HA Das Magazin Ausgabe 2/2016 | Peter Weck, Hofbräu Kaltenhausen, Hallein im Advent, Bad Dürrnberg im Winter | Christina Knauseder-Csipek, Gerald Pilz
Besinnlich: Hallein im Advent. Erholsam: Dürrnberg im Winter. Prägend: Peter Weck im Gespräch.
Besinnlich: Hallein im Advent. Erholsam: Dürrnberg im Winter. Prägend: Peter Weck im Gespräch.
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<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
<strong>Ausgabe</strong> 2<br />
<strong>Winter</strong> <strong>2016</strong><br />
Foto: wildbild/TVB <strong>Hallein</strong><br />
Besinnlich: <strong>Hallein</strong> <strong>im</strong> <strong>Advent</strong><br />
Erholsam: <strong>Dürrnberg</strong> <strong>im</strong> <strong>Winter</strong><br />
Prägend: <strong>Peter</strong> <strong>Weck</strong> <strong>im</strong> Gespräch
Liebe Leserin,<br />
lieber Leser!<br />
Wie st<strong>im</strong>men Sie sich auf den <strong>Advent</strong>, auf die<br />
stille Zeit, ein? Vielleicht be<strong>im</strong> Kekserlbacken mit<br />
den Lieben, be<strong>im</strong> traditionellen <strong>Advent</strong>kranzbinden<br />
oder mit einer dampfenden Tasse Glühwein auf<br />
einem unserer schönen <strong>Advent</strong>märkte? Jeder hat<br />
sein eigenes Rezept, sein eigenes Ritual für diese<br />
besondere Zeit <strong>im</strong> Jahr.<br />
Meinen ersten vorweihnachtlichen „Stille-<br />
Moment“ habe ich erst kürzlich erlebt. Da bin ich<br />
bei meinem Abendspaziergang durch eine Gasse<br />
in der <strong>Hallein</strong>er Altstadt gegangen, die mir so noch<br />
nicht aufgefallen ist. Zu sehr hetzt man oft durch<br />
die Straßen, von einem Termin zum nächsten.<br />
<strong>Advent</strong>, das ist für mich die Zeit, um innezuhalten.<br />
In sich hineinzuhorchen. Aber auch den Blick für<br />
das, was tagtäglich um uns herum passiert, zu<br />
schärfen. So ist es mir also mit dieser kleinen Gasse<br />
gegangen, der Oberen <strong>Bad</strong>gasse. Sie ist eine kleine<br />
Seitengasse der Augustinergasse, auf den ersten<br />
Blick nicht auffällig. In der zweiten Hälfte des<br />
15. Jahrhunderts befand sich dort, <strong>im</strong> heutigen Haus<br />
Obere <strong>Bad</strong>gasse 1, ein sogenanntes „Seelpadt“.<br />
Ein Seelbad war eine <strong>Bad</strong>egelegenheit für Arme,<br />
die <strong>im</strong> Mittelalter häufig <strong>im</strong> Zuge des Ablasshandels<br />
gestiftet wurde. Die Ärmsten der Armen bekamen<br />
so die Möglichkeit, sich zu best<strong>im</strong>mten Zeiten<br />
zu waschen. Außerdem erhielten die <strong>Bad</strong>enden<br />
sieben Gulden und 45 Kreuzer bar auf die Hand.<br />
Ein gutes Werk, das den Armen auf ihrem<br />
schweren Weg einen Schritt weiterhalf.<br />
An andere denken sollte man das ganze<br />
Jahr über, nicht nur zur <strong>Advent</strong>zeit. Und doch<br />
ist es diese besondere Zeit, in der das Mitgefühl,<br />
das Miteinander in den Mittelpunkt rücken sollte.<br />
Vielleicht denken Sie daran, wenn Sie das nächste<br />
Mal durch <strong>Hallein</strong> spazieren. Und statten der<br />
kleinen Gasse einen Besuch ab. Denn <strong>Advent</strong>,<br />
der beginnt vor allem in uns.<br />
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine<br />
wunderbare, besinnliche <strong>Advent</strong>zeit und viele<br />
schöne Augenblicke mit Ihren Liebsten.<br />
Viel Freude mit der neuen <strong>Ausgabe</strong> Ihres <strong>Magazin</strong>s.<br />
<strong>Das</strong> Team der ARGE Stadtmarketing <strong>Hallein</strong><br />
Foto: wildbild/TVB <strong>Hallein</strong><br />
Editorial<br />
2
Mauern mit bewegter Vergangenheit: Wenn die <strong>Bad</strong>gasse<br />
eine St<strong>im</strong>me hätte, sie könnte best<strong>im</strong>mt viele spannende<br />
Geschichten erzählen. Im Mittelalter behe<strong>im</strong>atete sie<br />
unter anderem ein <strong>Bad</strong> für die Armen, ein „Seelpadt“. 3<br />
<strong>Hallein</strong> bringts zusammen
Auffi!<br />
Aktiv sein <strong>im</strong> <strong>Winter</strong> — mit dem <strong>Dürrnberg</strong> vor der Tür<br />
ein Kinderspiel.<br />
Gesundheit & Erholung<br />
4
5<br />
Foto: Christian Maislinger/TVB <strong>Hallein</strong><br />
Der <strong>Dürrnberg</strong> und die <strong>Hallein</strong>er, das ist eine echte<br />
Liebesgeschichte. Besonders fein heraus geputzt<br />
präsentiert sich der Hausberg der <strong>Hallein</strong>er <strong>im</strong> <strong>Winter</strong>,<br />
wenn glitzernde Schnee kristalle die Hänge überziehen<br />
und zum Ski fahren, Tourengehen und Wandern<br />
einladen. Also nix wie auffi auf´n <strong>Dürrnberg</strong>!<br />
<strong>Hallein</strong> bringts zusammen
Der <strong>Dürrnberg</strong> hat sich über die Jahre<br />
zu einem Paradies für <strong>Winter</strong>sportfreunde<br />
entwickelt. Was den <strong>im</strong>posanten Salzberg vor<br />
den Toren der Stadt <strong>Hallein</strong> auszeichnet, ist<br />
vor allem seine Vielfältigkeit. Die Zinkenlifte<br />
bringen jeden <strong>Winter</strong> zahlreiche Ski- und<br />
Snowboardfahrer rauf auf den <strong>Dürrnberg</strong>.<br />
Oben angekommen erwarten die <strong>Winter</strong>sportler<br />
