19.07.2017 Aufrufe

Doppelseiter Shri Tobi NR 03

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Neue Reihe <strong>03</strong>


SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>03</strong><br />

Das Verständnis hat gerne Angst...<br />

...vor der Weite, da es gerne alles „im Griff“ (erklärbar)<br />

hat.<br />

Daher mauert es sich gerne in einer Burg aus<br />

Konzepten (Wahrheiten) ein, um die Weite nicht berühren<br />

zu müssen, in der sich seine ganze Burg aus<br />

Konzepten als ein Luftschloss zeigt, das die Weite<br />

jederzeit hinweg blasen kann.<br />

Und dann muss es mühevoll eine neue Burg bauen,<br />

doch im Wissen, dass es nur ein weiteres Luftschloss<br />

werden wird. :-)<br />

Es gibt keinen wirklichen Halt für Form in der Weite,<br />

auch wenn sie sie trägt. Daher ist es besser, sich als<br />

Seite von 31


SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>03</strong><br />

die Weite selbst zu erkennen und nicht auf Form zu<br />

beschränken.<br />

Sie ist aus der Weite gegeben und wird von ihr wieder<br />

genommen.<br />

+ + +<br />

Seite von 31


SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>03</strong><br />

Geister sind nicht Lebewesen, ...<br />

...die in den Erscheinungen leben, sondern das, zu<br />

was sich der Geist in ihrer Wahrnehmung selbst interpretiert.<br />

In der Essenz gibt es nur einen Geist: ich bin.<br />

Wo sich dieser eine Geist zu einer Form interpretiert,<br />

interpretiert er sich selbst immer zu vielen.<br />

Er kann Form nur vor dem Hintergrund seiner selbst<br />

sein, doch hat er dadurch keine andere Identität: der<br />

eine Geist selbst zu sein.<br />

+ + +<br />

Seite von 31


SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>03</strong><br />

Im Geist...<br />

...gibt es kein wirkliches Innen und Außen. Beides<br />

sind relative Perspektiven des Geistes auf sich selbst.<br />

Als Geist ist alles einfach unmittelbar Geist, ohne<br />

relativ in „außen“, „innen“, „vorher“, „nachher“... gegliedert<br />

zu sein.<br />

Angeblich war Raum und Zeit im ersten Augenblick<br />

des Universums noch ungeordnet. Es gab noch kein<br />

definiertes „vorher“ und „nachher“, kein definierter<br />

Aufenthaltsort im/ als Raum.<br />

Diese Selbsterfahrung des Geistes ist „ewig“, also<br />

auch mit der Ordnung der Raumzeit noch vorhanden:<br />

„Ich bin“<br />

Seite von 31


SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>03</strong><br />

Leben...<br />

...ist ja etwas, was ich mir jeden Augenblick neu betrachten<br />

kann.<br />

Wir machen oft den Fehler, Aussagen einfach zu<br />

glauben, statt sie als reine Hinweisgeber zu sehen.<br />

Selbst in der Naturwissenschaft sind alles nur<br />

Hinweisschilder: „so, in diese Richtung, könnte das<br />

aussehen... .“<br />

Schon wenn ich einfach eine Tasse in die Hand<br />

nehme, hantiere ich mit einem Stoff, der Materie, über<br />

die die Menschheit zwar recht viel weiss, relativ gesehen,<br />

doch all dieses Wissen ist keine feste Wahrheit.<br />

Es sucht den Weg zur „Wahrheit“ zu gehen.<br />

Seite von 31


SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>03</strong><br />

Wir wissen nicht, was Materie ist, der „Stoff der<br />

Träume“, aus dem wir sind... und so fasziniert mich,<br />

mir all diese Dinge immer wieder neu zu betrachten...<br />

denn wir selbst als Mensch sind unser eigenes<br />

Vorurteil in der Begegnung mit dem Leben.<br />

Und dem Leben direkt in die Augen schauen, ist der<br />

