Versuch 213.pdf - physics - Johannes Dörr
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<strong>Versuch</strong> 213<br />
Messung der Phasen- und<br />
Gruppengeschwindigkeit mit<br />
Ultraschall<br />
Praktikum für Fortgeschrittene<br />
am Dritten Physikalischen Institut<br />
der Universität Göttingen<br />
27. April 2008<br />
Praktikant <strong>Johannes</strong> <strong>Dörr</strong><br />
mail@johannesdoerr.de<br />
physik.johannesdoerr.de<br />
Durchführung am 18.12.2007<br />
zusammen mit<br />
Oliver Schönborn<br />
Betreuer Dr. Robert Mettin
Unterschrift des Praktikanten:<br />
<strong>Johannes</strong> <strong>Dörr</strong> - Göttingen, den 27.04.2008
INHALTSVERZEICHNIS 3<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Einleitung 4<br />
2 Theorie 4<br />
2.1 Schallwellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
2.2 Wellengleichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
2.3 Phasen- und Gruppengeschwindigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
2.4 Wellenwiderstand und Reflexion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
2.5 Lösung der Wellengleichung für die Wasserrinne . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
3 Durchführung 10<br />
3.1 Phasengeschwindigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
3.2 Gruppengeschwindigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
4 Auswertung 11<br />
5 Diskussion 11
4 2 THEORIE<br />
1 Einleitung<br />
Dieser <strong>Versuch</strong> befasst sich mit der Ausbreitung von Ultraschall in einer Wasserrinne,<br />
wobei im Wesentlichen die folgenden zwei wichtigen Größen gemessen werden: Die Phasengeschwindigkeit<br />
wird mit Hilfe eines Mikrofons durch Ausmessen der Druckknotenpunkte<br />
der stehenden Welle, die in der Wasserrinne nach korrekter Posionierung des Reflektors<br />
in einem bestimmten Abstand vom Sender entsteht, ermittelt. Die Gruppengeschwidigkeit<br />
eines vom Frequenzgenerator erzeugten Wellenpakets wird bestimmt durch Betrachtung<br />
Laufzeit des Signals.<br />
2 Theorie<br />
2.1 Schallwellen<br />
Das Schallfeld setzt sich aus zwei Größen zusammen: dem Schalldruck p und der Schallschnelle<br />
�v, wobei letztere eine vektorielle Größe ist. Bei Schall handelt sich (zumindest in<br />
Fluiden) es um eine Longitudinalwelle - sie schwingt in Ausbreitungsrichtung, anders als<br />
bei Transversalwellen. Die Schallschnelle ist nicht zu verwechseln mit der Ausbreitungsgeschwindigkeit<br />
c der Welle. Deutlich wird dies bei einer stehenden Welle: Diese hat keine<br />
Ausbreitungsgeschwindigkeit, dennoch bewegen sich Moleküle des Mediums periodisch mit<br />
der sich zeitlich ändernden Schallschnelle �v(t). Dadurch zwangsläufig bedingt ändert sich<br />
an einigen Stellen der Druck periodisch - je nachdem, ob gerade viele Moleküle zu diesem<br />
Punkt hin- oder wegströmen.<br />
Allgemein geht man davon aus, dass Schalldruck und -schnelle sowie weitere Zustandsgrößen<br />
wie der Druck jeweils in eine zeitlich konstante und eine variable Komponente<br />
aufgeteilt werden können, sodass gilt:<br />