nicht nur ein atemberaubender<br />
Ausblick, sondern auch bestens präparierte<br />
Pisten. Der <strong>Dürrnberg</strong> hat sich einen Namen<br />
als familienfreundliches Skigebiet gemacht.<br />
Vier Liftanlagen und neun Pistenkilometer<br />
versprechen viel Spaß <strong>im</strong> Schnee – für jüngere<br />
Skifahrer und Wiedereinsteiger genauso wie<br />
für ambitionierte Vielfahrer.<br />
Auch Skitouren-Freunde finden am <strong>Dürrnberg</strong><br />
unzählige Möglichkeiten für einen gelungenen<br />
Tag vor. Wer nicht auf eigene Faust losstarten<br />
möchte, der kann sich den geführten Touren<br />
anschließen. Und für Skitouren-Neulinge gibt<br />
es spezielle Anfänger-Kurse, in denen Schritt<br />
für Schritt alles Wissens werte erklärt wird.<br />
Ein Beispiel? Eine besonders schöne Tour führt<br />
in rund einer Stunde von der Talstation der<br />
Zinkenlifte in <strong>Bad</strong> <strong>Dürrnberg</strong> rund 500 Meter<br />
hinauf zum Zinkenstüberl. Ein bisschen Puste<br />
muss man für diese Tour schon einplanen,<br />
geht es doch auf Forstwegen, durch den<br />
Wald und über freies Feld teilweise ganz schön<br />
steil hinauf. Aber Zähne zusammen beißen und<br />
bis zum Zinkenstüberl durchhalten lohnt sich –<br />
in mehrerer Hinsicht.<br />
Ideal zum Aufwärmen,<br />
Ausrasten oder um sich<br />
eine zünftige Jause<br />
schmecken zu lassen —<br />
das Zinkenstüberl.<br />
Hoch oben auf 1.330 Meter ist das Bergrestaurant<br />
am <strong>Dürrnberg</strong> erste Anlaufstelle für<br />
hungrige und durstige Schifahrer, Wanderer<br />
und Tourengänger. Wenn die Tür aufgeht<br />
6<br />
und einem der Duft nach Speckknödel,<br />
Wienerschnitzel oder aromatischem Jagatee<br />
entgegenweht, dann kann eigentlich nur noch<br />
eines die Vorfreude auf he<strong>im</strong>ische Hausmannskost<br />
toppen: der herrliche Panoramablick auf die<br />
österreichische und bayerische Berglandschaft.<br />
Aber auch Gäste ohne Ski oder Snowboard<br />
weiß der <strong>Dürrnberg</strong> zu begeistern. Zum Beispiel<br />
be<strong>im</strong> Schneeschuhwandern: einfach Schneeschuhe<br />
bei der Zinkenlift-Talstation ausleihen<br />
und losstarten. Oder aber: Feste <strong>Winter</strong>schuhe<br />
anziehen und einfach drauflosmarschieren.<br />
Also hinauf auf den Berg und den winterlichen<br />
Zauber bei einem Spaziergang durch eine der<br />
ältesten Kulturlandschaften Salzburgs genießen.<br />
Früher, da war der <strong>Dürrnberg</strong> vor allem eins:<br />
ein Salzberg. Denn schon die Menschen der<br />
Steinzeit nutzten die salzhaltigen Quellen<br />
für sich. Über viele hundert Jahre bauten die<br />
Kelten das Salz, auch weißes Gold genannt, ab.<br />
Die keltische Siedlung am <strong>Dürrnberg</strong> florierte<br />
und wuchs in Einklang mit der Salzproduktion.<br />
Mit den Römern verlor der Salzbergbau <strong>im</strong>mer<br />
mehr an Bedeutung, bis er etwa <strong>im</strong> Jahr<br />
200 n. Chr. zum Erliegen kam. Im Mittelalter<br />
wurde der Salzbergbau wieder aufgenommen<br />
und der <strong>Dürrnberg</strong> erlebte eine neue Blüte als<br />
Siedlungs- und Wirtschaftsraum. Es ging also<br />
wieder aufwärts am <strong>Dürrnberg</strong>, nicht zuletzt<br />
aufgrund des starken Interesses der Salzburger<br />
Erzbischöfe am weißen Gold. Der <strong>Dürrnberg</strong><br />
wurde die führende Salzproduktionsstätte und<br />
die vom Salzbergbau und der Salzverarbeitung<br />
abhängigen Ortschaften <strong>im</strong>mer bedeutender.<br />
So wie <strong>Hallein</strong>. Heute wird am <strong>Dürrnberg</strong><br />
bekanntermaßen nur noch Erhaltungs bergbau<br />
betrieben, das Schau bergwerk ist weit über<br />
die Grenzen des Salzburger Landes hinaus<br />
bekannt. Die inneren Werte des <strong>Dürrnberg</strong>s<br />
waren also schon um 500 v. Chr. bekannt.<br />
Und auch seine äußere Schönheit lockt mittlerweile<br />
Naturfreunde aus der ganzen Welt an.<br />
Zum Beispiel, um auf seinen Hängen den<br />
sportlichen wie auch gemütlichen Seiten des<br />
<strong>Winter</strong>s zu frönen. Und hier schließt sich der<br />
Kreis. Auffi auf´n Berg! Und einfach genießen.<br />
Regeln für Tourengeher<br />
Tourengehen ist am <strong>Dürrnberg</strong> von 6–23 Uhr täglich auf der<br />
ausgewiesenen Tourenroute erlaubt Totalsperre für Tourengeher<br />
Steilhang, Piste oberer Schlepplift, Piste Doppelsessellift bis Skiweg<br />
Osthang Parkgebühr 6–23 Uhr Euro 4, Parkschein am Automaten<br />
am Parkplatz erhältlich<br />
Neu: Saison-Parkkarte für Tourengeher<br />
Euro 70 (an das KFZ-Kennzeichen gebunden), erhältlich an der Kasse<br />
der Zinkenlifte – Ausnahme: an den Wochenenden und in den Ferien<br />
Parken tagsüber nicht gültig Einhaltung der Tourengeher-<br />
Regelungen für das korrekte Pistentourengehen wird<br />
vorausgesetzt (am Pistenrand gehen, Hund an die Leine etc.)<br />
Gesundheit & Erholung
Foto: Christian Kotrc<br />
Jedes Jahr zu Beginn<br />
des <strong>Advent</strong>s stürzen sich<br />
waghalsige Schw<strong>im</strong>mer<br />
in die eiskalten Fluten der<br />
Salzach. Ihre Mission: den<br />
mit Fackeln beleuchteten<br />
