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ILLUMInations - Kunsthaus Zürich

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Magazin 2 · april 2011<br />

CHF 6.–<br />

12 Franz gertsch Jahreszeiten. Werke 1983 bis 2011<br />

22 Joseph Beuys Difesa della Natura<br />

28 roMan ondák Zeitreise<br />

34 schuBladenMuseuM Mini-Museum mit Maxi-Bestand<br />

37 JaM painting <strong>Kunsthaus</strong>nacht<br />

Aktuell


Das Raubkunsthaus?<br />

liebe Mitglieder der kunstgesellschaft<br />

Vielleicht haben Sie neulich die Artikel in der lokalen Presse verfolgt und sind auf<br />

ein wiederkehrendes thema gestossen, die sogenannte Raubkunst, die in vielen<br />

Museen und auch im kunsthaus <strong>Zürich</strong> vermutet wird. lassen Sie mich folgendes<br />

dazu sagen. Das kunsthaus <strong>Zürich</strong> hat bereits früh, in den 1980er Jahren,<br />

die Provenienzen aller Bilder untersucht, die zwischen dem Beginn der dreissiger<br />

und bis in die 1950er Jahre erworben worden sind. Die damaligen intensiven<br />

Recherchen wurden von Sammlungskonservator Christian klemm anhand der<br />

vollständig erhaltenen erwerbungsakten durchgeführt. Die Provenienzen können<br />

als nicht fragwürdig eingestuft werden. Die damals handelnden Personen der<br />

Zürcher kunstgesellschaft waren sich der besonderen politischen Situation und<br />

der damit zusammenhängenden Gefahren offensichtlich bewusst, und immer<br />

wieder gelang es dem kunsthaus, bedrohten Sammlern zu helfen. Man handelte<br />

verantwortungsvoll und kaufte nur, was unbedenklich schien. eine Bereicherung<br />

aufgrund einer individuellen Notlage eines Verkäufers ist nicht nachweisbar. es<br />

sind übrigens nicht allzu viele Werke, die damals in die Sammlung kamen, der<br />

Schwerpunkt lag auf der Schweizer kunst, und erwerbungen internationaler<br />

kunst waren die Ausnahme.<br />

Im Zusammenhang mit der erarbeitung des Gesamtkatalogs der Sammlung in<br />

den Jahren 2002 bis 2007 wurden die Akten erneut gesichtet, vor allem auch jener<br />

Werke, die als Geschenke seit den 1950er Jahren ans Haus kamen. Diese Praxis<br />

wird auch heute beibehalten. Die Provenienzen aller Werke sind heute publiziert<br />

und sind für jedermann einsehbar. erhalten wir, was gelegentlich vorkommt,<br />

eine Anfrage zur Provenienz eines bestimmten Werkes, so geben wir Auskunft,<br />

wenn ersichtlich ist, dass der Anspruch eines Rechtsnachfolgers berechtigt ist.<br />

es macht keinen Sinn (übrigens für kein Museum) Informationen zurückzuhalten,<br />

und es ist ein trugschluss zu glauben, Museen lebten in der Furcht oder<br />

könnten sich gar weigern, ein Werk abzugeben, das sich unrechtmässig in ihrem<br />

Besitz befindet! Alle Anfragen müssen, das entspricht nationalen und internationalen<br />

Gepflogenheiten, vertraulich behandelt werden. Sollte nachweisbar<br />

sein, dass die Zürcher kunstgesellschaft ein Werk zu unrecht besitzt, würde das<br />

Werk an die rechtmässigen eigentümer zurückgegeben. Übrigens gab und gibt<br />

es am kunsthaus keinen «politischen Persilschein» mit dem dieses kapitel abgeschlossen<br />

wäre. Wir beantworten jede Anfrage mit der gebotenen Sorgfalt und<br />

stellen die Informationen bereit, die zur Beantwortung nötig und hilfreich sind,<br />

um licht in die bereits lang zurückliegenden Vorgänge zu bringen.<br />

Dies als Information in der hier gebotenen kürze, wie wir am kunsthaus <strong>Zürich</strong><br />

mit diesem gleichermassen ernsten wie interessanten thema umgehen. und<br />

wenn Sie sich jetzt für die Herkunft der kunstwerke in unserer Sammlung interessieren,<br />

dann finden Sie das Nötige im Gesamtkatalog – der übrigens auch<br />

darüber hinaus ein anregendes und durchaus unterhaltsames kompendium ist!<br />

Mit einem herzlichen Gruss an Sie alle,<br />

Ihr Christoph Becker<br />

eDItoRIAl<br />

Foto © Markus Bühler-Rasom<br />

Titelbild<br />

Franz Gertsch, Gräser III, 1997<br />

(Ausschnitt), Mineralpigmente<br />

(in Dammarharz und Bienenwachs<br />

gebunden), auf ungrundierter<br />

Baumwolle, 290 × 290 cm<br />

Museum Franz Gertsch, Burgdorf<br />

© 2011 Franz Gertsch<br />

3


Gut Zu WISSeN<br />

6<br />

Biennale news kulturnews<br />

<strong>ILLUMInations</strong><br />

Das kunsthaus <strong>Zürich</strong> wurde temporär zum Zürcher Headquarter der<br />

Biennale Venedig 2011 umfunktioniert. Als Bice Curiger zur Direktorin<br />

der 54. Internationalen kunstausstellung la Biennale di Venezia erkoren<br />

wurde, hat sie ihr Ausstellungsprojekt «Deftig Barock» für das kunsthaus<br />

um ein Jahr verschoben. In ihrem Zürcher Büro arbeitet sie nun<br />

zusammen mit Giovanni Carmine, seinerseits Direktor der kunsthalle St.<br />

Gallen, und der jungen kunsthistorikerin tina Schneider an der Realisierung<br />

der Biennale, der wichtigsten Ausstellung des Jahres, unter dem<br />

titel IlluMInations.<br />

Ausgehend von ihrer langjährigen erfahrung als kuratorin der Gegenwartskunst<br />

am kunsthaus <strong>Zürich</strong>, dessen Sammlung 500 Jahre kunst<br />

umspannt, plant Bice Curiger drei Werke des venezianischen Malers tintoretto<br />

(1518-1594) einzubeziehen. Die Präsenz dieser Werke aus dem<br />

16. Jahrhundert, welche von fiebrig ekstatischem licht durchflutet sind,<br />

in einer Veranstaltung, die so ausgeprägt auf die zeitgenössische kunst<br />

ausgerichtet ist, soll die konventionen herausfordern – sowohl jene des<br />

Biennale Publikums als auch die des sogenannten Altmeisterpublikums.<br />

Die Biennale wird am 4. Juni 2011 ihre tore öffnen.<br />

Im Zürcher «Hauptquartier» der Biennale (v.l.n.r.): tina Schneider, Giovanni Carmine, Bice Curiger<br />

Foto Arthur Faust, © kunsthaus <strong>Zürich</strong><br />

Zoo-Aktion<br />

Der Zoo <strong>Zürich</strong> hat die Ausstellung<br />

«Ich bin ein tiger» eröffnet<br />

(bis 23. oktober). Wer im kunsthaus die<br />

Ausstellung «HundkatzeMaus» gesehen<br />

hat und den kassenzettel oder den<br />

Mitgliederausweis der Zürcher<br />

kunstgesellschaft vorlegt, erhält im<br />

Zoo einen Rabatt von CHF 5.–.<br />

Jahreskarteninhaber des Zoos und<br />

Zoo-Besucher erhalten umgekehrt<br />

im kunsthaus dieselbe Vergünstigung.<br />

Diese Aktion läuft vom 1. April<br />

bis 31. Juli 2011.<br />

Druckgrafik im Museum Franz Gertsch<br />

Während im kunsthaus <strong>Zürich</strong><br />

«Franz Gertsch. Jahreszeiten.<br />

Werke 1983 bis 2011» gezeigt wird,<br />

treffen im Museum Franz Gertsch<br />

in Burgdorf die Holzschnitte von Franz<br />

Gertsch auf jüngere Positionen.<br />

Christiane Baumgartner präsentiert<br />

ihre monumentalen Holzschnitte,<br />

während Philipp Hennevogl linol-<br />

schnitte ausstellt.<br />

Seit langem ist wieder einmal ein Raum<br />

dem monumentalsten Holzschnitt<br />

von Franz Gertsch vorbehalten:<br />

«Das grosse Gras», ein dreiteiliger<br />

Holzschnitt, der eine Breite von über<br />

acht Metern erreicht, wird in drei<br />

Ausführungen gezeigt.<br />

www.museum-franzgertsch.ch<br />

Mehr Tier und Natur gefällig?<br />

Im landesmuseum in <strong>Zürich</strong> findet<br />

noch bis zum 18. September eine<br />

Ausstellung zur Geschichte des<br />

WWF statt. Anlass ist das 50. Jubiläum<br />

der umweltschutzorganisation.<br />

www.wwf.landesmuseum.ch


kulturnews<br />

Neues im Audioguide<br />

Ab sofort sind auf dem Sammlungs-<br />

Audioguide des kunsthauses sieben<br />

Beiträge zur kunsthaus-Architektur von<br />

karl Moser zu finden.<br />

Giacometti Online und im Film<br />

Die Alberto Giacometti-Stiftung ist<br />

online. Auf Deutsch und englisch liefert<br />

die Website Informationen über die<br />

Stiftung sowie über das leben und Werk<br />

von Alberto Giacometti. Mit vielen<br />

Werk-Abbildungen.<br />

www.giacometti-stiftung.ch<br />

Der Filmemacher Roy oppenheim<br />

dokumentiert das 2010 im kunsthaus<br />

begonnene Forschungs- und Restaurierungsprojekt<br />

an den Gipsen Alberto<br />

Giacomettis. Die ca. 50-minütige<br />

audiovisuelle Dokumentation soll nach<br />

Abschluss des Projekts im Jahr 2014<br />

erhältlich sein, begleitet von einer<br />

Publikation.<br />

Kultur-Parkhaus<br />

Noch bis Dezember wird das Parkhaus<br />

Hohe Promenade, das auch von<br />

Besucherinnen und Besuchern des<br />

kunsthauses häufig benutzt wird,<br />

renoviert. Der eingang zur Rämistrasse<br />

erhält einen grosszügigen empfang.<br />

Die kernzone mit den liftanlagen sowie<br />

das Parkgeschoss 1 werden inskünftig<br />

ohne treppe direkt ebenerdig erreichbar<br />

sein. Zum Stadelhofen/Bellevue hin wird<br />

ein zweiter Fussgängereingang erstellt.<br />

Sämtliche Parkgeschosse werden<br />

etappenweise vollständig saniert und<br />

mit Bilderwelten von kunsthaus,<br />

Schauspielhaus, opernhaus, tonhalle<br />

und Zoo ausgestattet.<br />

shopping<br />

HR Giger, Porträt Friedrich Kuhn, 1972,<br />

© 2011 by HRGiger. All rights reserved<br />

Die wilden Sixties<br />

in <strong>Zürich</strong><br />

Gut Zu WISSeN<br />

Die Publikation dokumentiert drei Gesprächsrunden anlässlich der<br />

Friedrich kuhn-Ausstellung «Der Maler als outlaw» im kunsthaus <strong>Zürich</strong><br />