p = p0 + p∼<br />
�v = �v0 + �v∼<br />
ρ = ρ0 + ρ∼ .<br />
Dabei nimmt man die variablen Größen als wesentlich kleiner im Vergleich zu den konstanten<br />
an. Die Schallausbreitung in Fluiden wird beschrieben durch die folgenden Gleichungen.<br />
Eulersche Gleichung: (ρ ist die Dichte des Mediums)<br />
Kontinuitätsgleichung:<br />
∂�v<br />
∂t<br />
1<br />
+ (�v · ∇)�v + ∇p = 0 (2.1.1)<br />
ρ<br />
div(ρ�v) + ∂ρ<br />
∂t<br />
= 0 (2.1.2)
2.2 Wellengleichung 5<br />
Zustandsgleichung: (κ ist der Adiabatenexponent des Mediums)<br />
p(ρ) = p0<br />
ρ κ 0<br />
ρ κ<br />
(2.1.3)<br />
Mit p∼ ≪ p0 und ρ∼ ≪ ρ0 wie oben bereits angesprochen können wir für (2.1.3) um die<br />
Stelle ρ0 eine Taylor-Näherung durchführen, und erhalten:<br />
p(ρ) = p0 + κ p0<br />
ρ κ 0<br />
⇔ p∼(ρ∼) = κ p0<br />
ρ0<br />
ρ κ−1<br />
0<br />
· (ρ − ρ0)<br />
ρ∼ . (2.1.4)<br />
Das Schallfeld ist wirbelfrei, weshalb man ein Potential Φ einführt, aus dem Druck und<br />
Schnelle auf folgende Weise abgeleitet werden können:<br />
2.2 Wellengleichung<br />
Dieses Potential erfüllt die Wellengleichung:<br />
p∼ = ρ ∂Φ<br />
∂t<br />
(2.1.5)<br />
�v∼ = −∇Φ . (2.1.6)<br />
∂ 2 Φ<br />
∂t 2 = c2 div ∇Φ , (2.2.1)<br />
die sich wie folgt ableiten lässt. Zunächst gehen wir vom Ruhezustand des Fluids aus, was<br />
bedeutet: �v0 = 0. Damit wird die Eulersche Gleichung (2.1.1) zu<br />
und die Kontinuitätsgleichung zu<br />
Mit (2.1.6) wird (2.2.3) zu<br />
∂�v∼<br />
∂t<br />
1<br />
+ ∇p∼ = 0 (2.2.2)<br />
ρ0<br />
ρ0 div(�v∼) + ∂ρ∼<br />
∂t<br />
1<br />
ρ0<br />
∂ρ∼<br />
∂t<br />
darin (2.1.4) eingesetzt ergibt wiederum:<br />
1<br />
κp0<br />
∂p∼<br />
∂t<br />
− div ∇Φ = 0 ,<br />
= 0 . (2.2.3)<br />
− div ∇Φ = 0 . (2.2.4)
6 2 THEORIE<br />
Aus (2.2.2) erhalten wir mit (2.1.6):<br />
∇p∼ = ρ0∇ ∂Φ<br />
⇒<br />
∂t<br />
∂Φ<br />
p∼ = ρ0 + a ,<br />
∂t<br />
(2.2.5)<br />
wobei a eine Konstante ist, die wir sofort durch geeignete Eichung des Potentials Φ eliminieren.<br />
Aus (2.2.5) und (2.2.4) erhalten wir:<br />
ρ0<br />
κp0<br />
∂2Φ − div ∇Φ = 0 .<br />
∂t2 Der Faktor ρ0 entspricht dem Inversen der quadrierten Ausbreitungsgeschwindigkeit c,<br />
κp0<br />
sodass man schließlich (2.2.1) erhält. Ihre allgemeine Lösung im eindimensionalen ist:<br />
Φ(x, t) = f(x + ct) + g(x − ct) ,<br />
dabei sind f und g beliebiege (zweifach differenzierbare) Funktionen, die zwei mit der Geschwindigkeit<br />
c aufeinander zulaufende Wellen darstellen. Auf Grund des Satzes von Fourier<br />
lässt sich jede Funktion als Überlagerung von mehreren Sinus- und Cosinusschwingungen<br />
beschreiben. Jede einzelne löst ebenfalls die Wellengleichung.<br />
2.3 Phasen- und Gruppengeschwindigkeit<br />
Im Allgemeinen lässt sich eine einfache Welle durch eine Gleichung der Form:<br />
a(x, t) = a0 cos(ωt − kx + ϕ)<br />
beschreiben. Sie gibt an, wie sich die physikalische Größe a an der Stelle x mit der Zeit t<br />
ändert. (In unserem Fall handelt es sich hierbei um den Schalldruck.) a0 ist die maximale<br />
Amplitude, ω die Kreisfrequenz, k der Wellenvektor und ϕ die Phasenverschiebung. Den<br />