<strong>Advent</strong>stern von der<br />
Neumayrbrücke bis zur<br />
Colloredobrücke in die<br />
<strong>Hallein</strong>er Innenstadt zu<br />
bringen. <strong>Das</strong> <strong>Advent</strong>schw<strong>im</strong>men<br />
ist eine<br />
<strong>Hallein</strong>er Tradition. Und<br />
wunderschön anzusehen.<br />
Jedes Jahr am Samstag vor dem ersten <strong>Advent</strong><br />
wagen sich Mitglieder des Tauchclub Delphin<br />
<strong>Hallein</strong> bei der Neumayrbrücke ins eiskalte<br />
Wasser der Salzach. Dabei führen sie einen<br />
mit Fackeln beleuchteten, rund zweieinhalb<br />
Meter hohen hölzernen <strong>Advent</strong>stern mit, der<br />
der Tradition entsprechend in die Innenstadt<br />
gebracht werden muss. Begleitet werden sie<br />
von der Freiwilligen Feuerwehr <strong>Hallein</strong>: Die<br />
Einsatztaucher schw<strong>im</strong>men selbst mit und die<br />
Bootstruppe sichert die Schw<strong>im</strong>mer vor dem<br />
Abtreiben auf<br />
der Salzach und<br />
vor Unterkühlung.<br />
So schw<strong>im</strong>men<br />
die tapferen<br />
Frauen und<br />
Männer rund eine<br />
Viertelstunde<br />
lang mit Fackeln<br />
und dem<br />
beleuchteten<br />
Holzstern bis<br />
zur Colloredobrücke,<br />
wo der<br />
Fackelstern<br />
feierlich aus dem<br />
Wasser gehoben<br />
wird. Und die<br />
<strong>Advent</strong>zeit kann<br />
beginnen!<br />
Es ist ein wunderschönes Erlebnis, wenn der rund<br />
zweieinhalb Meter hohe, brennende Fackelstern<br />
feierlich über das Wasser geleitet wird.<br />
Gemeinschaft & Brauchtum<br />
Zwei Fragen an Günther Gruber,<br />
Obmann des Tauchclub Delphin <strong>Hallein</strong>:<br />
Seit wann gibt es die Tradition des<br />
<strong>Advent</strong>schw<strong>im</strong>mens in <strong>Hallein</strong>?<br />
<strong>Das</strong> <strong>Advent</strong>schw<strong>im</strong>men in der Salzach<br />
wurde von befreundeten Vereinen schon<br />
länger in Salzburg veranstaltet, dabei<br />
hat sich der Tauchclub Delphin <strong>Hallein</strong><br />
auch <strong>im</strong>mer wieder beteiligt. Wenn die<br />
Salzach aber einen geringen Wasserstand<br />
hatte, war das Schw<strong>im</strong>men in Salzburg<br />
sehr unangenehm, weil wir <strong>im</strong>mer an den<br />
großen Steinen <strong>im</strong> Flussbett anstießen<br />
und so einige blaue Flecken abbekamen.<br />
Daher entstand irgendwann die Idee, dass<br />
wir das <strong>Advent</strong>schw<strong>im</strong>men auch in <strong>Hallein</strong><br />
machen könnten – hier herrscht durch die<br />
Staustufe <strong>im</strong>mer der gleiche Wasserstand.<br />
Die ersten Aufzeichnungen vom <strong>Advent</strong>schw<strong>im</strong>men<br />
des Tauchclub Delphin <strong>Hallein</strong><br />
stammen aus dem Jahr 1993 und wurden<br />
nur ein oder zwei Mal durch zu wenig oder<br />
zu viel Wasser unterbrochen.<br />
Was ist der Hintergrund dieser Tradition?<br />
Der Tauchclub Delphin <strong>Hallein</strong> möchte mit<br />
dieser Veranstaltung auch seinen Teil zum<br />
<strong>Advent</strong> beitragen und freut sich natürlich<br />
über jeden Zuschauer, der am Salzach ufer<br />
mitgeht oder von der Brücke herunterwinkt.<br />
<strong>Advent</strong>schw<strong>im</strong>men <strong>2016</strong><br />
Samstag, 26. November<br />
Start um 17 Uhr bei der Neumayrbrücke<br />
Um ca. 17.15 Uhr schw<strong>im</strong>men die Teilnehmer unter der<br />
Stadtbrücke durch, Ausstieg bei der Colloredobrücke<br />
Eiskalte<br />
Tradition:<br />
<strong>Advent</strong>schw<strong>im</strong>men<br />
in der<br />
Salzach<br />
7<br />
<strong>Hallein</strong> bringts zusammen
Salut Neujahr! 8<br />
Im <strong>Hallein</strong>er Ortsteil Gamp begehen die<br />
Gamper Weih nachts schützen das Christfest<br />
und das neue Jahr mit feierlichen Salut schüssen.<br />
Ein Brauch, der die Jahrhunderte überdauert und<br />
von Generation zu Generation überliefert wird.<br />
Bum! Mit lauten Böllerschüssen und begleitet von einer beeindruckenden Rauchwolke feiern die<br />
Gamper Weihnachtsschützen jedes Jahr am 24. und 25. Dezember zu Mittag das Christfest. Am<br />
31. Dezember verab schieden sie auf dieselbe Art und Weise das ausgehende Jahr. Und heißen das<br />
Fotos: wildbild/TVB <strong>Hallein</strong><br />
Gemeinschaft & Brauchtum
neue Jahr am 1. Jänner mit Salut schüssen willkommen.<br />
Danach gehen die Schützen in Gamp<br />
von Haus zu Haus, überbringen Glück wünsche<br />
und einen Segensspruch für das neue Jahr.<br />
<strong>Das</strong> traditionelle Weihnachts- und Silvesterschießen<br />
<strong>im</strong> Ortsteil Gamp, südwestlich der<br />
Stadt <strong>Hallein</strong>, ist jedes Jahr ein eindrucksvolles<br />
Spektakel. Schon seit 1976 gibt es die Gamper<br />
Weihnachts schützen, heute zählt der Verein<br />
37 Mitglieder. Die Schützen mit ihren traditionellen<br />
Trachten sind schön anzuschauen,<br />
der zeremonielle und feierliche Ablauf ist für<br />
Jung und Alt gleichermaßen beeindruckend.<br />
Auch bei Hochzeiten von Gampern und<br />
ehemaligen Gampern wird geschossen.<br />
<strong>Das</strong> beginnt schon be<strong>im</strong> Frühschießen, mit<br />
