kurznachrichten - Deilmann-Haniel Shaft Sinking
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Zunehmende Bedeutung gewinnt zur<br />
Zeit der Teufenbereich zwischen 800<br />
und 2.500 m, also im Temperaturbereich<br />
40 - 90° C, dem Haupttätigkeitsbereich<br />
der Bohrgesellschaft Rhein -<br />
Ruhr mbH. Für diese Temperaturen gibt<br />
es in Deutschland sowohl im Nordosten<br />
als auch im gesamten Voralpengebiet<br />
äußerst ergiebige Grundwasserhorizonte.<br />
Heizenergie<br />
für München<br />
So plant die Stadt München z. Z. für<br />
ihren neuen Stadtteil Riem, die erforderliche<br />
Heizenergie zu etwa 56 % aus<br />
Erdwärme zu decken. Dieses entspricht<br />
etwa 50000 MWh bei Wassertemperaturen<br />
von 90° aus 2500 m.<br />
Dadurch werden ca. 5 Millionen Liter<br />
Heizöl eingespart und ca. 8.000 t<br />
schädliches Kohlendioxid nicht erzeugt<br />
Aufgrund ihrer hohen Qualität und ihrer<br />
chemischen Zusammensetzung eignen<br />
sich die süddeutschen Wässer gut für<br />
eine Mehrfachnutzung.<br />
Mehrfachnutzung<br />
Aufgrund der hohen, dauerhaft vorliegenden<br />
Ergiebigkeit ist folgendes<br />
Nutzungskonzept möglich:<br />
Die dem heißen Wasser innewohnende<br />
Energie wird als Heizwärme in der<br />
Grundlast und durch Blockheizkraftwerke<br />
am Ort der optimalen Verbraucherzusammensetzung<br />
genutzt. Das<br />
abgekühlte Wasser wird zur Trinkwasserversorgung<br />
weiterverwendet und<br />
schafft zusätzlich Erlöse. Balneologisch,<br />
d.h. zu Heil- oder Badezwecken<br />
nutzbares Wasser, stellt dann ebenfalls<br />
eine erhebliche Einnahmequelle dar.<br />
Nicht zu nutzendes oder nicht mehr als<br />
Trinkwasser verwendbares Wasser<br />
kann in Gärtnereien oder für Fischkulturen<br />
sinnvoll eingesetzt werden. Nicht<br />
benötigtes, nicht verändertes Wasser<br />
wird im Abstrom des jeweiligen<br />
Artesischer Überlauf eines Brunnens<br />
Wasserträgers wieder in den Wasserkreislauf<br />
eingebracht. Dieses Lösungskonzept<br />
soll zum Beispiel in der von<br />
BRR soeben fertiggestellten 2500 m<br />
tiefen Bohrung "Bad Endorf" verwirklicht<br />
werden.<br />
Weitergehende Forschungs- und<br />
Nutzungspotentiale liegen dort vor, wo<br />
es um HDR (Hot Dry Rock), HWR (Hot<br />
Wet Rock) oder Wärmebergbau geht<br />
oder gehen wird. Wie erwähnt, läßt sich<br />
Wasser bzw. Wasserdampf mit einer<br />
Temperatur von 120° C direkt zur<br />
Stromerzeugung einsetzen. Dieses ist<br />
in vielen Teilen der Welt bereits der Fall<br />
und funktioniert in Europa seit Jahrzehnten<br />
in Italien und auf Island.<br />
Grundsätzlich positive Bedingungen<br />
liegen stellenweise auch in Zentraleuropa<br />
vor.<br />
So konnten in Soultz-sous-Forets in<br />
den Vogesen durch BRR bereits 1991<br />
in einer Kernbohrung Temperaturen von<br />
ca. 140° C in 2200 m und erhebliche<br />
Wasserzuflüsse nachgewiesen werden.<br />
Die Projektleitung ließ in den folgenden<br />
Jahren mehrere durch die EU geförderte<br />
Bohrungen ausführen und durch<br />
Aufreißmaßnahmen (Fracs) konnten<br />
diese Bohrungen systematisch durch<br />
Risse miteinander verbunden werden.<br />
In einem 1995 durchgeführten Großversuch<br />
konnten > 50.000 m 3 Wasser<br />
verpumpt und mit Tempera-turen von<br />
über 135° C wiedergewonnen werden.<br />
Dieses entspricht einer Kraftwerksleistung<br />
von etwa 9 MW.<br />
Die Beteiligungsgesellschaft Foralith der<br />
BRR in der Schweiz wurde im Rahmen<br />
eines Energieforschungsprojektes<br />
durch den Schweizer Staat aufgefordert,<br />
innerhalb einer Forschungsgruppe<br />
ebenfalls einen Standort zur großtechnischen<br />
Energiegewinnung von Erdwärme<br />
als Forschungsprojekt zu ermitteln<br />
und nach einer erfolgreichen Standortbestimmung<br />
ein entsprechendes<br />
Demonstrationsprojekt bereits im Jahre<br />
2005 in Betrieb zu nehmen.<br />
Hier liegt für BRR unmittelbarar Handlungsbedarf<br />
vor, weil wir davon ausgehen,<br />
daß die Erdwärme ihren Platz<br />
unter den regenerativen Energien<br />
besitzt, wesentliches Erfolgspotential<br />
als sichere, überall einzusetzende,<br />
umweit- und ressourcenschonende<br />
Energiequelle aufweist und jederzeit<br />
kurzfristig zur Verfügung gestellt<br />
werden kann.<br />
Beschleunigte Vermarktungschancen<br />
sind überall dort gegeben, wo die<br />
hydrogeologische Bestandsaufnahme<br />
bereits ein relativ sicheres Gesamtbild<br />
ergibt und wo dem potentiellen Kunden<br />
über eine Betreibergesellschaft das<br />
Produkt Erdwärme direkt, d. h. schlüsselfertig,<br />
verkauft werden kann.<br />
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