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Kaffeepause im Garten – das Exerzitienhaus<br />
Ahmsen bietet Raum für meditative<br />
Besinnung, Auszeit und geistliche<br />
Begleitung.<br />
Diese Malgruppe hat fast 20 Jahre ihre Aquarelltage<br />
im Kloster Schwichteler verbracht – jetzt hat sie eine<br />
neue Heimat in Ahmsen gefunden.<br />
Fotos: Alexandra Lüders<br />
Exerzitien<br />
im Geist Ignatius von Loyola<br />
von Alexandra Lüders<br />
1923 Maristenkloster in<br />
trat die Ahmser Bevölkerung<br />
an das<br />
Meppen mit dem Wunsch heran, in ihrem<br />
Ort ein Kloster zu bauen. Geschenkter<br />
Grund und Boden sollten die Basis sein. In<br />
der Folgezeit absolvierten junge Mönche<br />
in dem neu erbauten Klostergebäude ihr<br />
Noviziat. Während der Naziherrschaft<br />
wurde die Ordensgemeinschaft geschlossen<br />
bis Pater Schürmann nach dem Krieg<br />
wieder ein Noviziat aufbaute. Er war auch<br />
der Initiator der bekannten Ahmsener<br />
Waldbühne. „Das Haus hat nach und<br />
nach immer mehr Öffnung erfahren.<br />
Schulklassen aus Meppen suchten beispielsweise<br />
an Schulendtagen religiöse<br />
Orientierung. Es entstand ein Haus der<br />
Begegnung, das für alle Interessierten<br />
offen war“, berichtet die heutige Leiterin<br />
des Exerzitienhauses Johanna Merkt.<br />
2007 habe das Bistum Osnabrück die<br />
Klosteranlage aufgekauft mit der Zusage,<br />
Im ‚Maria Saal‘ fand die Vechtaer Malerin Modesta<br />
Helmke die Muße zum künstlerischen Tun.<br />
30 | <strong>Sommer</strong> <strong>2017</strong><br />
dass alles bleibt wie es ist. Nach drei Jahren<br />
sei ein Teil der Maristen nach Passau<br />
und Meppen gegangen, drei Maristen<br />
zogen ins Nebengebäude und arbeiteten<br />
in der Pfarrgemeinschaft. Johanna<br />
Merkt von der Gemeinschaft Christlichen<br />
Lebens (GCL) wurde 2010 mit der Leitung<br />
des Hauses beauftragt. Die <strong>fin</strong>anzielle<br />
Verantwortung liegt beim Bistum Osnabrück.<br />
Wie Merkt unterstreicht, ist das<br />
Haus wie der Papst ignatianisch geprägt :<br />
„Einer der wichtigsten Sätze von Ignatius<br />
von Loyola ist ‚Gott suchen und <strong>fin</strong>den<br />
in allem. Unsere Aufgabe ist es, dem Menschen<br />
zur lebendigen Beziehung zu Jesus<br />
Christus zu verhelfen.‘ Das bedeutet:<br />
Nicht über Gott reden, sondern mit ihm<br />
ins Gespräch kommen.“ Diese Zielsetzung<br />
präge auch die Kursinhalte des Hauses,<br />
verweist Merkt auf das neue Programm.<br />
„Das Leben mit Gott zu gestalten ist ein<br />
Übungsweg. Wir machen hier die unterschiedlichsten<br />
Angebote, breitgefächert<br />
für Menschen mit ganz individuellen<br />
Bedürfnissen“, erklärt Merkt das Konzept.<br />
Das Haus biete Besinnungstage, meditative<br />
Wochenenden und mehrtägige<br />
Schweigeexerzitien, in denen Menschen<br />
Impulse für das persönliche Gebet erhielten.<br />
Ganz im Schweigen würden Gäste<br />
während der zehntägigen Einzelexerzitien<br />
verbringen. Täglich seien sie dabei im<br />
Gespräch mit ihrem geistlichen Begleiter<br />
und nähmen am Gottesdienst teil. Alle<br />
vier bis sechs Wochen biete Ahmsen eine<br />
geistliche Begleitung für Gäste an, die ihren<br />
Alltag und Entscheidungssituationen<br />
zur Sprache bringen wollen. Die ruhige<br />
Lage Ahmsens eignet sich in besonderer<br />
Weise für Einkehrtage und Exerzitien mit<br />
und ohne Impulse. Herzlich willkommen<br />
sind ebenso ganzjährig Einzelpersonen,<br />
die sich eine Auszeit gönnen möchten. An<br />
jedem zweiten Sonntag im Monat lädt<br />
das Haus von April bis Oktober um 19 Uhr,<br />
von November bis März um 17 Uhr zum<br />
meditativen Gottesdienst ein.<br />
Das Haus stellt Einzel,- Doppel-, und<br />
Dreibettzimmer (21) mit insgesamt 49<br />
Betten bereit – alle Räume sind mit einer<br />
Nasszelle und einem WC ausgestattet.<br />
Des Weiteren stehen die Hauskapelle<br />
im Dachgeschoss, die Sitzgruppe im<br />
Empfangsbereich, der Ignatius-von-<br />
Loyola-Raum und der Mary-Ward-Raum<br />
zur Verfügung. Das Nebengebäude bietet<br />
den Maria Saal für bis zu 150 Personen,<br />
den Martha-Raum mit Teppichboden und<br />
Fenstern zum Wald hin, einen Clubraum<br />
für das gemütliche Beisammensein und<br />
eine Teeküche. Die Gäste verweilen gern<br />
in den Grünanlagen sowie im Garten<br />
mit dem großen Chartres-Labyrinth<br />
aus Buchsbaum. Sie kommen aus dem<br />
norddeutschen Raum nach Ahmsen, aber<br />
auch bundesweit, aus der Schweiz und<br />
Österreich. Johanna Merkt ist Juristin<br />
und Logotherapeutische Beraterin nach<br />
Viktor Frankl und stammt aus Heilbronn.<br />
Die Zentrale der Gemeinschaft Christlichen<br />
Lebens hat ihr Domizil in Augsburg.<br />
Weitere Infos über das Exerzitienhaus im<br />
Internet unter www.exerzitienhaus-ahmsen.de<br />
und per Telefon 05964/ 93990