von Dezember 2008 bis März 2009.<br />

«Zeitzeugen» aus der Zürcher kultur der Sechzigerjahre diskutierten<br />

über «Wo war und was war die kunst?» und «Fehlt etwas in der neueren<br />

Schweizer kunstgeschichte?». Mit Jean-Christophe Ammann, Gabriela<br />

Christen, Bice Curiger, HR Giger, urban Gwerder, karl Jost, Dieter Meier,<br />

Fredi Murer, Georg Radanowicz, Hans Rudolf Reust, Doris Stauffer, Philip<br />

ursprung, David Weiss und Sissi Zöbeli.<br />

Mit einer einführung von Bice Curiger, und mit vielen schwarzweiss-Fotos<br />

aus den Sechzigerjahren illustriert. Herausgegeben vom kunsthaus<br />

<strong>Zürich</strong>, 56 Seiten, CHF 19.–/17.– Mitglieder. erhältlich im kunsthaus-<br />

Shop oder online unter www.kunsthaus.ch/shop.<br />

Auf Ihren nächsten Besuch – Mittwoch bis Freitag sogar bis 20 uhr –<br />

freuen sich die «Shopmaker».<br />

7


Franz Gertsch.<br />

Jahreszeiten<br />

Werke 1983 bis 2011<br />

10. Juni – 18. September 2011<br />

kurator: tobia Bezzola<br />

12


13<br />

1


2<br />

AuSStelluNGeN<br />

14


AuSStelluNGeN<br />

Das <strong>Kunsthaus</strong> <strong>Zürich</strong><br />

zeigt in einer retrospektiven<br />

Werkschau 30 grossformatige<br />

Gemälde und Holzschnitte<br />

von Franz Gertsch – einem<br />

der bedeutendsten Schweizer<br />

Künstler der Gegenwart.<br />

15


AuSStelluNGeN<br />

16<br />

3<br />

4


unter dem titel «Jahreszeiten» sind<br />

Franz Gertschs (*1930) zwischen 1983<br />

und 2011 entstandenen Arbeiten im<br />

grossen Ausstellungssaal versammelt.<br />

Höhepunkt ist der nun vollendete «Vier<br />

Jahreszeiten-Zyklus». Weltbekannt wurde<br />

Gertsch in den 1970er Jahren mit<br />

seiner hyperrealistischen Malerei. ein<br />

herausragendes Renommé hat er sich<br />

jedoch auch mit seinem in technik und<br />

Formaten einzigartigen Holzschnittwerk<br />

erworben. Die eröffnung der aktuellen<br />

Ausstellung fällt zusammen mit der Vollendung<br />

des magistralen «Vier Jahreszeiten-Zyklus».<br />

Dieser bildet den leitfaden<br />

für die Präsentation, welche weit über<br />

die jüngsten Bilder hinaus auch einen lückenlosen<br />

Rückblick auf Gertschs Schaffen<br />

seit 1983 bietet. Die 30 gemeinsam<br />

mit Franz Gertsch ausgewählten Werke<br />

finden in der Weite des grossen Ausstellungssaals<br />

des kunsthauses gebührend<br />

Platz: Auf einen Prolog folgen «Herbst»,<br />

«Winter», «Frühling» und «Sommer»<br />

in separaten, stimmungsvoll geprägten<br />

Räumen. Diesen vier Jahreszeiten-Bildern<br />

werden sämtliche seit 1983 entstandenen<br />

Gemälde sowie Holzschnitte<br />

zur Seite gestellt.<br />

Malerei aus sich selbst entwickelt<br />

Seit fünf Jahrzehnten arbeitet der Berner<br />

Maler und Holzschneider Franz Gertsch<br />

unbelastet von den Moden der Salons und<br />

der Biennalen. Manchmal hat sich sein<br />

Weg zufällig mit den Pfaden der trendsetter<br />

gekreuzt (Documenta V, 1972),<br />

dann schien er sich wieder weit davon zu<br />

entfernen. Für Gertschs kunst spielt dies<br />

keine Rolle. ob gefeiert und im Scheinwerferlicht,<br />

ob in der Abgeschiedenheit<br />

seines Ateliers in den Voralpen: Gertschs<br />

Malerei entwickelt sich aus sich selbst.<br />

er hat nie mit Metamalerei herumgetändelt<br />

wie seine gefeierten deutschen kollegen.<br />

Seine Bilder reden nicht über ihr<br />

Verhältnis zu anderen Bildern, sie klagen<br />

nicht, echte Malerei sei ausgestorben<br />

oder vielleicht erst in ferner Zukunft zu<br />

erwarten.<br />

Pinselstrich um Pinselstrich<br />

Bei Gertsch ist die bildnerische immer<br />

schon auch konzeptionelle Herausforderung.<br />

Die Fotovorlagen sind nichts<br />

als Sprungbretter, katalysatoren eines<br />

Prozesses der seiner eigenen, inneren<br />

logik folgt und auf absolute Stimmigkeit<br />

aller elemente zielt. Die strenge Disziplin<br />

des Schaffens enttäuscht dabei romantische<br />

erwartungen. Hier ist nichts wild<br />

und impulsiv. Wie ein Anstreicher hoch<br />

oben auf einem Gerüst, Stunde um Stunde,<br />

erfüllt Gertsch geduldig das Pensum<br />

seiner Arbeitstage – manchmal nur ein<br />

paar Quadratzentimeter – Pinselstrich<br />

um Pinselstrich mit gelassener Geduld.<br />

Die Reinheit des verwendeten Materials<br />

ist dabei ebenso Programm: Von den Farben,<br />

oft aus Mineralien wie lapislazuli,<br />

Azurit und Malachit hergestellt, über Bindemittel<br />

bis hin zu leinwand oder handgeschöpftem<br />

japanischem Papier wird<br />

alles sorgfältig ausgewählt und auf das<br />

Biografie<br />

AuSStelluNGeN<br />

1930 Geboren am 8. März in Mörigen,<br />

kanton Bern<br />

1947 – 50 Ausbildung in der Malschule<br />

Max von Mühlenen, Bern<br />

1969 erste grossformatige<br />

realistische Gemälde<br />

1970 Familien- und Gruppenszenen,<br />

«Situations»-Porträts<br />

1972 teilnahme an der Documenta V,<br />

kassel<br />

1976 umzug nach Rüschegg<br />

1978 teilnahme an der Biennale<br />

in Venedig<br />

1980 Beginn der Porträt-Serie<br />

mit Selbstbildnis; es folgen «Irene»,<br />

«tabea», «Verena», «Christina»,<br />

«Johanna»<br />

1986 Gibt vorübergehend die<br />

Malerei auf; erste grossformatige<br />

Holzschnitte<br />

1994 Wiederaufnahme der Malerei;<br />

bis 1999 entstehen «Gräser I-IV»<br />

sowie «Silvia» (1997/98)<br />

1997 träger des kaiserrings Goslar<br />

1999 einzelpräsentation auf der<br />

Biennale in Venedig<br />

2002 eröffnung des Museum Franz<br />

Gertsch in Burgdorf<br />

2005 Retrospektive im Museum Franz<br />

Gertsch und im kunstmuseum Bern,<br />

weitere Stationen der Ausstellung<br />

sind Aachen, tübingen und Wien<br />

(2006)<br />

2007 Beginn des Vier Jahreszeiten-<br />

Zyklus mit dem Gemälde «Herbst»<br />

(2008), es folgen «Sommer» (2009)<br />

und «Winter» (2009)<br />

2011 Fertigstellung des «Frühling»<br />

Foto © Dominique uldry<br />

17


5<br />

AuSStelluNGeN<br />

Werk abgestimmt. «Herbst», «Sommer»<br />

und «Winter» sind mit selbst hergestellten<br />

Farben (Pulverpigmente mit Acryl-<br />

emulsion gebunden) auf ungrundierte<br />

Baumwolle (Cotton Duck) gemalt, für das<br />

Frühlingsbild verwendete Gertsch eitemperafarbe<br />

.<br />

Neue Dimensionen<br />

Als völlig singulär kann Gertschs Holzschnittwerk<br />

gelten. In einer bisher unbekannten<br />

Präzision der Ausführung – das<br />

gilt für das Stechen ebenso wie für das<br />

Drucken – und in Monumentalformaten,<br />

die an die Grenzen des Machbaren<br />

bei der Papierherstellung stossen, hat<br />

Gertsch diesem traditionellen Medium<br />

neue Dimensionen erschlossen.<br />

unterstützt von Swiss Re – Partner für<br />

zeitgenössische kunst.<br />

18<br />

Katalog<br />

Die Beiträge im katalog (kerber-<br />

Verlag, 112 S., 30 Abb.) stammen<br />

von Jean-Christophe Ammann,<br />

tobia Bezzola, klaus Albrecht<br />

Schröder, Harald kunde und Guido<br />

de Werd. Die Publikation wird in<br />

deutscher sowie englischer Auflage<br />

im kunsthaus-Shop erhältlich sein.<br />

Veranstaltung<br />

Im Rahmen des «Meet the artist<br />

day» der Zürcher Festspiele wird<br />

über die kunst von Franz Gertsch<br />

diskutiert. Am 25. Juni um 13 uhr<br />

treffen im Zürcher Restaurant<br />

Metropol die kunsthistoriker<br />

Jean-Christophe Ammann und Philip<br />

ursprung (Prof. für kunst- und<br />

Architekturgeschichte am Institut<br />

gta der etH <strong>Zürich</strong>) aufeinander.<br />

eintritt frei.<br />

1 Frühling, 2011<br />

eitempera auf ungrundierter Baumwolle,<br />

325 × 480 cm<br />

Besitz von Franz Gertsch & Maria<br />

Gertsch-Meer, © 2011 Franz Gertsch<br />

2 Johanna I, 1984<br />

Acryl auf ungrundierter Baumwolle,<br />

330 × 340 cm<br />

Privatsammlung, © 2011 Franz Gertsch<br />

