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Hans Sprenger – Hobbygärtner auf Reisen - John+Bamberg

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Der erste Schritt zurück in den Alltag<br />

Information für Amputierte der unteren Extremität<br />

Mit freundlicher Unterstützung von Otto Bock


<strong>Hans</strong> <strong>Sprenger</strong> <strong>–</strong><br />

<strong>Hobbygärtner</strong> <strong>auf</strong> <strong>Reisen</strong><br />

<strong>Hans</strong> <strong>Sprenger</strong> ist seit 2002<br />

unterschenkelamputiert. Er akzeptierte<br />

seine Amputation<br />

damals relativ schnell. Das lag<br />

vor allem daran, dass er im<br />

Krankenhaus immer über die<br />

nächsten Schritte <strong>auf</strong>geklärt<br />

wurde. „Wenn ich tatsächlich<br />

einmal etwas nicht verstehen<br />

konnte, habe ich nachgefragt.<br />

Wenn man versteht, was mit<br />

einem passiert, kann man sich<br />

besser <strong>auf</strong> die nächsten Schritte<br />

vorbereiten“, sagt <strong>Hans</strong> <strong>Sprenger</strong><br />

heute. „Ganz wichtig ist natürlich<br />

auch, dass man in dieser Zeit<br />

Unterstützung hat. Man braucht<br />

dann jemanden, der einem sagt,<br />

dass man es schaffen wird. Meine<br />

Frau, Kinder und Enkelkinder<br />

haben mir damals sehr geholfen.“<br />

<strong>Hans</strong> <strong>Sprenger</strong> war 63 Jahre alt,<br />

als er bei Reparaturen an seinem<br />

Haus von der Leiter fiel <strong>–</strong> mit dem<br />

rechten Bein direkt <strong>auf</strong> die Kante<br />

seines Spatens. Nach zehn Tagen<br />

im Krankenhaus erfuhr er, dass<br />

zwei seiner Zehen amputiert<br />

werden müssten. Doch das war<br />

nur die erste Amputation.<br />

2


Aufgrund der mangelnden Wundheilung<br />

folgten in den nächsten<br />

zwei Wochen noch zwei weitere<br />

Amputationen. Die letzte erfolgte<br />

ca. 15 cm unter dem Knie.<br />

Heute ist <strong>Hans</strong> <strong>Sprenger</strong> aktiv in<br />

Haus und Garten, mit seiner Frau<br />

unternimmt er häufig <strong>Reisen</strong>. „In<br />

Deutschland gibt es noch viel für<br />

uns zu entdecken.“ So bereist<br />

<strong>Hans</strong> <strong>Sprenger</strong> mit seiner Frau<br />

deutsche Städte oder macht<br />

Wochenendtouren, zum Beispiel in<br />

den Harz. „Als nächstes möchten<br />

wir gerne die Mecklenburger<br />

Seenplatte besuchen. In den<br />

neuen Bundesländern gibt es<br />

schließlich noch viel zu sehen und<br />

zu erkunden, wir haben ja lange<br />

dar<strong>auf</strong> warten müssen.“<br />

3


Wir sind für Sie da<br />

Die optimale Versorgung<br />

Einen zuverlässigen, starken Partner<br />

an Ihrer Seite zu haben, der<br />

Ihre Bedürfnisse versteht und mit<br />

technologischen Lösungen eine<br />

optimale und gleichzeitig effektive<br />

Versorgung gewährleisten kann,<br />

ist gerade angesichts der angespannten<br />

Lage im Gesundheitswesen<br />

besonders wichtig. Das<br />

Ziel von JOHN+BAMBERG ist es,<br />

Menschen mit körperlichen Einschränkungen<br />

ein Höchstmaß an<br />

Mobilität und Unabhängigkeit zu<br />

ermöglichen und dadurch ihre<br />

Lebensqualität und Lebensfreude<br />

zu erhöhen.<br />

Deshalb hat JOHN+BAMBERG in<br />

Zusammenarbeit mit Kliniken,<br />

