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Auslegung von Absorptionskolonnen Neue Problemstellungen fr ...

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Chemie<br />

Ingenieur<br />

Technik<br />

2.4 Scale-up-Fähigkeit des Berechnungsmodells<br />

Bei der Herleitung <strong>von</strong> Modellansätzen zur Beschreibung<br />

<strong>von</strong> Packungskolonnen wird im Allgemeinen da<strong>von</strong> ausgegangen,<br />

dass sich die Fluide gleichmäßig über den<br />

Kolonnenquerschnitt verteilen. Nichtsdestotrotz wird <strong>von</strong><br />

verschiedenen Autoren <strong>von</strong> einem Einfluss des Kolonnendurchmessers<br />

berichtet, der dem Anteil der Wandeffekte bezogen<br />

auf die Gesamtfläche zugeschrieben wird [16].<br />

Abb. 3 zeigt exemplarisch den Einfluss des Kolonnendurchmessers<br />

auf den Druckverlust und den Flüssigkeits-<br />

Hold-up. Während beim Druckverlust kein bzw. nur im Bereich<br />

hoher Gasbelastungen ein geringer Unterschied zwischen<br />

den Messungen in einer Kolonne mit einem Innendurchmesser<br />

<strong>von</strong> 0,288 m bzw. 0,440 m erfasst wurde, kann<br />

beim Flüssigkeits-Hold-up ein Unterschied <strong>von</strong> rund<br />

4 – 8 % (absolut) beobachtet werden.<br />

Zur Beschreibung des Einflusses des Maßstabes bzw. des<br />

Durchmessers wird <strong>von</strong> verschiedenen Autoren die Einführung<br />

eines zusätzlichen Parameters vorgeschlagen. So wird<br />

beispielsweise in [6] bzw. [14] der Wandfaktor k definiert<br />

(vgl. Gln. (10) und (11)) und in der Berechnung des Druckverlustes<br />

berücksichtigt.<br />

1 2<br />

ˆ 1 ‡<br />

k 3<br />

1 4<br />

ˆ 1 ‡<br />

k adS 1 dP 1 e dS (10)<br />

(11)<br />

Dabei ist dS ist der Kolonnendurchmesser und dP ist der<br />

Füllkörperdurchmesser. Die Einführung eines Wandfaktors<br />

Abbildung 3. Einfluss des Kolonnendurchmessers auf Druckverlust und Flüssigkeits-Hold-up<br />

für das Beispiel einer Füllkörperpackung.<br />

Packungskolonnen 1029<br />

führt zu einer verbesserten Beschreibung der packungsspezifischen<br />

Fluiddynamik in unterschiedlichen Kolonnendurchmessern.<br />

Der Einfluss auf das Betriebsverhalten und<br />

damit des Stofftransports kann dadurch jedoch nicht exakt<br />

in Abhängigkeit vom Wandeffekt beschrieben werden.<br />

3 Wand- und Kernbereiche in <strong>Absorptionskolonnen</strong><br />

Ein anderer Ansatz zur Beschreibung der Wandeinflüsse<br />

stellt die Unterteilung der Kolonne in einen Wand- und<br />

einen Kernbereich im Innern der Kolonne dar. Hintergrund<br />

ist dabei die Überlegung, dass der Wandbereich zwar abhängig<br />

vom Kolonnendurchmesser einen unterschiedlich<br />

großen Anteil am Gesamtvolumen der Kolonne hat, dass<br />

aber im Innern der Kolonne die Hydrodynamik unabhängig<br />

vom Kolonnendurchmesser ist. Wenn es also mithilfe geeigneter<br />

Messmethoden gelingt, die jeweiligen Anteile <strong>von</strong><br />

Wand- und Kernbereich zu bestimmen, würde eine Messung<br />

in einem relativ kleinen Maßstab <strong>von</strong> z. B. 0,288 m<br />

ausreichen, um die Hydrodynamik des Kernbereichs zu<br />

charakterisieren und damit ein Scale-up auf größere Durchmesser<br />

durchzuführen. Je größer der Innendurchmesser<br />

der verwendeten Kolonne für die experimentellen Untersuchungen<br />

zur Charakterisierung neuartiger Füllkörper<br />

und Packungen, desto geringer ist der Einfluss des Wandbereichs.<br />

Ziel dieses neuen Konzepts ist es jedoch, eine<br />

Kolonne mit möglichst kleinem Innendurchmesser zu verwenden,<br />

um eine Reduzierung der Kosten der experimentellen<br />

Untersuchungen zu erreichen.<br />

Wesentliche Voraussetzung für die Validierung dieses<br />

Konzepts ist eine möglichst nicht- bzw. gering-invasive und<br />

gleichzeitig kostengünstige Messmethode.<br />

Die Aufklärung der Fluiddynamik<br />

einer Kolonne wurde<br />

bereits mit komplexen Messprinzipien<br />

wie der Röntgentomographie<br />

untersucht [18]. Ziel der Autoren dieses<br />

Beitrages ist es jedoch, eine kostengünstigere<br />

und weniger aufwendige<br />

Messmethodik einzusetzen, die<br />

bei allen experimentellen Untersuchungen<br />

neuentwickelter Füllkörper<br />

und Packungen integriert werden<br />

kann. Im Rahmen eigener Untersuchungen<br />

wurden deshalb eine<br />

Sammlermethode und ein in<br />

Packungskolonnen bisher noch nicht<br />

eingesetzter Gittersensor zur Bestimmung<br />

des an der Innenwand herunter<br />

strömenden Flüssigkeitsanteils<br />

verglichen.<br />

Chemie Ingenieur Technik 2011, 83, No. 7, 1026–1035 © 2011 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim www.cit-journal.com

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