3 Sommer, 2009<br />

Acryl auf ungrundierter Baumwolle,<br />

325 × 480 cm<br />

Besitz von Franz Gertsch & Maria<br />

Gertsch-Meer, © 2011 Franz Gertsch<br />

4 Winter, 2009<br />

Acryl auf ungrundierter leinwand,<br />

325 × 480 cm<br />

Besitz von Franz Gertsch & Maria<br />

Gertsch-Meer, © 2011 Franz Gertsch<br />

5 Maria, 2001<br />

Holzschnitt (3 Platten), je 305 × 152 cm<br />

Handabzug Nr. 2 auf kumohadamashi-<br />

Japanpapier von Heizaburo Ivano, 380 ×<br />

276 cm, zusammengesetzt 380 × 566 cm,<br />

Blau (leicht vergraut)<br />

Besitz von Franz Gertsch & Maria<br />

Gertsch-Meer, © 2011 Franz Gertsch


22<br />

Joseph Beuys an der<br />

Documenta VI in kassel, 1977<br />

Foto: Buby Durini


AuSStelluNGeN<br />

Joseph Beuys<br />

Difesa della Natura<br />

13. Mai – 14. August 2011<br />

kurator: tobia Bezzola<br />

Unter dem Titel «Difesa della<br />

Natura» präsentiert das<br />

<strong>Kunsthaus</strong> einen umfassenden<br />

Werkkomplex von Joseph<br />

Beuys mit weit über hundert<br />

Skulpturen, Objekten,<br />

Fotografien und Arbeiten auf<br />

Papier.<br />

Angelpunkt der Präsentation ist die majestätische<br />

Installation «olivestone»,<br />

die sich seit 1992 in der Sammlung des<br />

kunsthauses befindet. Sie wird erstmals<br />

im umfassenden kontext ihrer entstehung<br />

gezeigt.<br />

Über viele Jahre weilte Joseph Beuys<br />

(1921 – 1986) immer wieder in Bolognano,<br />

einem kleinen Bergdorf in den südlichen<br />

Abruzzen, wo seine Freunde Baron und<br />

Baronessa Giuseppe (Buby) und lucre-<br />

zia Durini ein landgut besassen. Beuys’<br />

Aktivitäten in diesem ort nahmen bald<br />

die Gestalt verschiedener langfristiger<br />

künstlerisch-politisch-ökologischer<br />

Projekte an. Von 1973 bis 1985 entstanden<br />

in Bolognano Plastiken, Zeichnungen,<br />

Fotografien, Videos, tonbänder,<br />

Wandtafelzeichnungen und Drucke, welche<br />

Beuys’ mannigfaltige Aktivitäten vor<br />

ort instrumentierten und begleiteten.<br />

Diese Zeugnisse sind dank des persönlichen<br />

engagements der Baronessa lucrezia<br />

De Domizio Durini vollumfänglich<br />

erhalten geblieben und werden nun erstmals<br />

umfassend präsentiert.<br />

Die Ausstellung demonstriert, dass der<br />

Zweck seiner künstlerischen tätigkeiten<br />

für Beuys letztendlich nicht in der Herstellung<br />

von objekten bestand. Vielmehr<br />

erweiterte Beuys für sich den Begriff<br />

der plastischen Arbeit in einer Weise,<br />

dass deren eigentlicher Gegenstand der<br />

Mensch, die menschliche Gesellschaft<br />

sein sollte. Seine plastische (d.h. den<br />

Menschen «bildende» im weitesten Sinne)<br />

Arbeit sollte der dem Materialismus<br />

verfallenen westlichen Welt zu einer neuen,<br />

naturbewussten, befreiten, sozialen<br />

und basisdemokratischen lebensform<br />

verhelfen. Dieser utopische Horizont<br />

eines erneuerten sozialen organismus<br />

bildete den eigentlichen Fluchtpunkt all<br />

seiner vielfältigen künstlerischen und<br />

didaktischen tätigkeiten; ihr Resultat ist<br />

das in Beuys’ Verständnis überhaupt einzige<br />

der Anstrengung werte kunstwerk,<br />

die «Soziale Plastik». es versteht sich,<br />

dass einem solchen kunstbegriff entsprechend<br />

bei Beuys auch Werkformen,<br />

die traditionellerweise eher als peripher<br />

gelten mögen, zentrale Bedeutung gewinnen.<br />

Insbesondere seine Auflagenobjekte,<br />

von denen er mit und für lucrezia<br />

De Domizio über 25 produzierte, zählten<br />

23


AuSStelluNGeN<br />

1<br />

2<br />

3 6<br />

24<br />

4<br />

5 8<br />

7


für Beuys zu den wichtigsten Vehikeln<br />

der Verbreitung seiner Gedanken. Diese<br />

Multiples sollten als «kondensationskerne»<br />

dienen. In ihnen paraphrasierte<br />

Beuys die Inhalte seiner Aktionen und<br />

politischen Aktivitäten, sie sollten als<br />

transportable Monumente seine Ideen in<br />

die Welt und das Bewusstsein der Menschen<br />

tragen.<br />

Difesa della Natura<br />

Die Ausstellung nimmt das magistrale<br />

Werk «olivestone», das dem kunsthaus<br />

<strong>Zürich</strong> 1992 von Buby und lucrezia Durini<br />

geschenkt wurde, zum Anlass, um<br />

Beuys’ Aktionen und Aktivitäten in Bolognano<br />

in erinnerung zu rufen. Auf<br />

einen ersten Besuch im oktober 1972<br />

folgt zwei Jahre später die erste wichtige<br />

Aktion vor ort, «Incontro con Beuys»,<br />

eine Diskussionsveranstaltung, in deren<br />

Verlauf Wandtafelzeichnungen und eine<br />

Skulptur entstehen. Im Dezember 1976<br />

und im Februar 1978 finden Veranstaltungen<br />

und Aktionen statt, welche die<br />

erneuerung der landwirtschaft zum<br />

thema haben. Das führt nach vielen weiteren<br />

Besuchen von Beuys im Mai 1982<br />

zum Projekt «Difesa della Natura». Der<br />

künstler beginnt, ein 15 Hektar gros-<br />

ses Gelände mit 7000 vom Aussterben<br />

bedrohten Sträuchern und Bäumen zu<br />

bepflanzen und nennt den Hain «Piantagione<br />

Paradise». Am 13. Mai 1984 pflanzt<br />

Beuys seinem Atelier in Bolognano gegenüber<br />

die erste italienische eiche der<br />

Plantage als Symbol des gesamten abruzzesischen<br />

Projekts. eine Diskussionsveranstaltung<br />

mit dem titel «Difesa<br />

della Natura» erläutert es, vertieft es<br />

und sichert seine Fortführung. Der titel<br />

(«Verteidigung der Natur») darf hierbei<br />

nicht nur in ökologischem Sinne verstanden<br />

werden, sondern will vor allem<br />

unter anthropologischem Gesichtspunkt<br />

gelesen werden: Schutz des Menschen,<br />

der menschlichen Natur, der kreativität<br />

und der menschlichen Werte.<br />

Gefördert durch die Art Mentor Foundation<br />

lucerne und die ernst von Siemens<br />

kunststiftung.<br />

AuSStelluNGeN<br />

Publikation<br />

Gemeinsam mit dem Verlag electa<br />

(Mailand) gibt das kunsthaus <strong>Zürich</strong> zur<br />

Ausstellung unter dem titel «Beuys<br />

Voice» eine von lucrezia De Domizio<br />

betreute über 960 Seiten starke<br />

begleitende Publikation auf Deutsch,<br />

englisch und Italienisch heraus. Das<br />

Buch fasst die Beiträge zahlreicher<br />

namhafter Autoren zusammen, die sich<br />

über die Jahre Beuys und seiner<br />

«Difesa della Natura» gewidmet haben<br />

(Pierre Restany, Harald Szeemann,<br />

Felix Baumann, Johannes Stüttgen<br />

u.v.a.m.). es dokumentiert und<br />

kommentiert aber vor allem in<br />

umfassender Weise den jahrzehnte-<br />

langen einsatz der Baronin lucrezia<br />

De Domizio Durini für das Werk von<br />

Joseph Beuys. In einem Interview mit<br />

tobia Bezzola berichtet sie von ihrer<br />

Freundschaft mit dem künstler, den<br />

gemeinsamen Aktionen und von ihrem<br />

unermüdlichen einsatz für<br />

die Verbreitung seiner kunst und<br />

Philosophie nach seinem tod.<br />

1 Schaufel, 1983<br />

Von Hand geschmiedetes eisen und Buchenholz,<br />

135 × 30 x14 cm, mit Brandstempel<br />

«7000 eICHeN»<br />

edition l.D.D., © 2011 Prolitteris, <strong>Zürich</strong><br />

2 Getreide-Sortiermaschine – gegen den<br />

Hunger auf der Welt, 1984, Holz, eisen und<br />

Getreide, 137 × 240 × 70 cm, © 2011 Prolitteris,<br />

<strong>Zürich</strong><br />

3 Schirm, 1984<br />

Holz, mehrfarbige Seide, Metall, 100 × 97 cm<br />

© 2011 Prolitteris, <strong>Zürich</strong><br />

4 Rose für direkte Demokratie, 1977<br />

Rose in Messglas auf originalem 1920er-Jahre<br />

Marmortisch, © 2011 Prolitteris, <strong>Zürich</strong><br />

5 Brandstempel «7000 EICHEN», 1983<br />

Holz und eisen, 32 × 4,2 cm<br />

© 2011 Prolitteris, <strong>Zürich</strong><br />

6 Olivestone, 1984<br />

kalkstein, olivenöl, diverse Masse<br />

kunsthaus <strong>Zürich</strong>, © 2011 Prolitteris, <strong>Zürich</strong><br />

