12.12.2012 Aufrufe

assistenten sowie Diakone – wertvolle Mitarbeiter in der Pfarrei

assistenten sowie Diakone – wertvolle Mitarbeiter in der Pfarrei

assistenten sowie Diakone – wertvolle Mitarbeiter in der Pfarrei

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

I. Grußwort<br />

Bischof He<strong>in</strong>z Josef Algermissen für die l00-<br />

Jahr-Feier <strong>der</strong> Pfarrgeme<strong>in</strong>de St. Elisabeth,<br />

Hanau<br />

„Dieses Haus weist h<strong>in</strong> auf das Geheimnis <strong>der</strong> Kirche,<br />

die Christus <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Blute geheiligt hat.<br />

Als strahlende Braut geht sie ihm entgegen...<br />

Nach dieser Zeit aber lass uns alle jubelnd e<strong>in</strong>ziehn<br />

<strong>in</strong> das himmlische Jerusalem.“<br />

(aus dem Kirchweihgebet)<br />

Liebe Schwestern und Brü<strong>der</strong> <strong>in</strong><br />

Christus, dem Herrn!<br />

Wie Christus e<strong>in</strong>st am<br />

Palmsonntag feierlich <strong>in</strong><br />

Jerusalem e<strong>in</strong>zog, so s<strong>in</strong>d Sie an<br />

jenem Tag Ihres Jubiläumsjahres<br />

wie<strong>der</strong> feierlich <strong>in</strong> Ihre renovierte und<br />

künstlerisch neugestaltete Pfarrkirche<br />

St. Elisabeth e<strong>in</strong>gezogen. -<br />

Das Kirchweihegebet <strong>der</strong> Liturgie weist uns auf zwei<br />

wesentliche Aspekte dieser Pilgerschaft <strong>der</strong> Kirche h<strong>in</strong>.<br />

Zum e<strong>in</strong>en ist die Kirche die Braut, die Christus <strong>in</strong> dieser<br />

Zeit entgegengehen soll, zum an<strong>der</strong>en ziehen alle, die zu<br />

ihr gehören, nach dieser Zeit e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> das himmlische<br />

Jerusalem e<strong>in</strong>.<br />

Liebe Schwestern und Brü<strong>der</strong>,<br />

reihen wir uns e<strong>in</strong> <strong>in</strong> die Schar <strong>der</strong> Jünger, die Christus<br />

mit Hoffnung und Freude entgegengehen, reihen wir<br />

uns e<strong>in</strong> <strong>in</strong> die Prozession <strong>der</strong> ungezählten Heiligen, die<br />

zum Himmel ziehen.<br />

Seit nunmehr 100 Jahren ist die Kirche <strong>in</strong> Ihrem Stadtteil<br />

präsent, seit dieser Zeit sammelt sie die Menschen <strong>in</strong><br />

ihre Geme<strong>in</strong>schaft, um sie Christus entgegenzuführen.<br />

Dankbar dürfen Sie für jene se<strong>in</strong>, die jetzt mit <strong>der</strong><br />

Kirche Ihren Weg auf Christus h<strong>in</strong> gehen, dankbar auch<br />

für jene, denen wir den Glauben verdanken und die Ihr<br />

Ziel <strong>in</strong> <strong>der</strong> Anschauung Gottes bereits erreicht haben.<br />

Sie dürfen aber auch darauf vertrauen, dass immer<br />

neu Menschen zu Ihnen stoßen, die Sie auf diesem<br />

Weg des Heils mitnehmen sollen. Vergessen Sie - wie<br />

die hl. Elisabeth - beson<strong>der</strong>s auch jene nicht, die im<br />

diesem Leben oft zu kurz kommen, die das Evangelium<br />

zusammenfassend „die Armen“ nennt.<br />

Liebe Brü<strong>der</strong> und Schwestern,<br />

wir wissen, dass - wie es <strong>der</strong> Apostel Paulus sagt - wir <strong>in</strong><br />

Christus Jesus dazu geschaffen s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong> unserem Leben<br />

die guten Werke zu tun, die Gott für uns im Voraus<br />

bereitet hat (vgl. Eph 2,l0).<br />

Nehmen Sie dieses Werk <strong>der</strong> Sammlung aller Menschen<br />

<strong>in</strong> die Kirche auf, das Gott uns allen aufgetragen hat,<br />

und lassen Sie Ihre Hand dabei von Ihm führen.<br />

Dazu segne Sie auf die Fürsprache <strong>der</strong> hl. Elisabeth<br />

<strong>der</strong> dreifaltige Gott, <strong>der</strong> + Vater und <strong>der</strong> + Sohn und<br />

<strong>der</strong> + Hl. Geist.<br />

Ihr<br />

He<strong>in</strong>z Josef Algermissen,<br />

Bischof von Fulda<br />

Pfarrer Andreas Weber<br />

100 Jahre <strong>–</strong> E<strong>in</strong> Jubeljahr für St. Elisabeth<br />

Das Wort Jubeljahr o<strong>der</strong> Jubiläum hat sowohl e<strong>in</strong>e hebräische<br />

als auch e<strong>in</strong>e late<strong>in</strong>ische Wurzel. In <strong>der</strong> hebräischen<br />

Bibel bezeichnete das Wort yobel e<strong>in</strong>en Wid<strong>der</strong>,<br />

später das Wid<strong>der</strong>horn, das als Trompete diente. Alle 50<br />

Jahre kündigte diese Trompete e<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>es Jahr an,<br />

was die Ruhe des Landes, die Befreiung <strong>der</strong><br />

Sklaven, den Erlass <strong>der</strong> Schulden und die Freigabe<br />

und Neuordnung des Eigentums be<strong>in</strong>haltete.<br />

Es wurde feierlich mit dem Klang des<br />

Wid<strong>der</strong>horns eröffnet und hieß „Yobel-Jahr“.<br />

Das late<strong>in</strong>ische Wort jubilium (von jubilare)<br />

bezog sich zunächst auf den Freudenruf <strong>der</strong><br />

Hirten. Bei <strong>der</strong> Übersetzung <strong>der</strong> Bibel <strong>in</strong>s<br />

Late<strong>in</strong>ische durch Hieronymus verschmolz<br />

<strong>der</strong> Jubelruf <strong>der</strong> Hirten mit dem Yobel-Jahr des alten<br />

Israel (Yobel <strong>–</strong>Jubilaeus). So wurde das Yobel-Jahr zum<br />

Jubeljahr. Seit Ende des Mittelalters bekam mit <strong>der</strong> Ausrufung<br />

des „Heiligen Jahres“ dieser Brauch e<strong>in</strong>e neue<br />

Bedeutung. Von da an wurde die Bezeichnung Jubeljahr<br />

o<strong>der</strong> Jubiläumsjahr als e<strong>in</strong> Jahr beson<strong>der</strong>er Gnade und<br />

Heiligung <strong>der</strong> Gläubigen <strong>in</strong> vielen Län<strong>der</strong>n Europas e<strong>in</strong>geführt,<br />

auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Alltagssprache.<br />

Am Palmsonntag des Jahres 2009 haben wir für unsere<br />

Pfarrgeme<strong>in</strong>de St. Elisabeth <strong>in</strong> Hanau mit den dazugehörigen<br />

Stadtteilen Kesselstadt, Hohe Tanne, Wilhelmsbad,<br />

Rosenau mit „Musikerviertel“, Mittelbuchen und<br />

Wachenbuchen e<strong>in</strong> solches Jubeljahr ausgerufen. Anlass<br />

ist das hun<strong>der</strong>tjährige Bestehen <strong>der</strong> katholischen Geme<strong>in</strong>de<br />

<strong>in</strong> Kesselstadt. Die hun<strong>der</strong>tjährige Geschichte<br />

ist angesichts <strong>der</strong> langen Geschichte <strong>der</strong> Kirche seit ihren<br />

Anfängen e<strong>in</strong>e vergleichsweise kurze Zeit, fühlt sich<br />

aber e<strong>in</strong>gebunden <strong>in</strong> die jahrhun<strong>der</strong>tealte christliche,<br />

katholische Tradition vor <strong>der</strong> Reformation und <strong>in</strong> das<br />

zweihun<strong>der</strong>tjährige Bestehen <strong>der</strong> Mutterpfarrei Mariae<br />

Namen, die erstmals nach <strong>der</strong> Reformation durch e<strong>in</strong>en<br />

Erlass von Kaiser Napoleon nach über dreihun<strong>der</strong>tjähriger<br />

Unterbrechung wie<strong>der</strong> katholisches Leben <strong>in</strong> Hanau<br />

erlaubte und ermöglichte.<br />

Im 45. Jahr ihrer Erbauung wurde die Pfarrkirche St.<br />

Elisabeth e<strong>in</strong>er umfangreichen Renovierung und künstlerischen<br />

Neugestaltung unterzogen, als Beitrag <strong>der</strong> jetzigen<br />

Generation für die Zukunft. Das Gotteshaus ist<br />

dabei e<strong>in</strong> äußeres sichtbares Bild dafür, dass<br />

die <strong>Pfarrei</strong> eigentlich e<strong>in</strong> „Bauwerk“ aus lebendigen<br />

Ste<strong>in</strong>en, den getauften und gefirmten<br />

Christen ist.<br />

Mit <strong>der</strong> diesjährigen Heiligen Woche, die mit<br />

dem E<strong>in</strong>zug Jesu <strong>in</strong> Jerusalem und <strong>in</strong> unsere<br />

Kirche begann und nach Leiden und Tod <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus<br />

ihren bleibenden Höhepunkt f<strong>in</strong>det, nimmt<br />

Gott selbst se<strong>in</strong>e Kirche wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> Besitz und wird somit<br />

immer Haupt und Mittelpunkt unserer Pfarrgeme<strong>in</strong>de<br />

se<strong>in</strong>.<br />

Die vorliegende Festschrift will <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie e<strong>in</strong>en<br />

Blick <strong>in</strong> die lebendige Gegenwart des Geme<strong>in</strong>delebens<br />

und <strong>in</strong> die Zukunft bieten.<br />

Ich persönlich blicke sehr zuversichtlich und froh nach<br />

vorne, weiß ich doch als Pfarrer dieser <strong>Pfarrei</strong> vom Engagement<br />

und dem Gebet so vieler, die sich am Aufbau<br />

<strong>der</strong> Pfarrgeme<strong>in</strong>de beteiligen.<br />

Vor allem aber vertraue ich unsere Zukunft und unser<br />

Glaubenszeugnis dem dreifaltigen Gott an, <strong>der</strong> uns <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Heiligen Elisabeth e<strong>in</strong>e mächtige Freund<strong>in</strong> und Helfer<strong>in</strong><br />

geschenkt hat.<br />

Möge das Jubeljahr im biblischen S<strong>in</strong>n wirklich e<strong>in</strong> Jahr<br />

<strong>der</strong> Gnade und <strong>der</strong> Erneuerung werden und uns allen<br />

helfen, die Frohe Botschaft zu leben und zu bezeugen.<br />

2 3


II. Die Geschichte <strong>der</strong><br />

Pfarrgeme<strong>in</strong>de St. Elisabeth<br />

die <strong>in</strong> Kesselstadt im Jahre 1554 stattfand, war das Dorf<br />

so daß, trotzdem das Baugewerbe darnie<strong>der</strong>liegt, ebendort<br />

wie das übrige Hanau allerd<strong>in</strong>gs evangelisch geworden,<br />

e<strong>in</strong>e lebhafte Bautätigkeit Platz gegriffen hat, und das<br />

wobei <strong>der</strong> Ma<strong>in</strong> so etwas wie die Glaubensgrenze<br />

s<strong>in</strong>d nicht vere<strong>in</strong>zelte Häuser, son<strong>der</strong>n ganze Straßen, die<br />

Die Pfarrgeme<strong>in</strong>de von 1909 bis 1962<br />

war, denn die Orte Ste<strong>in</strong>heim und Auheim blieben<br />

katholisch. Dieses Ereignis hatte zur Folge, dass es <strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> dem ländlich schönen, auf <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Seite vom Ma<strong>in</strong>,<br />

auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en vom Wilhelmsba<strong>der</strong> Wald umgrenzten Ort<br />

Kesselstadt praktisch mehr als drei Jahrhun<strong>der</strong>te ke<strong>in</strong><br />

erstehen.“<br />

Vorwort<br />

eigenes katholisches Geme<strong>in</strong>deleben mehr gab.<br />

Die vorliegende Festschrift zum 100jährigen Bestehen Erst im Laufe des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts wuchs wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Damit e<strong>in</strong> Geistlicher <strong>in</strong> <strong>der</strong> angestrebten neuen Kuratie<br />

<strong>der</strong> Katholischen Pfarrgeme<strong>in</strong>de St. Elisabeth Hanau- kle<strong>in</strong>e katholische Geme<strong>in</strong>de heran. Diese war aber<br />

auch „vollauf beschäftigt“ ist, schlug <strong>der</strong> Dechant vor,<br />

Kesselstadt ist nach den Publikationen von 1964, zunächst nicht eigenständig, son<strong>der</strong>n Bestandteil <strong>der</strong><br />

<strong>der</strong>en Zuständigkeit und Umfang entsprechend zu<br />

1984 und 1994 die vierte Festausgabe, die sich mit <strong>der</strong> Hanauer <strong>Pfarrei</strong> Mariae Namen.<br />

regeln und zu erweitern.<br />

Chronik unserer Geme<strong>in</strong>de befasst.<br />

Da die Zahl <strong>der</strong> Katholiken <strong>in</strong> Kesselstadt aber<br />

Nach se<strong>in</strong>en Vorstellungen sollten ihr neben Kesselstadt<br />

In den bisher vorliegenden Schriften haben <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e kont<strong>in</strong>uierlich wuchs, wurde zu Beg<strong>in</strong>n des 20.<br />

noch angehören:<br />

unsere Geme<strong>in</strong>dechronisten Josef Möller, Johannes Jahrhun<strong>der</strong>ts <strong>der</strong> Wunsch nach e<strong>in</strong>er eigenen<br />

a.) Dörnigheim mit über 100 Katholiken, darunter<br />

Antonczyk, Hans Brausch und Helmut Heimüller Seelsorgestelle lauter. Es war schließlich Dechant<br />

15 Schulk<strong>in</strong><strong>der</strong>, die bis dato <strong>der</strong> Pfarrer von Mühlheim<br />

die Geschichte unserer Kirchengeme<strong>in</strong>de erforscht Braun von <strong>der</strong> <strong>Pfarrei</strong> Mariae Namen, zu dessen<br />

unterrichtete, die dieser aber abgeben will;<br />

und höchst <strong>in</strong>teressant und <strong>in</strong>formativ beschrieben. <strong>Pfarrei</strong> Kesselstadt gehörte, <strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Brief an das<br />

b) die Orte Hochstadt, Wachenbuchen, Mittelbuchen,<br />

Um nicht <strong>in</strong> Wie<strong>der</strong>holungen zu verfallen, fassen die Generalvikariat Fulda am 24.02.1909 <strong>in</strong>itiativ wurde<br />

sämtliche Orte mit 1500 bis 3000 Seelen, darunter mehrere<br />

nachfolgenden Ausführungen die Entwicklung unserer und die Kesselstädter Katholiken <strong>in</strong> ihrem Wunsch<br />

katholische Familien;<br />

Pfarrgeme<strong>in</strong>de St. Elisabeth unter Beschränkung auf nach mehr Eigenständigkeit unterstützte. In se<strong>in</strong>em<br />

c) die Gutsbezirke Wilhelmsbad, Schloß Philippsruhe,<br />

das historisch Bedeutsame zusammen und ergänzen die Schreiben an den Bischöflichen Stuhl <strong>in</strong> Fulda führte er<br />

K<strong>in</strong>zigheimer Hof mit e<strong>in</strong>er Anzahl katholischer Familien.<br />

bisherigen Publikationen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Punkten.<br />

u. a. folgendes wörtlich aus:<br />

Alles <strong>in</strong> allem würde die Kuratie nach Me<strong>in</strong>ung des Betsaal im Haus Hopfenstraße 6 (1909)<br />

„Die ehemalige Landgeme<strong>in</strong>de Kesselstadt ist am 1.<br />

Dechanten bei ihrer Eröffnung über 600 Seelen zählen.<br />

Die ersten Schritte zu e<strong>in</strong>er eigenständigen April 1907 nach Hanau e<strong>in</strong>geme<strong>in</strong>det worden, und<br />

Zur weiteren Begründung des Anliegens wies Dechant<br />

Pfarrgeme<strong>in</strong>de<br />

seitdem nimmt die Entwicklung dieses Stadtteiles e<strong>in</strong>en<br />

Braun darauf h<strong>in</strong>, dass durch die Errichtung e<strong>in</strong>er<br />

Unsere Katholische Pfarrgeme<strong>in</strong>de St. Elisabeth Hanau- überraschend großen Aufschwung. Ich sehe mich daher<br />

Kuratie <strong>in</strong> Kesselstadt die Wege zur Kirche für viele<br />

Kesselstadt feiert im Jahre 2009 das 100-jährige Bestehen. genötigt zu beantragen, daß dortselbst ehestens und à tout<br />

Gläubige aus <strong>der</strong> großen Diasporapfarrei Hanau sehr<br />

Dieses Jubiläum bedeutet nicht, dass es <strong>in</strong> Kesselstadt prix e<strong>in</strong>e Kuratie errichtet werde.<br />

verkürzt werden könnten. Er sprach ferner die Hoffnung<br />

erst seit dem Jahre 1909 katholische Christen gibt. Die Gründe, die für e<strong>in</strong>e neue Seelsorgestelle sprechen, s<strong>in</strong>d<br />

aus, <strong>in</strong> geeigneter Lage e<strong>in</strong> Haus für e<strong>in</strong>e Kapelle und<br />

Wenn man davon ausgeht, dass schon im 8. Jahrhun<strong>der</strong>t folgende:<br />

e<strong>in</strong>e Wohnung für den Geistlichen mieten zu können.<br />

<strong>in</strong> Kesselstadt e<strong>in</strong>e Kirche vorhanden war, die zwar Kesselstadt hat bereits nach <strong>der</strong> Zählung vom 7. November<br />

Gleichzeitig machte er aber darauf aufmerksam, dass<br />

nicht urkundlich belegt, aber aufgrund <strong>der</strong> frühen 1908 412 Katholiken;<br />

er aus Kesselstädter Kirchensteuermitteln allerd<strong>in</strong>gs<br />

Christianisierung <strong>der</strong> Franken gerade <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ma<strong>in</strong>gegend diese Zahl wächst mit jedem Vierteljahr. Die Vorteile<br />

lediglich circa 150 M zur Verfügung stellen könne.<br />

wahrsche<strong>in</strong>lich ist, ist davon auszugehen, dass <strong>in</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>geme<strong>in</strong>dung, wie bessere Schulverhältnisse,<br />

Der Brief fand e<strong>in</strong>e positive Resonanz, denn bereits<br />

Kesselstadt vor <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> Pfarrgeme<strong>in</strong>de St. Kanalisation, Verbesserung und Erweiterung des<br />

am 26. April 1909 erhielt Dechant Braun von <strong>der</strong><br />

Elisabeth bereits mehr als 1200 Jahre e<strong>in</strong>e katholische<br />

christliche Geme<strong>in</strong>de bestand. Durch die Reformation,<br />

Straßennetzes. <strong>der</strong> Beleuchtung usw., haben e<strong>in</strong>e merkbare<br />

Abwan<strong>der</strong>ung aus dem alten Hanau dorth<strong>in</strong> veranlaßt,<br />

Bischöflichen Behörde den Auftrag, alle vorbereitenden<br />

Schritte zur Errichtung e<strong>in</strong>er neuen Seelsorgestelle<br />

Missionshaus von 1911<br />

4 5


<strong>in</strong> Kesselstadt sofort <strong>in</strong> die Wege zu leiten. Der katholische Geme<strong>in</strong>de auf Dauer nicht ausreichend<br />

Kuratus Nüdl<strong>in</strong>g wurde nach Marborn Kreis Schlüchtern<br />

Bischöfliche Stuhl wies dabei ausdrücklich darauf h<strong>in</strong>, erschienen, bemühte er sich unverzüglich um den Erwerb<br />

versetzt und löste dort wie<strong>der</strong>um Kuratus Kleeschulte<br />

„daß nicht nur e<strong>in</strong> zur Abhaltung des Gottesdienstes e<strong>in</strong>es Grundstücks zur Errichtung e<strong>in</strong>es Gotteshauses.<br />

ab.<br />

geeignetes Lokal und e<strong>in</strong>e Wohnung für den Auf se<strong>in</strong> Betreiben kaufte <strong>der</strong> Bischöfliche Stuhl <strong>in</strong> Fulda<br />

Lokalkaplan erfor<strong>der</strong>lich sei, son<strong>der</strong>n auch dessen schon im Jahre 1910 e<strong>in</strong> unbebautes Grundstück <strong>in</strong><br />

Die schwierige Zeit <strong>der</strong> beiden Weltkriege und die<br />

Besoldung sicher gestellt werden müsse, also an e<strong>in</strong>er Größe von 3474 qm, an <strong>der</strong> Ecke Kastanienallee/<br />

Tätigkeit <strong>der</strong> Geistlichen Kleeschulte, Ciré und Auth<br />

Barbezügen pro Jahr 1800 M zuzüglich Miete für die Hopfenstraße gelegen.<br />

Kuratus Franz Kleeschulte war offenbar <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Wesen<br />

Wohnung und den Betsaal“.<br />

Obwohl das Grundstück für den Bau e<strong>in</strong>er Kirche<br />

mo<strong>der</strong>ater als se<strong>in</strong> Vorgänger. Ihm gelang es vor allem,<br />

Am 23.06.1909 konnte Dechant Braun nach Fulda ausreichend dimensioniert war, wäre zum damaligen<br />

den f<strong>in</strong>anziellen Streit mit <strong>der</strong> Hanauer Mutterkirche<br />

Vollzug melden. Er habe e<strong>in</strong>e „central gelegene und gut Zeitpunkt die Errichtung e<strong>in</strong>er Kirche aus vielfältigen<br />

über die Aufteilung <strong>der</strong> Gel<strong>der</strong> zu beenden. Bei<br />

geeignete Wohnung, die Kapellenraum und e<strong>in</strong>e Wohnung Gründen e<strong>in</strong>e Nummer zu groß gewesen. Daher<br />

se<strong>in</strong>en Bemühungen um die Selbständigkeit von<br />

des Geistlichen bietet, gesichert“.<br />

beschränkte sich <strong>der</strong> Kuratus zunächst auf den Plan zur<br />

<strong>der</strong> Hanauer Mutterkirche und damit e<strong>in</strong>er eigenen<br />

Diese Wohnung war im 1. Stock des Hauses Hopfenstraße Errichtung e<strong>in</strong>es „Missionshauses“.<br />

Vermögensverwaltung für die Kuratie Kesselstadt hatte<br />

6 <strong>in</strong> Kesselstadt gelegen. Das Haus bildete somit den In f<strong>in</strong>anziellen Angelegenheiten offensichtlich emsig und<br />

er selbst allerd<strong>in</strong>gs ke<strong>in</strong>en Erfolg.<br />

räumlichen Ausgangspunkt für e<strong>in</strong> eigenständigeres geschickt, gelang es dem „Bettelkuratus“, wie Nüdl<strong>in</strong>g<br />

Kuratus Kleeschulte leitete die Geme<strong>in</strong>de bis zu<br />

Geme<strong>in</strong>deleben <strong>der</strong> Kesselstädter Katholiken und die sich selbst nannte, <strong>in</strong>nerhalb kurzer Zeit Geld für den<br />

se<strong>in</strong>er Versetzung im Jahre 1924. Se<strong>in</strong>e Amtszeit war<br />

Grundlage für die weitere Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Pfarrei</strong> St. Bau e<strong>in</strong>es solchen Hauses zu beschaffen.<br />

mitgeprägt durch die Auswirkungen des 1. Weltkrieges.<br />

Elisabeth <strong>in</strong> Kesselstadt.<br />

Bereits im Jahre 1911 konnte mit dem Bau begonnen<br />

Er betreute die <strong>in</strong> Schloss Philippsruhe und Wilhelmsbad<br />

werden.<br />

e<strong>in</strong>gerichteten Lazarettabteilungen <strong>sowie</strong> französische,<br />

Das Wirken des ersten Geistlichen Kuratus Joseph Es wurde noch im gleichen Jahr fertig gestellt und<br />

russische und englische Kriegsgefangene seelsorgerisch.<br />

Nüdl<strong>in</strong>g<br />

geweiht und dient heute nach entsprechendem Um-<br />

Sogar zum Heeresdienst wurde er e<strong>in</strong>gezogen. Darunter<br />

Der Bischöfliche Stuhl versetzte Kaplan Joseph Nüdl<strong>in</strong>g und Ausbau als Geme<strong>in</strong>dehaus.<br />

litten nicht nur die seelsorgerische Tätigkeit für<br />

aus Elters/Rhön zum 01.08.1909 nach Kesselstadt In dem neuen Gotteshaus befanden sich e<strong>in</strong>e Kapelle<br />

se<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de, son<strong>der</strong>n auch die Schulen, <strong>in</strong> denen<br />

und ernannte ihn gleichzeitig zum Kuratus. Der Titel <strong>sowie</strong> e<strong>in</strong>e Wohnung für e<strong>in</strong>en Geistlichen.<br />

er mit Religionsunterricht betraut war. Aufgrund<br />

Kuratus war die kirchenamtliche Bezeichnung für den<br />

Leiter e<strong>in</strong>er Pfarrkuratie.<br />

Kuratus Nüdl<strong>in</strong>g feierte auch schon am 01.08.1909<br />

mit den Gläubigen <strong>in</strong> dem neu gemieteten Betraum<br />

den ersten katholischen Gottesdienst <strong>in</strong> Kesselstadt seit<br />

1553.<br />

Die neue Kuratie Kesselstadt blieb zunächst e<strong>in</strong>mal<br />

abhängig von <strong>der</strong> Mutterkirche Mariae Namen <strong>in</strong><br />

Hanau. Sie hatte ke<strong>in</strong>en eigenen Kirchenvorstand und<br />

ihr stand auch nicht die Vermögensverwaltung zu.<br />

Kuratus Joseph Nüdl<strong>in</strong>g g<strong>in</strong>g mit großem Elan an die<br />

neuen Aufgaben heran. Da ihm die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hopfenstraße<br />

6 angemieteten Räume für die zahlenmäßig wachsende<br />

Allmählich begann sich auch das Geme<strong>in</strong>deleben zu<br />

regen. Im Oktober 1910 gründete sich <strong>der</strong> katholische<br />

Männer- und Jüngl<strong>in</strong>gsvere<strong>in</strong>.<br />

Das seelsorgerische Wirken von Kuratus Joseph Nüdl<strong>in</strong>g<br />

<strong>in</strong> Kesselstadt dauerte sechs Jahre. Es war belastet durch<br />

latenten Streit mit <strong>der</strong> Mutterkirche Mariae Namen <strong>in</strong><br />

Hanau über die Verteilung <strong>der</strong> Kirchensteuere<strong>in</strong>nahmen.<br />

Durch se<strong>in</strong>e Streitbarkeit hatte sich <strong>der</strong> Geistliche<br />

offensichtlich bei <strong>der</strong> Mutterkirche und beim<br />

Bischöflichen Stuhl ke<strong>in</strong>e Freunde erworben. Es ist zu<br />

vermuten, dass er nicht zuletzt deshalb am 20. Oktober<br />

1915 als Seelsorger für die Kuratie Kesselstadt abgelöst<br />

und durch Kuratus Franz Kleeschulte ersetzt worden ist.<br />

<strong>der</strong> Kriegsverhältnisse konnte dort kaum noch<br />

Religionsunterricht erteilt werden.<br />

Nach dem 1. Weltkrieg wuchs die Zahl <strong>der</strong> Katholiken<br />

<strong>in</strong> Kesselstadt stark an, so dass <strong>der</strong> Kuratus ab 1920 statt<br />

bisher e<strong>in</strong>en nunmehr zwei sonntägliche Gottesdienste<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Kapelle im „Missionshaus“ abhielt. Auch das<br />

Geme<strong>in</strong>deleben gestaltete sich zunehmend aktiver.<br />

Im Jahre 1916 sang erstmals <strong>der</strong> Kirchenchor im<br />

Gottesdienst.<br />

Im Jahre 1922 fand die erste öffentliche Fronleichnamsprozession<br />

<strong>in</strong> Kesselstadt statt.<br />

Hierüber hat Kuratus Kleeschulte nachfolgenden<br />

auszugsweise wie<strong>der</strong>gegebenen Vermerk notiert:<br />

Die Geistlichen Joseph Nüdl<strong>in</strong>g, Franz Kleeschulte, Josef<br />

Cire’ und Aloys Auth<br />

„Am 15. Juni, Fronleichnamsfest, erste öffentliche<br />

Fronleichnamsprozession. Am E<strong>in</strong>gang des Portales war e<strong>in</strong>e<br />

kle<strong>in</strong>e Ehrenpforte errichtet. Die Prozession nahm folgenden<br />

Weg: Kastanienallee, Hopfenstraße, Weißenburgstraße,<br />

Lache, Kastanienallee. Die Teilnahme an <strong>der</strong> Prozession<br />

war e<strong>in</strong>e sehr gute; viele Männer vor allem g<strong>in</strong>gen mit.<br />

Viele Protestanten sahen <strong>der</strong> Prozession zu. Ihre Haltung<br />

war sehr mustergültig; manche schlossen sich <strong>der</strong> Prozession<br />

am Schlusse an und zogen auch mit <strong>in</strong> die Kapelle.“<br />

Aus diesem Vermerk ergibt sich das gute Verhältnis zu<br />

6 7


den evangelischen Christen <strong>in</strong> Kesselstadt. Dies wird 25jährige Bestehen <strong>der</strong> Kuratie Kesselstadt feiern. Zu<br />

erklären, wurde vom Bischof <strong>in</strong> Fulda abgelehnt. Pfarrer Auth und den Verantwortlichen von St. Elisabeth<br />

auch durch e<strong>in</strong>en Artikel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er damaligen Ausgabe diesem Ereignis kamen auch die Seelsorger, die vor ihm<br />

Durch den starken Zuzug von katholischen war schnell klar, dass die Kapelle im „Missionshaus“<br />

des Hanauer Anzeigers belegt, <strong>der</strong> das Bemühen bei<strong>der</strong> <strong>in</strong> Kesselstadt tätig gewesen waren.<br />

Heimatvertriebenen und Flüchtl<strong>in</strong>gen gestaltete sich die bald nicht mehr ausreicht. Deshalb wurde 1955 e<strong>in</strong><br />

