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MoinMoin Flensburg 26 2017

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Seite 3<br />

Grenzerfahrung in Vilmkjær<br />

Fortsetzung von Seite 1<br />

Vilmkjaer (jk) –Das Wohnhaus,<br />

ein alter Stallund der<br />

Garten gehörenzum dänischen<br />

Königreich, dieStraße<br />

unddie ehemaligeScheune<br />

auf der anderenindes sind<br />

ein Teilvon Deutschland:Seit<br />

1920 existiert dieser launische<br />

Grenzverlaufrund um den<br />

Bauernhof derFamilieHansen<br />

in Vilmkjaer. Zuvordehnte<br />

sich dasdeutsche Kaiserreich<br />

weiter genNorden aus, dann<br />

definierte die damalige Volksabstimmung<br />

dieGrenze neu.<br />

Sieverliefnun direkt nördlichvon<br />

Ellund,wozuauch<br />

Vilmkjaerals nordwestlichster<br />

Ausläufer gehörte. Vorfahr<br />

Nis Hansenhattefür Dänemark<br />

gestimmt und stellte<br />

einen Antrag,ins Königreich<br />

eingegliedertzuwerden.Mit<br />

Erfolg: Die Staatsgrenzemachte<br />

seitdemeinenSchlenker<br />

gen Süden. Die Kinder hatten<br />

keinen Nachteil: Siedurften<br />

weiterhin die EllunderSchule<br />

besuchen.<br />

Dochbald zeigten sich die negativen<br />

Folgen des bürokratischen<br />

Akts: DieBewohner des<br />

ohnehin abgelegenen Vilmkjaer,<br />

daserst nach demZweiten<br />

Weltkrieg Stromund einebefestigte<br />

Straße erhielt, mussten<br />

sich miteinigen Sonderregeln<br />

anfreunden. Einspezieller<br />

Stempel im Pass ermöglichte<br />

zwarden ständigen Übertritt<br />

zu den Ländereien, aufden<br />

Küheweideten, aber für private<br />

Fahrten nachDeutschland<br />

durfte nichtder kurze Wege<br />

Diedeutsch-dänische Grenze verläuftmittendurch dasGrundstückdes Hofes in Vilmkjaer.<br />