7 «Difesa della Natura», 1984<br />

Foto: Buby Durini, offsetdruck, 60 × 82 cm<br />

edition l.D.D., © 2011 Prolitteris, <strong>Zürich</strong><br />

8 Mach den Mund weit auf – Apri bene la bocca,<br />

1978, offsetdruck, 8 × 31,5 cm<br />

Produziert anlässlich der Diskussion<br />

«Fondazione per la Rinascita dell’Agricoltura»<br />

in Pescara, 12. Februar 1978<br />

© 2011 Prolitteris, <strong>Zürich</strong><br />

25


Roman ondák, Star City, 2003<br />

Magazin-Ausschnitt, 18,8 × 17 cm<br />

Sammlung Jörg Johnen, Berlin<br />

© Roman ondák


Roman<br />

Ondák<br />

10. Juni – 28. August 2011<br />

eröffnung: Freitag 10. Juni, 19 uhr<br />

kuratorin: Mirjam Varadinis<br />

Das <strong>Kunsthaus</strong> <strong>Zürich</strong> zeigt<br />

als erstes Museum in der<br />

Schweiz eine Einzelausstellung<br />

dieses vielversprechenden<br />

slowakischen Künstlers.<br />

An der Venedig Biennale vor zwei Jahren<br />

gab es eine Arbeit in den Giardini, über<br />

die alle geredet haben. es war der Beitrag<br />

von Roman ondák (*1966) für den<br />

Pavillon der tschechischen und Slowakischen<br />

Republik. Wer den Pavillon aufsuchte<br />

und nicht aufpasste, riskierte, die<br />

Arbeit zu verpassen – so einfach und fein<br />

war der eingriff. Denn ondák zog ganz<br />

einfach den Garten ins Innere des Pavillons<br />

weiter und verwischte so die Grenzen<br />

von Innen und Aussen. kaum war<br />

man drin, war man schon wieder draus-<br />

sen, und fragte sich verwundert: «War<br />

denn da überhaupt ein Pavillon? und war<br />

denn da überhaupt kunst?» Also kehrte<br />

man wieder zurück und war mittendrin<br />

in der Arbeit «loop» (2009) von Roman<br />

ondák.<br />

AuSStelluNGeN<br />

Diese intelligenten und unspektakulären<br />

eingriffe, die unsere erwartungen durchkreuzen<br />

und auf spielerisch leichte Weise<br />

die Wahrnehmung hinterfragen, sind<br />

charakteristisch für den 1966 geborenen<br />

und in Bratislava lebenden künstler. er<br />

gehört zu den wichtigsten Vertretern<br />

einer jungen Generation von konzeptkünstlern<br />

und hat sich in den letzten Jahren<br />

mit Beteiligungen an wichtigen internationalen<br />

Gruppenausstellungen sowie<br />

einzelausstellungen in renommierten<br />

Institutionen wie dem MoMA, New York,<br />

oder der tate Modern, london, einen<br />

Namen gemacht. Gerade kürzlich wurde<br />

Roman ondák sowohl für die diesjährige<br />

Venedig-Biennale wie auch die Documenta<br />

2012 eingeladen. es ist daher erfreulich,<br />

dass das kunsthaus <strong>Zürich</strong> als<br />

erstes Museum in der Schweiz eine einzelausstellung<br />

dieses vielversprechenden<br />

slowakischen künstlers zeigen kann.<br />

umso mehr, als Roman ondák eine lange<br />

Geschichte mit <strong>Zürich</strong> verbindet: bereits<br />

1994 / 1995 war er als Artist in Residence<br />

in der Binz 39 und lebte 2000 erneut ein<br />

29


AuSStelluNGeN<br />

paar Monate hier im Rahmen eines Stipendiums<br />

des Collegium Helveticum.<br />

Measuring the Universe<br />

Roman ondák arbeitet mit ganz unterschiedlichen<br />

Medien. Je nach kontext<br />

entstehen Zeichnungen, Fotografien,<br />

Installationen und auch ephemere oder<br />

performative Werke, wie z.B. die 2009 im<br />

MoMA gezeigte Arbeit «Measuring the<br />

universe» (2007). Zu Beginn der Ausstellung<br />

traten dort die Besucherinnen und<br />

Besucher in einen im wörtlichen Sinne<br />

«White Cube», nämlich einen leeren<br />

Raum mit weissen Wänden. Wer in den<br />

Raum kam, wurde von den Aufsichten gefragt,<br />

ob er seine körpergrösse messen<br />

und die Masse auf einer von ihm selbst<br />

gewählten Stelle auf der Wand notieren<br />

lassen wollte. So entstand im laufe der<br />

Wochen eine Wolke von Strichen, Zahlen<br />

und Buchstaben, die sich ständig verdichtete<br />

– sozusagen ein kollektives «I was<br />

here», das sich in der Masse allerdings<br />

wieder auflöste.<br />

einzelausstellungen sind für ondák mehr<br />

30<br />

1 2<br />

als einfach eine Präsentation seiner Werke.<br />

er versteht sie immer als ein konzeptuell<br />

zusammenhängendes Ganzes, in<br />

dem alles aufeinander Bezug nimmt und<br />

sich gegenseitig ergänzt. Daher entwickelt<br />

er jede Ausstellung wieder neu für<br />

sich und anders. Natürlich gibt es Verbindungen<br />

zwischen den verschiedenen<br />

Präsentationen und den einzelnen Arbeiten,<br />

doch mit jeder Ausstellung schafft<br />

ondák ein neues universum, das mit dem<br />

jeweils spezifischen (räumlichen) kontext<br />

in einen Dialog tritt und um eine zentrale<br />

Idee kreist.<br />

Sputnik als zentrales Motiv<br />

Für seine erste einzelausstellung in der<br />

Schweiz konzipiert Roman ondák eine<br />

Reihe neuer Werke, die exklusiv hier zu<br />

sehen sein wird. Die Arbeiten nehmen<br />

grundlegende themen von ondáks Schaffen<br />

auf und führen diese auf spannende<br />

Weise weiter. es geht um Zeit und Geschichte,<br />

Imagination, Mythos und Wahrheit,<br />

aber auch um das thema Skulptur<br />

und den künstlerischen Schaffenspro-<br />

zess. Diese Ansätze verknüpft der künstler<br />

– wie so oft – mit Überlegungen zum<br />

Verhältnis zwischen Ausstellungsraum<br />

und Besucher bzw. Fragen des räumlichen<br />

erfahrens.<br />

Zentrales Motiv und Ausgangspunkt für<br />

die Ausstellung ist der Satellit Sputnik,<br />

der am 4. oktober 1957 als erster Satellit<br />

überhaupt in die erdumlaufbahn geschickt<br />

wurde. Dies war der Startschuss<br />

für die sowjetische Raumfahrt und die<br />

entdeckung des universums im Allgemeinen.<br />

92 tage nach dem Start verglühte<br />

der Satellit beim Wiedereintritt in die erdatmosphäre.<br />

Dennoch wurde Sputnik zum<br />

Sinnbild des technischen Fortschritts und<br />

noch heute erinnert sich jeder an seine<br />

Form: eine kugel mit vier langen Antennen.<br />

Inzwischen sind mehr als 50 Jahre<br />

vergangen, und die Zeiten haben sich geändert.<br />

Heute kreisen zahlreiche Satelliten<br />

rund um die erde, von diesen kennen<br />

wir weder Namen noch Form, und sie<br />

sind auch längst keine Symbole mehr für<br />

den Fortschritt. trotz aller Begeisterung<br />

über die Internetkommunikation ist unser


Verhältnis gegenüber den Satelliten und<br />

der Idee einer ständigen Überwachung<br />

heute immer auch kritisch.<br />

Bei der Geschichte von Sputnik geht es<br />

natürlich auch um die Geschichte von<br />

ost und West – und das ist etwas, das in<br />

Roman ondáks Werk immer wieder einfliesst.<br />

es geht aber in einem weiteren<br />

Sinne um einen entscheidenden Moment<br />

in der Geschichte der Menschheit, der tief<br />

im kollektiven Gedächtnis verankert ist.<br />

und genau bei diesen symbolhaften Momenten<br />

und der Vorstellung, die wir davon<br />

haben bzw. uns davon machen, setzt<br />

ondák an. Für die zentrale Arbeit der<br />

Ausstellung lädt er beispielsweise zehn<br />

künstler ein, Modelle und Skulpturen des<br />

Sputniks herzustellen, die ihren Vorstellungen<br />

des Satelliten entsprechen. Solche<br />

kollaborationen sind ganz charakteristisch<br />

für ondák. er hat schon früher<br />

mit kindern und anderen laien zusammengearbeitet.<br />

Ganz der konzeptkünstler,<br />

stellt er mit dieser Vorgehensweise<br />

nicht nur den Status des künstlers und<br />

des künstlerischen Schaffensprozesses<br />

3<br />

in Frage, sondern auch jene des originals<br />

und der künstlerischen Handschrift.<br />

Insgesamt 96 kleine Sputniks sollen für<br />

die Ausstellung entstehen und im Raum<br />

rundherum angebracht werden. Die Zahl<br />

96 leitet sich von der Zeit ab, die der Satellit<br />

Sputnik für eine erdumdrehung<br />

brauchte, nämlich 96 Minuten. Zeit und<br />

Reisen bzw. Zeitreisen, sind wiederum<br />

zentrale themen von Roman ondáks<br />

Werk.<br />

Die im Mittelpunkt stehende Sputnik-<br />