Geme<strong>in</strong>den um e<strong>in</strong> gutes Verhältnis hervorhebt. Dar<strong>in</strong> Diese Festfeier blieb allerd<strong>in</strong>gs die vorläufig letzte<br />

seelsorgerische Betreuung <strong>der</strong> Katholiken vor allem <strong>in</strong> Kirchbauvere<strong>in</strong> gegründet, um die Vorbereitungen zum<br />

wird folgendes ausgeführt:<br />

Gelegenheit, die Kirchengeme<strong>in</strong>de nach außen h<strong>in</strong><br />

den Außenstellen <strong>der</strong> Kuratie zunehmend schwieriger. Bau e<strong>in</strong>er neuen Kirche zu forcieren.<br />

Von ihrem ersten Beg<strong>in</strong>n an genoss die junge Kuratie unbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>t den Menschen darzustellen. Es folgten<br />

In dankenswerter Weise stellten dort die evangelischen Bis zum Jahr 1962 war <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kuratie Kesselstadt<br />

das Vertrauen und die Unterstützung <strong>der</strong> Behörden, schwere Jahre und noch schwerere Kriegsjahre. Die<br />

Geme<strong>in</strong>den ihre Kirchen für katholische Gottesdienste die Zahl <strong>der</strong> Katholiken auch ohne die vorher dazu<br />

aber auch <strong>der</strong> evangelischen Geme<strong>in</strong>de Kesselstadt. E<strong>in</strong> Hitler-Diktatur drängte die Kirchen weitgehend auf den<br />

zur Verfügung.<br />

gehörigen Orte Dörnigheim und Hochstadt auf 2400<br />

Vierteljahrhun<strong>der</strong>t e<strong>in</strong>trächtiger Zusammenarbeit bei<strong>der</strong> kirchlichen Raum zurück. Kirchliche Vere<strong>in</strong>e wurden<br />

Deshalb drängte Pfarrer Auth zunächst auf den angewachsen, so dass e<strong>in</strong> immer größer werden<strong>der</strong><br />

Bekenntnisse, <strong>in</strong> Freud und Leid, ist wohl e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> verboten, e<strong>in</strong>e öffentliche Fronleichnamsprozession<br />

Bau e<strong>in</strong>er katholischen Kirche <strong>in</strong> dem damals zur Handlungsbedarf für den Neubau e<strong>in</strong>er Kirche bestand.<br />

erfreulichsten Tatsachen, die <strong>der</strong> Chronist berichten kann. war nicht mehr erlaubt. Die Kirchenaustritte mehrten<br />

Pfarrkuratie Kesselstadt gehörenden Dörnigheim. Im<br />

Am 15. März 1924 verließ Kuratus Franz Kleeschulte<br />

die Geme<strong>in</strong>de St. Elisabeth.<br />

Ihm folgte Pastor Josef Ciré nach, wobei die Titel<br />

Pastor und Kuratus gleichwertige Amtsbezeichnungen<br />

sich. An<strong>der</strong>e schikanöse Verordnungen erschwerten das<br />

kirchliche Leben. So durften z.B. Gottesdienste während<br />

<strong>der</strong> Kriegszeit nach nächtlichen Fliegeralarmen, die<br />

über Mitternacht h<strong>in</strong>aus andauerten, nicht vor 10 Uhr<br />

Jahre 1957 konnte dort die neu erbaute Kirche „Maria<br />

König<strong>in</strong>“ geweiht werden. Die katholischen Christen <strong>in</strong><br />

Dörnigheim und Hochstadt, die bisher zur Pfarrkuratie<br />

Kesselstadt zählten, wurden selbständige Pfarrgeme<strong>in</strong>den<br />

Pfarrer Karl Schönhals und die Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Pfarrgeme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> den Jahren 1962<br />

bis 2002<br />

für den Leiter e<strong>in</strong>er Pfarrkuratie bedeuteten. Als <strong>der</strong> beg<strong>in</strong>nen.<br />

und aus <strong>der</strong> Kuratie Kesselstadt ausgeglie<strong>der</strong>t, die<br />

neue Geistliche se<strong>in</strong> Amt antrat, war die Zahl <strong>der</strong> Trotz erheblicher Wi<strong>der</strong>stände setzte sich Kuratus Auth<br />

nunmehr noch den Westteil <strong>der</strong> Stadt Hanau <strong>sowie</strong> die Die Zeit <strong>der</strong> regen Bautätigkeit<br />

Katholiken <strong>in</strong> <strong>der</strong> gesamten Kuratie Kesselstadt auf 850 nicht nur <strong>in</strong> seelsorgerischen Fragen unermüdlich für<br />

Siedlungsgebiete Wilhelmsbad, Hohe Tanne und die Das Erfor<strong>der</strong>nis e<strong>in</strong>es schnellen Kirchbaus sah wohl<br />

angewachsen.<br />

die Menschen se<strong>in</strong>er Kuratie und <strong>in</strong> Hanau e<strong>in</strong>. Dieses<br />

Orte Wachenbuchen und Mittelbuchen umfassten. auch die Bischöfliche Behörde <strong>in</strong> Fulda e<strong>in</strong>. Man hielt<br />

Pastor Josef Ciré konnte bald nach se<strong>in</strong>em Amtsantritt Engagement fand auch Anerkennung durch den Fuldaer<br />

Aber auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kapelle im Missionshaus wurde es es dort für angebracht, e<strong>in</strong>em jungen Geistlichen die<br />

die Früchte <strong>der</strong> Arbeit se<strong>in</strong>es Vorgängers ernten, denn Bischof, <strong>der</strong> Aloys Auth am 29.12.1944 zum Pfarrer<br />

für die wachsende Zahl <strong>der</strong> Gläubigen <strong>in</strong> Kesselstadt Last e<strong>in</strong>es Kirchenneubaus zu übertragen und setzte im<br />

<strong>der</strong> Kuratie Kesselstadt wurde im September 1925 ernannte. Diese unheilvolle Zeit endete schließlich<br />

langsam eng, denn die Hanauer Weststadt wurde als Mai 1962 Pfarrkurat Karl Schönhals anstelle von Pfarrer<br />

vom Bischöflichen Stuhl <strong>in</strong> Fulda die Selbständigkeit mit <strong>der</strong> s<strong>in</strong>nlosen Zerstörung <strong>der</strong> Stadt Hanau am<br />

neues Siedlungsgebiet ausgewiesen. Die Bebauung dort Auth als neuen Seelsorger <strong>der</strong> Pfarrkuratie Kesselstadt<br />

zuerkannt. Daraufh<strong>in</strong> wählte die Geme<strong>in</strong>de erstmals 19.03.1945. Dabei hatten die Kesselstädter und mit<br />

gewann von Jahr zu Jahr an Dynamik.<br />

e<strong>in</strong>. Pfarrer Auth übernahm die Geme<strong>in</strong>de Dietges <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>en aus 10 Personen bestehenden Kirchenvorstand. ihnen die katholische Kirchengeme<strong>in</strong>de noch Glück,<br />

<strong>der</strong> Rhön.<br />

Bis zum Jahre 1930 zählte die Pfarrgeme<strong>in</strong>de <strong>in</strong>sgesamt dass ihr Stadtteil und das „Missionshaus“ von <strong>der</strong><br />

Pfarrkurat Karl Schönhals, <strong>der</strong> im Jahre 1921 <strong>in</strong><br />

1059 Mitglie<strong>der</strong>.<br />

Zerstörung verschont blieben.<br />

Kesselstadt geboren wurde, war wie se<strong>in</strong> Vorgänger mit<br />

Im Jahre 1934 endete die Tätigkeit von Pastor Am Ende des Krieges war die Kesselstädter Kapelle <strong>der</strong><br />

den Verhältnissen <strong>in</strong> Hanau bestens vertraut.<br />

Ciré <strong>in</strong> Kesselstadt. Er wurde nach Kirchworbis e<strong>in</strong>zige katholische Gottesdienstraum <strong>in</strong> Hanau, <strong>der</strong><br />

Er g<strong>in</strong>g das Projekt Kirchenneubau mit Anbau e<strong>in</strong>es<br />

versetzt. Zu se<strong>in</strong>em Nachfolger wurde Pastor Aloys unversehrt geblieben war.<br />

Pfarrhauses mit großer Energie an. Es gelang ihm,<br />

Edmund Auth bestimmt. Vor se<strong>in</strong>er Tätigkeit <strong>in</strong><br />

<strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Jahres die baurechtlichen, künstlerischen<br />

Kesselstadt war er als Kaplan <strong>in</strong> verschiedenen Wachsende Zahl katholischer Christen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

und f<strong>in</strong>anziellen Voraussetzungen für das geplante<br />

Geme<strong>in</strong>den tätig gewesen.<br />

Geme<strong>in</strong>de nach Ende des 2. Weltkrieges<br />

Bauwerk zu schaffen. E<strong>in</strong> Problem gab es jedoch noch:<br />

Kuratus Auth war <strong>in</strong> Hanau-Wolfgang aufgewachsen Nach dem Ende des 2. Weltkrieges begann sich das<br />

Die vorgesehene Errichtung e<strong>in</strong>es Glockenturmes als<br />

und hatte auch <strong>in</strong> Hanau se<strong>in</strong> Abitur gemacht, so dass Geme<strong>in</strong>deleben <strong>in</strong> St. Elisabeth ganz langsam wie<strong>der</strong><br />

Campanile unmittelbar neben <strong>der</strong> Kirche musste aus<br />

er mit den hiesigen Verhältnissen vertraut war.<br />

Im Jahr des Beg<strong>in</strong>ns se<strong>in</strong>er Amtszeit konnte er das<br />

zu regen. Der erste Versuch des Kirchenvorstands<br />

im Dezember 1946, St. Elisabeth zu e<strong>in</strong>er <strong>Pfarrei</strong> zu<br />

Der Grundste<strong>in</strong> <strong>der</strong> Kirche St. Elisabeth<br />

f<strong>in</strong>anziellen Gründen auf Verlangen <strong>der</strong> Bischöflichen<br />

Behörde <strong>in</strong> Fulda zunächst zurückgestellt werden.<br />

8 9


Am 06.August 1963 konnte <strong>der</strong> Kirchbau mit dem e<strong>in</strong> Wun<strong>der</strong>. Dies alles trug zur vollkommenen Freude<br />

Das Glockengeläut, das „Tüpfelchen auf dem i“<br />

ersten Spatenstich begonnen und am 15. September <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de St. Elisabeth Hanau-Kesselstadt bei, als<br />

Wie bereits ausgeführt, wurden die Glocken <strong>der</strong><br />

1963 <strong>der</strong> Grundste<strong>in</strong> gelegt werden. Es folgte e<strong>in</strong>e Bischof Dr. Bolte aus Fulda am 30. August 1964 die<br />

Kirchengeme<strong>in</strong>de St. Elisabeth im Zuge <strong>der</strong> E<strong>in</strong>weihung<br />

zügige Umsetzung <strong>der</strong> Pläne durch den Architekten Kirche samt Glockenturm und Glocken e<strong>in</strong>weihte.<br />

<strong>der</strong> neu erbauten Kirche und des Glockenturmes im<br />

Johannes Reuter sen. und die Baufirmen, so dass bereits Der Bischof hatte zu dem Weihegottesdienst se<strong>in</strong>erseits<br />

Jahre 1964 durch Vermittlung des Bonifatiusvere<strong>in</strong>s<br />

am18. März 1964 das Richtfest nicht nur für die Kirche, auch Geschenke mitgebracht:<br />

Pa<strong>der</strong>born und <strong>der</strong> Bischöflichen Behörde <strong>in</strong> Fulda<br />

son<strong>der</strong>n auch für den Pfarrhausneubau gefeiert werden Der Bischöfliche Stuhl erhob die Kuratie St. Elisabeth<br />

von <strong>der</strong> Kirchengeme<strong>in</strong>de St. Laurentius <strong>in</strong> Essen -<br />

konnte.<br />

zur <strong>Pfarrei</strong>. Gleichzeitig wurde Pfarrkurat Schönhals<br />

Steele geschenkt. Das Gruppengeläut besteht aus drei<br />

Noch vor dem Richtfest griffen Kirchenvorstand zum Pfarrer ernannt.<br />

Stahlglocken <strong>in</strong> den Tönen h, d und e. Es wurde wohl<br />

und die Vertreter des Kirchbauausschusses die Frage Trotz <strong>der</strong> E<strong>in</strong>weihung war die Kirche im Jahre 1964 noch<br />

im Jahre 1925 speziell für die Kirchengeme<strong>in</strong>de St.<br />

des zurückgestellten Glockenturmes nochmals auf. lange nicht vollendet, denn aus f<strong>in</strong>anziellen Gründen<br />

Laurentius <strong>in</strong> Essen-Steele von dem „Bochumer Vere<strong>in</strong>“<br />

Nachdem man sich auf e<strong>in</strong>e abgespeckte und f<strong>in</strong>anziell musste e<strong>in</strong>iges zurückgestellt werden. Es fehlten noch<br />

<strong>in</strong> Bochum, e<strong>in</strong>er sehr bekannten Stahlglockengießerei,<br />

tragbare Ausführung gee<strong>in</strong>igt hatte, konnte im April die Buntverglasung <strong>der</strong> Fenster, das große Altarkreuz<br />

gegossen.<br />

1964 doch noch mit dem Turmbau begonnen werden. und die neuen Bänke. Damit wurde <strong>der</strong> Kirchenraum<br />

Essen-Steele ist e<strong>in</strong>e alte Kirchengeme<strong>in</strong>de, <strong>der</strong>en<br />

Es gelang, <strong>in</strong> weniger als 13 Monaten das Bauwerk nach und nach ergänzt.<br />

Gründung bis <strong>in</strong>s frühe Mittelalter zurückgeht. An diese<br />

e<strong>in</strong>schließlich Glockenturm als Campanile <strong>sowie</strong><br />

lange Kirchengeschichte mit ihren Höhen und Tiefen<br />

Pfarrhaus zu vollenden. E<strong>in</strong>e großartige Leistung aller<br />

er<strong>in</strong>nern auch die <strong>in</strong> late<strong>in</strong>ischer Sprache <strong>in</strong> die Glocken<br />

Beteiligten. Mit dem Kirchbau, dessen Außenwände<br />

gegossenen Aufschriften. Da sie ke<strong>in</strong>en Bezug zu unserer<br />

mit rotem Ma<strong>in</strong>sandste<strong>in</strong> bekleidet wurden, war e<strong>in</strong><br />

Kirchengeme<strong>in</strong>de St. Elisabeth haben und für den Leser<br />

imponierendes Bauwerk mo<strong>der</strong>ner Sakralarchitektur<br />

nicht nachvollziehbar s<strong>in</strong>d, kann auf die Wie<strong>der</strong>gabe des<br />

entstanden. Den positiven Gesamte<strong>in</strong>druck konnte<br />

Inhalts verzichtet werden.<br />

die aus Kostengründen vorgenommene e<strong>in</strong>fachere<br />

Gestaltung des Glockenturmes nicht bee<strong>in</strong>trächtigen.<br />

Unmittelbar nach Fertigstellung des Glockenturmes<br />

Die drei Glocken tragen Namen. Die große Glocke<br />

heißt St. Maria, die mittlere Glocke trägt den Namen<br />

St. Laurentius, e<strong>in</strong>em um das Jahr 950 n. Chr. lebenden<br />

Die drei Glocken „St. Maria“, „St. Laurentius“ und<br />

„St. Pius X“ (von unten nach oben)<br />

und noch vor <strong>der</strong> geplanten Kirchenweihe gab es für<br />

Heiligen, <strong>der</strong> <strong>der</strong> Patron <strong>der</strong> dortigen Kirchengeme<strong>in</strong>de waren, stellten er und die Vertreter <strong>der</strong> Pfarrgeme<strong>in</strong>de<br />

die Geme<strong>in</strong>de und ihre Verantwortlichen e<strong>in</strong>e freudige<br />

ist. Die kle<strong>in</strong>e Glocke ist auf den Namen St. Pius X. Überlegungen an, wie das alte Missionshaus <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />

Nachricht. Die St. Laurentius-Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> Essen-Steele<br />

geweiht, <strong>der</strong> von 1903 bis 1914 Papst war und den die Geme<strong>in</strong>dezentrum umgestaltet werden könnte.<br />

schenkte <strong>der</strong> Pfarrgeme<strong>in</strong>de St. Elisabeth <strong>in</strong> Kesselstadt<br />

Schenkergeme<strong>in</strong>de wohl beson<strong>der</strong>s verehrte.<br />

Dabei stand natürlich wie immer die Frage <strong>der</strong><br />

drei dort nicht mehr benötigte Glocken.<br />

F<strong>in</strong>anzierung im Vor<strong>der</strong>grund. Aber Pfarrer Schönhals<br />

Sie wurden im Eiltempo nach Kesselstadt transportiert<br />

Umbau des Missionshauses als mo<strong>der</strong>nes fand auch dieses Mal Wege, um an För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong><br />

und drei Tage vor <strong>der</strong> E<strong>in</strong>weihung <strong>der</strong> Kirche im<br />

Geme<strong>in</strong>dehaus<br />

heranzukommen. Durch Zuschüsse des Landes Hessen,<br />

Glockenturm aufgehängt.<br />

Pfarrer Schönhals war nicht nur Seelsorger, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Stadt Hanau, des Bonifatius-Vere<strong>in</strong>s Pa<strong>der</strong>born,<br />

Die Zuwendung <strong>der</strong> Glocken war schon von <strong>der</strong><br />

stellte auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Folgezeit se<strong>in</strong>e Fähigkeiten als F<strong>in</strong>anz- <strong>der</strong> Diözese Fulda und nicht zuletzt durch Spenden <strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>de St. Elisabeth als e<strong>in</strong> Gottesgeschenk<br />

und Bauplaner unter Beweis. Mit <strong>der</strong> Beendigung des Geme<strong>in</strong>demitglie<strong>der</strong> und <strong>der</strong>en aktive Mithilfe bei den<br />

empfunden worden, das man dankbar annahm. Dass die<br />

Kirchbaus war se<strong>in</strong> baulicher Tatendrang noch nicht Umbauarbeiten konnte das Vorhaben realisiert werden.<br />

Überlassung darüber h<strong>in</strong>aus punktgenau zur E<strong>in</strong>weihung<br />

<strong>der</strong> Kirche und des Glockenturmes erfolgte, grenzte an Kirch- und Turmbau vor Fertigstellung<br />

gestillt.<br />

Noch bevor die Kirche und das neue Pfarrhaus bezogen<br />

Am 08.05.1968 wurde das neue Geme<strong>in</strong>dezentrum<br />

e<strong>in</strong>geweiht.<br />

10 11


Aufnahme des Geme<strong>in</strong>dehauses Kastanienallee 68 im<br />

Jahre 2009<br />

Durch den Kirchenneubau und den Umbau des<br />

Geme<strong>in</strong>dehauses waren nunmehr die Voraussetzungen<br />

für e<strong>in</strong> lebendiges Geme<strong>in</strong>deleben geschaffen. Im<br />

Jugendbereich bildeten sich zahlreiche Gruppen mit den<br />

vielfältigsten Aktivitäten. Sie haben bis zum heutigen<br />

Tage Bestand. Auch die Arbeit <strong>der</strong> Senioren und <strong>der</strong><br />

Erwachsenengruppen wurde <strong>in</strong>tensiviert.<br />

E<strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>dehaus für Hohe Tanne<br />

Obwohl Dörnigheim bereits im Jahre 1957 aus <strong>der</strong><br />

Pfarrgeme<strong>in</strong>de Kesselstadt ausgeglie<strong>der</strong>t wurde, war die<br />

<strong>Pfarrei</strong> mit den Orten Wachenbuchen und Mittelbuchen<br />

<strong>sowie</strong> dem Gebiet Wilhelmsbad und Hohe Tanne<br />

auch zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Amtszeit von Pfarrer Schönhals<br />

immer noch räumlich weit ausgedehnt und durch die<br />

verschiedenen Wohngebiete unterschiedlich strukturiert.<br />

Dadurch ergaben sich seelsorgerische Probleme. Um<br />

Möglichkeiten für e<strong>in</strong> größeres Eigenleben <strong>in</strong> den<br />

Außengebieten zu schaffen, kaufte die Pfarrgeme<strong>in</strong>de<br />

am 02.05.1969 <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hohen Tanne, Amselstraße 1,<br />

e<strong>in</strong> Grundstück mit e<strong>in</strong>em älteren Haus. Es wurde<br />

saniert, e<strong>in</strong> Mehrzweckraum daran angebaut und zu<br />

e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Geme<strong>in</strong>dezentrum umfunktioniert. Am<br />

14.06.1970 konnte das neue Geme<strong>in</strong>dehaus für den<br />

Stadtteil e<strong>in</strong>geweiht werden. Seitdem feiern vor allem<br />

die Katholiken <strong>in</strong> Hohe Tanne und Wilhelmsbad dort<br />

Gottesdienste und führen Veranstaltungen durch.<br />

Trotz Bemühungen und verschiedener planerischer<br />

Überlegungen ist es <strong>der</strong> Pfarrgeme<strong>in</strong>de nicht gelungen,<br />

etwas Gleichartiges <strong>in</strong> den beiden an<strong>der</strong>en Filialen<br />

Mittelbuchen und Wachenbuchen zu schaffen.<br />

Der Bau e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartens<br />

In <strong>der</strong> Hanauer Weststadt entwickelte sich zwischen<br />

1960 und 1970 e<strong>in</strong>e außerordentlich rege Bautätigkeit.<br />

Viele jüngere Familien fanden dort e<strong>in</strong> neues Zuhause<br />

und erfreulicherweise stieg die Zahl <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> an.<br />

Pfarrer Schönhals und die Geme<strong>in</strong>degremien spürten<br />

ihre wachsende Verantwortung, den Drei- bis<br />

Sechsjährigen e<strong>in</strong> Erziehungsangebot auf christlichem<br />

Fundament zu geben. Deshalb verzichteten sie auch<br />

auf den ursprünglichen Plan, im Weststadtgebiet<br />

e<strong>in</strong> Altenheim zu errichten und erwarben an <strong>der</strong><br />

Dresdenerstraße im Jahre 1968 e<strong>in</strong> Grundstück von<br />

3721 qm zur Errichtung e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartens.<br />

Im Mai 1973 konnte man daran gehen, den Plan<br />

umzusetzen. Es erfolgte <strong>der</strong> 1. Spatenstich für den Bau<br />

<strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung auf dem Grundstück Dresdener Straße<br />

22. Im August 1974, noch vor <strong>der</strong> offiziellen E<strong>in</strong>weihung<br />

am 28.09.1974, begann <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten, <strong>in</strong> dem 100<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> betreut werden konnten, mit <strong>der</strong> Arbeit. An <strong>der</strong><br />

Trägerschaft für diesen K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten, <strong>der</strong> von Beg<strong>in</strong>n an<br />

gut angenommen wurde und stets voll belegt war, hielt<br />

die Kirchengeme<strong>in</strong>de St. Elisabeth rd. 30 Jahre fest.<br />

Sie gab sie schließlich zum 31.07.2004 auf und übergab<br />

den K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten <strong>der</strong> Stadt Hanau, weil sie sich nicht<br />

länger <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage sah, diesen konzeptionell und<br />

kapazitätsmäßig weiter so zu leiten, wie dies für die<br />

Qualität e<strong>in</strong>er solchen E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er katholischen<br />

Kirchengeme<strong>in</strong>de erfor<strong>der</strong>lich gewesen wäre.<br />

III. Die Person Pfarrer<br />

Karl Schönhals<br />

Als Seelsorger nicht ganz alle<strong>in</strong><br />

Aufgrund <strong>der</strong> regen Bautätigkeit im gesamten Gebiet<br />

<strong>der</strong> Pfarrgeme<strong>in</strong>de St. Elisabeth <strong>in</strong> den Sechziger Jahren<br />

wuchs die Zahl <strong>der</strong> Katholiken weiter stark an, so dass<br />

e<strong>in</strong> Geistlicher mit <strong>der</strong> seelsorgerischen Betreuung e<strong>in</strong>er<br />

so großen Geme<strong>in</strong>de,<br />

die <strong>in</strong>zwischen zu<br />

e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> größten im<br />

Bistum Fulda geworden<br />

war, überfor<strong>der</strong>t war.<br />

Zwar wurde er schon<br />

nebenamtlich unterstützt<br />

durch die Geistlichen<br />

Dr. Hans Kluge und<br />

Konrad Meil<strong>in</strong>ger,<br />

jedoch war die Arbeit für<br />

Pfarrer Schönhals immer<br />

noch sehr viel. So hatte<br />

schließlich <strong>der</strong> Bischöfliche Stuhl <strong>in</strong> Fulda im Jahre1972<br />

e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>sehen und stellte Pfarrer Schönhals von diesem<br />

Zeitpunkt an e<strong>in</strong>en Kaplan zur Seite. Geme<strong>in</strong>sam mit<br />

den Geistlichen, die hauptamtlich im Schuldienst<br />

e<strong>in</strong>gesetzt waren, sich aber nebenamtlich seelsorgerisch<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pfarrei</strong> betätigten, konnte die Betreuung <strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>demitglie<strong>der</strong> nunmehr erheblich verbessert und<br />

Pfarrer Schönhals entlastet werden.<br />

Neben Pfarrer Konrad Meil<strong>in</strong>ger, <strong>der</strong> seit 1967 bis<br />

heute nebenamtlich <strong>in</strong> St. Elisabeth wirkt, waren die<br />

nachfolgend genannten Geistlichen nebenamtlich <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Pfarrei</strong> tätig:<br />

DR. HANS KLUGE 1955 bis 1984<br />

KARL-JOSEF ASCHENBACH 1971 bis 1977<br />

WALTER GÖTZ 1977 bis 1984<br />

Kapläne er<strong>in</strong>nern sich an ihre Zeit <strong>in</strong><br />

St. Elisabeth von Helmut Heimüller<br />

Unsere Pfarrgeme<strong>in</strong>de wird 100 Jahre alt. In 40 dieser<br />

100 Jahre war Karl Schönhals Pfarrer <strong>in</strong> St. Elisabeth.<br />

Er war <strong>in</strong> Kesselstadt <strong>der</strong> fünfte Geme<strong>in</strong>deleiter als<br />

Nachfolger von Pfarrer Aloys Auth.<br />

Karl Schönhals wurde am 17. November 1921 <strong>in</strong><br />

Kesselstadt geboren, am 4. Dezember 1921 im damaligen<br />

Missionshaus, dem heutigen Karl-Schönhals-Haus, von<br />

Pfarrkurat Kleeschulte getauft.<br />

Die Priesterweihe empf<strong>in</strong>g Karl Schönhals am 27.<br />

Juli 1952 im Fuldaer Dom. Im Mai 1962 übernahm<br />

er die Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Heimatstadt - zunächst als<br />

Pfarrkurat, ab 1964 als Pfarrer.<br />

Für e<strong>in</strong>e abschließende Würdigung dieser „40 Jahre<br />

Schönhals“ ist es sicher noch zu früh. Das sollte fundiert<br />

und ausführlich <strong>in</strong> etwas späterer Zeit geschehen. Die<br />

Herausgeber dieser Festschrift haben den Weg gewählt,<br />

den verstorbenen Pfarrer wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung zu rufen,<br />

<strong>in</strong>dem sie ehemalige Kapläne zu schil<strong>der</strong>n baten, wie<br />

sie ihre Zeit <strong>in</strong> St. Elisabeth erlebten, was ihnen zum<br />

Thema ‚Schönhals‘ heute noch wichtig zu se<strong>in</strong> sche<strong>in</strong>t.<br />

Von 1972 bis zu se<strong>in</strong>em Tod stand Pfarrer Schönhals<br />

immer e<strong>in</strong> Kaplan zur Seite. In den ersten zehn Jahren<br />

se<strong>in</strong>er Kesselstädter Zeit von 1962 bis 1972 waren schon<br />

<strong>der</strong> Kirchbau und <strong>der</strong> Umbau des Missionshauses von<br />

ihm verantwortet und bewältigt worden. E<strong>in</strong> Mann aus<br />

<strong>der</strong> Wirtschaft sagte damals nach Verhandlungen: „Ihr<br />

Pfarrer hätte bestimmt auch Manager e<strong>in</strong>es mittleren<br />

Industriebetriebs werden können.“<br />

1972 wurde ihm - wurde <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de - e<strong>in</strong>e<br />

Kaplansstelle genehmigt. Das s<strong>in</strong>d die Namen <strong>der</strong> 13<br />

Kapläne <strong>in</strong> den 30 Jahren von 1972 bis 2002:<br />

NORBERT LOMB 1972 bis 1977<br />

MANFRED KOPKA 1977 bis 1980<br />

12 13


GÜNTER BRENNFLECK 1980 bis 1983 so viel Kontakt leben, wie wir wollten, aber auch so viel<br />

beson<strong>der</strong>e Stütze bedeutete. E<strong>in</strong>e schwere Zeit für ihn Dass ich mich heute so positiv an Pfarrer Schönhals<br />

CLAUS-DIETER TUCHER 1983 bis 1985 Distanz, wie uns gut tat.<br />

und e<strong>in</strong>e lange Phase <strong>der</strong> Trauer, die auch auf se<strong>in</strong>e er<strong>in</strong>nern kann, war nicht von Anfang an so. Im<br />

ANDREAS FRISCH 1985 bis 1987 Gut er<strong>in</strong>nern kann ich mich, dass Pfarrer Schönhals<br />

Umgebung ausstrahlte.<br />

Gegenteil: Die ersten Monate me<strong>in</strong>er Kaplanszeit <strong>in</strong><br />

DlETHELM VOGEL 1987 bis 1989 immer dann <strong>in</strong>s Jammern kam, wenn Schwester Maria<br />

An me<strong>in</strong>e Hanauer Zeit denke ich gern zurück, weil ich Hanau standen eher unter e<strong>in</strong>em ungünstigen Stern.<br />

P. MICHAEL WEYRICH 1989 bis 1990 und ich mit Jugendlichen auf Freizeit fuhren und er<br />

mich mit Jung und Alt herzlich verbunden fühlte und Als ich im August 1983 als Neupriester me<strong>in</strong>e erste<br />

HANS STEIN 1990 bis 1992 alle<strong>in</strong> zurückblieb mit all <strong>der</strong> Arbeit ... Schwester Maria<br />

für Menschen <strong>in</strong> den unterschiedlichsten Lebenslagen Kaplansstelle antrat, ahnte ich noch nicht, dass ich<br />

RAINER HELLER 1992 bis 1994 und ich schmunzelten immer, weil uns klar war: Er war<br />

als Seelsorger da se<strong>in</strong> konnte.<br />

me<strong>in</strong>en „Chef“ <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er tiefen persönlichen Krise antraf.<br />

JOSEF CIESLA 1994 bis 1995 schon lange nicht mehr mit jungen Leuten unterwegs<br />

