13.12.2012 Aufrufe

Vision: Einer für alle - Dataport

Vision: Einer für alle - Dataport

Vision: Einer für alle - Dataport

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Steuer-Client in norddeutschen Finanzämtern<br />

Einweihung Printzentrum Lüneburg<br />

Drucken <strong>für</strong> fünf Länder<br />

Datenaustausch zwischen Verwaltungen<br />

Standard <strong>für</strong> die „letzte Meile“<br />

atelier lichtzeichen in Hamburg<br />

Es zählt das Werk – nicht das Handicap<br />

2 2012<br />

Datareport<br />

<strong>Vision</strong>:<br />

<strong>Einer</strong> <strong>für</strong> <strong>alle</strong><br />

1


Von der Kunst eines<br />

standardisierten Rasens<br />

Als die Saison im Frühjahr 1877<br />

begann, war die Rasenwalze<br />

kaputt – und ohne gewalzten<br />

Rasen ist an einen geordneten<br />

Spielbetrieb nicht zu denken.<br />

Not macht erfinderisch, die<br />

ersten Lawn Tennis Championships<br />

wurden ins Leben gerufen,<br />

die Besucher zahlten Eintrittsgeld<br />

und damit konnten<br />

die zehn Pfund <strong>für</strong> eine neue<br />

Walze dann bezahlt werden. Im<br />

nächsten Jahr waren die Gartengeräte<br />

zwar intakt, aber die<br />

Idee mit dem Eintrittsgeld hatte<br />

sich bewährt – und sie bewährt<br />

sich weiter auf stetig steigendem<br />

Niveau bis heute. Jährlich tragen<br />

bis zu 14 000 Zuschauer in Bobbeles<br />

Wohnzimmer zur Finanzierung<br />

des All England Lawn<br />

Tennis and Croquet Clubs bei.<br />

So wie Tennisspieler der Weltliga<br />

einen gut gewalzten Rasen<br />

als Boden <strong>für</strong> ihr dynamisches<br />

Spiel brauchen, so brauchen<br />

auch die abgemagerten End-<br />

geräte der Steuerverwaltung<br />

eine leistungsfähige zentrale Recheneinheit<br />

als stabiles Fundament.<br />

Dieser Großrechner steht<br />

bei <strong>Dataport</strong> im „Data Center<br />

Steuern“ in Rostock – und was<br />

es damit auf sich hat, lesen Sie<br />

ab Seite 16. Während im Tennis<br />

praktisch jeder gegen jeden<br />

spielt, ist die IT-Unterstützung<br />

der Steuerverwaltung eine gut<br />

eingespielte Teamleistung. Den<br />

Auftaktartikel „Gleiche Aufgaben<br />

– gleiche Infrastruktur“ zu<br />

unserem Titelthema „Steuer Client“<br />

lesen Sie ab Seite 10.<br />

<strong>Einer</strong> <strong>für</strong> <strong>alle</strong> – so würde sich<br />

auch Mister Eddie Seawards beschreiben.<br />

Der Großmeister der<br />

Rasenpflege und Gebieter über<br />

die Gartengeräte von Wimbledon<br />

steht ganz im Dienste der Tenniselite.<br />

50 Wochen im Jahr hegt<br />

und pflegt er den acht Millimeter<br />

hohen Bürstenhaarschnitt der<br />

Center-Court-Wiese, um dann regelmäßig<br />

wiederkehrend erleben<br />

zu müssen, dass sein meisterhaftes<br />

Werk innerhalb von nur zwei<br />

Wochen bis auf die sandigen<br />

Grundfesten ruiniert wird.<br />

Auf keinen Fall sollten die Werke<br />

zerstört werden, die wir in der<br />

jährlichen Kunstausstellung bei<br />

<strong>Dataport</strong> zeigen. In diesem Jahr<br />

bieten wir unseren Besuchern<br />

mit einer besonderen Gruppenausstellung<br />

ein Highlight. Ausgestellt<br />

werden Künstler, die im<br />

Hamburger atelier lichtzeichen<br />

zusammenarbeiten und „durch<br />

die Malerei ihrer Stimmung Ausdruck<br />

verleihen“, wie Benjamin<br />

Winter es ausdrückt. Mehr dazu<br />

lesen Sie in dem Artikel „Es zählt<br />

das Werk – nicht das Handicap“<br />

auf Seite 24.<br />

Mit dem Hinweis darauf, dass<br />

das Handicap nicht zählt, wären<br />

wir dann auch bei einer neuen<br />

Sportart. Die ist ebenfalls auf<br />

einen gepflegten Rasen angewiesen,<br />

der wird hier aber schlicht<br />

und mit einem gewissen Understatement<br />

als „Grün“ bezeichnet.<br />

Kleine Flecken eines regelmäßig<br />

„on top“ gedressten und vom<br />

Headgreenkeeper stets auf vier<br />

bis sechs Millimeter geschorenen<br />

Rasens erleichtern den Puttern<br />

das Einlochen. Während<br />

Golfer sich häufig auf Agrostis<br />

stolonifera oder Festuca rubra<br />

verlassen, ist der Rasen <strong>für</strong> den<br />

normalen Nutzer durch die DIN<br />

18917 standardisiert.<br />

Zu etwas anderen „Standards<br />

der letzten Meile“ lesen Sie etwas<br />

auf Seite 22. Der Artikel beschäftigt<br />

sich mit dem Datenaustausch<br />

zwischen Verwaltungen<br />

und dem Standard XTA-WS.<br />

Wer ein standardisiertes Putting-<br />

Green sein Eigen nennen möchte,<br />

aber keine Lust zu einer aufwendigen<br />

Rasenpflege mit Vertikutieren<br />

und Aerifizieren hat,<br />

der kann auch einen speziellen<br />

Kunstrasen im eigenen Garten<br />

verlegen lassen. Nachsäen und<br />

Walzen sind dann überflüssig<br />

und man hat auf diese Art ein<br />

wenig mehr Zeit, um diese Ausgabe<br />

der Datareport zu lesen.<br />

Editorial<br />

Holger Förster,<br />

Pressesprecher<br />

3


Inhalt<br />

10<br />

14<br />

16<br />

6<br />

6<br />

6<br />

7<br />

7<br />

7<br />

8<br />

9<br />

18<br />

4<br />

Titel<br />

Gleiche Aufgaben – gleiche Infrastruktur<br />

Für gleiche Aufgaben eine standardisierte Infrastruktur zu verwenden<br />

– vom Endanwender bis zum Rechenzentrum. Diese <strong>Vision</strong><br />

verfolgen die Steuerverwaltungen in den norddeutschen Bundesländern.<br />

Der Steuer-Client ist ein Schritt in diese Richtung.<br />

Schlank und vorteilhaft<br />

In den Steuerverwaltungen von Bremen, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern<br />

haben sie schon Einzug gehalten: Thin Clients.<br />

Beim Betrieb haben die schlanken Endgeräte gegenüber Desktop-<br />

PCs erhebliche Vorteile.<br />

Stabiles Fundament <strong>für</strong> den Steuer-Client<br />

Das Data Center Steuern ist die Basis <strong>für</strong> den Betrieb des Steuer-<br />

Clients. Im <strong>Dataport</strong>-Rechenzentrum der Steuerverwaltung werden<br />

immer mehr IT-Aufgaben aus den Finanzämtern zentralisiert.<br />

In Kürze<br />

Eine Million Bauherren <strong>für</strong> Sporth<strong>alle</strong> gesucht<br />

Fachkräftemangel kostet Milliardenumsätze<br />

Jahresbericht: D115 wird gut angenommen<br />

9,5 Millionen Steuererklärungen per Internet<br />

Computervirus „Flame“ keine Superwaffe<br />

Mobile Dienste <strong>für</strong> Bürger im Kommen<br />

Erfolgreiche Migration ins Data Center Steuern<br />

Auskommentiert<br />

Von wegen „Generation sorglos“<br />

Dass es junge Menschen mit dem Schutz ihrer Daten nicht so genau<br />

nehmen, ist ein Vorurteil. Das zeigt jedenfalls eine Studie der TU<br />

Darmstadt. Datareport-Redakteur Heiko Scharffenberg ist der Meinung,<br />

dass man der Medienkompetenz der jungen Generation ruhig<br />

vertrauen darf.<br />

Unternehmen<br />

Drucken <strong>für</strong> fünf Länder<br />

Nach einer umfangreichen Modernisierung ist das <strong>Dataport</strong>-<br />

Printzentrum Lüneburg nun fertiggestellt. Gemeinsam mit dem<br />

Druck -und Kuvertierzentrum in Altenholz bildet das Printzentrum<br />

ein sicheres Druck-Tandem <strong>für</strong> den norddeutschen Steuerverbund.


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Dataport</strong><br />

Anstalt des öffentlichen Rechts<br />

Altenholzer Straße 10-14<br />

24161 Altenholz<br />

Telefon (0431) 3295-0<br />

Telefax (0431) 3295-6410<br />

Internet: www.dataport.de<br />

E-Mail: Holger.Foerster@dataport.de<br />

Redaktion: Holger Förster (v.i.S.d.P.)<br />

Redaktionsleitung: Dr. Heiko Scharffenberg<br />

Modern verwalten<br />

Auch Martin Luther hat gebloggt<br />

Der Politikwissenschaftler Philipp Müller schlägt in seinem neuen<br />

Buch „Machiavelli.net. Strategie <strong>für</strong> unsere offene Welt“ einen<br />

Bogen vom ausgehenden Mittelalter bis zum Zeitalter des Web 2.0.<br />

Und er bietet Strategien an, wie sich Staat und Verwaltung an das<br />

Informationszeitalter anpassen können.<br />

„Prinzip Piraten“ <strong>für</strong> die Verwaltung<br />

Die Piraten in den Parlamenten sind ein Indiz da<strong>für</strong>, dass das Web<br />

2.0 den Druck auf Staat und Verwaltung erhöht, sich zu modernisieren.<br />

Auf dem ISPRAT-Wissenschaftstag in St. G<strong>alle</strong>n diskutierten<br />

Experten die Anforderungen an die Verwaltung 2.0<br />

Mit System<br />

Standards <strong>für</strong> die „letzte Meile“<br />

In verschiedensten Bereichen der Verwaltung werden Daten nach<br />

einheitlichen Vorgaben zwischen den Behörden transportiert. Nun<br />

wird auch <strong>für</strong> die „letzte Meile“ zwischen Fach- und Transportverfahren<br />

ein verbindlicher Standard gesetzt: XTA-WS.<br />

Querbeet<br />

Es zählt das Werk – nicht das Handicap<br />

Im November zeigt <strong>Dataport</strong> in Altenholz Werke von Künstlerinnen<br />

und Künstlern aus dem atelier lichtzeichen in Hamburg. Dort gestalten<br />

Menschen mit Handicap hochwertige Bilder verschiedener<br />

Stilrichtungen und werden gleichzeitig individuell betreut.<br />

Der Urvater der Videospiele<br />

Zwei Striche, die einen Ball über eine gestrichelte Mittellinie spielen<br />

– das war <strong>alle</strong>s, was das 1972 veröffentlichte Videospiel „Pong“<br />

zu bieten hatte. Trotzdem wurde es zum ersten kommerziell erfolgreichen<br />

Videospiel der Geschichte und verhalf dem Unternehmen<br />

Atari zu zwischenzeitlichem Weltruhm.<br />

Redaktionsbeirat: Ingo Bräuer, Hubertus Fiedler, Ulrich Meyer, Michael<br />

Müller, Sabine Szillat, Stefan Törmer<br />

Reproduktion: Freie und Hansestadt Hamburg,<br />

Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung<br />

Layout: Christina Walter<br />

Auflage: 4 400, Ausgabe: 2 / Juli 2012<br />

Fotos: <strong>alle</strong> nicht näher bezeichneten Fotos <strong>Dataport</strong><br />

Die einzelnen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Ein Nachdruck – auch auszugsweise – ist nur nach Genehmigung der<br />