Ärzten, Pflegepersonal, Therapeuten<br />

und Orthopädie-Technikern<br />

Programme für eine individuell<br />

abgestimmte Versorgungspraxis<br />

entwickelt, die in unseren Werk-<br />

stätten am Orthopädischen Fachkrankenhaus<br />

Annastift seit über<br />

zwanzig Jahren erfolgreich realisiert<br />

werden. Die hochwertige<br />

Arbeit unserer Orthopädie-<br />

Techniker unterliegt außerdem<br />

einem zertifizierten Qualitätsmanagement.<br />

Das heißt, alle<br />

unsere Arbeitsprozesse l<strong>auf</strong>en<br />

nach einem geprüften Qualitätsstandard<br />

ab.<br />

Vom ersten Kontakt bis zum<br />

Abschluss Ihrer prothetischen<br />

Versorgung und auch danach<br />

werden Sie von unseren Orthopädie-Technikern<br />

individuell und<br />

persönlich betreut.<br />

Zur umfangreichen Versorgungspalette<br />

gehören neben Prothesen<br />

auch Orthesen, Mieder, Korsette,<br />

Maßschuhe, Einlagen, Bandagen<br />

und Kompressionsstrümpfe.<br />

4


Ebenso versorgen wir unsere<br />

Patienten mit allen unterstützenden<br />

Hilfsmitteln, von der<br />

Gehstütze über Toilettenhilfen bis<br />

hin zum Rollstuhl.<br />

In enger Zusammenarbeit mit dem<br />

Biomechanischen Labor der Medizinischen<br />

Hochschule Hannover<br />

steht uns das Ganglabor mit<br />

einem Ganganalysezentrum zur<br />

Verfügung. In diesem nach<br />

neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />

ausgestatteten Labor<br />

wird die Wirkung orthopädischer<br />

Heil- und Hilfsmittel am Menschen<br />

erforscht. Mit modernen Mess-<br />

Systemen werden biomechanische<br />

und metabolische Parameter, insbesondere<br />

des menschlichen<br />

Gangs, erfasst. Zusätzlich zu den<br />

Aufgaben der Forschung stehen<br />

diese Technologien auch zur<br />

individuellen Optimierung von<br />

Patientenversorgungen zur Verfügung.<br />

Durch unsere Arbeit und die<br />

Erkenntnisse aus der Forschung<br />

möchten wir sicherstellen, dass<br />

Sie eine optimale Versorgung<br />

erhalten, die speziell <strong>auf</strong> Ihre<br />

Bedürfnisse abgestimmt ist.<br />

5


Rehabilitationserfolg als<br />

gemeinsames Ziel<br />

Durch eine Amputation treten<br />

grundlegende Veränderungen im<br />

Leben <strong>auf</strong>. Bisher selbstverständliche<br />

Tätigkeiten werden Sie<br />

zunächst vor ganz neue Herausforderungen<br />

stellen. Wir möchten<br />

Sie gerne dabei unterstützen,<br />

diese zu meistern.<br />

Unsere Broschüre soll Ihnen einen<br />

Überblick über den optimalen<br />

Verl<strong>auf</strong> des Rehabilitationsprozesses<br />

geben. Im Durchschnitt<br />

hat der Rehabilitationsprozess<br />

eine Gesamtdauer von ca. sechs<br />

Monaten. Eine Vielzahl von<br />

Faktoren kann jedoch zu großen<br />

Schwankungen führen. Ihre eigene<br />

Motivation ist einer der wichtigsten<br />

Eckpfeiler für Ihren Rehabilitationserfolg.<br />

Unterstützt werden<br />

Sie hierbei durch innovative<br />

Orthopädie-Technik und ein Reha-<br />

bilitationsteam, das aus Ärzten,<br />

Pflegepersonal, Physio- und Ergotherapeuten<br />

sowie erfahrenen<br />

Orthopädie-Technikern besteht.<br />

Wir haben das Ziel, Ihnen ein<br />

Höchstmaß an Lebensqualität zu<br />

ermöglichen. Dieses Ziel wollen<br />

wir mit Ihnen gemeinsam Schritt<br />