Doch zeigten sich die ersten Anzeichen hierfür bald<br />

ANDREAS RHIEL 1995 bis 1997 und ahnte nicht, welchen Stress das bedeuten konnte.<br />

CLAUS-DIETER TUCHER<br />

mehr o<strong>der</strong> weniger deutlich. Me<strong>in</strong> Vorgänger konnte die<br />

MAREK PRUS 1997 bis 1998 Aber wir ließen ihn <strong>in</strong> dem Glauben, dass wir das bessere<br />

(heute Pfarrer <strong>in</strong> Hofbieber)<br />

Kaplanswohnung noch nicht räumen, und ich wurde<br />

STEFAN BOTT 1998 bis 2002 Los gezogen hätten...<br />

Auch e<strong>in</strong> Pfarrer kann <strong>in</strong> die Krise geraten <strong>in</strong> die eigentliche Haushälter<strong>in</strong>nenwohnung mitten<br />

Ich b<strong>in</strong> dankbar für die 5 ½ Jahre <strong>in</strong> St. Elisabeth als<br />

Allem vorweg: Ich rechne mich zu den ehemaligen im Wohn- und damit im Intimbereich des Pfarrers<br />

Und jetzt: Kapläne er<strong>in</strong>nern sich.<br />

Kaplan von Pfarrer Schönhals. Ich habe viel gelernt und<br />

Kaplänen von Hanau-Kesselstadt, die froh s<strong>in</strong>d, dort e<strong>in</strong>quartiert. Zwei Menschen, die eigentlich je<strong>der</strong><br />

viele Anregungen erhalten.<br />

zwei Kaplansjahre erlebt haben zu dürfen. Ich habe Herrn e<strong>in</strong>e große Selbständigkeit gewohnt waren, mussten<br />

NORBERT LOMB<br />

Pfarrer Schönhals als kompetenten Gesprächspartner sich auf engem Bereich den Wohnraum teilen, <strong>der</strong><br />

(heute Pfarrer <strong>in</strong> Großalmerode)<br />

ZWISCHENRUF: Die Jugendarbeit <strong>in</strong> St. Elisabeth<br />

und guten Seelsorger erlebt und geschätzt. Vor allen zudem noch von e<strong>in</strong>em Hund beherrscht wurde. Die<br />

Ich war <strong>der</strong> Erste<br />

nahm <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zeit ‚Lomb‘ e<strong>in</strong>en großen Aufschwung. Und<br />

D<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> den Bereichen Gottesdienstgestaltung und Haushälter<strong>in</strong>nenwohnung war die <strong>der</strong> Schwester des<br />

Ach ja, es ist schon so lange her, dass ich <strong>in</strong> Hanau das war vor allem se<strong>in</strong> Verdienst.<br />

Liturgie habe ich viel von ihm gelernt. Aber es gibt noch Pfarrers, die allerd<strong>in</strong>gs fünf Jahre vorher nach schwerem<br />

St. Elisabeth Kaplan war. Ich war <strong>der</strong> erste Kaplan <strong>in</strong><br />

an<strong>der</strong>e Punkte, die mich bei ihm bee<strong>in</strong>druckt haben. E<strong>in</strong> Leiden an Krebs verstorben war. Nach den fünf Jahren<br />

dieser Geme<strong>in</strong>de. Für mich war es e<strong>in</strong>e neue Situation,<br />

MANFRED KOPKA<br />

wichtiger Punkt war se<strong>in</strong>e Erdverbundenheit <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er war noch nicht e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziger Schrank, nicht e<strong>in</strong>mal <strong>der</strong><br />

für Pfarrer Schönhals aber auch. Er hatte ke<strong>in</strong>e<br />

(heute Pfarrer <strong>in</strong> Ste<strong>in</strong>au)<br />

Seelsorgearbeit und se<strong>in</strong>e Sorge um die Menschen. Nachttisch leergeräumt, so dass ich dort nur me<strong>in</strong>e<br />

Vorerfahrungen mit Kaplänen, was bisweilen eher<br />

Er ließ mir viel freie Hand<br />

Immer wie<strong>der</strong> brachte er <strong>in</strong> Dienstgespräche o<strong>der</strong> <strong>in</strong> Umzugskartons abstellen konnte und aus dem Karton<br />

positiv zu werten war.<br />

Vor 30 Jahren war ich Kaplan <strong>in</strong> <strong>der</strong> St. Elisabeth-<br />

die Gremienarbeit den Gedanken an die karitativen leben musste.<br />

Wenn ich die Zeit <strong>in</strong> St. Elisabeth <strong>in</strong>sgesamt betrachte, so Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> Kesselstadt. Es war e<strong>in</strong>e schöne und<br />

Aufgaben <strong>der</strong> Kirche und <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de mit Nach e<strong>in</strong>igen Wochen waren für mich dieser Zustand<br />

kann ich sagen: Ich war gern dort. Viele Schwierigkeiten, zugleich schwere Zeit. Schön deshalb, weil ich hier<br />

e<strong>in</strong>. „Wir müssen so etwas wie e<strong>in</strong>e Nachbarschaftshilfe und me<strong>in</strong>e Situation unerträglich geworden. Ich bat beim<br />

die Kapläne mit ihren Pfarrern hatten, kannte ich gar erstmals als Priester wirken durfte.<br />

o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Straßenapostolat organisieren!“ Ich b<strong>in</strong> Bistum um e<strong>in</strong> persönliches Gespräch und verstärkte<br />

nicht.<br />

Die neu entstandene Hanauer Weststadt bedeutete<br />

sicher, dass er Pfarrer gerade e<strong>in</strong>er St. Elisabeth-<strong>Pfarrei</strong> me<strong>in</strong>en Druck, dass endlich die Kaplanswohnung<br />

Ich hörte von Streitigkeiten, Missverständnissen u.a. für mich e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung. Hier war<br />

war, war ke<strong>in</strong> Zufall und hat ihn geprägt. Dass später geräumt würde und ich e<strong>in</strong>en eigenständigen<br />

Das gab es zwischen uns beiden nicht. Das lag e<strong>in</strong>mal ich viel unterwegs. Pfarrer Schönhals konnte sich über<br />

<strong>der</strong> Elisabeth-Fonds gegründet wurde, war zu e<strong>in</strong>em Lebensbereich hätte.<br />

daran, dass ich Karl Schönhals als aufgeschlossenen e<strong>in</strong>e wirklich lebendige Geme<strong>in</strong>de freuen. Beson<strong>der</strong>s<br />

erheblichen Teil se<strong>in</strong> Verdienst.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs bevor ich von Fulda wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> Hanau zurück war,<br />

Menschen kennengelernt habe. Er war theologisch die Organisation des K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartens war se<strong>in</strong>e große<br />

hatte <strong>der</strong> Weihbischof mit Pfarrer Schönhals telefoniert<br />

auf dem neuesten Stand. Es wurden Versuche <strong>in</strong> <strong>der</strong> Leidenschaft.<br />

ZWISCHENRUF: Im feierlichen Hochamt werden die und ihm mitgeteilt, dass ich mich beschwert habe. Diese<br />

Seelsorge gestartet mit e<strong>in</strong>em Institut aus Würzburg. Mir als Kaplan ließ er <strong>in</strong> vielen Arbeitsfel<strong>der</strong>n freie Hand.<br />

Opfergaben, <strong>der</strong> Altar, <strong>der</strong> Priester und die Geme<strong>in</strong>de mit Begegnung mit dem Pfarrer und die Litanei von Vorwürfen,<br />

Zum an<strong>der</strong>en tat es unserer Beziehung gut, dass ich nicht Aber es gab für Pfarrer Schönhals auch zunehmend<br />

Weihrauch verehrt (<strong>in</strong>zensiert). Pfarrer Schönhals lehnte die ich mir jetzt anzuhören hatte, werde ich wohl nie<br />

direkt im Pfarrhaus wohnte, son<strong>der</strong>n im Dachgeschoss pessimistische Gefühle beim Blick <strong>in</strong> die Zukunft <strong>der</strong><br />

den Weihrauch für sich ab und bedeutete den Messdienern, vergessen. Aber viel wichtiger war, dass ich e<strong>in</strong>e Perspektive<br />

des Geme<strong>in</strong>dehauses. Das empfand ich als sehr Kirche. Dazu kamen die schwere Krankheit und <strong>der</strong><br />

wenn <strong>der</strong> Altar umschritten war, sich gleich <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de für e<strong>in</strong>en Umzug <strong>in</strong> die Kaplanswohnung hatte. Was<br />

angenehm. Wir konnten - auch mit Rosel Schönhals - Tod se<strong>in</strong>er Schwester Rosel, die bis dah<strong>in</strong> für ihn e<strong>in</strong>e<br />

zuzuwenden.<br />

<strong>in</strong> dieser Zeit ebenfalls für mich wichtig war, war me<strong>in</strong><br />

14 15


guter Kontakt zu unserem Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>eferenten Michael E<strong>in</strong> Satz von Pfarrer Karl Schönhals hat sich mir <strong>der</strong>art<br />

katholische Liturgie sei se<strong>in</strong> Steckenpferd. Und es war<br />

Bergmann, den ich zwar auf <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Seite beneidete, e<strong>in</strong>geprägt, dass ich ihn schon oft wie<strong>der</strong> vor mich h<strong>in</strong><br />

auch so. Er kümmerte sich sehr um e<strong>in</strong>e schöne und<br />

weil er abends nach Hause fahren konnte, <strong>der</strong> aber immer gesagt o<strong>der</strong> <strong>in</strong> Gesprächen zitiert habe: „Herr Kaplan,<br />

verständliche Liturgie, die er sehr gut kannte und<br />

e<strong>in</strong> offenes Ohr für mich hatte und mit dem ich über Sie glauben gar nicht, wie viel Kraft Sie als Pfarrer<br />

erklären konnte. Auch Kirchenmusik wusste er zu<br />

me<strong>in</strong>e Situation reden konnte.<br />

brauchen, um die Menschen und Gruppen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

schätzen und zu pflegen.<br />

E<strong>in</strong>es Morgens, es war am Karnevalssonntag, war <strong>Pfarrei</strong> e<strong>in</strong>igermaßen <strong>in</strong> Frieden mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu halten!“<br />

Pfarrer Karl Schönhals hat mich Ende Januar 1997<br />

es dann so weit: Pfarrer Schönhals rief mich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ich war gern zwei Jahre <strong>in</strong> Hanau-Kesselstadt Kaplan<br />

sehr freundlich empfangen. Ich kann mich er<strong>in</strong>nern,<br />

Kaplanswohnung an und bat mich, den Gottesdienst und habe von Pfarrer Schönhals und <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />

dass gleich am nächsten o<strong>der</strong> übernächsten Tag e<strong>in</strong><br />

zu übernehmen, da <strong>der</strong> Hund gestorben sei. Da ich am vieles gelernt. Auch nach me<strong>in</strong>er Kaplanszeit habe ich<br />

Treffen aller ehrenamtlichen <strong>Mitarbeiter</strong> stattfand, das<br />

Samstag gesehen hatte, wie schlecht es dem Tier g<strong>in</strong>g, Pfarrer Schönhals h<strong>in</strong> und wie<strong>der</strong> besucht, o<strong>der</strong> wir<br />

sehr feierlich und mit e<strong>in</strong>em festlichen Essen begangen<br />

hatte ich mich darauf e<strong>in</strong>gestellt und prophylaktisch haben zu bestimmten Anlässen manchmal stundenlang<br />

wurde; und während dessen hat mich <strong>der</strong> Pfarrer den fast<br />

e<strong>in</strong>e Karnevalspredigt vorbereitet, obwohl ich an diesem mit e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> telefoniert und unsere Erfahrungen<br />

hun<strong>der</strong>t Aktiven <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de St. Elisabeth vorgestellt.<br />

Sonntag ke<strong>in</strong>en Predigtdienst hatte.<br />

ausgetauscht. Dabei hatte ich bei Pfarrer Schönhals<br />

Pfarrer Schönhals hat sich sehr viel Zeit für mich<br />

Die nächsten Tage waren etwas angespannt. Aber es immer das Gefühl und bei mir selbst die Gewissheit,<br />

genommen und mir ziemlich viel über die <strong>Pfarrei</strong>, ihre<br />

dauerte nicht lange bis diese Anspannung nachließ.<br />

Natürlich trauerte Pfarrer Schönhals um das Tier, aber<br />

irgendwie zeigte sich, dass <strong>der</strong> Tod des Hundes auch für<br />

den Pfarrer etwas Erlösendes hatte. Mit den Tagen suchte<br />

dass wir e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> sehr geschätzt haben.<br />

ZWISCHENRUF: Es gab auch D<strong>in</strong>ge über die Pfarrer<br />

Schönhals nicht gesprächsbereit war. - Das hier ist nur<br />

Geschichte <strong>sowie</strong> aktuelle Seelsorge erzählt. Auch später<br />

verbrachten wir mehrere Stunden <strong>in</strong> Gesprächen über<br />

theologische und pastorale Themen. Er hatte e<strong>in</strong> großes<br />

allgeme<strong>in</strong>es und theologisches Wissen.<br />

November 1998 - Hoher geistlicher Besuch. Erzbischof<br />

Alfons Nossol aus Oppeln/Polen zu Gast bei St. Elisabeth<br />

und se<strong>in</strong>er Schwester, Frau Plitzko<br />

Pfarrer Schönhals immer mehr den Kontakt zu Herrn e<strong>in</strong>e Marg<strong>in</strong>alie, aber typisch: Zu se<strong>in</strong>er Zeit wurden statt<br />

Als Mensch lebte er sehr bescheiden, hatte das<br />

Bergmann und zu mir. Wir unterhielten uns öfter und <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong> üblichen Messdienerschellen kle<strong>in</strong>e Glocken<br />

Notwendigste, was er zum Leben und zum Arbeiten<br />

länger. Uns wurde deutlich, dass <strong>der</strong> Pfarrer im Siechtum (manche sagten Kuhglocken) benutzt, E<strong>in</strong>e Anregung im<br />

brauchte und das er sehr lange Jahre pflegte und nutzte.<br />

se<strong>in</strong>es Hundes das Leiden se<strong>in</strong>er Schwester noch e<strong>in</strong>mal Pfarrgeme<strong>in</strong><strong>der</strong>at, vielleicht wie<strong>der</strong> die traditionellen<br />

Alles war <strong>in</strong> bester Ordnung, vor allem Bücher und<br />

miterlebt hatte. So machten Herr Bergmann und ich Schellen zu wählen, lehnte er brüsk ab.<br />

theologische Zeitschriften standen schön geordnet <strong>in</strong><br />

ihm Mut, nach vielen Jahren wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>mal richtig<br />

se<strong>in</strong>er Bibliothek.<br />

Urlaub zu machen und auch e<strong>in</strong>mal weiter wegzufahren,<br />

MAREK PRUS<br />

Das E<strong>in</strong>zige, das relativ neu und mo<strong>der</strong>n war, war se<strong>in</strong><br />

Pfarrer Schönhals packte die Koffer und fuhr für vier<br />

(heute Pfarrer <strong>in</strong> Zierenberg)<br />

Auto. Er fuhr sehr gern und sehr sportlich. Als Beifahrer<br />

Wochen <strong>in</strong> den Schwarzwald. Als er zurückkam, war Erste Erfahrungen e<strong>in</strong>es polnischen Kaplans <strong>in</strong><br />

fühlte ich mich sicher, aber manchmal quietschten die<br />

er wie ausgewechselt. Er zog sich nicht mehr so oft <strong>in</strong><br />

Deutschland<br />

Reifen.<br />

se<strong>in</strong>e Wohnung zurück. Er hatte gelernt, auch wie<strong>der</strong> Am 1. August 1996 b<strong>in</strong> ich aus Tarnow<br />

Sehr viel Zeit verbrachte er immer <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />

e<strong>in</strong>mal richtig zu lachen. Der Satz „Es ist alles Bruch“ <strong>in</strong> Südpolen nach Fulda gekommen und<br />

Dienstzimmer am Schreibtisch, auch spät <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nacht.<br />

kam kaum noch vor. Unsere Gespräche wurden länger etwa sechs Monate später bekam ich die<br />

Dort hat er die Dienstpost beantwortet, Predigten<br />

und vertrauter. Dabei fand ich es sehr wohltuend, dass<br />

wir uns die schweren Zeiten, die wir mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> erlebt<br />

hatten, nicht gegenseitig zum Vorwurf machten, son<strong>der</strong>n<br />

Kaplansstelle <strong>in</strong> Hanau-Kesselstadt. Herr<br />

Weihbischof Johannes Kapp sagte mir<br />

damals, dass ich zu e<strong>in</strong>em sehr erfahrenen<br />

vorbereitet, Sitzungen und Besprechungen geplant und<br />

Besucher empfangen.<br />

Geme<strong>in</strong>sames Essen mit Erzbischof Nossol im<br />

Geme<strong>in</strong>dehaus, rechts stehend <strong>der</strong> langjährige Stv. Vorsitzende<br />

des Verwaltungsrates Günther Noack<br />

wie<strong>der</strong> neu aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zugehen konnten. Unsere Pfarrer gehe, <strong>der</strong> dort e<strong>in</strong>e Kirche gebaut<br />

ZWISCHENRUF: Pfarrer Schönhals schrieb <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

Zusammenarbeit wurde im wahren S<strong>in</strong>ne des Wortes<br />

partnerschaftlich.<br />

habe und e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> größten <strong>Pfarrei</strong>en<br />

Kaplan Marek Prus<br />

im Bistum als Seelsorger betreue. Die<br />

prägnanten, wun<strong>der</strong>bar lesbaren Schrift druckreife Texte,<br />

an denen er nichts mehr ausbessern o<strong>der</strong> ergänzen musste.<br />

16 17


- Es dauerte nur bisweilen etwas, bis er sich h<strong>in</strong>setzte, um<br />

Pfarrer Schönhals hat mir auch schöne Ecken <strong>in</strong> Hanau se<strong>in</strong>em Tod im St. V<strong>in</strong>cenz - Krankenhaus. Er sprach<br />

den zugesagten, vielleicht term<strong>in</strong>gebundenen Beitrag zu<br />

und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Umgebung gezeigt. Wir g<strong>in</strong>gen im Schlosspark von Zukunftsplänen für St. Elisabeth und lobte das<br />

Papier zu br<strong>in</strong>gen.<br />

o<strong>der</strong> irgendwo im Wald zwischen Wachenbuchen und Essen aus <strong>der</strong> Krankenhausküche. Im Übrigen gab er<br />

Mittelbuchen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>fach <strong>in</strong> Kesselstadt spazieren. Als mir e<strong>in</strong>en Auftrag, <strong>der</strong> im weiteren S<strong>in</strong>ne mit se<strong>in</strong>er<br />

E<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> <strong>der</strong> Woche hatten wir im Pfarrhaus<br />

gebürtiger Kesselstädter konnte er viel Interessantes Nachlassregelung zu tun hatte. Und nach <strong>der</strong> Erledigung<br />

geme<strong>in</strong>sames Frühstück mit Dienstbesprechung. Zu<br />

erzählen.<br />

dieses Auftrags erkundigte er sich, wie<strong>der</strong> <strong>in</strong>s Pfarrhaus<br />

diesem Treffen, das von Pfarrer Schönhals geleitet<br />

Als die Geme<strong>in</strong>de St. Elisabeth <strong>in</strong> Hanau im Jahr zurückgekehrt, bei me<strong>in</strong>em letzten Besuch e<strong>in</strong>e Woche<br />

wurde, kamen immer die Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>eferent<strong>in</strong> Bianca<br />

1999 mit ihrem Pfarrer und dem neuen Kaplan Stefan vor se<strong>in</strong>em Tod.<br />

Bastian, die Pfarrsekretär<strong>in</strong> Elfie Rupp, die <strong>Mitarbeiter</strong><strong>in</strong><br />

im Pfarrbüro Jolanta Ignatowski, e<strong>in</strong>e Praktikant<strong>in</strong><br />

Bott e<strong>in</strong>e Pilgerreise nach Rom organisierte, wurde<br />

auch ich e<strong>in</strong>geladen und b<strong>in</strong> mitgefahren. Dort habe<br />

REQUIESCAT IN PACE<br />

und ich als Kaplan. Ich kann mich nicht ents<strong>in</strong>nen,<br />

dass irgendwann diese Dienstbesprechung ausgefallen<br />

ich viele bewegende Momente erlebt, z.B. als ich<br />

die Tränen <strong>in</strong> den Augen von Pfarrer Schönhals sah Würdigung durch Bischof Algermissen<br />

wäre. Der Pfarrer tat alles, um sie abzuhalten und wir<br />

während <strong>der</strong> Eucharistiefeier im Petersdom. Er war <strong>der</strong><br />

wuchsen zu e<strong>in</strong>em Team zusammen.<br />

Sehr viel Leben <strong>in</strong> die <strong>Pfarrei</strong> <strong>sowie</strong> <strong>in</strong> das Leben von<br />

Ehrung von<br />

Kirchweihfest<br />

Pfarrsekretär<strong>in</strong> Elfie Rupp auf dem<br />

2007 anlässlich ihres 10-jährigen<br />

Hauptzelebrant <strong>in</strong> <strong>der</strong> Krypta <strong>der</strong> größten katholischen<br />

Kirche <strong>der</strong> Erde und durfte die Messe direkt neben dem<br />

Nachdem Pfarrer Karl Schönhals am 17.11.2001 mit<br />

<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de noch se<strong>in</strong>en achtzigsten Geburtstag<br />

Pfarrer Schönhals hatte damals Frau Rupp gebracht,<br />

die e<strong>in</strong>ige Monate vor mir die Stelle <strong>der</strong> Pfarrsekretär<strong>in</strong><br />

Arbeitsjubiläums durch Pfarrer Andreas Weber und den<br />

Sprecher des Pfarrgeme<strong>in</strong><strong>der</strong>ats Ludwig Borowik<br />

Grab des Apostelfürsten Petrus feiern.<br />

Später besuchte ich ihn noch e<strong>in</strong> paar Mal, als er krank<br />

feiern konnte, sah er sich fortan krankheitsbed<strong>in</strong>gt<br />

immer stärker an <strong>der</strong> Ausübung se<strong>in</strong>es Pfarreramtes<br />

übernommen hatte. Sie wusste durch ihre offene Computer <strong>in</strong>stalliert. Herr Schönhals schätzte sehr<br />

war. E<strong>in</strong>e <strong>der</strong> letzten Begegnungen mit ihm war an geh<strong>in</strong><strong>der</strong>t, so dass er sich sicherlich schweren Herzens<br />

und fröhliche Art immer e<strong>in</strong>en Weg, den Pfarrer ihren Rat und ihre Hilfsbereitschaft.<br />

se<strong>in</strong>em 80. Geburtstag. Trotz se<strong>in</strong>er Krankheit hat er entschloss, beim Bischof von Fulda den Antrag auf<br />

von verschiedenen Neuerungen zu überzeugen. Das Ab und zu s<strong>in</strong>d wir auch zusammen mit dem Pfarrer<br />

diesen Tag genossen. Man konnte aber merken, dass er, Ruhestandsversetzung zu stellen.<br />

Pfarrbüro wurde renoviert, neue Möbel angeschafft, zu e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Essen gegangen. „Herr Pfarrer,<br />

obwohl noch im Dienst, schon sehr schwach war. Ich Diesem Antrag kam <strong>der</strong> Bischof nach. Die Versetzung<br />

während <strong>der</strong> Mittagspause wollen wir Pizza essen.<br />

glaube, an diesem Tag haben viele im Stillen von ihm <strong>in</strong> den Ruhestand sollte mit Wirkung zum 01.03.2002<br />

Fahren Sie mit?“ hat Frau Rupp laut gefragt, und<br />

Abschied genommen und Gott gedankt für alles Gute, erfolgen. Die entsprechende Urkunde und e<strong>in</strong><br />

Pfarrer Schönhals, <strong>der</strong> unser Vater o<strong>der</strong> Großvater<br />

das man durch ihn erfahren durfte.<br />

dazugehöriges Dankesschreiben für die segensreiche<br />

hätte se<strong>in</strong> können, hat niemals ‚ne<strong>in</strong>‘ gesagt und hat<br />

Arbeit von Pfarrer Karl Schönhals hatte Bischof He<strong>in</strong>z<br />

sich immer gefreut. Das konnte man merken. Während<br />

----------------<br />

Josef Algermissen am 14.02.2002 unterschrieben. Durch<br />

solcher Stunden hat er viel erzählt, auch aus se<strong>in</strong>er<br />

se<strong>in</strong>en Tod am 19.02.2002 konnten die Dokumente<br />

Vergangenheit, von Kriegszeiten, Gefangenschaft <strong>in</strong><br />

Hier haben vier ehemalige Kapläne ihre Er<strong>in</strong>nerungen durch den Bischof aber nicht mehr ausgehändigt<br />

Amerika, vom Kirchbau, aber auch von se<strong>in</strong>en Plänen<br />

an Karl Schönhals dargelegt. Kürzere Beiträge werden. Pfarrer Karl Schönhals verstarb mith<strong>in</strong> noch <strong>in</strong><br />

und Vorhaben <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pfarrei</strong>.<br />

betrafen die gleichen Themen o<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den Text <strong>der</strong> aktiven Dienstzeit.<br />

e<strong>in</strong>gearbeitet.<br />

Nachfolgend das Schreiben des Bischofs vom<br />

ZWISCHENRUF: Erlebnisse <strong>in</strong> Krieg und Gefangenschaft<br />

Pfarrer Schönhals führte die Geme<strong>in</strong>de, zuletzt tatkräftig 14.02.2002, mit dem er das Wirken von Pfarrer Karl<br />

<strong>in</strong> jungen Jahren s<strong>in</strong>d für jeden ehemaligen Soldaten<br />

unterstützt von Kaplan Stefan Bott, bis zu se<strong>in</strong>em Tod Schönhals e<strong>in</strong>drucksvoll gewürdigt hat:<br />

Feier zum 80. Geburtstag von Pfarrer Karl Schönhals im<br />

Jahre 2001 (L<strong>in</strong>ks Monsignore Dr. Norbert Zwergel, daneben<br />

sitzend Weibischof Ludwig Schick, jetzt Erzbischof<br />

von Bamberg)<br />

prägend, auch für Karl Schönhals, <strong>der</strong> <strong>in</strong> persönlichen<br />

Gesprächen das Thema immer wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>mal aufgriff.<br />

am 19. Februar 2002. Die <strong>in</strong> Rom schon ausgefertigte<br />

Ernennung zum Monsignore traf <strong>in</strong> Hanau wenige Tage<br />

nach diesem 19. Februar e<strong>in</strong>.<br />

Ich besuchte den Pfarrer vier o<strong>der</strong> fünf Wochen vor<br />

18 19


Sehr geehrter, lieber Mitbru<strong>der</strong> Schönhals,<br />

IV. Die Außenbereiche <strong>der</strong><br />

Pfarrgeme<strong>in</strong>de<br />

„unser Leben währt siebzig Jahre, wenn es hoch kommt, s<strong>in</strong>d es achtzig“, sagt <strong>der</strong> Psalmist.<br />

Gott, <strong>der</strong> Herr allen Lebens, hat Sie so hoch kommen lassen. Am 17. November des vergangenen Jahres konnten<br />

Sie <strong>in</strong>mitten Ihrer dankbaren Pfarrgeme<strong>in</strong>de St. Elisabeth diesen runden Geburtstag noch als Pfarrer im aktiven<br />

Hohe Tanne, Mittelbuchen, Wachenbuchen<br />

Dienst feiern. In <strong>der</strong> Zwischenzeit hat es allerd<strong>in</strong>gs Ihre Erkrankung angebracht ersche<strong>in</strong>en lassen, Antrag auf<br />

Schon bei <strong>der</strong> Gründung zeigte unsere Kirchengeme<strong>in</strong>de<br />

Versetzung <strong>in</strong> den Ruhestand zu stellen. Bis dah<strong>in</strong> hatten Sie trotz Ihrer seit 1992 erfolgten Operationen Ihren<br />

die Beson<strong>der</strong>heit, dass sie neben Kesselstadt auch<br />

Dienst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> größten <strong>Pfarrei</strong>en unserer Diözese tapfer und treu weiter erfüllt. So haben Sie St. Elisabeth<br />

alle selbstständigen Geme<strong>in</strong>den von Dörnigheim bis<br />

<strong>in</strong> Hanau nahezu 40 Jahre als verantwortlicher Seelsorger geprägt, haben die Frohe Botschaft verkündigt; Kirche<br />

Mittelbuchen umfasste. In den zurückliegenden Jahren<br />

sowohl nach außen wie nach <strong>in</strong>nen gebaut - Letzteres vor allem durch e<strong>in</strong>e bewusste und würdige Feier <strong>der</strong><br />

Liturgie, die Ihnen immer sehr am Herzen lag -ja, Sie haben für St. Elisabeth und die Menschen Ihrer <strong>Pfarrei</strong><br />

bis zuletzt mit Ihrem Herrn und Meister, <strong>in</strong> dessen Person Sie handeln durften, gelebt und gelitten und sich<br />

verzehrt. Und mit <strong>der</strong> Patron<strong>in</strong> Ihrer Kirche an Ihrer Seite wurden und waren Sie <strong>der</strong> Mann <strong>der</strong> Caritas <strong>in</strong> <strong>Pfarrei</strong>,<br />

Stadt und Dekanat bis <strong>in</strong> die Region. Was haben Sie da alles gewirkt, was alle<strong>in</strong> für K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten <strong>in</strong> kirchlicher<br />

hat sich <strong>in</strong> diesem Bereich e<strong>in</strong>iges verän<strong>der</strong>t. Hohe-<br />

Tanne-Wilhelmsbad, Mittelbuchen und Wachenbuchen<br />

s<strong>in</strong>d weiterh<strong>in</strong> Teil unserer Kirchengeme<strong>in</strong>de.<br />

Diese Ausnahmesituation hat bereits 1972 Pfarrer Karl<br />

Schönhals wie folgt umschrieben:<br />

„Es stellt sich für die Geme<strong>in</strong>de die Aufgabe, e<strong>in</strong>erseits<br />

Das Anwesen Amselstraße 1 <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hohen Tanne<br />

1967 kam Pfarrer Konrad Meil<strong>in</strong>ger als Lehrer an<br />

die Ludwig-Geißler-Schule und wurde Subsidiar für<br />

Trägerschaft erwirkt, um nur e<strong>in</strong> Beispiel zu nennen.<br />

<strong>in</strong> allen Wohngebieten e<strong>in</strong>e Art Teilgeme<strong>in</strong>de mit die Hohe Tanne. Nach Unstimmigkeiten über die<br />