nach Ellund benutzt werden.<br />

Dafür mussteeinerder offiziellenGrenzübergänge<br />

gewählt<br />

werden. DerLieferverkehraus<br />

Dänemark hatte eine „grüne<br />

Karte“ zu beantragen, um auf<br />

den Hoffahren zu dürfen.<br />

Schließlichmussten dieLastwagen<br />

fürwenige Meter eine<br />

deutsche Straßebenutzen.<br />

Auch der landwirtschaftliche<br />

Betrieb, verteilt aufzwei<br />

Staatsgebiete, kämpfte stets<br />

miteinigen Schwierigkeiten<br />

im Alltag. Seit jeher muss die<br />

FamilieHansenzwei Steuererklärungen<br />

abgeben: einmal<br />

für das dänische,einmalfür<br />

deutsche Finanzamt. Als die<br />

Viehzucht noch bestand,kontrollierten<br />

Tierärzteaus beiden<br />

Ländern dieTiere.Der Zoll<br />

warbis zurJahrtausendwende<br />

stetseingebunden.<br />

Überhauptwaren die<br />

Grenzbeamtenein ständiger<br />

Nachbar. „Die dänischen<br />

Beamten hatten dasschönere<br />

Häuschen“,erinnert<br />

sich Christian Hansen.„Die<br />

deutschen mussten sich mit<br />

einerkleinen,gemauerten<br />

Hütte begnügen.“Nur der<br />

ausDänemarkkommende,<br />

angemeldeteBesuch durfte<br />

diesen Posten passieren. Sonst<br />

wurde dieStaatsgrenze mit<br />

Argusaugen bewacht. Christian<br />

Hansen erinnert sich noch<br />

an seine Jugend, als sieeinmal<br />

zumSchlittschuhlaufen zum<br />

nächsten Teich rannten. Der<br />

lag allerdings aufdeutschem<br />

Grund. Diedeutschen Beamtenschnappten<br />

sich diejungen<br />

„Illegalen“ und nahmen in<br />

<strong>Flensburg</strong>die Personalien auf.<br />

Auch in den 80er Jahren<br />

herrschtegrößte Akribie.<br />

Überliefert isteine erste gemeinsameÜbung<br />

derFeuerwehrenEllund<br />

undFröslev im<br />

Jahre 1987.Die Feuerwehrleute<br />

verharrten jeweilsauf einer<br />

Foto:Kirschner<br />

Seite der Grenzstraße –getrenntnachden<br />

Nationalitäten<br />

und beäugt von der dänischen<br />

Polizei unddem Zoll.Auch<br />

beimabschließenden,gemütlichenGrillen<br />

war kein buntes<br />

Durcheinandererwünscht.<br />

Nachder deutschen WiedervereinigungsetztekeineEntspannung<br />

ein. Im Gegenteil.<br />

„Da kamen Grenzbeamte aus<br />

Berlin,die nichtüberunseren<br />

Sonderfallinformiertwaren“,<br />

erzähltChristian Hansen. „Da<br />

hörten wir auch mal: Stehen<br />

bleiben, sonst schießen wir!“<br />

Erst am 25. März 2001 fielen<br />

die Grenzkontrollen weg.<br />

Nun fährt der 81-Jährige<br />

zum Einkaufen nach Handewitt<br />

oder Pattburg –wie<br />

es gerade passt. Und neulich<br />

lag er in einem <strong>Flensburg</strong>er<br />

Krankenhaus. Dafür müssen<br />

er und seine Frau nun unwissende<br />

Passanten aufklären:<br />

„Hier ist Dänemark!“<br />

Flohmarkt für den guten Zweck<br />

<strong>Flensburg</strong> –Bereitszum<br />

dritten MalinFolge findet<br />

in Hochfeld ein Flohmarkt<br />

statt, dervon den Anwohnern<br />

liebevoll gestaltet wird.<br />

Am Sonntag, den 2. Juli,<br />

wird es von 10 bis15Uhr im<br />

gesamten Gebiet zahlreiche<br />

Schnäppchen für Kids und<br />

ihre Familien geben.Kleidung,<br />

Deko,Spielzeug, Hausrat,<br />

Werkzeug undvieles<br />

mehr finden sich in den privatenCarports,<br />

Garagen und<br />

vorden Häusern. Geparkt<br />

werdenkann an der Hochfelder<br />

Landstraße und an der<br />

KiTa Kiwi. Für dasleibliche<br />

Wohl ist ebenfallsgesorgt mit<br />

Kuchen, Würstchen, Getränkenund<br />

kleinenSnacks.„Der<br />

Erlös hierausgehtwie immer<br />

einemguten Zweckzu“,so<br />

Kirsten Lorenzen, einevon<br />

sechs Frauen, diedas Organisationsteam<br />

(Foto) bilden.<br />

<strong>Flensburg</strong> -28. Juni <strong>2017</strong> -Seite 3<br />

In diesemJahrfieldie Wahl<br />

auf Fontanherzene.V. Der<br />

Verein istfür Patienten da,<br />

die miteinemFontankreislauf<br />

leben. Hierbei handelt<br />

es sich um einenkünstlichen<br />

Lungenkreislauf, der bei<br />

verschiedenen angeborenen<br />

Herzfehlernnotwendig wird.<br />

Der Flohmarkt istimmer gut<br />

besuchtund wirdwegen<br />

seiner netten Stimmung<br />

geschätzt. Zwei tolle Spielplätze,darunter<br />

der bekannte<br />

Piratenspielplatz,sorgen<br />

ebenfallsfür Abwechslung.<br />

Text/Foto: Krabbe<br />

–inder Ferienfahrschule –<br />

1. Kurs: Vom 24.07. –03.08.<strong>2017</strong><br />

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oder 04638/7505<br />

FerienLeseClub<br />

<strong>Flensburg</strong> (mm) –Zum siebten<br />

Mal öffnen sich in der<br />

Stadtbibliothek <strong>Flensburg</strong><br />

die Türen für den FerienLeseClub<br />

(FLC). Ab dem 10.<br />

Juli werden dort die Anmeldungen<br />

von Schülern,<br />

die mindestens in die dritte<br />

Klasse kommen, angenommen<br />

und am 17. Juli geht<br />

das Lesevergnügen los. Die<br />

Abschlussparty findet am 16.<br />

September von 15.30 Uhr bis<br />

18 Uhr statt. Auf dieser Party<br />

sollen auch die Zertifikate an<br />

die fleißigen Leseratten überreicht<br />

werden. Damit können<br />

sich Schüler die erfolgreiche<br />

Teilnahme am FLC im nächsten<br />

Zeugnis eintragen lassen.<br />

Büromanagement<br />

<strong>Flensburg</strong> (mm) –Aktuelles<br />

Wissen zurBüroorganisation<br />

–das bietetder praxisnahe<br />

IHKZertifikatslehrgang<br />

„Professionelles Büromanagement(IHK)“<br />

bei der<br />

Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein<br />

in <strong>Flensburg</strong>.<br />

Am Donnerstag,29. Juni, informiert<br />

die Akademie um 17<br />

Uhr in derHeinrichstraße16<br />

überInhalteund Perspektiven<br />

derWeiterbildung. Start des<br />

berufsbegleitenden Seminars<br />

istder 9. September. In 130<br />

Unterrichtsstunden stehen<br />

unter anderemMethoden der<br />

effizienten Chefentlastung,<br />

professionelleProjektassistenz,<br />

Zeitmanagementsowie<br />

Kommunikations-und Präsentationstechnikenauf<br />

dem<br />

Programm. Die Weiterbildung<br />

findet samstags von8.15 –<br />

15.15 Uhrstatt undschließt mit<br />

einem Zertifikat der Industrieund<br />

Handelskammer(IHK)<br />

ab. Weitere Informationenund<br />

Anmeldung zurkostenfreien<br />

Infoveranstaltungbei derWirtschaftsakademie<br />

in <strong>Flensburg</strong><br />

unter Tel. 0461-5033913, per E-<br />

Mailanjanine.brix@wak-sh.de<br />

sowie im Internetunter www.<br />

wak-sh.de.

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