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Ein Löwenfan trinkt Bier, ein Münchner Bier. Wenn er doch einmal ...

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lich nur staunen, was da in Bewegung gebracht<br />

wurde: X-XXXtausend, amateuredau<strong>er</strong>karten-rekord,<br />

aufrufe fast all<strong>er</strong> aktiven<br />

fangruppen bis hin zu flashmobs und d<strong>er</strong><br />

projektgruppe Stadionzukunft. <strong>Ein</strong>e<br />

Entwicklung die uns als fans von Sechzig<br />

münchen unvorstellbar vorangebracht hat.<br />

Sowohl was die gem<strong>ein</strong>same zusammenarbeit<br />

angeht, als auch die V<strong>er</strong>wurzelung uns<strong>er</strong><strong>er</strong><br />

fanszene im Stadtteil Giesing. W<strong>er</strong> all<strong>ein</strong>e nur<br />

die gesamten fei<strong>er</strong>lichkeiten zum 150jährigen<br />

Jubiläum und den üb<strong>er</strong>wältigenden anteil<br />

anschaut, den fans dazu geleistet haben, weiß<br />

was ich m<strong>ein</strong>e. Gründe zum fei<strong>er</strong>n sind trotzdem<br />

rar gesät, denn die zukunft uns<strong>er</strong>es<br />

V<strong>er</strong><strong>ein</strong>s schaut rabenschwarz aus und <strong>ein</strong>e<br />

kurzfristige rückkehr nach Giesing sch<strong>ein</strong>t<br />

imm<strong>er</strong> unwahrsch<strong>ein</strong>lich<strong>er</strong> zu w<strong>er</strong>den. dass<br />

Sechzig aufgrund d<strong>er</strong> horrenden kosten in d<strong>er</strong><br />

arena am finanziellen abgrund steht ist schon<br />

seit läng<strong>er</strong>em <strong>ein</strong> offenes Geheimnis. an dem<br />

rettenden aufstieg in die 1.liga und damit<br />

mehr zuschau<strong>er</strong> und tV-Geld<strong>er</strong> darf aufgrund<br />

des sportlichen p<strong>er</strong>sonals und d<strong>er</strong> finanziellen<br />

möglichkeiten getrost gezweifelt w<strong>er</strong>den. und<br />

selbst wenn, die finanzielle Situation in d<strong>er</strong><br />

arena dürfte sich auch <strong>ein</strong>e Spielklasse höh<strong>er</strong><br />

nicht sond<strong>er</strong>lich v<strong>er</strong>bess<strong>er</strong>n, man wäre imm<strong>er</strong><br />

noch miet<strong>er</strong> d<strong>er</strong> roten und 10.000 Erfolgsfans<br />

mehr würden die st<strong>er</strong>ile atmosphäre in<br />

fröttmaning wohl auch kaum bess<strong>er</strong> w<strong>er</strong>den<br />

lassen. deswegen kann das <strong>er</strong>ste ziel nur<br />

"raus aus d<strong>er</strong> arena" s<strong>ein</strong> und w<strong>er</strong> sich die<br />

reaktionen von Öffentlichkeit und V<strong>er</strong>miet<strong>er</strong><br />

anschaut, kann auch kaum noch zweifel<br />

haben, dass es wohl nur noch <strong>ein</strong>e frage d<strong>er</strong><br />

zeit ist, bis Sechzig d<strong>er</strong> Betonwüste den<br />

rücken kehrt. Entscheidend wird das Wie und<br />

Wohin s<strong>ein</strong>. Sechzig braucht <strong>ein</strong>en echten<br />

Neuanfang. Es ging bei den protesten gegen<br />

die arena schließlich nie nur um den finanziellen<br />

aspekt d<strong>er</strong> koop<strong>er</strong>ation mit den roten,<br />

sond<strong>er</strong>n auch imm<strong>er</strong> um die identität uns<strong>er</strong>es<br />

V<strong>er</strong><strong>ein</strong>s. dass diese durch Größenwahn,<br />

Schmi<strong>er</strong>geldzahlungen, die abhängigkeit von<br />

den roten, chaotische zustände in d<strong>er</strong><br />

V<strong>er</strong><strong>ein</strong>sstruktur und die katastrophale<br />

präsentation von 1860 gegenüb<strong>er</strong> d<strong>er</strong><br />

Öffentlichkeit fast vollständig z<strong>er</strong>stört wurde,<br />

wiegt schw<strong>er</strong><strong>er</strong> als jedes minus auf dem konto.<br />

hi<strong>er</strong>in ist wohl auch d<strong>er</strong> hauptgrund für das<br />

vorläufige Scheit<strong>er</strong>n d<strong>er</strong> rückkehrpläne nach<br />