Versuch des Verständnisses, sich selbst zu durchbrechen...<br />

darin, wo es ein reiner Bewertungsmechanismus<br />

ist. Die Erfassungsgewöhnung im Buddhismus.<br />

In diesem „sich- selbst- Durchbrechen“, immer wieder,<br />

wächst Verständnis. Auch eine Pflanze wächst<br />

permanent über sich selbst hinaus... in was hinein?<br />

Verständnis sehnt sich im Grunde nach diesem<br />

Durchbrechen seiner selbst, denn sie ist immer wieder<br />

Seite von 31


SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>03</strong><br />

auch eine Befreiung von der durch das Verständnis<br />

erschaffenen Enge.<br />

Es erschafft sich im Welterklärungs-Geschäft quasi<br />

einen eigenen Käfig, „das ist die Wahrheit“ und leidet<br />

oder erfreut sich an der eigenen Einbildung. :-)<br />

Verständnis hat aber für sich keine wahre Form. Es<br />

gleicht mehr der Selbst-Spiegelung des Kosmos an einer<br />

Wahrnehmungsinstanz, also in einem Körper.<br />

Durch diesen Körper gesehen sieht „das was ist“ so<br />

aus. Und will ich dieses Bild verändern, muss ich es<br />

in die Weite durchbrechen.<br />

In die Weite durchbrechen kann ich diesen Kokon<br />

(als der Kokon, also Verständnis) nur, wo ich mich<br />

selbst opfere (das Bild) und es hinterfrage... an was?<br />

Seite von 31


SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>03</strong><br />

An dem, was ist... jeder Augenblick kann hier ein völlig<br />

neuer Blick sein.<br />

Nicht umsonst thematisieren die Hindus das<br />

Wachstum als „Kali“.<br />

Es ist die Form, die sich im Wachsen immer wieder<br />

selbst vertilgt. Und so ist auch das Verständnis ein organisches<br />

Wesen, das seine alten Bilder (sich selbst)<br />

immer wieder vertilgt.<br />

Und Wachstum (so relativ er letztlich ist) ist immer<br />

ein permanenter Schritt in die Weite, ins völlig unbekannte<br />

Sein.<br />

Und davor gibt es keinen Schutz, keine<br />

Beschwörungsformel hilft..., noch braucht es sie... ist<br />

da einfach nur Weite... Weite... unerklärliche Weite:<br />

„Ich bin“<br />

Seite 10 von 31


SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>03</strong><br />

Ich erinnere mich immer wieder gerne an die<br />

Schilderungen Buddhas über die Welt, unabhängig<br />

davon, ob sie nun „wahr“ sind... und wenn „wahr“,<br />

dann wie?<br />

Was versuchen sie zu beschreiben?<br />

Eigentlich das, was im spirituellen Kontext auch<br />

Weite genannt wird. Der Aspekt der Spiritualität, in<br />

dem sie sich als festes Bild selbst wieder vernichtet.<br />

Für das Verständnis gibt es zwei Extrembilder der<br />

Weite, die die Religion gerne als Himmel und Hölle<br />

thematisiert(e).<br />

Sie erscheint in diesem Bild als das ewige Fegefeuer<br />

als auch die ewige Glückseligkeit.<br />

Beides Bilder desselben... „Weite“.<br />

Was ist sie nun? Sie ist.<br />

Seite 11 von 31


SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>03</strong><br />

Weite ist jederzeit verfügbar und gratis, auch das,<br />

was uns in allem beschäftigt... als permanenter Mutant,<br />

als ein Zombi des Selbstbildes, ein Zwischenmodell<br />

in einer unendlichen Modellserie?<br />

Zumindest immer das aktuelle Modell.<br />

Die Weite hat schon immer alle besiegt und es gibt<br />

keinen Schutz.<br />

Als Mensch bin ich wie ein Wurmfortsatz dieses eigentlichen<br />

Wesenskerns, der Weite... und da untrennbar,<br />

im Wesen gebunden... an das, was man „Selbst“<br />

nennt... die Wirklichkeit.<br />