Therm (ωt − kx + ϕ) nennt man die Phase.<br />
Betrachtet man statt eines festen Ortes einen konstanten Phasenwert:<br />
ωt − kx + ϕ = const. ⇒ x = ω ϕ − const.<br />
t +<br />
k k<br />
so ergibt sich für die Geschwindigkeit des Ortes:<br />
�<br />
dx �<br />
�<br />
dt<br />
= ω<br />
k =: cPh . (2.3.1)<br />
� Phase=const.<br />
Dies ist die Phasengeschwindigkeit, mit der sich also Stellen konstanter Phase, beispielsweise<br />
die Wellenberge, in der Welle fortbewegen.<br />
In Medien, in denen Dispersion vorliegt, ist definitionsgemäß die Ausbreitungsgeschwindigkeit<br />
der Welle von der Wellenlänge abhängig. Die Dispersionsrelation ω(k) = cPh ·k gibt<br />
über deren Verhältnis Aufschluss.<br />
,
2.4 Wellenwiderstand und Reflexion 7<br />
Überlagert man mehrere Sinus-Wellen, so wird das Wellenbild komplizierter. Qualitativ:<br />
Bedingt durch gegenseitige Auslöschung der Einzelschwingungen entstehen sogenannte<br />
Wellenzüge, die die Schwingung einhüllen. Um dies quantitativ zu behandeln verwenden<br />
wir eine integrale Form der Überlagerung:<br />
a(x, t) =<br />
�<br />
k0+∆k/2<br />
k0−∆k/2<br />
Ã0(k) e i(ωt−kx) dk , (2.3.2)<br />
wobei wir dabei Frequenzen k im Intervall k0−∆k/2 ≤ k ≤ k0+∆k/2 um k0 betrachten. Die<br />
komplexe Amplitude Ã0(k) dk = a0eiϕ beinhaltet die Phasenverschiebung der Einzelwelle;<br />
diese wiederum werden alle zur Vereinfachung in komplexer Schreibweise notiert.<br />
Für einen hinreichend kleinen Frequenzbereich ∆k können wir die Dispersionsrelation<br />
ω(k) als Taylorreihe einwickeln und dabei schon nach dem linearen Glied abbrechen. Mit<br />
ω0 := ω(k0) und δk := k − k0 lautet die Entwicklung ω(k) = ω0 + dω δk und aus (2.3.2)<br />
dk<br />
wird mit Ã0(k) = Ã′ 0(δk):<br />
a(x, t) = e i(ω0t−k0x)<br />
∆k/2 �<br />
−∆k/2<br />
à ′ � � � �<br />
dω<br />
0(δk) exp i t − x δk d(δk)<br />
dk<br />
� �� �<br />
=:A0(x,t)<br />
Der erste Faktor ei(ω0t−k0x) liefert die Trägerwelle, die offenbar die mittlere Frequenz k0<br />
der Einzelfrequenzen besitzt. Das Integral moduliert diese Trägerwelle und stellt somit<br />
die Einhüllende dar. Deren Geschwindigkeit ist die Gruppengeschwindigkeit. Um sie zu<br />
errechnen betrachten wir die Stellen gleicher Amplitude (der Einhüllenden), also A0(v, t) =<br />
const.. An diesen Stellen muss die Phase jeder Einzelwelle konstant sein. Damit ergibt sich:<br />
� �<br />
dω<br />
d dω<br />
t − x = const. ⇒ t − x = 0 ⇒<br />
dk dt dk dω<br />
�<br />
dx �<br />
= �<br />
dk dt � =: cGr .<br />
A0(x,t)=const.<br />
(2.3.3)<br />
Mit (2.3.1) kann man dies auch schreiben als:<br />
cGr = d(cPh · k)<br />
dk<br />
= cPh + k dcPh<br />
dk = cPh − λ dcPh<br />
dλ<br />
Man erkennt sofort, dass nur in dispersiven Medien die Gruppengeschwindigkeit von der<br />
Phasengeschwindigkeit eines einzelnen Wellenzuges abweicht, denn nur dort ist dcPh<br />
dλ �= 0.<br />
2.4 Wellenwiderstand und Reflexion<br />
Der Wellenwiderstand eines Mediums ist definiert durch:<br />
Z = ρ0 · cPh = p∼<br />
v∼<br />
.<br />
.<br />
.