für Schritt erreichen.<br />

6


Die Amputation<br />

Als Amputation bezeichnet man<br />

die operative Abtrennung eines<br />

Körperteils im Gelenk (Exartikulation)<br />

oder eine Durchtrennung<br />

des Knochens im gesunden Gewebe.<br />

Die Amputation in Form<br />

eines ärztlichen Eingriffs wird<br />

durchgeführt, wenn eine Heilung<br />

des betroffenen kranken Körperteils<br />

nicht zu erwarten und/oder<br />

das Leben des Betroffenen gefährdet<br />

ist. Durchblutungsstörungen,<br />

Infektionen, Unfälle<br />

oder Krebserkrankungen können<br />

Ursachen für eine Amputation<br />

sein.<br />

5 Hüftexartikulationsprothesen<br />

4 Oberschenkelprothesen<br />

3 Knieexartikulationsprothesen<br />

2 Unterschenkelprothesen<br />

1 Fußprothesen<br />

Unser primäres Ziel nach einer<br />

Amputation ist die Vorbereitung<br />

Ihres Stumpfes für die spätere<br />

Versorgung mit einer Prothese.<br />

Dabei stehen Schmerzlosigkeit,<br />

Belastbarkeit und Bewegungsfähigkeit<br />

als Behandlungsziele im<br />

Vordergrund.<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

7


Richtige Lagerung des Stumpfes<br />

Um Problemen und Komplikationen<br />

am Amputationsstumpf<br />

vorzubeugen und einen möglichst<br />

reibungslosen Abl<strong>auf</strong> Ihres<br />

Rehabilitationsprozesses zu gewährleisten,<br />

ist eine korrekte<br />

Lagerung des Stumpfes direkt<br />

nach der Operation von<br />

entscheidender Bedeutung. Bitte<br />

Phantomschmerzen<br />

Es gibt Betroffene, die nach einer<br />

Amputation unter Phantomschmerzen<br />

oder Phantomempfindungen<br />

leiden. Hierbei werden<br />

Empfindungen in das abgetrennte<br />

Körperteil, das jedoch als noch<br />

vorhanden erlebt wird, projiziert.<br />

Phantomempfindungen können<br />

durch Berührungsreize ausgelöst<br />

achten Sie dar<strong>auf</strong>, dass Ihr<br />

Stumpf gestreckt gelagert wird,<br />

um eine Beugekontraktur (d.h. ein<br />

Streckdefizit des Gelenkes) zu<br />

vermeiden.<br />

werden oder spontan <strong>auf</strong>treten.<br />

Sie werden vor allem als Schmerz<br />

oder Juckreiz wahrgenommen.<br />

Therapeutisch können Phantomempfindungen<br />

in erster Linie mit<br />

Schmerzmitteln oder durch<br />

Nervenstimulationen unterschiedlicher<br />

Art behandelt werden.<br />

8


Kompressionstherapie<br />

Nach der Amputation ist der<br />

Stumpf meist stark geschwollen.<br />

Dies wird als Stumpfödem<br />

bezeichnet. Mit Hilfe der<br />

Kompressionstherapie sollen das<br />

Stumpfödem reduziert und die<br />

Weichteile des Stumpfes für Ihre<br />

später folgende Prothesenversorgung<br />

geformt werden.<br />

Zudem fördert eine durch die<br />

Kompression verbesserte Durchblutung<br />

die Wundheilung. Die<br />

Kompression kann mit Kompressionsstrümpfen,<br />

Silikonlinern oder<br />

durch Stumpfwicklung mit Bandagen<br />

erfolgen.<br />

Die Vorzüge von Kompressionsstrümpfen<br />

und Silikonlinern liegen<br />

in der einfachen Handhabung, die<br />

es Ihnen auch ermöglicht, die<br />

Strümpfe selbst anzulegen. Zudem<br />

gewährleisten sie eine gleichmäßigere<br />

Formung des Stumpfes.<br />

Mit Ihrer Kompressionstherapie<br />

sollte idealerweise einige Tage<br />

nach Ihrer Operation begonnen<br />

werden. Die Maßnahme für Ihre<br />