Installation befasst sich mit dem thema<br />

Skulptur – damit und mit anderen eigens<br />

angefertigten Werken schlägt ondák<br />

eine Brücke zu den Plastiken von Alberto<br />

Giacometti, die in unmittelbarer Nachbarschaft<br />

der Ausstellung zu sehen sein<br />

werden.<br />

Doch darüber sei noch nicht mehr verraten<br />

– kommen Sie und schauen Sie selbst!<br />

AuSStelluNGeN<br />

unterstützt von Swiss Re – Partner für<br />

zeitgenössische kunst sowie durch die<br />

Stanley thomas Johnson Stiftung und die<br />

Dr. Georg und Josi Guggenheim-Stiftung.<br />

1 Briefmarke aus dem Jahr 1957<br />

Vorbereitungsmaterial für<br />

Installation im kunsthaus<br />

Courtesy der künstler, © Roman ondák<br />

2 Measuring the Universe, 2007<br />

Performance im Museum of Modern Art,<br />

New York, 2009<br />

Collection MoMA, New York, © Roman ondák<br />

3 Loop, 2009<br />

Installation im Pavillon der tschechischen<br />

und Slowakischen Republik, 53. Venedig<br />

Biennale, 2009<br />

Courtesy gb agency, Paris, Galerie Janda, Wien,<br />

Johnen Galerie, Berlin, © Roman ondák<br />

31


Aktuell<br />

Mini-Museum<br />

mit Maxi-Bestand<br />

13. Mai – 4. September 2011<br />

34


Das restaurierte Schubladenmuseum<br />

von Herbert Distel kann in<br />

der Sammlung des <strong>Kunsthaus</strong>es<br />

besichtigt werden.<br />

1970 eröffnete Herbert Distel sein leeres Museum: ein Schubladenturm<br />

für Nähseide, den er mit der Spritzpistole zum Modell<br />

eines Art Déco-Wolkenkratzers<br />

umfunktioniert hatte.<br />

Anschliessend füllte er in sieben<br />

Jahren die 500 Zimmer, jedes 57 ×<br />

48 mm gross und 43 mm hoch, mit<br />

500 kunstwerken, die 500 künstler<br />

eigens dafür schufen und ihm<br />

schenkten: von Picasso und Miró<br />

über Duchamp und Beuys bis zu<br />

Warhol und tinguely und die damals<br />

jungen Concept-Artisten. 1979<br />

schenkte Herbert Distel dies vollständigste<br />

Museum der kunst des<br />

dritten Viertels des 20. Jahrhunderts<br />

dem kunsthaus <strong>Zürich</strong>. Seither wurde<br />

es weltweit ausgestellt, letztmals<br />

im Museum of Modern Art in New<br />

York, doch im kunsthaus selber war<br />

es nun schon länger nicht mehr zu<br />

sehen.<br />

Kunst- und Wunderkammer<br />

Man kann das Schubladenmuseum<br />

in eine grosse tradition stellen, die<br />

bis in die kunst- und Wunderkammern<br />

der Renaissance zurückreicht.<br />

In kostbaren kabinettschränken vergegenwärtigten<br />

umfassende Mustersammlungen<br />

den ganzen kosmos.<br />

Das kleines Stillleben in der<br />

kunsthaus-Sammlung von Jacques Fotos lutz Hartmann, © kunsthaus <strong>Zürich</strong><br />

SAMMluNG<br />

linard mit Muscheln um ein zierliches Schubladenkästchen<br />

bietet einen Abglanz solchen Sammelns. Doch Gemälde von<br />

tizian oder Skulpturen von Michelangelo kann man sich in diesem<br />

Miniatur-Format schlecht vorstellen: erst die individuelle<br />

Zuspitzung der kunstproduktion im Avantgardismus des 20.<br />

Jahrhunderts, wo jeder künstler seine eigene kunst-Sorte,<br />

sein eigenes konzept entwickelt, lässt in der winzigen Probe<br />

die ganze Intention aufscheinen. Marcel Duchamp, der Vater<br />

solcher concept art, schuf in der «Boîte en valise» mit Reduktionen<br />

seiner Arbeiten ein Reisemuseum;<br />

nicht von ungefähr dürfte es<br />

Distels wichtigste Inspirationsquelle<br />

gewesen sein.<br />

Film und interaktiver Spaziergang<br />

Nun ist das Schubladenmuseum in<br />

die Jahre gekommen; viele dieser<br />

Miniaturen bedurften einer Auffrischung.<br />

Vor allem die verschiedenen<br />

klebstoffe begannen sich aufzulösen,<br />

liessen die Werke von den<br />

Wänden fallen, bluteten fleckig aus.<br />

Anja Schlegel konnte es mit Hilfe der<br />

kunsthaus-Restauratoren und der<br />

kollegen der Hochschule Bern nach<br />

weitläufigen Abklärungen in minutiöser<br />

kleinarbeit wieder in ordnung<br />

bringen. Wiederum wurde dies ermöglicht<br />

durch die Bank Julius Bär,<br />

die bereits Herbert Distel bei der errichtung<br />

des Schubladenmuseums<br />

grosszügig unterstützt hatte. Überdies<br />

liess Julius Bär einen Film über<br />

die Restaurierung und einen virtuellen<br />

Rundgang durch das Museum<br />

herstellen. So kann denn das kunsthaus<br />

<strong>Zürich</strong> die Schubladen wieder<br />

ausbreiten und in neuer Weise zum<br />

eintauchen in diese unglaublich<br />

vielgestaltene kunstwelt einladen.<br />

35


Sounds like<br />

painting<br />

<strong>Kunsthaus</strong>nacht «Jam Painting». Malen zu<br />

Live-Musik eines DJs feiert Premiere in der<br />

Schweiz – am Samstag, 21. Mai, 19 – 24 Uhr<br />

Wer an der Jam Painting-Session mitmacht,<br />

an der DJ Minus 8 auflegt, bekommt<br />

Schutzkleidung, Farbe, Roller<br />

und Pinsel gestellt. ein Dialog zwischen<br />

allen Beteiligten entsteht.<br />

Malt man schneller wenn die Beatfrequenz<br />

steigt? Wie wird DJ Minus 8 den<br />

Malstil beeinflussen? und reagiert der<br />

live-DJ auf die Gesten des Publikums,<br />

auf die Farb- und Formwelten, die vor<br />

seinen Augen entstehen?<br />

Wer selbst nicht malt, kann titel vorschlagen<br />

oder aufschreiben, was ihm<br />

beim Betrachten des fertigen Bildes<br />

durch den kopf geht. Digital dokumentiert<br />

wandert die Produktion später ins<br />

Internet, zusammen mit Soundfiles der<br />

gespielten Musikstücke.<br />

Pinsel(Führungen)<br />

kreative Pausen können mit Führungen<br />

durch die Sammlung ausgefüllt werden.<br />

eine Pinselführung oder eine Farbwahl<br />

wird beispielsweise im Werk von edvard<br />

Munch als Ausdruck der Gefühle betrachtet,<br />

die den ganzen einsatz des körpers<br />

erfordern. konzentriert und nach<br />

Regeln der Farblehre hingestrichelt hin-<br />

gegen erscheint der Malgestus bei Giovanni<br />

Segantini; ohne Struktur, beinahe<br />

industriell gefertigt bei Piet Mondrian,<br />

als freier Ausdruck der emotionen bei<br />

Jackson Pollock.<br />

Wie ein Bild in den ohren des Betrachters<br />

klingt, ist in der klanginstallation<br />

der kantonsschule Rämibühl zu erleben<br />

– sozusagen als «warm up», bevor DJ Minus<br />

8 das kunsthaus beschallt.<br />

Blick hinter die Kulissen<br />

An den Atelier-Besuchen wird demonstriert,<br />

welche Herausforderung es ist,<br />

kunst zu konservieren, die sich bewegt,<br />

oder die Spuren der Bewegung aus ihrem<br />

entstehungsprozess zurückbehalten hat.<br />

Das team der Museums-technik tut alles,<br />

um keinen Staub aufzuwirbeln und Farben<br />

dort zu behalten, wo sie hingehören.<br />

Jackson Pollock Filmdoku<br />

Im Filmraum gelangt eine selten gezeigte<br />

künstler-Dokumentation über Jackson<br />

Pollock zur Aufführung (Regie: Paul<br />

Falkenberg, Musik: Morton Feldman).<br />

unterstützt von Accenture.<br />

kuNStHAuSNACHt<br />

Woher kommt Jam Painting?<br />

Jam Painting ist eine konversation<br />

zwischen künstlern. Seit 1998<br />

experimentieren künstler in Paris<br />

mit diesem Format. Ähnliche<br />

Formen praktizierte die Gruppe<br />

«CoBrA» ende 40er/Anfang 50er<br />

Jahre. In der Musik ist der Begriff<br />

der Jam Session durch den Jazz<br />

geprägt.<br />

Welche Musik spielt Minus 8?<br />

Claude Debussy – «Prélude à<br />

l’Après-Midi d’un Faune»,<br />

ennio Morricone – «Indagine»,<br />

Dave Angel – «Airbourne» (Carl<br />

Craig Remix), Joao Gilberto – «estate,<br />

Quiet Village» – «Broken<br />

Promises», Barry White – «Your<br />

love: So Good I Can taste It»,<br />

selber arrangierte Stücke wie<br />

«Close Your eyes» u.v.a.m.<br />

Programm und Zeiten unter<br />

www.kunsthaus.ch<br />

Illustration: Gestalten AG<br />

37


SPoNSoRING<br />

Foto Arthur Faust, © kunsthaus <strong>Zürich</strong><br />

Partner fürs Leben?<br />

Seit 1991 unterstützt die Credit Suisse das <strong>Kunsthaus</strong> <strong>Zürich</strong>.<br />