8 2 THEORIE<br />
Man verwendet ihn vor Allem beim Betrachten einer Grenzfläche, also den Übergang von<br />
Medium 1 mit dem Wellenwiderstand Z1 in ein Medium 2 mit Z2. Dann ergibt sich der<br />
Reflexionsfaktor aus:<br />
R = Z2 − Z1<br />
Z2 + Z1<br />
, wobei − 1 ≤ R ≤ 1 .<br />
Man unterscheidet dann zwischen drei Grenzfällen für die Grenzfläche:<br />
(1) schallweich, wenn Z2 ≪ Z1. Der Reflexionsfaktor geht gegen -1. Die Welle wird mit<br />
einem Phasensprung von π reflektiert.<br />
(2) schallhart, wenn Z2 ≫ Z1. Der Reflektionsfaktor geht gehen 1. Die Welle wird ohne<br />
Phasensprung reflektiert.<br />
(3) angepasst, wenn Z2 ≈ Z1. Der Reflektionsfaktor ist ungefähr 0. Die Welle wird<br />
transmittiert.<br />
2.5 Lösung der Wellengleichung für die Wasserrinne<br />
Wir nehmen an, dass das Wasser in der Wasserrinne ausschließlich durch schallweiche<br />
Wände begrenzt wird, also auch an der Grenze zur Luft. Bei schallweichen Wänden muss<br />
das Potential Φ an den Grenzflächen konstant sein, da der Schalldruck dort verschwindet.<br />
(Bei schallharten Wänden verschwände hingegen die Schallschnelle.) Die Randbedingungen<br />
sind also:<br />
dΦ<br />
dt<br />
�<br />
�<br />
�<br />
� y=0, y=ly<br />
= dΦ<br />
dt<br />
�<br />
�<br />
�<br />
� z=0, z=lz<br />
= 0 .<br />
Die Ausdehnung in x-Richtung nehmen wir dabei zunächst als beliebig groß an, sodass sich<br />
die Welle in diese Richtung unendlich weit ausbreiten kann.<br />
Bei der Lösung der Wellengleichung für die Wasserrinne geht man von dem Ansatz:<br />
φ(x, y, z) = φx(x) · φy(y) · φz(z) (2.5.1)<br />
aus, wobei man hier wie üblich für die Zeitabhängigkeit des Potentials Φ(x, y, z, t) einen<br />
harmonischen Verlauf Φ(x, y, z, t) = φ(x, y, x) · e iωt voraussetzt und für φ die Differentialgleichung:<br />
div ∇φ + k 2 φ = 0<br />
zu lösen versucht. Der Ansatz (2.5.1) kann verwendet werden, da die Wände der Wasserrinne<br />
eben sind und senkrecht aufeinander stehen. Sonst wäre eine kompliziertere Lösung<br />
zu erwarten. Die Randbedingungen werden zu:<br />
φ(x, y, z) = 0 falls y = 0 ∨ y = ly ∨ z = 0 ∨ z = lz .
2.5 Lösung der Wellengleichung für die Wasserrinne 9<br />
Nach längerer Rechnung erhält man als Lösung für das Potential:<br />
mit den Bedinungen:<br />
Φ(x, y, z, t) = Φ0 sin(kyy) sin(kzz) e i(ωt−kxx)<br />
ky = nyπ<br />
ly<br />
und kz = nzπ<br />
lz<br />
mit ny, nz ∈ N<br />
für die Komponenten des Wellenvektors k. Dieser ergibt sich insgesamt zu:<br />
�<br />
k = k2 x + k2 y + k2 z .<br />
Für die Wellenvektorkomponente in x-Richtung folgt damit:<br />
�<br />
kx = k2 � �2 � � �<br />
2<br />
nyπ nzπ<br />
� �<br />
ωg<br />
2<br />
− − = k 1 − .<br />
ly lz<br />
ω<br />
�<br />
Dabei ist ωg := πc n2 y/l2 y + n2 z/l2 z die Grenzfrequenz, unterhalb derer sich die Welle nicht<br />
mehr in x-Richtung ausbreiten kann sondern exponentiell abklingt (mathematisch hat man<br />
in diesem Fall einen komplexen Wellenvektor). Liegt die Frequenz jedoch oberhalb der<br />
Grenzfrequenz, so ergibt sich mit (2.3.1) und ω = ck die Phasengeschwindigkeit in x-<br />
Richtung zu:<br />
cPh = ω c<br />
kx<br />
=<br />
�<br />
1 − � ωg<br />
ω<br />
� 2<br />
. (2.5.2)<br />
Und mit (2.3.3) folgt für die Gruppengeschwindigkeit:<br />
cGr = dω<br />
dkx<br />
�<br />
� �<br />
