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Ratgeber Traumjob

Unsere Sonderausgabe Ratgeber Traumjob bietet interessanten Lese- und Informationsstoff für alle, die sich beruflich weiterbilden, verändern möchten oder einfach nur jene, die sich für den aktuellen Arbeitsmarkt interessieren.

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FREITAG, 14. JULI 2017<br />

SEITE 3<br />

kurz &<br />

knackig<br />

spannende umfragen, brandheiße trends<br />

und interessante urteile –inder arbeitswelt<br />

gibt esständig neuigkeiten. dana skierke<br />

und marina spreemann haben aktuelles rund<br />

um job und karriere zusammengestellt.<br />

ein professor, der<br />

mit bausteinen<br />

spielen darf<br />

cambridge. Paul Ramchandani<br />

ist der erste Lego-Professor.Sein<br />

Arbeitsplatz ist<br />

die renommierte britische<br />

Universität Cambridge, genauer<br />

gesagt deren Spiel-<br />

Forschungszentrum. Doch<br />

was nach Spaß klingt, hat<br />

einen wissenschaftlichen<br />

Hintergrund: Der Professor<br />

für Spiel, Entwicklung<br />

und Lernen soll erforschen,<br />

welchen Einfluss<br />

das Spielen auf Kinder hat.<br />

Der Lego-Professor dürfte<br />

in seinem Forschungszentrum<br />

beste Voraussetzungen<br />

vorfinden. Denn Partner<br />

ist die Lego-Stiftung<br />

des dänischen Herstellers<br />

der bunten Plastik-Bausteine.<br />

Gemeinsam mit<br />

der Universität hat sie die<br />

Einrichtung für Spiel in<br />

Bildung, Entwicklung und<br />

Lernen (Pedal) ins Leben<br />

gerufen. Der neue Professor<br />

soll esleiten und sich<br />

mit der Rolle des Spielens<br />

und des Spieltriebs beim<br />

Lernen beschäftigen.<br />

gutes gehalt<br />

steht bei jungen<br />

leuten vor spaß<br />

hamburg. Jüngere achten<br />

bei der Planung ihrer<br />

Karriere zunächst auf Sicherheit<br />

und das Gehalt.<br />

Spaß bei der Arbeit und<br />

spannende Herausforderungen<br />

spielen nur eine<br />

Nebenrolle. Das ist das<br />

Ergebnis einer Umfrage<br />

des Hamburger Marktforschungsinstituts<br />

Mindline.<br />

Für zwei von fünf 18- bis<br />

35-Jährigen (43 Prozent)<br />

ist demnach bei der Arbeit<br />

eine gute Bezahlung besonders<br />

wichtig, ein gutes<br />

Viertel (28 Prozent) will<br />

vor allem einen sicheren<br />

Arbeitsplatz.<br />

Spaß steht dagegen nur<br />

für ein Sechstel (17 Prozent)<br />

oben auf der Liste,<br />

gute Stimmung im Büro<br />

immerhin für ein Viertel<br />

(26 Prozent). Und mehr<br />

als die Hälfte der 1000 Befragten<br />

(56 Prozent) würde<br />

eine Festanstellung nicht<br />

für einen vielleicht spannenderen,<br />

aber befristeten<br />

Job aufgeben.<br />

traumjob<br />

auf der insel<br />

hiddensee. Die Insel Hiddensee<br />

hat eine Polizistin. Die<br />

Kriminalhauptmeisterin<br />

Martina Dominik hat im<br />

März ihren Dienst auf dem<br />

„söten länneken“ (süßes<br />

Ländchen) angetreten. Die<br />

51-Jährige stammt aus dem<br />

Raum Schwerin und arbeitetedort<br />

im Kriminaldauerdienst<br />

der Polizei.<br />

Viele Kollegen hätten<br />

die Stellenausschreibung<br />