Redaktion gestattet.<br />

Inhalt<br />

20<br />

21<br />

22<br />

24<br />

27<br />

5


In Kürze<br />

6<br />

„Eine Million Bauherren“ <strong>für</strong> behindertengerechte<br />

Sporth<strong>alle</strong> gesucht<br />

Auf dem Gelände der Evangelischen Stiftung<br />

Alsterdorf baut <strong>Dataport</strong> derzeit ein neues Rechenzentrum.<br />

Auf diesem Rechenzentrum soll später<br />

eine Sporth<strong>alle</strong> entstehen, die mit der Abwärme<br />

des Rechenzentrums beheizt wird. Die neue Sporth<strong>alle</strong><br />

soll die erste konsequent behindertengerechte<br />

H<strong>alle</strong> in Hamburg werden. Für die vollständige<br />

Finanzierung des Baus fehlen zurzeit jedoch noch<br />

zwei Millionen Euro. Mit der gemeinsamen Aktion<br />

„Eine Million Bauherren gesucht“ wollen die<br />

Die Kinder der Bugenhagen-Schule probten mit den Paten der<br />

Spendenaktion schon einmal den Sporth<strong>alle</strong>nbau mit Lego.<br />

Rund elf Milliarden Euro Umsatz<br />

entgehen deutschen IT-Unternehmen<br />

jährlich durch Wissens- und<br />

Kompetenzverlust. Dieses Ergebnis<br />

zeigt eine aktuelle Studie des<br />

Fraunhofer IAO und des Branchenverbandes<br />

Bitkom. Trotz aktuell<br />

guter Geschäftsentwicklung<br />

ginge vor <strong>alle</strong>m das Wissen der<br />

Auf der zweiten Teilnehmerkonferenz<br />

der einheitlichen<br />

Behördenrufnummer 115<br />

im Berliner Roten Rathaus<br />

stellte die IT-Beauftragte der<br />

Bundesregierung, Staatssekretärin<br />

Cornelia Rogall-Grothe,<br />

den Jahresbericht 2011<br />

vor. Demnach wird die 115 von den Bürgerinnen<br />

und Bürgern sehr gut angenommen. Eine Evaluation<br />

habe ergeben, dass das vereinbarte Service-<br />

Evangelische Stiftung Alsterdorf als Träger der<br />

Bugenhagen-Schulen sowie der Deutsche Rollstuhl-Sportverband<br />

und die Special Olympics nun<br />

Spenden <strong>für</strong> das Projekt sammeln. An der Auftaktveranstaltung<br />

der Aktion Ende Mai nahmen unter<br />

anderem Hockeynationalspieler Moritz Fürste, TV-<br />

Moderatorin Inka Schneider und der langjährige<br />

Michel-Hauptpastor Helge Adolphsen teil. Jeder<br />

Spender kann sich auf kleinen Bausteinen verewigen,<br />

mit denen die Schüler der Bugenhagen-Schulen<br />

in ihrer Aula ein 1:20-Modell der neuen Sporth<strong>alle</strong><br />

nachbauen. „Unsere jetzige Sporth<strong>alle</strong> hier<br />

in Alsterdorf ist zu alt und viel zu klein“, erklärt<br />

Stefan Deitelhoff, Bereichsleiter der Stiftung, das<br />

Dilemma. In der Umgebung gebe es weder ausreichend<br />

Sportstätten noch seien sie so ausgestattet,<br />

dass wirklich <strong>alle</strong> Schüler, ob mit oder ohne Behinderung,<br />

dort in vielfältiger Weise gemeinsam Sport<br />

treiben könnten.<br />

Nähere Infos zu der Spendenaktion<br />

www.alsterdorf-helfen.de<br />

Fachkräftemangel kostet Milliardenumsätze<br />

mittelständischen IT-Unternehmen<br />

verloren. So gaben 64 Prozent<br />

der Befragten an, dass sie<br />

einen Kompetenzverlust erleiden,<br />

weil Fachleute aus Karrieregründen<br />

das Unternehmen verlassen.<br />

Dies treffe vor <strong>alle</strong>m die mittelständischen<br />

IT-Unternehmen<br />

hart, weil sie im Vergleich zu<br />

größeren Konzernen weniger bekannt<br />

seien und in der Regel nicht<br />

so hohe Gehälter zahlen könnten.<br />

Weitere Gründe <strong>für</strong> Kompetenzverluste<br />

sind altersbedingtes Ausscheiden,<br />

das 42 Prozent der Unternehmen<br />

nannten, und längere<br />

Familienphasen (35 Prozent).<br />

www.bitkom.org<br />

Jahresbericht: D115 wird gut angenommen<br />

versprechen insgesamt eingehalten<br />

werde. Der Dienst<br />

soll künftig zu einem Multikanal-Service<br />

ausgebaut<br />

werden. Besonders Terminvereinbarungen<br />

mit den Behörden<br />

oder die Möglichkeit,<br />

Anträge im Voraus auszufüllen,<br />

könnten die Attraktivität des 115-Services<br />

weiter steigern.<br />

Den Jahresbericht gibt es als PDF unter: www.115.de


9,5 Millionen Steuererklärungen per Internet<br />

Die Nutzerzahlen der ElektronischenEinkommensteuerklärung<br />

(ELSTER) steigen deutlich<br />

an. 2011 wurden 9,5 Millionen<br />

Einkommensteuerklärungen online<br />

abgegeben. Das waren zehn<br />

Prozent mehr als im Vorjahr,<br />

nachdem es zuvor nur leichte<br />

Zuwächse gegeben hatte. In den<br />

kommenden Jahren werden sich<br />

die Nutzerzahlen weiter deutlich<br />

erhöhen. Dazu trägt bei, dass ab<br />

dem Veranlagungszeitraum 2011<br />

verschiedene Berufsgruppen,<br />

Ende Mai entdeckte das russische Antiviren-<br />

Unternehmen Kaspersky Lab den Computervirus<br />

„Flame“ und schlug Alarm. „Die Komplexität und<br />

Funktionalität der neu entdeckten Schadsoftware<br />

übersteigt die <strong>alle</strong>r bislang<br />

bekannten Cyber-<br />

Bedrohungen“, sagte<br />

Firmen-Chef Eugene<br />

Kaspersky. Flame sei in<br />

einer Reihe zu sehen<br />

mit dem „Stuxnet“-<br />

Schädling, der im vergangenen<br />

Jahr vermutlich<br />

zu Sabotage von<br />

Atomanlagen im Iran<br />

verbreitet wurde. Doch<br />

schon wenige Tage später<br />

relativierten Exper-<br />

zum Beispiel Gewerbetreibende<br />

und Freiberufler, zur elektronischen<br />

Abgabe ihrer Einkommensteuererklärung<br />

gesetzlich<br />

verpflichtet sind. Ein Vorteil<br />

der Abgabe der Steuererklärung<br />

auf elektronischem Weg ist die<br />

kurze Wartezeit. In der Regel<br />

kommt der Bescheid innerhalb<br />

von zwei bis drei Wochen nach<br />

Einreichung, da die Finanzämter<br />

ELSTER-Anträge bevorzugt<br />

bearbeiten.<br />

www.elsteronline.de<br />

Computervirus „Flame“ keine Superwaffe<br />

Nach einer Studie von Steria<br />

Mummert Consulting investieren<br />

öffentliche Verwaltungen<br />

verstärkt in Mobile Government.<br />

42 Prozent haben bereits Vorhaben<br />

<strong>für</strong> die Entwicklung von<br />

Smartphone-Anwendungen angestoßen.<br />

Das Entwickeln von<br />

Apps und mobiler Dienste <strong>für</strong><br />

Bürger und Unternehmen geht<br />

dabei über die reine Imagewirkung<br />

hinaus. Hauptziele der M-<br />

Immer mehr Bürger nutzen Elster<br />

anstelle von Papier-Steuerformularen.<br />

Die Gefahr der Sabotage durch Computer-Viren nimmt zu.<br />

Government-Vorhaben sind eine<br />

Steigerung der Servicequalität<br />

und mehr Effizienz im Verwaltungsbetrieb.<br />

Die Nutzung von<br />

Verwaltungsleistungen sowie der<br />

Abruf von Informationen von<br />

unterwegs soll künftig Standard<br />

sein. Bislang reicht die Bandbreite<br />

der Anwendungen von<br />

aktuellen Statusmeldungen per<br />

SMS über das Fotografieren und<br />

Melden von Straßenschäden per<br />

ten vom Bundesamt <strong>für</strong> Sicherheit in der Informationstechnik<br />

(BSI). „Das ist keine neue Superwaffe<br />

im Cyberkrieg, sondern eher ein aus verschiedenen<br />

Bauteilen zusammengestückeltes Schad-Programm“,<br />

erklärte Dirk<br />

Häger vom BSI. Es<br />

gebe keinen Grund, in<br />

Deutschland einen Superalarm<br />

auszulösen,<br />

sagte Häger der deutschen<br />

Presseagentur.<br />

Zwar stelle „Flame“<br />

ein umfassendes Überwachungstool<br />

dar, die<br />

Funktionen seien jedoch<br />

schon aus anderen<br />

Schadprogrammen<br />

bekannt.<br />

Mobile Dienste <strong>für</strong> Bürger im Kommen<br />

Smartphone bis zur mobilen Krisenkommunikation,<br />

bei der Behörden<br />

beispielsweise per Handy<br />

vor drohendem Hochwasser oder<br />

Lebensmittelrisiken warnen.<br />

Die Entscheider in der Verwaltung<br />

versprechen sich von den<br />

mobilen Anwendungen zudem<br />

weitere Impulse <strong>für</strong> eine noch<br />

einfachere Nutzung des neuen<br />

Personalausweises.<br />

www.steria.com/de/presse/<br />

In Kürze<br />

7


In Kürze<br />

8<br />

Erfolgreiche Migration ins Data Center<br />

Steuern<br />

Vertreter der fünf Länder des<br />

norddeutschen Steuerverbundes<br />

haben am 12. Juni in Rostock<br />

eine positive Zwischenbilanz<br />

der gemeinsamen IT-Kooperation<br />

gezogen. Die Steuerdaten<br />

des jüngsten Verbundmitglieds<br />

Niedersachsen wurden zwischen<br />

Weihnachten 2011 und Neujahr<br />

2012 erfolgreich ins Data Center<br />

Steuern (DCS) in Rostock<br />

migriert. Seit Januar arbeiten nun<br />

auch die 67 niedersächsischen<br />

Finanzämter mit der bundesweit<br />

einheitlichen EOSS-Software.<br />

Dr. Johann Bizer, Vorstandsvorsitzender<br />

von <strong>Dataport</strong>, dankte<br />

<strong>alle</strong>n Beteiligten <strong>für</strong> ihren Einsatz<br />

und hob die aktive Unterstützung<br />

durch die Oberfinanzdirektion<br />

Niedersachsen (OFD)<br />

und den Landesbetrieb <strong>für</strong> Statistik<br />

und Kommunikations-<br />

technologie Niedersachsen<br />

(LSKN) hervor. Die Staatssekretärin<br />

im niedersächsischen Finanzministerium<br />

Cora-Jeanette<br />

Hermenau betonte, mit <strong>Dataport</strong><br />

einen guten Partner auf dem Weg<br />

zur Modernisierung der Steuerverwaltung<br />

gefunden zu haben:<br />

Bitte vormerken:<br />

<strong>Dataport</strong><br />

Niedersachsens Finanzstaatssekretärin Cora-Jeanette Hermenau will die Automation<br />

