BeO-Zytig - Radio BeO
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Editorial<br />
<strong>Radio</strong> <strong>BeO</strong> über Satellit und DAB<br />
Liebe Mitglieder,<br />
oftmals werden wir gefragt, weshalb<br />
<strong>Radio</strong> <strong>BeO</strong> ausschliesslich<br />
über UKW zu hören sei, nicht<br />
aber über Satellit und DAB, dem<br />
«neuen» digitalen <strong>Radio</strong>system<br />
in der Schweiz.<br />
Die Verbreitung via Satellit war<br />
bisher für <strong>Radio</strong> <strong>BeO</strong> durch die<br />
Konzessionsbehörde verboten.<br />
Dies galt auch für die Verbreitung<br />
via DAB ausserhalb des Konzessionsgebietes<br />
(ganzes Berner<br />
Oberland bis zur Stadt Bern).<br />
Nach der Revision der <strong>Radio</strong>- und<br />
TV-Verordnung sind neu beide<br />
Verbreitungsarten ab 2011 auch<br />
für <strong>Radio</strong> <strong>BeO</strong> nach den rechtlichen<br />
Vorschriften grundsätzlich<br />
zugelassen.<br />
Das Problem bleibt jedoch nach<br />
wie vor die Kostenfrage: Die<br />
Verbreitung via Satellit ist sehr<br />
teuer, weil wegen der Möglichkeit<br />
eines Ausfalls des Satellitenkanals<br />
dauernd ein zweiter Kanal auf einem<br />
anderen Satelliten an der gleichen<br />
Position angemietet werden muss.<br />
Dies verursacht nach wie vor Kosten<br />
zwischen 500 000 und 1 Million<br />
Franken pro Jahr und übersteigt<br />
damit die finanziellen Möglichkeiten<br />
von <strong>Radio</strong> <strong>BeO</strong> bei Weitem.<br />
Die Verbreitung via DAB (bzw.<br />
DAB+, wie der aktuellste Standard<br />
in der Schweiz heisst) wird<br />
in den kommenden Jahren<br />
sicherlich auch ein Thema für<br />
<strong>Radio</strong> <strong>BeO</strong>, falls die Verbreitung<br />
der DAB-Empfangsgeräte weiter<br />
so fortschreitet. Der Ausbau des<br />
DAB-Sendernetzes geht voran,<br />
sodass in 2 bis 3 Jahren die Kapazität<br />
für die DAB-Verbreitung<br />
von <strong>Radio</strong> <strong>BeO</strong> vorhanden wäre.<br />
Neben der vergleichsweise<br />
schlechteren Tonqualität bleibt<br />
aber auch hier das Hauptproblem:<br />
<strong>Radio</strong> <strong>BeO</strong> entstehen für<br />
die DAB-Verbreitung zusätzliche<br />
Kosten von einigen hunderttausend<br />
Franken. Dieser Betrag<br />
muss zusätzlich zum gegenwärtigen<br />
Erlös allein durch <strong>Radio</strong>werbung<br />
erarbeitet werden, da der<br />
Gebührenanteil, den <strong>Radio</strong> <strong>BeO</strong><br />
bereits erhält, nicht für diesen<br />
Zweck verwendet werden darf.<br />
Noch ein Wort zu den DAB-Empfangsgeräten:<br />
Nach ausführlichen<br />
Tests konnten wir feststellen, dass<br />
der UKW-Empfang bei der Mehr-<br />
zahl der gegenwärtig erhältlichen<br />
DAB-UKW-Kombi-Empfangsgeräte<br />
ungenügend ist. Obwohl<br />
die meisten DAB-Empfänger auf<br />
dem Markt nach wie vor auch ein<br />
UKW-Empfangsteil besitzen, ist<br />
dies meist von miserabler Qualität.<br />
Deshalb ist der <strong>BeO</strong>-Empfang mit<br />
DAB-UKW-Empfängern in manchen<br />
Gebieten schlecht bis unmöglich,<br />
in denen bisher mit reinen<br />
UKW-Empfängern ein Empfang<br />
problemlos möglich war. Den<br />
Käufern von <strong>Radio</strong>empfängern<br />
wird deshalb (insbesondere in etwas<br />
schwierigen Empfangslagen)<br />
empfohlen, nach wie vor reine<br />
UKW-Empfangsgeräte statt der<br />
neuen DAB-UKW-Kombi-Empfänger<br />
anzuschaffen – solange solche<br />
noch erhältlich sind ...<br />
Thomas Morgenthaler-Jörin<br />
Präsident<br />
Ausgabe 4/2010 1