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Zuvor hatten die schwarzen Mitglieder ihren Bezirk<br />

und ihren Kulturkreis verlassen müssen, um die Gemeinde<br />

in Johannesburg besuchen zu können, und nun mussten<br />

„Unsere Ansicht<br />

ändert sich nur durch<br />

Erfahrungen. Wir alle<br />

müssen solche Erfahrungen<br />

durchmachen, damit wir<br />

uns ändern können.“<br />

sich weiße Mitglieder der<br />

neuen Umgebung und<br />

Kultur in Soweto anpassen.<br />

Dabei lief nicht immer<br />

alles glatt. Maureen van<br />

Zyl, eine Weiße, die als<br />

PV-Leiterin berufen worden<br />

war, dachte sich gar<br />

nichts dabei, als in der<br />

FHV eines Sonntags die<br />

Nationalhymne Südafrikas als Anfangslied ausgewählt wurde.<br />

Dann erfuhr sie jedoch, dass die Nationalhymne in den<br />

Augen der Schwarzafrikaner die Apartheid symbolisierte.<br />

Viele schwarze Schwestern hatte die Auswahl des Liedes<br />

schwer getroffen.<br />

Solche Missverständnisse hätten sowohl die schwarzen<br />

als auch die weißen Mitglieder entmutigen können, doch<br />

stattdessen sahen sie in ihnen eine Chance für Dialog<br />

und Fortschritt. „Wir haben über alles Mögliche gesprochen“,<br />

erinnert sich Schwester van Zyl. „Wodurch sich ein<br />

Schwarzer angegriffen fühlt und umgekehrt ein Weißer.<br />

Wie sie bestimmte Sachen handhaben und umgekehrt<br />

wir. Es war eine besondere Zeit. Wir haben viel voneinander<br />

gelernt.“<br />

Der Zweig in Soweto wurde schließlich stärker und größer,<br />

und in weiteren Bezirken wurden nach dem gleichen<br />

Muster ebenfalls Zweige gegründet. Khumbulani Mdletshe<br />

wohnte in KwaMashu am Rand von Durban. Er schloss sich<br />

1980 der Kirche an, und wie die meisten jungen Schwarzafrikaner<br />

zu dieser Zeit hegte er gegen alle Weißen Argwohn.<br />

Der gemeinsame Gottesdienst in einem gemischten Zweig<br />

änderte seine Meinung jedoch.<br />

Wie Klebstoff, der uns verbindet<br />

1982 lud man Khumbulani und etliche weitere junge<br />

Männer seines Zweiges zu einer Konferenz für junge<br />

Erwachsene ein. Seinem Zweigpräsidenten, einem Weißen<br />

namens John Manford, lag es am Herzen, dass die<br />

jungen Männer tadellos aussahen. Allerdings besaß kaum<br />

jemand von ihnen Sonntagskleidung. Also leerte er seinen<br />

Schrank und verteilte seine Anzüge an die jungen<br />

Männer, damit sie sie bei der Konferenz tragen konnten.<br />

Am darauffolgenden Sonntag trug er den Anzug, den er<br />

Khumbulani geliehen hatte. „Nie hätte ich mir vorstellen<br />

können, dass ein Weißer etwas anzieht, was ich getragen<br />

hatte“, berichtet Khumbulani. „Aber er belehrte mich<br />

eines Besseren. Dank ihm konnte ich Weiße von da an<br />

mit anderen Augen sehen.“<br />

Elder Mdletshe ist jetzt Gebietsautorität-Siebziger. „Wir<br />

alle mussten solche Erfahrungen durchmachen, damit wir<br />

uns ändern konnten“, erklärt er.<br />

Die Apartheid in Südafrika endete 1994. Heute gibt<br />

es viele Gemeinden und Zweige in vorwiegend schwarzen<br />

und vorwiegend weißen Gegenden, aber die größere<br />

Die neue südafrikanische Flagge wurde 1994 nach Abschaffung<br />

der Apartheid eingeführt und symbolisiert Einigkeit.<br />

Schwarz, Gelb und Grün stehen für den Afrikanischen Nationalkongress;<br />

Rot, Weiß und Blau für die Burenrepubliken.<br />

26 Liahona

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