Ja, und wie Sie <strong>der</strong> heiligen Elisabeth, <strong>der</strong> zweiten Patron<strong>in</strong> unseres Bistums, <strong>in</strong> Verehrung und Dienst nahe<br />

waren - e<strong>in</strong>e plastische Darstellung <strong>der</strong> Heiligen zur äußeren Vollendung ihrer Kirche war Ihnen e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e<br />

Freude an Ihrem achtzigsten Geburtstag - so waren Sie auch dem ersten Patron unseres Bistums, dem heiligen<br />

Bonifatius, <strong>in</strong> Ihrem priesterlichen Dienst von Anfang an verbunden. St. Bonifatius <strong>in</strong> Kassel war nach Ihrer<br />

Weihe die erste Station Ihres E<strong>in</strong>satzes, wo nach den zerstörerischen Kriegsereignissen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tat missionarischer<br />

e<strong>in</strong>em Eigenleben zu entwickeln, denn nur so können<br />

persönliche Kontakte und B<strong>in</strong>dungen entstehen,<br />

an<strong>der</strong>erseits aber auch die Teilbereiche zum Ganzen<br />

zusammenzufassen und e<strong>in</strong> reichhaltiges Pfarrleben zu<br />

gestalten.“<br />

Aus <strong>der</strong> Hohen Tanne, Mittelbuchen und Wachenbuchen<br />

Häufigkeit <strong>der</strong> Nutzung <strong>der</strong> evangelischen Kirche <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Hohen Tanne fand <strong>der</strong> Gottesdienst im Wohnzimmer<br />

von Pfarrer Konrad Meil<strong>in</strong>ger <strong>in</strong> <strong>der</strong> Amselstraße 1 statt.<br />

Am 14. Juni 1970 konnte dann <strong>der</strong> neu gebaute<br />

Gottesdienstraum auf dem Grundstück Amselstraße 1<br />

e<strong>in</strong>geweiht werden.<br />

Pioniergeist im Geist unseres Bistumspatrons erfor<strong>der</strong>lich war. Und von dort führte Sie <strong>der</strong> Weg auf den „Berg“,<br />

s<strong>in</strong>d Geme<strong>in</strong>demitglie<strong>der</strong> <strong>in</strong> den verschiedenen Vere<strong>in</strong>en Seit dieser Zeit betreut Pfarrer Konrad Meil<strong>in</strong>ger die<br />

nach Amöneburg, wo Bonifatius se<strong>in</strong> Wirken im Hessenland begann. Dort waren Sie nicht nur Kaplan, son<strong>der</strong>n<br />

und Organisationen <strong>der</strong> <strong>Pfarrei</strong> engagiert.<br />

Geme<strong>in</strong>schaft und hält jeden Sonn- und Feiertag<br />

auch Lehrer an unserer damaligen Late<strong>in</strong>schule und Internatserzieher im angeglie<strong>der</strong>ten Schülerheim; e<strong>in</strong>er Ihrer<br />

In Mittelbuchen und Wachenbuchen bestehen Gottesdienst. In <strong>der</strong> Regel s<strong>in</strong>d die Gottesdienste sehr<br />

damaligen Schüler ist heute unser Generalvikar und Weihbischof Professor Dr. Schick.<br />

Verehrter, lieber Mitbru<strong>der</strong>, vieles wäre noch aufzuzählen und dankbar zu erwähnen, was Sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kirche von<br />

die von Pfarrer Karl Schönhals angesprochenen<br />

Teilgeme<strong>in</strong>schaften zurzeit nicht. Für beide Stadtteile<br />

bleibt das Ziel, pastorale Angebote zu <strong>in</strong>stallieren.<br />

gut besucht und die rund 70 Plätze besetzt.<br />

Die „Kle<strong>in</strong>geme<strong>in</strong>de“, verbunden mit <strong>der</strong> Art von Pfarrer<br />

Konrad Meil<strong>in</strong>ger, hat e<strong>in</strong>e ganz beson<strong>der</strong>e Atmosphäre.<br />

Fulda und für sie getan haben. Gott möge Ihnen all Ihren guten und treuen Dienst lohnen und Ihnen auf<br />

Inwieweit sie sich bewähren und angenommen werden, Die Gläubigen kommen nicht nur von <strong>der</strong> Hohen Tanne<br />

die Fürsprache unserer Bistumspatrone noch e<strong>in</strong>en dankbar frohen Lebensfeierabend <strong>in</strong> gläubig-zufriedener<br />

muss die Zukunft entscheiden.<br />

und den an<strong>der</strong>en Geme<strong>in</strong>degebieten, son<strong>der</strong>n auch aus<br />

Zuversicht schenken. Das erbitte ich Ihnen <strong>in</strong> brü<strong>der</strong>licher Verbundenheit und mit herzlichen Segenswünschen<br />

Ganz im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> Ausführungen von Pfarrer Karl den umliegenden Pfarrgeme<strong>in</strong>den.<br />

Schönhals besteht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hohen Tanne e<strong>in</strong>e sehr Nach dem Gottesdienst beg<strong>in</strong>nt die persönliche<br />

Ihr Bischof<br />

lebendige Geme<strong>in</strong>schaft.<br />

Nach ersten Gottesdiensten im Wohnzimmer von<br />

Begegnung. Pfarrer Konrad Meil<strong>in</strong>ger hat vor dem<br />

Gottesdienst Kaffee gekocht. Plätzchen und Süßigkeiten<br />

Frau Rößler <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hochstädter Landstraße und <strong>der</strong> für die K<strong>in</strong><strong>der</strong> stiftet auch immer jemand. Man kennt<br />

Holzkapelle <strong>in</strong> <strong>der</strong> Drosselstraße wurde das Haus sich, und neue Gottesdienstbesucher werden sofort<br />

Amselstraße 1 erworben.<br />

<strong>in</strong>tegriert. Zu runden Geburtstagen gibt es e<strong>in</strong>en<br />

20 21


V. Vervollständigung <strong>der</strong> Ausstattung<br />

des Kirchenraumes<br />

Schluck zum Anstoßen, etwas zum Knabbern und e<strong>in</strong><br />

Geburtstagsständchen.<br />

E<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>es Erlebnis ist die Abendmahlsfeier am<br />

Gründonnerstag. Der Kirchenraum wird verän<strong>der</strong>t;<br />

statt <strong>der</strong> Stuhlreihen ist e<strong>in</strong>e große Tafel gedeckt, an <strong>der</strong><br />

Anschaffung e<strong>in</strong>er Orgel<br />

Abendmahl mit Brot und We<strong>in</strong> gefeiert wird. Nach dem<br />

Gottesdienst sitzt man noch zusammen bei e<strong>in</strong>em Stück<br />

Brot und e<strong>in</strong>em Glas We<strong>in</strong> und stimmt sich auf die<br />

nächsten Tage e<strong>in</strong>.<br />

Zu Fronleichnam wan<strong>der</strong>t <strong>der</strong> Altartisch <strong>in</strong> den Garten<br />

unter den dicksten Baum, und es wird Gottesdienst<br />

im Freien gefeiert. Anschließend wird gegrillt und<br />

geme<strong>in</strong>sam das Mittagessen e<strong>in</strong>genommen. Je<strong>der</strong> hat<br />

etwas mitgebracht und bedient sich am köstlichen<br />

Buffet.<br />

Man sieht auch den Nachwuchs heranwachsen. Zum<br />

Die Geme<strong>in</strong>de musste sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> 1964 neu errichteten<br />

Kirche bei <strong>der</strong> Begleitung <strong>der</strong> Liturgie zunächst mit e<strong>in</strong>em<br />

Harmonium und dann e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Orgel begnügen.<br />

Für den E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>er Orgel reichte das Geld nicht. Im<br />

Jahre 1974 wurde jedoch e<strong>in</strong> Spendenkonto für e<strong>in</strong>e<br />

neue große Orgel eröffnet. 1978 war die F<strong>in</strong>anzierung<br />

für den Ankauf e<strong>in</strong>er Orgel so weit gesichert, dass <strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong>bau <strong>in</strong> Auftrag gegeben werden konnte. Sie wurde<br />

1979 e<strong>in</strong>geweiht und erfreut bis zum heutigen Tage die<br />

Gottesdienstbesucher.<br />

Neue Orgel im Jahre 1979<br />

Mit <strong>der</strong> künstlerischen Ausführung wurde Hans Michael<br />

Seit 2002 an Christi Himmelfahrt: Bittprozession von Wilhelmsbad<br />

zur Hohen Tanne (hier 2009)<br />

Teil ist es schon die dritte Generation.<br />

E<strong>in</strong>mal im Jahr kommt die gesamte Geme<strong>in</strong>de auf<br />

Der Kreuzweg <strong>in</strong> St. Elisabeth<br />

Kissel, e<strong>in</strong> Absolvent <strong>der</strong> Hanauer Zeichenakademie,<br />

beauftragt, den Pfarrer Schönhals als „e<strong>in</strong>en Menschen,<br />

<strong>der</strong> Hohen Tanne zusammen. Nach dem Gottesdienst<br />

<strong>der</strong> die <strong>in</strong>nere Bereitschaft und die Fertigkeiten<br />

an Christi Himmelfahrt im Wilhelmsba<strong>der</strong><br />

Im Gedenken an den Leidensweg Jesu <strong>in</strong> Jerusalem mitbrachte“ sich mit dem Thema ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>zusetzen,<br />

Park zieht die Geme<strong>in</strong>de als Bittprozession zur<br />

werden seit dem Mittelalter <strong>in</strong> Kirchen und an Wegen würdigte (HA, Artikel von W. Kurz vom 2. 4.1994).<br />

Hohen Tanne. Der Pfarrgeme<strong>in</strong><strong>der</strong>at stellt Speis<br />

„Kreuzwege“ errichtet. Sie zeigen <strong>in</strong> meist zeitgenössischer Der Kreuzweg <strong>in</strong> St. Elisabeth ist e<strong>in</strong>e mo<strong>der</strong>ne<br />

und Trank bereit und die ganze Geme<strong>in</strong>de kann den<br />

künstlerischer Darstellung <strong>in</strong> 14 Stationen das Leiden Darstellung und Interpretation des <strong>in</strong> den Evangelien<br />

schönen Garten genießen.<br />

Jesu von <strong>der</strong> Gefangennahme bis zur Grablegung. Auch dargestellten Leidensweges Jesu. E<strong>in</strong>erseits sollen<br />

Herz und Seele <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>schaft ist Pfarrer<br />

unsere Pfarrkirche St. Elisabeth ist mit e<strong>in</strong>em Kreuzweg bekannte Inhalte, geprägt durch Generationen<br />

Konrad Meil<strong>in</strong>ger, <strong>der</strong> nun schon seit 42 Jahren<br />

ausgestattet. Je sieben Reliefs aus Bronze an den beiden künstlerischer Interpretationen, dargestellt werden,<br />

die Menschen vor Ort betreut und begleitet.<br />

Seitenwänden stellen den Leidensweg Jesu dar. an<strong>der</strong>erseits soll e<strong>in</strong> Kreuzweg auch Raum lassen zur<br />

Möge unser Herrgott ihm noch viele Jahre<br />

Der Kreuzweg wurde, entsprechend <strong>der</strong> Tradition, am freien Meditation <strong>der</strong> Gläubigen. Hierzu dienen immer<br />

bei guter Gesundheit schenken.<br />

Palmsonntag 1986 von Franziskanerpater Hadrian Koch wie<strong>der</strong> neu gestaltete Bil<strong>der</strong> des Leides mit aktuellen<br />

He<strong>in</strong>rich Sche<strong>in</strong>emann<br />

OFM geweiht.<br />

Bezügen.<br />

Man tat sich nicht leicht mit <strong>der</strong> Auswahl und Die Vorgabe setzt <strong>der</strong> gestalterischen Freiheit des<br />

Entscheidung für das letzte „Ausstattungsstück“ unserer Künstlers enge Grenzen. Dies war auch dem Künstler,<br />

Pfarrkirche. Vier Jahre lagen zwischen dem Beschluss Hans Michael Kissel, bei <strong>der</strong> Umsetzung se<strong>in</strong>es Auftrages<br />

und <strong>der</strong> Weihe, <strong>in</strong> <strong>der</strong> „alle Beteiligten sich nachhaltig bewusst. In e<strong>in</strong>em Artikel von Werner Kurz im Hanauer<br />

Schlusssegen an Christi Himmelfahrt im Garten des Anwesens<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Hohen Tanne (hier 2009)<br />

darum bemüht haben, etwas Wertvolles, sowohl im<br />

S<strong>in</strong>ne des Religiösen wie des Künstlerischen entstehen<br />

Anzeiger vom 2. April 1995 wird Kissel zitiert: „Für<br />

mich stellte sich die Aufgabe, die uns altbekannten<br />

zu lassen“ (Zitat Pfr. Schönhals <strong>in</strong> „aktuell“).<br />

Bil<strong>der</strong>, welche im Laufe vieler Generationen und durch<br />

22 23


Gewöhnung an Aussagekraft e<strong>in</strong>gebüßt haben, aus<br />

und mitgetragen wird. Während Maria Jesus <strong>in</strong> den Arm<br />

unseren Sehgewohnheiten herauszunehmen.“<br />

nimmt, hält Jesus mit <strong>der</strong> l<strong>in</strong>ken Hand das Kreuz und<br />

Dies ist ihm durchaus gelungen. Diese Mischung<br />

umfasst mit <strong>der</strong> rechten Hand se<strong>in</strong>e Mutter. Das Kreuz<br />

aus angedeuteter Abstraktion, sparsamer detaillierter<br />

als Symbol des Todes und die Mutter als Ursprung des<br />

Symbolik und orig<strong>in</strong>algetreuer Darstellung des<br />

Lebens und <strong>der</strong> Liebe.<br />

Leidensweges Jesu kann als bedeutsames zeitgenössisches<br />

Auch die 14. Station (Jesu Grablegung) vermittelt<br />

Sakralkunstwerk bezeichnet werden.<br />

symbolhaft den Übergang zur (nicht vorhandenen) 15.<br />

Trotzdem erschließt sich <strong>der</strong> Kreuzweg <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er farblichen<br />

Station: Die Auferstehung <strong>–</strong> <strong>der</strong> Sieg über den Tod <strong>–</strong> wird<br />

Nüchternheit, passend zur klaren schnörkellosen<br />

durch e<strong>in</strong>en austreibenden Kreuzesstamm dargestellt.<br />

Struktur <strong>der</strong> St. Elisabethkirche, vielen wohl erst auf dem<br />

Die Osterbotschaft als Zeichen <strong>der</strong> Hoffnung zeigt die<br />

zweiten Blick. Ohne Kenntnis <strong>der</strong> biblischen Inhalte<br />

Perspektive aus dem Leiden. E<strong>in</strong>e gelungene Form <strong>der</strong><br />

bleibt die Darstellung oberflächlich. Auf den Reliefs<br />

Darstellung des zentralen Kerns unseres Glaubens.<br />

wird auf Farbe, detaillierte Gesichtszüge und körperlich<br />

Die theologische Aussagekraft unseres Kreuzweges zeigt<br />

exakte Proportionen verzichtet. Es dom<strong>in</strong>ieren die<br />

sich <strong>in</strong> so manchem Detail, das sich dem Gläubigen erst<br />

symbolhaften Darstellungen des Leides. Ke<strong>in</strong> Blut, ke<strong>in</strong>e<br />

beim Gebet und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Reflexion vollständig erschließt.<br />

schmerzverzerrten Gesichtszüge, ke<strong>in</strong>e martialische<br />

Es ist ke<strong>in</strong> Kreuzweg zum Anschauen mit ästhetisch<br />

Gewalt. Im Mittelpunkt aller Reliefs stehen e<strong>in</strong> stark<br />

ausdrucksvollen Bil<strong>der</strong>n, son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong> Kreuzweg, <strong>der</strong><br />

verfremdeter Jesus Christus und das Kreuz (Ausnahme:<br />

sich erst <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>in</strong>tensiven Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit Text,<br />

Station 10 „Jesus wird se<strong>in</strong>er Klei<strong>der</strong> beraubt“, hier fehlt<br />

Symbolik und Darstellung erschließt. Dies ist wohl auch<br />

das Kreuz). Auch die Symbolik ist ohne Kenntnis des<br />

die Absicht des Künstlers. Der Betrachter wird gezwungen<br />

biblischen Inhaltes nicht unbed<strong>in</strong>gt nachvollziehbar. Im<br />

sich <strong>in</strong> die Leidensgeschichte h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>zubegeben. Der<br />

Gegensatz zu den detailliert bildlichen Darstellungen<br />

Kreuzweg gibt Raum zur persönlichen Meditation und<br />

<strong>der</strong> Kreuzwege im Mittelalter geht H.M. Kissel bewusst<br />

Entfaltung <strong>der</strong> eigenen Gedanken und damit auch<br />

davon aus, dass die Stationen im Dialog mit dem Text<br />

Raum für unser persönliches Leid.<br />

o<strong>der</strong> <strong>in</strong> Kenntnis des Textes erschlossen werden. So<br />

So gesehen ist unser Kreuzweg <strong>in</strong> St. Elisabeth etwas<br />

beispielsweise die deutliche Darstellung e<strong>in</strong>er Pflanze<br />

Beson<strong>der</strong>es, E<strong>in</strong>maliges, <strong>der</strong> auch künstlerisch zum<br />

<strong>in</strong> Station 5. In <strong>der</strong> Kreuzwegandacht (GL Nr. 775,5)<br />

Gesamtbild unserer renovierten Kirche passt.<br />

steht: „Da zw<strong>in</strong>gen die Soldaten e<strong>in</strong>en Mann, <strong>der</strong> vom<br />

Feld kommt und eben vorübergeht, Jesus das Kreuz<br />

nachzutragen“. Die Pflanze als H<strong>in</strong>weis auf Simon von<br />

Zyrene.<br />

Nur so erschließt sich die Symbolik, die Station 4 (Jesus<br />

begegnet se<strong>in</strong>er Mutter) dom<strong>in</strong>iert: Gold (Krone),<br />

Weihrauch und Myrrhe auf <strong>der</strong> rechten Seite, dazwischen<br />

Jesus kniend vor se<strong>in</strong>er Mutter und oben l<strong>in</strong>ks e<strong>in</strong><br />

Ludwig Borowik<br />

Morgenstern als Symbol <strong>der</strong> Folter: Anfang und Ende<br />

e<strong>in</strong>es Leidensweges, dessen Qual von <strong>der</strong> Mutter erkannt<br />

Das <strong>in</strong> den Jahren 1963-1964 gefertigte, über dem Altar<br />

schwebende Auferstehungngskreuz aus Bronze<br />

24 25


VI. Von Pfarrer Schönhals zu<br />

Pfarrer Weber<br />

re Geme<strong>in</strong>de wurde diese<br />

Pfarrer Viktor Onyeador, Subsidiar für<br />

Kaplan und Pfarradm<strong>in</strong>istrator Stefan Bott<br />

„Am 28. Juli 2002 hielt `unser´ Kaplan Stefan Bott den<br />

letzten Sonntagsgottesdienst als Kaplan <strong>in</strong> St. Elisabeth.<br />

Am Ende e<strong>in</strong> paar Dankesworte, dann verschlug es allen<br />

(!) die Stimme, Tränen bei Kaplan Bott und den Gläu-<br />

Ehre damals ganz bewusst<br />

Stefan Bott zuteil.<br />

2002 zelebrierte Bott erstmals<br />

an Christi Himmelfahrt<br />

e<strong>in</strong>en Gottesdienst<br />

im Park vor dem Kurhaus<br />

Wilhelmsbad mit anschließen<strong>der</strong><br />

Bittprozession zur<br />

Hohen Tanne. Der Zu-<br />

St. Elisabeth<br />

Die „priesterlosen“ Wochen zwischen dem Abgang von<br />

Kaplan Stefan Bott und <strong>der</strong> offiziellen E<strong>in</strong>führung von<br />

Pfarrer Weber überbrückte <strong>der</strong> afrikanische Priester Victor<br />

Onyeador aus Bruchköbel, <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> schweren<br />

Erkrankung von Pfarrer Schönhals zuvor schon so<br />

manchen Gottesdienst bei uns übernommen hatte. Bis<br />

2007 half er immer wie<strong>der</strong> als Subsidiar aus.<br />

bigen! Hier zeigte sich, welch echte und gefühlstiefe<br />

Verb<strong>in</strong>dungen zwischen diesem jungen Mann und <strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>de St. Elisabeth entstanden waren.“<br />

Diese Zeilen aus dem Dezember-aktuell 2002 beschreiben<br />

sehr treffend das engagierte Wirken des 13. Kaplans<br />

von St. Elisabeth, <strong>der</strong> für unsere Geme<strong>in</strong>de e<strong>in</strong> wahrer<br />

Glücksfall geworden war. Vier (!) Jahre hatte er sich <strong>in</strong><br />

St. Elisabeth <strong>in</strong> die Pflicht nehmen lassen, mit se<strong>in</strong>er<br />

ansteckenden Begeisterung für Christus gewirkt … und<br />

auch ansonsten gleich se<strong>in</strong> „Meisterstück“ gemacht. Bischof<br />

Algermissen ernannte Bott verdientermaßen nach<br />

se<strong>in</strong>er ersten Kaplanstelle gleich zum Pfarrer von Melsungen;<br />

die übliche zweite Kaplanstelle entfiel. Seit Oktober<br />

2007 ist Stefan Bott für das Dekanat Fritzlar auch<br />

e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> im Rahmen des Pastoralen Prozesses von 21<br />

auf 10 reduzierten Dechanten unseres Bistums.<br />

Diejenigen unter uns, die den „Sunny-Boy“ Bott erlebt<br />

haben, er<strong>in</strong>nern sich dankbar noch genau, was dieser<br />

junge Kaplan <strong>in</strong> St. Elisabeth alles bewirkte und wie er<br />

mit <strong>der</strong> fortschreitenden Krankheit von Pfarrer Schönhals<br />

an <strong>der</strong> zusätzlichen Herausfor<strong>der</strong>ung wuchs, immer<br />

mehr für den Pfarrer voll e<strong>in</strong>spr<strong>in</strong>gen zu müssen. Unvergessen<br />

se<strong>in</strong>e erfolgreiche Jugendarbeit! Er war es auch,<br />

<strong>der</strong> am 18.11.2001 <strong>in</strong> Anwesenheit des im Rollstuhl sitzenden<br />

Pfarrers Schönhals das als Schlussste<strong>in</strong> für unsere<br />

Kirche gedachte Elisabeth-Relief an <strong>der</strong> Außenwand unserer<br />

Kirche weihte. Wegen se<strong>in</strong>er Verdienste um unsespruch<br />

war so ermutigend,<br />

dass <strong>der</strong> Pfarrgeme<strong>in</strong><strong>der</strong>at<br />

daraufh<strong>in</strong> beschloss, Got- Pfarradm<strong>in</strong>istrator Stefan Bott<br />

tesdienst und Prozession<br />

unter freiem Himmel zur Dauere<strong>in</strong>richtung zu machen.<br />

Pf<strong>in</strong>gsten 2002 weihte <strong>der</strong> im Januar 2001 zum Pfarradm<strong>in</strong>istrator<br />

berufene Bott das Geme<strong>in</strong>dehaus, für das<br />

er auch den Namensvorschlag gemacht hatte, <strong>in</strong> „Pfarrer-Karl-Schönhals-Haus“.<br />

An diesem Tag wurde auch<br />

das von OB Härtel zu dessen 80. Geburtstag gestiftete<br />

Ölportrait von Monsignore Schönhals an e<strong>in</strong>em Ehrenplatz<br />

im Elisabeth-Saal aufgehängt. Stefan Botts Beharrlichkeit<br />

ist es schließlich zu verdanken, dass <strong>der</strong> Mittwochsgottesdienst<br />

letztlich doch von 17 Uhr auf 14.30<br />

Uhr vorverlegt wurde, was <strong>der</strong> Besucherzahl und den<br />

Mittwochstreffen <strong>der</strong> Seniorenrunde sehr zugute kam.<br />

Diese H<strong>in</strong>weise sollen stellvertretend für Vieles, was aus<br />

Platzgründen hier nicht aufgeführt werden kann, an<br />

e<strong>in</strong>en Jungpriester er<strong>in</strong>nern, <strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Umbruchzeit<br />

<strong>in</strong> unserer Geme<strong>in</strong>de sehr engagiert und erfolgreich arbeitete,<br />

zu dessen Amtse<strong>in</strong>führung im knapp 200 km<br />

entfernten Melsungen fast 100 (!) Geme<strong>in</strong>demitglie<strong>der</strong><br />

und später unsere Seniorenrunde im voll besetzten Bus<br />

fuhren, und zu dem e<strong>in</strong>ige noch heute gute Kontakte<br />

haben.<br />

Hans-Michael Müller<br />

Pfarrer Viktor Onyeador<br />

Enthüllung und Weihe des Elisabeth Reliefs an<br />

<strong>der</strong> Außenwand <strong>der</strong> Kirche im Jahre 2001 durch<br />

Pfarradm<strong>in</strong>istrator Bott<br />

Pfarrer Andreas Weber<br />

Am 18. August 2002 war es endlich so weit. In e<strong>in</strong>em<br />

Festgottesdienst um 15 Uhr führte Dechant Monsignore<br />

Dr. Zwergel unseren neuen Pfarrer unter großer Anteilnahme<br />

unserer Geme<strong>in</strong>de, <strong>der</strong> Hanauer Katholiken,<br />

vieler Priester, <strong>der</strong> Repräsentanten <strong>der</strong> Stadt Hanau, unserer<br />

evangelischen Nachbargeme<strong>in</strong>den und vieler Gäste<br />

- auch aus Margretenhaun - <strong>in</strong> se<strong>in</strong> neues Amt e<strong>in</strong>. Pfarrer<br />

Weber war bis dah<strong>in</strong> sieben Jahre Pfarrer <strong>in</strong> Margretenhaun<br />

(13 Ortschaften) bei Fulda.<br />

Anfang 1990 war Pfarrer Weber als Krankenvertretung<br />

schon e<strong>in</strong>mal für sechs Wochen <strong>in</strong> St. Elisabeth gewesen,<br />

hatte unsere Geme<strong>in</strong>de kennen gelernt, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Otto-<br />

Hahn-Schule im Religionsunterricht neue Ersterfahrungen<br />

gesammelt. Als e<strong>in</strong> Mitbru<strong>der</strong> 2002 von <strong>der</strong> offenen<br />

Stelle <strong>in</strong> Hanau hörte, sagte er spontan: „Jetzt geht <strong>der</strong><br />

Andreas nach Hanau! Der sucht bewusst die Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />

will den schwereren Weg gehen.“ Zu dieser Aussage<br />

befragt, äußerte unser Pfarrer: „Ja, das stimmt! Als<br />

die Ausschreibung im Amtsblatt kam, war mir klar, dass<br />

ich mich bewerben werde. Die St. Elisabeth-Geme<strong>in</strong>de<br />

und Hanau haben mich angezogen, obwohl ich mich <strong>in</strong><br />

Margretenhaun sehr wohl gefühlt habe. Ich wollte mich<br />

<strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung e<strong>in</strong>er großen Diaspora-Geme<strong>in</strong>de<br />

mit vielen Schulen stellen, sozusagen mitten dr<strong>in</strong> als<br />

<strong>der</strong> „Gute Hirte“ wirken. Diesen Entschluss habe ich<br />

26 27


nie bereut. Mir machen me<strong>in</strong>e Aufgabe und me<strong>in</strong>e Er-<br />

All dies mag beispielhaft für das Wirken unseres Pfarfahrungen<br />

hier bis heute große Freude. St. Elisabeth ist<br />

rers stehen, <strong>der</strong> <strong>in</strong>ner- und außerhalb unserer Geme<strong>in</strong>-<br />

e<strong>in</strong>e lebendige Geme<strong>in</strong>de mit vielen Aktiven, gläubigen<br />

degrenzen sehr rührig, bekannt und anerkannt ist. Über<br />

Christen und starken Betern!“<br />

das weitere kirchliche Leben unter se<strong>in</strong>er Leitung und<br />

Mit hoher Achtung vor den Grundl<strong>in</strong>ien und dem, was<br />

Verantwortung wird ja an an<strong>der</strong>en Stellen berichtet.<br />

er von Pfarrer Schönhals her <strong>in</strong> unserer Geme<strong>in</strong>de vor-<br />

Hans-Michael Müller<br />

Auf dem Weg zum E<strong>in</strong>führungsgottesdienst für Pfarrer Weber<br />

im Jahre 2002<br />

fand, g<strong>in</strong>g Pfarrer Weber ans Werk. Deswegen beließ<br />

er die Liturgiefeier, wie er sie vorfand. Weil Freude am<br />

Glauben aber auch Symbole durch Gesten und Zeichen<br />

(z. B. Fahnen, Farbe) brauchen, wurden sehr bald die<br />

bis dah<strong>in</strong> beigen Messdienerkutten durch <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Kapläne und <strong>Diakone</strong> seit 2003<br />

2003 - 2007 Diakon Hans He<strong>in</strong>rich Welschoff<br />

2004 - 2005 Diakon Dirk Gärtner<br />

2006 - 2007 Diakon Andreas Schweimer<br />

Liturgie angepasste farbige ersetzt. Als neue Identifikationsträger<br />

wurden zudem bunte Wallfahrtsfahnen und<br />

2007 - 2009 Kaplan Joachim Hartel<br />

e<strong>in</strong>e Patronatsfahne angeschafft. Diese kamen dann<br />

Zukunftssicherung<br />

nicht nur am Altar, son<strong>der</strong>n natürlich auch bei den neu<br />

e<strong>in</strong>geführten Bittprozessionen vor und an Christi Himmelfahrt,<br />

aber z. B. auch beim großen Bonifatiusfest <strong>in</strong><br />

Fulda, an Fronleichnam usw. effektvoll zum E<strong>in</strong>satz.<br />

Pfarrer Andreas Weber hat die Nachfolge von Pfarrer<br />

Schönhals <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pfarrgeme<strong>in</strong>de St. Elisabeth im August<br />

2002 angetreten.<br />

Mit ihm s<strong>in</strong>d Farbe und Heiterkeit <strong>in</strong> die Kirche e<strong>in</strong>ge-<br />

Am 800. Geburtstag <strong>der</strong> heiligen Elisabeth am 07.07.2007<br />

Feierliche Übergabe e<strong>in</strong>es mo<strong>der</strong>nen Elisabeth-Gemäldes<br />

durch die Maler<strong>in</strong> Doris Schmidt-Haub aus Hanau an<br />

Pfarrer Andreas Weber<br />

Auch Pfarrer Webers Wunsch nach e<strong>in</strong>er „neuen Monszogen.tranz,<br />

die zur Kirche passt“, wurde durch e<strong>in</strong>en anonym<br />

Er hat nunmehr darüber h<strong>in</strong>aus damit begonnen, ge-<br />

Pfarrer Konrad Well und Pfarrer Dr. Merten Rabenau von gebliebenen Spen<strong>der</strong> 2004 erfüllt. Die kam Fronleichme<strong>in</strong>sam<br />

mit den Verantwortlichen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de im<br />