Giesing zu suchen. dem Neu- und umbau<br />

von Stadien wird imm<strong>er</strong> besond<strong>er</strong>e<br />

aufm<strong>er</strong>ksamkeit geschenkt, ausschlaggebend<br />

ist je<strong>doch</strong> bei allen projekten d<strong>er</strong> politische<br />

Wille und die Wahrnehmung in d<strong>er</strong><br />

Öffentlichkeit. Natürlich sind Bürgschaften<br />

und Bauvorschriften bei solchen Großprojekten<br />

politische V<strong>er</strong>handlungsmasse, w<strong>er</strong> sich den<br />

umbau des mill<strong>er</strong>ntors anschaut, weiß ab<strong>er</strong><br />

was möglich ist, wenn Stadt und die<br />

Öffentlichkeit mitspielen. dass sie das bei uns<br />

nicht getan haben, v<strong>er</strong>wund<strong>er</strong>t spätestens nach<br />

absetzen d<strong>er</strong> blauen Brille eigentlich kaum.<br />

die Stadt hat nicht das g<strong>er</strong>ingste int<strong>er</strong>esse an<br />

<strong>ein</strong>em <strong>er</strong>stligatauglich ausgebauten Grünwald<strong>er</strong><br />

Stadion und den münchn<strong>er</strong> Bürg<strong>er</strong>n wäre<br />

<strong>ein</strong>e Beteiligung d<strong>er</strong> Stadt an <strong>ein</strong>em <strong>er</strong>neuten<br />

Stadionprojekt wohl nur schw<strong>er</strong> zu v<strong>er</strong>mitteln<br />

gewesen. Ganz im Gegenteil: mit d<strong>er</strong> allianz<br />

arena freut man sich üb<strong>er</strong> das "schönste<br />

Stadion d<strong>er</strong> Welt", das war auch die<br />

ab<strong>er</strong>millionen Steu<strong>er</strong>geld<strong>er</strong> w<strong>er</strong>t, die münchen<br />

zur Wm ins rechte licht rückten. dass d<strong>er</strong> rote<br />

Nachbar die kompletten anteile am Stadion<br />

anschließend zum Spottpreis <strong>er</strong>w<strong>er</strong>ben konnte<br />

wird wahrsch<strong>ein</strong>lich als d<strong>er</strong> wirtschaftlich <strong>ein</strong>träglichste<br />

deal in die Geschichte des<br />

lokalrivalen <strong>ein</strong>gehen. auss<strong>er</strong>dem v<strong>er</strong>weist<br />

man stolz auf das ausgestorbene olympiastadion,<br />

das zur aufbess<strong>er</strong>ung s<strong>ein</strong><strong>er</strong> katastrophalen<br />

finanzen regelmäßig stattfindende Spiele nur<br />

allzu gut gebrauchen könnte. zu gut<strong>er</strong> letzt<br />

<strong>er</strong>hält man auch das Grünwald<strong>er</strong> Stadion und<br />

baut es drittligatauglich für die amateureteams<br />

beid<strong>er</strong> V<strong>er</strong><strong>ein</strong>e aus. aus neutral<strong>er</strong> Sicht ist<br />

münchen also mit <strong>er</strong>st-, zweit- und drittligatauglichen<br />

Stadien zur Genüge <strong>ein</strong>gedeckt<br />

und Sechzig ist schließlich damals freiwillig in<br />

das arenaprojekt eigestiegen, ganz zu schweigen<br />

von den zahlreichen Skandalen und<br />

Skandälchen, die das ansehen des V<strong>er</strong><strong>ein</strong>s in<br />

den letzten Jahren ramponi<strong>er</strong>t haben. Soweit<br />

zur öffentlichen m<strong>ein</strong>ung, die leid<strong>er</strong> auch von<br />

Seiten d<strong>er</strong> presse nur allzu g<strong>er</strong>ne getragen<br />

wird. Viel int<strong>er</strong>essant<strong>er</strong> wären <strong>ein</strong>mal <strong>ein</strong> paar<br />

