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Bildung und Wissen 8 St. MichaeliS | magazin \\ Frohlocket, ihr Chöre der Engel - Osterlob und Exsultetrolle Vor einem Jahr wurde St. Michaelis eine Exsultetrolle gestiftet, auf der neben dem Text und der Melodie auf fünf Bildern die Erlösungsgeschichte des Menschen durch die Auferstehung Jesu Christi dargestellt ist, wie sie im Exsultet besungen wird. Während des Gesangs im Gottesdienst, wird langsam der Text von der Kanzel abgerollt und für die Gemeinde sichtbar. Das Exsultet ist ein österlicher Lobpreis, dessen Ursprünge bis ins Frühmittelalter zurückreichen. Es wird in der Nacht oder am frühen Ostermorgen gesungen, nachdem die Osterkerze gesegnet und entzündet wurde. Die Exsultetrolle hängt anschließend während der gesamten Osterzeit im Altarraum. Der Text des Exsultet ist Predigt und Lobpreis gleichermaßen. Nachstehend wird er in ganzer Länge vorgestellt – als Text zur Meditation und als herzlicher Gruß für eine gesegnete Zeit der Buße und Passion und des Osterfestkreises bis zu Pfingsten. Frohlocket, ihr Chöre der Engel, frohlocket, ihr himmlischen Scharen, lasset die Posaune erschallen, preiset den Sieger, den erhabenen König! Lobsinge, du Erde, überstrahlt vom Glanz aus der Höhe! Licht des großen Königs umleuchtet dich. Siehe, geschwunden ist allerorten das Dunkel. Auch du freue dich, Mutter Kirche, umkleidet von Licht und herrlichem Glanze! Töne wider, heilige Halle, töne von des Volkes mächtigem Jubel. In Wahrheit ist es würdig und recht, den verborgenen Gott, den allmächtigen Vater, mit aller Glut des Herzens zu rühmen und seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn Jesus Christus, mit jubelnder Stimme zu preisen. Er hat für uns beim ewigen Vater Adams Schuld bezahlt und den Schuldbrief ausgelöscht mit seinem Blut, das er aus Liebe vergossen hat. Gekommen ist das heilige Osterfest, an dem das wahre Lamm geschlachtet ward, dessen Blut die Türen der Gläubigen heiligt und das Volk bewahrt vor Tod und Verderben. Dies ist die Nacht, die unsere Väter, die Söhne Israels, aus Ägypten befreit und auf trockenem Pfad durch die Fluten des Roten Meeres geführt hat. Dies ist die Nacht, in der die leuchtende Säule das Dunkel der Sünde vertrieben hat. Dies ist die Nacht, die auf der ganzen Erde alle, die an Christus glauben, scheidet von den Lastern der Welt, dem Elend der Sünde entreißt, ins Reich der Gnade heimführt und einfügt in die heilige Kirche. Dies ist die selige Nacht, in der Christus die Ketten des Todes zerbrach und aus der Tiefe als Sieger emporstieg. Wahrhaftig, umsonst wären wir geboren, hätte uns nicht der Erlöser gerettet. O unfassbare Liebe des Vaters: Um den Knecht zu erlösen, gabst du den Sohn dahin! O wahrhaft heilbringende Sünde des Adam, du wurdest uns zum Segen, da Christi Tod dich vernichtet hat. O glückliche Schuld, welch großen Erlöser hast du gefunden! O wahrhaft selige Nacht, dir allein war es vergönnt, die Stunde zu kennen, in der Christus erstand von den Toten. Dies ist die Nacht, von der geschrieben steht: „Die Nacht wird hell wie der Tag, wie strahlendes Licht wird die Nacht mich umgeben.“ Der Glanz dieser heiligen Nacht nimmt den Frevel hinweg, reinigt von Schuld, gibt den Sündern die Unschuld, den Trauernden Freude. Weit vertreibt sie den Hass, sie einigt die Herzen und beugt die Gewalten. In dieser gesegneten Nacht, heiliger Vater, nimm an das Abendopfer unseres Lobes, nimm diese Kerze entgegen als unsere festliche Gabe! Aus dem köstlichen Wachs der Bienen bereitet, wird sie dir dargebracht von deiner heiligen Kirche durch die Hand ihrer Diener. So ist nun das Lob dieser kostbaren Kerze erklungen, die entzündet wurde am lodernden Feuer zum Ruhme des Höchsten. Wenn auch ihr Licht sich in die Runde verteilt hat, so verlor es doch nichts von der Kraft seines Glanzes. Denn die Flamme wird genährt vom schmelzenden Wachs, das der Fleiß der Bienen für diese Kerze bereitet hat. O wahrhaft selige Nacht, die Himmel und Erde versöhnt, die Gott und Menschen verbindet! Darum bitten wir dich, o Herr: Geweiht zum Ruhm deines Namens, leuchte die Kerze fort, um in dieser Nacht das Dunkel zu vertreiben. Nimm sie an als lieblich duftendes Opfer, vermähle ihr Licht mit den Lichtern am Himmel. Sie leuchte, bis der Morgenstern erscheint, jener wahre Morgenstern, der in Ewigkeit nicht untergeht: dein Sohn, unser Herr Jesus Christus, der von den Toten erstand, der den Menschen erstrahlt im österlichen Licht; der mit dir lebt und herrscht in Ewigkeit. Amen.