Und wir haben von ihr, auch im spirituellen Thema,<br />

nur Bilder, die nie das ersetzen können, um das sie<br />

alle kreisen, und das an ihrer aller Basis die eine<br />

Wirklichkeit ist: untrennbar: „Ich bin“<br />

Seite 12 von 31


SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>03</strong><br />

Ich weiss derzeit gar nichts „spirituelles“ zu schreiben,<br />

da ich derzeit, je öfter ich dieses Mysterium<br />

Leben/ zu sein betrachte, jeder möglichen Antwort<br />

beraubt werde... und zudem noch die Dringlichkeit<br />

der Fragen verliere, sofern sie das Thema berühren.<br />

Nichtwissen (das Sehen des Mysteriums) erschlägt<br />

oft nicht nur die Antworten, sondern die Frage gleich<br />

mit.<br />

Ich weiss inzwischen weniger als zu meiner Geburt,<br />

metaphorisch gesprochen, und es fehlt auch immer<br />

mehr die empfundene Dringlichkeit zu wissen.<br />

Was wohl damit zusammenhängt, dass man frei<br />

schweben kann, ohne ein Konzept dazu zu brauchen.<br />

Seite 13 von 31


SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>03</strong><br />

Und je freier ich schwebe, desto zentrierter empfinde<br />

ich mich selbst. In der Form kann ich mein Zentrum<br />

eh nicht finden, Das bin ich selbst als „die Leinwand“,<br />

ohne jegliches Konzept zu brauchen, was das ist, wodurch<br />

ist und wer ich bin.<br />

„Ich bin“<br />

+ + +<br />

Derzeit habe ich keine Idee, wie es weitergeht,<br />

doch hat diese völlige Offenheit derzeit empfunden<br />

etwas sehr angenehmes. Der Mensch sucht ja<br />

immer seine persönliche Balance zwischen (scheinbarer<br />

:-) Sicherheit und (auch scheinbarer :-) Freiheit.<br />

So sehr letztlich Fiktion, so doch relativ eine die<br />

Gefühlslage bestimmende „Dichtung“.<br />

Seite 14 von 31


SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>03</strong><br />

Auf der Suche nach dem Selbst lasse ich mich als<br />

Mensch gerne von der Raumzeit blenden und<br />

rücke das Selbst als Ziel in relative Entfernung zu<br />

mir selbst.<br />

Doch stehe ich als das Selbst in der Raumzeit gar<br />

nicht (dem Wesen nach) zur Diskussion, auch nicht<br />

zur Disposition.<br />

Das ist alles Schöpfung. Das, in dem Schöpfung geschieht,<br />

ist immer unmittelbar hier, das Selbst. Nicht<br />

etwas, was erreicht werden muss, sondern in dem jedes<br />

Erreichen Teil der Schöpfung ist.<br />

Und diese höhere Wahrheit des Selbst macht sich<br />

nicht zum Knecht der Raumzeit, daher spricht man<br />

hier auch von „höherer Wahrheit“.<br />

+ + +<br />

Seite 15 von 31


SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>03</strong><br />

Ich hatte gerade ein Windows-Update, da hieß es:<br />

„das dauert einen Moment“. Dieser Moment war<br />

dann über zwei Stunden lang... doch gelogen hatten<br />

sie nicht.<br />

Im Grunde gibt es ja nur einen Moment, genau der,<br />

der gerade ist, in dem dir diese Worte erscheinen, und<br />

die Heimtücke liegt in der Raumzeit.<br />

Diese kann diesen Moment virtuell ohne uns bekanntes<br />

Limit ausdehnen. 2 Stunden sind da gar<br />

nichts. :-)<br />

Das ist auch die Heimtücke an der Ewigkeit. Sie ist<br />

ja nicht einmal ein unglaublich kurzer Moment, denn<br />

sie ist eigentlich nicht einmal Zeit, trotzdem mit aller<br />

Zeit immer hier.<br />

Seite 16 von 31


SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>03</strong><br />

So kann man von Ewigkeit auch nicht sagen, dass<br />

sie in Wirklichkeit überhaupt eine reale Dauer hat,<br />