für Hiddensee gelesen und<br />

spontan gesagt: „Cool, einziger<br />

Sheriff auf einer Insel zu<br />

sein.“ Doch für die meisten<br />

sei der Job dann doch nicht<br />

infrage gekommen, wegen<br />

der Kinder oder des Ehepartners,<br />

der auf dem Festland<br />

Arbeit hat.<br />

„Für mich ist das aber<br />

kein Problem“, sagt Dominik,<br />

die seit Jahren in einer<br />

Fernbeziehung lebt. Letztlich<br />

habe es drei Bewerbungen<br />

für Hiddensee gegeben.<br />

Sie sei ein Naturmensch<br />

und insofern völlig richtig<br />

auf der Insel. „Die Rehe,<br />

die Zugvögel, man ist der<br />

Natur hier sehr nah“, sagt<br />

sie. Und dann schwärmt sie<br />

über das Licht von Hiddensee,<br />

das schon viele Künstler<br />

verzauberte. Es strahle,<br />

habe fast etwas Mystisches,<br />

sagt die 51-Jährige.<br />

Sie hat nach der Renovierung<br />

ein kleines Haus mit<br />

Garten auf Hiddensee bezogen,<br />

das dem Land gehört<br />

und für den Inselpolizisten<br />

vorgehalten wird. Früher<br />

gab es zwei Beamte auf dem<br />

Eiland, doch aktuell wird<br />

einer,zumindest außerhalb<br />

der Touristensaison, als ausreichend<br />

angesehen.<br />

Für Martina Dominik<br />

scheint es der <strong>Traumjob</strong> auf<br />

der Trauminsel zu sein: „Ich<br />

habe mir vorgenommen,<br />

bis zur Pensionierung zu<br />

bleiben.“<br />

Frauen steuern mehr geld bei<br />

wiesbaden. Frauen in<br />

Deutschland steuern anteilig<br />

immer mehr zum<br />

Haushaltseinkommen von<br />

Paaren bei. Sowohl bei kinderlosen<br />

Frauen als auch bei<br />

Müttern ist der prozentuale<br />

Anteil in den vergangenen<br />

15 Jahren klar gestiegen,<br />

wie das Bundesinstitut für<br />

Bevölkerungsforschung in<br />

Wiesbaden mitteilte.<br />

Trugen Frauen in Partnerschaften<br />

im Jahr 1998<br />

noch rund ein Viertel zum<br />

gemeinsamen Haushaltseinkommen<br />

bei, war es 2013<br />

schon über ein Drittel. Das<br />

Institut begründet den Anstieg<br />

in seiner Erhebung mit<br />

einer höheren Erwerbstätigenquote<br />

sowie einer verbesserten<br />

beruflichen Qualifikation<br />

bei Frauen.<br />

„Aufgrund der verbesserten<br />

Angebote bei der Kinderbetreuung<br />

sind auch Frauen<br />

mit drei und mehr Kindern<br />

in der Lage, ihren Beitrag<br />

zum Haushaltseinkommen<br />

deutlich zu steigern“, sagte<br />

Tim Aevermann vom Institut.<br />

Deutschland sei aber<br />

immer noch „weit entfernt<br />

von einer Auflösung der<br />

männlichen Ernährerrolle“.<br />

reif für die insel: martina dominik<br />

Foto: steFan sauer<br />

schulstart: kein sonderurlaub<br />

berlin. Berufstätige Eltern<br />

haben meistens keinen Anspruch<br />

auf Sonderurlaub für<br />

die Einschulung oder den<br />

ersten Schultag ihres Kindes.Für<br />

wichtige Ereignisse<br />

wie die Geburt eines Kindes<br />

oder die Beerdigung eines<br />

nahen Angehörigen gibt<br />

es zwar einen gesetzlichen<br />

Freistellungsanspruch. Die<br />

Einschulung gehört nach<br />

der gängigen Auffassung<br />

aber nicht dazu, erklärt<br />