im Steuerbereich weiter vorantreiben.<br />

„Die Vereinheitlichung der Systeme<br />

ist gelungen; auf der Basis des<br />

einheitlichen Verfahrens können<br />

wir nun weiterarbeiten und die<br />

automationsgestützte Umsetzung<br />

von Steuerrecht gemeinsam vorantreiben.<br />

Das schafft Synergien,<br />

spart Kosten, gewährleistet eine<br />

bessere Vernetzung und bringt<br />

mehr Wissenstransfer.“<br />

Gemeinsam auf dem Weg<br />

Ende 2010 ist Niedersachsen dem<br />

norddeutschen Steuerverbund<br />

der Länder Bremen, Hamburg,<br />

Mecklenburg-Vorpommern und<br />

Schleswig-Holstein als fünftes<br />

Mitglied beigetreten. Nach der<br />

Migration der niedersächsischen<br />

Steuerdaten ins Data Center Steuern<br />

ermöglicht <strong>Dataport</strong> den zentralen<br />

Steuerbetrieb von über 120<br />

Finanzämtern im IT-Verbund.<br />

23. April 2013<br />

MesseH<strong>alle</strong> Hamburg-Schnelsen


Auskommentiert<br />

Soziale Netzwerke<br />

Von wegen<br />

„Generation sorglos“<br />

Mit dem Datenschutz nehmen Jugendliche und junge Erwachsene es<br />

nicht so genau. Sorglos kehren sie über Facebook und andere soziale<br />

Netzwerke ihr Innerstes nach Außen – Datenschutz ist ein lästiges<br />

Randthema <strong>für</strong> Spießer und Ältere. So lautet überspitzt die Einschätzung<br />

mancher vorwiegend älterer Experten, die das bunte Treiben in<br />

den Social Networks beobachten. Die Technische Universität Darmstadt<br />

und der Hessische Rundfunk haben diese Thesen nun empirisch<br />

untersucht – und kommen zu ganz anderen Ergebnissen. Denn<br />

die jungen Menschen sind beim Thema Datenschutz weit weniger<br />

naiv, als es die Älteren glauben. Wie bei <strong>alle</strong>n Altersgruppen haben<br />

auch die jungen Leute große Angst davor, die Kontrolle über ihre<br />

Daten in Social Networks zu verlieren. Rund 75 Prozent der Befragten<br />

teilen diese Sorge – ebenso viele wie bei den Menschen ab 60.<br />

Der Unterschied zwischen beiden Gruppen liegt nur in dem Schluss,<br />

den sie daraus ziehen. Während 27 Prozent der Ü60 ganz auf soziale<br />

Netzwerke verzichten, tun dies nur fünf Prozent der jungen Menschen.<br />

Der Rest gibt an, trotzdem bei Facebook und Co mitzumachen<br />

und sich „entsprechend vorsichtig zu verhalten“. 60 Prozent der Jüngeren<br />

finden es nicht in Ordnung, wenn Anbieter mit Nutzerdaten<br />

Geld verdienen. Wie wichtig ihnen ihre eigenen Daten sind, zeigt<br />

auch der folgende Wert: 60 Prozent wären bereit, <strong>für</strong> den Schutz ihrer<br />

Daten Geld zu zahlen.<br />

60 Prozent wären bereit, <strong>für</strong> den<br />

Schutz ihrer Daten zu zahlen.<br />

Natürlich sind Antworten in Umfragen immer auch mit Skepsis zu<br />

bewerten, aber die Studie zeigt doch deutlich, dass sich auch weite<br />

Teile der vermeintlichen „Generation Spaß“ sehr wohl bewusst sind,<br />

was sie tun. Im Grunde genommen vollzieht sich von Generation zu<br />

Generation immer das Gleiche: Die Älteren glauben, dass die Jüngeren<br />

<strong>alle</strong>s schlechter machen. Dabei machen es die Jungen einfach<br />

nur anders. In früheren Zeiten <strong>für</strong>chteten die Älteren, dass Bücher,<br />

Rockmusik oder das Fernsehen zum Untergang der Kultur führen<br />

würden – heute ist es das Web 2.0. Die Gesellschaft verändert sich<br />

durch neue Medien, aber ihre Mitglieder tun es auch. Medienkompetenz<br />

ist eine überlebensnotwendige Fähigkeit im Internet-Zeitalter.<br />

Und man darf getrost darauf vertrauen, dass der anpassungsfähige<br />

Mensch in seiner Evolution auch diesen Schritt schaffen wird.<br />

Heiko Scharffenberg<br />

ist Redaktionsleiter<br />

der Datareport.<br />

9


10<br />

Gleiche<br />

Foto: Erik Schumann - Fotolia; Iosif Szasz-Fabian - Fotolia;<br />

Fenton - Fotolia


In Sachen länderübergreifende IT-<br />

Zusammenarbeit ist die Steuerverwaltung<br />

in den norddeutschen Bundesländern<br />

Schleswig-Holstein, Hamburg,<br />

Bremen, Mecklenburg-Vorpommern<br />

und Niedersachsen ein Vorbild: Die<br />

fünf Länder haben den Rechenzentrumsbetrieb<br />

<strong>für</strong> ihre Finanzämter<br />

im Rostocker Data Center Steuern<br />

(DCS) gebündelt. Im Projekt Nord-<br />

deutscher Steuer-Client arbeiten nun<br />

Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein<br />

und Mecklenburg-Vorpommern daran,<br />

auch den Betrieb und die Fachanwendungen<br />

der rund 13 500 Endgeräte in<br />

den Finanzämtern zu standardisieren<br />

und wirtschaftlicher zu gestalten.<br />

Niedersachsen arbeitet im Projekt<br />

ebenfalls mit, verfolgt aber aufgrund<br />

besonderer technischer Voraussetzungen<br />

einen eigenen Weg. Im Projekt<br />

Norddeutscher Steuer-Client werden<br />

die IT-Arbeitsplätze in den Ämtern<br />

schrittweise in eine mehrschichtige<br />

einheitliche steuerspezifische Infrastruktur<br />

überführt, die den Betrieb der<br />

Fachverfahren in das Data Center Steuern<br />

verlagert.<br />

Steuer-Client<br />

Aufgaben – gleiche<br />

Infrastruktur<br />

Für gleiche Aufgaben eine standardisierte Infrastruktur vom Endanwender<br />

bis zum Rechenzentrum zu verwenden – diese <strong>Vision</strong> verfolgen<br />

die Steuerverwaltungen in den norddeutschen Bundesländern.<br />

Im Projekt Norddeutscher Steuer-Client wird zurzeit der Betrieb von<br />

rund 13 500 Endgeräten in den Finanzämtern auf eine neue technische<br />

und wirtschaftliche Basis gestellt.<br />

„Die Voraussetzungen <strong>für</strong> länderübergreifende<br />

Standardisierung sind im<br />

Steuerbereich sehr gut“, sagt Bereichsleiter<br />

Markus Köhler von <strong>Dataport</strong>. So<br />

gehören <strong>alle</strong> Länder dem Konsens-Verbund<br />

an (Koordinierte neue Software-<br />

Entwicklung der Steuerverwaltung)<br />

und nutzen deshalb das gleiche Verfahren<br />

und die gleichen Schnittstellen.<br />

Das überall verwendete Verfahren des<br />

Konsens-Verbundes bildet sämtliche<br />

steuerlichen Bearbeitungsprozesse in<br />

einer einzigen Anwendung ab. „Bei<br />

diesem bereits vorhandenen Grad an<br />

Homogenität bietet sich ein gemeinsa-<br />

Die <strong>Vision</strong>: Standardisierte<br />

Infrastruktur vom Endanwender<br />

bis zum Rechenzentrum<br />

mes Vorgehen bei den Fachanwendungen<br />

und dem Betrieb der Endgeräte an“,<br />

erklärt Köhler.<br />

Verlagerung der Fachanwendung<br />

ins Data Center Steuern<br />

Im Projekt wird seit Anfang 2011 der<br />

eigentliche Betrieb der Fachverfahren<br />

schrittweise von den Arbeitsplatzrechnern<br />

in den Finanzämtern in das Data<br />

Center Steuern verlagert. Nach Bremen<br />

und Hamburg werden bis Mitte 2012<br />

auch in Schleswig-Holstein die Sach-<br />

Titel<br />

11


Titel<br />

12<br />

bearbeiterinnen und Sachbearbeiter<br />

über eine Terminal-Server-Lösung<br />

auf die steuerlichen<br />

Verfahren im DCS zugreifen.<br />

Diese Verlagerung des Fachverfahrenbetriebs<br />

in das Rechenzentrum<br />

ermöglicht es, den<br />

Betrieb der Endgeräte deutlich<br />

effizienter und wirtschaftlicher<br />

zu gestalten. In den Finanzämtern<br />

in Bremen, Hamburg<br />

und Mecklenburg-Vorpommern<br />

kommen bereits jetzt statt vollausgestatteter<br />

PCs schlanke<br />

Thin Clients zum Einsatz (Näheres<br />

im Artikel auf Seite 14).<br />

Erhebliche wirtschaftliche<br />

Vorteile<br />

Der dreistufige Aufbau des<br />

Steuerverfahrens mit dem DCS<br />

als Backend, einer leistungsfähigen<br />

zentralisierten Virtualisierungsplattform<br />

mit den Fachverfahren<br />

(Näheres im Artikel<br />

auf Seite 16) und hardwareunabhängigen<br />

Clients bietet<br />

erhebliche wirtschaftliche Vorteile:<br />

Die Endgeräte benötigen<br />

nur noch wenig Ressourcen,<br />

beim Betrieb der Fachverfahren<br />

im DCS können über Virtualisierungstechnologien<br />

die<br />

Hardware-Ressourcen deutlich<br />

besser ausgelastet werden und<br />

die zentrale Wartung <strong>alle</strong>r Komponenten<br />

wird erleichtert.<br />

Effizientes Sicherheitsmanagement<br />

Neben den wirtschaftlichen<br />

Vorteilen beim Betrieb ergeben<br />

sich durch den Steuer-Client<br />

auch positive Effekte im Sicherheitsbereich.<br />

Durch die Verlagerung<br />

des Anwendungsbetriebs<br />

vom PC in das Rechenzentrum<br />

kann zum Beispiel das Virenschutzmanagement<br />

deutlich<br />

verbessert werden. Statt an 13 500 einzelnen Rechnern sowie an einer<br />

Vielzahl von Servern Sicherheitspatches und Virendatenbank-<br />

Updates verteilen zu müssen, können diese zeitkritischen Arbeiten<br />

an wenigen Stellen im Data Center Steuern erledigt werden. Zudem<br />

erlaubt der zentrale Betrieb der Fachverfahren ein effizientes<br />

Sicherheitsmanagement <strong>für</strong> <strong>alle</strong> Arbeitsplätze: Zentral gemanagte<br />

Daten- und Zugangskontrollrichtlinien, genaue Überwachung von<br />

Sitzungen und Authorisierungsmechanismen sorgen da<strong>für</strong>, dass<br />

der Steuer-Client ein Höchstmaß an Sicherheit <strong>für</strong> die Verarbeitung<br />

der Steuerdaten bietet.<br />

Nächster Schritt:<br />

Softwarestandardisierung<br />

Nach der Standardisierung der Infrastruktur wird in dem Projekt<br />

Norddeutscher Steuer-Client nun versucht, auch bei den eingesetzten<br />

Fachverfahren länderübergreifende Standards festzulegen. Ziel<br />

der Steuerverwaltungen ist es, drei Software-Ausstattungsstufen<br />

zu definieren: Standard,<br />

Erweitert und<br />

Länderübergreifende<br />

Software-Standards sollen<br />

weitere Synergien ermöglichen<br />

Länderspezifisch.<br />

Diese Festlegung von<br />

Software-Standards<br />

ist eine schwierige<br />

Aufgabe, bei der gute<br />

Kompromisse zwischen<br />

den individuellen Bedürfnissen der Anwender, den spezifischen<br />

Besonderheiten der Länder und den Anforderungen eines<br />

effizienten Softwaremanagements gefunden werden müssen. Mit<br />

der Standardisierung der Software sollen weitere Synergien erzielt<br />

werden. So können etwa bei der Beschaffung und Verwaltung von<br />

Lizenzen, beim Benutzersupport, bei der Bearbeitung von Problemen<br />

oder bei der Schulung der Anwenderinnen und Anwender<br />

noch Ressourcen gebündelt und wirtschaftlichere Lösungen gefunden<br />

werden.<br />

Mobile Geräte anbinden<br />

Zu den weiteren Herausforderungen des Projekts Steuer-Client gehört<br />

die Entwicklung von standardisierten Lösungen <strong>für</strong> den mobilen<br />

Zugriff auf die Steuerfachverfahren. Denn rund 20 Prozent der<br />

Steuerbeamten und -beamtinnen arbeiten im Außendienst, zum<br />

Beispiel in der Betriebsprüfung oder der Steuerfahndung. Dabei<br />

gilt es zu klären, welche Endgeräte in welcher Konfiguration <strong>für</strong><br />

Außendiensttätigkeiten praktikabel und sinnvoll sind. Und wie<br />

bei der Standardisierung der Software-Konfigurationen steht auch<br />

hier im Fokus, die Wirtschaftlichkeit des Gerätebetriebs so weit<br />

wie möglich zu steigern.<br />

„Mit dem Data Center Steuern und dem Steuer-Client zeigen die<br />

Steuerverwaltungen auf, welche Chancen und Synergien in einer<br />

konsequenten länderübergreifenden Zusammenarbeit stecken.<br />

Auch <strong>für</strong> andere Fachbereiche kann das ein lohnender Weg sein“,<br />

sagt <strong>Dataport</strong>-Vorstandsvorsitzender Dr. Johann Bizer. Für <strong>Dataport</strong><br />

sei es eine wichtige Aufgabe, die gesammelten Erfahrungen bei<br />

länderübergreifender Zusammenarbeit auch <strong>für</strong> andere Fachbereiche<br />

nutzbar zu machen.


