Doppelseiter Shri Tobi NR 03
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Neue Reihe <strong>03</strong>
SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>03</strong><br />
Das Verständnis hat gerne Angst...<br />
...vor der Weite, da es gerne alles „im Griff“ (erklärbar)<br />
hat.<br />
Daher mauert es sich gerne in einer Burg aus<br />
Konzepten (Wahrheiten) ein, um die Weite nicht berühren<br />
zu müssen, in der sich seine ganze Burg aus<br />
Konzepten als ein Luftschloss zeigt, das die Weite<br />
jederzeit hinweg blasen kann.<br />
Und dann muss es mühevoll eine neue Burg bauen,<br />
doch im Wissen, dass es nur ein weiteres Luftschloss<br />
werden wird. :-)<br />
Es gibt keinen wirklichen Halt für Form in der Weite,<br />
auch wenn sie sie trägt. Daher ist es besser, sich als<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>03</strong><br />
die Weite selbst zu erkennen und nicht auf Form zu<br />
beschränken.<br />
Sie ist aus der Weite gegeben und wird von ihr wieder<br />
genommen.<br />
+ + +<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>03</strong><br />
Geister sind nicht Lebewesen, ...<br />
...die in den Erscheinungen leben, sondern das, zu<br />
was sich der Geist in ihrer Wahrnehmung selbst interpretiert.<br />
In der Essenz gibt es nur einen Geist: ich bin.<br />
Wo sich dieser eine Geist zu einer Form interpretiert,<br />
interpretiert er sich selbst immer zu vielen.<br />
Er kann Form nur vor dem Hintergrund seiner selbst<br />
sein, doch hat er dadurch keine andere Identität: der<br />
eine Geist selbst zu sein.<br />
+ + +<br />
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Im Geist...<br />
...gibt es kein wirkliches Innen und Außen. Beides<br />
sind relative Perspektiven des Geistes auf sich selbst.<br />
Als Geist ist alles einfach unmittelbar Geist, ohne<br />
relativ in „außen“, „innen“, „vorher“, „nachher“... gegliedert<br />
zu sein.<br />
Angeblich war Raum und Zeit im ersten Augenblick<br />
des Universums noch ungeordnet. Es gab noch kein<br />
definiertes „vorher“ und „nachher“, kein definierter<br />
Aufenthaltsort im/ als Raum.<br />
Diese Selbsterfahrung des Geistes ist „ewig“, also<br />
auch mit der Ordnung der Raumzeit noch vorhanden:<br />
„Ich bin“<br />
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Leben...<br />
...ist ja etwas, was ich mir jeden Augenblick neu betrachten<br />
kann.<br />
Wir machen oft den Fehler, Aussagen einfach zu<br />
glauben, statt sie als reine Hinweisgeber zu sehen.<br />
Selbst in der Naturwissenschaft sind alles nur<br />
Hinweisschilder: „so, in diese Richtung, könnte das<br />
aussehen... .“<br />
Schon wenn ich einfach eine Tasse in die Hand<br />
nehme, hantiere ich mit einem Stoff, der Materie, über<br />
die die Menschheit zwar recht viel weiss, relativ gesehen,<br />
doch all dieses Wissen ist keine feste Wahrheit.<br />
Es sucht den Weg zur „Wahrheit“ zu gehen.<br />
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Wir wissen nicht, was Materie ist, der „Stoff der<br />
Träume“, aus dem wir sind... und so fasziniert mich,<br />
mir all diese Dinge immer wieder neu zu betrachten...<br />
denn wir selbst als Mensch sind unser eigenes<br />
Vorurteil in der Begegnung mit dem Leben.<br />
Und dem Leben direkt in die Augen schauen, ist der<br />
Versuch des Verständnisses, sich selbst zu durchbrechen...<br />
darin, wo es ein reiner Bewertungsmechanismus<br />
ist. Die Erfassungsgewöhnung im Buddhismus.<br />
In diesem „sich- selbst- Durchbrechen“, immer wieder,<br />
wächst Verständnis. Auch eine Pflanze wächst<br />
permanent über sich selbst hinaus... in was hinein?<br />
Verständnis sehnt sich im Grunde nach diesem<br />
Durchbrechen seiner selbst, denn sie ist immer wieder<br />
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auch eine Befreiung von der durch das Verständnis<br />
erschaffenen Enge.<br />
Es erschafft sich im Welterklärungs-Geschäft quasi<br />
einen eigenen Käfig, „das ist die Wahrheit“ und leidet<br />
