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Wir räumen auf: die 1 2<br />
größten Irrtümer rund um<br />
den Huf<br />
Pferde haben vier<br />
Hufe und müssen<br />
regelmäßig<br />
gepflegt werden.<br />
So weit ist sich die<br />
Reiterwelt noch<br />
einig.<br />
Was alles andere<br />
angeht, kursieren<br />
serienweise<br />
Ammenmärchen<br />
über den<br />
Pferdefuß, der eigentlich eine Zehenspitze ist.<br />
Irrtum 1 : Weiße Hufe sind<br />
schlechter.<br />
Ist ein Huf weiß, so liegt <strong>das</strong><br />
einzig und allein daran, <strong>das</strong>s im<br />
Horn keine Farbpigmente<br />
enthalten sind. Farbpigmente<br />
haben aber nichts mit Festigkeit<br />
zu tun. Dass immer noch viele<br />
Pferdebesitzer an die<br />
Schauergeschichten über weiße<br />
Hufe glauben, liegt einzig und<br />
allein daran, <strong>das</strong>s man<br />
Druckstellen, Hämatome und<br />
andere Veränderungen bei<br />
hellen Hufen besser und<br />
schneller sieht. In der Natur gibt<br />
es übrigens keine weißen Hufe.<br />
Diese Mutation ist ein reines<br />
Zucht-Produkt.<br />
Irrtum 2: Jeder Huf trägt ein<br />
Viertel Pferd.<br />
Das hieße bei einem Warmblut<br />
von 600 Kilogramm Gewicht,<br />
<strong>das</strong>s jeder Huf 1 50 kg tragen<br />
müsste. Stimmt schon allein<br />
deshalb nicht, weil <strong>das</strong> Pferd in<br />
natürlicher Selbsthaltung 60<br />
Prozent seines Gewichts auf der<br />
Vorhand trägt und nur 40<br />
Prozent auf der Hinterhand.<br />
Dazu kommt noch die<br />
unterscheidliche Fußfolge der<br />
jeweiligen Gangarten. So stützt<br />
sich <strong>das</strong> Pferd im Galopp<br />
teilweise auf drei Beinen ab,<br />
teilweise aber auch nur auf<br />
einem. Der britische Hufschmied<br />
Gail Williams hat unter<br />
Einbeziehung sämtlicher Kräfte,<br />
wie beispielsweise der Fliehkraft<br />
im Galopp, berechnet, <strong>das</strong>s<br />
Hufe in der Einbeinstütze bei<br />
Höchstgeschwindigkeit bis zu<br />
einer Tonne tragen.<br />
Irrtum 3: Der Hufpfleger kann<br />
allein aufheben.<br />
Aufheben ja, aber es ist<br />
schwierig dann plan<br />
ausschneiden. Weil der<br />
Hufpfleger beim Aufheben <strong>das</strong><br />
Bein zwischen seine Knie<br />
klemmt, muss er es ein Stück<br />
weit unter dem Pferdekörper<br />
heraus in seine Richtung ziehen.<br />
Dadurch ist <strong>das</strong> Bein im<br />
Karpalgelenk abgeknickt und die<br />
untere Hälfte des Hufs ist nicht<br />
mehr parallel zum Horizont,<br />
sondern ebenfalls leicht<br />
abgeknickt. Das Ergebnis sind<br />
meist Hufe, deren äußere Wand<br />
höher ist als die innere – <strong>das</strong><br />
führt zu einem falschen<br />
Abrollpunkt, einer ungleichen<br />
Lastaufnahme und nicht selten<br />
zu Chipfrakturen oder<br />
Sehnenproblemen.<br />
Irrtum 4: Vorn 45 Grad, hinten<br />
55 Grad.<br />
Laut Fachbuch stimmt es, <strong>das</strong>s<br />
Vorderhufe einen Zehenwinkel<br />
von 45 Grad haben, Hinterhufe<br />
einen von 55 Grad. In der<br />
Realität sind geringfügige<br />
Abweichungen völlig normal.<br />
Wichtig ist vielmehr, <strong>das</strong>s der<br />
Winkel des Hufs mit dem der<br />
Fessel und den inneren<br />
Strukturen des Hufbeines<br />
übereinstimmt und beide<br />
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