erste prothetische Versorgung<br />

kann dann ca. drei bis fünf Tage<br />

nach Beginn dieser Therapie<br />

erfolgen.<br />

10


Desensibilisierung<br />

Unter Desensibilisierung versteht<br />

man die Abhärtung der Stumpfhaut<br />

als Vorbereitung für die<br />

mechanische Beanspruchung<br />

durch den Prothesenschaft (Verbindung<br />

zwischen Prothese und<br />

Körper). Diese Maßnahme sollte<br />

vornehmlich während der Wundheilungsphase<br />

nach der Amputation<br />

stattfinden und später<br />

individuell fortgesetzt werden.<br />

Als Therapie haben sich leichte<br />

Lymphdrainagen, Ausstreichungen<br />

mit groben bis feinen Handschuhen,<br />

Bürstenmassagen,<br />

Wärme- und Kältebehandlungen<br />

sowie indizierte Narbenbehandlungen<br />

bewährt. Diese werden<br />

vom Therapeuten ausgeführt oder<br />

können zum Teil nach einer fachgerechten<br />

Anleitung von Ihnen<br />

selbst durchgeführt werden.<br />

11


Beratungsgespräch zur<br />

prothetischen Versorgung<br />

Bei der Maßnahme für Ihre erste<br />

prothetische Versorgung oder<br />

bereits bei der Auslieferung des<br />

Kompressionsstrumpfes nimmt<br />

sich unser Orthopädie-Techniker<br />

Zeit für ein persönliches Beratungsgespräch.<br />

Hierbei wird er<br />

erklären, welche Produktauswahl<br />

für Ihre individuelle Versorgung zur<br />

Verfügung steht. Informationen<br />

über Ihr häusliches und familiäres<br />

Umfeld, Ihren Beruf und Ihre<br />

Freizeitaktivitäten helfen unserem<br />

Techniker, Ihre individuellen Bedürfnisse<br />

zu erfassen, um bei der<br />

späteren, genauen Untersuchung<br />

zusammen mit Ihnen eine Auswahl<br />

an Passteilen für Ihre Prothese zu<br />

treffen. Im Verl<strong>auf</strong> des Rehabilitationsprozesses<br />

können diese<br />

Komponenten, falls es erforderlich<br />

sein sollte, selbstverständlich neu<br />

an veränderte Situationen angepasst<br />

werden.<br />

12


Maßnahme durch den<br />

JOHN+BAMBERG-Techniker<br />

Etwa drei bis vier Wochen nach<br />

der Amputation erfolgt in<br />

Absprache mit dem behandelnden<br />

Arzt der Gipsabdruck bzw. die<br />

Maßnahme durch unseren<br />

Orthopädie-Techniker. Er wird<br />

außerdem eine individuelle Untersuchung<br />

an Ihnen vornehmen und<br />

alle Daten dokumentieren, die für<br />

1<br />

3<br />

Ihre erste prothetische Versorgung<br />

von Bedeutung sind. Mit<br />

Hilfe dieser Angaben ist es dem<br />

Orthopädie-Techniker möglich,<br />

Ihre erste Prothese, die so<br />

genannte Interimsprothese, herzustellen.<br />

Erfassung der Stumpfform:<br />

1. manuelles Maßnehmen<br />

2. digitales Maßnehmen<br />

3. Gipsabdrucknahme<br />

2<br />

13


Interimsprothese und Schuhwerk<br />

Bei der Interimsprothese handelt<br />

es sich um eine Übergangsprothese.<br />

Idealerweise wird sie<br />

noch vor der Rehabilitationsmaßnahme<br />

angefertigt und<br />

angepasst. Die Tragedauer<br />

beträgt je nach Verl<strong>auf</strong> der Rehabilitation<br />

ca. drei bis sechs<br />

Monate. Der Schaft besteht aus<br />

einem thermoplastisch verformbaren<br />

Kunststoff, welcher es dem<br />

Orthopädie-Techniker erlaubt, im<br />

Verl<strong>auf</strong> Ihrer Mobilisation <strong>auf</strong> Volumenschwankungen<br />