<strong>der</strong> Friedenskirchengeme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> Kesselstadt überbr<strong>in</strong>gen nam 2004 erstmals beim zentralen Gottesdienst im Am-<br />

baulichen Bereich e<strong>in</strong>en neuen Akzent zu setzen, um die<br />

die Wünsche <strong>der</strong> evangelischen Christen<br />

phitheater zum E<strong>in</strong>satz, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Folgezeit aber auch im-<br />

Katholische Kirche St. Elisabeth <strong>in</strong> Kesselstadt für die<br />

mer wie<strong>der</strong> bei beson<strong>der</strong>en Anlässen, z. B. beim Start <strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>demitglie<strong>der</strong> auch <strong>in</strong> den nächsten Jahrzehnten<br />

2002 neu e<strong>in</strong>geführten eucharistischen stillen Anbetung<br />

attraktiv zu halten. So war nach rd. 45 Jahren <strong>der</strong> <strong>in</strong>nere<br />

donnerstags <strong>in</strong> unserer Kirche. <strong>–</strong> Um dem stillen Beter<br />

Teil des Kirchenbauwerks etwas <strong>in</strong> die Jahre gekommen.<br />

entgegenzukommen, wurde <strong>–</strong> zunächst versuchs-<br />

Die umfangreichen Baumaßnahmen begannen im Auweise<br />

<strong>–</strong> die Kirche auch außerhalb <strong>der</strong> Gottesdiensgust<br />

2008. Sie hatten auf das Geme<strong>in</strong>deleben markante<br />

geöffnet. 2003 wurde die Renovierung des Gete<br />

Auswirkungen, denn nahezu 8 Monate konnte ke<strong>in</strong><br />

me<strong>in</strong>dehauses geplant, 2004 durchgeführt, alles<br />

Gottesdienst mehr <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kirche abgehalten werden.<br />

farblich freundlicher angelegt, <strong>der</strong> erste Stock des<br />

Die Geme<strong>in</strong>de musste zu ihren Wurzeln zurück kehren<br />

Geme<strong>in</strong>dehauses mit neuem Fußboden ausgestattet.<br />

und den Kapellenraum im früheren „Missionshaus“ und<br />

Zum 800. Geburtstag <strong>der</strong> Hl. Elisabeth wur-<br />

jetzigem Geme<strong>in</strong>dehaus wie<strong>der</strong> zu Gottesdienstzwecken<br />

de schließlich im Elisabethsaal unseres Geme<strong>in</strong>dehauses<br />

im gebührenden feierlichen Rahmen das<br />

aktivieren.<br />

Zusammenrücken <strong>in</strong> je<strong>der</strong> H<strong>in</strong>sicht und gegenseitiges<br />

2003 Weihe <strong>der</strong> neuen Elisabeth Fahne durch Pfr. Weber<br />

Übergabe des Stabs von Kaplan Bott an Pfarrer Andreas von <strong>der</strong> Hanauer Künstler<strong>in</strong> Doris Schmidt-Haub<br />

Verständnis war angesagt, denn die Gruppen, die die<br />

Weber am Kirchweihfest 2002<br />

geschaffene mo<strong>der</strong>ne Elisabeth-Bild aufgehängt.<br />

Räume im Geme<strong>in</strong>dehaus regelmäßig nutzen, waren<br />

28 29


VII. E<strong>in</strong>e Verjüngungskur für<br />

unsere Pfarrkirche<br />

Was für e<strong>in</strong> wun<strong>der</strong>barer Tag!<br />

Es ist Palmsonntag, <strong>der</strong> 5. April 2009. Bei herrlichem<br />

Wetter zieht die Kirchengeme<strong>in</strong>de, nach dem<br />

symbolischen Hammerschlag von Pfarrer Andreas<br />

Weber an die Pforte, <strong>in</strong> ihre Pfarrkirche St. Elisabeth<br />

e<strong>in</strong>. Orgelklänge brausen, Sonnenlicht fällt durch die<br />

Fensterbän<strong>der</strong> entlang <strong>der</strong> Südwand <strong>der</strong> Kirche auf<br />

e<strong>in</strong>e wun<strong>der</strong>bare liturgische Bühne, den kunstvoll<br />

neugestalteten Altarraum.<br />

Die festliche Atmosphäre schlägt die e<strong>in</strong>ziehenden<br />

Menschen <strong>in</strong> Bann!<br />

Manch e<strong>in</strong>er wird nachdenklich. Wie ist es denn<br />

eigentlich zu diesem großen Tag gekommen? Blicken wir<br />

doch mal e<strong>in</strong>ige Jahre zurück, etwa auf das Jahr 2004.<br />

Der e<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e wun<strong>der</strong>t sich über das sich rapide<br />

verschlechternde Ersche<strong>in</strong>ungsbild des Kirchen<strong>in</strong>neren.<br />

Die Wände vergrauen zusehends. Beson<strong>der</strong>s störend<br />

wirken waagrechte und senkrechte ausgesprochen<br />

dunkle Bän<strong>der</strong>, h<strong>in</strong>ter denen das Stahlbetonskelett <strong>der</strong><br />

Außenwände zu vermuten ist. Es s<strong>in</strong>d die Kältebrücken,<br />

so sagen die Fachleute, an denen sich Kondenswasser<br />

nie<strong>der</strong>schlägt, wo sich <strong>der</strong> Staub beson<strong>der</strong>s gut absetzen<br />

kann. Dabei s<strong>in</strong>d seit <strong>der</strong> letzten Innenrenovierung erst<br />

wenig mehr als zehn Jahre vergangen.<br />

Vermehrt s<strong>in</strong>d auch Stimmen aus <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de zu<br />

vernehmen, die sich etwas mehr „Schmuck“ <strong>in</strong> ihrer<br />

Kirche wünschen. Vor allem <strong>der</strong> Altarraum wirkt für<br />

Viele zu kahl und zu kalt. Die Kirche wurde ja im<br />

Jahre 1964 geplant und gebaut, natürlich nach dem<br />

Geschmack und dem Zeitgeist dieser Jahre. Nichts sollte<br />

den Gläubigen von se<strong>in</strong>er eigenen Kontemplation und<br />

dem Geschehen am Altar ablenken.<br />

Heute sieht man dies wie<strong>der</strong> etwas differenzierter.<br />

gezwungen, sich e<strong>in</strong>zuschränken und sich den Umstän-<br />

den Blick auf das Wesentliche zu verstellen, aber auch<br />

den anzupassen. Alle waren davon mehr o<strong>der</strong> weniger<br />

um etwas „Geborgenheit“ zu erzeugen.<br />

berührt, e<strong>in</strong>zelne Personen beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong>tensiv. Reprä-<br />

So etwas schwebte vielen Geme<strong>in</strong>demitglie<strong>der</strong>n vor,<br />

sentativ hierfür sei unser Küster Klaus Klisch genannt,<br />

auch den Mitglie<strong>der</strong>n von Pfarrgeme<strong>in</strong><strong>der</strong>at und<br />

dessen Hilfestellung aufgrund se<strong>in</strong>es handwerklichen<br />

Verwaltungsrat.<br />

Geschicks immer wie<strong>der</strong> gefragt war.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e die Gestaltung <strong>der</strong> Altarrückwand geriet<br />

Bei allen Problemen war die Zeit <strong>der</strong> Sanierung dennoch<br />

<strong>in</strong>s Blickfeld.<br />

für die Geme<strong>in</strong>de e<strong>in</strong>e durchaus positive Erfahrung und<br />

Die bewegende Frage war: Wie kann das Thema<br />

hat das Zusammengehörigkeitsgefühl gestärkt.<br />

e<strong>in</strong>er Neugestaltung e<strong>in</strong>er Konkretisierung zugeführt<br />

Mit dieser umfassenden Sanierung s<strong>in</strong>d zum<strong>in</strong>dest die<br />

werden? Aus dem Bischöflichen Generalvikariat <strong>in</strong><br />

räumlichen Voraussetzungen für e<strong>in</strong> erfolgreiches Geme<strong>in</strong>deleben<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Katholischen Pfarrgeme<strong>in</strong>de St.<br />

Elisabeth auch <strong>in</strong> den nächsten Jahrzehnten geschaffen<br />

Pfr. Weber mit den beiden aus <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de St. Elisabeth<br />

hervor gegangenen Pfarrern Stefan Becker und Herbert<br />

Schrimpf<br />

Fulda kam die Anregung, e<strong>in</strong>en Künstlerwettbewerb<br />

zur Neugestaltung des Altarraumes durchzuführen, die<br />

von den Pfarrgremien auch bereitwillig aufgenommen<br />

worden.<br />

wurde. So kam es dazu, dass <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de anlässlich<br />

Hans Burster<br />

des Künstlertages <strong>in</strong> Hanau am 12. Mai 2006 vier<br />

e<strong>in</strong>gereichte Entwürfe präsentiert werden konnten, alle<br />

mit sorgfältig und liebevoll erarbeiteten Modellen.<br />

E<strong>in</strong> Modell wurde von Anfang an favorisiert, das des<br />

Künstlers Eberhard Münch aus Wiesbaden. Nach vielerlei<br />

Rückkopplung mit <strong>in</strong>teressierten Geme<strong>in</strong>demitglie<strong>der</strong>n<br />

und <strong>der</strong> Bistumsleitung fiel schließlich, auch nach<br />

entsprechendem Votum aus Fulda, die Entscheidung für<br />

se<strong>in</strong>en Entwurf.<br />

Bischof Algermissen mit den Kaplänen Schweimer und<br />

Hartel nach <strong>der</strong>en Priesterweihe 2007<br />

Anlegen <strong>der</strong> Altarrückwand mit e<strong>in</strong>em großflächigen,<br />

nicht gegenständlichen Gemälde. Dazu kommen -je<br />

nach liturgischem Anlass passend gestaltete - Fahnen<br />

unmittelbar h<strong>in</strong>ter dem Altarkreuz. Die Rückwände<br />

<strong>der</strong> Seitenkapellen mit ihren Marien- bzw. Elisabeth-<br />

Skulpturen sollten stimmig dazu angelegt werden.<br />

Das alles war stilistisch zu <strong>in</strong>tegrieren, ohne dem<br />

ursprünglichen architektonischen Konzept zu schaden.<br />

So kam es im Juli 2008 zu e<strong>in</strong>em ersten<br />

Der aktuelle Anbetungsmittelpunkt von St. Elisabeth,<br />

Gespräch mit dem Künstler und alsbald danach zu<br />

se<strong>in</strong>er Beauftragung.<br />

Die künstlerische Gestaltung war jedoch nur e<strong>in</strong>e Seite<br />

30<br />

die neue Monstranz, bei <strong>der</strong> Fronleichnamsfeier 2004 im<br />

Amphitheater von Monsignore Dr. Zwergel, Stadtpfarrkirche<br />

Mariae Namen, gesegnet.<br />

Kirchweihfest 2008. Pfarrgeme<strong>in</strong><strong>der</strong>atssprecher Ludwig<br />

Borowik im “small talk“ mit dem ehemaligen Diakon,<br />

Kaplan Dirk Gärtner<br />

Kirchen werden maßvoll künstlerisch bereichert, ohne<br />

<strong>der</strong> Medaille, die an<strong>der</strong>e stellte die Sanierung aller<br />

Wände, vor allem die Beseitigung <strong>der</strong> Kältebrücken dar.<br />

31


E<strong>in</strong>e zusätzliche Herausfor<strong>der</strong>ung war die Frage, wie städtische Wasserversorgung Tr<strong>in</strong>kwasser gew<strong>in</strong>nt.<br />

mit e<strong>in</strong>em neuen Anstrich getan sei. Das Positive: Es<br />

denn überhaupt die Kirchenbeheizung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zukunft Während <strong>der</strong> Diskussion, ob dieses Problem überhaupt<br />

wurde ausschließlich Naturputz verwendet, <strong>der</strong> letzte<br />

sicherzustellen sei. Wurde doch die Kirche aus e<strong>in</strong>er lösbar sei, traf die Information e<strong>in</strong>, dass die Stadtwerke<br />

Anstrich erfolgte wie nach alter Väter Sitte mit re<strong>in</strong>em<br />

„uralten“ ölbetriebenen Heizzentrale mit Warmluft Hanau beabsichtigten, im Jahre 2009 ihr Fernwärmenetz<br />

Naturkalk. <strong>–</strong> Auch dies von Vorteil für das Raumklima,<br />

versorgt. Allen Gremienmitglie<strong>der</strong>n war klar, dass <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kastanienallee zu erweitern, um unter an<strong>der</strong>em<br />

das Wohlbef<strong>in</strong>den <strong>der</strong> Kirchenbesucher.<br />

vor allem auch unter ökologischen Gesichtspunkten die Otto-Hahn-Schule zu versorgen.<br />

dr<strong>in</strong>gen<strong>der</strong> Handlungsbedarf bestand. Dieser ergab sich Nach entsprechendem Angebot und umfangreichen<br />

Der Planungs- und Koord<strong>in</strong>ationsaufwand war be-<br />

zum e<strong>in</strong>em aus dem schlechten Wirkungsgrad <strong>der</strong> Anlage, Vergleichsrechnungen zeigte sich, dass das Konzept <strong>der</strong><br />

trächtlich, auch das Management <strong>der</strong> nicht vorher-<br />

also mangelhafter Energieausnutzung, zum an<strong>der</strong>n Stadtwerke wirtschaftlich ist und zudem signifikant<br />

sehbaren Än<strong>der</strong>ungen. Große Verdienste hatte sich<br />

aus <strong>der</strong> Abhängigkeit von e<strong>in</strong>em kritischen Brennstoff umweltentlastend. Der H<strong>in</strong>tergrund dazu ist <strong>der</strong>, dass die<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Vorplanung Architekt Rudolf Petermann er-<br />

und dem Faktum, dass e<strong>in</strong>e Warmluftheizung sehr viel Fernwärme aus <strong>der</strong> Abwärme e<strong>in</strong>es Kraftwerksbetriebs<br />

worben. Zur Umsetzung wurde im November 2007 als Künstler Eberhard Münch bei <strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong><br />

Fe<strong>in</strong>staub bewegt, welcher das Raumklima bee<strong>in</strong>trächtigt stammt, <strong>der</strong> nach dem Pr<strong>in</strong>zip <strong>der</strong> Kraft-Wärme-<br />

Architekt Jürgen Krieg aus Eichenzell gewonnen. Für Altarwand<br />

und <strong>der</strong> se<strong>in</strong>en Beitrag für die Verschmutzung <strong>der</strong> Kopplung arbeitet. Kurz gesagt, die Geme<strong>in</strong>de nutzt<br />

se<strong>in</strong>e umsichtige Projektsteuerung und <strong>der</strong> exzellenten<br />

Wände liefert.<br />

Wärme, die ansonsten die Atmosphäre o<strong>der</strong> den Ma<strong>in</strong><br />

Kooperation mit den Gremien gebührt ihm beson<strong>der</strong>er<br />

E<strong>in</strong>gehende bauphysikalische Erwägungen führten aufheizen würde. Die CO2-Bilanz kann sich sehen<br />

Dank <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de.<br />

dazu, dass e<strong>in</strong> Wandheizungssystem konzipiert und, lassen!<br />

Nachdem nun zwischenzeitig <strong>der</strong> Putz abgeschlagen<br />

wie die Zukunft erweisen sollte, auch realisiert wurde. Die Entscheidung fiel für e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tensiv verhandeltes<br />

war, e<strong>in</strong>e ungeheuer Schmutz aufwirbelnde Ange-<br />

Es handelt sich um e<strong>in</strong> Konzept, das nicht, wie <strong>der</strong> Stadtwerkeangebot, <strong>in</strong> das zur Optimierung auch noch<br />

legenheit, lag es nahe, die Elektrik zu untersuchen,<br />

Fachmann sagt, auf Konvektionswärme, son<strong>der</strong>n auf die Versorgung von Pfarr- und Geme<strong>in</strong>dehaus e<strong>in</strong>bezogen<br />

dies mit dem Ergebnis, dass sie <strong>in</strong> altersgemäßem, also<br />

Strahlungswärme beruht.<br />

wurde. Die Übergangsversorgung bis zur Fertigstellung<br />

sanierungsbedürftigem Zustand war. Das elektrische<br />

Dazu werden die Wände unter Putz mit Heizschlangen <strong>der</strong> Fernwärmetrasse stellen die Stadtwerke sicher, so ist<br />

Netz wurde daraufh<strong>in</strong> komplett erneuert, dabei<br />

versehen (<strong>in</strong> <strong>der</strong> Kirche wurden schließlich mehrere es vere<strong>in</strong>bart.<br />

beson<strong>der</strong>er Wert gelegt auf die Beleuchtungsqualität und<br />

Kilometer Kupferrohr verlegt), welche die Wärme Im gesamten Bauablauf waren verschiedene Über-<br />

<strong>der</strong>en Energieeffizienz. Beson<strong>der</strong>s zu beachten waren die<br />

des Heizmediums an die Putzschicht abgeben, die raschungen zu bewältigen, die auch e<strong>in</strong>iges an unge-<br />

Beleuchtungseffekte, ihr E<strong>in</strong>fluss auf die künstlerischen E<strong>in</strong>gerüsteter Kirchenraum<br />

ihrerseits den Innenraum mit Wärmestrahlung planten Kosten verursachten.<br />

Beiträge im Kirchen<strong>in</strong>neren, <strong>der</strong>en Wirkung es zu<br />

beheizt, dies auf sehr sanfte Art. Ergebnis s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Von Anfang an war klar, dass <strong>der</strong> Bodenbelag im<br />

unterstützen galt.<br />

ausgesprochen gesundes Raumklima und e<strong>in</strong> hoher Altarraum marode war, sich von unten her auflöste.<br />

Heute ist die Beleuchtung flexibel regelbar nach Bedürfnis<br />

Grad an Behaglichkeit. Kältebrücken haben ke<strong>in</strong>e Später stellte sich heraus, dass ebenso <strong>der</strong> Putz <strong>der</strong><br />

und Anlass, alles bedienbar über e<strong>in</strong> graphisch gestaltetes<br />

Chance mehr. Dazu kommt, dass das System mit sehr Wände schadhaft war. Er erwies sich als nicht mehr fest<br />

Tableau <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sakristei. Beson<strong>der</strong>s e<strong>in</strong>drucksvolle<br />

niedrigen Vorlauftemperaturen auskommt, e<strong>in</strong> wichtiger verbunden mit dem Untergrund und musste nach e<strong>in</strong>er<br />

Effekte werden erzeugt durch verdeckte Lichtleisten<br />

wirtschaftlicher und ökologischer Vorteil.<br />

Komplett-E<strong>in</strong>gerüstung des Innenraums vollständig<br />

an den senkrechten Fensterbän<strong>der</strong>n im Altarraum.<br />

Doch wie soll die für die Erwärmung des Heizmediums abgetragen werden.<br />

Sie beleuchten an sonnenarmen Tagen ähnlich wie<br />

erfor<strong>der</strong>liche Wärmeenergie produziert werden? <strong>–</strong> Auf Danach waren <strong>in</strong>sgesamt fünf Putzschichten aufzutragen,<br />

Tageslicht die Rückwand, nachts liefern sie reduziert<br />

möglichst umweltverträgliche Weise, das war klar! <strong>in</strong> welche die Heizschlangen e<strong>in</strong>gebracht wurden. Manch<br />

e<strong>in</strong>e dezente H<strong>in</strong>tergrundbeleuchtung. Herrn Klemens<br />

E<strong>in</strong> grundsätzliches Problem tat sich nun auf: Das e<strong>in</strong> Besucher bekam e<strong>in</strong>en Schrecken bezüglich des lei<strong>der</strong><br />

Ganzmann gebührt Dank für se<strong>in</strong>e konzeptionellen<br />

Gelände <strong>der</strong> Kirchengeme<strong>in</strong>de bef<strong>in</strong>det sich im<br />

E<strong>in</strong>zugsbereich e<strong>in</strong>er Brunnenanlage, aus <strong>der</strong> die<br />

zu betreibenden Aufwands, vor allem, wenn er damit<br />

gerechnet hatte, dass es bei <strong>der</strong> Innenraumsanierung<br />

Beiträge im Umfeld <strong>der</strong> Elektro<strong>in</strong>stallation.<br />

Auf die alte Lautsprecheranlage wurde verzichtet<br />

Die letzten Gerüststangen werden abgebaut; Gleich<br />

ist es geschafft<br />

32 33


zugunsten e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> fortschrittlichsten Systeme am<br />

Markt. Exzellente Sprachverständlichkeit war die<br />

Maßgabe. Beson<strong>der</strong>s Hörbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>te werden es schätzen,<br />

dass die akustischen Signale drahtlos auf ihre Hörgeräte<br />

übertragen werden, <strong>der</strong>en entsprechende technische<br />

Eignung vorausgesetzt.<br />

Die Kirche war zeitweise komplett e<strong>in</strong>gerüstet. Somit<br />

konnte auch die Holzdecke gere<strong>in</strong>igt und farbaufgefrischt<br />

werden. Die Fensterbän<strong>der</strong> waren für die Re<strong>in</strong>igung<br />

zugänglich. Der Effekt bei<strong>der</strong> Maßnahmen ist sichtbar!<br />

Aber noch s<strong>in</strong>d wir nicht am Ende: Die Sakristei erhielt<br />

e<strong>in</strong>en neuen Fußbodenbelag, die beiden Seitenemporen<br />

sogar Parkett. Der Boden des Altarraums wurde völlig<br />

neu mit Naturste<strong>in</strong>platten belegt, <strong>der</strong> des Innenschiffes<br />

wurde gere<strong>in</strong>igt und versiegelt.<br />

Zwei neue Liedanzeiger sorgen für Lesbarkeit auf allen<br />

Plätzen.<br />

Fehlt nur noch <strong>der</strong> H<strong>in</strong>weis, dass heute die Messdiener<br />

vom Altar aus e<strong>in</strong>en Schlag <strong>der</strong> Kirchenglocke auslösen<br />

können.<br />

Ist damit <strong>in</strong> Bezug auf künstlerische Kirchengestaltung,<br />

die Sanierung <strong>der</strong> Wände und die Umstellung auf<br />

e<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>s energieeffizientes Heizungssystem alles<br />

erledigt? Dies ist zu bejahen, und es wurde <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Planung und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Umsetzung e<strong>in</strong> hohes Maß an<br />

Ganzheitlichkeit erzeugt. Allerd<strong>in</strong>gs geht jetzt außen die<br />

Erneuerung weiter. Es hatte sich nämlich herausgestellt,<br />

dass das Kirchendach dr<strong>in</strong>gend erneuerungsbedürftig<br />

im H<strong>in</strong>blick auf Sturmfestigkeit, Dichtigkeit und<br />

Wärmeisolation war. Im gleichen Zug wird das Dach<br />

des Pfarrhauses angegangen.<br />

Bleibt noch die Gestaltung des Vorplatzes. Die<br />

Grundsatzentscheidung dazu ist bereits getroffen. Über<br />

das Wie und Wann ist noch zu bef<strong>in</strong>den.<br />

Freudiger E<strong>in</strong>zug am Palmsonntag 2009<br />

<strong>in</strong> Erfüllung gegangen s<strong>in</strong>d. Ästhetische, wirtschaftliche<br />

und ökologische Ansprüche waren unter e<strong>in</strong>en Hut zu<br />

br<strong>in</strong>gen. Dies ist gelungen, dank des E<strong>in</strong>satzes vieler<br />

Beteiligter. Dank auch an die Institutionen des Bistums,<br />

die sich nicht nur konzeptionell e<strong>in</strong>gebracht haben.<br />

Schließlich ist e<strong>in</strong>e Investition von gut 900.000€ zu<br />

stemmen! (Zum Vergleich: Der Neubau <strong>der</strong> Kirche<br />

kostete se<strong>in</strong>erzeit ca. 1,6 Mio. DM).<br />

Die Zusammenarbeit war bemerkenswert unbürokratisch.<br />

Was bleibt nun zum Schluss zu sagen?<br />

Die Kirchengeme<strong>in</strong>de St. Elisabeth Hanau Kesselstadt<br />

bricht <strong>in</strong>frastrukturell wohl gerüstet <strong>in</strong> das zweite<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t ihres Bestehens auf! Auch dies ist e<strong>in</strong><br />

wun<strong>der</strong>barer Grund zum Feiern!<br />

Raimund Luger<br />

Madonna mit K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> neugestalteten Kirche<br />

Auch die Heilige Elisabeth bekam e<strong>in</strong>en neuen H<strong>in</strong>tergrund<br />

Unsere neuen vier Fahnen, die zu beson<strong>der</strong>en Anlässen h<strong>in</strong>ter dem Kreuz aufgehängt werden (Ausschnitte)<br />

Die Geme<strong>in</strong>de kann heute mit Freude konstatieren, dass<br />

ihre Wünsche und Ziele, was das Kirchengebäude betrifft,<br />

34 35


Projektbeteiligtenliste<br />

Sanierung <strong>der</strong> Kirche St. Elisabeth <strong>in</strong> Hanau Kesselstadt<br />

VIII. Gedanken zur neu gestalteten<br />

Kirche<br />

Kraft geben. Auf dieses Kreuz h<strong>in</strong> hat <strong>der</strong> Künstler<br />

daher se<strong>in</strong>e H<strong>in</strong>tergrundmalerei ausgerichtet, will es<br />

hervorheben, die Ostererfahrung durch e<strong>in</strong>en bewegten<br />

H<strong>in</strong>tergrund e<strong>in</strong>fangen, die Blicke des Betrachters<br />

immer wie<strong>der</strong> zum Kreuz und se<strong>in</strong>er letztendlich alle<br />

Grausamkeiten und Erbärmlichkeiten überw<strong>in</strong>denden<br />

frohen Botschaft h<strong>in</strong>führen. Die Lichtführung geht von<br />

außen, den Seiten des Altarraums, nach <strong>in</strong>nen, zum<br />

Kreuz h<strong>in</strong>, von Hell nach Dunkel. Die Farben geben<br />

dem Kreuz e<strong>in</strong>e Mitte. Die Farbbahnen überlappen<br />

und verdichten sich zum Mittelpunkt h<strong>in</strong> - auch<br />

asymmetrisch <strong>–</strong> bis zum feurigen Rot <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte. Die<br />

feurig rote, <strong>in</strong> Flecken aufgeteilte Bahn <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte<br />

ist auch im übertragenen S<strong>in</strong>n die Mitte, steht für das<br />

Leiden Christi.<br />

An dem Projekt für die umfassende Sanierung und Neugestaltung <strong>der</strong> Kirche St. Elisabeth Hanau im Jahre<br />

„Die Aufgabe des christlichen Lebens besteht dar<strong>in</strong>,<br />

Christus <strong>in</strong> das eigene Dase<strong>in</strong> zu übersetzen.“ An<br />

2008/2009 waren die nachfolgend genannten Personen und Firmen beteiligt:<br />

diesem Ausspruch Romano Guard<strong>in</strong>is orientiert sich<br />

Firma Anschrift Gewerk<br />

<strong>der</strong> auf Kirchengestaltung spezialisierte Wiesbadener<br />

Künstler Eberhard Münch, <strong>der</strong> den Auftrag zur<br />

Architekt Rudolf Petermann 63454 Hanau Vorplanung<br />

Neugestaltung unserer Elisabeth-Kirche erhielt. In<br />

Atelier für Wandmalerei Eberhard Münch 65203 Wiesbaden-Biebrich Künstlerische Gestaltung<br />

e<strong>in</strong>em Gespräch erklärte er, se<strong>in</strong>e Bil<strong>der</strong> sollten e<strong>in</strong>e<br />

Büttner GmbH 63110 Rodgau Voruntersuchungen Fassade<br />

greifbare, s<strong>in</strong>nliche und visuelle E<strong>in</strong>ladung darstellen,<br />

Bernhard Griesheimer Dächer<br />

Eckert Planungsgesellschaft m.b.H<br />

Elektro-Planung Plitzkat<br />

Elektro Werth GmbH<br />

Ettenberger<br />

Eugen Schramm<br />

Ferd<strong>in</strong>and Janka GmbH & Co KG<br />

Fussboden Blum<br />

Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igung E. Kovacs GmbH<br />

Glaserei Jacob GmbH<br />

Hartmann & Sohn<br />

Hessler + Kraft Gbr<br />

Ing.-Büro Fuhr<br />

Karl Goldbach & Sohn GmbH & Co KG<br />

krieg + warth<br />

Kunst- und Bauglaserei Klotzbach e.G<br />

63450 Hanau<br />

97845 Ostheim-Urspr<strong>in</strong>gen<br />

63452 Hanau<br />

63628 Bad Soden-Salmünster<br />

36039 Fulda<br />

36100 Petersberg-Böckels<br />

63454 Hanau<br />

36148 Kalbach-Mittelkalbach<br />

63454 Hanau<br />

63457 Hanau<br />

36093 Künzell<br />

36110 Schlitz<br />

63452 Hanau<br />

63452 Hanau<br />

36124 Eichenzell<br />

63165 Mühlheim<br />

Voruntersuchung Dach<br />

Heizungsplanung<br />

Elektroplanung<br />

Elektro<strong>in</strong>stallation<br />

Heizungs<strong>in</strong>stallation<br />

Schre<strong>in</strong>erarbeiten<br />

Rohbauarbeiten<br />

Bodenbelagsarbeiten<br />

Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igung<br />

Glaserarbeiten<br />

Naturste<strong>in</strong>arbeiten<br />

Maler- und Putzarbeiten<br />

Statik<br />

Schlosserarbeiten<br />

Architektur<br />

Bleiverglasung<br />

Gott <strong>in</strong> jedem Moment des eigenen Lebens zu suchen.<br />

Der Verzicht auf jede naturalistische Form zugunsten<br />

<strong>der</strong> Abstraktion, die den Betrachter zur Reflexion,<br />

zur Bes<strong>in</strong>nung und zur Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong><br />

eigenen Weltanschauung animieren solle, liege se<strong>in</strong>er<br />

Arbeit zugrunde, sei Mittelpunkt se<strong>in</strong>es malerischen<br />

Prozesses. „Me<strong>in</strong>e Bil<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d im Dialog und <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de entstanden, weil<br />

