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Motive und Motivation im Sport - personal training dortmund

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Problem von solchen Verhaltensstudien, wie z.B. die von LEVIN: Es ist nicht geklärt, ob Selektions- oder<br />

Sozialisationsprozesse zugr<strong>und</strong>e liegen:<br />

Selektionsprozess: es sind eben die aggressionsbereiten KuJ, die eher Kontaktsportarten betreiben<br />

Sozialisationsprozess: der <strong>Sport</strong> macht die <strong>Sport</strong>treibenden aggressionsbereit (<strong>Sport</strong> ist die Ursache)<br />

Kritik zur Theorie von FREUD <strong>und</strong> LORENZ:<br />

Viele Studien (s. o.) widersprechen der Katharsis-Hypothese<br />

Aggressionen sind keine Reaktionen auf z. B. erlittenes Unrecht etc., sondern der Trieb verfügt über eine eigene<br />

Erregungsproduktion<br />

Dieses Modell würde <strong>im</strong>plizieren, dass aggressives Verhalten auch dann auftreten würde, wenn kein<br />

Aggressionsauslösender Reiz vorhanden ist: Der Mensch wäre von Natur aus aggressiv.<br />

Problem: die Theorien bestehen lediglich aus Metaphern, daher sind sie nicht empirisch umsetzbar (Der Mensch ist<br />

kein überlaufender Tank!!)<br />

Frustrations-Aggressions-Theorie (DOLLARD; BERKOWITZ)<br />

Frustrations-Aggressions-Theorie von DOLLARD (1939):<br />

Vorhandensein eines Triebes wird abgelehnt<br />

Folgende Aussagen werden miteinander verknüpft:<br />

aggressive Handlungen als Folge erlebter Frustration<br />

jeder Aggression geht ein Frustrationserlebnis voraus<br />

Frustration wird hervorgerufen durch ein aversives (unangenehmes) Erlebnis, z.B. ein Erlebnis der Enttäuschung<br />

(Erreichung eines Ziels wird verhindert)<br />

Aggressionen bauen demnach einen erhöhten Erregungszustand ab<br />

Zielobjekt der Aggression muss nicht identisch mit der Quelle der Frustration sein<br />

MILLER (1941) modifiziert den Ansatz auf der Gr<strong>und</strong>lage, dass auf Frustrationserlebnisse auch andere<br />

Verhaltensweisen als Aggression folgen können (z. B. Apathie, Flucht, Weinen) <strong>und</strong> nicht jeder aggressiven<br />

Handlung eine Frustration vorausgeht:<br />

Frustrationserlebnisse geben Anlass für unterschiedliche Verhaltensreaktionen, von denen eine die Aggression<br />

sein kann<br />

Untersuchungen zur Frustrations-Aggressions-Hypothese<br />

VOLKAMER (1971) zeigte in einer Fußballstudie, dass die verlierende Mannschaft mehr foulte:<br />

Frustrations-Aggressions-Hypothese wird bestätigt, aber:<br />

das kann aber auch andersherum dahingehend interpretiert werden, dass die Mannschaft, die mehr foult, auch<br />

verliert!<br />

RUSSEL (1983) zeigte bei Hockeyspielern, dass bei großer Tordifferenz beide Mannschaften viel foulten, in<br />

ausgeglichenen Spielen wird von beiden Mannschaften weniger gefoult<br />

Widerspruch zur Frustrations-Aggressions -Hypothese<br />

Kritik an der Frustrations-Aggressions-Hypothese:<br />

Keine Vorhersagen, ob Aggressionen auftreten <strong>und</strong> wenn, in welcher Form <strong>und</strong> Richtung<br />

Frustration führt nicht <strong>im</strong>mer zu Aggression, die folgenden Verhaltensweisen hängen zusätzlich von Umweltreizen ab<br />

(siehe MILLER)<br />

Aggression kann auch ohne vorausgehende Frustration auftreten<br />

Frustrationstoleranz bei Individuen unterschiedlich<br />

Die Frustrations-Aggressionshypothese berücksichtigt nicht die Aneignung (also den Prozess des Lernens)<br />

aggressiver Reaktionsweisen.<br />

Modifikation der Frustrations-Aggressions-Hypothese – Theorie der aggressiven Hinweisreize von BERKOWITZ<br />

(1962)<br />

Frustration mündet nicht zwangsläufig in Aggression, sondern schafft lediglich eine Bereitschaft zu aggressiven<br />

Handeln <strong>und</strong> kann aufgr<strong>und</strong> von Hinweisreizen die Wahrscheinlichkeit zum Vollzug dieser Handlung verstärken,<br />

wenn Umgebung Reize aufweist, die der Betroffene mit Aggression assoziiert <strong>und</strong> sich dieser in einem Zustand<br />

emotionaler Erregung befindet.<br />

Verbindung des Frustrationsansatzes mit der sozialen Lerntheorie von BANDURA (1961): <strong>im</strong> Sinne der klassischen<br />

Konditionierung werden aggressive Hinweisreize, z. B. Waffen, gewalttätige Filme, zu Auslösern aggressiver<br />

Handlungen<br />

Lerntheorien - Lernen am Modell / Lernen am Erfolg (BANDURA)<br />

Lernpsychologischer Ansatz: Theorie des sozialen Lernens nach BANDURA (1973)

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