ωg<br />
2<br />
= c 1 −<br />
ω<br />
. (2.5.3)<br />
Das Produkt cPh · cGr ist offenbar genau c2 . Die Zahlen ny und nz kennzeichnen die Schwingungsmode<br />
- sie charakterisiert eine Eigenschwingung, indem sie angibt, ob und wie viele<br />
Schwingungsperioden längs der jeweilige Richtung y und z der Wasserrinne liegen. Die<br />
jeweilige Komponente des Wellenvektors, insbesondere kx, hängt von der Mode [ny, nz]<br />
ab, und damit auch die Phasen- und Gruppengeschwindigkeit. Will man umgekehrt diese<br />
Messen, muss man in jedem Fall sicherstellen, dass nur eine Mode ausbreitungsfähig ist.<br />
Damit sich eine Mode (in x-Richtung) ausbreiten kann, muss die Frequenz in jedem<br />
Fall größer als die Grenzfrequenz sein. Wir können diese Bedingung so umformen, dass wir<br />
eine Mindestwasserhöhe erhalten:<br />
2πf = ω ≥ ωg = πc<br />
⇒ hmin,f ≥<br />
� n 2 y<br />
l 2 y<br />
+ n2 z<br />
l 2 z<br />
nz lz c<br />
� 4f 2 l 2 z − c 2 ny<br />
.
10 3 DURCHFÜHRUNG<br />
Für unsere Abmessungen der Wasserrinne ly = 0.13m und der verwendeten Frequenz f =<br />
12.5kHz erhalten wir für die Mode [1,1] eine Mindesthöhe von 6.68cm. Die nächsthöhere<br />
Mode [1,2] kann sich nach derselben Rechnung ab 13.37cm ausbreiten. Aus diesem Grund<br />
beschränken wir uns auf den Bereich zwischen diesen beiden Werten, um zu gewährleisten,<br />
dass wir es immer mit der [1,1]-Mode zu tun haben.<br />
Definitiv nur eine Mode betrachten zu können ist nur bei der ersten Mode möglich. Bei<br />
allen höher liegenden Moden kann sich auch immer die erste ausbreiten. Durch geschickte<br />
Wahl der Mikrofonposition in einen Druckknoten einer bestimmten Mode kann man<br />
diese geschickt ” ausblenden“. Dies ist im <strong>Versuch</strong> ebenfalls nötig, da trotz der Grenzfrequenz<br />
die Störmoden [1,2] und [2,1] die Messung beinträchtigen können. Die zu wählende<br />
Mikrofonposition ist somit genau die Mitte der Rinne.<br />
3 Durchführung<br />
Bei dem <strong>Versuch</strong> werden Phasen- und Gruppengeschwindigkeit bei verschiedenen Wasserhöhen<br />
in der Wanne ermittelt, wie im Folgenden beschrieben.<br />
3.1 Phasengeschwindigkeit<br />
In der Wasserrinne wird von dem Sinus-Generator durch den Lautsprecher eine Schallwelle<br />
mit der Frequenz f = 12.5kHz erzeugt. Durch Variieren der Reflektorposition wird genau<br />
die Einstellung gesucht, bei der eine stehende Welle entsteht, sich ausgesendete und reflektierte<br />
Welle also konstruktiv überlagern. Dann wird durch Verschieben des Mikrofons der<br />
Abstand zwischen den Druckknoten gemessen.<br />
3.2 Gruppengeschwindigkeit<br />
Um die Gruppengeschwindigkeit zu bestimmen, lässt man den Sinus-Generator Impulse<br />
im 50Hz-Takt senden, wobei jeder einzelne Impuls immer noch die Frequenz 12.5kHz hat.<br />
Das Oszilloskop wird mit 500Hz getriggert. Dies bedeutet, dass auf dem Bildschirm die<br />
x-Achse genau 2ms entspricht. Vom Sender geht nur alle 20ms ein Signal aus, weshalb<br />
man dazwischen mit dem Mikrofon die Refexionen aufnimmt. Der Reflektor wird nun so<br />
eingestellt, dass diese Echos alle auf dem Oszilloskop an derselben Stelle (übereinander)<br />
geplottet werden. Sie haben dann genau den Abstand 2ms. Der Abstand vom Sender zum<br />
Reflektor entspricht dann genau der Strecke, die das Signal in 1ms zurücklegt.<br />