Stellen Sie sich vor,<br />

die Möglichkeiten<br />

von morgen schon<br />

heute zu nutzen.<br />

Virtual Client Computing –<br />

neue Perspektiven <strong>für</strong> den Arbeitsplatz<br />

Als Virtualisierungspionier hat Fujitsu Virtual Client Computing mit dem Ziel<br />

entwickelt, die Kosten zu reduzieren, IT-Strukturen zu vereinfachen und durch<br />

weniger Downtime die Produktivität zu steigern. Und weil wir genau wissen,<br />

dass sich Standardlösungen nicht <strong>für</strong> jeden eignen, stimmen wir unsere Virtual<br />

Client Computing (VCC) Strukturen individuell auf Ihre Budget-, Betriebs- und<br />

Sicherheitsanforderungen ab. Infrastrukturprodukte, Virtualiserungssoftware und<br />

durchgängige Lifecycle-Services der Spitzenklasse – <strong>alle</strong>s aus einer zuverlässigen<br />

Quelle.<br />

Warum also auf morgen warten? Schaffen Sie sich schon heute den Arbeitsplatz<br />

der Zukunft.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie telefonisch unter 040 512 03-126<br />

oder senden Sie uns eine E-Mail an team.nord@ts.fujitsu.com<br />

reshaping-workplace.de.ts.fujitsu.com<br />

13


Konfiguration<br />

SteuerClient<br />

Titel<br />

Prozessor: AMD Sempron<br />

200U 1GHz<br />

Flash-Speicher: 512 MB<br />

Arbeitsspeicher: 1 GB<br />

DDR2-667<br />

Grafikkarte: integrierte<br />

ATI Radeon X1250<br />

Betriebssystem: eLux<br />

RL (im Flash)+Scout<br />

builtin Lizenz<br />

Schnittstellen: Par<strong>alle</strong>l,<br />

Seriell (RD-232), 2×<br />

PS/2 (Maus/Tastatur),<br />

6× USB 2.0 Mikrofon<br />

(Frontseite), AudioOut<br />

(Frontseite), Ethernet<br />

RJ-45, DVI-D<br />

Maße (B × T × H):<br />

9,7 × 19,1 × 26,6 cm<br />

14<br />

Thin Clients<br />

Schlank und<br />

vorteilhaft<br />

In den Steuerverwaltungen der norddeutschen Bundesländer werden die Desktop-PCs<br />

durch Thin Clients ersetzt. Durch den Einsatz der schlanken Endgeräte und die Verlagerung<br />

der Rechenleistung vom Desktop ins Rechenzentrum können die Länder viel<br />

Geld sparen.<br />

Es gibt Argumente, die jeden Computernutzer überzeugen: Zeitersparnis<br />

zum Beispiel. Während in manchen Verwaltungen das<br />

morgendliche Hochfahren des PCs und der Fachanwendung eine<br />

mehrminütige Geduldsprobe darstellt, können die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter in den Finanzämtern in Bremen und Hamburg<br />

an ihren Rechnern meist schon nach einer Minute losarbeiten. Der<br />

Grund: In der Steuerverwaltung werden statt ausgewachsener PCs<br />

(Fat Clients) sogenannte Thin Clients eingesetzt. Bei diesen wird das<br />

Ausführen der Anwendung auf virtualisierte Server in das Rostocker<br />

Data Center Steuern verlagert. Das bedeutet, das Endgerät auf dem<br />

Schreibtisch braucht nur so viele Hardware-Ressourcen wie nötig<br />

sind, um eine schnelle Verbindung zum Server aufbauen<br />

zu können. Die Rechenpower <strong>für</strong> das Fachverfahren<br />

oder die Office-Anwendung stellt der Server<br />

im Rechenzentrum zur Verfügung. So wird beim<br />

Systemstart des Thin Clients nur ein exakt auf<br />

diese Verbindungsaufgabe zugeschnittenes Linux-<br />

Betriebssystem (eLux) hochgefahren, während<br />

bei Voll-PC-Start das Windows-Betriebssystem<br />

reihenweise Hardwarekomponenten prüfen und<br />

Dienste starten muss, die möglicherweise von Anwendungen<br />

benötigt werden.<br />

Pflegeleichte Clients<br />

Neben dem schnellen Systemstart bietet die<br />

Thin-Client-Umgebung im Betrieb eine ganze<br />

Reihe von Vorteilen. So sind die abgespeckten<br />

Arbeitsplatzrechner deutlich weniger störanfällig<br />

als ausgewachsene PCs, weil sie weniger<br />

Hardwarekomponenten und kaum mechanische<br />

Teile wie zum Beispiel Lüfter oder Festplatten-<br />

Leseköpfe haben. Der Aufwand bei der Wartung<br />

der Endgeräte sinkt nicht nur durch die geringere<br />

Fehleranfälligkeit. Defekte Thin Clients können<br />

einfach ausgetauscht werden und der Benutzer<br />

hat sofort wieder seine komplette Arbeitsumgebung<br />

zur Verfügung. Weil auf dem Thin Client<br />

keine individuellen Anwendungen, Profile oder<br />

lokale Daten abgelegt werden, sind die standardi-<br />

sierten Geräte ohne großen fachlichen<br />

Aufwand zu ersetzen.<br />

Wirtschaftlich<br />

überzeugend<br />

Dieser verringerte Aufwand<br />

beim Endgeräte-Management<br />

führt bereits zu deutlichen wirt-<br />

Desktop-PCs<br />

verbrauchen fast<br />

zehnmal so viel<br />

Strom wie Thin<br />

Clients.


Thin Clients haben einen deutlich längeren<br />

Lebenszyklus als Desktop-PCs.<br />

schaftlichen Vorteilen gegenüber<br />

dem Einsatz von<br />

Fat Clients in den Steuerverwaltungen.<br />

Hinzu<br />

kommen geringere Anschaffungskosten<br />

<strong>für</strong><br />

die Thin Clients und<br />

ein deutlich längerer<br />

Lebenszyklus. Während<br />

Desktop-PCs eine<br />

durchschnittliche Verwendungsdauer<br />

von<br />

vier Jahren haben, müssen<br />

Thin Clients durchschnittlich<br />

erst nach<br />

acht Jahren abgelöst<br />

werden. Ebenfalls deutlich<br />

vereinfacht und<br />

damit günstiger ist die<br />

Software-Verteilung<br />

in einer Thin-Client-<br />

Umgebung.<br />

Während<br />

bei Fat Clients<br />

Patches,<br />

Updates und<br />

neue Programme lokal an jedem Rechner installiert<br />

werden müssen, braucht bei Thin Clients nur<br />

an einer Stelle auf dem Server im Rechenzentrum<br />

Software installiert werden. Weiterer Kostenfaktor<br />

bei Endgeräten ist der Energieverbrauch. Auch hier<br />

schneiden Thin Clients deutlich besser ab als Fat<br />

Clients. Ein normal verwendeter Desktop-PC verbraucht<br />

nach einer Studie des Fraunhofer Instituts<br />

rund 300 Kilowattstunden im Jahr. Ein Thin Client<br />

dagegen begnügt sich mit 35 Kilowattstunden.<br />

Grundsätzlich kann der Einsatz von Thin Clients<br />

also auch ein Beitrag zur CO2-Reduzierung sein.<br />

All diesen Kosteneinsparungen durch den Einsatz<br />

von Thin Clients sind natürlich auf Serverseite höhere<br />

Aufwendungen gegenzurechnen. Denn dort<br />

muss mehr Rechenleistung produziert werden.<br />

Allerdings haben Studien gezeigt, dass der Anstieg<br />

des Aufwandes bei den Servern durch moderne<br />

Virtualisierungstechnik und die Skalierbarkeit von<br />

Serversystemen relativ gering ist. Die Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen<br />

bei der Einführung der<br />

Thin Clients in der Bremer Steuerverwaltung haben<br />

gezeigt, dass die Kosten <strong>für</strong> Clients und Softwareverteilung<br />

über einen Zeitraum von fünf Jahren<br />

um 1,2 Millionen Euro abnehmen. Gleichzeitig<br />

steigen die Kosten <strong>für</strong> den Ausbau und Betrieb der<br />

Serverumgebung nur marginal, so dass Gesamteinsparungen<br />

von über 1,1 Millionen Euro möglich<br />

sind. Das Beispiel der Steuerverwaltung zeigt damit,<br />

dass der Einsatz von Thin Clients überall dort<br />

eine interessante Perspektive bietet, wo ausschließlich<br />

standardisierte IT-Aufgaben erledigt werden.<br />

Schrittweiser Umstieg<br />

Bei den Finanzämtern in Bremen sind bereits seit<br />

vergangenem Jahr 850 Arbeitsplätze mit Thin Clients<br />

ausgestattet worden. In Hamburgs Steuerverwaltung<br />

werden im Laufe der nächsten Jahre rund<br />

4 000 Innendienst-Arbeitsplätze auf Thin Clients<br />

umgerüstet.<br />

In Hamburg wird zunächst ein Teil der bestehenden<br />

Hardware als Fat Clients durch Installation<br />

von eLux als Thin Clients betrieben, bei Ausfall<br />

werden diese Geräte sukzessive gegen richtige<br />

Thin Clients ausgetauscht. In Mecklenburg-Vorpommern<br />

sind bereits 420 Thin Clients im Einsatz,<br />

weitere werden im Zuge des Austauschs alter Geräte<br />

folgen.<br />

Wie die Einführungsprojekte der Thin Clients in<br />

Bremen in der Steuerverwaltung gezeigt haben,<br />

steht der größte Teil der Anwenderinnen und Anwender<br />

der Veränderung positiv gegenüber. Das<br />

zügige Arbeiten durch den flotten Systemstart und<br />

die schnelle Netzwerkverbindung wirkte auf die<br />

meisten überzeugend. Einziger Kritikpunkt: Vielen<br />

Anwendern in Bremen war es wichtig, dass sie ihren<br />

Bildschirmhintergrund individuell einstellen<br />

können. Dies wurde zugunsten der höheren Performance<br />

ausgestellt.<br />

Titel<br />

15


Titel<br />

16<br />

Data Center Steuern<br />

Stabiles Fundament<br />

Steuer-Client<br />

Ein wirkungsvoller Client braucht eine leistungsfähige zentrale Recheneinheit. Beim Steuer-Client<br />

stellt <strong>Dataport</strong> mit dem Data Center Steuern (DCS) in Rostock die Basis <strong>für</strong> den<br />

