KuT_Juli_doppelausgabe_Sommer_2017
Unser aktuelles Heft für Juli & August
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12<br />
Vorschau<br />
Erwarten Sie alles, aber keine einfachen<br />
Antworten. Schließlich steckt<br />
der Teufel im Detail. Und nur im<br />
Kabarett gilt: Erst wenn es richtig<br />
böse ist, ist es wirklich gut.<br />
Premiere am 21. September<br />
um 20 Uhr<br />
Renaissance-Theater<br />
Berlin<br />
SIEBEN SEKUNDEN EWIGKEIT<br />
lmmer wieder spult sich eine<br />
Filmsequenz ab. Eine Frau läuft in<br />
einem Wald nackt von der linken<br />
auf die rechte Seite. Mit dieser Szene,<br />
die exakt sieben Sekunden dauert,<br />
ist Hedy Lamarr berühmt geworden.<br />
Und darauf wurde sie auch<br />
in alle Ewigkeit reduziert. Peter<br />
Turrini begibt sich auf eine innere<br />
Wesenssuche, die den Rahmen von<br />
Geburt und Tod der selbstzerstörten<br />
Schönheit zeitlich sprengt. Ein<br />
poetischer Reigen über eines der<br />
widersprüchlichsten Frauenwesen<br />
der Kinoleinwand.<br />
Das Stück erzählt die Geschichte<br />
der Hedy Lamarr: Höhere Tochter,<br />
Hollywoodschönheit, Erfinderin -<br />
das Leben hatte Hedwig Kiesler, so<br />
ihr Geburtsname, einiges zu bieten.<br />
1914 als Tochter eines aus Lemberg<br />
zugewanderten Bankiers in Wien<br />
geboren, wurde sie von ihren Eltern<br />
früh in die Welt der Kultur<br />
eingeführt. Schon als Kind entwickelte<br />
sie den Wunsch, zur Bühne<br />
und zum Film zu gehen, was von<br />
den Eltern, so kunstbeflissen diese<br />
auch waren, nicht gern gesehen<br />
wurde. Hedy begann ein Studium<br />
für Kunst und Design, doch bald<br />
gelang es ihr, auch beim Film Fuß<br />
zu fassen. Sie ging ans Max Reinhardts<br />
Schauspielschule nach Berlin,<br />
wo sie mit ihrer Schönheit und<br />
ihrem Selbstbewusstsein auf den<br />
berühmten Theatermann großen<br />
Eindruck machte. 1931 nach Wien<br />
zurückgekehrt, besetzt Reinhardt<br />
sie auch hier in seiner Inszenierung<br />
für das Theater in der Josefstadt<br />
mit dieser Rolle. Es folgten weitere<br />
Theater- und Filmauftritte, und ein<br />
Jahr später drehte sie mit „Ekstase“<br />
jenen wegen der freizügigen Szenen<br />
damals spektakulären Film, mit<br />
dem sie in die Kinogeschichte eingehen<br />
sollte ...<br />
Der Autor Peter Turrini schrieb<br />
2016 über sein Stück: „Ich habe lange<br />
nach einer Form für mein Stück<br />
über Hedy Lamarr gesucht. Ihrer<br />
realen Biographie zu folgen, das<br />
wollte ich nicht, so etwas können<br />
Bücher und Dokumentationen besser.<br />
Ich habe ein literarisches Stück<br />
geschrieben, aus Vorfindungen<br />
wurden Erfindungen.<br />
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