oder erfreut sich an der eigenen Einbildung. :-)<br />
Verständnis hat aber für sich keine wahre Form. Es<br />
gleicht mehr der Selbst-Spiegelung des Kosmos an einer<br />
Wahrnehmungsinstanz, also in einem Körper.<br />
Durch diesen Körper gesehen sieht „das was ist“ so<br />
aus. Und will ich dieses Bild verändern, muss ich es<br />
in die Weite durchbrechen.<br />
In die Weite durchbrechen kann ich diesen Kokon<br />
(als der Kokon, also Verständnis) nur, wo ich mich<br />
selbst opfere (das Bild) und es hinterfrage... an was?<br />
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An dem, was ist... jeder Augenblick kann hier ein völlig<br />
neuer Blick sein.<br />
Nicht umsonst thematisieren die Hindus das<br />
Wachstum als „Kali“.<br />
Es ist die Form, die sich im Wachsen immer wieder<br />
selbst vertilgt. Und so ist auch das Verständnis ein organisches<br />
Wesen, das seine alten Bilder (sich selbst)<br />
immer wieder vertilgt.<br />
Und Wachstum (so relativ er letztlich ist) ist immer<br />
ein permanenter Schritt in die Weite, ins völlig unbekannte<br />
Sein.<br />
Und davor gibt es keinen Schutz, keine<br />
Beschwörungsformel hilft..., noch braucht es sie... ist<br />
da einfach nur Weite... Weite... unerklärliche Weite:<br />
„Ich bin“<br />
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Ich erinnere mich immer wieder gerne an die<br />
Schilderungen Buddhas über die Welt, unabhängig<br />
davon, ob sie nun „wahr“ sind... und wenn „wahr“,<br />
dann wie?<br />
Was versuchen sie zu beschreiben?<br />
Eigentlich das, was im spirituellen Kontext auch<br />
Weite genannt wird. Der Aspekt der Spiritualität, in<br />
dem sie sich als festes Bild selbst wieder vernichtet.<br />
Für das Verständnis gibt es zwei Extrembilder der<br />
Weite, die die Religion gerne als Himmel und Hölle<br />
thematisiert(e).<br />
Sie erscheint in diesem Bild als das ewige Fegefeuer<br />
als auch die ewige Glückseligkeit.<br />
Beides Bilder desselben... „Weite“.<br />
Was ist sie nun? Sie ist.<br />
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Weite ist jederzeit verfügbar und gratis, auch das,<br />
was uns in allem beschäftigt... als permanenter Mutant,<br />
als ein Zombi des Selbstbildes, ein Zwischenmodell<br />
in einer unendlichen Modellserie?<br />
Zumindest immer das aktuelle Modell.<br />
Die Weite hat schon immer alle besiegt und es gibt<br />
keinen Schutz.<br />
Als Mensch bin ich wie ein Wurmfortsatz dieses eigentlichen<br />
Wesenskerns, der Weite... und da untrennbar,<br />
im Wesen gebunden... an das, was man „Selbst“<br />
nennt... die Wirklichkeit.<br />
Und wir haben von ihr, auch im spirituellen Thema,<br />
nur Bilder, die nie das ersetzen können, um das sie<br />
alle kreisen, und das an ihrer aller Basis die eine<br />
Wirklichkeit ist: untrennbar: „Ich bin“<br />
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Ich weiss derzeit gar nichts „spirituelles“ zu schreiben,<br />
da ich derzeit, je öfter ich dieses Mysterium<br />
Leben/ zu sein betrachte, jeder möglichen Antwort<br />
beraubt werde... und zudem noch die Dringlichkeit<br />
der Fragen verliere, sofern sie das Thema berühren.<br />
Nichtwissen (das Sehen des Mysteriums) erschlägt<br />
oft nicht nur die Antworten, sondern die Frage gleich<br />
mit.<br />
Ich weiss inzwischen weniger als zu meiner Geburt,<br />
metaphorisch gesprochen, und es fehlt auch immer<br />
mehr die empfundene Dringlichkeit zu wissen.<br />
Was wohl damit zusammenhängt, dass man frei<br />
schweben kann, ohne ein Konzept dazu zu brauchen.<br />
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Und je freier ich schwebe, desto zentrierter empfinde<br />
ich mich selbst. In der Form kann ich mein Zentrum<br />
eh nicht finden, Das bin ich selbst als „die Leinwand“,<br />
ohne jegliches Konzept zu brauchen, was das ist, wodurch<br />
ist und wer ich bin.<br />
„Ich bin“<br />
+ + +<br />
Derzeit habe ich keine Idee, wie es weitergeht,<br />
