Schlossfestspiel-Magazin 2017 - Die Physiker
Das Magazin zu den Schlossfestspielen im Wasserschloss Hagenwil. Mit Hintergrund-Infos, Ergänzungen zum Stück und vielen Fotos. Das Magazin ist im Ticketpreis inbegriffen.
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IM WERT VON CHF 5.–<br />
<strong>Die</strong> <strong>Schlossfestspiel</strong>e Hagenwil wünschen Ihnen von<br />
ganzem Herzen viel Freude mit dem Festspiel-<strong>Magazin</strong><br />
präsentiert:<br />
MAGAZIN <strong>2017</strong><br />
Ab 9.<br />
AUGUST<br />
<strong>2017</strong><br />
<strong>Die</strong> Welt ist ein<br />
Irrenhaus!<br />
Was einmal gedacht<br />
wurde, kann nicht<br />
mehr zurückgenommen<br />
werden.<br />
Der Inhalt der<br />
Physik geht die<br />
<strong>Physiker</strong> an, die<br />
Auswirkung alle<br />
Menschen.
IN ALLEN PHASEN<br />
FÜR IHRE FAMILIE DA.<br />
Mit Kindern kann es ganz schön turbulent zu und her gehen.<br />
Da braucht es verlässliche Partner. Gerne begleiten wir Sie<br />
mit starken, einzigartigen Angeboten durch Ihre Familienzeit.<br />
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<strong>Die</strong>se Inszenierung widmet<br />
Florian Rexer liebevoll<br />
dem <strong>Physiker</strong><br />
Prof. Dr. Karl-Heinz Rieder<br />
(1942–<strong>2017</strong>).<br />
Für die Inspiration und<br />
den kleinen Einblick in eine<br />
besondere Welt.<br />
<strong>Die</strong> der Wissenschaft.<br />
3
Vorwort<br />
Sehr geehrte Besucherin,<br />
sehr geehrter Besucher,<br />
die <strong>Schlossfestspiel</strong>e Hagenwil sind längst<br />
eine Institution geworden, die mit ihren Theaterproduktionen<br />
für Erwachsene und Kinder unser<br />
kulturelles Leben im Thurgauer Sommer bereichern.<br />
Wenn in diesem Jahr zum ersten Mal ein<br />
Schweizer Klassiker auf dem Spielplan steht, hat<br />
diese Premiere in mehrfacher Hinsicht besondere<br />
Bedeutung.<br />
Dürrenmatt zählt zu den wenigen Autoren,<br />
die unsere heimische Literatur geprägt haben und<br />
zugleich international Erfolge feiern konnten. In<br />
der Heimat verankert und zugleich offen für die<br />
Welt sein, das ist ein Gedanke, den wir auch im<br />
Thurgau mit Überzeugung leben.<br />
Wir achten auf unsere ureigenen Werte,<br />
lieben unsere heimische Umgebung und freuen<br />
uns über die Besucherinnen und Besucher, die<br />
diese Schönheit mit uns teilen wollen. Genauso<br />
verhält es sich im Kulturleben: In der historischen<br />
Kulisse im Wasserschloss Hagenwil wird Kunst für<br />
die Thurgauer und ihre Nachbarn in der gesamten<br />
Ostschweiz gemacht.<br />
Als kantonaler Patronatsgeber freut<br />
mich dieser Beweis, wie ein attraktives kulturelles<br />
Angebot in der Region erfolgreich etabliert werden<br />
und über die Thurgauer Grenzen hinweg wirken<br />
kann. Genauso sehr freue ich mich jetzt gemeinsam<br />
mit Ihnen und allen Beteiligten auf die<br />
Spielzeit <strong>2017</strong> im romantischen Wasserschloss<br />
Hagenwil. Viel Spass, Erbauung und Freude!<br />
Jakob Stark, Regierungsrat<br />
Patronat <strong>Schlossfestspiel</strong>e Hagenwil<br />
4
«<strong>Die</strong> <strong>Physiker</strong>» –<br />
«Was wir brauchen, sind<br />
ein paar verrückte Leute;<br />
seht euch an, wohin uns<br />
die Normalen gebracht<br />
haben.»<br />
(George Bernard Shaw)<br />
Guten Abend, hochverehrtes Publikum,<br />
liebe Freunde der <strong>Schlossfestspiel</strong>e Hagenwil!<br />
Es ist wieder so weit! Unsere tolle Truppe<br />