Alexander Bredereck, Fachanwalt<br />

für Arbeitsrecht.<br />

Denkbar ist höchstens, dass<br />

sich im Tarifvertrag oder<br />

der Betriebsvereinbarung<br />

entsprechende Regeln finden,<br />

so der Experte. Das sei<br />

aber eher die Ausnahme.<br />

Werbeim ersten Schultag<br />

dabei sein will, muss daher<br />

vermutlich einen Urlaubstag<br />

opfern. Immerhin: Wird<br />

der Antrag darauf rechtzeitig<br />

abgegeben, dürfen Chefs<br />

ihn nur ablehnen, wenn<br />

dringende betriebliche<br />

Gründe dagegen sprechen.<br />

Und bei der Erstellung von<br />

Dienstplänen haben Eltern<br />

einen Anspruch darauf, dass<br />

Arbeitgeber und Kollegen<br />

Rücksicht nehmen.<br />

prinzessin oder Fußballer<br />

münchen. In Sachen Traumberuf<br />

sind bei Jungen und<br />

Mädchen noch immer deutliche<br />

Rollenklischees zu erkennen.<br />

Einer repräsentativen<br />

Umfrage zufolge stehen<br />

für die 3- bis 12-jährigen<br />

Jungen Fußballer und Polizist<br />

ganz oben auf der Liste<br />

(je 11 Prozent). An dritter<br />

Stelle folgt der Feuerwehrmann<br />

(9 Prozent). Die Mädchen<br />

in diesem Alter träumen<br />

von anderen Berufen:<br />

10 Prozent möchten gern<br />

Tierärztin werden, 7Prozent<br />

Tierpflegerin und 6Prozent<br />

Krankenschwester. Nimmt<br />

man nur die Gruppe der<br />

3bis 5Jahre alten Mädchen,<br />

dann steht an zweiter Stelle:<br />

Prinzessin.<br />

Zwar sind die <strong>Traumjob</strong>s<br />

der Jugendlichen andere,<br />

der Unterschied zwischen<br />

Mädchen und Jungen ist<br />

aber noch immer deutlich<br />

zu erkennen. Bei den 13 bis<br />

19 Jahre alten Mädchen antworteten<br />

die meisten, dass<br />

sie gern Lehrerin werden<br />

würden (7 Prozent). Auf<br />

den Plätzen zwei und drei<br />

folgten: Ärztin und Krankenschwester.<br />

Die Jungen<br />

in diesem Alter gaben die<br />

Berufe Informatiker, Kfz-<br />

Mechaniker und Arzt an.<br />

einem Fußballer wie toni<br />

kroos wollen viele jungs<br />

nacheifern. Foto: m.brandt<br />

Wenig interesse für grüne berufe inmv<br />

schwerin. Berufe in der<br />

Landwirtschaft erleben im<br />

Westen einen Aufschwung,<br />

im Osten sind sie immer weniger<br />

gefragt. Das Agrarland<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

liegt größtenteils im Trend,<br />

wie das Agrarministerium in<br />

Schwerin mitteilte.<br />

Nach Angaben des Verbandes<br />

der Landwirtschaftskammern<br />

wurden für das laufende<br />

Ausbildungsjahr knapp<br />

13 600 Ausbildungsverträge<br />

in den grünen Berufen abgeschlossen,<br />

davon 11000<br />

in Westdeutschland. Das<br />

waren 3,6 Prozent mehr als<br />

im Vorjahr. ImOsten gab es<br />

mit fast 2500 Neuverträgen<br />

9,2 Prozent weniger, inMV<br />

mit 432 Lehrlingen 5,7 Prozent<br />

weniger.<br />

Für den Beruf des Landwirts<br />

interessierten sich im<br />

Osten 13 Prozent Jugendliche<br />

weniger als im Vorjahr,<br />

im Westen blieb die Zahl<br />

gleich. In MV sank die Zahl<br />

um 8Prozent. Größer waren<br />

die Rückgänge bei den Tierwirten.<br />

Ostdeutschlandweit<br />