des Stumpfes<br />

und mögliche Konturveränderungen<br />

zu reagieren. Bei der<br />

Interimsprothese steht die Anpassbarkeit<br />

des Schaftes sowie<br />

die Möglichkeit einer schnellen<br />

Justierbarkeit der Passteile im<br />

Vordergrund. Aus diesem Grund<br />

wird hier <strong>auf</strong> einen kosmetischen<br />

Ausgleich weitestgehend verzichtet.<br />

Im Umgang mit Ihrer<br />

Prothese sollten Sie dringend den<br />

Anleitungen zum Gebrauch folgen,<br />

um eine unsachgemäße Anwendung<br />

und daraus folgende Unan-<br />

nehmlichkeiten zu vermeiden. An<br />

dieser Stelle soll zudem <strong>auf</strong> die<br />

Wichtigkeit von gutem Schuhwerk<br />

hingewiesen werden, da Prothese<br />

und Schuh eine Funktionseinheit<br />

bilden. Wir empfehlen Ihnen<br />

neuwertige Halbschuhe mit<br />

flexibler durchgehender Sohle,<br />

möglichst geringer Absatzhöhe<br />

und Schnürung oder Klettverschluss.<br />

14


Rehabilitation mit den<br />

Physio- und Ergotherapeuten<br />

Im Fokus der Arbeit mit Ihnen<br />

steht das Wiedererlernen aller<br />

Bewegungsabläufe bzw. die<br />

Wiederherstellung der Steh- und<br />

Gehfähigkeit, um Ihnen eine<br />

möglichst rasche Rückkehr in das<br />

gewohnte Umfeld zu ermöglichen.<br />

Koordinationsübungen, Muskel<strong>auf</strong>bau,<br />

Prothesentraining, Gangschule<br />

und das Üben von<br />

Alltagssituationen sind nur ein Teil<br />

Ihres täglichen Programms. Die<br />

Rehabilitation kann erfolgen:<br />

• teilstationär<br />

• stationär<br />

• zu Hause mit physiotherapeutischer<br />

Betreuung<br />

Bei der teilstationären Rehabilitation<br />

werden Sie ca. drei Tage<br />

in der Woche morgens von einem<br />

Fahrdienst zu Hause abgeholt und<br />

nachmittags wieder nach Hause<br />

gebracht. Grundvoraussetzung<br />

für die teilstationäre Rehabilitation<br />

ist ein Wohnsitz im Umkreis von 50<br />

km um die Rehabilitationsklinik<br />

und die ständige Hilfe durch einen<br />

Angehörigen zu Hause. Außerdem<br />

sollten Sie selbstständig <strong>auf</strong> den<br />

Gehweg gelangen können, um<br />

dort in ein Auto ein- und auszusteigen.<br />

Während einer stationären Rehabilitationsmaßnahme<br />

werden Sie<br />

für einen Zeitraum von drei bis fünf<br />

Wochen in der Klinik untergebracht.<br />

In der geriatrischen Rehabilitationsklinik<br />

wird speziell <strong>auf</strong> die<br />

gesundheitlichen Bedingungen wie<br />

auch <strong>auf</strong> altersbedingte Leistungsminderungen<br />

und Einschränkungen<br />

eingegangen. Hier steht im<br />

Wesentlichen ein größtmöglicher<br />

Erhalt Ihrer Selbstständigkeit im<br />

Alltag im Vordergrund.<br />

15


Sollte aus medizinischen und persönlichen<br />

Gründen weder eine teilstationäre<br />

noch eine stationäre<br />

Behandlung möglich sein, kann<br />

die Rehabilitation notfalls mit einer<br />

physiotherapeutischen Betreuung<br />

zu Hause durchgeführt werden. Es<br />

ist jedoch zu betonen, dass eine<br />

Rehabilitation zu Hause<br />

erfahrungsgemäß weniger effektiv<br />

ist.<br />

16


Unterstützende Hilfsmittel<br />

Rollator<br />

Foto: www.endres-rehab.de<br />

Zur Unterstützung Ihrer Selbstständigkeit<br />

und Mobilität werden<br />

Sie eventuell Hilfsmittel wie z.B.<br />

Gehstöcke, Unterarmgehstützen,<br />

Rollatoren, Rollstühle o.ä.<br />

benötigen. Diese werden von<br />

Ihrem Physio- oder Ergotherapeuten<br />

je nach Notwendigkeit für<br />

Sie ausgesucht und vom behandelnden<br />

Arzt verordnet. Bei<br />

der Beschaffung der nötigen<br />

Hilfsmittel unterstützen wir Sie<br />

natürlich gerne.<br />

18


Kontrolle nach der Rehabilitation<br />

Nach Beendigung Ihrer Rehabilitationsmaßnahme<br />

erfolgt eine<br />

Überprüfung der Interimsprothese<br />

in Bezug <strong>auf</strong> die Passform des<br />

Schaftes und die Justierung der<br />

Passteile. Das kann in unserer<br />

Werkstatt, im Rahmen einer<br />