Über den kern des engagements und die<br />

zukünftige Ausrichtung sprachen toni<br />

krein und Mira Song mit Björn Quellenberg.<br />

BQ War das kunsthaus das erste Museum,<br />

das von der Credit Suisse eine unterstützung<br />

erhielt?<br />

MS Also ich würde sagen, das kunsthaus<br />

gehört sicher zu den ersten, die wir ins<br />

Sponsoring eingebunden haben. Aber<br />

das Museum Rietberg unterstützen wir<br />

z.B. schon seit den 50er Jahren, wenn<br />

auch in einer anderen Form.<br />

TK Die kulturengagements der Credit<br />

Suisse gehen weit in die Gründerjahre<br />

der Bank zurück. Damals hat man sich<br />

40<br />

ganz automatisch für die Stadt engagiert<br />

und damit gesellschaftliche Verantwortung<br />

übernommen. Dazu gehörten<br />

selbstverständlich auch die Museen. unterstützungen<br />

gab es nicht nur in Form<br />

von Geld, sondern auch in Form von<br />

persönlichem engagement. Da haben<br />

beispielsweise Repräsentanten des unternehmens<br />

ehrenamtliche Funktionen<br />

in verschiedenen Institutionen übernommen.<br />

BQ Also ähnlich wie heute, wo exponenten<br />

der Credit Suisse im Vorstand der<br />

kunstgesellschaft die Geschicke des<br />

kunsthauses begleiten.<br />

MS Genau. Solche Beziehungen durchlaufen<br />

ja verschiedene entwicklungsstu-<br />

fen. Heute können wir auf eine 20-jährige<br />

Sponsoringbeziehung mit dem kunsthaus<br />

zurückblicken – ein Jubiläum, das<br />

uns sehr freut!<br />

TK Dabei geht es nicht mehr nur um leistung<br />

und Gegenleistung, sondern darum,<br />

dass man diese Partnerschaft mit leben<br />

anfüllt, dass man sich gegenseitig zu<br />

leistungen anspornt, gemeinsam Ideen<br />

entwickelt und Dinge in Bewegung setzt.<br />

MS oder auch voneinander lernt.<br />

BQ Also über den Moment hinaus denkt.<br />

TK Ja, das zeichnet die Sponsoringstrategie<br />

der Credit Suisse aus: dass wir<br />

langfristigkeit als einen ganz wichtigen<br />

Aspekt des Sponsorings im Blick haben.<br />

es ist ein Austausch von Ideen, das ge-


meinsame lernen, was du auch angesprochen<br />

hast, und vielleicht auch das<br />

entwickeln gemeinsamer Ziele.<br />

MS Doch es braucht einige Zeit bis man<br />

den andern versteht...<br />

TK Da sind wir bei der Affinität auf der einen<br />

Seite und beim Gleichklang der Werte<br />

auf der anderen.<br />

BQ Geht es dem einen nicht gut, kann es<br />

dem andern auch nicht gut gehen.<br />

TK Ganz genau.<br />

BQ Dabei kann es problematisch sein,<br />

sich nur auf einen Partner abzustützen.<br />

MS Generell braucht jeder verschiedene<br />

Beziehungen, die unterschiedlich ausgeprägt<br />

sind. eine totale exklusivität macht<br />

viel zu abhängig voneinander und ist deshalb<br />

nicht anzustreben.<br />

BQ Sie haben ja schon den Blick nach<br />

vorn angesprochen. Wie soll sich das<br />

Sponsoring bei der Credit Suisse mittelfristig<br />

entwickeln?<br />

MS Wir suchen innerhalb des bestehenden<br />

Portfolios von klassischer Musik,<br />

Jazz und kunst die Weiterentwicklung<br />

und nicht nach neuen Sparten. Wir setzen<br />

also auf konzentration in den themen<br />

und nicht auf das Giesskannenprinzip.<br />

Die Strategie der langfristigkeit hat zu<br />

langjährigen, vertrauensvollen Partnerschaften<br />

geführt, die unser engagement<br />

heute glaubwürdig belegen.<br />

TK Das ist richtig so, denn Sponsoring<br />

ist nicht etwas, das schnell wirkt. es hat<br />

sich aber jetzt durchgesetzt und bei den<br />

entscheidungsträgern die erkenntnis<br />

gefördert, dass man mit Sponsoring über<br />

längere Zeit erfolg haben kann: in der<br />

Markenbildung, in der Markenpositionierung<br />

und letztendlich auch in der kundenbindung<br />

und der kundengewinnung.<br />

Insofern sehe ich auch keine grössere<br />

Veränderung in Bezug auf den einsatz<br />

des Sponsorings.<br />

BQ Die tatsache, dass das kunsthaus sich<br />

dazu aufschwingt, das grösste kunstmuseum<br />

der Schweiz zu werden und den Fokus<br />

in seiner erweiterung auf die kunst<br />

ab 1960 lenkt, – was löst das bei Ihnen als<br />

unterstützer, als Partner aus?<br />

MS Dem kunsthaus ist bewusst, dass<br />

sich aus dieser Neupositionierung Handlungsbedarf<br />

ergibt. Man hat die notwendigen<br />

Schritte, diesen Prozess zu managen,<br />

eingeleitet und auch uns als Partner<br />

des kunsthauses eingebunden. Ich wurde<br />

in der erarbeitungsphase des Business<br />

Plans interviewt und habe diesbezüglich<br />

ein gutes Gefühl. euch ist bewusst, dass<br />

die Veränderung auf verschiedenen ebenen<br />

etwas auslösen wird und dass man<br />

gewisse Dinge jetzt schon in Angriff nehmen<br />

muss.<br />

BQ eine erweiterung zeitigt zusätzlichen<br />

Bedarf im Bereich Infrastruktur, Personal,<br />

Marketing. es ist ja vor allem die<br />

Sammlungsfläche, die wir stark ausdehnen<br />

und kontinuierlich beleben.<br />

TK Als Partner des kunsthaus <strong>Zürich</strong><br />

sind wir ja nicht nur Ausstellungssponsor,<br />

sondern Partner des Hauses. Das<br />

birgt entwicklungspotential.<br />

BQ Dann werden wir Pläne für das silberne<br />

Jubiläum schmieden! Vielen Dank für<br />

das Gespräch.<br />

Toni Krein ist Head Corporate Cultural<br />

Sponsorship der Credit Suisse<br />

Mira Song ist Head Strategic Sponsorship<br />

Private Banking der Credit Suisse<br />

Björn Quellenberg ist leiter Presse &<br />

kommunikation des kunsthaus <strong>Zürich</strong><br />

SPoNSoRING<br />

Partner-Portrait<br />

Die Credit Suisse unterstützt das<br />

kunsthaus seit 1991. Der Anteil der Zu-<br />

wendungen der Credit Suisse am ge-<br />

samten Sponsoringaufkommen des<br />

kunsthauses machte anfangs die Hälfte<br />

aus, heute ist es aufgrund des professionalisierten<br />

Fundraisings noch ein Drittel.<br />

Seit 1999 werden über die Förderung<br />

von Ausstellungen hinaus auch Beiträge<br />

für andere Projekte geleistet,<br />

wie entwicklungen der online-<br />

kommunikation, Corporate Filme, kunsthausnächte,<br />

Jubiläen...<br />

Zu den von der Credit Suisse unterstützen<br />

Ausstellungen gehören solche<br />

mit dem grössten Publikumszuspruch:<br />

1992: klimt, 250’000 Besucher<br />

2000: Cézanne. Vollendet unvollendet,<br />

195’000 Besucher<br />

2004: Monets Garten, 224’000 Besucher<br />

2010: Picasso, 220’000 Besucher<br />

850 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />

Credit Suisse nutzten 2010 im Rahmen<br />

des engagements die Gelegenheit, das<br />

kunsthaus zu besuchen.<br />

Weitere Partnerschaften in der Schweiz<br />

(Auswahl)<br />

opernhaus <strong>Zürich</strong><br />

tonhalle-orchester <strong>Zürich</strong><br />

kunstmuseum Bern<br />

lucerne Festival<br />

Stanser Musiktage<br />

kammerorchester Basel<br />

Museo d’Arte lugano<br />

Fondation Pierre Gianadda, Martigny<br />

orchestre de la Suisse Romande<br />

Renommierte internationale<br />

Kultur-Engagements (Auswahl)<br />

New York Philharmonic orchestra<br />

Bolshoi theatre<br />

Salzburger Festspiele<br />

National Gallery, london<br />

41


Open Pfauen?<br />

Kein Bus-Shuttle zwischen Moser und<br />

Chipperfield<br />

Nach einem Vortrag von David Chipperfield<br />

am 11. Februar diskutierten 450<br />

Architektinnen und Architekten über die<br />