<strong>der</strong> Glaube ke<strong>in</strong>e tafelfertige Nahrung für die Seele<br />

ist, son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong> Prozess, <strong>in</strong> dem <strong>der</strong> suchende Mensch<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Kirche Halt, Kraft und Richtl<strong>in</strong>ien, Führung<br />

und Know-how f<strong>in</strong>den soll“, so Münch. „Für mich als<br />

Künstler ist das e<strong>in</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung, aus <strong>der</strong> teilweise<br />

festgefahrenen kirchlichen Tradition, die im Zeitalter<br />

<strong>der</strong> Selbstbestimmung e<strong>in</strong>en negativen Beigeschmack<br />

erhalten könnte, etwas Neues zu gestalten, das an Lehre<br />

und Gedankenwelt <strong>der</strong> Kirchenväter anknüpft und<br />

gleichzeitig den zeitgenössischen Menschen anspricht.“<br />

In den drei dom<strong>in</strong>ierenden Farben (Weiß, Gelb/Orange<br />

und Rot) spiegelt sich die Dreifaltigkeit wi<strong>der</strong>: das Kreuz<br />

wird getragen von Gott Vater (Weiß); Gelb und Orange<br />

s<strong>in</strong>d die Christusfarben; Rot steht für den Heiligen Geist.<br />

Die Malerei ist sehr lebendig, jede e<strong>in</strong>zelne Fläche wurde<br />

mit P<strong>in</strong>selstrichen aufgelockert … wie unser Glaube.<br />

Alles wiegt sich <strong>in</strong>e<strong>in</strong>an<strong>der</strong>; Engelsflügelschläge s<strong>in</strong>d zu<br />

entdecken, kle<strong>in</strong>e Kleckse und Gesten, die bewusst auch<br />

die Farben <strong>der</strong> Kirchenfenster unserer Kirche aufgreifen,<br />

nach <strong>in</strong>nen holen und bei Sonnensche<strong>in</strong> durch die<br />

entsprechenden bunten Lichte<strong>in</strong>fälle e<strong>in</strong>e zusätzliche<br />

Po<strong>in</strong>tierung erfahren. Hauptanliegen des Künstlers<br />

war: „Ich wollte das Kreuz durch hoffnungsvolle Kräfte<br />

h<strong>in</strong>terlegen und ihm dadurch zusätzliche Kraft geben.“<br />

M. Vogelbacher<br />

Masch<strong>in</strong>en Mietservice He<strong>in</strong> GmbH<br />

36093 Künzell<br />

60486 Frankfurt/Ma<strong>in</strong><br />

Dacharbeiten<br />

Bauheizung<br />

Kreuz und Altarrückwand<br />

Optischer Mittelpunkt unserer Kirche ist das große,<br />

Die vier Fahnen:<br />

Seipel Informationsanzeigen<br />

Transchel City Re<strong>in</strong>igung<br />

Wemo<strong>–</strong>tec GmbH<br />

36100 Petersberg<br />

63450 Hanau<br />

36124 Eichenzell<br />

Liedanzeiger<br />

Textilre<strong>in</strong>igung<br />

Gerüstbauarbeiten<br />

über dem Altar hängende Auferstehungskreuz. Christus<br />

ist an diesem Altarkreuz bewusst nicht als Leiden<strong>der</strong> mit<br />

Dornenkrone o<strong>der</strong> gar bereits Gestorbener, son<strong>der</strong>n als<br />

Sieger über den Tod dargestellt. Dieses Kreuz soll also<br />

Die Osterfahne<br />

Ausgangspunkt ist die materielle Welt, die im unteren<br />

Bereich als angedeutete Landschaft geschil<strong>der</strong>t wird.<br />

Alles Irdische ist dem Tod geweiht. Die dunklen Töne<br />

36 37


Bild bereichern. Das stellt die Vielfalt <strong>in</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>heit <strong>der</strong><br />

Kirche dar.<br />

Violette Fahne<br />

Umkehr, Buße, Trauer, Bes<strong>in</strong>nung, Mystik, Melancholie,<br />

Sehnsucht, Erhabenheit, fem<strong>in</strong>istische Rebellion.<br />

(vgl. A. Grün, a.a.O.,S.30ff) Das breite Spektrum an<br />

Assoziationen, die dieser Farbe zugeschrieben wird,<br />

wollte unser Künstler sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Komposition und<br />

den verschiedenen Violettabstufungen <strong>der</strong> Fahne<br />

wi<strong>der</strong>spiegeln lassen, von „quasi-rosa“ bis hochrot.<br />

Die Komposition ist verschachtelt, doch nie streng<br />

geometrisch, die unterbrochenen L<strong>in</strong>ien f<strong>in</strong>den sich<br />

wie<strong>der</strong> und die Farbvariationen folgen e<strong>in</strong>er Hell-<br />

Dunkel-Rhythmisierung. Jedes Element fügt sich dem<br />

„großen Ganzen“. Das Resultat: e<strong>in</strong> Bild <strong>der</strong> Harmonie.<br />

Um es mit Anselm Grün auszudrücken, das gesamte Bild<br />

stellt „die Sehnsucht nach E<strong>in</strong>swerden aller Gegensätze<br />

und nach mystischer Erfahrung Gottes“ dar. (A. Grün,<br />

a.a.O., S.33)<br />

Die Fahne würde jedoch zu dunkel, leblos, monoton<br />

wirken, wenn <strong>der</strong> gelbe Balken <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte das Bild<br />

nicht als „strahlen<strong>der</strong> Pol“ erhellen würde. Gottes Licht<br />

begleitet den Suchenden <strong>in</strong> all se<strong>in</strong>en Bestrebungen,<br />

sich Gott anzunähern. Das schließt schmerzliche<br />

Erfahrungen nicht aus (rote Farbräume, Farbverläufe,<br />

P<strong>in</strong>selstriche). Auch da spendet Gott se<strong>in</strong>e belebende<br />

Wärme.<br />

erleben: Versagen, Trauer, Tod. Anselm Grün schreibt:<br />

„… die größten Feste werden gern nachts gefeiert, wie<br />

zum Beispiel Weihnachten und Ostern. Dort, wo es<br />

am dunkelsten ist, soll das Licht <strong>der</strong> Menschwerdung<br />

aufsche<strong>in</strong>en und die Auferstehungssonne alles erhellen.“<br />

(A. Grün, a.a.O., S.38) In dem w<strong>in</strong>zigen Lichtraum,<br />

<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tiefe des dunkelblauen Universums mit<br />

kargen, schnellen P<strong>in</strong>selstrichen dargestellt wird,<br />

nimmt das Wun<strong>der</strong> des göttlichen K<strong>in</strong>des Gestalt an.<br />

Sünde, Verzweiflung und Tod verwandeln sich <strong>in</strong> Heil,<br />

Hoffnung und Leben. Die Unendlichkeit des Himmels,<br />

<strong>der</strong> so unerreichbar zu se<strong>in</strong> sche<strong>in</strong>t, wird durch die<br />

strahlende Krippe relativiert. E<strong>in</strong> glänzen<strong>der</strong> Fleck, <strong>der</strong><br />

dem ganzen Bild S<strong>in</strong>n und Ausdruck verleiht. Wie Jesu<br />

Geburt: sie br<strong>in</strong>gt die ganze Schöpfung zum Glühen!<br />

Interview: Hans-Michael Müller<br />

s<strong>in</strong>d Symbole dafür. Aber aus <strong>der</strong> F<strong>in</strong>sternis des Todes Grüne Fahne<br />

spr<strong>in</strong>gt das Licht <strong>der</strong> Auferstehung hervor. Weiß im E<strong>in</strong> Zitat aus Anselm Grüns o. a. Büchle<strong>in</strong> leitete<br />

Gelb: das göttliche Licht. Die roten Bän<strong>der</strong> er<strong>in</strong>nern Künstler Eberhard Münch bei <strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong><br />

an Feuerzungen d. h. an den Heiligen Geist. Ke<strong>in</strong>e grünen Fahne: „In <strong>der</strong> Farbe Grün kommen jenseits<br />

Auferstehung ohne Mitwirkung des Heiligen Geistes, aller Religionsgrenzen die Ursehnsüchte des Menschen<br />

wie <strong>der</strong> Apostel Paulus geschrieben hat: „Wenn <strong>der</strong> zum Ausdruck, die Sehnsucht, dass Gott alles <strong>in</strong> uns<br />

Geist dessen <strong>in</strong> euch wohnt, <strong>der</strong> Jesus von den Toten erneuert und das Erstarrte <strong>in</strong> uns wie<strong>der</strong> zum Grünen<br />

auferweckt hat, dann wird er, <strong>der</strong> Christus Jesus von br<strong>in</strong>gt.“ (Anselm Grün, a.a.O, S.27) Anspielungen auf<br />

den Toten auferweckt hat, auch euren sterblichen Leib den Geist Gottes s<strong>in</strong>d nicht übersehbar. Mal ersche<strong>in</strong>t<br />

lebendig machen, durch se<strong>in</strong>en Geist, <strong>der</strong> <strong>in</strong> euch er als Licht (gelbe Strahlen), mal als rote Noten im<br />

wohnt.“ (Röm 8,11)<br />

Die glühenden Farben hüllen die Erde e<strong>in</strong> wie <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Umarmung. Tod und menschliches Versagen<br />

verschw<strong>in</strong>den <strong>in</strong> Gottes Nähe. Um mit Anselm Grün<br />

zu sagen: „An <strong>der</strong> Glut dieser Liebe dürfen wir uns<br />

wärmen.“ (Anselm Grün: Farben und Symbole <strong>der</strong><br />

Christen, Präsenz-Verlag, S.25)<br />

oberen und unteren Bereich. Grün als Symbol <strong>der</strong><br />

Hoffnung und <strong>der</strong> regenerativen Kraft: das spiegelt<br />

sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Komposition wie<strong>der</strong>. Die geometrischen<br />

Formen lösen sich harmonisch auf <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em „grünen<br />

Spiel“ <strong>der</strong> Farben, die mit und <strong>in</strong> das göttliche Licht<br />

(Gelb) zusammenfließen. Grün ist zwar die Grundfarbe,<br />

doch verdrängt sie nicht die an<strong>der</strong>en Töne, die sich als<br />

kontrastierendes Element auswirken mögen, doch das<br />

Weihnachten<br />

Beim ersten Blick könnte man denken, die<br />

Weihnachtskrippe schwebe zwischen Himmel und Erde<br />

wie e<strong>in</strong> Raumschiff e<strong>in</strong>es Fiction-Romans. Aber die<br />

schwarzen L<strong>in</strong>ien unter <strong>der</strong> Hütte deuten an, dass sowohl<br />

die Notunterkunft als auch se<strong>in</strong>e Bewohner „verdammt<br />

echt“ und „handfest“ s<strong>in</strong>d. Gott wird Mensch und<br />

wird alle dunklen Seiten des menschlichen Dase<strong>in</strong>s<br />

Die neugestaltete Kirche ohne Motivfahnen<br />

38 39


IX. Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>eferenten und<br />

-<strong>assistenten</strong> <strong>sowie</strong> <strong>Diakone</strong> <strong>–</strong><br />

<strong>wertvolle</strong> <strong>Mitarbeiter</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pfarrei</strong><br />

So lautet die offizielle Beschreibung, die ich im Internet<br />

f<strong>in</strong>de. Doch ist mir das zu allgeme<strong>in</strong>.<br />

So möchte ich Sie e<strong>in</strong>laden, mich e<strong>in</strong>en Tag bei <strong>der</strong> Arbeit<br />

zu begleiten.<br />

15.15 Uhr<br />

Das wöchentliche Treffen <strong>der</strong> Senioren beg<strong>in</strong>nt. Viele<br />

<strong>der</strong> Teilnehmer feierten bereits den Gottesdienst mit.<br />

Hier f<strong>in</strong>de ich bei Kaffee und leckerem Kuchen Gelegenheit,<br />

mit den Senioren <strong>in</strong>s Gespräch zu kommen.<br />

Im Anschluss daran bleibt mir im Büro noch Zeit, e<strong>in</strong>ige<br />

Telefonate mit Messdienern und Katechet<strong>in</strong>nen zu führen;<br />

me<strong>in</strong>e E-Mails abzurufen und zu beantworten.<br />

Bericht e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>eferent<strong>in</strong><br />

8.00 Uhr:<br />

Wenn mich Menschen fragen, welchen Beruf ich ausübe, Der Tag beg<strong>in</strong>nt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kirche mit dem Gebet <strong>der</strong> Lau-<br />

und ich antworte: „Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>eferent<strong>in</strong>“, dann lautet die des. Die <strong>Mitarbeiter</strong> des Pfarrhauses und e<strong>in</strong>ige Ge-<br />

nächste Frage: „Und bei welcher Kommune arbeiten me<strong>in</strong>deglie<strong>der</strong> beten wöchentlich am Mittwochmorgen<br />

Sie?“.<br />

diesen Teil des Stundengebetes. Die Psalmen werden im<br />

17.45 Uhr<br />

Me<strong>in</strong>e Antwort: „Ich arbeite <strong>in</strong> <strong>der</strong> katholischen Kirche Wechsel, von mir als Vorbeter<strong>in</strong> und den An<strong>der</strong>en, ge-<br />

Ich mache mich auf den Weg <strong>in</strong>s Jugendbildungsreferat<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Pfarrgeme<strong>in</strong>de.“<br />

betet.<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Friedrichstraße.<br />

Seit über 70 Jahren gibt es diesen pastoralen Beruf. Im Anschluss treffe ich mich mit Pfarrer, Kaplan, Ge-<br />

Dort beg<strong>in</strong>nt um 18.00 Uhr e<strong>in</strong> Vorbereitungstreffen<br />

Geme<strong>in</strong>sam mit Priestern, <strong>Diakone</strong>n, Pastoralreferenme<strong>in</strong>deassistent<strong>in</strong> und Sekretär<strong>in</strong> zum Dienstgespräch.<br />

für die „72 Stunden Aktion“.<br />

t<strong>in</strong>nen und Pastoralreferenten begleiten Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>e- Hier br<strong>in</strong>gt je<strong>der</strong> se<strong>in</strong>e Themen e<strong>in</strong> und neue Aufgaben<br />

Mit dem Leiter des Referates und e<strong>in</strong>igen Ehrenamtliferent<strong>in</strong>nen<br />

und Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>eferenten hauptberuflich werden verteilt.<br />

chen plane ich seit e<strong>in</strong>igen Monaten diese große Sozi- Kirchweihfest 2008: Gute Laune bei Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>eferent<strong>in</strong><br />

Menschen <strong>in</strong> ihrem Bemühen, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>schaft <strong>der</strong><br />

Kirche aus dem Glauben zu leben. Sie arbeiten <strong>in</strong> Pfarr- 11.30 Uhr<br />

alaktion des BDKJ, die zum ersten Mal auch <strong>in</strong> unserem<br />

Bistum Fulda durchgeführt wird.<br />

Bianca Bastian, Pfarrer Andreas Weber und Ludwig<br />

Borowik, Sprecher des Pfarrgeme<strong>in</strong><strong>der</strong>ats<br />

geme<strong>in</strong>den verantwortlich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Glaubensverkündigung Gleich muss ich <strong>in</strong> die Schule. Noch schnell e<strong>in</strong> Blick <strong>in</strong><br />

und Geme<strong>in</strong>dekatechese, <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>-, Jugend- und Er- die Tasche, ob auch alle Materialien für den Unterricht<br />

Das Treffen endet gegen 21.00 Uhr. Feierabend.<br />

wachsenenarbeit, <strong>in</strong> <strong>der</strong> kirchlichen Bildungsarbeit, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>gepackt s<strong>in</strong>d. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> des 3. Schuljahres empfan-<br />

sozialcaritativen Diensten, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gestaltung von Gottesgen mich schon auf dem Schulhof. Und wie meistens<br />

Nach e<strong>in</strong>em Arbeitstag mit vielen Begegnungen, Gediensten,<br />

bei Aufbau, Begleitung und Beratung von Mit- lautet ihre erste Frage: „Dürfen wir noch was Essen und<br />

sprächen und Entscheidungen, freue ich mich darauf,<br />

arbeiterkreisen. Auch <strong>der</strong> Religionsunterricht gehört <strong>in</strong> Tr<strong>in</strong>ken?“. Schule ist halt auch anstrengend! Die Auf-<br />

den Tag zu Hause auf me<strong>in</strong>em Sofa auskl<strong>in</strong>gen zu lassen.<br />

vielen Diözesen dazu. In all diesen Bereichen s<strong>in</strong>d Initianahmefähigkeit <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> des 4. Schuljahres <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Bianca Bastian<br />

tive, Phantasie und Teamgeist ebenso gefragt wie Freude sechsten Stunde kommt auch an ihre Grenzen.<br />

an Begleitung und Leitungsaufgaben. Diese Aufzählung<br />

Die hauptamtlichen <strong>Mitarbeiter</strong> und <strong>Mitarbeiter</strong><strong>in</strong>nen<br />

von Aufgaben stellt deshalb nur e<strong>in</strong>en Rahmen dar. Die 13.30 Uhr<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Seelsorge:<br />

Schwerpunkte <strong>der</strong> konkreten beruflichen Tätigkeit <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong> zurück im Büro folgt e<strong>in</strong>e Mittagspause, die ich<br />

1965 - 1979 Schwester Maria Diel<br />

e<strong>in</strong>zelnen ergeben sich aus den Erfor<strong>der</strong>nissen <strong>in</strong> <strong>der</strong> je- mit Sekretär<strong>in</strong> und Geme<strong>in</strong>deassistent<strong>in</strong> verbr<strong>in</strong>ge. Der<br />

1979 - 1981 Dorothea Ackva<br />

weiligen Geme<strong>in</strong>de und aus den jeweiligen persönlichen obligatorische Espresso beendet die Pause und wir wen-<br />

1981 - 1983 Margarita Franz<br />

Fähigkeiten. So verschiedenartig die Aufgaben s<strong>in</strong>d, imden uns wie<strong>der</strong> unseren Aufgaben zu.<br />

1983 Lydia Gajewski<br />

mer geht es darum mitzuarbeiten, dass Kirche lebendig<br />

1983 - 1988 Michael Bergmann<br />

ist und geschwisterlich lebt, damit Menschen „das Leben<br />

haben und es <strong>in</strong> Fülle haben“.<br />

(aus: Berufe <strong>der</strong> Kirche im Bistum Fulda, Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>e-<br />

14.30 Uhr<br />

In <strong>der</strong> Kirche feiern wir Eucharistie. Für mich e<strong>in</strong> Geschenk,<br />

denn <strong>in</strong> dieser Zeit tanke ich auf <strong>–</strong> Geist und<br />

1988 - 1993<br />

1993 - 1994<br />

1995 - 2009<br />

Elisabeth Peter<br />

Schwester Teresa Zukic<br />

Bianca Bastian<br />

Das Pastoralteam 2009: Neben Pfarrer Andreas Weber von<br />

l<strong>in</strong>ks Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>eferent<strong>in</strong> Bianca Bastian, Gemeideassistent<strong>in</strong><br />

Eva-Maria Baumgarten und Kaplan Joachim Hartel<br />

ferent/<strong>in</strong>).<br />

Seele.<br />

40 41


X. Die Geme<strong>in</strong>de St. Elisabeth und<br />

ihre Gremien im Pastoralverbund<br />

„Unsere Liebe Frau“ Hanau<br />

Die Gremien <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />

In <strong>der</strong> Festschrift von 1984 stellt Günther Noack <strong>in</strong><br />

dem Beitrag „Laien im Dienst <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de“ die Vielfältigkeit<br />

<strong>der</strong> Mitarbeit <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>demitglie<strong>der</strong> und die<br />

Bedeutung <strong>der</strong>er Arbeit <strong>in</strong> den Gremien „Verwaltungsrat“<br />

und „Pfarrgeme<strong>in</strong><strong>der</strong>at“ ausführlich dar. Grundsätzlich<br />

ist diesem nichts h<strong>in</strong>zuzufügen. Die folgenden<br />

Abschnitte konzentrieren sich deshalb auf die Nennung<br />

<strong>der</strong> wichtigsten Aufgaben und <strong>der</strong> gewählten Mitglie<strong>der</strong>.<br />

Ausführlicher dargestellt werden die Entwicklung<br />

des Pastoralen Prozesses und die Bildung des Pastoralverbunds.<br />

f<strong>in</strong>den Wahlen statt. Um e<strong>in</strong>e ausgewogene Vertretung<br />

aller Bereiche des Geme<strong>in</strong>delebens zu gewährleisten,<br />

kann das Gremium weitere Mitglie<strong>der</strong> berufen, was<br />

auch beim amtierenden Pfarrgeme<strong>in</strong><strong>der</strong>at geschehen ist.<br />

Im Jubiläumsjahr 2009 gehören dem Gremium Daniel<br />

Baran, Hans-Gerhard Becker, Ludwig Borowik (Sprecher),<br />

Hans Burster, Dr. Patricia Feldhoff , Nathalie<br />

Neidhardt (Vorstand), Simone Paschek, Lucia Pudlo,<br />

Alexan<strong>der</strong> Reichel, Hannelore Reis, Klaus Rodemann<br />

(Vorstand), Hubert Sachs, He<strong>in</strong>rich Sche<strong>in</strong>emann, Heike<br />

Sel<strong>in</strong>ger, Thomas Wiench, Maria Wollnik an. Vertreter<br />

des Verwaltungsrates ist Gerhard Oschwald. Die<br />

Mitglie<strong>der</strong> kraft Amtes s<strong>in</strong>d Bianca Bastian (Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>eferent<strong>in</strong>),<br />

Eva-Maria Baumgarten (Geme<strong>in</strong>deassistent<strong>in</strong>),<br />

Kaplan Joachim Hartel und Pfarrer Andreas Weber.<br />

Der Pastoralverbund „Unsere Liebe Frau“<br />

Am ersten Advent 2005 wurde auf <strong>der</strong> Grundlage des<br />

Pastoralverbundgesetzes des Bischofs von Fulda <strong>der</strong><br />

Pastoralverbund <strong>der</strong> vier Hanauer Innenstadtpfarreien<br />

gegründet. Als Name für den Pastoralverbund entschied<br />

sich das Gremium für „Unsere lieben Frau“, <strong>in</strong><br />

Er<strong>in</strong>nerung an e<strong>in</strong> Gnadenbild aus <strong>der</strong> ersten Hanauer<br />

Kirche im K<strong>in</strong>zdorf. Das Bild bef<strong>in</strong>det sich im Orig<strong>in</strong>al<br />

<strong>in</strong> Ste<strong>in</strong>heim.<br />

Was ist e<strong>in</strong> Pastoralverbund? Der Pastoralverbund ist<br />

die Antwort auf die Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Situation <strong>in</strong> den<br />

Geme<strong>in</strong>den und <strong>der</strong> Seelsorge. Pastoralverbund ist <strong>der</strong><br />

Name für die verb<strong>in</strong>dliche Kooperation mehrerer selbstständiger<br />

<strong>Pfarrei</strong>en im Bistum Fulda <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em größeren<br />

pastoralen Raum. Dieser Gründung g<strong>in</strong>g e<strong>in</strong> pastoraler<br />

Prozess voraus, <strong>in</strong> dessen Rahmen die betroffenen Geme<strong>in</strong>den<br />

die Möglichkeiten <strong>der</strong> Kooperation prüfen<br />

sollten. Die Gremien (Verwaltungsrat, Pfarrgeme<strong>in</strong><strong>der</strong>at)<br />

bleiben bestehen. E<strong>in</strong> Pastoralverbundrat soll die<br />

geme<strong>in</strong>same Arbeit im Verbund koord<strong>in</strong>ieren und verantworten.<br />

Ihm gehören die hauptamtlichen <strong>Mitarbeiter</strong>/<strong>in</strong>nen<br />

<strong>sowie</strong> Vertreter <strong>der</strong> Pfarrgeme<strong>in</strong><strong>der</strong>äte und<br />

Verwaltungsräte an. Ziel ist es angesichts des Priestermangels,<br />

das pastorale Angebot (Eucharistiefeier, Gottesdienstangebote)<br />

zu sichern und durch Kooperation zu<br />

erweitern.<br />

Der Mo<strong>der</strong>ator des Pastoralverbundes „Unsere Liebe Frau“<br />

Hanau, Pfarrer Zimmermann, wird von den Sprechern<br />

des Verwaltungsrates und des Pfarrgeme<strong>in</strong><strong>der</strong>ates St.<br />

Elisabeth, Gerhard Oschwald und Ludwig Borowik, beim<br />

Kirchweihfest 2008 begrüßt<br />

Der Verwaltungsrat<br />

Dem Verwaltungsrat gehören <strong>der</strong>zeit acht gewählte Mit-<br />

In den nächsten 4 Jahren bis zur Gründung des Pastoralglie<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de an. Die Amtszeit beträgt sechs<br />

verbundes fanden <strong>in</strong> lockerer Folge zwei weitere Treffen<br />

Jahre. Der Verwaltungsrat verwaltet das Vermögen <strong>der</strong><br />

Kirchengeme<strong>in</strong>de. Vorsitzen<strong>der</strong> ist <strong>der</strong> Pfarrer <strong>der</strong> Ge-<br />

statt.<br />

me<strong>in</strong>de. Alle F<strong>in</strong>anzentscheidungen trifft <strong>der</strong> Verwal-<br />

Die E<strong>in</strong>sicht und Notwendigkeit e<strong>in</strong>er engeren Zusamtungsrat.<br />

Im Jubiläumsjahr 2009 gehören dem Gremenarbeit<br />

im Kernstadtbereich war bereits vorhanden,<br />

mium Jutta Burster, Wolfgang Grospietsch, Raimund<br />

die Frage war nur <strong>in</strong> welchem Umfang und mit welchen<br />

Luger, Christoph Marx, Gerhard Oschwald (stellv.<br />

Zielen. Es gab und gibt berechtigte und ernst zuneh-<br />

Vors.), Christa Rodemann, Birgit Schrimpf-Runden-<br />

Die Entwicklung <strong>in</strong> Hanau<br />

mende Ängste um den Verlust <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>deidentität<br />

ste<strong>in</strong>er, Dieter Wollnik an. Der/die jeweilige Sprecher/<strong>in</strong><br />

Bereits im Jahre 2000 fand auf Anregung von Pfarrer vor Ort. Trotzdem wurde <strong>der</strong> Pastorale Prozess <strong>in</strong> den<br />

des Pfarrgeme<strong>in</strong><strong>der</strong>ates ist beratendes Mitglied bei den<br />

Karl Schönhals am 14. Juni e<strong>in</strong> Treffen <strong>der</strong> Sprecher/<strong>in</strong>- Pfarrgeme<strong>in</strong><strong>der</strong>äten <strong>in</strong>tensiv diskutiert. Grundsätzlich<br />

Sitzungen, was die Zusammenarbeit <strong>der</strong> beiden Grem<strong>in</strong>en<br />

<strong>der</strong> Pfarrgeme<strong>in</strong><strong>der</strong>äte <strong>der</strong> Hanauer Innenstadtpfar- gibt es E<strong>in</strong>igkeit, dass e<strong>in</strong>e Zusammenarbeit dieser vier<br />

en för<strong>der</strong>t.<br />

reien unter Teilnahme <strong>der</strong> damaligen Katholikenratsmit- <strong>Pfarrei</strong>en erfolgen soll. E<strong>in</strong>igkeit besteht auch dar<strong>in</strong> dass<br />

glie<strong>der</strong> Dr. Angert und H. M. Müller, <strong>sowie</strong> Kaplan Bott <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitige „Status quo“ mit vier Pfarrern bei vier<br />

Der Pfarrgeme<strong>in</strong><strong>der</strong>at<br />

und Pfarrer Schönhals statt. Thema war e<strong>in</strong>e bessere Zu- <strong>Pfarrei</strong>en erhalten bleiben soll.<br />

Der Pfarrgeme<strong>in</strong><strong>der</strong>at ist das gewählte Gremium <strong>der</strong> Der Pfarrgeme<strong>in</strong><strong>der</strong>at im Jubiläumsjahr 2009<br />

sammenarbeit, e<strong>in</strong>e Verbesserung <strong>der</strong> Öffentlichkeitsar- Nach fast vier Jahren Pastoralverbund gibt es <strong>der</strong>zeit <strong>in</strong><br />

Geme<strong>in</strong>de, das die pastorale Arbeit des Pfarrers und <strong>der</strong><br />

beit und e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Internetseite aller vier Hanau- folgenden Bereichen Zusammenarbeit und Kooperatio-<br />

Hauptamtlichen berät und unterstützt. Alle vier Jahre<br />

er Kernstadtpfarreien. Wir waren unserer Zeit voraus. nen:<br />

42 43


• Geme<strong>in</strong>same Vorbereitung <strong>der</strong> Firmbewerber/<strong>in</strong>nen<br />

im Rahmen <strong>der</strong> Firmkatechese<br />

• Die Gestaltung von Fronleichnam unter Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> Vorstellungen aller Innenstadtpfarreien<br />

• Christi Himmelfahrt <strong>–</strong> Prozession mit Gottesdienst<br />

im Park Wilhelmsbad unter Fe<strong>der</strong>führung von St.<br />

Elisabeth<br />

• Jugendarbeit <strong>–</strong> Planung e<strong>in</strong>es geme<strong>in</strong>samen Zeltlagers,<br />

geme<strong>in</strong>same Veranstaltung wie z. B. Jugendkreuzweg<br />

• Absprache von Term<strong>in</strong>en und geplanten Veranstaltungen<br />

• E<strong>in</strong>en Gottesdienstverteilungsplan; um e<strong>in</strong>e gegenseitige<br />

Vertretung <strong>der</strong> Priester zu ermöglichen<br />

Tatsächlich gibt es außerdem e<strong>in</strong>en regen Austausch von<br />

ehrenamtlichen <strong>Mitarbeiter</strong>/<strong>in</strong>nen und Gottesdienstbesuchen<br />

über die Geme<strong>in</strong>degrenzen h<strong>in</strong>weg, was grundsätzlich<br />

zu e<strong>in</strong>em regen Austausch führt <strong>sowie</strong> den <strong>in</strong>dividuellen<br />

Bedürfnissen Rechnung trägt.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> Lage <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den im Kernstadtbereich<br />

von Hanau <strong>sowie</strong> <strong>der</strong> historischen<br />

Wurzeln aller vier Hanauer <strong>Pfarrei</strong>en <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadtpfarrei<br />

„Mariae Namen“ wird <strong>der</strong> Pastoralverbund „Unsere<br />

Liebe Frau“ mit den vier Geme<strong>in</strong>den als Grundlage das<br />

Geme<strong>in</strong>dekonzept <strong>der</strong> Zukunft darstellen.<br />

Ludwig Borowik Die Strahlenmadonna „Unsere Liebe Frau“ aus <strong>der</strong> ehemaligen<br />

Kirche des K<strong>in</strong>zdorfes (<strong>in</strong> <strong>der</strong> Alten Pfarrkirche<br />

Ste<strong>in</strong>heim)<br />

XI. Öffentlichkeitsarbeit<br />

Geme<strong>in</strong>de<strong>in</strong>formation - aktuell -<br />

Das Logo des 1. Aktuell von 1971<br />

Es ist das Ziel e<strong>in</strong>er Kirchengeme<strong>in</strong>de, möglichst viele<br />

