br />

Yoshi Oida und Philipp Harnoncourt zusammen. Darüber hinaus leitet er den Kammerchor<br />

„Vocalia“ in Ratingen.<br />

Kammerchor an St. Martin Euskirchen<br />

Die Chorgemeinschaft existiert seit 1995 und hat sich seit ihrer Gründung zu einem<br />

über die Grenzen der Heimatstadt hinaus bekannten Ensemble entwickelt.<br />

Die Aufführungen repräsentativer Chorwerke – wie h-moll-Messe, Weihnachtsoratorium<br />

und Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach, Requiemvertonungen von Johannes<br />

Brahms, Wolfgang Amadeus Mozart, Marc-Antoine Charpentier und Maurice Duruflé,<br />

Vesperae solennes de Confessore, Messe in c-moll und Davidde penitente von Mozart,<br />

Messiah von Georg Friedrich Händel, Petite messe solenelle von Gioachino Rossini,<br />

Missa Papae Marcelli von Giovanni Pierluigi Palestrina, Kantaten von Dietrich Buxtehude<br />

u. a. – fanden in der Presse von Anfang an große Beachtung und erhalten<br />

ausgezeichnete Kritiken.<br />

Seit 2006 besteht eine Freundschaft mit dem „Coro Ciudad de Almería“, die immer wieder<br />

Anlass für Konzertreisen nach Spanien ist. Die Zusammenarbeit der beiden Chöre<br />

mit Konzerten des Weihnachts-Oratorium von Johann Sebastian Bach in Steinfeld und<br />

Andalusien wurde in den Jahren 2011/2012 vom Goethe-Institut gefördert. Im vergangenen<br />

Jahr wurde Ein deutsches Requiem von Johannes Brahms gemeinsam in Almería<br />

und in Euskirchen aufgeführt.<br />

Der Kammerchor hatte die Ehre, mehrere Werke lebender Komponisten uraufzuführen:<br />

Im Jahr 2015 waren dies das Requiem von José María Azurmendi und zwei Chorwerke<br />

von Harald Weiss (Katarsis, Und meine Seele spannte). Die Sängerinnnen und Sänger<br />

13


sind in diesem Jahr zum dritten Mal zur Ausrichtung des Festkonzertes im Rahmen des<br />

Eifeler Musikfestes eingeladen. Seit der Gründung des Kammerchores an St. Martin leitet<br />

Markus Goecke das Ensemble.<br />

Accademia Filarmonica Köln<br />

Das 1992 gegründete Musikensemble ist eines der bedeutenden Orchester auf historischen<br />

Instrumenten in Deutschland. Es vereinigt Spitzenkräfte der international<br />

beachteten Alte-Musik-Szene des Rheinlandes unter Führung der Konzertmeisterin<br />

Gabriele Nußberger. Die Musikerinnen und Musiker sind spezialisiert auf chorbegleitende<br />

Werke des Barock und der Klassik; ihr Repertoire reicht unter anderem von<br />

den Passionen Bachs bis zu Mozarts Requiem, aber auch unbekannte Werke werden<br />

gern wieder entdeckt und zur Aufführung gebracht.<br />

14 14 Mitwirkende Festkonzert<br />

Markus Goecke<br />

Der Cembalist und Organist studierte Orgel bei Clemens<br />

Ganz, Andreas Rothkopf, Marie-Claire Alain und Hans-<br />

Dieter Möller, in dessen Klasse er 1991 das Konzertexamen<br />

ablegte. Cembalostudien absolvierte er bei<br />

Huguette Dreyfus und Kenneth Gilbert. Er fand weitere<br />

Anregungen durch die Teilnahme an internationalen<br />

Meisterkursen unter anderen bei Guy Bovet, Luigi-<br />

Ferdinando Tagliavini, Gaston Litaize, Michael Radulescu,<br />

Ton Koopman und Gerd Zacher.<br />

Preise und Auszeichnungen erhielt er 1987 am Conservatoire National de Région de<br />