Betrieb bereit. In den vergangenen Jahren haben die Steuerverwaltungen der Trägerländer<br />

im DCS immer mehr IT-Aufgaben aus den Finanzämtern und den Ländern zentralisiert<br />

und standardisiert – mit vielen Vorteilen.<br />

Mit dem Data Center Steuern haben<br />

die norddeutschen Länder<br />

in den vergangenen Jahren das<br />

Fundament <strong>für</strong> das Projekt eines<br />

einheitlichen Steuer-Clients geschaffen.<br />

Die Vereinheitlichung<br />

der Clients und die Einführung<br />

von Thin Clients funktioniert<br />

nur mit einer entsprechend einheitlichen<br />

und leistungsfähigen<br />

Infrastruktur im Hintergrund.<br />

Diese wurde in den vergangenen<br />

Jahren schrittweise geschaffen.<br />

So wurden zunächst die zentralenRechenzentrumskomponenten<br />

des BS2000-Systems im <strong>Dataport</strong>-Rechenzentrum<br />

Rostock<br />

<strong>für</strong> vier, später fünf Bundesländer<br />

zusammengeführt. In einem<br />

weiteren Schritt haben dann vier<br />

Steuerverwaltungen auch die <strong>für</strong><br />

die Dialog-Komponente benötigten<br />

Server im DCS zusammengeführt.<br />

Bis dato wurde diese Server<br />

in den einzelnen Finanzämtern<br />

über Norddeutschland verteilt<br />

betrieben. Zusammen mit der<br />

Zentralisierung wurde auf Citrix-Technologie<br />

umgestellt. Die<br />

eingesetzten Citrix Xen App Server<br />

im DCS spiegeln dabei nur<br />

noch Bildschirmabbildungen an<br />

die Clients in den Finanzämtern.<br />

Die Verarbeitung der Daten findet<br />

komplett im Rostocker Rechenzentrum<br />

oder der Schweriner<br />

Außenstelle statt. Nach den<br />

zentralen Komponenten und den<br />

Verfahrensservern verlagert sich<br />

damit auch die Ausführung der<br />

Fachsoftware vom Finanzamtsrechner<br />

in das DCS. Im Laufe<br />

des Jahres 2011 wurden die Arbeitsplätze<br />

der Finanzämter in<br />

Mecklenburg-Vorpommern und<br />

Bremen auf diese zentrale Citrix-Umgebung<br />

überführt, 2012<br />

folgten Hamburg und Schleswig-<br />

Holstein.<br />

Hoher Virtualisierungsgrad<br />

Der Virtualisierungsgrad im Data<br />

Center Steuern ist sehr hoch. Auf<br />

den 350 physischen Servern in<br />

den Rechenzentren Rostock und<br />

Schwerin werden 1 131 virtuelle<br />

Maschinen abgebildet. Durch<br />

die einheitliche Infrastruktur im<br />

DCS können auch die Netzwerkverbindungen<br />

virtualisiert werden,<br />

so dass nicht jede Maschine<br />

eine eigene physische Netzwerkverbindung<br />

benötigt. „Ohne Virtualisierung<br />

wäre das Data Center<br />

Steuern in dieser Form nicht<br />

möglich. Über 1 100 physische<br />

Server könnten wir in unseren<br />

Räumen nicht unterbringen“,<br />

erklärt Jörg Neuber, der <strong>Dataport</strong>-Abteilungsleiter<br />

des DCS.<br />

Neben der Platzersparnis bringt<br />

die Virtualisierung von Servern<br />

natürlich eine ganze Reihe von<br />

Vorteilen bei der Klimatisierung,<br />

dem Energieverbrauch und der<br />

Wirtschaftlichkeit. Die Rechenleistung<br />

des Data Center Steuern<br />

ist durch die Zentralisierung<br />

der Fachanwendungen deutlich<br />

angestiegen: Von rund 1 500 Petaflops<br />

im Jahr 2010 auf knapp<br />

3 300 Petaflops im Jahr 2012.<br />

Trotz der gemeinsamen Nutzung<br />

der physikalischen Infrastruktur<br />

sind die virtuellen Server im<br />

DCS nach einem klaren Schema<br />

den Ländern zugeordnet. So gibt<br />

es <strong>für</strong> jedes Bundesland eine


<strong>für</strong> den<br />

eigene Citrix-Serverfarm sowie<br />

eigene virtuelle Maschinen <strong>für</strong><br />

den Konsens-Dialog. In dieser<br />

länderzentrierten Struktur wäre<br />

auch die Anbindung eines weiteren<br />

Landes in das DCS technisch<br />

möglich.<br />

Einheitliche<br />

Softwarepakete<br />

Der größte Vorteil des zentralen<br />

Betriebs im DCS liegt in der<br />

deutlich einfacheren Wartung<br />

der Fachanwendungen. Während<br />

früher jedes Endgerät im<br />

Rahmen einer Softwareverteilung<br />

gepflegt und aktualisiert<br />

wurde, werden heute <strong>alle</strong> Maßnahmen<br />

zur Aktualisierung der<br />

Anwendungen zentral vorge-<br />

nommen. So wird die gesamte<br />

Citrix-Umgebung im Rahmen einer<br />

Imageverteilung modifiziert.<br />

Diese zentrale Pflege bedeutet<br />

einen erheblichen Zeitgewinn<br />

und einen Gewinn an Qualität<br />

bei der Auslieferung neuer<br />

Softwareversionen. Statt eines<br />

separaten Ausrollens auf jedes<br />

Endgerät mit unterschiedlichen<br />

Konfigurationen können neue<br />

Pakete heute beim morgendlichen<br />

Hochfahren zentral produktiv<br />

gesetzt werden. „Durch<br />

die Standardisierung der Clients<br />

steigt die Produktstabilität deutlich<br />

an“, sagt Jörg Neuber. Da die<br />

Infrastruktur an <strong>alle</strong>n Ämtern<br />

gleich ist, kommt es zu deutlich<br />

weniger Nacharbeiten beim<br />

In der Rostocker <strong>Dataport</strong>-Niederlassung wird das Data Center Steuern betrieben.<br />

Ausrollen der Software. „Stark<br />

vereinfacht: Entweder sie funktioniert<br />

überall oder nirgends“,<br />

so Neuber.<br />

Einen weiteren Synergieschub<br />

könnte es im DCS geben, wenn<br />

sich die beteiligten Länder im<br />

laufenden Projekt auf länderübergreifende<br />

Standards bei<br />

der Software-Konfiguration der<br />

Steuer-Clients verständigen.<br />

Denn je einheitlicher die installierten<br />

Programme sind, desto<br />

weniger Aufwand und Kosten<br />

entstehen bei der Zusammenstellung,<br />

Installation und Nachbereitung<br />

der Pakete auf den<br />

rund 12 500 Clients.<br />

Titel<br />

Data Center<br />

Steuern<br />

Im Data Center Steuern<br />

(DCS) in Rostock<br />

und der Außenstelle<br />

Schwerin werden die<br />

Daten von über 23 000<br />

Arbeitsplatzrechnern<br />

in den Finanzämtern<br />

in Schleswig-Holstein,<br />

Hamburg, Bremen,<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

und Niedersachsen<br />

verarbeitet.<br />

17


Unternehmen<br />

18<br />

Einweihung Printzentrum Lüneburg<br />

Drucken <strong>für</strong> fünf<br />

Klimatechnik, Wasserversorgung, Elektroverkabelung: Sieben Monate lang wurde<br />

das <strong>Dataport</strong>-Printzentrum Lüneburg modernisiert und komplett umgebaut, damit es<br />

künftig als Back-up <strong>für</strong> die Druckkapazität des gesamten norddeutschen Steuerverbundes<br />

genutzt werden kann. Im April wurde Einweihung gefeiert.<br />

Im Printzentrum Lüneburg werden<br />

nicht nur rund 60 Millionen<br />

Druckseiten pro Jahr <strong>für</strong> die niedersächsische<br />

Steuerverwaltung<br />

gedruckt – es dient seit Januar<br />

2012 auch als Back-up <strong>für</strong> die<br />

gesamte Druckkapazität des norddeutschen<br />

Steuerverbundes. Eine<br />

wichtige Maßnahme zur Risikovorsorge,<br />

denn ein Ausfall des<br />

Druck- und Kuvertierzentrums<br />

(DuK) Altenholz könnte sich<br />

<strong>für</strong> die angeschlossenen Steuerverwaltungen<br />

der Trägerländer<br />

finanziell und verwaltungstechnisch<br />

nachteilig auswirken. Jetzt<br />

kann der Produktionsbetrieb <strong>für</strong><br />

die Steuerverwaltungen bei Be-<br />

darf vorübergehend vom DuK Altenholz in das Printzentrum Lüneburg<br />

verlagert werden, so dass die Druckaufträge der Steuerverwaltungen in<br />

Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern<br />

mit einem Druckvolumen von 130 Millionen Seiten pro Jahr weiterbearbeitet<br />

werden können. Umgekehrt ist es bei Ausfall des Printzentrums<br />

Lüneburg möglich, den Produktionsbetrieb der niedersächsischen<br />

Steuerverwaltung vorübergehend in das DuK Altenholz zu verlagern.<br />

Um die technischen und sicherheitsrelevanten Anforderungen hier<strong>für</strong><br />

zu erfüllen, mussten die infrastrukturellen, räumlichen und maschinellen<br />

Kapazitäten des Printzentrums entsprechend ausgeweitet<br />

werden. Da<strong>für</strong> wurden die Räumlichkeiten des seit 1979 als Druckerei<br />

genutzten Gebäudes von Mai bis Dezember 2011 entkernt und umgestaltet,<br />

die Gebäudesicherheit nach den Richtlinien des Bundesamtes<br />

<strong>für</strong> Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) auf den neuesten Stand<br />

gebracht und die Zufahrt <strong>für</strong> Transportfahrzeuge erneuert. Bei mehr<br />

als 22 Millionen Kuvertierungen pro Jahr muss technisch gewährleistet<br />

sein, dass kein einziger Steuerbescheid fehlerhaft versendet wird – der<br />

Die <strong>Dataport</strong>-Vorstände Andreas Reichel (3.v.l.) und Dr. Johann Bizer(3.v.r.) zeigen den Gästen den neuen Maschinensaal.


