2017_Festheft_ME

Das Offizierscorps
Eine Zeitreise zwischen 1905 und 2017
Das Offizierscorps der Sankt Sebastianus Schützenbruderschaft 1435 Mettmann feiert im Jahre
2020 das 200 jährige Jubiläum und ist somit die älteste bestehende Kompanie der Bruderschaft.
1905 König Josef Thönissen umrahmt von der Ehrengarde
Die Federbüsche der Offiziere, auch liebevoll Klucken genannt, sahen noch recht dürftig aus.
Entweder waren sie damals schon sehr teuer, oder zu Kaiser Wilhelms Zeiten war eine volle
Federpracht nur der „Kaiserlichen Garde“ vorbehalten.
Zwei von den abgebildeten Offizieren möchte ich namentlich hervorheben. Robert Bruns,
sitzend erster von links und Josef Schorn, stehend zweiter von rechts. Der Name Schorn ist
bis heute durchgehend in der Bruderschaft und im Offizierscorps vertreten.
Über Robert wird immer noch geschmunzelt. Als Küfermeister stellte er Einmachtonnen her, in
denen für die Wintermonate Kappes, Stilmus oder Bohnen eingepökelt wurden.
(Auszug aus dem Artikel „Mettmanner Kirmes“ Medamana Heft 3/1972):
Damals gingen die Schützenfeste von Sonntag bis Dienstag. Am Dienstag schob Robert Bruns,
hungrig vom Frühschoppen kommend, den heimatlichen Gefilden in der Mühlenstraße zu.
Montags hatte es „Suure Kappes“ (Sauerkraut) gegeben. Das war zwar nicht in seinem Sinn,
aber mit Rücksicht darauf, dass seine Frau während der Festtage nicht lange am Kochtopf
verweilen wollte, hatte er es hingenommen. Als es aber am nächsten Tag wieder „Suure
Kappes“ diesmal mit „Witte Buhnen“ (weiße Bohnen) gab, platzte ihm der Kragen. „Es dat en
Freten för ne Offizier“, (ist das ein Essen für einen Offizier), wobei er den Teller wutentbrannt
in die nächste Ecke feuerte. So sehr hatte er sich innerhalb von drei Tagen in seine Rolle als
Offizier hineingelebt.
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