doch hat diese völlige Offenheit derzeit empfunden<br />
etwas sehr angenehmes. Der Mensch sucht ja<br />
immer seine persönliche Balance zwischen (scheinbarer<br />
:-) Sicherheit und (auch scheinbarer :-) Freiheit.<br />
So sehr letztlich Fiktion, so doch relativ eine die<br />
Gefühlslage bestimmende „Dichtung“.<br />
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Auf der Suche nach dem Selbst lasse ich mich als<br />
Mensch gerne von der Raumzeit blenden und<br />
rücke das Selbst als Ziel in relative Entfernung zu<br />
mir selbst.<br />
Doch stehe ich als das Selbst in der Raumzeit gar<br />
nicht (dem Wesen nach) zur Diskussion, auch nicht<br />
zur Disposition.<br />
Das ist alles Schöpfung. Das, in dem Schöpfung geschieht,<br />
ist immer unmittelbar hier, das Selbst. Nicht<br />
etwas, was erreicht werden muss, sondern in dem jedes<br />
Erreichen Teil der Schöpfung ist.<br />
Und diese höhere Wahrheit des Selbst macht sich<br />
nicht zum Knecht der Raumzeit, daher spricht man<br />
hier auch von „höherer Wahrheit“.<br />
+ + +<br />
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Ich hatte gerade ein Windows-Update, da hieß es:<br />
„das dauert einen Moment“. Dieser Moment war<br />
dann über zwei Stunden lang... doch gelogen hatten<br />
sie nicht.<br />
Im Grunde gibt es ja nur einen Moment, genau der,<br />
der gerade ist, in dem dir diese Worte erscheinen, und<br />
die Heimtücke liegt in der Raumzeit.<br />
Diese kann diesen Moment virtuell ohne uns bekanntes<br />
Limit ausdehnen. 2 Stunden sind da gar<br />
nichts. :-)<br />
Das ist auch die Heimtücke an der Ewigkeit. Sie ist<br />
ja nicht einmal ein unglaublich kurzer Moment, denn<br />
sie ist eigentlich nicht einmal Zeit, trotzdem mit aller<br />
Zeit immer hier.<br />
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So kann man von Ewigkeit auch nicht sagen, dass<br />
sie in Wirklichkeit überhaupt eine reale Dauer hat,<br />
doch damit auch keinen wirklichen Anfang. Und was<br />
keinen wirklichen Anfang hat, hat auch nur unwirkliche<br />
Enden. :-)<br />
Tatsächlich gibt es nur diesen einen Moment, was aber<br />
nichts über seine virtuellen Ausdehnungsmöglichkeiten<br />
aussagt.<br />
Dieser Same, den wir „den Moment“ nennen, liegt<br />
aus der Raumzeit gesehen im Dunkel, aber ist das,<br />
was letztlich alles wahrnimmt, du selbst... oder neutral<br />
gesagt: das Selbst.<br />
+ + +<br />
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Warum wir leben, ...<br />
...und warum alles so ist, wie es ist, weiss niemand. :-)<br />
Das kann ich erkennen, betrachte ich die „Ursache“.<br />
Ich kann zwar erkennen, dass ich transpersonal<br />
die „Ursache“ bin, oder anders gesagt, „Das“ bin.<br />
Doch bin ich diese Ursache nicht in einem menschlich-persönlichen<br />
Sinne, wie es in einer einseitigen<br />
Interpretation des Themas Karma suggeriert wird.<br />
Diese Ursache ist für menschliches Verständnis<br />
nicht erreichbar, so viel relatives Wissen es auch über<br />
das Leben finden kann.<br />
Das Problem bei dieser Ursache ist, das sie „höhere<br />
Wirklichkeit“ ist, also etwas ist, was über die<br />
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Raumzeit, und damit über alles derzeitige menschliche<br />
Verstehen, hinausreicht.<br />
Verständnis kann nicht über die Raumzeit hinaus<br />
schauen, da es selbst, in all seiner Erkenntnisfähigkeit,<br />
in der menschlichen Form ein Ereignis IN der<br />
Raumzeit ist.<br />
Es kann so zwar die Vielfalt in der Raumzeit erforschen,<br />
aber unterliegt darin selbst einer „Mutter-<br />
Wirklichkeit“, die alles sprengt, was in Raumzeit passen<br />
könnte.<br />
Diese Mutter-Wirklichkeit ist zwar permanent<br />
hier, doch für das Verständnis über Inhalte nicht<br />
greifbar. Daher sprechen viele von „Leere“ und<br />
„Nichtwissen“.<br />
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Ich könnte auch sagen, die Ursache ist wie ein<br />