Nachfragen, besond<strong>er</strong>s an uns<strong>er</strong>en<br />

ob<strong>er</strong>bürg<strong>er</strong>meist<strong>er</strong>. Er hat als langjähriges<br />

aufsichtsratsmitglied zahlreiche präsidenten<br />

und Geschäftsführ<strong>er</strong> üb<strong>er</strong>lebt und hatte in dies<strong>er</strong><br />

funktion die aufgabe, den V<strong>er</strong>antwortlichen<br />

im V<strong>er</strong><strong>ein</strong> auf die fing<strong>er</strong> zu schauen. und<br />

trotzdem will <strong>er</strong> nicht geahnt haben, dass das<br />

projekt arena für "s<strong>ein</strong>en V<strong>er</strong><strong>ein</strong>" <strong>ein</strong> Stück zu<br />

groß war und Wildmos<strong>er</strong> sich hi<strong>er</strong> üb<strong>er</strong>nimmt?<br />

od<strong>er</strong> war d<strong>er</strong> Wunsch nach <strong>ein</strong>em neuen prestigeträchtigen<br />

Spielzeug für die Stadt <strong>ein</strong>fach<br />

größ<strong>er</strong>? Spätestens beim V<strong>er</strong>kauf d<strong>er</strong> anteile<br />

und den dazugehörigen knebelv<strong>er</strong>trägen muss<br />

dem mann <strong>doch</strong> <strong>ein</strong> licht aufgegangen s<strong>ein</strong>,<br />

dass diese V<strong>er</strong><strong>ein</strong>barung für Sechzig den<br />

unt<strong>er</strong>gang bedeutet. und während <strong>ein</strong> umzug<br />

ins Grünwald<strong>er</strong> absolut unmöglich ist, könnte<br />

man quasi sofort ins olympiastadion <strong>ein</strong>ziehen,<br />

um die Bilanz d<strong>er</strong> Stadt/olympiapark<br />

Gmbh aufzubess<strong>er</strong>n??? die Beweggründe<br />

uns<strong>er</strong>es ehrenw<strong>er</strong>ten ob<strong>er</strong>bürg<strong>er</strong>meist<strong>er</strong> dürften<br />

wohl nur allzu deutlich auf dem tisch<br />

liegen. <strong>Wenn</strong> man die Situation rückblickend<br />

betrachtet, wären insolvenz und rückkehr ins<br />

Grünwald<strong>er</strong> Stadion 2006 wohl die beste<br />

lösung gewesen. anstatt die letzten Jahre in<br />

d<strong>er</strong> 2.liga rumzudümpeln hätte man die zeit<br />

für <strong>ein</strong>en ehrlichen Neuanfang in Giesing nutzen<br />

können und wäre heute wohl sportlich<br />

und strukturell weit<strong>er</strong> als momentan. <strong>doch</strong> ist<br />

das jetzt imm<strong>er</strong> noch <strong>ein</strong>e option? Es ist die<br />

wohl <strong>ein</strong>zige, die <strong>ein</strong>e baldige rückkehr ins<br />

Grünwald<strong>er</strong> Stadion möglich machen würde.<br />

Vorraussetzung hi<strong>er</strong>für ist natürlich d<strong>er</strong> finanzielle<br />

kollaps, d<strong>er</strong> <strong>ein</strong>en Neuanfang in <strong>ein</strong><strong>er</strong><br />

niedrig<strong>er</strong>en liga <strong>er</strong>zwingen würde. <strong>doch</strong> was<br />

würde in dies<strong>er</strong> Situation üb<strong>er</strong>wiegen? Beim<br />

harten k<strong>er</strong>n d<strong>er</strong> fanszene sich<strong>er</strong>lich die<br />

Euphorie, endlich wied<strong>er</strong> mit vollem h<strong>er</strong>zen<br />

hint<strong>er</strong> dem V<strong>er</strong><strong>ein</strong> und s<strong>ein</strong><strong>er</strong> heimat stehen zu<br />

können. <strong>doch</strong> für die große masse d<strong>er</strong><br />

Sechzg<strong>er</strong>fans wären insolvenz und<br />

zwangsabstieg wohl d<strong>er</strong> deprimi<strong>er</strong>ende<br />

tiefpunkt <strong>ein</strong><strong>er</strong> zehnjährigen talfahrt.<br />

Ehrlich<strong>er</strong> und leicht<strong>er</strong> zu akzepti<strong>er</strong>en wäre<br />

sich<strong>er</strong>lich <strong>ein</strong> freiwillig<strong>er</strong> rückzug nach<br />

Giesing in <strong>ein</strong>e niedrig<strong>er</strong>e Spielklasse. <strong>doch</strong><br />

bei all<strong>er</strong> V<strong>er</strong>bundenheit uns<strong>er</strong><strong>er</strong><br />

Geschäftsführung mit d<strong>er</strong> heimat an d<strong>er</strong><br />

Grünwald<strong>er</strong>str.: W<strong>er</strong> für Bilanzen, Sponsoren<br />

und tV-Geld<strong>er</strong> bei d<strong>er</strong> kGaa zuständig ist,<br />

22 Löwenmut Löwenmut 23

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