dem die Braut oder der Bräutigam geweckt<br />
werden. Direkt nach der kirchlichen Trauung<br />
oder vor dem Einzug be<strong>im</strong> Wirt wird dann ein<br />
Lauffeuer zu Ehren der Brautleute abgegeben.<br />
Der Schützenbrauch hat eine lange<br />
Tradition – er stammt eigentlich aus dem<br />
17. Jahrhundert, genauer gesagt aus der Zeit<br />
des 30-jährigen Krieges zwischen 1618 und<br />
1648. Damals begrüßten die Truppen ihre<br />
Feldherren und andere hohe Persönlichkeiten<br />
mit Schüssen. Diese Ehrenbekundung in Form<br />
von „Salutschüssen“ hat bis heute überdauert:<br />
Sowohl bei kirchlichen als auch bei weltlichen<br />
Festlichkeiten werden nach wie vor „zur Ehre<br />
Gottes“ und der Festgäste Schüsse in den<br />
H<strong>im</strong>mel abgegeben. <strong>Das</strong> Wort „Salut“<br />
kommt übrigens vom italienischen „salutare“,<br />
was „grüßen“ bedeutet. Doch die Tradition<br />
des Pranger- oder Böllerschießens ist auch<br />
eng mit einem anderen Brauchtum verknüpft:<br />
mit den Raunächten. Diesen zwölf Nächten<br />
um den Jahreswechsel wird <strong>im</strong> europäischen<br />
Brauchtum besondere Bedeutung zugemessen.<br />
An ihnen sollen Geister und Dämonen unter<br />
den Menschen wandeln. So war es früher<br />
auch üblich, an den wichtigsten Raunächten<br />
Böllerschüsse abzugeben.<br />
<strong>Das</strong> Böllerschießen ist also ein alter<br />
Brauch, der Reinigungen bewirkt und den<br />
<strong>Winter</strong> mit seinen bösen Geistern austreiben<br />
soll. Und ist gleichzeitig auch ein Ausdruck<br />
der Freude, wenn etwas Neues beginnt.<br />
Manchmal hört man in Gamp die Böller<br />
auch außerhalb der Weihnachtszeit knallen.<br />
Und dann wissen alle Bescheid, dass in Gamp<br />
gleich die Hochzeitsglocken läuten werden.<br />
Am 24. Dezember holt ein Mitglied der Gamper<br />
Weihnachts schützen das Friedenslicht mit<br />
der Kutsche und bringt es zum „Dörfl“ in die<br />
Gamperstraße Süd und zum Sonnenscheinweg.<br />
9<br />
<strong>Hallein</strong> bringts zusammen
<strong>Peter</strong><br />
<strong>Weck</strong><br />
Er ist einer der ganz<br />
Großen: <strong>Peter</strong> <strong>Weck</strong> zählt<br />
nicht nur zu den berühmtesten<br />
österreichischen<br />
Bühnen- und Filmschauspielern,<br />
sondern machte<br />
sich auch als Regisseur,<br />
Theaterproduzent und<br />
-intendant einen Namen.<br />
Ganze Generationen sind<br />
mit ihm aufgewachsen.<br />
Am 1. Dezember kommt<br />
<strong>Peter</strong> <strong>Weck</strong> mit seiner<br />
Lesung „<strong>Advent</strong> —<br />
es darf auch gelacht<br />
werden“ nach <strong>Hallein</strong>.<br />
<strong>Peter</strong> <strong>Weck</strong> <strong>im</strong> Gespräch über Erinnerungen,<br />
Hoffnung und der Bedeutung von Weihnachten.<br />
2010 haben Sie mit „War´s das?“ Erinnerungen an<br />
Ihr Leben zu Papier gebracht. Was würden Sie heute<br />
anders machen, wenn Sie zurückblicken?<br />
<strong>Das</strong> Buch ist eine Replik auf mein Leben. Es zeigt den<br />
Weg, den ich gegangen bin, mit einer Mehrzahl an<br />
Erfolgen und weniger Misserfolgen. Im Nachhinein<br />
ist man <strong>im</strong> Grunde <strong>im</strong>mer klüger, aber ganz egal,<br />
welchen Beruf man ergreift, man sollte <strong>im</strong>mer<br />
konsequent dahinter sein. Talent allein ist nicht<br />
ausschlaggebend. Mein Grundsatz ist: viel arbeiten<br />
und sich <strong>im</strong>mer an den Besseren orientieren.<br />
In welche Rolle sind Sie während Ihrer Bühnenund<br />
Filmkarriere am liebsten geschlüpft?<br />
Zu Beginn meiner Karriere hab ich in meinem ersten<br />
Berufsjahr den Stani aus Hugo von Hofmannsthals<br />
„Der Schwierige“ in Berlin gespielt. Danach hunderte<br />
weitere Male, in Hamburg, München, Zürich – und<br />
Kunst & Kultur<br />
zuletzt bei den Salzburger Festspielen. Ungern hab<br />
ich eigentlich gar keine Rolle gespielt. Wobei, <strong>im</strong><br />
ersten Berufsjahr hätte ich eine Rolle spielen sollen,<br />
die war so dumm und schlecht, furchtbar. Aber ich<br />
konnte es mir nicht erlauben, die abzulehnen, ich<br />
war ja noch ganz am Anfang meiner Karriere. Da<br />
habe ich eine Blinddarmreizung bekommen und<br />
musste ins Spital. So musste ich das nicht spielen,<br />
die Rolle war weg. Eine Vorsehung (lacht).<br />
Haben Sie eine Lieblingsstadt?<br />
Wenn ja – welche wäre das?<br />
Durch meinen Beruf war ich <strong>im</strong>mer schon ein<br />
Vielreisender, ein Hotelmensch. Diese Anonymität ist<br />
mir auch sehr wichtig. Aber Zürich finde ich schön,<br />
hier habe ich lange gelebt. Auch München ist toll. Es<br />
gibt einige Städte, in denen man es aushalten könnte,<br />
aber es ist <strong>im</strong>mer schön, nach Hause zu kommen.<br />
Dieser Kontrast war mir <strong>im</strong>mer sehr wichtig.<br />
Welche Hoffnung werden Sie nie aufgeben?<br />
Die, dass der gesunde menschliche Humor weiter<br />
existiert. Und dass die Vernunft <strong>im</strong> Vordergrund<br />
steht, bei allen Entscheidungen. Die jetzige Welt-<br />
Situation ist erschreckend traurig und furchtbar.<br />
Menschen, die sich nicht verstehen können oder<br />
wollen, führen Kriege und metzeln sich nieder.<br />