„Schwarzes Loch“. Ich kann persönlich nicht hineinschauen,<br />
aber erkennen, dass hier etwas unerklärliches<br />
ist, unerklärlich für Verständnis: sein eigene<br />
Ursache.<br />
Ramana sagte irgendwo einmal „Hingabe ist<br />
Erkenntnis“... oder anders gesagt: im Erkennen dieser<br />
unsagbaren Ursache, erkenne ich mein substanzielles<br />
Hingegeben-Sein an diese „höhere Macht“, über die<br />
wir uns kein wirklich brauchbares Bild machen können.<br />
Ich kann aber erkennen, in allem persönlichen<br />
Wollen und Nichtwollen, Können und Nicht-Können<br />
ungetrennt von einer Intelligenz zu sein, und von ihr<br />
regiert, die sich mir persönlich völlig entzieht und<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>03</strong><br />
doch immer als „ich selbst“ präsent ist... ohne darin<br />
verstanden werden zu müssen.<br />
Relativ gesehen kann das einem als Arschkarte, aber<br />
auch als Befreiung erscheinen...<br />
...als Befreiung von der Idee, im Leben wirklich etwas<br />
im Griff zu haben und vom Gefühl, an vielem<br />
krampfhaft festhalten zu müssen.<br />
Es hat durchaus etwas entspannendes, zu erkennen,<br />
sich selbst („transpersönlich“) als „höhere Macht“<br />
ausgeliefert zu sein. Selbst „ausgeliefert“ trifft dabei<br />
nicht, denn letztlich gibt es keine „zweite Instanz“,<br />
keine Trennung von Universum oder Mensch zu höherer<br />
Macht. Es ist ein Wesen und „ausgeliefert“ beschreibt<br />
nur eine relative Beziehung: die des menschlichen<br />
Verständnis zu seiner relativen Ursache.<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>03</strong><br />
Es macht hier für mich jeder Beschreibungsversuch<br />
nur noch ungenügend Sinn, denn weder trifft freier<br />
Wille noch unfreier Wille.<br />
Es ist einfach alles Ausdruck eines in sich ungetrennten<br />
Willens, der sich an keiner persönlichen<br />
Instanz beschränken lässt.<br />
Und hier treffenden Begriffe oder Beschreibungen<br />
zu suchen, ist oft ein sich endlos im Kreise drehen, da<br />
alle relativen Begriffe einfach nicht treffen.<br />
Im nondualen Aspekt des Seins versagt das<br />
Verständnis, da es ein duales Werkzeug ist, es muss<br />
immer unterscheiden, um etwas erkennen zu können.<br />
Nur gibt es in der nondualen Urnatur des Seins nichts<br />
mehr zu unterscheiden, kein mein, kein dein, kein<br />
frei, kein unfrei... „neti, neti“<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>03</strong><br />
Satsang und Therapie<br />
In meiner Timeleiste las ich eine Diskussion zu<br />
Satsang und Therapie und musste stutzen.<br />
Und ich möchte hier klar sagen: Satsang ist für mich<br />
keine Therapie.<br />
Die Therapie will die persönliche Geschichte in<br />
Ordnung bringen, Satsang will das nicht.<br />
Therapie will etwas verändern, Satsang will das<br />
nicht.<br />
Satsang ist nicht gegen oder für etwas in der persönlichen<br />
Geschichte, sondern setzt viel tiefer an: vor<br />
jeder Geschichte.<br />
Satsang sagt, dass an der Basis, aller relativen<br />
Diskussionen und Veränderungen/<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>03</strong><br />
Veränderungswünschen (und alle sind o.k.) zum Trotz,<br />
alles in Ordnung ist.<br />
Ich darf quasi machen, was ich will, auch Therapie,<br />
aber ohne jedes persönliche muss.<br />
Satsang sagt einfach, dass ich an der Basis gesund<br />
bin, als das, was ich im Wesen bin: das Selbst.<br />
Es gibt keine Vorbedingung zum Satsang und bei<br />
Satsang nichts aufzuräumen.<br />
Satsang ist die Lehre grundsätzlicher Gesundheit und<br />
Freiheit, aller relativen Krankheit und Gebundenheit<br />
zum Trotz.<br />
Ich bin frei, ich bin das Selbst.<br />
Je tiefer Satsang geht, desto mehr ist die soziale<br />
Komponente ohne Bedeutung.<br />
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Das Soziale ist letztlich eine Fiktion, nicht gut, nicht<br />
schlecht, einfach Schöpfung.<br />
Ich, als das, was ich im Wesen bin, bin letztlich frei<br />