Rueil-Malmaison in den Fächern Orgel und Cembalo sowie 1989 beim Concours Suisse<br />

de l'Orgue. Im Bereich der Alten Musik hat Markus Goecke sich durch Quellenstudien<br />

und intensive Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten der praktischen Umsetzung<br />

einen Namen gemacht. Er wurde in den Jahren 1995 – 2003 eingeladen, an der König-


Orgel in der Schlosskirche in Schleiden Interpretationskurse zu diesem Themenbereich<br />

zu leiten. Seine Fachkenntnis bedingte Aufträge für wissenschaftliche<br />

Veröffentlichungen.<br />

Markus Goecke pflegt ein stilistisch vielfältiges Repertoire von frühester Orgelmusik<br />

bis zur Musik der Gegenwart. Sein mitreißendes Spiel und seine außergewöhnlichen<br />

<strong>Programm</strong>e geben immer wieder Anlass zu Einladungen zu internationalen Festivals<br />

und Konzertreihen in der Schweiz, Italien, Luxemburg und vielfach in Deutschland.<br />

Im Februar <strong>2017</strong> arbeitete er erstmals mit dem Lightpaintingkünstler Frank Olsowski<br />

zusammen. Die Performance mit Actionmalerei auf Overheadprojektoren zu Orgelmusik<br />

fand beim Publikum und in der Presse begeisterten Zuspruch. Seine CD-Produktionen<br />

minimal music for organ mit Kompositionen von Jan Welmers und Hymnes de l’Èglise<br />

von Jean Titelouze erhielten in der nationalen und der internationalen Fachpresse<br />

hervorragende Kritiken.<br />

73.<br />

Eifeler Musikfest 2018<br />

Tickets: Karten für das Kammerkonzert und das Festkonzert<br />

gibt es zum Eintrittspreis von 15 Euro bzw. 20 Euro.<br />

26. / 27. Mai<br />

Vorverkauf (Ticket Regional): Mo.-Sa. von 9-20 Uhr, Telefon: (06 51) 97 90 777<br />

Online: www.ticket-regional.de/musikfest<br />

Vorverkaufsstellen: www.ticket-regional.de/vvk<br />

Karten sind ebenfalls im Klosterladen des Klosters Steinfeld erhältlich.<br />

Kontakt: Kreisverwaltung Euskirchen, Telefon: (0 22 51) 15 304<br />

Veranstalter: Kreis Euskirchen und Kreis der Freunde und Förderer<br />

des Klosters Steinfeld e. V.<br />

Intendanz: Hans Peter Göttgens, Kall-Steinfeld<br />

Organisation: Sven Gnädig, Kreis Euskirchen, Stabstelle Öffentlichkeitsarbeit<br />

Redaktion: Klaus Ring, Kulturreferent des Kreises Euskirchen<br />

Gestaltung: Nailis & Nailis, Aachen; www.nailis-design.de<br />

Fotonachweise: Medienzentrum des Kreises Euskirchen<br />

(Titel, Seite 2, 3, 10 oben, 14, 16); Anja Raith (S. 10 unten); Klaus Ring (S. 9 unten)<br />

alle übrigen Fotos: privat © Kreis Euskirchen <strong>2017</strong><br />

15<br />

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72.<br />

Eifeler Musikfest <strong>2017</strong><br />

… seit 1946<br />

Wenige Monate nach dem Ende des<br />

zweiten Weltkrieges wurde im Kloster<br />

Steinfeld die Idee des »Eifeler Musikfestes«<br />

geboren. Der damalige Aachener<br />

Domkapellmeister Prof. Rehmann wollte<br />

einmal im Sommer jeden Jahres festliche<br />

Musik in die vom Krieg schwer heimgesuchte<br />

Eifellandschaft bringen und gleichzeitig<br />

den hungernden Musikern aus Aachen ein paar Tage<br />

guter und kalorienreicher Klosterverpflegung als Entlohnung<br />

zukommen lassen.<br />

Am 4. August 1946 fand so das erste »Eifeler Musikfest«<br />

im Kloster Steinfeld statt – eine Tradition, die bis heute<br />

ungebrochen fortbesteht. Steinfeld und die geistliche Musik<br />

gehören in der Eifel einfach zusammen.<br />

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