Ich hoffe, dass es bald eine größere Gelassenheit<br />
unter den Menschen gibt.<br />
Welche Bedeutung hat für Sie <strong>Advent</strong>,<br />
Weihnachten und warum?<br />
<strong>Das</strong> Zusammenfinden mit der Familie ist sehr<br />
wichtig, es ist ruhig, andächtig und harmonisch.<br />
Es ist eine Zeit des Nachdenkens. Leider entfremdet<br />
sich Weihnachten diesem ursprünglichen Sinn<br />
<strong>im</strong>mer mehr, es geht nur mehr ums Geschenke<br />
kaufen, es geht <strong>im</strong>mer um noch mehr. Schön ist,<br />
wenn man zum ursprünglichen Weihnachten<br />
zurückfindet, zum Beisammensein mit der Familie.<br />
Gibt es Träume, die Sie sich erfüllen<br />
wollen – und wenn ja, welche?<br />
Ich habe keine Träume, was das Berufliche betrifft.<br />
Ich habe – wenn überhaupt – dann verrückte Träume.<br />
Was das Berufliche betrifft, da hatte ich schon auch<br />
großes Glück. Ich hab meine Leistung abgeliefert und<br />
dann ist alles auf mich zugekommen. Mein Talent<br />
und meine Begabung sind gut angekommen –<br />
ich habe keine Träume dazu gebraucht.<br />
Sie geben am 1. Dezember eine Lesung<br />
in <strong>Hallein</strong>. Was erwartet die Besucher?<br />
Der Titel meiner Lesung ist „<strong>Advent</strong> – es darf auch<br />
gelacht werden“. Und so sehe ich das auch: Es gibt<br />
besinnliche Passagen, die in die Tiefen gehen, zum<br />
Beispiel von Rainer Maria Rilke oder Karl Heinrich<br />
Waggerl. Dann sind da aber auch die humorvollen<br />
Passagen, von Loriot, Joach<strong>im</strong> Ringelnatz oder Eugen<br />
Roth. Ich freu mich schon darauf.<br />
10<br />
Foto: Micky Kröll/profiphotos.at
11<br />
Besinnlich und humorig: Die Lesung von <strong>Peter</strong> <strong>Weck</strong> am<br />
1. Dezember ist die perfekte Einst<strong>im</strong>mung auf den <strong>Advent</strong>. <strong>Hallein</strong> bringts zusammen
Der Herbst <strong>im</strong> Glas<br />
Maroni gehören zum <strong>Advent</strong> wie Glühwein und Kekserl.<br />
Aber was macht die Edelkastanie <strong>im</strong> Bier? Ein richtig<br />
gutes Getränk, sagt Dr. Günther Seeleitner, Brau meister<br />
<strong>im</strong> <strong>Hofbräu</strong> <strong>Kaltenhausen</strong>. Jedes Jahr wird in Salzburgs<br />
ältester Brauerei für den Herbst ein Maronibier gebraut —<br />
als besondere Naturbier-Spezialität aus dem<br />
Tennengau. Dieser vollmundige Genuss für die<br />
kälteren Monate <strong>im</strong> Jahr gewinnt <strong>im</strong>mer mehr<br />
Freunde, nicht nur unter klassischen Biertrinkern.<br />
Bildung & Wirtschaft 12
Was es mit dem adventlichen<br />
Kreativ bier auf sich hat, verriet uns<br />
Günther Seeleitner <strong>im</strong> Gespräch.<br />
13<br />
gut als Brauzutat verwenden. Aber es ist nicht<br />
unbedingt einfach, in der Brauerei mit Maroni<br />
zu arbeiten. Maroni zu verbrauen ist schwierig:<br />
Der Vorgang des Läuterns ist mit den Edelkastanien<br />
sehr schwer umzusetzen, weil die Maische der<br />
Maroni so dickflüssig ist. Außerdem haben wir uns<br />
Gedanken gemacht, wie man den Eindruck der<br />
Maroni, als das, was die Frucht ausmacht, wirklich<br />
ins Bier hineinbringt. Deshalb haben wir alles etwas<br />
stärker eingebraut, damit die Wärme des Alkohols<br />
das typische „Mundgefühl“ der Maroni vermitteln<br />
kann. Und das funktioniert wirklich gut – unser<br />
Maronibier schmeckt tatsächlich nach Maroni (lacht).<br />
Fotos: wildbild/TVB <strong>Hallein</strong><br />
Welchen Stellenwert haben für<br />
dich <strong>Advent</strong> und Weihnachten?<br />
Die <strong>Advent</strong>zeit ist eine einzigartige Zeit <strong>im</strong> Jahr.<br />
Jeder Mensch hat dazu eine andere Assoziation.<br />
Manche denken an ihre eigene Kindheit zurück, an<br />
die St<strong>im</strong>mung damals. Oder man sieht Weihnachten<br />
wieder mit den Augen eines Kindes, wenn man kleine<br />
Kinder in der Familie hat. Für mich ist Weihnachten<br />
heute eine schöne und besinnliche Zeit, in der man<br />
auch etwas zur Ruhe kommen sollte. Auch, wenn<br />
meistens bis direkt vor Weihnachten noch viel los ist –<br />
besonders in der Brauerei ist ja rund um Weihnachten<br />
Hauptsaison – spätestens am Heiligabend zu Mittag<br />
kehrt dann bei mir und für mich tatsächlich <strong>im</strong>mer<br />
Ruhe ein. Weihnachten ist für mich aber auch eine<br />
Zeit der guten Gerüche.<br />
Apropos Gerüche: Welche Gerüche oder Zutaten<br />
ordnest du als Braumeister der Weihnachtszeit zu?<br />
<strong>Das</strong> ist zum einen der Weihrauch, der passt für<br />
mich sehr gut zu Weihnachten. Wenn man über<br />
die Weihnachtsmärkte geht, ist es der Geruch nach<br />
Gewürzen, nach Z<strong>im</strong>t, Nelken, Orangenschalen und<br />
Grapefruit. Diese Düfte und die Früchte, das Ganze<br />
mit Wärme verbunden und in einer kalten Umgebung –<br />
das kann schon sehr spannend sein.<br />
Stichwort Maroni: Die Edelkastanien sind<br />
bei uns ein fixer Bestandteil des <strong>Advent</strong>s.<br />
Wie gehst du mit dieser Zutat um?<br />
Maroni verbinden wir automatisch mit <strong>Winter</strong>, mit<br />
winterlichem Genuss. Hauptsächlich kennen wir das<br />