Bedingt durch die Dispersion zerläuft der Impuls immer mehr, weshalb die Echos im<br />
Vergleich zum Primärimpuls des Lautsprechers nach und nach breiter werden.<br />
Bei dem <strong>Versuch</strong> wird das Mikrofon, das ja Schalldruckschwankungen aufnimmt, dicht<br />
vor dem Sender positioniert, etwa im Abstand 1/4 der Wellenlänge. Dort liegt das Schalldruckmaximum,<br />
da der Sender einen weichen Reflektor darstellt. Mit dem Mikrofon werden<br />
nicht die einzelnen Impulse aufgenommen, sondern auf Grund der geringen Entfernung zum
Sender immer die Überlagerung des einfallenden und des am Sender reflektierten Wellenbergs.<br />
Eine Ausnahme bildet dabei der Primärimpuls, denn bei ihm gibt es nur die vom<br />
Sender ausgehende Welle. Auf dem Oszilloskop ist sein Maximum deshalb im Vergleich<br />
zu denen der Refexionen zeitlich etwas nach rechts verschoben. Auch seine Amplitude ist<br />
größer als die der ersten Reflexion, da bei letzterer die Amplitude durch die Überlagerung<br />
ca. doppelt so groß werden kann.<br />
4 Auswertung<br />
Aus den Abständen der Knotenpunkte wird die Wellenlänge errechnet. Die Phasengeschwindigkeit<br />
bei der Wasserhöhe h ergibt sich dann aus:<br />
cPh,h = f · λh .<br />
Um die Gruppengeschwindigkeit zu bestimmen, beachtet man, dass das Signal innerhalb<br />
von 20ms die Strecke Sender-Reflektor der Länge sh 20 mal durchläuft, bis ein neuer Impuls<br />
gesendet wird. Es folgt:<br />
cGr,h =<br />
20 · sh<br />
20ms<br />
= 1000 · sh<br />
s<br />
Die Phasen- und Gruppengeschwindigkeit für verschiedene Wasserhöhen sind in Abbildung<br />
4.1 dargestellt. Die Theoriekurven (ω = 2π · 12500Hz) ergeben sich aus (2.5.2)<br />
und (2.5.3). Die dort eingesetzte Schallgeschwindigkeit ergibt sich aus der für Flüssigkeiten<br />
geltene Beziehung c = � Kρ −1 , wobei K ≈ 2.20 · 10 9 Pa das Kompressionsmodul und<br />
ρ ≈ 1000kg/m 3 ist.<br />
In der Abbildung ist ebenfalls die allgemeine Schallgeschwindigkeit c0 = √ cGr · cPh<br />
aufgetragen. Ihr gewichteter Mittelwert beträgt:<br />
c0 = 1484(1)ms −1 .<br />
Dies entspricht genau dem Literaturwert, das Ergebnis ist also überaus zufriedenstellend.<br />
Die jeweiligen Fehlerangaben ergeben sich durch Fehlerfortpflanzung aus dem abgeschätzten<br />
Ablesefehler vom 2mm bei der Wasserhöhe sowie einem bei jeder Messung individuell<br />
abgeschätztem Wert für die Wellenlänge bzw. Reflektorposition, deren Einstellung<br />
bei kleinerer Wasserhöhe immer schwieriger wurde.<br />
Die Raumtemperatur während des <strong>Versuch</strong>s lag konstant bei 19.5 ◦ C.<br />
5 Diskussion<br />
Die Durchführung des <strong>Versuch</strong>s erweist sich als sehr durchsichtig und die Auswertung<br />
beschränkt sich auf das Wesentliche. Mit den Ergebnissen sind wir sehr zufrieden, auch<br />
deshalb, weil die Fehlerabschätzung gut funktioniert hat.<br />
.<br />
11
12 5 DISKUSSION<br />
G e s c h w in d ig k e ite n in m s -1<br />
5 0 0 0 ����������������������<br />
�����������������������<br />
���������������������������������<br />
4 0 0 0<br />
3 0 0 0<br />
2 0 0 0<br />
1 0 0 0<br />
0<br />
0 ,0 7 0 ,0 8 0 ,0 9 0 ,1 0 0 ,1 1 0 ,1 2 0 ,1 3<br />
���������������<br />
Abbildung 4.1: cPh, cGr und c0 bei verschiedenen Wasserhöhen h