kunsthaus-erweiterung. Dabei äusserte<br />

sich der kürzlich mit der Royal Gold Medal<br />

ausgezeichnete Brite zu den Forderungen<br />

der Initiative open Pfauen: «We<br />

are already sitting 12 metres back compared<br />

to the first drafts in the competi-<br />

tion. to be honest, with every meter more,<br />

you would have to catch a bus. there is a<br />

certain point when the extension has no<br />

connection to the Moser building. Don’t<br />

forget that these two buildings are related.<br />

[…]. If you push the extension further<br />

up the hill, you end up with a smaller garden<br />

and a strange square».<br />

Dafür gab es Applaus. ob er das typisch<br />

«Zürcherische» am entwurf benennen<br />

könne? Chipperfield zögerte, erklärte, er<br />

baue nicht auf der Annahme von Clichés.<br />

Diplomatisch dann die Antwort: «the design<br />

is civic. Zurich is not a city of flamboyance,<br />

the qualities are quietly found. You<br />

do not want to be Barcelona, so I think in<br />

that sense it is a Zurich building».<br />

Gefragt nach der architektonischen Qualität<br />

der Räume, kündigte Chipperfield<br />

die bevorstehende Feinplanung an: «I<br />

think what we have done so far in our<br />

sketch is to create a precise organisation<br />

of the whole building. our next stage is to<br />

play with this frame and to create more<br />

atmosphere in different places. I think<br />

the Bührle collection wants to become<br />

more «Bührlish», and I think the contemporary<br />

spaces want to become a bit more<br />

contemporary. the big multifunction hall<br />

wants to develop its character as a hall<br />

not as a sort of rental hotel or conference<br />

space. We are now committed very hard<br />

to try and give it an identity under the umbrella<br />

of this Palazzo».<br />

David Chipperfield im Gespräch mit Mike Guyer. Foto © Juliet Haller<br />

Im Schuss, aber noch nicht am Ziel<br />

Die Bauorganisation ist mit der Planung<br />

«im Schuss», aber noch nicht am Ziel,<br />

denn die kosten, da sind sich die Partner<br />

einig, müssen im Rahmen bleiben:<br />

Der tiefbau, die Statik und der Anschluss<br />

der unterirdischen Verbindung an den<br />

Moser-Bau gestalten sich komplex. Im<br />

Spätsommer 2011 soll das Vorprojekt<br />

verabschiedet werden – gut ein halbes<br />

Jahr später als geplant. Der weitere terminplan<br />

wird mit der Verabschiedung des<br />

Vorprojekts bekannt gegeben.<br />

21 Millionen von Privaten<br />

Gute Nachrichten kommen vom Fundraising.<br />

Die Beiträge von Stiftungen, Firmen<br />

und den grosszügigen privaten Mäzenen<br />

lassen das Spendenthermometer steigen<br />

– auf frühlingshafte 21 Millionen Franken.<br />

Spendenthermometer<br />

— 75 Mio.<br />

— 21 Mio.<br />

eRWeIteRuNG<br />

43


Winterreise. Foto © Julian Schröder<br />

Zürcher Festspiele<br />

Oper Tanz Konzert Theater Kunst<br />

Bühnen-Tipp I<br />

Als Schubert seine «Winterreise», 24 lieder<br />

nach Gedichten von Wilhelm Müller,<br />

seinen Freunden zum ersten Mal vortrug,<br />

warnte er sie: «Ich werde euch einen Zyklus<br />

schauerlicher lieder vorsingen. Ich<br />

bin begierig, was Ihr dazu sagt. Sie haben<br />

mich mehr angegriffen, als dieses je bei<br />

anderen liedern der Fall war.» elfriede<br />

Jelinek, die Meisterin der scharfzüngigen<br />

Polyphonie, hat für die Münchner kammerspiele<br />

eine «Winterreise» geschrieben,<br />

die sehr persönlich ist und von einer<br />

existentiellen Wucht. Fremd in der Welt<br />

und fremd dem eigenen leben gegenüber,<br />

folgt sie den Spuren des Handwerkers<br />

aus Schuberts Winterreise.<br />

«es geht um unsere Welt der Skandale,<br />

Schandtaten, Verbrechen und ihre opfer.<br />

Sie wird – wie Schuberts unglück<br />

in seiner Musik – in dieser wunderlichwunderbaren<br />

Aufführung kunst, die das<br />

Herz ergreift» urteilte die NZZ nach der<br />

Münchner uraufführung, «ein Gaudi, burlesk<br />

und abgründig».<br />

eine Produktion der kammerspiele München.<br />

24. und 25. Juni um 20 uhr, 26. Juni<br />

um 19 uhr, Schauspielhaus <strong>Zürich</strong>, Pfauen<br />

(Schweizer uraufführung).<br />

Bühnen-Tipp II<br />

Die trilogie «to Serve« von Jorge león<br />

und Simone Aughterlony setzt sich mit<br />

der prekären Arbeits- und lebenssituation<br />

von Haushaltsangestellten auseinander.<br />

Sie besteht aus dem Film «Vous êtes<br />

servis», dem Bühnenstück «Deserve»,<br />

welches tanz-, Musik- und Sprechtheater<br />

zu einem vielschichtigen künstlerischen<br />

erlebnis verbindet und einer bespielten<br />

Villa – der Villa tobler, dem «House With-<br />

out A Maid».<br />

eine Veranstaltung des theaterhaus<br />

Gessnerallee <strong>Zürich</strong> in kooperation mit<br />

dem kunsthaus <strong>Zürich</strong>.<br />

23. und 24. Juni, 19.30 uhr: Film und Büh-<br />

ANDeRNoRtS<br />

nenperformance. 25. Juni, ab 13 uhr: Per-<br />

formance in der Villa tobler, 19.30 uhr:<br />

Film und Bühnenperformance. 26. Juni,<br />

ab 13 uhr: Performance in der Villa tobler.<br />

Talk-Tipp<br />

Am «Meet the artist day» diskutieren am<br />

25. Juni um 13 uhr im Restaurant Metropol<br />

die kunsthistoriker Jean-Christophe<br />

Ammann und Philip ursprung über die<br />

kunst von Franz Gertsch. eintritt frei,<br />

kostenlose karten ab 2. Mai beim ticketoffice,<br />

tonhalle <strong>Zürich</strong>, Gotthardstrasse 5,<br />

044 206 34 34.<br />

Veranstaltungsinfos: 044 269 90 90 sowie<br />

www.zuercher-festspiele.ch<br />

45


FOTOSKULPTUR<br />

Vernissage 24. Februar<br />

GIACOMETTI.<br />

DAS SEHEN IM WERK<br />

Vernissage 10. März<br />

Sammlungskonservator<br />

Christian klemm<br />

und seine Frau<br />

katharina Schmidt.<br />

Mehr Platz als am MoMA.<br />

Roxana Marcoci in der Mitte<br />

«ihrer» Ausstellung.<br />

Roxana Marcoci, kuratorin des Museum of Modern Art,<br />

New York, im Gespräch mit tobia Bezzola und<br />

Jacqueline Burckhardt.<br />

Anziehend und<br />

verführerisch:<br />

«ottilia», 1937.<br />

KUNSTHAUSNACHT<br />

«URBAN ART»<br />

12. März<br />

tIkA und was sie als<br />

live-Painting schuf.<br />

Foto © Gabriela Domeisen<br />

Fotos © Caroline Minjolle<br />

Posiert in FotoSkulptur:<br />

die kunstaffine Juristin<br />

Sabina Gisiger.<br />

Was sagt der Audioguide?<br />

Maggie estermann weiss es.<br />

kenner der Fotografie unter sich (v.l.n.r.):<br />

Peter Pfrunder (Direktor der Fotostiftung<br />

Schweiz), Walter keller (kurator,<br />

Galerist), elsa legittimo (Buddhismus-<br />

forscherin), David Weiss (künstler).<br />

Blicke in der Ausstellung.<br />

«le couple», 1927.<br />

Interessierte Szene: 200 junge Zuhörer<br />

an der Diskussion «urban Art. kunst<br />

oder Ärgernis».<br />

ClICk!<br />

Auf<br />

Augenhöhe:<br />

Bilder und<br />

Besucher.<br />

Monique Spaeti, Gabriella Beolchi<br />

von der truus und Gerrit van<br />

Riemsdijk Stiftung, Georg Paltzer<br />

und eberhard kornfeld.<br />

legal im Dunkeln: Graffiti-Dokumentation<br />

New York, Paris, <strong>Zürich</strong>, Berlin, vorgestellt<br />

von Gabriela Domeisen und Panja Jürgens.<br />

Möchte Street Art kuratieren: Philipp Meier.<br />

eine von mehreren spontanen<br />

Interventionen.<br />

Mirjam Varadinis<br />

vertrat das<br />

kunsthaus.


