05.06.2017 Aufrufe

Lattenknaller 13 - 13.05.2017 - Saison 2016/17 - FRISCH AUF Frauen

Das Hallenmagazin LATTENKNALLER der FRISCH AUF Frauen 1. Handball Bundesliga erscheint zu jedem Heimspiel in der EWS-Arena Göppingen.

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<strong>FRISCH</strong> <strong>AUF</strong> <strong>Frauen</strong> beim<br />

„Tag der Logistik“<br />

Unterstützung für unseren Silber-Partner ETG/Fetzer<br />

Joa Schmid, NWZ<br />

Eigentlich hätte die Logistik-Branche im<br />

Landkreis allen Grund, zufrieden zu sein.<br />

„Wir haben ein hohes Güteraufkommen<br />

und die Wirtschaft brummt“, berichtet<br />

Gabriele Schwarz. Doch der Mangel an<br />

Lkw-Fahrern verhagelt auch der Prokuristin<br />

von Wackler Spedition und Logistik<br />

in Göppingen die Freude. „Wir haben<br />

nicht mehr genügend Mitarbeiter, die<br />

die Lkw bewegen.“ Immer weniger junge<br />

Menschen wollen sich ans Steuer<br />

eines Mehrtonners setzen. „Von drei Bewerbern<br />

auf eine Stelle als Berufskraftfahrer<br />

konnten wir zwei einstellen, dabei<br />

bräuchten wir sechs“, schildert Schwarz<br />

die Situation.<br />

Bei den Speditionen Gotthold Haller<br />

in Ebersbach, Zeh in Schlierbach und<br />

Wiedmann und Winz in Geislingen<br />

machte man ähnliche Erfahrungen. Jetzt<br />

haben sich die vier größten Transportunternehmen<br />

im Landkreis erstmals zusammen<br />

getan, um am Donnerstag, am<br />

bundesweiten Tag der Logistik und dem<br />

Girl’s Day, auf die Probleme der mittelständischen<br />

Familienbetriebe in der Logistik-<br />

und Transport-Branche aufmerksam<br />

zu machen. „Wir haben alle mit den<br />

gleichen Schwierigkeiten zu kämpfen“,<br />

erklärte Jochen Zeh von der gleichnamigen<br />

Schlierbacher Spedition. Deswegen<br />

warben die Unternehmen mit fünf<br />

Trucks auf dem Parkplatz der EWS-<br />

Arena um den dringend notwendigen<br />

Nachwuchs. „Es geht darum, uns als Arbeitgeber<br />

bekannt zu machen und das<br />

Image des Lkw-Fahrers aufzupolieren“,<br />

betont Gabriele Schwarz. Tatsächlich<br />

steht es mit dem Ansehen dieses Berufsstandes<br />

nicht zum Besten. Bewerber<br />

fürchten wenig familienfreundliche<br />

Arbeitszeiten oder schlechte Bezahlung.<br />

Dabei liege der Durchschnittslohn, so<br />

Micha Lege, Chef der Geislinger Spedition<br />

Wiedmann und Winz, bei 2500 Euro<br />

brutto plus Spesen. „Die Fahrer verdienen<br />

ein ordentliches Gehalt“, meint auch<br />

Wackler-Seniorchef Günter Schwarz.<br />

Seine Tochter, Beate Schwarz, die den<br />

Entsorgungsbetrieb ETG der Schwarz-<br />

Gruppe leitet, sieht die mittelständischen<br />

Unternehmen im Kampf um<br />

Fachkräfte dennoch klar im Vorteil. „Weil<br />

wir im Gegensatz zu den Global Players<br />

Familienbetriebe mit entsprechenden<br />

Rahmenbedingungen sind.“ Das sei<br />

auch für die Kunden von Vorteil, meint<br />

Franziska Haller von der gleichnamigen<br />

Ebersbacher Spedition. „Da hat man den<br />

direkten Draht und kann noch persönlich<br />

mit dem Chef sprechen.“ Tatsächlich<br />

treibt die Spediteure auch der Wettkampf<br />

mit den global tätigen Konkurrenten<br />

um, bestätigt Gabriele Schwarz.<br />

„DHL spuckt uns gewaltig in die Suppe.“<br />

Die großen Konzerne hätten andere<br />

Möglichkeiten einzusparen und den Betrieb<br />

quer zu finanzieren. Dennoch sieht<br />

Micha Lege die Mittelständler im Landkreis<br />

gut aufgestellt. „Was unsere Qualität<br />

auf dem deutschen Markt anbelangt,<br />

haben wir in diesem Wettbewerb nichts<br />

zu befürchten.“ Weit mehr Sorgen bereitet<br />

auch ihm die Personalfrage. „Die<br />

Lösung dieses Problems entscheidet<br />

über Sieg oder Niederlage.“ Dies umso<br />

mehr als das Durchschnittsalter der<br />

Berufskraftfahrer zur Zeit bei 50 Jahren<br />

liegt. Seine Spedition sei gerade an einer<br />

Werbekampagne, „um die besten der<br />

wenigen, die kein Studium machen, anzusprechen“,<br />

meint Lege ironisch. Den<br />

„Trend zur Akademisierung“ sieht auch<br />

die CDU-Landtagsabgeordnete Nicole<br />

Razavi, Mitglied im Arbeitskreis Verkehr,<br />

problematisch. Sie macht den Wegfall<br />

der Wehrpflicht mit für die Misere verantwortlich.<br />

Der Nachwuchs, den die<br />

Bundeswehr in Wehrdienstzeiten ausgebildet<br />

hat, käme der Branche jetzt<br />

gerade recht. Razavi will sich weiter für<br />

den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur<br />

einsetzen und für Rahmenbedingungen,<br />

die der Branche das Leben nicht noch<br />

schwerer machten. „Wir haben ein großes<br />

Interesse, dass sie gute Zukunftsperspektiven<br />

hat.“<br />

28 – LattenKnaller LattenKnaller – 29

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