2017-07-00-liahona-deu
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Zuvor hatten die schwarzen Mitglieder ihren Bezirk<br />
und ihren Kulturkreis verlassen müssen, um die Gemeinde<br />
in Johannesburg besuchen zu können, und nun mussten<br />
„Unsere Ansicht<br />
ändert sich nur durch<br />
Erfahrungen. Wir alle<br />
müssen solche Erfahrungen<br />
durchmachen, damit wir<br />
uns ändern können.“<br />
sich weiße Mitglieder der<br />
neuen Umgebung und<br />
Kultur in Soweto anpassen.<br />
Dabei lief nicht immer<br />
alles glatt. Maureen van<br />
Zyl, eine Weiße, die als<br />
PV-Leiterin berufen worden<br />
war, dachte sich gar<br />
nichts dabei, als in der<br />
FHV eines Sonntags die<br />
Nationalhymne Südafrikas als Anfangslied ausgewählt wurde.<br />
Dann erfuhr sie jedoch, dass die Nationalhymne in den<br />
Augen der Schwarzafrikaner die Apartheid symbolisierte.<br />
Viele schwarze Schwestern hatte die Auswahl des Liedes<br />
schwer getroffen.<br />
Solche Missverständnisse hätten sowohl die schwarzen<br />
als auch die weißen Mitglieder entmutigen können, doch<br />
stattdessen sahen sie in ihnen eine Chance für Dialog<br />
und Fortschritt. „Wir haben über alles Mögliche gesprochen“,<br />
erinnert sich Schwester van Zyl. „Wodurch sich ein<br />
Schwarzer angegriffen fühlt und umgekehrt ein Weißer.<br />
Wie sie bestimmte Sachen handhaben und umgekehrt<br />
wir. Es war eine besondere Zeit. Wir haben viel voneinander<br />
gelernt.“<br />
Der Zweig in Soweto wurde schließlich stärker und größer,<br />
und in weiteren Bezirken wurden nach dem gleichen<br />
Muster ebenfalls Zweige gegründet. Khumbulani Mdletshe<br />
wohnte in KwaMashu am Rand von Durban. Er schloss sich<br />
1980 der Kirche an, und wie die meisten jungen Schwarzafrikaner<br />
zu dieser Zeit hegte er gegen alle Weißen Argwohn.<br />
Der gemeinsame Gottesdienst in einem gemischten Zweig<br />
änderte seine Meinung jedoch.<br />
Wie Klebstoff, der uns verbindet<br />
1982 lud man Khumbulani und etliche weitere junge<br />
Männer seines Zweiges zu einer Konferenz für junge<br />
Erwachsene ein. Seinem Zweigpräsidenten, einem Weißen<br />
namens John Manford, lag es am Herzen, dass die<br />
jungen Männer tadellos aussahen. Allerdings besaß kaum<br />
jemand von ihnen Sonntagskleidung. Also leerte er seinen<br />
Schrank und verteilte seine Anzüge an die jungen<br />
Männer, damit sie sie bei der Konferenz tragen konnten.<br />
Am darauffolgenden Sonntag trug er den Anzug, den er<br />
Khumbulani geliehen hatte. „Nie hätte ich mir vorstellen<br />
können, dass ein Weißer etwas anzieht, was ich getragen<br />
hatte“, berichtet Khumbulani. „Aber er belehrte mich<br />
eines Besseren. Dank ihm konnte ich Weiße von da an<br />
mit anderen Augen sehen.“<br />
Elder Mdletshe ist jetzt Gebietsautorität-Siebziger. „Wir<br />
alle mussten solche Erfahrungen durchmachen, damit wir<br />
uns ändern konnten“, erklärt er.<br />
Die Apartheid in Südafrika endete 1994. Heute gibt<br />
es viele Gemeinden und Zweige in vorwiegend schwarzen<br />
und vorwiegend weißen Gegenden, aber die größere<br />
Die neue südafrikanische Flagge wurde 1994 nach Abschaffung<br />
der Apartheid eingeführt und symbolisiert Einigkeit.<br />
Schwarz, Gelb und Grün stehen für den Afrikanischen Nationalkongress;<br />
Rot, Weiß und Blau für die Burenrepubliken.<br />
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