\\ Literaturkreis Alle Interessierten sind herzlich eingeladen zu den nächsten Literarischen Nachmittagen. Ares Damassiotis liest jeweils am Freitag um 17.00 Uhr im Gemeindehaus (Schöffelraum). 9. März Hesiod (740-670 v.Chr.) „Theogonie“ und „Werke“ Die Entstehung der griechischen Götterwelt und der ethischen Normen 30. März Wladimir Korolenko (1859-1921) „Die Wunderliche“ Michail Saltykow (1826-1889) „Das verlorene Gewissen“ Zwei Erzählungen aus dem zaristischen Russland 20. Apr. Rolf Hochhuth „Die Berliner Antigone“ „Tell - Aufruhr in Permanenz“ Ein Tatsachenbericht und zeitkritische Provokationen 11. Mai „Spaß muss sein“ Heitere und heikle Texte von François Villon, Wilhelm Busch, Frank Wedekind, Kurt Tucholsky, Robert Gernhardt u.a. Über weitere Veranstaltungen informiert das Jahresprogramm 2012. Auskünfte erhalten Sie auch unter Tel.: (040) 86 01 40 bei Ares Damassiotis. \\ Gesprächskreis Lebendige Liturgie mit Hauptpastor Alexander Röder Der Gesprächskreis von Hauptpastor Alexander Röder trifft sich einmal monatlich, um theologische Themen zu diskutieren und deren Bedeutung für den Gottesdienst zu beleuchten. Der österliche Festkreis mit der vorlaufenden Passions- und Fastenzeit, der Osterzeit und dem Pfingstfest hat im Laufe der Kirchen- und Theologiegeschichte verschiedene Deutungen erfahren. Die Gesprächsabende der kommenden Monate werden sich mit dieser Thematik befassen und beginnen jeweils um 19.30 Uhr im Schöffelraum des Gemeindehauses. • Mittwoch, 14. März „Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld“ (EG 83) – Jesu Leiden und Tod – ein Sühneopfer für unsere Sünden? • Donnerstag, 26. April „Heut triumphieret Gottes Sohn, der von dem Tod erstanden schon“ (EG 109) – Auferstehung – real oder hinein in die Verkündigung der Kirche? • Dienstag, 22. Mai „Komm, Heilger Geist, Herre Gott“ (EG 125) – Pfingsten – lieblich und vergessen. St. MichaeliS | magazin \\ Einfach beten lernen Einführung in die kontemplative Lebenshaltung und das Jesusgebet Zur Ruhe kommen und sich selbst bewusst werden. Sich mit allen Sinnen wahrnehmen und hinfinden zu einem einfachen Dasein in der Gegenwart Gottes mit dem Jesusgebet. Dazu will dieses Kursangebot an fünf Abenden Anleitung und Hilfestellung geben. Die Abende bauen aufeinander auf und bieten neben Übungen zur Körper- und Atemwahrnehmung auch spirituelle Impulse, die Hinführung zum Jesusgebet sowie den Erfahrungsaustausch in der Gruppe. Das Angebot richtet sich an Menschen, die den eigenen Glauben vertiefen wollen, und an solche, die auf der Suche sind. Aber auch an jene, für die das Beten mit Worten leer geworden ist. Die Abende werden geleitet von Sr. Erika Fischer, Ev. Schwesternschaft Ordo Pacis. Die gelernte Heilerzieherin ist seit 1994 auf dem kontemplativen Weg, seit 2006 ist sie Exerzitien- und Kontemplationsbegleiterin. • Termine: 1. März, 8. März, 22. März, 29. März 2012; Jeweils um 19 Uhr, Kirchsaal der Hauptkirche St. Michaelis, Eingang über Portal 5, Kursgebühr: 20,- EUR Anmeldung bei Diakon Simon Albrecht, Tel. (040) 376 78 - 173, \\ Das Gottesbild des Genter Altars Vortrag von Hauptpastor Alexander Röder Der Genter Altar der Gebrüder van Eyck aus dem 14. Jahrhundert ist ein großartiges Beispiel geistlicher Malerei, in der die Heilsgeschichte vom Leiden, Sterben und Auferstehen Jesu Christi theologisch und künstlerisch vielschichtig verwoben und in der Symbolsprache des ausgehenden Mittelalters dargestellt ist. Der Vortrag von Hauptpastor Alexander Röder findet am Donnerstag, 22. März 2012 um 16 Uhr im Bachsaal des Gemeindehauses statt. Es handelt sich um eine Kooperation mit dem Verein der Freunde des Kirchlichen Kunstdienstes. Beitrag: 5,- EUR \\ „Durchforscht die Schrift“ Bibelkreis von Pastor Dr. Martin Illert Hebräische Bibel der Renaissance Im Bibelkreis von Pastor Dr. Martin Illert wird jeden Donnerstag der Predigttext des darauffolgenden Sonntags gelesen und besprochen. Neue Teilnehmer sind immer willkommen. Ort: Gemeindehaus Behrmannraum Jeweils donnerstags 19 Uhr: 8. März, 19. April, 24. Mai. 9 Bildung und Wissen
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