Länder<br />

Dr. Johann Bizer (r.) im Gespräch mit<br />

Ernst-Günter Kapitza, Oberfinanzpräsident<br />

des Landes Niedersachsen.<br />

Druck-Output wird deshalb automationsgestützt<br />

kontrolliert. Hier<strong>für</strong> wurden die Produktionsbedingungen<br />

im Printzentrum und im DuK spezifisch aufeinander<br />

abgestimmt. Insgesamt wurden 4,5 Millionen<br />

Euro in die Ausbaumaßnahmen investiert.<br />

Baumaßnahmen bei laufendem Betrieb<br />

Auf einer Produktionsfläche von insgesamt 1 350<br />

Quadratmetern im Printzentrum Lüneburg arbeiten<br />

12 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an zwei<br />

Endlos-Druckstraßen und zwei Hochleistungskuvertiermaschinen.<br />

Besondere Herausforderung:<br />

Die Baumaßnahmen wurden bei laufendem Produktionsbetrieb<br />

durchgeführt, ohne dass dadurch<br />

der Steuerdatendruck <strong>für</strong> das Land Niedersachsen<br />

beeinträchtigt wurde. Eine enorme Belastung <strong>für</strong><br />

die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Printzentrums,<br />

die mit Sonderurlaub <strong>für</strong> die Strapazen entschädigt<br />

wurden.<br />

Als fünftes Trägerland von <strong>Dataport</strong> brachte Niedersachsen<br />

2010 sein Druckzentrum in Lüneburg<br />

in das Unternehmen ein und trat dem norddeutschen<br />

Steuerverbund bei. Die Mitarbeiter des<br />

Printzentrums Lüneburg wechselten zum 1. Januar<br />

Interessiert begutachteten die Besucher der Einweihungsfeier eine von zwei neuen<br />

Hochleistungskuvertiermaschinen im Printzentrum Lüneburg.<br />

2011 zu <strong>Dataport</strong>, so dass ihr Know-how <strong>für</strong> <strong>Dataport</strong><br />

erhalten bleibt. Die IT-Kooperation zwischen<br />

den Trägerländern Hamburg, Schleswig-Holstein,<br />

Mecklenburg-Vorpommern, Bremen und Niedersachsen<br />

ermöglicht den zentralen Steuerbetrieb<br />

von über 120 Finanzämtern im Data Center Steuern<br />

in Rostock, das von <strong>Dataport</strong> betrieben wird.<br />

So können die Länder ihre IT-Verfahren modernisieren<br />

und Kosten senken.<br />

Printzentrum stärkt die IT-Kooperation<br />

„<strong>Dataport</strong> präsentiert sich als optimaler Dienstleister<br />

mit moderner Ausstattung und Niedersachsen profitiert<br />

von diesem Know-how“, lobte Ernst-Günter Kapitza,<br />

Oberfinanzpräsident des Landes Niedersachsen.<br />

„Wir haben die richtige Entscheidung getroffen.<br />

Durch die Beteiligung an <strong>Dataport</strong> konnte die Leistung<br />

der niedersächsischen Steuerverwaltung weiter<br />

verbessert werden.“ Auch Dr. Johann Bizer, Vorstandsvorsitzender<br />

von <strong>Dataport</strong>, zeigte sich sehr<br />

zufrieden mit dem Umbau: „Die Erweiterung des<br />

niedersächsischen Printzentrums Lüneburg garantiert<br />

den Druckbetrieb im gesamten norddeutschen<br />

Steuerverbund und stärkt die IT-Kooperation unserer<br />

fünf Trägerländer.“<br />

Unternehmen<br />

19


Modern verwalten<br />

Dr. Philipp Müller ist<br />

Direktor des Center for<br />

Public Management and<br />

Governance an der<br />

Business School der<br />

Paris-London-Universität<br />

Salzburg.<br />

20<br />

Strategien <strong>für</strong> das 2.0-Zeitalter<br />

Auch Martin Luther<br />

hat gebloggt<br />

Was haben Machiavelli und Martin Luther mit dem Internet zu tun? Eine ganze Menge.<br />

Philipp Müller erklärt in seinem neuen Buch, warum Staat und Verwaltung im<br />

digitalen Zeitalter neuen Spielregeln unterliegen – und wie sie sich anpassen können.<br />

Ob Helmut Schmidt einer wäre?<br />

Ein „Anti-Leader“. Ein Anti-<br />

Führer weist seine Mitarbeiter<br />

nicht an, sondern ermöglicht<br />

Handeln. Er will nicht klüger<br />

sein als externe Experten.<br />

Was „Anti-Leadership“ ist und<br />

warum im von der Facebook-<br />

Logik geprägten 21. Jahrhundert<br />

neue Formen von Strategie<br />

und Steuerung in Unternehmen,<br />

Staat, Verwaltung notwendig<br />

sind, kann man in<br />

Philipp Müllers Buch „machiavelli.net.<br />

Strategie <strong>für</strong> unsere<br />

offene Welt“ nachlesen. Müller,<br />

Politikwissenschaftler mit Professur<br />

u. a. in Salzburg, Business<br />

Development Director <strong>für</strong><br />

den öffentlichen Sektor bei CSC<br />

Deutschland, ist Botschafter<br />

einer offenen, vernetzten Welt.<br />

Auf rund 170 Seiten kondensiert<br />

er die Umbrüche in Staat und<br />

Gesellschaft, die durch das Vordringen<br />

des Web 2.0-Prinzips<br />

in <strong>alle</strong> Lebensbereiche gerade<br />

passieren. Wikipedia, Facebook,<br />

Twitter, Mitfahrzentrale.de und<br />

Co. haben die Spielregeln von<br />

Wirtschaft, Medien, Politik und<br />

Verwaltung tüchtig durcheinandergebracht.<br />

Hierarchische Interaktions-<br />

und Produktionsketten<br />

brechen auf. Jeder kann im<br />

interaktiven Internet Produzent<br />

sein. Wir entwickeln uns zur<br />

Netzwerkgesellschaft. Und die<br />

benötigt eine neue soziale Lo-<br />

gik, so Müller: Offenheit. Zum<br />

Beispiel neue Steuerungs- und<br />

Management-Modelle wie den<br />

„Anti-Führer“. Zum Beispiel<br />

„offene Staatskunst“ – Nachvollziehbarkeit<br />

(Transparenz),<br />

partizipative Strukturen (Beteiligung),<br />

neue Formen der Zusammenarbeit.<br />

Also Prinzipien<br />

eines „Open Government“.<br />

Müller schreibt nicht technikzentriert,<br />

im Gegenteil. Er<br />

nimmt uns mit auf eine Reise,<br />

die 1386 mit der Schlacht von<br />

Sempach in der Schweiz be-<br />

Philipp Müller:<br />

machiavelli.net. Strategie <strong>für</strong> unsere<br />

offene Welt.<br />

Scoventa, April 2012. 175 Seiten.<br />

ISBN: 978-3-942073-04-2<br />

19,90 Euro.<br />

ginnt. Damals besiegten schlaue<br />

Bauern mit ihren Hellebarden<br />

hochgerüstete, aber strategisch<br />

unterlegene Ritter. Weiter geht<br />

es zu Martin Luther, der 1517<br />

seine 95 Thesen an die Wittenberger<br />

Kirchentür „bloggte“.<br />

Bauernaufstände, Humanismus,<br />

Marc Zuckerberg, Finanzkrise:<br />

Der Bogen, den Müller schlägt,<br />

hört sich gewagt an, hat aber<br />

Bezug zu den Ökosystemen Politik,<br />

Wirtschaft, Verwaltung.<br />

Mit herkömmlichen Methoden<br />

sind sie dem Wandel nicht mehr<br />

gewachsen. Wie Anpassung an<br />

das Informationszeitalter möglich<br />

ist, beschreiben Tutorien –<br />

zu offenem Wertschöpfungs-<br />

management, Social Media Policy<br />

oder offener Staatskunst.<br />

Wer sollte das Buch lesen? Diejenigen,<br />

die finden, Web 2.0 sei<br />

nur Hype und Spielerei. Diejenigen,<br />

<strong>für</strong> die Anti-Leadership<br />

ganz schön paradox klingt. Und<br />

natürlich diejenigen, die immer<br />

schon wissen wollten, welche<br />

Strategie Machiavelli <strong>für</strong> unser<br />

21. Jahrhundert entworfen hätte.<br />

Machiavelli, Pate dieser Publikation,<br />

war der Denker des<br />

modernen Fürstentums im 16.<br />

Jahrhundert. Damals bröckelte<br />

die Legitimation der Herrscher.<br />

Dieses Problem sollte etlichen<br />

Herrschern von heute bekannt<br />

vorkommen.


ISPRAT-Wissenschaftstag<br />

„Prinzip Piraten“ <strong>für</strong><br />

die Verwaltung<br />

Die Erfolge der Piratenpartei bei den jüngsten Wahlen zeigen, dass das Web 2.0 mit<br />

seinen interaktiven Elementen den Modernisierungsdruck auf Politik und Verwaltung<br />

erhöht. Auf dem 4. ISPRAT-Wissenschaftstag in St. G<strong>alle</strong>n Anfang Juni diskutierten<br />

Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung die Anforderungen an die Verwaltung 2.0<br />

Prof. Dr. Miriam Meckel wies darauf hin, dass Netzwerken <strong>für</strong><br />

die Verwaltungen und ihre Mitarbeiter Chancen bietet.<br />

Die Piraten erobern die deutschen Landtage. Vor<br />

<strong>alle</strong>m jüngere Bürgerinnen und Bürger verlangen<br />

nach Transparenz und Austausch mit dem Staat<br />

und erproben im Internet neue Formen der Zusammenarbeit.<br />

Auf der anderen Seite stehen die Verwaltungen,<br />

die von Hierarchien, Ressortgrenzen<br />

und Amtsgeheimnissen geprägt sind. Wie man diese<br />

beiden Pole näher zueinander bringen kann, war<br />

ein Thema des 4. ISPRAT-Wissenschaftstags an der<br />

Universität St. G<strong>alle</strong>n.<br />

Die Experten unterstrichen, dass Informations-<br />

und Kommunikationstechnologien bereits heute<br />

Kulturen und Prozesse auch in öffentlichen Organisationen<br />

veränderten. Neue Ansätze des Open<br />

Government und der E-Partizipation üben einen<br />

Anpassungsdruck auf die Verwaltung aus. Prof. Dr.<br />

Miriam Meckel, Direktorin des Instituts <strong>für</strong> Medien<br />

und Kommunikationsmanagement (MCM) der<br />

Universität St. G<strong>alle</strong>n, ermunterte die Verwaltung<br />

dazu, neue Formen der Interaktion bereits heute aktiv<br />

zu erproben. „Technologische Innovationen ziehen<br />

immer gesellschaftliche Umwälzungen nach<br />

sich. Darauf muss sich die Verwaltung einstellen,<br />

wenn sie den Anforderungen der Bürger auch in<br />

Zukunft gerecht werden will. Es geht dabei es nicht<br />

nur um die Vermeidung von Unzufriedenheit und<br />

Protesten. Transparente Kommunikation in Netzwerken<br />

und Crowdsourcing bergen vor <strong>alle</strong>m viele<br />

Chancen <strong>für</strong> die Verwaltung und ihre Mitarbeiter“,<br />

sagte Meckel.<br />

ISPRAT-Vorstandsvorsitzender Matthias Kammer<br />

erklärte, die notwendigen Veränderungen auf dem<br />

Weg zur „Verwaltung 2.0“ seien machbar. „Verwaltungsmodernisierung<br />

bedeutet heute die Weiterentwicklung<br />

vom E-Government zum We-Government.<br />

Dort steht der Bürger im Mittelpunkt. Verwaltung<br />

wird damit in der Logik von Web 2.0 zum Social<br />

Government. Noch immer aber ist Web 2.0 Neuland<br />

<strong>für</strong> Verwaltung“, stellte Kammer fest.<br />

Um neue Formen der Offenheit ging es beim<br />

ISPRAT-Wissenschaftstag auch in Hinblick auf die<br />

Politik. „Politik hinter verschlossenen Türen hat<br />

keine Zukunft. Politiker sollten Experimentierfreude<br />

zeigen und Beteiligung, auch über das Internet,<br />

ausprobieren. Das ist ein neues Feld. Nur durch<br />

praktische Erfahrungen können wir aber lernen,<br />

wie die Interaktion zwischen Politik und Bürgern<br />

verbessert werden kann“, forderte Daniel Reichert,<br />

Vorstandsvorsitzender von Liquid Democracy<br />

e.V. Bürger sollten nicht nur über ein binäres „Ja“<br />

oder „Nein“ beteiligt werden. Sie sollten sich über<br />

Online-Plattformen mit Ideen in Entscheidungsprozesse<br />

einbringen können, so Reichert weiter.<br />

Als Beispiel stellte Reichert die Plattform www.enquetebeteiligung.de<br />

vor, wo sich bereits rund 2800<br />

Bürger an der Arbeit der Enquete-Kommission „Internet<br />

und Digitale Gesellschaft“ des Bundestages<br />

beteiligen.<br />

Modern verwalten<br />

Wissenschaftstag<br />

im Netz<br />

Detaillierte Informationen<br />

zum ISPRAT-<br />

Wissenschaftstag gibt<br />

es auf der ISPRAT-Internetseite<br />

unter www.<br />

isprat.net.<br />

21


Glossar<br />

Mit System<br />

XÖV – “XML in der<br />

Öffentlichen Verwaltung”<br />

– Standard zum<br />

Austausch fachlicher<br />

Daten auf der Basis der<br />

Scriptsprache XML<br />

OSCI-Transport – Online<br />

Services Computer<br />

Interface, Protokoll <strong>für</strong><br />

die sichere, vertrauliche<br />

und rechtsverbindliche<br />

Übertragung digitaler<br />

Daten über das<br />

Internet<br />

XTA-WS – „XÖV Transport<br />

Adapter Webservices“<br />

– Spezifikationen<br />

<strong>für</strong> angebotene<br />

Webservices zwischen<br />

Transport- und Fachverfahren<br />

22<br />

Datenaustausch zwischen Verwaltungen<br />

Standards <strong>für</strong> die „l<br />

Ob im Meldewesen, im Baubereich, im Personenstandswesen, im Gewerbewesen, im<br />