ja von den gebratenen Maroni am Weihnachtsmarkt.<br />
Wir sind dann auf die Idee gekommen, Maroni als<br />
Brauzutat zu verwenden. Grundsätzlich haben wir<br />
das aber nicht neu erfunden – Maronibier gibt es<br />
zum Beipsiel auf Sardinien, die dürften dort viele<br />
Maronibäume haben. Maroni bestehen zu einem<br />
großen Teil aus Stärke, und die kann man<br />
Wann wird das Maronibier produziert?<br />
In der Kombination Essen und Trinken ist es oft so,<br />
dass man etwas <strong>im</strong> Getränk verarbeitet, was danach<br />
auch als Gericht auf den Teller kommt. Be<strong>im</strong> Maronibier<br />
ist das Pendant Wild, Ente oder Gans – und für<br />
diese Zeit machen wir auch das Maronibier. Also <strong>im</strong><br />
Spätsommer, rund sechs bis acht Wochen vor der<br />
eigentlichen Zeit wird es eingebraut.<br />
Zum Abschluss: Was sind deine<br />
Kindheitserinnerungen an Weihnachten?<br />
<strong>Das</strong> gespannte Warten darauf, dass das Glöckerl<br />
klingelt (lacht). Und, dass mir mein Vater mal<br />
das Christkind gezeigt hat: „Schau, da fliegt das<br />
Christkind!“ Aber leider war ich zu langsam (lacht).<br />
Ich erinnere mich auch, dass wir eine Modelleisenbahn<br />
hatten – die war richtig groß und wir hatten<br />
nur eine kleine Wohnung. Deshalb durften wir<br />
sie nur zu Weihnachten aufstellen. Und mir ist<br />
in Erinnerung geblieben, dass ich mich als Kind<br />
einmal wahnsinnig über Hosenträger gefreut habe<br />
(lacht). Und zu essen gabs <strong>im</strong>mer Würstelsuppe,<br />
mit Ungebrühten.<br />
Willkommen in<br />
der Maronihütte<br />
Der Elternverein des BG/BRG-<strong>Hallein</strong> betreibt<br />
seit rund zehn Jahren eine Maronihütte. Früher<br />
wurden die winterlichen Spezialitäten vor der<br />
alten Saline angeboten, seit drei Jahren findet<br />
man die Maronihütte am Bayrhamerplatz.<br />
Jeden Tag stehen Schülerinnen und Schüler<br />
einer anderen Klasse des BG/BRG-<strong>Hallein</strong><br />
hinter der Verkaufstheke und bieten neben<br />
gebratenen Maroni auch selbstgemachte<br />
Schokoäpfel, selbstgebackene Kekse sowie<br />
Weihrauch und Räucherkegeln an. Der dabei<br />
erzielte Reingewinn wird zu 100 Prozent an die<br />
Klassenkassa der jeweiligen Klasse ausbezahlt.<br />
Die Maronihütte ist jedes Wochenende<br />
ab 25. November geöffnet.<br />
<strong>Hallein</strong> bringts zusammen
A b’sondere Zeit<br />
Auf leisen weichen Sohlen hat er sich angeschlichen.<br />
Foto: wildbild/TVB <strong>Hallein</strong><br />
Gemeinschaft & Brauchtum 14
15<br />
Und plötzlich ist er da, der <strong>Advent</strong>. Mit ihm kommt der<br />
Duft von Weihrauch, gebrannten Mandeln, Keksen und<br />
Orangenschalen. Und die Vorfreude auf ein Fest, das<br />
die Menschen zusammenbringt. Unter dem Christbaum,<br />
be<strong>im</strong> Kekserlbacken und am Weihnachtsmarkt.<br />
<strong>Hallein</strong> bringts zusammen
„Als ich klein war, da haben wir einen einfachen<br />
<strong>Advent</strong> kranz gehabt, wir haben Äpfel<br />
und Maroni gebraten, Weihnachtsmusik gehört<br />
und uns aus Bilderbüchern vor gelesen“,<br />
erzählt Paula Breit aus <strong>Hallein</strong>. „Früher, da<br />
gab es ja auch keinen Fernseher und es war<br />
alles weniger hektisch. Die Familie hatte Zeit<br />
füreinander.“ Zeit haben füreinander, das ist es,<br />
was sich viele Menschen für diese besonderen<br />
Wochen wünschen, wenn das Jahr seinem<br />
Ende zugeht. Gemeinsam Zeit verbringen, das<br />
ist es auch, was die junge Magdalena Haipl<br />
zu Weihnachten besonders schön findet: „Wir<br />
helfen am 24. Dezember am Vormittag <strong>im</strong>mer<br />
dem Christkind und schmücken den Baum, das<br />
machen wir mit der ganzen Familie“, erzählt sie.<br />
„Mittags gibt es dann <strong>im</strong>mer eine Würstelsuppe<br />
– das ist bei uns so der Brauch. Am späten<br />
Nachmittag gehen wir gemeinsam zum Friedhof.<br />
Und danach, wenn wir alle wieder Zuhause sind,<br />
gibt es die Bescherung <strong>im</strong> Kreise der Familie.“<br />
Viel hat sich verändert, seit Paula Breit ein<br />
Kind war. Die <strong>Advent</strong>zeit heute ist ganz anders<br />
als sie damals war. „Als ich ein Kind war, da<br />
hatten wir nicht viel. Es war Krieg und der Vater<br />
war eingerückt. Weil nicht viel Geld da war, hat<br />
meine Mutter „besoffene Kapuziner“ gemacht,<br />
also Schwarz brot angebraten und mit Apfelsaft<br />
übergossen. <strong>Das</strong> haben wir dann gegessen.<br />
Es waren schöne Weihnachten damals.“<br />
Bei Magdalena Haipl werden zur <strong>Advent</strong>zeit in<br />
der Familie <strong>im</strong>mer Lebkuchen kekse gebacken:<br />
„Da helfe ich <strong>im</strong>mer gerne mit. Und wir basteln<br />
gemeinsam einen <strong>Advent</strong>kalender.“<br />
Paula Breit hat als Kind einmal einen ganz<br />
besonderen Christbaum gemacht, wenn auch<br />
aufgrund eines traurigen Hintergrunds: „Einmal<br />
wollte meine Mutter keinen Christbaum, Vater<br />
war als vermisst gemeldet. Da haben wir einen<br />
Christbaum aus Äpfeln gemacht, der war<br />
einen halben Meter hoch.“ Aber auch echte<br />
Christbäume haben sie gehabt, damals. Daran<br />