Mitglie<strong>der</strong> an dem Geme<strong>in</strong>deleben teilhaben zu lassen.<br />

Dafür reichen Vermeldungen im Gottesdienst o<strong>der</strong> Bekanntmachungen<br />

<strong>in</strong> den Aushangtafeln nicht aus. Dies<br />

gilt <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e für die Geme<strong>in</strong>demitglie<strong>der</strong>, die, aus<br />

welchen Gründen auch immer, nicht mehr aktiv am<br />

Geme<strong>in</strong>deleben teilnehmen können o<strong>der</strong> wollen. Die<br />

Notwendigkeit, e<strong>in</strong>en geeigneten Zugang zu den Geme<strong>in</strong>demitglie<strong>der</strong>n<br />

zu suchen und damit nicht zuletzt<br />

das Interesse am Geme<strong>in</strong>deleben zu wecken, haben die<br />

Verantwortlichen <strong>der</strong> Pfarrgeme<strong>in</strong>de St. Elisabeth bereits<br />

frühzeitig erkannt und realisiert. So brachte man<br />

anlässlich <strong>der</strong> zweiten Pfarrgeme<strong>in</strong><strong>der</strong>atswahlen im Mai<br />

1971 die 1. Ausgabe e<strong>in</strong>es Geme<strong>in</strong>de<strong>in</strong>formationsblattes<br />

mit dem Titel „aktuell“ heraus. Dieses hat immer noch<br />

Bestand. Es wird vom Pfarrgeme<strong>in</strong><strong>der</strong>at gestaltet und<br />

verantwortet. Berichte aus dem Geme<strong>in</strong>deleben, Nachdenkliches,<br />

Organisatorisches, Personalien, Berichte<br />

<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>degruppen und <strong>–</strong>Institutionen, das s<strong>in</strong>d die<br />

Themen, die <strong>der</strong> Leser dort f<strong>in</strong>det.<br />

Bis Ostern 2009 s<strong>in</strong>d es bereits 104 Ausgaben des Geme<strong>in</strong>de<strong>in</strong>formationsblattes<br />

gewesen, das <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel<br />

3-4-mal jährlich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Auflage von jeweils etwa 2000<br />

Exemplaren ersche<strong>in</strong>t. Es wird kostenlos an die Geme<strong>in</strong>-<br />

demitglie<strong>der</strong> verteilt. Dar<strong>in</strong> spiegeln sich mittlerweile<br />

fast 40 Jahre Ereignisse und Entwicklungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pfarrgeme<strong>in</strong>de<br />

St. Elisabeth wie<strong>der</strong>.<br />

Hans Burster<br />

Internetauftritt <strong>–</strong> St. Elisabeth „elektronisch“<br />

100 Jahre s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e lange Zeit. Fast müßig zu rekapitulieren,<br />

was sich <strong>in</strong> dieser Spanne alles verän<strong>der</strong>t hat.<br />

Am augenfälligsten s<strong>in</strong>d wohl die Verän<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> den<br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> Mobilität und <strong>der</strong> Kommunikation.<br />

Das letzte Jahrzehnt entwickelte im H<strong>in</strong>blick auf Informationsübermittlung<br />

e<strong>in</strong>e geradezu atemberaubende<br />

Dynamik. Denken wir nur an das Handy und an das<br />

Internet. Beide s<strong>in</strong>d b<strong>in</strong>nen kurzem zum Massenphänomen<br />

geworden.<br />

Richten wir den Blick auf das Internet. Es hatte sich<br />

schnell als gewichtiges Standbe<strong>in</strong> <strong>der</strong> Informationsverbreitung<br />

und des <strong>–</strong>Austausches neben Zeitung, Rundfunk,<br />

Fernsehen etabliert. E<strong>in</strong>e große Anzahl von Haushalten<br />

verfügt über e<strong>in</strong>en Internetanschluss, meistens<br />

schon über die sehr komfortable, weil schnelle DSL-<br />

Technik.<br />

Für e<strong>in</strong>e Kirchengeme<strong>in</strong>de mit mo<strong>der</strong>nem Selbstverständnis<br />

stellt sich die Herausfor<strong>der</strong>ung, wie diese Möglichkeiten<br />

für die Geme<strong>in</strong>de nutzbar gemacht werden<br />

können, um ihre Mitglie<strong>der</strong> zeitnah zu <strong>in</strong>formieren, Außenstehende<br />

an das Geme<strong>in</strong>deleben heranzuführen und<br />

auch so etwas wie <strong>in</strong>formellen Zusammenhalt zu stiften.<br />

Im Jahre 2008 machte sich unsere Geme<strong>in</strong>de an die<br />

Lösung dieser Aufgabe. Wir entschieden uns, fachliche<br />

Hilfe des Bistums <strong>in</strong> Anspruch zu nehmen und e<strong>in</strong>e<br />

bereitgestellte Software zu nutzen zur <strong>in</strong>haltlichen und<br />

formalen Gestaltung e<strong>in</strong>es Web-Auftrittes. Die ersten<br />

Schritte waren schnell getan, <strong>der</strong> weitere Ausbau erfolgte<br />

stufenweise: Die <strong>Pfarrei</strong> selbst und die diversen Gruppen<br />

und Initiativen stellen sich vor, laden e<strong>in</strong>. Ansprechadressen<br />

ergänzen die Porträts.<br />

44 45


Aktualität ist für e<strong>in</strong>en Internetauftritt lebenswichtig. So<br />

ist jeweils <strong>der</strong> aktuelle Pfarrbrief nebst Vermeldungen zu<br />

f<strong>in</strong>den, ebenso die letzten Ausgaben unseres Newsletters<br />

„aktuell“ und diverse Nachrichten etwa unter <strong>der</strong> Rubrik<br />

„Rund um den Kirchturm“. Verschiedene Halbjahresprogramme<br />

erleichtern die Term<strong>in</strong>planung <strong>der</strong> Nutzer.<br />

Hilfesuchende f<strong>in</strong>den spezielle Seiten und L<strong>in</strong>ks vor.<br />

Regelmäßig wendet sich Pfarrer Andreas Weber mit e<strong>in</strong>er<br />

Kolumne „Auf e<strong>in</strong> Wort…“ an die Menschen. Identitätsstiftend<br />

wirken die umfangreichen Bil<strong>der</strong>galerien,<br />

mit denen sich das Geme<strong>in</strong>deleben nachvollziehen lässt.<br />

Auch <strong>der</strong> Neugestaltung <strong>der</strong> Pfarrkirche wird hier breiter<br />

Raum gewidmet.<br />

Die „Macher“ des Internetauftrittes freuen sich über die<br />

stetig wachsende <strong>in</strong>tensive Nutzung des Angebots, die<br />

regelmäßig an <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Zugriffe gemessen wird.<br />

Man kann wohl sagen, auch auf dem Gebiet <strong>der</strong> Verkündigung<br />

und <strong>der</strong> Pastorale ist die Geme<strong>in</strong>de im 21.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t angekommen.<br />

Für die noch „Abst<strong>in</strong>enten“: Schauen Sie doch mal re<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> www.sankt-elisabeth-hanau.de!<br />

Raimund Luger<br />

www.sankt-elisabeth-hanau.de<br />

Die Geme<strong>in</strong>de br<strong>in</strong>gt sich <strong>in</strong> die Gesellschaft<br />

e<strong>in</strong> - Mitarbeit im Weststadtkreis<br />

Dass die Pfarrgeme<strong>in</strong>de St. Elisabeth <strong>in</strong> den hun<strong>der</strong>t<br />

Jahren ihres Bestehens stets über den katholischen Tellerrand<br />

h<strong>in</strong>aus geblickt hat, zeigt sich u. a. an ihrem gesellschaftlichen<br />

Engagement für die Weststadt Hanau.<br />

Getreu dem Grundsatz ihrer Patron<strong>in</strong>, <strong>der</strong> heiligen Elisabeth,<br />

sich vor allem den Menschen zuzuwenden, <strong>in</strong>itiierten<br />

Pfarrer Karl Schönhals und die Verantwortlichen<br />

<strong>der</strong> Kirchengeme<strong>in</strong>de St. Elisabeth geme<strong>in</strong>sam mit <strong>der</strong><br />

Evangelischen Friedenskirchengeme<strong>in</strong>de <strong>sowie</strong> weiteren<br />

engagierten Bürger<strong>in</strong>nen und Bürgern im Jahre 1989<br />

den sogenannten Weststadtkreis. H<strong>in</strong>tergrund hierfür<br />

war die rasante bevölkerungsdynamische Entwicklung<br />

<strong>in</strong> diesem Hanauer Stadtteil, <strong>der</strong> vor allem <strong>in</strong> den 80er<br />

Jahren Lebensmittelpunkt für Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger<br />

unterschiedlichster ethnischer Herkunft und Religionszugehörigkeit<br />

geworden war. E<strong>in</strong> sich hieraus ergebendes<br />

mögliches Konfliktpotential rechtzeitig zu erkennen<br />

und zu begegnen, war und ist e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> Anliegen des<br />

Weststadtkreises. Darüber h<strong>in</strong>aus macht er Vorschläge<br />

und unterstützt Maßnahmen, die die Lebensqualität im<br />

Stadtteil verbessern. Der Bürgerpark am Hochgericht,<br />

mit dessen Bau noch <strong>in</strong> diesem Jubiläumsjahr begonnen<br />

werden soll, ist hierfür e<strong>in</strong> guter Nachweis. Der Weststadtkreis<br />

hat sich <strong>in</strong> den Jahren seit se<strong>in</strong>er Gründung<br />

zu e<strong>in</strong>em Bürgerforum entwickelt, dessen Ideen und<br />

Initiativen politisch ernst genommen werden und <strong>der</strong><br />

erfolgreich im Interesse aller Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger<br />

tätig ist. Se<strong>in</strong>e Versammlungen f<strong>in</strong>den abwechselnd im<br />

Geme<strong>in</strong>dezentrum <strong>der</strong> Evangelischen Friedenskirchengeme<strong>in</strong>de<br />

Helmholtzstraße und im Geme<strong>in</strong>dehaus von<br />

St. Elisabeth <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kastanienallee 68 statt. Die Vertretung<br />

<strong>der</strong> Kirchengeme<strong>in</strong>de St. Elisabeth ist dabei aktiv<br />

<strong>in</strong> die Arbeit des Weststadtkreises e<strong>in</strong>gebunden.<br />

Hans Burster<br />

XII. Aktives Geme<strong>in</strong>deleben<br />

Kirchenchor<br />

Unser Kirchenchor hat e<strong>in</strong>e lange Tradition. Am Weißen<br />

Sonntag 1916 wurde zum ersten Mal mehrstimmig<br />

gesungen, nur Männer, später kamen Frauen h<strong>in</strong>zu.<br />

1924 erhielt <strong>der</strong> Chor e<strong>in</strong>e Satzung, die im Zusammenhang<br />

mit <strong>der</strong> Übernahme <strong>der</strong> Chorleitung durch Herrn<br />

Hans Eisermann stand.<br />

Aus <strong>der</strong> Satzung: Der Zweck des Chores ist:<br />

Verschönerung des Gottesdienstes durch Chorgesang<br />

an Festtagen und jeweils bei beson<strong>der</strong>en Anlässen.<br />

Pflege des deutschen Volksliedes.<br />

Pflege <strong>der</strong> Geselligkeit.<br />

Am 29.12.1956 erschien im Hanauer Anzeiger e<strong>in</strong> Artikel<br />

unter <strong>der</strong> Überschrift „De<strong>in</strong>em Namen will ich lobs<strong>in</strong>gen“:<br />

Seit 40 Jahren besteht <strong>der</strong> Katholische Kirchenchor<br />

Hanau-Kesselstadt.<br />

Am 4.Mai 1996 feierte <strong>der</strong> Chor <strong>in</strong> größerem Rahmen<br />

se<strong>in</strong> 80jähriges Jubiläum. Als Solisten traten auf: Frau<br />

Edeltraud Ste<strong>in</strong>hauser, Frau Mart<strong>in</strong>a Orth (Chorleiter<strong>in</strong>)<br />

und Herr Ludwig Sommer. Es gab zahlreiche Ehrungen<br />

für lange Mitgliedschaft.<br />

Wie schon unser verstorbener Ehrenvorsitzen<strong>der</strong> Johannes<br />

Steubner <strong>in</strong> <strong>der</strong> Festschrift 1984 berichtete,<br />

hatte <strong>der</strong> Chor nach dem Fortgang von Herrn Kantor<br />

Eisermann nach Mariae Namen auch e<strong>in</strong>ige Tiefen zu<br />

bewältigen. Aber dann g<strong>in</strong>g es wie<strong>der</strong> aufwärts. Zum<br />

Beispiel unter Herrn Sommer gaben wir mit Unterstützung<br />

<strong>der</strong> Musik-Leistungskurse <strong>der</strong> Karl-Rehbe<strong>in</strong>-Schule<br />

zahlreiche Konzerte, unter Herrn Christian Skozowsky<br />

nahm <strong>der</strong> Chor an e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>ternationalen Musikfestival<br />

<strong>in</strong> Spanien teil und sang im Straßburger Münster.<br />

Der Kirchenchor von St. Elisabeth<br />

Seit 1998 haben wir e<strong>in</strong>en jungen und dynamischen<br />

Chorleiter, Herrn Andre Schönfeld. Unter ihm s<strong>in</strong>gen<br />

wir vor allem an allen hohen Festtagen. Die Zahl <strong>der</strong><br />

aktiven Mitglie<strong>der</strong> hat sich auf 30 erhöht. Wir s<strong>in</strong>gen<br />

Stücke <strong>der</strong> bekannten Komponisten, aber auch Neues<br />

geistliches Lied. Auch haben wir geme<strong>in</strong>sam mit dem<br />

Kirchenchor St. Cäcilia von Bruchköbel im Jahre 2002<br />

e<strong>in</strong> Konzert sowohl <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kirche Erlöser <strong>der</strong> Welt als<br />

auch <strong>in</strong> unserer Kirche gegeben.<br />

Die Geselligkeit kommt auch nicht zu kurz. Von Zeit zu<br />

Zeit treffen wir uns nach den S<strong>in</strong>gstunden im Geme<strong>in</strong>dehaus<br />

zum gemütlichen Beisammense<strong>in</strong>. Jedes Jahr<br />

planen wir e<strong>in</strong>en Ausflug, und im März haben wir nach<br />

<strong>der</strong> Messe für unsere verstorbenen Chormitglie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Wan<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> die nähere Umgebung mit Mittagessen.<br />

Wer Freude am S<strong>in</strong>gen hat, ist bei uns willkommen.<br />

Gesang heißt: Beten, das Herz zu Gott erheben, wie<br />

Pfarrer Schönhals sagte. Hoffen wir, dass wir 2016 unser<br />

100jähriges Jubiläum feiern können!<br />

Gerl<strong>in</strong>de Marx<br />

46 47


Aus Anlass des 800. Geburtstags <strong>der</strong> Hl. Elisabeth besuchte<br />

unsere Geme<strong>in</strong>de u. a. die Wartburg/Eisenach/Creuzburg<br />

und Marburg. Hier die Gruppe vor <strong>der</strong> Wartburg.<br />

Stimmungsvolle Kostümführung durch Eisenach: mit zwei<br />

Kammerzofen <strong>der</strong> Hl. Elisabeth auf den Spuren unserer<br />

Namenspatron<strong>in</strong><br />

Treffpunkt Bar 1999<br />

Unsere Jugend kann noch s<strong>in</strong>gen! Und das auch urkomisch!<br />

(2003)<br />

14. Nov.2004: Pfarrer Weber verteilt nach dem Gottesdienst<br />

das „Elisabethbrot“<br />

St. Elisabeth 2005 auf großer Fahrt nach Oberschlesien.<br />

Hier waren wir Gäste von Erzbischof Alfons Nossol, <strong>der</strong> uns<br />

vor se<strong>in</strong>er Universität empf<strong>in</strong>g und fürsorglich begleitete.<br />

H<strong>in</strong>ter unserer Patronatsfahne zogen wir am 6.6.2004 auf<br />

dem Domplatz <strong>in</strong> Fulda zum Bonifatiusjubiläum e<strong>in</strong>.<br />

Allerheiligen/Allerseelen: die traditionelle Gräbersegnung<br />

auf dem Kesselstädter Friedhof mit großem Zuspruch.<br />

48<br />

Wenn St. Elisabeth Fasch<strong>in</strong>g feiert, bleibt ke<strong>in</strong> Auge<br />

trocken… unser Pastoralteam hält e<strong>in</strong>e Schulstunde<br />

Alle s<strong>in</strong>d begeistert (2005)<br />

Unser stets rühriger Veranstaltungs- und Grillchef Klaus<br />

Rodemann beim Pfarrfest 2008 im E<strong>in</strong>satz<br />

Während <strong>der</strong> Kirchenrenovierung acht Monate Gottesdienst<br />

im Pfarrsaal, hier am 16.11.2008 mit den Neugefirmten<br />

49


Die Seniorenrunde <strong>in</strong> St. Elisabeth<br />

wie<strong>der</strong>um Sache von Gaby Müller und Christa Rode-<br />

Würzburg, Hessenpark, Walldürn, Ladenburg, Melsunmann<br />

ist.<br />

gen (Pfr. Bott), Schwetz<strong>in</strong>gen, Volkach, Wertheim (mit<br />

Als Gaby Müller und Christa Rodemann im Januar<br />

Kloster Bronnbach) o<strong>der</strong> Gaubickelheim - um nur e<strong>in</strong>i-<br />

1992 von Dorothea Wenzel die Leitung <strong>der</strong> Senioren- Neben <strong>in</strong>teressanten Referent<strong>in</strong>nen und Referenten zu<br />

ge Ziele zu nennen - bis zu unserer <strong>der</strong>zeit letzten Fahrt<br />

runde St. Elisabeth übernahmen, ahnten auch sie nicht, den unterschiedlichsten Themen kamen zweimal pro<br />

<strong>in</strong>s Weltkulturerbe Mittelrhe<strong>in</strong>: die Begeisterung und<br />

dass sie diese Aufgabe für fast zwei Jahrzehnte wahrneh- Jahr geme<strong>in</strong>same Veranstaltungen mit den Senioren-<br />

gute Stimmung war immer riesig! Natürlich waren wir<br />

men würden. Frau Wenzel hatte den schon seit vielen runden <strong>der</strong> katholischen Kirchengeme<strong>in</strong>de Heilig Geist<br />

zwischen Speyer, Limburg, Fulda und Würzburg auch <strong>in</strong><br />

Jahren existierenden Seniorenkreis unserer Geme<strong>in</strong>de 5 <strong>sowie</strong> <strong>der</strong> evangelischen Kirchengeme<strong>in</strong>de <strong>der</strong> Friedens-<br />

allen Domen und entdeckten dabei viel Interessantes, so<br />

Jahre zuvor übernommen und die Runde stetig vergrökirche. Zu Muttertag kamen und kommen regelmäßig<br />

z. B. dass im Ma<strong>in</strong>zer Dom e<strong>in</strong> zweiter „Heiliger Stuhl“<br />

ßert. Trafen sich 1987 jeden Mittwoch etwa 25 Senio- die Senioren aus Heilig Geist zu uns, unsere Senioren<br />

(wie im Petersdom) steht.<br />

r<strong>in</strong>nen und Senioren zum gemütlichen Beisammense<strong>in</strong><br />

bei Kaffee und Kuchen, anspruchsvollem Programm<br />

und dem nicht m<strong>in</strong><strong>der</strong> wichtigen zwanglosen Gedan-<br />

g<strong>in</strong>gen und gehen dafür <strong>in</strong> <strong>der</strong> Woche nach Erntedank<br />

nach Heilig Geist. Die Seniorenrunde <strong>der</strong> Friedenskirche<br />

kommt traditionell <strong>in</strong> <strong>der</strong> Woche vor Erntedank zu<br />

Obwohl die Seniorenrunde e<strong>in</strong> so hoch<strong>in</strong>teressantes und<br />

abwechslungsreiches Programm <strong>in</strong> geselliger Runde bietet,<br />

dass e<strong>in</strong>ige Teilnehmer<strong>in</strong>nen jeden Mittwoch sogar<br />

We<strong>in</strong>selige Stimmung beim Herbstausflug <strong>der</strong> Seniorenrunde<br />

2006, am Klavier Diakon Andreas Schweimar<br />

kenaustausch <strong>in</strong> vertrauter Runde, wuchs die Gruppe uns, unsere Seniorenrunde geht dafür zu Fasch<strong>in</strong>g <strong>in</strong> das<br />

aus Bruchköbel o<strong>der</strong> Bad Orb (!) hierher kommen, ist<br />

stetig, zunächst auf etwa fünfzig, dann auf über sieb- Geme<strong>in</strong>dezentrum <strong>in</strong> <strong>der</strong> Helmholzstraße. - E<strong>in</strong>e Klas-<br />

die Zahl <strong>der</strong> regelmäßig teilnehmenden Senior<strong>in</strong>nen<br />

zig Personen. Es sprach sich immer mehr herum, wie se für sich s<strong>in</strong>d die Busfahrten unserer Seniorenrunde<br />

und Senioren aus unserer Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> den letzten Jah-<br />

kurzweilig, <strong>in</strong>teressant und schön diese Mittwochnach- geworden. Waren es 1992 noch fünf Fahrten pro Jahr,<br />

ren gesunken. Am kurzweiligen Angebot und dem Enmittage<br />

<strong>in</strong> unserer Pfarrgeme<strong>in</strong>de waren und wie schön ist diese Zahl mittlerweile <strong>–</strong> aus f<strong>in</strong>anziellen Gründen<br />

gagement <strong>der</strong> Veranstalter kann dies nicht liegen. Ob die<br />

es ist, nicht alle<strong>in</strong>e zu Hause sitzen zu müssen, son<strong>der</strong>n - auf zwei geschrumpft; aber die wurden bisher immer<br />

„Generation 55+“ ahnt, was ihr hier entgeht?!<br />

e<strong>in</strong>e lebendige Geme<strong>in</strong>schaft Gleichges<strong>in</strong>nter erleben zu begeistert angenommen und auch von Geme<strong>in</strong>demit-<br />

Vor kurzem äußerte e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> neu <strong>in</strong> die Runde gekom-<br />

dürfen. H<strong>in</strong>zu kam, dass damals das Veranstaltungsanglie<strong>der</strong>n gerne genutzt, die nicht zur Seniorenrunde gemenen<br />

Senior<strong>in</strong>nen mit e<strong>in</strong>em tiefen Seufzer: „Ach, ist<br />

gebot an Senioren generell nicht so groß und vielfältig hören. Vielen, die dabei waren, wird noch die Schlussbe-<br />

das schade! … Warum b<strong>in</strong> ich nicht schon viel früher<br />

war wie heute. Durch Weitererzählen an Nachbarn und merkung e<strong>in</strong>er mittlerweile lei<strong>der</strong> verstorbenen Senior<strong>in</strong><br />

jeden Mittwoch <strong>in</strong> diese Runde gekommen?! … Das ist Seniorenfahrt 2008 zur Loreley<br />

Bekannte wuchs so die Mittwochsrunde <strong>in</strong> unserer Ge- im Ohr kl<strong>in</strong>gen, die regelmäßig kurz vor Ende <strong>der</strong> Fahrt<br />

hier ja so <strong>in</strong>teressant und schön! … Und ich habe moname<strong>in</strong>de<br />

stetig an und wurde die größte uns aktivste <strong>in</strong> begeistert <strong>in</strong> den Bus rief. „Das war heute wie<strong>der</strong> die<br />

telang nach dem Tod me<strong>in</strong>es Mannes alle<strong>in</strong>e zu Hause<br />

<strong>der</strong> ganzen Diözese Fulda.<br />

schönste Fahrt, die ich jemals gemacht habe!“ Der regel-<br />

gehockt und Trübsal geblasen … anstatt <strong>in</strong> dieser frohen<br />

mäßig e<strong>in</strong>setzende Applaus <strong>der</strong> An<strong>der</strong>en zeigte, dass dies<br />

Runde hier auf an<strong>der</strong>e Gedanken zu kommen. Was b<strong>in</strong><br />

Damit war auch klar, dass e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zelne Person die Lei- ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>zelme<strong>in</strong>ung war. Zwischen dem Kahlgrund<br />

ich froh, dass ich jetzt `die Kurve bekommen´ habe!“<br />

tung und Durchführung dieser Seniorenrunde nicht (We<strong>in</strong>) und S<strong>in</strong>ntal (Bieber), von Darmstadt (Künst-<br />

- Wie so oft gilt: In <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>schaft ist es schöner!<br />

mehr alle<strong>in</strong>e leisten konnte. Mit Frau Müller und Frau lerkolonie, Synagoge) bis Aschaffenburg (Schloss) und<br />

Kommen Sie doch auch! Im Aushang des Schaukastens<br />

Rodemann fand sich glücklicherweise aber e<strong>in</strong> Duo, das Alsfeld (Fachwerkstadt), von <strong>der</strong> unvergessenen (wegen<br />

vor <strong>der</strong> Kirche hängt das Veranstaltungsprogramm.<br />

sofort gut angenommen wurde und die Nachmittage des anwesenden „Reporters“ vom Hanauer Anzeiger)<br />

Hans Michael Müller<br />

engagiert und zu aller Zufriedenheit weiter ausbaute.<br />

E<strong>in</strong> Kreis engagierter Helfer<strong>in</strong>nen stand und steht zu-<br />

beson<strong>der</strong>s gestalteten Fahrt über das Vorfeld des Frankfurter<br />

Flughafens bis Schloss Mespelbrunn, von Klos-<br />

Bibel- und Gebetskreis St. Elisabeth Hanau<br />

sätzlich für die Nachmittage zur Verfügung und hilft bei<br />

<strong>der</strong> Versorgung mit Kaffee und Kuchen, während die<br />

ter Engelberg, Erbach i. Odw., Sargenzell (Früchteteppiche)<br />

über die Wasserkuppe, Amorbach, Amöneburg,<br />

Es war im Oktober 1989, als unser damaliger Kaplan<br />

Pater Michael Weyrich vom Deutschen Orden e<strong>in</strong>en<br />

Auszeichnung mit dem Landesehrenbrief für die beiden<br />

Leiter<strong>in</strong>nen <strong>der</strong> Seniorengruppe St. Elisabeth Christa<br />

Ausschmückung des Raumes mit Blumen, Kerzen usw. Marburg, Wiesbaden (Neroberg), Lohr (Mariabuchen),<br />

Glaubenskurs <strong>in</strong> unserer Pfarrgeme<strong>in</strong>de anbot.<br />

Rodemann und Gaby Müller im Jahre 2007<br />

50 51


Das Sem<strong>in</strong>ar sollte über sieben Wochen gehen. Danach<br />

Der zweite Teil des Abends gehört <strong>der</strong> Lehre. Immer<br />

würde sich das Glaubensleben <strong>der</strong> Teilnehmer um 180<br />

wie<strong>der</strong> ist es das Bibelteilen. Dabei geht es nicht um e<strong>in</strong>e<br />

Grad drehen. Dies wurde natürlich als ganz schön ver-<br />

hochtheologische Diskussion über e<strong>in</strong>e Bibelstelle, sonmessen<br />

aufgenommen.<br />

<strong>der</strong> um das Mit-„teilen“, das Weiterschenken <strong>der</strong> Sicht-<br />

Dienstags trafen sich die Kursteilnehmer zu den Glauweise<br />

des e<strong>in</strong>zelnen Teilnehmers. Das bedeutet: Welcher<br />

bensthemen. Für die Tage während <strong>der</strong> Woche waren<br />

Satz, welches Wort berührt mich heute ganz beson<strong>der</strong>s<br />

zum Betrachten Bibelstellen vorbereitet. Am Ende des<br />

beim Lesen e<strong>in</strong>es Bibelabschnittes? Welche Bedeutung<br />

Kurses konnte, wer wollte, neu und bewusst se<strong>in</strong> Leben<br />

hat es heute für mich? So kommt immer wie<strong>der</strong> neu-<br />

Jesus übergeben, se<strong>in</strong>e Taufe erneuern.<br />

es Erkennen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en schon oftmals gelesenen und be-<br />

Nun hieß es nicht stehen bleiben, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> beschritkannten<br />

Text. Gott lässt sich so mehr und mehr f<strong>in</strong>den.<br />

Himmelfahrtsgottesdienst <strong>in</strong> Wilhelmsbad<br />

tene Weg sollte weiter gegangen werden.<br />

Pater Michael schlug vor, sich regelmäßig wöchentlich<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bibelkreis zu treffen, um Gott mehr und mehr<br />

kennen zu lernen.<br />

Dies spüren wir auch sehr stark bei unseren Besuchen<br />

im Hospiz des St. V<strong>in</strong>cenz-Krankenhauses. Hier ist Gott<br />

nicht nur den “Gästen“ des Hauses, son<strong>der</strong>n auch uns<br />

ganz nahe.<br />

Großes Glück hatten unsere Walldürnwallfahrer am<br />

4.6.2005: Sie durften ihren Pilgergottesdienst mit Pfarrer<br />

Weber und Diakon Dirk Gärtner am Heilig-Blut-Altar<br />

feiern!<br />

Alle waren entsetzt! Wöchentlich, das war zu viel des<br />

Aber auch Vorträge und Impulse über Glaube, Kirche seit Jahren fester Bestandteil <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>deaktivitäten,<br />

Guten. E<strong>in</strong>mal im Monat, darüber könnte verhandelt<br />

Bibel von theologisch geschulten Referenten bereichern wie auch die Gottesdienste an Christi Himmelfahrt im<br />

werden. Doch <strong>der</strong> Kaplan blieb <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er For<strong>der</strong>ung fest.<br />

und beschenken uns.<br />

Kurpark Wilhelmsbad.<br />

Auch <strong>der</strong> Kompromiss vierzehntägig zog bei ihm nicht.<br />

Gesellige Abende, kle<strong>in</strong>e Ausflüge zum Lobpreis <strong>in</strong> Got- So gibt es viele Möglichkeiten, Heimat <strong>in</strong> dieser unserer<br />

Wir sollten es doch zum<strong>in</strong>dest erst mal probieren.<br />

tes Natur, mit anschließen<strong>der</strong> fröhlicher E<strong>in</strong>kehr, Fahr- Pfarrgeme<strong>in</strong>de zu f<strong>in</strong>den.<br />

Aus dem Probieren wurde e<strong>in</strong> zwanzigjähriges, geschwisten<br />

zu Sem<strong>in</strong>aren för<strong>der</strong>n die Geme<strong>in</strong>schaft.<br />