Ausländerwesen oder anderen Bereichen der Verwaltung – Daten werden nach einheitlichen<br />

Vorgaben zwischen den Verwaltungen transportiert. Nun wird auch <strong>für</strong> die<br />

„letzte Meile“ zwischen Fach- und Transportverfahren ein verbindlicher Standard gesetzt:<br />

XTA-WS.<br />

In der Verwaltung werden viele<br />

Daten auf elektronischem Wege<br />

zwischen verschiedenen Fachverfahren<br />

ausgetauscht. Der<br />

Transport von Nachrichten zwischen<br />

den Fachverfahren muss<br />

daher geregelt werden. Im Rahmen<br />

der Initiative „Deutschland<br />

Online“ wurden in den vergangenen<br />

Jahren länderübergreifende<br />

standardisierte, rechtssichere<br />

Transportprotokolle (OSCI Transport)<br />

entwickelt und <strong>für</strong> viele<br />

Fachbereiche einheitliche Nachrichtenformate(XÖV-Nachrichten)<br />

definiert. Auf Basis dieser<br />

Standards hat <strong>Dataport</strong> <strong>für</strong> Hamburg<br />

und Schleswig-Holstein die<br />

Transportinfrastruktur „Nachrichtenbroker“<br />

(Clearingstelle)<br />

entwickelt, die den Empfang und<br />

Versand von XÖV-Nachrichten<br />

organisiert. Diese Transportinfrastruktur<br />

hat <strong>alle</strong>in im Jahr 2011<br />

über 4,4 Millionen Nachrichten<br />

vermittelt.<br />

Der länderübergreifende Transport<br />

von XÖV-Nachrichten war<br />

damit gewährleistet, doch bei<br />

der Nachrichtenvermittlungen<br />

zwischen den Fach- und den<br />

Transportverfahren gibt es noch<br />

große Unterschiede und viele<br />

individuelle Lösungen. Um die<br />

Erfahrungen aus <strong>alle</strong>n Bereichen<br />

zusammenzutragen und diese<br />

Spezifikationslücke zu füllen,<br />

haben sich führende Unternehmen, Institutionen und Einrichtungen<br />

des öffentlichen Dienstes und der Privatwirtschaft aus dem gesamten<br />

Bundesgebiet in einer „Arbeitsgemeinschaft XÖV-Nachrichten Transport<br />

Adapter“ (AG XTA) zusammengeschlossen.<br />

Entkoppeln von Fachlichkeit und Transport<br />

Daraus ist die Standard-Schnittstelle (XTA-WS) zwischen Fach- und<br />

Transportverfahren entstanden. Hierbei ging es darum, die fachlichen<br />

Aufgaben von den transportspezifischen Aufgaben zu trennen<br />

und die Fachverfahren von diesen zu entlasten Die Entkopplung von<br />

Fachlichkeit und Transport versprach wirtschaftliche und qualitati-<br />

XTA-WS in der Praxis<br />

Bei <strong>Dataport</strong> wird die XTA-WS-Schnittstelle bereits seit April<br />

2011 vom Nachrichtenbroker unterstützt und löst nach und<br />

nach eine ältere proprietäre Schnittstelle ab. In folgenden<br />

Bereichen wird XTA bereits produktiv genutzt:<br />

n Elektronischer Aufgrabeschein auf Basis der Spezifikation<br />

xdomea<br />

n Baugenehmigungsverfahren auf Basis der Spezifikation<br />

xdomea<br />

n Anträge <strong>für</strong> den neuen Personalausweis, Pässe und elektronische<br />

Aufenthaltstitel auf Basis der Spezifikation XhD<br />

n Meldungen zum Sperrregister auf Basis der Spezifikation<br />

XhD<br />

n Datenübermittlungen auf Basis des Standards XAusländer<br />

n Vorausgefüllte Meldeschein auf Basis des Standards XMeld<br />

n Datenübermittlungen auf Basis des Standards XPersonen-<br />

stand<br />

In dem Dienstpaket elektronischer Aufgrabeschein und den<br />

Datenübermittlungen auf Basis XAusländer und XPersonenstand<br />

kommt ausschließlich die Spezifikation XTA-WS zum<br />

Tragen.


etzte Meile“<br />

A S E L<br />

AuToR<br />

Fachverfahren mit<br />

Webservice-Client<br />

(Fachverfahren)<br />

XTA-WS OSCI-A<br />

OSCI-E<br />

XTA-WS<br />

OSCI-S<br />

OSCI-L<br />

SENDER<br />

z. B. Clearingstelle,<br />

OSCI-Client, ...<br />

(XTA)<br />

OSCI-Transport 1.2<br />

OSCI-2.0<br />

...<br />

SSL<br />

FTP<br />

Datenbank<br />

ve Fortschritte sowie eine Erhöhung der Sicherheit, da sich in dieser<br />

Konstellation die Fachexperten und die Transportspezialisten auf das<br />

konzentrieren können, was sie am besten können.<br />

Da die öffentlichen Institutionen und Verwaltungen ein großes Interesse<br />

an der Entwicklung eines Standards hatten und auch die privatwirtschaftlichen<br />

Fachverfahrenshersteller auf eine Standardisierung<br />

drängten, entwickelte die Arbeitsgemeinschaft XTA eine praxisorientierte<br />

Spezifikation XTA-WS 1.1.1. Diese Spezifikation beschreibt<br />

Dienste (Web-Services), die vom Transportverfahren angeboten und<br />

vom Fachverfahren genutzt werden können.<br />

Verbindlicher öffentlicher Standard<br />

Damit lag nun quasi ein Industriestandard im öffentlichen Dienst <strong>für</strong><br />

die Datenübermittlung zwischen Fach- und Transportverfahren vor,<br />

der eine Vereinheitlichung ermöglichte. Dieser Interoperabilität schaffende<br />

Standardisierungserfolg war aber nur der erste Schritt. Denn<br />

die Verwendung der XTA-Spezifikationen war nicht bundeseinheitlich<br />

verpflichtend und hinderte deshalb manche beteiligte Institution<br />

daran, Ressourcen in die Umsetzung der XTA-WS Spezifikation zu<br />

stecken. Um Planungssicherheit zu schaffen, reichte die AG XTA mit<br />

der KoSIT (Koordinierungsstelle <strong>für</strong> IT-Standards) beim IT-Planungsrat<br />

einen Projektantrag „Entwicklung von einheitlichen Vorgaben <strong>für</strong><br />

fachunabhängige Transportverfahren und -schnittstellen als Baustein<br />

der Transportinfrastruktur <strong>für</strong> die öffentliche Verwaltung“ ein. In<br />

EmPfäNgER<br />

z. B. Clearingstelle,<br />

OSCI-Client, ...<br />

(XTA)<br />

Die XTA-WS-Schnittstelle sorgt <strong>für</strong> die Verbindung zwischen dem OSCI-Client und dem Fachverfahren.<br />

diesem Projekt soll die XTA-WS-<br />

Spezifikation zu einem öffentlichen<br />

verbindlichen IT-Standard<br />

weiterentwickelt werden, um die<br />

benötigte Servicequalität und Sicherheitsanforderungen<br />

auch auf<br />

der „letzten Meile“ zu erreichen.<br />

Im März 2012 hat der IT-Planungsrat<br />

den Projektantrag angenommen.<br />

In mehreren Arbeitsgruppen,<br />

in denen sich<br />

auch <strong>Dataport</strong> wieder engagiert,<br />

wird nun der XTA-WS zum IT-<br />

Interoperabilitätsstandard „XTA“<br />

weiterentwickelt. Dabei geht es<br />

zum einen um fachliche und organisatorische<br />

Spezifikationen,<br />

aber auch um das Einpflegen von<br />

technischen Fortschritten.<br />

Nähere Infos zur XTA-WS Spezi-<br />

fikation unter www.xoevta.de<br />

und zum Projekt unter<br />

www.xoev.de/de/xta<br />

Mit System<br />

LESER<br />

Fachverfahren mit<br />

Webservice-Client<br />

(Fachverfahren)<br />

23


atelier<br />

lichtzeichen<br />

Querbeet<br />

Adresse:<br />

Alsterdorfer Markt 10,<br />

22297 Hamburg,<br />

Tel: 040 / 50 77 37 89<br />

www.atelierlichtzeichen.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montags bis freitags<br />

9 bis 15 Uhr<br />

und nach telefonischer<br />

Absprache<br />

24<br />

atelier lichtzeichen fördert behinderte Künstler<br />

Es zählt das Werk –<br />

Handicap<br />

Im atelier lichtzeichen in Hamburg-Alsterdorf entsteht ganz besondere Kunst: Künstlerinnen<br />

und Künstler mit Handicap gestalten dort hochwertige Bilder in unterschiedlichsten<br />

Stilrichtungen – und finden im Atelier einen geschützten Ort mit individueller<br />

Betreuung.<br />

Im atelier lichtzeichen sieht es so<br />

aus wie man sich typischerweise<br />

ein Atelier vorstellt: Bilder <strong>alle</strong>r<br />

Stilrichtungen und Formate hängen<br />

und lehnen überall an den<br />

Wänden, in den Regalen stapeln<br />

sich Farben, Papier und Malutensilien,<br />

der Boden ist übersät mit<br />

Farbklecksen. In einer Ecke am<br />

Fenster sitzt Benjamin Winter<br />

vor seiner Staffelei und betrachtet<br />

kritisch die Elblandschaft,<br />

die Stück <strong>für</strong> Stück unter seinem<br />

Pinsel auf der Leinwand entsteht.<br />

„Beim gegenständlichen<br />

Malen muss <strong>alle</strong>s stimmig sein,<br />

man muss sich immer viel Mühe<br />

geben“, erklärt er. „Beim Malen<br />

sehe ich, wie groß oder klein die<br />

Dinge wirklich sind. Das bringt<br />

mich mit der Realität in Verbindung.“<br />

Vor einem Jahr kam der<br />

32-jährige in das atelier lichtzeichen<br />

– nach einem abgebrochenen<br />

Studium, einer psychischen<br />

Erkrankung und vielen schlechten<br />

Tagen. „Ich bin mit meiner<br />

Mappe hierhergekommen, habe<br />

mich vorgestellt und durfte bleiben“,<br />

erzählt er. Das Atelier ist<br />

ein Ort, an dem er sich wohlfühlt:<br />

„Es ist schön hell und gemütlich<br />

hier, die Stimmung ist entspannt.<br />

Ich bin hier gut aufgehoben und<br />

kann eigenständig kreativ sein.“<br />

Sechs Stunden am Tag verbringt<br />

Benjamin Winter täglich im Atelier<br />

und malt – am liebsten gegenständlich<br />

mit einem gewissen<br />

Spielraum. Blau und Grün verwendet der Künstler gern in seinen Bildern,<br />

oft sind die Motive der Natur entlehnt. „Durch die Malerei kann<br />

ich gut meine Stimmungen ausdrücken. Es ist eine Freude <strong>für</strong> mich,<br />