ärztlichen Kontrolle oder einer Prothesensprechstunde<br />

stattfinden.<br />

Hier wird dann entschieden, ob<br />

der Umbau der Interims- in die<br />

Definitivprothese vorgenommen<br />

werden kann. Dies hängt in erster<br />

Linie von Ihren Stumpfverhältnissen<br />

ab. Je nach Situation wird<br />

dann die weitere Vorgehensweise<br />

abgestimmt.<br />

19


Die Definitivprothese<br />

Die Definitivprothese besteht weitestgehend<br />

aus den Passteilen<br />

Ihrer Interimsprothese, soweit sich<br />

Ihre Gesamtsituation nicht geändert<br />

hat und Sie mit den<br />

einzelnen Komponenten der<br />

Interimsprothese gut zurecht gekommen<br />

sind. Ihre neue Prothese<br />

unterscheidet sich von Ihrer<br />

vorigen dadurch, dass jetzt ein<br />

definitiver Schaft für Sie hergestellt<br />

wird. Sollte sich Ihr Stumpf<br />

verändert haben, wird erneut ein<br />

Gipsabdruck bzw. Maß genommen<br />

und noch einmal ein Testschaft<br />

gefertigt. Für Ihre Definitivprothese<br />

wird nun auch eine<br />

individuelle Kosmetik angefertigt.<br />

Diese wird bestmöglich Ihrem<br />

erhaltenen Bein in Form und<br />

Kontur nachempfunden.<br />

20


Kostenübernahme<br />

Nach Erhalt des Rezeptes für Ihre<br />

Prothese schreiben wir einen<br />

Kostenvoranschlag an den jeweiligen<br />

Kostenträger. Für die Kosten<br />

Ihrer Prothese kommt je nach<br />

Grund der Amputation Ihre<br />

Krankenkasse oder der stattdessen<br />

zuständige Kostenträger<br />

<strong>auf</strong>. Sie müssen sich lediglich an<br />

der prothetischen Versorgung<br />

oder den sonst benötigten Hilfsund<br />

Heilmitteln mit dem gesetzlich<br />

vorgeschriebenen Eigenanteil in<br />

Höhe von maximal 10,<strong>–</strong> Euro*<br />

beteiligen, sofern Sie nicht von der<br />

Zuzahlung durch ihre Krankenkasse<br />

befreit sind. Auch bei<br />

späteren Reparaturen oder notwendigen<br />

Änderungen an der Prothese<br />

erfolgt die Kostenabwicklung<br />

durch Rezepte. Der gesetzliche<br />

Eigenanteil beträgt hier<br />

ebenfalls maximal 10,<strong>–</strong> Euro*.<br />

*Stand Dez. 2007<br />

21


Pflege und Hygiene<br />

Die tägliche Pflege Ihres Stumpfes<br />

ist von großer Wichtigkeit. Denn<br />

über den Schweiß werden vom<br />

Körper unter anderem Schadstoffe<br />

bzw. Stoffwechselnebenprodukte<br />

ausgeschieden, die der Haut<br />

schaden können. Ihr Stumpf, insbesondere<br />

die Haut des Stumpfes,<br />

unterliegt durch das Tragen<br />

der Prothese einer erhöhten<br />

Belastung. Damit Ihre Haut dieser<br />

standhalten kann, sollte der<br />

Stumpf sowie der Prothesenschaft<br />

bzw. der Liner mindestens einmal<br />

täglich gewaschen und gereinigt<br />

werden. Hierfür gibt es von Otto<br />

Bock ein spezielles Reinigungsmittel<br />

„Derma Clean“. Sollte es<br />

am Stumpf zu Hautirritationen<br />

kommen, empfiehlt sich eine Behandlung<br />

mit „Derma Repair“.<br />

Problemstellen können vorbeugend<br />

mit „Derma Prevent“ behandelt<br />

werden.<br />

Sie sollten Ihren Stumpf jeden Tag<br />

<strong>auf</strong> eventuelle Hautveränderungen<br />

überprüfen und diese ggf. sofort<br />

Ihrem behandelnden Arzt oder<br />

Orthopädie-Techniker mitteilen.<br />

Zum Begutachten des Stumpfes<br />

ist ein kleiner Handspiegel sehr<br />

nützlich.<br />

22


Risiken und Gefahrenquellen<br />

Im Umgang mit Ihrer Prothese<br />

wird vieles für Sie neu und<br />

ungewohnt sein. Zur Bewältigung<br />

alltäglicher Situationen ist deshalb<br />

eine erhöhte Aufmerksamkeit<br />

Ihrerseits erforderlich.<br />

Sie sollten sich bei allen<br />

Tätigkeiten genügend Zeit nehmen<br />

und zuvor jede Aktion gedanklich<br />

durchgehen, um so kritische<br />

Situationen schon im Vorfeld zu<br />

verhindern.<br />

Sie sollten außerdem dafür Sorge<br />

tragen, mögliche Gefahrenquellen<br />

in Ihrer Umgebung zu beseitigen,<br />

um sich beispielsweise durch<br />

einen Sturz nicht zu verletzen. Sie<br />

können dieses Risiko verringern,<br />