von und zu jeder Fiktion.<br />
Satsang ist grundsätzlich die Erzählung über bedingungslose<br />
Freiheit.<br />
Die muss ich nicht erwarben, dafür muss ich nichts<br />
tun. Sie ist mein Wesen.<br />
+ + +<br />
Ein „Innen“ und ein „Außen“ meiner selbst gibt<br />
es nur, wo ich mich als etwas definiere, von dem<br />
aus, relativ gesehen, ein Teil des Selbst außerhalb und<br />
ein Teil des Selbst innerhalb ist.<br />
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Gewöhnlich ist das als Mensch die Haut. Alles, was<br />
innerhalb ist, bin ich, einschliesslich der Gedanken<br />
im Gehirn (gg :-) )... und der Rest ist halt außen.<br />
Diese Perspektive ist ja im Leben ganz praktisch<br />
und gar nicht falsch. :-)<br />
Aber wo ist „innen“ und „außen“, worin ich kein<br />
Mensch bin?<br />
Wo ist „innen“ und „außen“, worin ich das Selbst<br />
bin?<br />
Bin ich darin noch etwas, worin ein Teil meiner<br />
selbst „innen“ und ein Teil meiner selbst „außen“ sein<br />
könnte?<br />
Wohl nicht... oder? :-)<br />
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Und so gibt es zwar ein Innen und Außen zur Haut<br />
des Körpers, aber kein Innen oder Außen zum<br />
ICH, das durch den Körper schaut.<br />
+ + +<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>03</strong><br />
Mir, <strong>Tobi</strong>as, den Titel „<strong>Shri</strong>“ zu verleihen...<br />
...war eine Idee von mir, vor knapp 10 Jahren? „<strong>Shri</strong>.<br />
<strong>Tobi</strong>“<br />
Wenn man als Mensch „erwacht“, ist da keine höhere<br />
Instanz, eine Stimme, die dann sagt: nun bist du<br />
„erwacht“.<br />
Da ist gar niemand mehr, keine Hierarchie, keine<br />
Prüfungskommission, keine höhere spirituell-soziale<br />
Instanz.<br />
Titel sind wie Namen ein Instrument sozialer<br />
Unterscheidung.<br />
Wo das Soziale aufhört, gibt es daher niemanden<br />
mehr, der einem einen Titel verleihen könnte. :-) Aber<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>03</strong><br />
da ist auch niemand mehr, der einem einen Titel verweigern<br />
könnte. :-)<br />
So ist ein „spiritueller Titel“ immer auch ein persönlicher<br />
Raubzug, sozial gesehen, der sich sozialen<br />
Kriterien nicht unterordnet.<br />
In ihren Grenzbereichen ist Spiritualität, sozial gesehen,<br />
immer auch eine Form der Anarchie.<br />
Machtstrukturen gibt es nur relativ, also in der<br />
Schöpfung, in der sich „die Macht“ personifiziert und<br />
als persönliche Instanzen interagiert.<br />
Darüber hinaus ist Macht aus sozialer Sicht blanke<br />
Anarchie, was alle Machtstrukturen anbelangt. Doch<br />
auch perfekte Ordnung im Gleichklang mit sich selbst:<br />
„ungetrennte Macht“.<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>03</strong><br />
Diese ungetrennte Macht nennt man auch „höhere<br />
Macht“, denn sie ist das, was letztlich über alles bestimmt.<br />
Auch darüber, wer einen Titel trägt, ob zu recht oder<br />
zu unrecht, sozial gesehen.<br />
So gesehen kann man sagen, niemand hat das<br />
Recht auf den Titel „<strong>Shri</strong>“. Andererseits kann man<br />
sagen, jede/r hat das Recht auf den Titel „<strong>Shri</strong>“. So<br />
könnte man auch darauf schliessen, dass „<strong>Shri</strong>“ ein<br />
„Nichttitel“ ist... ein Titel, der letztlich gar nichts aussagt.<br />
:-)<br />
Wie auch immer, er klingt zumindest gut... und ist<br />
auch eine gewisse Provokation. Denn ist es nicht auch<br />
arrogant, sich einfach einen Titel zu stehlen/ zu ge-<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>03</strong><br />
ben? Andererseits, kann etwas gegen „höhere Macht“<br />
geschehen?<br />
Manchmal hadere ich etwas mit dem mir selbst verliehenen<br />
Titel, gerade weil es so wenig modern ist<br />
und immer auch etwas „anmaßendes“ ausstrahlt, sich<br />
selbst sozial zu unterscheiden.<br />
+ + +<br />
ab 19.7.17 gehts dann im nächsten Buch weiter.<br />
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