doch damit auch keinen wirklichen Anfang. Und was<br />

keinen wirklichen Anfang hat, hat auch nur unwirkliche<br />

Enden. :-)<br />

Tatsächlich gibt es nur diesen einen Moment, was aber<br />

nichts über seine virtuellen Ausdehnungsmöglichkeiten<br />

aussagt.<br />

Dieser Same, den wir „den Moment“ nennen, liegt<br />

aus der Raumzeit gesehen im Dunkel, aber ist das,<br />

was letztlich alles wahrnimmt, du selbst... oder neutral<br />

gesagt: das Selbst.<br />

+ + +<br />

Seite 17 von 31


SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>03</strong><br />

Warum wir leben, ...<br />

...und warum alles so ist, wie es ist, weiss niemand. :-)<br />

Das kann ich erkennen, betrachte ich die „Ursache“.<br />

Ich kann zwar erkennen, dass ich transpersonal<br />

die „Ursache“ bin, oder anders gesagt, „Das“ bin.<br />

Doch bin ich diese Ursache nicht in einem menschlich-persönlichen<br />

Sinne, wie es in einer einseitigen<br />

Interpretation des Themas Karma suggeriert wird.<br />

Diese Ursache ist für menschliches Verständnis<br />

nicht erreichbar, so viel relatives Wissen es auch über<br />

das Leben finden kann.<br />

Das Problem bei dieser Ursache ist, das sie „höhere<br />

Wirklichkeit“ ist, also etwas ist, was über die<br />

Seite 18 von 31


SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>03</strong><br />

Raumzeit, und damit über alles derzeitige menschliche<br />

Verstehen, hinausreicht.<br />

Verständnis kann nicht über die Raumzeit hinaus<br />

schauen, da es selbst, in all seiner Erkenntnisfähigkeit,<br />

in der menschlichen Form ein Ereignis IN der<br />

Raumzeit ist.<br />

Es kann so zwar die Vielfalt in der Raumzeit erforschen,<br />

aber unterliegt darin selbst einer „Mutter-<br />

Wirklichkeit“, die alles sprengt, was in Raumzeit passen<br />

könnte.<br />

Diese Mutter-Wirklichkeit ist zwar permanent<br />

hier, doch für das Verständnis über Inhalte nicht<br />

greifbar. Daher sprechen viele von „Leere“ und<br />

„Nichtwissen“.<br />

Seite 19 von 31


SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>03</strong><br />

Ich könnte auch sagen, die Ursache ist wie ein<br />

„Schwarzes Loch“. Ich kann persönlich nicht hineinschauen,<br />

aber erkennen, dass hier etwas unerklärliches<br />

ist, unerklärlich für Verständnis: sein eigene<br />

Ursache.<br />

Ramana sagte irgendwo einmal „Hingabe ist<br />

Erkenntnis“... oder anders gesagt: im Erkennen dieser<br />

unsagbaren Ursache, erkenne ich mein substanzielles<br />

Hingegeben-Sein an diese „höhere Macht“, über die<br />

wir uns kein wirklich brauchbares Bild machen können.<br />

Ich kann aber erkennen, in allem persönlichen<br />

Wollen und Nichtwollen, Können und Nicht-Können<br />

ungetrennt von einer Intelligenz zu sein, und von ihr<br />

regiert, die sich mir persönlich völlig entzieht und<br />

Seite 20 von 31


SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>03</strong><br />

doch immer als „ich selbst“ präsent ist... ohne darin<br />

verstanden werden zu müssen.<br />

Relativ gesehen kann das einem als Arschkarte, aber<br />

auch als Befreiung erscheinen...<br />

...als Befreiung von der Idee, im Leben wirklich etwas<br />

im Griff zu haben und vom Gefühl, an vielem<br />

krampfhaft festhalten zu müssen.<br />

Es hat durchaus etwas entspannendes, zu erkennen,<br />

sich selbst („transpersönlich“) als „höhere Macht“<br />

ausgeliefert zu sein. Selbst „ausgeliefert“ trifft dabei<br />

nicht, denn letztlich gibt es keine „zweite Instanz“,<br />

