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LANDLEBEN<br />

LAND!LEBEN!<br />

Der Kreis Minden-Lübbecke – das sind gut 1.152 Quadratkilometer Fläche mit<br />

mehr als 310.000 Einwohnern in elf Städten und Gemeinden. Das ist eine gesunde<br />

Mischung aus Industrie, Handwerk und Dienstleistung, das sind 42 restaurierte<br />

Wind-, Wasser- und Rossmühlen sowie Deutschlands einzige mahlfähige Schiffmühle<br />

– und das ist lebendiger Tourismus. Der Kreis Minden-Lübbecke ist aber<br />

auch 757 Quadratkilometer landwirtschaftliche Fläche und 129 Quadratkilometer<br />

Wald.<br />

Ein Gespräch über das Leben auf dem Land mit der Vorsitzenden des Landfrauen-Verbandes<br />

Minden-Lübbecke, Marlis Klocke, der Vorsitzenden des Landfrauen-Services,<br />

Iris Niermeyer, mit dem Geschäftsführer der Kreisstelle<br />

Minden-Lübbecke/Herford-Bielefeld der Landwirtschaftskammer NRW, Werner<br />

Weingarz und dem Vorsitzenden des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes,<br />

Hermann Seeker.<br />

Das Leben auf dem Land scheint<br />

wieder »in« zu sein, wenn man den<br />

vielen Zeitschriften und TV-Sendungen<br />

glaubt, bei denen das<br />

Landleben im Mittelpunkt steht.<br />

Wie sehen Sie die Situation?<br />

Werner Weingarz: Ich glaube,<br />

das hängt mit der Sehnsucht nach<br />

Vertrautem und Natürlichem zusammen<br />

in einer unsicheren Welt,<br />

auch wenn es die jungen Menschen<br />

eher in die großen Städte zieht.<br />

Dann ist es zumindest theoretisch<br />

sehr romantisch, sich mit dieser<br />

Idylle zu beschäftigen, jenseits von<br />

Hektik und Großstadtlärm.<br />

Iris Niermeyer: Was in Zeitschriften<br />

und TV-Sendungen vermittelt<br />

wird, entspricht sicher nicht der<br />

Realität, da hier meistens nur die<br />

schönen Seiten gezeigt werden.<br />

Marlis Klocke: Die vielen Zeitschriften,<br />

die das idyllische Landleben<br />

beschreiben, kann man auf einmal<br />

gar nicht tragen; und die<br />

meisten Menschen in Deutschland<br />

sind davon überzeugt, dass das Leben<br />

auf dem Lande und in der Natur<br />

gesünder ist als in der Stadt. Leider<br />

merken die meisten unserer Dörfer<br />

wenig davon.<br />

Ich denke, das wahre Landleben<br />

kann man nicht mit einem Satz beschreiben.<br />

Landleben ist so vielfältig<br />

wie unser Mühlenkreis. Nur<br />

sollten wir uns grundsätzlich bewusst<br />

sein, egal wo wir leben: Der<br />

Mensch ist ein soziales Wesen, angewiesen<br />

auf das Zusammenleben<br />

mit anderen. Und jeder sollte aktiv<br />

zur lebenswerten Gemeinschaft<br />

beitragen – ich kann mir vorstellen,<br />

dass dieses auf dem Land leichter<br />

möglich ist als in einem städtischen<br />

Ballungszentrum.<br />

Hermann Seeker: Das ist zum<br />

Teil festzustellen, hängt aber auch<br />

davon ab, wo man sich gerade befindet.<br />

Das Ganze wird bedient von<br />

den Medien. Aber dass der große<br />

Zuzug auf das Land stattfindet,<br />

sieht man eigentlich nicht.<br />

Warum lockt das Land besonders<br />

die Städter, gerade auch als Urlaubsdomizil?<br />

Werner Weingarz: Es gibt immer<br />

mehr Menschen, die in ihrem<br />

bisherigen Leben kaum oder wenig<br />

»…dass der<br />

groSSe Zuzug<br />

auf das Land<br />

stattfindet,<br />

sieht man eigentlich<br />

nicht.«<br />

Hermann Seeker,<br />

Vorsitzender des<br />

Landwirtschaftlichen<br />

Kreisverbandes

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