indem Sie Läufer, Badezimmerteppiche<br />

oder ähnliche „Stolperfallen“<br />

beseitigen.<br />

23


Weitere nützliche Informationen<br />

Wohnungsanpassungen<br />

Zur Unterstützung der Selbstständigkeit<br />

sind in vielen Fällen<br />

Veränderungen in der Wohnung,<br />

wie z.B. Anpassung von Dusche,<br />

Badewanne und Toilette durchaus<br />

sinnvoll und notwendig. Für Menschen<br />

mit Gehbehinderung sowie<br />

Rollstuhlfahrer sind Schwellen jeglicher<br />

Art im Alltag ein Problem.<br />

Für solche Anpassungen können<br />

finanzielle Unterstützungen bei den<br />

Pflegeversicherungen und/oder<br />

den Krankenkassen vor Beginn<br />

der Umbaumaßnahmen beantragt<br />

werden. Diese Unterstützungen<br />

werden insbesondere dann<br />

gewährt, wenn die Maßnahmen<br />

die selbstständige Lebensführung<br />

erleichtern oder ggf. sogar wiederherstellen.<br />

24


Toilettensitzerhöhung Akkulift ® Badelift<br />

Haltegriff einfach Duschklappsitz<br />

25


Führerschein<br />

In der Verordnung über die Zulassung<br />

von Personen zum<br />

Straßenverkehr (Fahrerlaubnis-<br />

Verordnung/FeV, Stand 08/05)<br />

heißt es: „Wer sich infolge<br />

körperlicher oder geistiger<br />

Mängel nicht sicher im Verkehr<br />

bewegen kann, darf am Verkehr<br />

nur teilnehmen, wenn Vorsorge<br />

getroffen ist, dass er andere nicht<br />

gefährdet. Die Pflicht zur Vorsorge,<br />

namentlich durch das Anbringen<br />

geeigneter Einrichtungen<br />

an Fahrzeugen, durch den Ersatz<br />

fehlender Gliedmaßen mittels<br />

künstlicher Glieder, durch Begleitung<br />

oder durch das Tragen<br />

von Abzeichen oder Kennzeichen,<br />

obliegt dem Verkehrsteilnehmer<br />

selbst oder einem für ihn Verantwortlichen.“<br />

Also ist es schon<br />

allein aus versicherungstechnischen<br />

Gründen sinnvoll, sich im<br />

Vorfeld bestmöglich abzusichern.<br />

Daher möchten wir Ihnen<br />

empfehlen, sich mit einer<br />

Fahrschule in Verbindung zu<br />

setzen, um sich dort über<br />

eventuelle Umbauten am Fahrzeug<br />

oder eine freiwillige Begutachtung<br />

durch einen Verkehrssachverständigen<br />

des TÜVs zu informieren.<br />

Foto: www.handicapmobil.de<br />

26


Die Kostenübernahme, bzw. eine<br />

Bezuschussung für einen evtl.<br />

Umbau ist von Ihrer Situation<br />

abhängig (individuelle Einzelfallentscheidung).<br />

Dies kann beantragt<br />

werden, wenn die Notwendigkeit<br />

vorher durch den<br />

Verkehrssachverständigen festgestellt<br />

wurde.<br />

Muster<br />

Schwerbehindertenausweis<br />

Generell dient der Schwerbehindertenausweis<br />

als Nachweis<br />

für die Schwere der bestehenden<br />

Behinderung und als Ausweis für<br />

das Recht <strong>auf</strong> Inanspruchnahme<br />

bestimmter Nachteilsausgleiche,<br />

wie z.B. steuerliche Erleichterungen,<br />

Vergünstigungen im<br />

Personen-, Nah- und Fernverkehr<br />

und mehr. Die Beantragung des<br />

Ausweises sollten Sie zuvor<br />

jedoch unbedingt mit Ihrem<br />

behandelnden Arzt besprechen.<br />

Den Antrag <strong>auf</strong> einen<br />

Schwerbehindertenausweis können<br />

Sie bei Ihrem zuständigen<br />

Versorgungsamt stellen. Es empfiehlt<br />

sich, einem formlosen<br />

Schreiben eine ärztliche Bescheinigung<br />

über die Art der<br />

Behinderung beizulegen.<br />

27


Kontakt<br />

JOHN+BAMBERG GmbH & Co. KG<br />

Haubergstr. 3<br />

30625 Hannover<br />

Tel.: 0511 / 53584-500<br />

Fax: 0511 / 53584-549<br />

info@john-bamberg.de<br />

www.john-bamberg.de<br />

Öffnungszeiten<br />

Mo <strong>–</strong> Do: 7.30 <strong>–</strong> 18.00<br />

Fr: 7.30 <strong>–</strong> 17.00<br />

28


Adressen Hannover<br />

Selbsthilfegruppe für Beinamputierte<br />

Region Hannover<br />

Am Mittelfelde 80<br />

30519 Hannover<br />

Tel. 0511 / 86 02 99 69<br />

info@amputierte-region-hannover.de<br />

www.amputierte-region-hannover.de<br />

Den Schwerbehindertenausweis<br />