keine Trennung von Universum oder Mensch zu höherer<br />

Macht. Es ist ein Wesen und „ausgeliefert“ beschreibt<br />

nur eine relative Beziehung: die des menschlichen<br />

Verständnis zu seiner relativen Ursache.<br />

Seite 21 von 31


SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>03</strong><br />

Es macht hier für mich jeder Beschreibungsversuch<br />

nur noch ungenügend Sinn, denn weder trifft freier<br />

Wille noch unfreier Wille.<br />

Es ist einfach alles Ausdruck eines in sich ungetrennten<br />

Willens, der sich an keiner persönlichen<br />

Instanz beschränken lässt.<br />

Und hier treffenden Begriffe oder Beschreibungen<br />

zu suchen, ist oft ein sich endlos im Kreise drehen, da<br />

alle relativen Begriffe einfach nicht treffen.<br />

Im nondualen Aspekt des Seins versagt das<br />

Verständnis, da es ein duales Werkzeug ist, es muss<br />

immer unterscheiden, um etwas erkennen zu können.<br />

Nur gibt es in der nondualen Urnatur des Seins nichts<br />

mehr zu unterscheiden, kein mein, kein dein, kein<br />

frei, kein unfrei... „neti, neti“<br />

Seite 22 von 31


SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>03</strong><br />

Satsang und Therapie<br />

In meiner Timeleiste las ich eine Diskussion zu<br />

Satsang und Therapie und musste stutzen.<br />

Und ich möchte hier klar sagen: Satsang ist für mich<br />

keine Therapie.<br />

Die Therapie will die persönliche Geschichte in<br />

Ordnung bringen, Satsang will das nicht.<br />

Therapie will etwas verändern, Satsang will das<br />

nicht.<br />

Satsang ist nicht gegen oder für etwas in der persönlichen<br />

Geschichte, sondern setzt viel tiefer an: vor<br />

jeder Geschichte.<br />

Satsang sagt, dass an der Basis, aller relativen<br />

Diskussionen und Veränderungen/<br />

Seite 23 von 31


SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>03</strong><br />

Veränderungswünschen (und alle sind o.k.) zum Trotz,<br />

alles in Ordnung ist.<br />

Ich darf quasi machen, was ich will, auch Therapie,<br />

aber ohne jedes persönliche muss.<br />

Satsang sagt einfach, dass ich an der Basis gesund<br />

bin, als das, was ich im Wesen bin: das Selbst.<br />

Es gibt keine Vorbedingung zum Satsang und bei<br />

Satsang nichts aufzuräumen.<br />

Satsang ist die Lehre grundsätzlicher Gesundheit und<br />

Freiheit, aller relativen Krankheit und Gebundenheit<br />

zum Trotz.<br />

Ich bin frei, ich bin das Selbst.<br />

Je tiefer Satsang geht, desto mehr ist die soziale<br />

Komponente ohne Bedeutung.<br />

Seite 24 von 31


SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>03</strong><br />

Das Soziale ist letztlich eine Fiktion, nicht gut, nicht<br />

schlecht, einfach Schöpfung.<br />

Ich, als das, was ich im Wesen bin, bin letztlich frei<br />

von und zu jeder Fiktion.<br />

Satsang ist grundsätzlich die Erzählung über bedingungslose<br />

Freiheit.<br />

Die muss ich nicht erwarben, dafür muss ich nichts<br />

tun. Sie ist mein Wesen.<br />

+ + +<br />

Ein „Innen“ und ein „Außen“ meiner selbst gibt<br />

es nur, wo ich mich als etwas definiere, von dem<br />

aus, relativ gesehen, ein Teil des Selbst außerhalb und<br />

ein Teil des Selbst innerhalb ist.<br />

Seite 25 von 31


SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>03</strong><br />

Gewöhnlich ist das als Mensch die Haut. Alles, was<br />

innerhalb ist, bin ich, einschliesslich der Gedanken<br />

im Gehirn (gg :-) )... und der Rest ist halt außen.<br />