Je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Suche nach Gott ist und Antwort auf<br />

terliches Praktizieren. Mit wenigen Ausnahmen trifft<br />

Der Bibel- u. Gebetskreis sieht sich auch als Teil <strong>der</strong> Er- se<strong>in</strong>e Glaubensfragen sucht, sei herzlich e<strong>in</strong>geladen, den<br />

sich <strong>der</strong> Bibelkreis Dienstag für Dienstag im Geme<strong>in</strong>wachsenenbildung<br />

unserer Pfarrgeme<strong>in</strong>de. Regelmäßige Bibel- u. Gebetskreis kennen zu lernen. Hier kann je<strong>der</strong><br />

dehaus. Viele s<strong>in</strong>d noch aus den Anfängen dabei, an<strong>der</strong>e<br />

Präsenz bei den Glaubenskursen als Teilnehmer o<strong>der</strong> se<strong>in</strong>e persönliche Beziehung zu Gott erneuern, vertie-<br />

Geme<strong>in</strong>same Fronleichnamsfeier 2004 <strong>der</strong> katholischen Menschen kamen dazu. Alle s<strong>in</strong>d wir auf <strong>der</strong> Suche nach<br />

Gruppenleitung gehörten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergangenheit ebenso fen, erfahren, und Antwort geben auf die große Liebe,<br />

Kirchengeme<strong>in</strong>den von Hanau im Amphitheater<br />

Gott und lernen ihn vor allem kennen <strong>in</strong> den Schriften<br />

dazu wie z.B. die Vorträge von Weihbischof Karl-He<strong>in</strong>z die Gott uns schenkt.<br />

<strong>der</strong> Bibel.<br />

Diez und Pfarrer Abel im Eucharistischen Jahr o<strong>der</strong> die Wir treffen uns dienstags um 19.30 Uhr <strong>–</strong> um 19.00<br />

Wir wollten nie e<strong>in</strong>en Hauskreis bilden, son<strong>der</strong>n fühlten<br />

verschiedenen Veranstaltungen zum Elisabeth- o<strong>der</strong> im Uhr ist die Möglichkeit des Rosenkranzgebets <strong>–</strong> bis<br />

uns als e<strong>in</strong> Bauste<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pfarrgeme<strong>in</strong>de. Das Gebet<br />

Paulusjahr.<br />

21.30 Uhr zum S<strong>in</strong>gen, Beten und von Gottes Wirken<br />

für die <strong>Pfarrei</strong> und die Menschen, die sie leiten ist e<strong>in</strong><br />

Große Unterstützung erfährt auch die alljährliche Fuß- hören.<br />

wichtiger Dienst für die Gruppe.<br />

wallfahrt unserer Geme<strong>in</strong>de nach Walldürn aus dem Bi- Auch Sie s<strong>in</strong>d herzlich willkommen. Was hält Sie davon<br />

So ist <strong>der</strong> erste Teil des Abends ausgefüllt mit Lobpreisbel-<br />

u. Gebetskreis. Für gutes Gel<strong>in</strong>gen ist uns das Gebet ab?<br />

lie<strong>der</strong>n, Dank und Fürbitte.<br />

sowohl vor, als auch während <strong>der</strong> Wallfahrt e<strong>in</strong> beson- Bereichern Sie uns mit Ihrer Lebens- und Glaubenser-<br />

Es gibt Abende <strong>der</strong> Anbetung, dann wie<strong>der</strong> ist Schwer<strong>der</strong>es<br />

Anliegen.<br />

fahrung! - Lassen Sie sich beschenken von Gottes- u.<br />

punkt die Fürbitte für Pfarrgeme<strong>in</strong>de und <strong>der</strong>en Mit-<br />

Dankbar sehen wir auch auf die E<strong>in</strong>führung <strong>der</strong> Flur- Geme<strong>in</strong>schaftserfahrung.<br />

glie<strong>der</strong>. Seit e<strong>in</strong>iger Zeit nehmen wir auch aktuelle<br />

prozessionen durch unseren Pfarrer Andreas Weber. Das Johannes Buchfel<strong>der</strong> <strong>–</strong> Klaus Rodemann<br />

Ankunft zum Schlusssegen <strong>in</strong> St. Elisabeth (2007)<br />

Zeitungsmeldungen mit <strong>in</strong>s Gebet (Beten mit <strong>der</strong><br />

Zeitung).<br />

Wallen durch Gottes Natur, die Schrebergärten, vorbei<br />

an den Häusern und Hochhäuser unseres Stadtteils s<strong>in</strong>d<br />

52 53


Altardienst <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Art!<br />

Dank verbunden mit <strong>der</strong> Aufmunterung, uns auch wei- (Wohnbereich für Demenz- und psychosomatisch erterh<strong>in</strong><br />

so reich zu unterstützen.<br />

krankte Personen) und bei den Eucharistiefeiern, die re-<br />

Wissen Sie, wer jeden Sonntag Dienst am Altar tut, aber<br />

Damit auch sie sich <strong>in</strong> unserer neuen Kirche so wohl gelmäßig am 1. Donnerstag im Monat von Pfarrer An-<br />

gleichzeitig nicht gesehen wird? Sie werden es erfah-<br />

fühlen wie bisher, werden wir auch weiterh<strong>in</strong> unser dreas Weber o<strong>der</strong> Kaplan Joachim Hartel <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kapelle<br />

ren…<br />

„Bestes geben“. Achten sie doch mal bitte beim nächsten des Wohnstifts gefeiert werden.<br />

Vor nunmehr fünf Jahren hat sich die jetzige Gruppe <strong>der</strong><br />

Kirchenbesuch darauf!<br />

E<strong>in</strong>mal im Monat gehen zwei Frauen des Besuchsdienst-<br />

„Blumenfrauen“ gegründet, nachdem man feststellen<br />

Maria Wollnik<br />

kreises geme<strong>in</strong>sam mit Kaplan Hartel o<strong>der</strong> Pfarrer Weber<br />

musste, dass e<strong>in</strong>e alle<strong>in</strong> diesen wirklich aufwendigen Job<br />

nicht stemmen kann. So waren wir zunächst zu zweit,<br />

nach und nach wuchs unsere Gruppe auf heute stolze<br />

Besuchsdienste <strong>in</strong> St. Elisabeth, Teil des<br />

diakonischen Dienstes <strong>in</strong> unserer <strong>Pfarrei</strong><br />

über die Wohnbereiche und br<strong>in</strong>gen den Bewohnern,<br />

die nicht mehr an <strong>der</strong> Eucharistiefeier teilnehmen können,<br />

die Krankenkommunion o<strong>der</strong> den Krankensegen.<br />

neun Frauen.<br />

In den Besuchsdiensten unserer <strong>Pfarrei</strong> St. Elisabeth Die Damen und Herren des Besuchsdienstkreises holen<br />

Dass uns diese Arbeit riesig viel Freude macht, ist<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> verschiedenen Pflegee<strong>in</strong>richtungen <strong>der</strong> Stadt die Senioren mit ihren Rollstühlen von den Wohnberei-<br />

Grundvoraussetzung dafür, immer wie<strong>der</strong> etwas Neues<br />

Hanau und des Landkreises, ehrenamtliche Helfer und chen zur Eucharistiefeier und br<strong>in</strong>gen sie im Anschluss<br />

zu kreieren, um unsere schöne Kirche noch schöner wer-<br />

Helfer<strong>in</strong>nen auf unterschiedliche Weise tätig.<br />

wie<strong>der</strong> dorth<strong>in</strong> zurück. Sie s<strong>in</strong>d bei <strong>der</strong> Weihnachtsfeiden<br />

zu lassen.<br />

Da ist zuerst e<strong>in</strong>mal <strong>der</strong> seit 29 Jahren bestehener im Rahmen des Krippenspiels aktiv und helfen auch<br />

Erntedankfest 2005, Erntekrone <strong>der</strong> Blumenfrauen mit Es fängt im Kirchenjahr mit dem Advent an, zu dem<br />

de Besuchsdienstkreis für das Wohnstift <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lort- sonst bei an<strong>der</strong>en Veranstaltungen im Hause mit.<br />

Erntegaben<br />

<strong>der</strong> Adventskranz angefertigt und verziert wird. Weiter<br />

z<strong>in</strong>gstraße (früher auch Kattenstraße). Dieser Kreis E<strong>in</strong> weiterer Besuchsdienstkreis von St. Elisabeth geht <strong>in</strong><br />

geht es mit dem Weihnachtsfest; dazu werden die vielen<br />

wurde im Jahr 1980 von Doris Richter und Anna das V<strong>in</strong>zenzkrankenhaus. Fast jeden Mittwoch werden<br />

Christbäume <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kirche entsprechend weihnachtlich<br />

Maria Stahlich gegründet. Heute arbeiten <strong>in</strong> die- die Kranken unserer Geme<strong>in</strong>de abwechselnd von Ger-<br />

dekoriert. Weiter im Jahr folgen die Kartage mit Grabessem<br />

ökumenischen Besuchskreis aus unserer <strong>Pfarrei</strong> l<strong>in</strong>de Marx und Graziella Härtel besucht. Sie br<strong>in</strong>gen<br />

schmuck, beson<strong>der</strong>er Kirchenschmuck zu Ostern und<br />

St. Elisabeth Roswita Walter, Barbara Molenda, Renate Genesungswünsche und Grüße von Pfarrer Weber und<br />

Weißem Sonntag. E<strong>in</strong>e <strong>der</strong> größten Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

Buchfel<strong>der</strong> und Christa Rodemann mit. Neben diesen Zeit zum Zuhören mit. Gerne werden eventuelle Wün-<br />

ist <strong>der</strong> Blumenteppich zu Fronleichnam, an dem die<br />

Frauen aus unserer <strong>Pfarrei</strong> und Veronika Gabriel aus <strong>der</strong> sche, Anliegen an das Pfarrbüro weitergeleitet.<br />

„Blumenfrauen“ maßgeblich beteiligt s<strong>in</strong>d. Das letzte<br />

<strong>Pfarrei</strong> Marie Namen arbeiten noch 6 Frauen aus Evan- Die Reaktionen s<strong>in</strong>d recht unterschiedlich: Erstaunen,<br />

Highlight des Kirchenjahres ist das Erntedankfest, zu<br />

gelischen Kirchengeme<strong>in</strong>den mit. Seelsorglich zeichnen Neugier, Dankbarkeit o<strong>der</strong> manchmal auch Gleichgül-<br />

dem nicht nur <strong>der</strong> Altar mit reichlichen Erntegaben ge-<br />

sich Pfarrer<strong>in</strong> Weimann-Schmeller als Nachfolger<strong>in</strong> von tigkeit. Nach E<strong>in</strong>druck von Graziella Härtel ist es für<br />

schmückt wird. In unserer Kirche f<strong>in</strong>det sich die erste<br />

Pfarrer<strong>in</strong> Christ<strong>in</strong>e Siebert und Pfarrer Andreas Weber viele Kranke sche<strong>in</strong>bar fast die e<strong>in</strong>zige Kontaktaufnah-<br />

und immer noch e<strong>in</strong>zige Erntekrone aller Hanauer Kir-<br />

für das Wohnstift verantwortlich.<br />

me mit unserer Geme<strong>in</strong>de.<br />

chen!<br />

„Die ehrenamtlichen Besucher und Besucher<strong>in</strong>nen ver- Die Kranken unserer <strong>Pfarrei</strong> St. Elisabeth im Kl<strong>in</strong>ikum<br />

Auf Wunsch schmücken wir die Kirche auch für besonsuchen<br />

den alten und kranken Menschen Freude und <strong>der</strong> Stadt Hanau werden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel am Mittwoch<br />

<strong>der</strong>e Anlässe, so z.B. Trauungen.<br />

Abwechslung zu br<strong>in</strong>gen; mit ihnen zu beten und zu durch Pfarrer Weber o<strong>der</strong> Kaplan Hartel besucht.<br />

Was jetzt noch fehlt ist die Antwort auf die erste Fra-<br />

s<strong>in</strong>gen; ihnen nahe zu se<strong>in</strong> und e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung zur Ge- Die Hauskranken werden monatlich immer am Herzge.<br />

Natürlich schmücken wir die Kirche auch an jedem<br />

me<strong>in</strong>de herzustellen“, so Doris Richter im aktuell Au- Jesu-Freitag mit <strong>der</strong> Krankenkommunion von Pfarrer<br />

Fronleichnam 2004, Blumenteppich auf dem „normalen“ Sonntag mit Blumen, Grünpflanzen, dekogust<br />

2005. Klaus Klisch betreut männliche Bewohner Weber und Kaplan Hartel bedacht, die sich die Besuche<br />

Kirchenvorplatz<br />

rieren mit Tüchern und an<strong>der</strong>en Artikeln. E<strong>in</strong>e große<br />

des Wohnstifts. Darüber h<strong>in</strong>aus begleitet er geme<strong>in</strong>sam aufteilen.<br />

Hilfe s<strong>in</strong>d die vielen Blumenspenden, die wir immer<br />

mit Peter Richter und Franz Mende als „Trio Señior“ Die Geburtstagsbesuche ab dem 80igsten Lebensjahr<br />

wie<strong>der</strong> erhalten. Auf diesem Wege e<strong>in</strong>en herzlichen<br />

die Gottesdienste musikalisch auf dem Wohnbereich 6 werden <strong>der</strong>zeit von den hauptamtlichen pastoralen Mit-<br />

54 55


St. Elisabeth engagiert sich <strong>in</strong> Angelegenheiten <strong>der</strong> Ökumene<br />

arbeitern und <strong>Mitarbeiter</strong><strong>in</strong>nen (Pfarrer, Kaplan, Ge- versuchen, die Konzepte und Inhalte den verän<strong>der</strong>ten<br />

me<strong>in</strong><strong>der</strong>eferent<strong>in</strong> und Geme<strong>in</strong>deassistent<strong>in</strong>) gemacht. Verhältnissen anzupassen. Beispielhaft sei hier <strong>der</strong> Trend<br />

Frau Graziella Härtel - Kaplan Joachim Hartel zur Ganztagsschule genannt.<br />

E<strong>in</strong>e weitere wichtige Säule <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendar-<br />

Jugendarbeit <strong>in</strong> St. Elisabeth im Jahre 2009 beit ist die M<strong>in</strong>istrantenarbeit <strong>in</strong> St. Elisabeth. Derzeit<br />

s<strong>in</strong>d bei den M<strong>in</strong>istranten und M<strong>in</strong>istrant<strong>in</strong>nen über<br />

Die Jugendarbeit, wie alles pastorale Handeln, ist ei- 50 K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche im Alter zwischen 9 und<br />

nem ständigen Wandel unterworfen. Dabei gibt es aber 26 Jahren organisiert. Es bestehen <strong>der</strong>zeit fünf Grup-<br />

auch feste Größen, die im Gegensatz zu an<strong>der</strong>en D<strong>in</strong>gen pen, von denen sich vier wöchentlich treffen. Die fünfte<br />

meist e<strong>in</strong> hohes Maß an Kont<strong>in</strong>uität besitzen. Gruppe (Messdiener ab 15 Jahren, so genannte „ältere<br />

Geme<strong>in</strong>same Bepflanzung e<strong>in</strong>es Rosenbogens h<strong>in</strong>ter<br />

<strong>der</strong> Evangelischen Friedenskirche Hanau-Kesselstadt<br />

(Der Rosenbogen wurde am 26.05.2004 gepflanzt)<br />

Geme<strong>in</strong>same Prozession zur Evangelischen Kirche<br />

Mittelbuchen, die im frühen Mittelalter dem<br />

Hl. Bonifatius geweiht war.<br />

In unserer <strong>Pfarrei</strong> St. Elisabeth ist wesentlicher Bestandteil<br />

<strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendarbeit die Vorbereitung auf<br />

den Empfang <strong>der</strong> Sakramente, <strong>der</strong> Heiligen Beichte (Sakrament<br />

<strong>der</strong> Versöhnung), <strong>der</strong> ersten Heiligen Kommu-<br />

Messdiener“) trifft sich im Regelfall e<strong>in</strong>mal im Monat.<br />

Die Gruppen werden zurzeit von e<strong>in</strong> bis zwei älteren<br />

M<strong>in</strong>istranten, Kaplan Hartel und von Geme<strong>in</strong>deassistent<strong>in</strong><br />

Eva Maria Baumgarten begleitet. Um den Benion<br />

und <strong>der</strong> Firmung.<br />

dürfnissen <strong>der</strong> liturgischen und religiösen Ausbildung,<br />

Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> unsrer Geme<strong>in</strong>de im Alter zwischen neun <strong>der</strong> Bildung <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>schaft und natürlich <strong>der</strong> Freu-<br />

und zehn Jahren werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zeitraum von acht de <strong>der</strong> Messdiener an ihrer Tätigkeit gerecht werden zu<br />

Monaten <strong>in</strong> wöchentlichen Treffen auf den Empfang können, werden <strong>in</strong> den monatlich stattf<strong>in</strong>denden Grup-<br />

<strong>der</strong> ersten Heiligen Kommunion und die erste Heilige penleitertreffen Pläne erarbeitet, die das E<strong>in</strong>üben <strong>der</strong><br />

Beichte vorbereitet. Die Vorbereitung erfolgt <strong>in</strong> vier bis Dienste, theoretische Fortbildung <strong>sowie</strong> Spaß und Spiel<br />

fünf Kle<strong>in</strong>gruppen durch die hauptamtlichen pastora- zum Inhalt haben. E<strong>in</strong>mal im Jahr f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong>e mehrtälen<br />

<strong>Mitarbeiter</strong> und <strong>Mitarbeiter</strong><strong>in</strong>nen (<strong>der</strong>zeit: Pfarrer gige Messdienerfahrt <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Jugendbildungshaus statt.<br />

Senioren <strong>der</strong> Friedenskirchengeme<strong>in</strong>de und von<br />

St. Elisabeth feiern geme<strong>in</strong>sam Erntedank im Elisabeth-Saal<br />

2007 Feierliche Neubenennung e<strong>in</strong>es Weges <strong>in</strong> Mittelbuchen<br />

<strong>in</strong> Bonifatiusweg<br />

Weber, Kaplan Hartel, Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>eferent<strong>in</strong> Bianca Bastian<br />

und Geme<strong>in</strong>deassistent<strong>in</strong> Eva Maria Baumgarten)<br />

<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit Müttern und Vätern von Kom-<br />

Diese Messdienerfahrten, die beson<strong>der</strong>e Aspekte des<br />

Glaubens zum Inhalt haben, sollen auf spielerische Weise<br />

den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen diese Aspekte näher<br />

munionk<strong>in</strong><strong>der</strong>n und ehrenamtlichen Helfer<strong>in</strong>nen und br<strong>in</strong>gen. So stand die letzte Fahrt ganz im Zeichen des<br />

Helfern aus <strong>der</strong> <strong>Pfarrei</strong>.<br />

Paulusjahres. Dabei lernten die Messdiener <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen<br />

Die Vorbereitung auf das Sakrament <strong>der</strong> Firmung er- Katechesen etwas über die Person des Völkerapostels,<br />

folgt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zeitraum von ca. e<strong>in</strong>em Jahr. Dabei wird aber auch über dessen Lehre und Bedeutung für unsere<br />

e<strong>in</strong> Glaubenskurs vorgeschaltet, dem dann die Kateche- Zeit.<br />

se <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>gruppen folgt, die von den hauptamtlichen Als Dankeschön für die geleisteten Dienste über das Jahr<br />

und ehrenamtlichen <strong>Mitarbeiter</strong><strong>in</strong>nen und <strong>Mitarbeiter</strong>n h<strong>in</strong> veranstaltet die <strong>Pfarrei</strong> unter Leitung des pastoralen<br />

aus <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de getragen wird. Auch diese Arbeit un- Teams e<strong>in</strong>en Überraschungsnachmittag. An diesem Tag<br />

terliegt e<strong>in</strong>em ständigen Wandel, da sich die Rahmen- wissen die Messdiener nicht, was auf sie zukommt. Das<br />

Pfarrer Andreas Weber und Pfarrer Hans-Joachim Roth:<br />

St. Elisabeth schenkte 2004 <strong>der</strong> Evangelische<br />

Kirchengeme<strong>in</strong>de Mittelbuchen e<strong>in</strong>e Bonifatius-Skulptur<br />

Die Bonifatius-Skulptur erhielt Ehrenplatz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Evangelischen<br />

Kirche Mittelbuchen, Pfarrer Roth und Pfarrer<br />

Andreas Weber freuen sich<br />

bed<strong>in</strong>gungen kont<strong>in</strong>uierlich än<strong>der</strong>n, und die pastoral<br />

Verantwortlichen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pfarrei</strong> (hauptamtliche <strong>Mitarbeiter</strong><br />

und <strong>Mitarbeiter</strong><strong>in</strong>nen und Pfarrgeme<strong>in</strong><strong>der</strong>at)<br />

kann Kegeln o<strong>der</strong> Bowl<strong>in</strong>g se<strong>in</strong>, das kann e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>obesuch<br />

o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Ausflug zu e<strong>in</strong>em näher gelegenen Ziel<br />

se<strong>in</strong> usw.<br />

56 57


E<strong>in</strong>en weiteren Höhepunkt bildet für die Mess-<br />

z.B. DVD<strong>–</strong>Abende, Ostereierverkauf an Karfreitag usw.,<br />

diener <strong>der</strong> jährlich stattf<strong>in</strong>dende Tagesaus-<br />

Jugendliche immer wie<strong>der</strong> neu an unsere <strong>Pfarrei</strong> heranflug<br />

im Frühjahr. Dieses Jahr geht die Reise nach<br />

zuführen und ihnen e<strong>in</strong> Stück Heimat <strong>in</strong> unserer <strong>Pfarrei</strong><br />

Haßloch <strong>in</strong> den Holidaypark, zusammen mit den Mess-<br />

St. Elisabeth zu bieten.<br />

dienern des Pastoralverbundes „Unsere Liebe Frau Hanau“.<br />

Kaplan Joachim Hartel<br />

E<strong>in</strong> weiteres Beispiel für das Engagement auf dem Gebiet<br />

<strong>der</strong> Jugendarbeit <strong>in</strong> unserer <strong>Pfarrei</strong> ist e<strong>in</strong>e Grup-<br />

Elisabeth-Plakette<br />

Jugend von St. Elisabeth mit 80 Teilnehmern 1999 im<br />

Zeltlager bei Groß-Umstadt<br />

2003 neue Messdienergruppe<br />

pe, die sich aus Neugefirmten des Firmjahrgangs 2008<br />

zusammensetzt und unter <strong>der</strong> Leitung von Geme<strong>in</strong>deassistent<strong>in</strong><br />

Eva-Maria Baumgarten und Erika Kapitza<br />

aus Wachenbuchen e<strong>in</strong> Theaterstück für e<strong>in</strong>en Theaterabend<br />

e<strong>in</strong>übt.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus beteiligten sich Jugendliche aus unserer<br />

<strong>Pfarrei</strong> an <strong>der</strong> 72-Stunden-Aktion des Bundes <strong>der</strong><br />

Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Bei dieser Jugend<br />

und -Sozialaktion hatten die Jugendlichen genau<br />

72 Stunden Zeit, e<strong>in</strong>e soziale, ökologische, <strong>in</strong>terkulturelle<br />

o<strong>der</strong> geme<strong>in</strong>nützige Aufgabe <strong>in</strong> ihrer Umgebung<br />

zu lösen. Betreut wurden sie dabei unter an<strong>der</strong>em von<br />

unserer Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>eferent<strong>in</strong> Bianca Bastian und e<strong>in</strong>em<br />

Koord<strong>in</strong>ationsteam.<br />

Des Weiteren besteht seit Ende des vergangenen Jahres<br />

<strong>in</strong> St Elisabeth e<strong>in</strong> Bläserensemble, das sich zusammen-<br />

Das <strong>in</strong> den vorhergehenden Abschnitten <strong>in</strong> wenigen<br />

Auszügen wie<strong>der</strong> gegebene aktive und lebendige Geme<strong>in</strong>deleben<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Pfarrgeme<strong>in</strong>de<br />

St. Elisabeth war und ist nur möglich<br />

durch das große Engagement e<strong>in</strong>er<br />

Vielzahl von Geme<strong>in</strong>demitglie<strong>der</strong>n. Als<br />

Zeichen des Dankes und <strong>der</strong> Anerkennung<br />

zeichnet die Kirchengeme<strong>in</strong>de St.<br />

Elisabeth seit 1976 Geme<strong>in</strong>demitglie<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Elisabethplakette<br />

aus, die sich <strong>in</strong> beson<strong>der</strong>er Weise für die<br />

Geme<strong>in</strong>de e<strong>in</strong>gesetzt bzw. sich um das Geme<strong>in</strong>deleben<br />

verdient gemacht haben:<br />

1976<br />

1994<br />

+ Wilhelm Aul<br />

Ingeborg Groebel<br />

+ Josefa Herre<br />

Helmut Heimüller<br />

Hella Noack<br />

Bei uns 1984 von Kaplan Tucher e<strong>in</strong>geführt: Sammeln für<br />

e<strong>in</strong>en guten Zweck. Hier die Sterns<strong>in</strong>ger des Jahres 2009<br />

1999<br />

2004<br />

Maria Barthel<br />

Margit Lavado<br />

Gertraude Grospietsch Gabriele Müller<br />

Wolfgang Grospietsch Hans-Michael Müller<br />

f<strong>in</strong>det, um bei bestimmten Gelegenheiten die Eucha-<br />

1977<br />

Dorothea Wenzel<br />

Lothar Härtel<br />

Ingrid Pillmann<br />

ristiefeiern musikalisch mitzugestalten. Es besteht im<br />

Wesentlichen aus Jugendlichen im schulpflichtigen Alter<br />

und jungen Erwachsenen. Die musikalische Leitung<br />

obliegt <strong>der</strong>zeit Manfred Bartl aus Mittelbuchen.<br />

+ Anton Pfahls<br />

+ M<strong>in</strong>na Schäfer<br />

+ Karl Wolf<br />

1987<br />

1996<br />

Pfarrer Konrad Meil<strong>in</strong>ger<br />

Manfred Kuschnik<br />

Gerl<strong>in</strong>de Marx<br />

+ Wilhelm Kroth<br />

Werner Rö<strong>der</strong><br />

Mart<strong>in</strong> Seng<br />

+ Brigitte Uellner<br />

Christa Rodemann<br />

Klaus Rodemann<br />

Eva Schmedes<br />

Maria Wollnik<br />

Weitere Jugendliche s<strong>in</strong>d als junge Lektoren <strong>in</strong> die ge-<br />

Emmy Becker<br />

Peter-Christof Marx 2001<br />

2006<br />

me<strong>in</strong>dliche Arbeit e<strong>in</strong>gebunden. Es f<strong>in</strong>den aus diesem<br />

Grunde Schulungen statt, um die jungen Lektoren ausund<br />

fortzubilden. Der Kreis <strong>der</strong> jungen Lektoren eröffnet<br />

die Möglichkeit, sich mit dem Wort Gottes ausei-<br />

+ Herbert Pfahls<br />

Martha Schier<br />

Ludwig Sommer<br />

Emma Teppert<br />

Anna Nowoczyn<br />

+ Albert Nowoczyn<br />

Gerhard Oschwald<br />

+ Ursula Schmitz-Schlagloth<br />

Ilse Antoni<br />

Klaus Klisch<br />

Klemens Pillmann<br />

Ottilie Steubner<br />

Erika Funk<br />

nan<strong>der</strong>zusetzen und nach <strong>der</strong> Relevanz für das eigene<br />

1992<br />

2005 Rückkehr <strong>der</strong> St. Elisabeth Jugend vom Weltjugendtag<br />

mit Papst Benedikt XVI. <strong>in</strong> Köln<br />

Leben zu fragen.<br />

Des Weiteren versuchen wir, durch offene Angebote, wie<br />

Günter Noack<br />

Wilhelm Puth<br />

58 59


60<br />

XIII. Ausblick <strong>in</strong> die Zukunft -<br />

Aussaat und Ernte<br />

Die Ernteaussichten s<strong>in</strong>d hervorragend!<br />

Beim Lesen dieser Festschrift kommt mir das alte<br />

Bild von Aussaat und Ernte <strong>in</strong> den S<strong>in</strong>n: E<strong>in</strong>e<br />

Momentaufnahme im Jubiläumsjahr 2009, wie das<br />

E<strong>in</strong>holen <strong>der</strong> Ernte vieler Jahre.<br />

Jesus selbst gebraucht dieses Bild gern: Sämann,<br />

Acker, Same und Frucht, aber auch Anstrengung,<br />

Mühe, Geduld, Vertrauen <strong>in</strong> die Kraft des Wachsens,<br />

Misserfolg o<strong>der</strong> Freude über das Gelungene <strong>–</strong> Bil<strong>der</strong>,<br />

die <strong>in</strong> diesem Zusammenhang aufleuchten.<br />

Die <strong>Pfarrei</strong> St. Elisabeth wird mit ihren Mitglie<strong>der</strong>n<br />

weiterh<strong>in</strong> aussäen und den Glauben an Jesus Christus<br />

<strong>in</strong> unseren Stadtteilen froh verkünden und bezeugen.<br />

Sie wird aussäen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Feier <strong>der</strong> Liturgie, <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Eucharistie und <strong>in</strong> vielen an<strong>der</strong>en Formen des Gebetes,<br />

<strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>schaft o<strong>der</strong> je<strong>der</strong> ganz persönlich. Sie<br />

wird aussäen und bei den Menschen se<strong>in</strong> - als Dienst<br />

für alle, egal welcher Herkunft und Überzeugung sie<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

In <strong>der</strong> Gegenwart richten wir unseren Blick <strong>in</strong> die<br />

Zukunft. Die Ernteaussichten bleiben sehr gut, weil<br />

<strong>der</strong> Herr <strong>der</strong> Ernte Gott selbst ist. Deshalb werden<br />

wir uns nicht auf Vergangenem ausruhen. Wir bleiben<br />

nicht sitzen o<strong>der</strong> liegen, wir werden we<strong>der</strong> müde noch<br />

betriebsam und hektisch, son<strong>der</strong>n werden uns weiterh<strong>in</strong><br />

mutig und selbstbewusst den Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

Zeit stellen. So wie wir es können!<br />

Die Kraft, die Ausdauer und die Geduld wird Gott<br />

schenken. Er selbst gibt uns <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kraft des Heiligen<br />

Geistes se<strong>in</strong>e Nähe <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Sohn Jesus Christus und<br />

wird die Ernte ermöglichen, die er bestimmt. Dazu<br />

werden wir treu und zuverlässig das Unsere beitragen<br />

<strong>–</strong> froh und voller Zuversicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> weltweiten<br />

katholischen Kirche!<br />

Pfarrer Andreas Weber<br />

2008 Unsere Neugefirmten pflanzen e<strong>in</strong>en Apfelbaum

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!