können Sie unter folgender Adresse<br />

beantragen:<br />

Landesamt für Soziales, Jugend<br />

und Familie<br />

<strong>–</strong> Versorgungsamt Hannover <strong>–</strong><br />

Gustav-Bratke-Allee<br />

30169 Hannover<br />

Telefon: 0511 / 1671-0<br />

Nähere Informationen darüber<br />

finden Sie im Internet unter:<br />

www.soziales.niedersachsen.de.<br />

29


Otto Bock HealthCare GmbH<br />

Technologie für Menschen<br />

Otto Bock HealthCare ist ein<br />

weltweit führender Anbieter von<br />

innovativen Produkten für Menschen<br />

mit eingeschränkter Mobilität.<br />

Mit qualitativ hochwertigen<br />

und technologisch herausragenden<br />

Produkten und Dienstleistungen<br />

tragen wir dazu bei,<br />

dass Menschen ihre Bewegungsfreiheit<br />

erhalten oder wiedererlangen<br />

können. Unsere starke<br />

Marke „Otto Bock“ wird getragen<br />

von überragender Innovationskraft<br />

und Technologieführerschaft,<br />

einem breiten Leistungsspektrum<br />

und der globalen<br />

Präsenz unseres Vertriebs- und<br />

Servicenetzes sowie unseren<br />

engagierten, qualifizierten Mitarbeitern<br />

<strong>auf</strong> der ganzen Welt.<br />

Gemeinsam verwirklichen wir<br />

unsere Vision: den Menschen ein<br />

Höchstmaß an Mobilität und<br />

Unabhängigkeit zu ermöglichen.<br />

Familienunternehmen<br />

in dritter Generation<br />

Seit fast 90 Jahren steht der<br />

Name Otto Bock für Innovationen<br />

und unternehmerischen Erfolg. Mit<br />

Pioniergeist, Mut und Entscheidungsfreude<br />

gründete Otto Bock<br />

die Orthopädische Industrie<br />

GmbH 1919 in Berlin. Seit 1990<br />

wird das Familienunternehmen in<br />

der dritten Generation von Prof.<br />

<strong>Hans</strong> Georg Näder geführt.<br />

Neben der Kernkompetenz als<br />

führendes Unternehmen in der<br />

Orthobionic®, aus der die Entwicklungen<br />

in den Bereichen<br />

Prothetik und Orthetik hervorgehen,<br />

ist Bionicmobility eine<br />

weitere Kompetenz des Unternehmens<br />

Otto Bock. Sie vereint<br />

zum einen unsere Mobility<br />

Solutions, wie z.B. hochwertige<br />

Leichtgewicht- und Aktivrollstühle,<br />

Elektrorollstühle, aber auch Pro-<br />

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dukte für die Kinderrehabilitation<br />

und Sitzschalensysteme. Zum<br />

anderen gehören zur Bionicmobility<br />

die medizintechnischen<br />

Aktivitäten in den Bereichen<br />

Funktionelle Elektro- und Neurostimulation<br />

sowie die Motorbewegungsschienen<br />

(CPM).<br />

Paralympisches<br />

Engagement<br />

Sport ist Mobilität. Sport ist<br />

Lebensqualität. Otto Bock unterstützt<br />

sportliches Engagement:<br />

Durch einen Partnerschaftsvertrag<br />

mit dem Internationalen<br />

Paralympischen Komitee ist Otto<br />

Bock „Worldwide Partner of the<br />

Paralympic Movement“. Schon<br />

1988 entsandte das Unternehmen<br />

ein international besetztes Team<br />

von Technikern zu den Paralympics<br />

nach Seoul. Aus diesem<br />

Anfang entwickelte sich kontinuierlich<br />

die Zusammenarbeit mit<br />

dem Internationalen Paralympischen<br />

Komitee. Während der<br />

Spiele 2004 in Athen leisteten die<br />

Techniker von Otto Bock über<br />

2.500 Einsätze. Mancher Aktive<br />

konnte nur dank dieses Einsatzes<br />

starten. Dieser Service ist unter<br />

den extremen Bedingungen eines<br />

solchen Wettkampfes besonders<br />

wichtig und ermöglicht erst<br />

professionelle Bedingungen für<br />

die Athleten aus aller Welt.<br />

Für mehr Informationen über Otto<br />

Bock:<br />

www.ottobock.de.<br />

Besuchen Sie uns!<br />

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JOHN+BAMBERG GmbH & Co. KG<br />

Haubergstr. 3 · 30625 Hannover<br />

Tel. 0511 / 53584-500 · Fax. 0511 / 53584-549<br />

www.john-bamberg.de · info@john-bamberg.de<br />

© Otto Bock · OK502 <strong>–</strong> Technische Änderungen vorbehalten<br />

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