Bilder zu produzieren und zu verkaufen. Und wenn meine Bilder von<br />

Kunden gelobt werden, ist das eine schöne Bestätigung“, sagt er.<br />

Werke über Landesgrenzen hinaus nachgefragt<br />

Menschen mit Handicap eine geregelte Beschäftigung ermöglichen<br />

und dabei ihr künstlerisches Talent fördern – das ist der Ansatz des<br />

ateliers lichtzeichen. Das Atelier wurde 1993 von Hans Matthies gegründet<br />

und gehört zur alsterarbeit gemeinnützige GmbH im Verbund<br />

der Evangelischen Stiftung Alsterdorf. Finanziert wird der Atelierbetrieb<br />

hauptsächlich durch den Verkauf und Verleih der dort produzierten<br />

farbenfrohen Acryl-Bilder, die weit über die Landesgrenzen<br />

hinaus bekannt und nachgefragt sind. Hochwertig, vielfältig und ausdrucksstark<br />

– das ist der Anspruch an die Bilder, die im atelier lichtzeichen<br />

entstehen. „Wir schauen individuell, was jeder Künstler kann<br />

und mag, aber natürlich haben wir auch die Interessen des Ateliers<br />

im Blick und arbeiten kundenorientiert“, erklärt Arnd Breese, der seit<br />

2001 als einer von fünf Betreuern im Atelier tätig ist. Der gelernte<br />

Erst mischen, dann malen: Benjamin Winter vor seiner Staffelei mit Elblandschaft.


nicht das<br />

Carolin Heile arbeitet am liebsten mit Acrylfarben. Hier hat sie<br />

ausnahmsweise zum Filzstift gegriffen.<br />

Heilerzieher schaut mal an diesem,<br />

mal an jenem Arbeitsplatz<br />

im Atelier vorbei, betrachtet den<br />

Fortschritt der Bilder, gibt Tipps<br />

und leitet an, wenn es nötig ist.<br />

18 Künstlerinnen und Künstler<br />

arbeiten momentan im Atelier.<br />

Tagesförderung, Rehabilitationsmaßnahme<br />

oder dauerhafter<br />

Werkstattplatz – die Nachfrage<br />

seitens der Bewerber ist enorm.<br />

Das Atelier wählt die Künstler<br />

aus, nach einem Praktikum<br />

entscheidet sich, ob die Zusammenarbeit<br />

dauerhaft funktioniert<br />

oder nicht.<br />

Bei Dorthe Siemssen hat es gepasst.<br />

Seit 2007 ist sie fest im<br />

Atelier angestellt und kommt<br />

jeden Tag <strong>für</strong> fünf Stunden zum<br />

Malen in die Räumlichkeiten am<br />

Alsterdorfer Markt. „Es ist klasse,<br />

wie sich <strong>alle</strong> bemühen. Als ich<br />

hier angefangen habe, wurde <strong>für</strong><br />

mich sogar eine Extra-Staffelei<br />

angefertigt, damit ich mit dem<br />

Rollstuhl davor passe“, erzählt<br />

die 40-jährige, während sie sorgfältig<br />

eine Farbrolle auswäscht.<br />

Sie will einen Energiekreis nachbessern,<br />

ein kreisförmiges abstraktes<br />

Motiv in leuchtenden<br />

Farben – eine typische Arbeit des<br />

ateliers lichtzeichen. Ein Kollege<br />

hat das Bild gefertigt, es gefällt<br />

ihm aber nicht. Dorthe soll jetzt<br />

helfen. Sie taucht den Pinsel in<br />

die Farbpalette und beginnt behutsam,<br />

gelbe Tupfen in die Mitte<br />

der Leinwand zu setzen. Ihre<br />

Schürze trägt deutliche Farbspuren.<br />

Auch Pullover und Jeans<br />

Der Energiekreis ist fast fertig: Dorthe Siemssen und Arnd Breese<br />

nehmen letzte Änderungen vor.<br />

von Arnd Breese, der ihr beim<br />

Mischen der Farben hilft, sind<br />

lustig gesprenkelt. „Nach einer<br />

Weile merkt man, dass Acrylfarbe<br />

schlecht wieder raus geht und<br />

zieht sich lieber gleich alte Kleidung<br />

an“, schmunzelt Dorthe.<br />

„Ich mag die gute Unterstützung<br />

hier, das ist <strong>für</strong> mich fast wichtiger<br />

als die Malerei selbst.“<br />

Individuelle Unterstützung<br />

Im Atelier wird individuell auf<br />

die Bedürfnisse und Interessen<br />

der Künstlerinnen und Künstler<br />

eingegangen: Wer gern abstrakt<br />

arbeitet, wird dabei unterstützt.<br />

Wer den Trubel in der Kantine<br />

nicht mag, bekommt sein Mittagessen<br />

eben an den Arbeitsplatz<br />

geliefert. Und wer lieber <strong>für</strong> sich<br />

ist, darf das auch sein.<br />

Querbeet<br />

Vernissage<br />

bei <strong>Dataport</strong><br />

Im November werden<br />

die Arbeiten von<br />

Benjamin Winter, Dorthe<br />

Siemssen, Carolin<br />

Heile und anderer<br />

Künstler des ateliers<br />

lichtzeichen in den<br />

Räumlichkeiten des<br />

<strong>Dataport</strong>-Unternehmenssitzes<br />

in Altenholz<br />

ausgestellt:<br />

Vernissage am<br />

28.11.2012, 17 Uhr<br />

Kunstausstellung vom<br />

29.11.2012 bis zum<br />

13.01.2013,<br />

montags bis freitags<br />

9.00 bis 18.00 Uhr<br />

<strong>Dataport</strong>, Altenholzer<br />

Straße 10-14,<br />

24161 Altenholz,<br />

www.dataport.de<br />

25


Querbeet<br />

26<br />

Und … wie findest Du mein Bild? In der entspannten Atmosphäre des Ateliers lässt es<br />

sich gut arbeiten.<br />

Carolin Heile mag es lieber etwas<br />

ruhiger, deshalb fühlt sie sich an<br />

ihrem abgeschirmten Arbeitsplatz<br />

hinter einem Raumtrenner<br />

wohler als im Zentrum des Geschehens.<br />

Über einen Malkarton<br />

gebeugt füllt sie konzentriert das<br />

von ihr vorgezeichnete geometrische<br />

Muster in lila, orange,<br />

blau und rot aus. Normalerweise<br />

arbeitet sie mit Acrylfarbe, aber<br />

heute hat sie ausnahmsweise<br />

auf Filzstift umgesattelt. „Wir<br />

müssen andere Filzstifte bestellen,<br />

diese hier geben immer so<br />

schnell den Geist auf“, erinnert<br />

sie Arnd Breese, der gerade vorbeikommt,<br />

und zeigt ihm einen<br />

ausgetrockneten blauen Stift. In<br />

welcher Farbe soll sie jetzt den<br />

Himmel ausmalen? „Du könntest<br />

mit Gelb weitermachen“,<br />

schlägt Arnd Breese vor. Ein<br />

gelber Himmel? Das kommt <strong>für</strong><br />

Carolin Heile nicht in Frage. „Es<br />

muss logisch zugehen auf meinen<br />

Bildern – und gelbe Wolken<br />

sind nicht logisch. Ich bin<br />

Perfektionistin. Wenn ein Fehler<br />

im Bild ist, kann ich nicht<br />

schlafen“, erklärt sie. Schließlich<br />

einigen sich die beiden auf lila.<br />

Seit sieben Jahren malt Carolin<br />

Heile im atelier lichtzeichen. Die<br />

Arbeit macht ihr Spaß, schon in<br />

der Schulzeit hat sie ihre Hefte<br />

mit Zeichnungen verziert. „Wenn<br />

man ein Bild malt, dann ist das<br />

so, als ob man in der Landschaft<br />

drin ist – deswegen male ich<br />

Hägar der Schreckliche<br />

Farbe, Leinwand, Pinsel – braucht jeder<br />

Künstler.<br />

auch keine Friedhöfe“, schmunzelt<br />

sie. „Ich bin psychisch labil<br />

und froh darüber, dass ich hier<br />

einen geschützten Arbeitsplatz<br />

habe, das gibt Sicherheit. Auf<br />

dem ersten Arbeitsmarkt würde<br />

ich nicht bestehen“, meint die<br />

42-jährige, greift zum nächsten<br />

Filzstift und vertieft sich wieder<br />

ganz in ihre Arbeit.


40 Jahre „Pong“<br />

Der Urvater der<br />

Videospiele<br />

Zwei Striche als Schläger, ein Punkt als Ball und eine gestrichelte Mittellinie – mit<br />

dem Spiel „Pong“ begann vor 40 Jahren die Ära der Videospiele. Das spartanische<br />

schwarz-weiße Videogame war das erste erfolgreiche Bildschirmspiel und ebnete den<br />

Weg <strong>für</strong> die Computerspiele-Industrie.<br />

Im Frühjahr 1972 präsentierte das<br />

amerikanische Unternehmen Magnavox<br />

seine Spielkonsole Odyssee,<br />

die der deutschstämmige Entwickler<br />

Ralph H. Baer seit 1968 entwickelt hatte.<br />

Auf der Odyssee-Konsole, die auf<br />

Transistor-Technologie beruhte, gab<br />

es unter anderem ein Ping-Pong-Spiel,<br />

bei dem zwei Striche einen Ball hin-<br />

und herspielten. Bei der Präsentation<br />

der Magnavox Odyssee schaute auch<br />

Nolan Bushnell begeistert zu. Er gründete<br />

kurze Zeit später die Firma Atari<br />

und beauftragte seinen Entwickler<br />

Alan Alcorn damit, ebenfalls ein Ping-<br />

Pong-Spiel zu entwickeln. Unter dem<br />

Namen „Pong“ veröffentlichte Atari im<br />

November 1972 sein Ping-Pong-Spiel, das als riesige<br />

Schrankkonsole <strong>für</strong> Spielh<strong>alle</strong>n angeboten wurde.<br />

Der Erfolg war beeindruckend: „Pong“ wurde<br />

das erste kommerziell erfolgreiche Videospiel. Bis<br />

1983 verkaufte Atari über 8000 „Pong“-Konsolen.<br />

Der wirtschaftliche Erfolg von „Pong“ sorgte bereits<br />

nach kurzer Zeit <strong>für</strong> juristischen Ärger. Magnavox<br />

verklagte Atari wegen Verletzung von Patentrechten<br />

und Nolan Bushnell musste 700 000 Dollar<br />

an Magnavox bezahlen. Eine Investition, die sich<br />

auszahlte. 1975 brachte Atari auch Heim-Konsolen<br />

zum Anschluss an den Fernseher heraus und endlose<br />

„Pong“-Matches wurden nun auch vom Sofa<br />

aus gespielt. Atari wuchs zu einem bedeutenden<br />

Die Autoren dieser Ausgabe<br />

Holger Förster<br />

Heiko Scharffenberg<br />

Mit seiner simplen Spielidee faszinierte „Pong“ die Spielefans der 70er Jahre.<br />

Seite 3<br />

Seite 9, 10, 14, 16,<br />

21, 22, 27<br />

Spieleunternehmen heran. Anfang der 80er Jahre<br />

verlagerte Atari sein Geschäftsfeld von Videospielkonsolen<br />

zu Heimcomputern. Der Atari ST rang<br />

Ende der 80er Jahre mit dem Commodore 64 um<br />

die Gunst der Computeranwender. Doch wie von<br />

Commodore sank auch der Stern von Atari mit dem<br />

Aufkommen der Personal Computer. Ab 1996 wurde<br />

das Unternehmen mehrfach übernommen und<br />

dann abgewickelt. Der Name Atari blieb nur noch<br />

als Marke des Spielekonzerns Hasbro übrig.<br />

Der Erfinder des Spiels Ralph H. Baer bekam 1972<br />

die höchste US-Auszeichnung <strong>für</strong> Technik, die<br />

„National Medal of Technology“.<br />

Stefan Törmer<br />

Anina Trautermann<br />

Kirsten Wohlfahrt<br />

Seite 8<br />

Seite 18, 24<br />

Seite 20<br />

Querbeet<br />

27


www.dataport.de<br />

28

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!