kann sich Paula Breit noch sehr gut erinnern.<br />
Und die Erinnerung zaubert ein Lächeln auf ihr<br />
Gesicht: „Früher“, sagt sie“, da haben wir den<br />
Christbaum aus dem Wald geholt. <strong>Das</strong> war ein<br />
Erlebnis! Ich hab <strong>im</strong>mer eine Jause mitgehabt.<br />
Den Christbaumschmuck, den hab ich heute<br />
noch. Und die orientalische Papierkrippe von<br />
meiner Mutter. <strong>Das</strong> ist ein schönes Andenken<br />
an sie. Die halte ich <strong>im</strong>mer noch in Ehren.“<br />
Was ihr am <strong>Advent</strong> besonders gut gefällt,<br />
fragen wir auch die junge Magdalena. Da muss<br />
sie gar nicht lange überlegen: „Ich finde es schön,<br />
wenn alles so glitzert und funkelt. Und es ist ein<br />
schönes Ritual, gemeinsam mit der Familie“.<br />
Da ist es wieder: Gemeinsam. Familie. Zeit<br />
teilen. Zeit schenken. Wahrscheinlich ist er<br />
das, der echte Zauber der Weihnacht.<br />
<strong>Advent</strong> <strong>im</strong> Stille-Nacht-Museum<br />
Weltberühmt und vielbesucht: <strong>Das</strong> Stille-Nacht-<br />
Musuem in <strong>Hallein</strong> lockt jährlich zahlreiche<br />
Gäste aus allen Ecken und Enden der Welt<br />
an. Kein Wunder, wird <strong>im</strong> Museum doch die<br />
Entstehungsgeschichte des berühmten Liedes<br />
„Stille Nacht! Heilige Nacht!“ detailreich dargestellt,<br />
außerdem beherbergt es noch originale<br />
Einrichtungs gegenstände aus Grubers einstiger<br />
Wohnung und nicht zuletzt die Gitarre, auf der<br />
Joseph Mohr die Uraufführung begleitete. Am<br />
25. November, dem Geburtstag von Franz Xaver<br />
Gruber, lädt das Museum zum Tag der offenen<br />
Tür. Wunderschön ist auch das alljährliche<br />
Singen am Grubergrab: Am Heiligen Abend<br />
st<strong>im</strong>mt die <strong>Hallein</strong>er Lieder tafel 1849 gemeinsam<br />
mit einem Ensemble der Bürgerkorpskapelle<br />
und der Bürgergarde das weltberühmte Lied an.<br />
Eine besinnliche Einst<strong>im</strong>mung auf den Heiligen<br />
Abend, die man so schnell nicht vergisst.<br />
<strong>Hallein</strong>er Weihnachtsmarkt<br />
in der Alten Saline<br />
Der <strong>Advent</strong>markt in der Alten Saline ist<br />
etwas ganz besonderes. Es ist eine charmante<br />
Weihnachtswelt, die einen sofort in ihren Bann<br />
zieht. Die aufwändige Weihnachtsdekoration<br />
oder die übergroße Kopie der Originalpartitur<br />
von „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ tun ihr übriges,<br />
damit man sich in der alten Saline wie in einer<br />
anderen Welt wähnt. Die angeboten Produkte<br />
kommen fast alle aus Österreich und reichen<br />
von traditioneller Handwerkskunst über<br />
natürliche Arzneien bis hin zu Schafwollsocken.<br />
Weihnachtliche Schmankerl aus<br />
der Region. hausgemachter Glühwein und<br />
kleinere Veranstaltungen auf der Bühne<br />
runden das abwechslungsreiche Angebot des<br />
Weihnachtsmarktes in der alten Saline ab.<br />
Meditativer <strong>Advent</strong> <strong>im</strong><br />
Forsthaus Einkehr Stille***<br />
Der etwas andere <strong>Advent</strong>markt findet an<br />
jedem <strong>Advent</strong>-Wochenende <strong>im</strong> Forsthaus und<br />
<strong>im</strong> Forst garten statt. Zwischen 7 Uhr und 20 Uhr<br />
gehen hier die Uhren etwas langsamer. Herzlich<br />
eingeladen sind alle, die die <strong>Advent</strong>zeit auch<br />
dazu nutzen möchten, innezuhalten, zur Ruhe<br />
zu kommen, um in sich selbst hineinzuhören.<br />
Als Rahmen programm werden geführte<br />
Meditation, Yoga, Qigong, Achtsamkeitsübungen,<br />
Tanz und Singen angeboten.<br />
Gemeinschaft & Brauchtum 16
<strong>Advent</strong>, <strong>Advent</strong>. Zur <strong>Advent</strong>zeit<br />
17<br />
putzt sich die Keltenstadt <strong>im</strong>mer<br />
besonders schön heraus.<br />
Foto: Zenzmaier/TVB <strong>Hallein</strong><br />
Der <strong>Advent</strong>markt am Bayrhamerplatz ist einer<br />
der beliebtesten Treffpunkte in der <strong>Advent</strong>zeit.<br />
Kein Wunder: Im Herzen der historischen Altstadt<br />
gelegen, strahlen und funkeln die liebevoll dekorierten<br />
Weihnachts hütten mit der festlichen Weihnachtsbeleuchtung<br />
um die Wette. Wirft man einen genaueren<br />
Blick auf die angebotenen Waren, merkt man schnell:<br />
hier stammt fast alles aus <strong>Hallein</strong> und Region: Von<br />
Naturkerzen über süße Weihnachtsbäckerei bis hin<br />
zu authentischem Weihnachtsschmuck und handgefertigten<br />
Geschenken für die ganze Familie.<br />
<strong>Advent</strong>markt am Bayrhamerplatz 25. November – 24. Dezember <strong>2016</strong> Freitag 14–19 Uhr*, Samstag 10–19 Uhr*, Sonntag 14–19 Uhr*<br />
8. Dezember 14–19 Uhr*, 23. Dezember 17–20.30 Uhr (nur Gastro-Hütten geöffnet), 24. Dezember 10–13 Uhr, *Gastro-Hütten bis 20.30 Uhr<br />
<strong>Hallein</strong>er Weihnachtsmarkt in der alten Saline 18. November – 18. Dezember <strong>2016</strong> Freitag 13–19 Uhr, Samstag 10–19 Uhr, Sonntag 10–19 Uhr<br />
8. Dezember 10–19 Uhr, 9. Dezember 10–19 Uhr<br />
Weitere Informationen unter www.hallein.com<br />
<strong>Hallein</strong> bringts zusammen
tipps<br />
Bergadvent<br />