sank ihre Bewerberzahl den<br />

Angaben zufolge um 24, in<br />

MV um 7Prozent. Der Westen<br />

hatte ein Plus von 13<br />

Prozent. Das Agrarministerium<br />

in Schwerin bedauerte<br />

die Rückgänge. Die Qualifikationen<br />

seien genauso anspruchsvoll<br />

wie für einen<br />

führenden Posten im Industriebetrieb,<br />

die Verantwortung<br />

sei meist größer, hieß<br />

es. Hinzu komme gleichsam<br />

ein ununterbrochener<br />

Bereitschaftsdienst.<br />

Selbst bei dem sonst begehrten<br />

Beruf des Pferdewirts<br />

wurden ostdeutschlandweit<br />

Rückgänge um<br />

6,3 Prozent verzeichnet. In<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

stieg allerdings die Zahl auf<br />

20 Neuverträge. Das sei ein<br />

Plus von 66,6 Prozent, teilte<br />

das Ministerium mit.<br />

chef muss auch bei Änderungskündigung Fristen einhalten<br />

mainz. Bei einer Änderungskündigung<br />

wird das Arbeitsverhältnis<br />

zu geänderten<br />

Bedingungen fortgesetzt.<br />

Der Chef muss sich hierbei<br />

ebenfalls an die ordentliche<br />

Kündigungsfrist halten.<br />

Andernfalls kann auch<br />

eine solche Kündigung<br />

unwirksam sein. Das geht<br />

aus einer Entscheidung<br />

des Landesarbeitsgerichts<br />

Rheinland-Pfalz hervor,wie<br />

die Arbeitsgemeinschaft<br />

Arbeitsrecht des Deutschen<br />

Anwaltvereins (DAV) berichtet.<br />

Im verhandelten Fall<br />

arbeitete der Schlosser seit<br />

1996 in dem Betrieb. Im<br />

August 2014 sprach sein<br />

Arbeitgeber ihm eine Änderungskündigung<br />

aus. Der<br />

Mann sollte in Zukunft als<br />

Sandstrahler arbeiten. Die<br />

Entgeltgruppe sollte sich<br />

ändern –von E7zuEntgeltgruppe<br />

E4.Der Arbeitgeber<br />

wollte die Gehaltsdifferenz<br />

durch Ausgleichszahlungen<br />

sichern –über den Ablauf<br />

der ordentlichen Kündigungsfrist<br />

hinaus. Der Mitarbeiter<br />

erhob Kündigungsschutzklage.<br />

Mit Erfolg. Die<br />

Änderungskündigung sei<br />

unwirksam, entschied das<br />

Gericht. Die Forderung des<br />

Arbeitgebers, der Mitarbeiter<br />

solle „mit sofortiger<br />

Wirkung“ –also schon vor<br />

Ablauf der Kündigungsfrist<br />

–zuschlechteren Arbeitsbedingungen<br />

weiterarbeiten,<br />

sei sozial ungerechtfertigt.<br />

Auch wenn sich an dem<br />

Gehalt des Mannes nichts<br />

ändere, stelle der Wechsel<br />

der Entgeltgruppe eine wesentliche<br />

Verschlechterung<br />

derArbeitsbedingungendar.<br />

Eine ordentliche Kündigung<br />

sei erst mit Ablauf der Kündigungsfrist<br />

wirksam. Der<br />

Arbeitgeber müsse sich daran<br />

auch bei einer ordentlichen<br />

Änderungskündigung<br />

orientieren.<br />

Der Arbeitnehmer sei<br />

nicht verpflichtet, auf einen<br />

Teil der ihm zustehenden<br />

Kündigungsfrist zu verzichten.<br />

Er müsse auch nicht<br />

vorzeitig in eine Vertragsänderung<br />

mit für ihn schlechteren<br />

Arbeitsbedingungen<br />

einwilligen.<br />

AZ: 4Sa66/15<br />

auch bei einer Änderungskündigung sollten arbeitnehmer ganz<br />

genau hinsehen.<br />

Foto: christin klose

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