13.12.2012 Aufrufe

Prof. Dr. Wolfgang Sommer zum 70. Geburtstag Feier an der ...

Prof. Dr. Wolfgang Sommer zum 70. Geburtstag Feier an der ...

Prof. Dr. Wolfgang Sommer zum 70. Geburtstag Feier an der ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Umwelt Schleiermachers eine unaufgebbare Voraussetzung für das Verstehen seines<br />

Werkes ist. Dabei geraten die Gestalt und das Werk des Dichters Novalis in den Blick,<br />

dem von theologischer Seite damals noch wenig Beachtung geschenkt wurde.<br />

<strong>Wolfg<strong>an</strong>g</strong> <strong>Sommer</strong> gelingt <strong>der</strong> Nachweis, dass – auch wenn sich beide persönlich nie<br />

begegnet sind – Schleiermacher für die Gestaltung des Mittlerged<strong>an</strong>kens in seinen<br />

Reden entscheidende Anregungen aus dem Mittlerfragment von Novalis<br />

aufgenommen hat. „Bei aller Verschiedenheit <strong>der</strong> inneren Entwicklung des<br />

theologischen Denkers und des im christlichen Sinne religiös ergriffenen Dichters<br />

verbindet beide eine religiöse Erlebnisweise mitein<strong>an</strong><strong>der</strong>, die in dem Ged<strong>an</strong>ken <strong>der</strong><br />

Teilhaberschaft des Irdischen am Göttlichen auch ihre Gottes<strong>an</strong>schauung wie ihre<br />

Christologie wesentlich bestimmt“. 2<br />

Wenn es eines <strong>der</strong> Anliegen Schleiermachers war, eine Brücke zu schlagen zwischen<br />

den getrennten Welten des kritisch-rationalen Verst<strong>an</strong>des und <strong>der</strong> christlichen<br />

Frömmigkeit, <strong>der</strong> Wissenschaft und Kirche, des Glaubens und <strong>der</strong> Kultur, so k<strong>an</strong>n das<br />

auch von <strong>Wolfg<strong>an</strong>g</strong> <strong>Sommer</strong> gesagt werden. Auch Sie sind mit Ihren Forschungen<br />

<strong>zum</strong> Brückenbauer geworden – <strong>zum</strong> Pontifex – hier zwischen Theologie und<br />

Literaturwissenschaft, zwischen Theologie und Frömmigkeit. Und wenn m<strong>an</strong> die<br />

weiteren Werke betrachtet, auch zwischen Theologie und Kirche, zwischen Kirche und<br />

Politik.<br />

Denn mit einer Habilitationsschrift: „Gottesfurcht und Fürstenherrschaft. Studien <strong>zum</strong><br />

Obrigkeitsverständnis Joh<strong>an</strong>n Arndts und lutherischer Hofprediger zur Zeit <strong>der</strong><br />

altprotest<strong>an</strong>tischen Orthodoxie“ 3 wendete sich <strong>Wolfg<strong>an</strong>g</strong> <strong>Sommer</strong> einer <strong>an</strong><strong>der</strong>en<br />

wichtigen Epoche zu: dem 16. und 17. Jahrhun<strong>der</strong>t. Mit dieser Untersuchung hat er die<br />

kirchenhistorische Forschung über die Zeit <strong>der</strong> Orthodoxie geradezu revolutioniert:<br />

Zwar hatte m<strong>an</strong> sich inzwischen von dem durch Pietismus und Aufklärung<br />

geschaffenen Klischee verabschiedet, die Zeit selbst wäre eine Zeit <strong>der</strong> Stagnation<br />

gewesen; die eingehende Erforschung dieser Epoche nahm jedoch erst l<strong>an</strong>gsam Fahrt<br />

auf. <strong>Wolfg<strong>an</strong>g</strong> <strong>Sommer</strong> zeigt mit seiner Untersuchung, dass es die Hofprediger waren,<br />

2 Ebd., S. 144.<br />

3 <strong>Wolfg<strong>an</strong>g</strong> <strong>Sommer</strong>, Gottesfurcht und Fürstenherrschaft. Studien <strong>zum</strong> Obrigkeitsverständnis Joh<strong>an</strong>n Arndts und<br />

lutherischer Hofprediger zur Zeit <strong>der</strong> altprotest<strong>an</strong>tischen Orthodoxie, Göttingen 1988.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!