SeRVICe<br />

Hier finden Sie eine Auswahl an Veranstaltungen,<br />

Führungen und Workshops.<br />

Das ganze Programm unter www.kunsthaus.ch.<br />

48<br />

ausstellungsüBersicht<br />

10. Juni – 18. September<br />

Franz Gertsch. Jahreszeiten<br />

Werke 1983 bis 2011<br />

Grosser Ausstellungssaal<br />

Vernissage 9. Juni, 19 uhr<br />

10. Juni – 28. August<br />

Roman Ondák<br />

kabinett<br />

Vernissage 10. Juni, 19 Uhr<br />

13. Mai – 14. August<br />

Joseph Beuys. Difesa della Natura<br />

Sammlungsräume Müllerbau<br />

Vernissage 12. Mai, 19 uhr<br />

13. Mai – 4. September<br />

Schubladenmuseum<br />

Sammlungsräume Müllerbau<br />

bis 15. Mai<br />

FotoSkulptur. Die Fotografie der Skulptur<br />

1839 bis heute<br />

Grosser Ausstellungssaal<br />

bis 22. Mai<br />

Alberto Giacometti – Das Sehen im Werk<br />

kabinett<br />

bis 31. Juli<br />

HundKatzeMaus im <strong>Kunsthaus</strong> <strong>Zürich</strong><br />

Sammlungsräume Altbau<br />

bis 1. Juni<br />

Art in the Auditorium<br />

Filmraum im untergeschoss<br />

www.kunsthaus.ch/de/ausstellungen/<br />

aktuell<br />

Führungen<br />

AUSSTELLUNGEN<br />

Franz Gertsch. Jahreszeiten<br />

Werke 1983 bis 2011*<br />

Sonntags 11 uhr, mittwochs 18 uhr<br />

Pfingstmontag 13. Juni, 11 uhr<br />

Joseph Beuys. Difesa della Natura<br />

So 29. Mai, 11 uhr, 26. Juni und 31. Juli,<br />

12 uhr<br />

Do 9. Juni, 14. Juli und 11. August,<br />

18.30 uhr<br />

Italienisch: So 15. Mai, 11 uhr<br />

Roman Ondák<br />

Do 30. Juni, Mi 24. August, 18 uhr<br />

FotoSkulptur. Die Fotografie der Skulptur<br />

1839 bis heute*<br />

Sonntags 11 uhr, mittwochs 18.30 uhr<br />

HundKatzeMaus im <strong>Kunsthaus</strong> <strong>Zürich</strong><br />

So 15. / 29. Mai, 12. Juni, 10. / 31. Juli, 12 uhr<br />

Fr 20. Mai, 10. Juni, 1. / 22. Juli, 18.30 uhr<br />

Details siehe Programm Sommerwerkstatt<br />

unter<br />

www.kunsthaus.ch/de/kunstvermittlung<br />

* Mit elektronischem FM-Gruppenführungssystem.<br />

Speziell auch für Personen<br />

mit Hörminderungen geeignet. Billett CHF<br />

6.– / 4.– Mitglieder. Bitte an der kasse lösen.<br />

teilnehmerzahl beschränkt! Geräteausgabe<br />

10 Minuten vor Beginn.<br />

Veranstaltungen<br />

Mittwoch 4. Mai, 18.30 uhr<br />

Künstlergespräch «Art in the Auditorium»<br />

Video-künstlerin elodie Pong, kuratorin<br />

Mirjam Varadinis und ursula Perucchi-<br />

Petri (ehemalige Vizedirektorin am kunsthaus<br />

<strong>Zürich</strong> und Initiatorin der Videosammlung)<br />

diskutieren über Videokunst<br />

gestern und heute und deren Präsentation<br />

im Museum. Im Anschluss erweitert sich<br />

die Diskussion ins Publikum.<br />

Filmraum im untergeschoss. eintritt frei<br />

Freitag 13. Mai, 19 uhr<br />

«Beuys Voice Nr. 1»<br />

komposition von umberto Petrin für<br />

Gesang (Susie Helena Georgiadis) und<br />

klavier (umberto Petrin).<br />

Die texte basieren auf Zitaten von<br />

Joseph Beuys, aufgenommen in Bolognano<br />

am 13. Mai 1984.<br />

Vortragssaal, eintritt CHF 10.–<br />

Montag 16. Mai, 20.30 uhr<br />

Mobiles Museum/Kunstwagen<br />

Videonacht mit Werken aus der<br />

kunsthaus-Videosammlung und<br />

künstlergesprächen<br />

Schiffbau, eintritt CHF 10.–<br />

eine Zusammenarbeit mit dem Schauspielhaus<br />

<strong>Zürich</strong>.<br />

Samstag 21. Mai, 19 – 24 uhr<br />

<strong>Kunsthaus</strong>nacht «Jam Painting»<br />

Jam Painting Session – malen live zu Musik<br />

von DJ Minus 8.<br />

Blick hinter die kulissen, Führungen,<br />

klanginstallation, Pollock-Filmdoku<br />

eintritt CHF 18.– / 12.– Mitglieder


werkstatt<br />

ERWACHSENE<br />

Workshop<br />

Joseph Beuys: Lesung aus den Werkstattgesprächen<br />

Sa 2. Juli, 16 – 17 uhr<br />

CHF 20.– / Mitglieder CHF 4.–<br />

KINDER, JUGENDLICHE, ERWACHSENE<br />

FAMILIEN UND SCHULEN<br />

Sommerwerkstatt<br />

bis 31. Juli<br />

Programm bestellen: 044 253 84 84 oder<br />

downloaden unter www.kunsthaus.ch/<br />

de/kunstvermittlung/sommerwerkstatt-2011<br />

Für alle Veranstaltungen Anmeldung<br />

erforderlich: 044 253 84 84<br />

inForMationen<br />

Museum<br />

Heimplatz 1, 8001 <strong>Zürich</strong><br />

eintrittskasse 044 253 85 43<br />

Sa / So / Di 10 – 18 uhr<br />

Mi / Do / Fr 10 – 20 uhr<br />

1. Mai 10 – 18 uhr<br />

Auffahrt 2. Juni 10 – 18 uhr<br />

Pfingsten 11. – 13. Juni 10 – 18 uhr<br />

1. August geschlossen<br />

Direktion, Verwaltung und<br />

Grafische Sammlung<br />

tel. 044 253 84 84, Fax 044 253 84 33<br />

info@kunsthaus.ch<br />

Grafische Sammlung<br />

Studiensaal<br />

Mo – Fr nach Voranmeldung<br />

Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm<br />

tel. 044 253 84 97 (Ansage)<br />

Bibliothek<br />

Rämistrasse 45, 8001 <strong>Zürich</strong><br />

tel. 044 253 85 31, Fax 044 253 86 51<br />

Ausleihe tel. 044 253 85 32<br />

Mo – Fr 13 – 18 uhr<br />

Auffahrt<br />

1. Juni 13 – 15 uhr<br />

2. Juni geschlossen<br />

Pfingsten 11. – 13. Juni geschlossen<br />

Sommerferien vom 18. Juli – 14. August<br />

Freie Gruppen und Schulklassen nur nach<br />

Voranmeldung. Änderungen vorbehalten.<br />

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SeRVICe<br />

Schon<br />

angemeldet?<br />

www.kunsthaus.ch/de/<br />

information/newsletter<br />

49


VoRSCHAu<br />

50<br />

coMing soon: the nahMad collection<br />

Wassily kandinsky, Studie zu «Improvisation 3», 1909<br />

the Nahmad Collection, © 2011 Prolitteris, <strong>Zürich</strong><br />

Vom 21. oktober 2011 bis 15. Januar 2012 zeigt das kunsthaus <strong>Zürich</strong> exklusiv und<br />

erstmals 125 Meisterwerke aus der Privatsammlung der Familie Nahmad – the<br />

Nahmad Collection.<br />

In der zweiten Generation sammelt die in Monaco ansässige und weit verzweigte Familie<br />

Nahmad grosse kunst. Zielstrebig, finanzkräftig und bestens vernetzt, haben<br />

die Nahmads über Jahrzehnte mit kennerblick erworben, aber auch verkauft, sodass<br />

sich die Sammlung, neben dem florierenden internationalen kunsthandel, zu<br />

konsolidieren begonnen hat. Noch nie waren die 125 Meisterwerke dieser einzigartigen<br />

Privatsammlung zusammen zu sehen. Pablo Picasso ist mit einem fulminanten<br />

konvolut durch alle Schaffensphasen einer der Hauptkünstler der Sammlung; Matisse,<br />

Modigliani und kandinsky sind gleich serienweise mit brillanten Hauptwerken<br />

vertreten, und als sei das Beste gerade gut genug, erscheint auch Claude Monet mit<br />

leuchtend farbigen Bildern von seinen Reisen in den Süden als Vorvater der Moderne.<br />

Scheint die kollektion dem kunstgeschichtlichen kanon zu folgen, trägt sie<br />

doch sehr individuelle Züge – vom späten Impressionismus mit Renoir und Degas<br />

am ende des 19. Jahrhunderts wird ein Bogen gespannt über den kubismus und die<br />

Abstraktion bis zum Surrealismus. Magritte, léger und Max ernst gesellen sich zu<br />

der ausserordentlichen Gruppe von Joan Miró und bilden einen wahrhaft staunenswerten<br />

Parcours durch die Höhepunkte der Moderne: the Nahmad Collection. eine<br />

Weltpremiere!<br />

ein kulturengagement der Credit Suisse – Partner des kunsthaus <strong>Zürich</strong>.<br />

Alle Informationen im Überblick:<br />

www.kunsthaus.ch<br />

Impressum<br />

Offizielles Magazin für Mitglieder des<br />

Vereins Zürcher Kunstgesellschaft<br />

Herausgeber<br />

Zürcher kunstgesellschaft,<br />

Postfach, 8024 <strong>Zürich</strong><br />

Copyright kunsthaus <strong>Zürich</strong><br />

Abdruck erwünscht mit Quellenangabe<br />

Redaktion<br />

kristin Steiner<br />

Gesamtverantwortung<br />

Björn Quellenberg<br />

Gestaltung<br />

Crafft kommunikation AG, <strong>Zürich</strong><br />

Auflage<br />

Druckauflage 18’600<br />

WeMF/SW-beglaubigt 14’377<br />

erscheint 4-mal jährlich<br />

Bezug<br />

In der Jahresmitgliedschaft enthalten,<br />

Verkaufspreis am kunsthaus-Shop<br />

CHF 6.–<br />

Inserate<br />

Publicitas Publimag AG<br />

Mürtschenstrasse 39, 8010 <strong>Zürich</strong><br />

telefon 044 250 31 31<br />

Fax 044 250 31 32<br />

service.zh@publimag.com<br />

www.publimag.ch<br />

Druck<br />

ZSD <strong>Zürich</strong>see Druckereien AG,<br />

Seestrasse 86, 8712 Stäfa,<br />

telefon 044 928 53 03<br />

ISSN 1421-315X

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