Diese Perspektive ist ja im Leben ganz praktisch<br />

und gar nicht falsch. :-)<br />

Aber wo ist „innen“ und „außen“, worin ich kein<br />

Mensch bin?<br />

Wo ist „innen“ und „außen“, worin ich das Selbst<br />

bin?<br />

Bin ich darin noch etwas, worin ein Teil meiner<br />

selbst „innen“ und ein Teil meiner selbst „außen“ sein<br />

könnte?<br />

Wohl nicht... oder? :-)<br />

Seite 26 von 31


SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>03</strong><br />

Und so gibt es zwar ein Innen und Außen zur Haut<br />

des Körpers, aber kein Innen oder Außen zum<br />

ICH, das durch den Körper schaut.<br />

+ + +<br />

Seite 27 von 31


SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>03</strong><br />

Mir, <strong>Tobi</strong>as, den Titel „<strong>Shri</strong>“ zu verleihen...<br />

...war eine Idee von mir, vor knapp 10 Jahren? „<strong>Shri</strong>.<br />

<strong>Tobi</strong>“<br />

Wenn man als Mensch „erwacht“, ist da keine höhere<br />

Instanz, eine Stimme, die dann sagt: nun bist du<br />

„erwacht“.<br />

Da ist gar niemand mehr, keine Hierarchie, keine<br />

Prüfungskommission, keine höhere spirituell-soziale<br />

Instanz.<br />

Titel sind wie Namen ein Instrument sozialer<br />

Unterscheidung.<br />

Wo das Soziale aufhört, gibt es daher niemanden<br />

mehr, der einem einen Titel verleihen könnte. :-) Aber<br />

Seite 28 von 31


SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>03</strong><br />

da ist auch niemand mehr, der einem einen Titel verweigern<br />

könnte. :-)<br />

So ist ein „spiritueller Titel“ immer auch ein persönlicher<br />

Raubzug, sozial gesehen, der sich sozialen<br />

Kriterien nicht unterordnet.<br />

In ihren Grenzbereichen ist Spiritualität, sozial gesehen,<br />

immer auch eine Form der Anarchie.<br />

Machtstrukturen gibt es nur relativ, also in der<br />

Schöpfung, in der sich „die Macht“ personifiziert und<br />

als persönliche Instanzen interagiert.<br />

Darüber hinaus ist Macht aus sozialer Sicht blanke<br />

Anarchie, was alle Machtstrukturen anbelangt. Doch<br />

auch perfekte Ordnung im Gleichklang mit sich selbst:<br />

„ungetrennte Macht“.<br />

Seite 29 von 31


SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>03</strong><br />

Diese ungetrennte Macht nennt man auch „höhere<br />

Macht“, denn sie ist das, was letztlich über alles bestimmt.<br />

Auch darüber, wer einen Titel trägt, ob zu recht oder<br />

zu unrecht, sozial gesehen.<br />

So gesehen kann man sagen, niemand hat das<br />

Recht auf den Titel „<strong>Shri</strong>“. Andererseits kann man<br />

sagen, jede/r hat das Recht auf den Titel „<strong>Shri</strong>“. So<br />

könnte man auch darauf schliessen, dass „<strong>Shri</strong>“ ein<br />

„Nichttitel“ ist... ein Titel, der letztlich gar nichts aussagt.<br />

:-)<br />

Wie auch immer, er klingt zumindest gut... und ist<br />

auch eine gewisse Provokation. Denn ist es nicht auch<br />

arrogant, sich einfach einen Titel zu stehlen/ zu ge-<br />

Seite 30 von 31


SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>03</strong><br />

ben? Andererseits, kann etwas gegen „höhere Macht“<br />

geschehen?<br />

Manchmal hadere ich etwas mit dem mir selbst verliehenen<br />

Titel, gerade weil es so wenig modern ist<br />

und immer auch etwas „anmaßendes“ ausstrahlt, sich<br />

selbst sozial zu unterscheiden.<br />

+ + +<br />

ab 19.7.17 gehts dann im nächsten Buch weiter.<br />

Seite 31 von 31

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!