ZINKENSTÜBERL<br />
Nach einer romantischen <strong>Winter</strong>wanderung<br />
be<strong>im</strong> st<strong>im</strong>mungsvollen<br />
wie traditionellen Christkindlmarkt<br />
auf der Sonnentersasse handgemachte<br />
Geschenke für die<br />
Lieben aussuchen. Außerdem gibt<br />
es <strong>im</strong> Zinkenstüberl kulinarische<br />
Köstlichkeiten aus Omas Küche.<br />
Jedes <strong>Advent</strong>wochenende<br />
Samstag und Sonntag, 11–16 Uhr<br />
4. Dezember, 14 Uhr: Besuch<br />
der traditionellen <strong>Dürrnberg</strong>er<br />
Krampusse und Nikolaus<br />
WEIHNACHTSspiel<br />
Eine wunderbare Einst<strong>im</strong>mung auf<br />
Weihnachten: „A Stern kummt auf.<br />
Ein wundersames Spiel von der<br />
Ge burt des Kindes von Carl Orff“<br />
ent führt in längst vergangene<br />
Zeiten. Es erzählt eine Geschichte,<br />
die uns bis heute tief berührt.<br />
Musikalisch unter malt, unter<br />
anderem von der Bürger korpskapelle<br />
<strong>Hallein</strong> und der Bergknappen<br />
musik kapelle <strong>Dürrnberg</strong>.<br />
30. November, 19.30 Uhr<br />
2. Dezember, 16 Uhr und 19.30 Uhr<br />
4. Dezember, 11 Uhr<br />
Ziegelstadl <strong>Hallein</strong><br />
Einkaufen<br />
8. Dezember<br />
Großes Kinderprogramm<br />
mit Wichtelwerkstatt am<br />
Kornsteinplatz, kostenloses<br />
Kinderkino „Findet Dorie“,<br />
Modelleisenbahnvorführung<br />
und Besuch des Christkinds am<br />
<strong>Advent</strong>markt Bayrhamerplatz.<br />
8. Dezember, 10–17 Uhr<br />
Altstadt <strong>Hallein</strong><br />
Dezember-<br />
Montage<br />
CafÉ Kurkuma<br />
Die Seele baumeln lassen, sich<br />
eine Auszeit gönnen und dabei<br />
feiner Musik lauschen, ab 19 Uhr.<br />
5. Dezember: Mozart Requiem –<br />
Bearbeitung für Streichquartett<br />
12. Dezember: Salzburger Barock-Trio<br />
19. Dezember: Klangreise<br />
Kartenvorverkauf: 06245 22058<br />
KRIPPEN-<br />
AUSSTELLUNG<br />
Krippenbauer zeigen Ihre Krippen<br />
am Salzsee <strong>Bad</strong> <strong>Dürrnberg</strong>.<br />
8. und 11. Dezember, 10–15 Uhr<br />
Salzwelten <strong>Bad</strong> <strong>Dürrnberg</strong><br />
Keltenmuseum<br />
Keltischen Märchen lauschen und<br />
weihnachtliche Geschenkideen<br />
basteln <strong>im</strong> Keltenmusuem.<br />
11. Dezember, 14–16 Uhr<br />
Pflegerplatz 5, <strong>Hallein</strong><br />
Informationen zu Ausstellungen<br />
unter www.keltenmuseum.at<br />
Stille Nacht<br />
Museum<br />
Ein besonderer Rundgang auf den<br />
Spuren von Franz Xaver Gruber,<br />
dem Komponisten von<br />
„Stille Nacht! Heilige Nacht!“.<br />
27. November<br />
3., 11., 17. und 24. Dezember<br />
14 Uhr und 15 Uhr<br />
Pflegerplatz 5, <strong>Hallein</strong><br />
18<br />
bürgerkorpskapelle<br />
Jedes Jahr ein Konzert-Highlight.<br />
25. Dezember, 19.30 Uhr<br />
Festspielbühne <strong>Hallein</strong><br />
Zinken-run<br />
<strong>Das</strong> USI Salzburg lädt zur<br />
zweiten Auflage des USI-Zinken-<br />
Runs, dem Skitourenrennen für<br />
Jeder frau-/mann.<br />
20. Jänner 2017, 18 Uhr<br />
Anmeldung und Infos unter<br />
www.uni-salzburg.at/usi<br />
Ukulele<br />
Orchestra<br />
Vor sieben Jahren war es schon in<br />
<strong>Hallein</strong>, das „Ukulele Orchestra<br />
of Great Britain“. Im zwe<strong>im</strong>al<br />
ausverkauften Stadttheater<br />
feierte das Publikum die Ukes mit<br />
„Standing Ovations“. Inzwischen<br />
bemühen sich die renommiertesten<br />
Veranstaltungsorte weltweit um<br />
das seit 1985 bestehende Orchester,<br />
trotzdem kommen die Briten sehr<br />
gerne wieder nach <strong>Hallein</strong>.<br />
The Ukulele Orchestra of Great<br />
Bitain: 2017 Heritage Heresy Tour<br />
26. Februar 2017, 19 Uhr<br />
Festspielhalle Pernerinsel<br />
Kartenvorverkauf be<strong>im</strong><br />
TVB <strong>Hallein</strong> und Ö-Ticket<br />
Veranstalter: Kulturforum <strong>Hallein</strong><br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber: ARGE Stadtmarketing <strong>Hallein</strong><br />
Mauttorpromenade 6, 5400 <strong>Hallein</strong>, Austria<br />
Für den Inhalt verantwortlich:<br />
ARGE Stadtmarketing <strong>Hallein</strong><br />
Idee & Konzept: Rainer Candido, <strong>Gerald</strong> <strong>Pilz</strong><br />
Gestaltung: <strong>Gerald</strong> <strong>Pilz</strong><br />
Redaktion: <strong>Christina</strong> <strong>Knauseder</strong>-<strong>Csipek</strong><br />
Mitarbeit: Melanie Schiefer<br />
Lektorat: Fritz Glaser<br />
Fotos: siehe Bildverweise<br />
Druck: Druckerei Schönleitner<br />
Grundlegende Richtung: <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> wird in<br />
seinem Umfang variieren – und ist damit genau<br />
so in Bewegung, wie unsere Stadt. Im Sinne einer<br />
besseren Lesbarkeit der Texte wird bei Bedarf<br />
nur eine Geschlechtsform gewählt. Dies <strong>im</strong>pliziert<br />
keinesfalls eine Benachteiligung des jeweils anderen<br />
Geschlechts. Vorbehaltlich Änderungen, Irrtümer<br />
und Druckfehler. 12/<strong>2016</strong>
He<strong>im</strong> und Vorteil.<br />
Foto: TVB <strong>Hallein</strong><br />
www.hallein.com
Familien und Glück.<br />
<strong>Hallein</strong> bringts zusammen.<br />
www.hallein.com