um Regisseur Florian Rexer ist bereit für einen<br />
spannenden, unterhaltsamen Theaterabend.<br />
Hier, in dieser einmaligen und herrlichen Umgebung<br />
und Ambiance des traumhaft schönen<br />
Wasserschlosses Hagenwil!<br />
Es ist jedes Jahr wieder eine neue Herausforderung,<br />
in diesem eindrücklichen Rahmen,<br />
mit unseren verhältnismässig doch bescheidenen<br />
Mitteln, aber mit begeisterten und hoch motivierten<br />
Künstlern im Rücken, ein wirklich spezielles<br />
Ereignis zu schaffen, dass so nur hier passieren<br />
kann, in diesem idyllischen Schlosshof. <strong>Die</strong> vorhandenen<br />
Gegebenheiten sind es denn auch, die<br />
bei der Stückwahl nicht zuletzt eine wichtige Rolle<br />
spielen. Dass wir dieses Jahr dieses grossartige<br />
Stück von Friedrich Dürrenmatt gewählt haben,<br />
freut mich ganz besonders. Einerseits war es mir<br />
ein Anliegen, nach den letztjährigen Produktionen<br />
«endlich» auch einmal einen Schweizer Autor zu<br />
berücksichtigen, und anderseits passen gerade<br />
diese drei vermeintlich verrückten Hauptfiguren<br />
in den «<strong>Physiker</strong>n» hervorragend in unsere heutige<br />
Zeit und Welt. Hamlet sagt zwar: «<strong>Die</strong> Zeit ist<br />
aus dem Leim», aber ich halte mich hier gerne an<br />
die oft verwendete Form: «<strong>Die</strong> Welt ist aus den<br />
Fugen». – So lässt sich das Zitat von G. B. Shaw,<br />
das ich an den Anfang gestellt habe, ohne Weiteres<br />
hochaktuell umdrehen: «Was wir brauchen, sind<br />
ein paar normale Leute; seht euch an, wohin uns<br />
die Verrückten gebracht haben». –<br />
Ich danke Ihnen, dass Sie sich einmal mehr<br />
auf unsere heutige Theaterreise mitnehmen lassen,<br />
und wünsche Ihnen einen wahrhaft verrückten und<br />
irren Abend bei uns!<br />
Herzlich<br />
Ihr Walter Andreas Müller<br />
Künstlerisches Patronat,<br />
<strong>Schlossfestspiel</strong>e Hagenwil<br />
5
Handlung<br />
KOMÖDIE VON<br />
FRIEDRICH DÜRRENMATT<br />
REGIE: Florian Rexer<br />
1<br />
Ich gehe nicht von einer<br />
These, sondern von einer<br />
Geschichte aus.<br />
21 Punkte zu den «<strong>Physiker</strong>n», Friedrich Dürrenmatt<br />
6<br />
Alle Text-Statements im Programmheft stammen aus dem Thesenpapier von<br />
Friedrich Dürrenmatt «21 Punkte zu den ‹<strong>Physiker</strong>n›»
<strong>Die</strong> Welt ist ein Irrenhaus! Ach, das wussten Sie schon? Dann wird es<br />
Sie bestimmt nicht wundern, wenn der Wahnsinn ab 9. August <strong>2017</strong> im Wasserschloss<br />
Hagenwil einzieht. Einstein und Newton – oder zwei Patienten, die sich<br />
dafür halten – ringen mit dem Wissenschaftler Johann Wilhelm Möbius in den<br />
Räumen eines exklusiven Sanatoriums um die Weltformel.<br />
Eine irre Erfindung Möbius denkt, er könnte seine geniale<br />
Entdeckung in der Irrenanstalt vor dem Missbrauch fremder<br />
Mächte schützen. Seit vielen Jahren gibt er sich deshalb<br />
bereits als wahnsinniger Patient aus, dem angeblich in regelmässigen<br />
Abständen König Salomo erscheint.<br />
Eine irre Mordserie Gemeinsam mit seinen Mitpatienten<br />
«Einstein» und «Newton» lebt er in der Obhut von Fräulein<br />
Dr. h.c. Dr. med. Mathilde von Zahnd. Auf ihrem Gebiet eine<br />
absolute Koryphäe! Doch das verehrte Publikum wird bald<br />
schon den Verdacht nicht los, dass auch kompetente Fachkräfte<br />
in bedenkliche Geisteszustände geraten können.<br />
<strong>Die</strong>se Meinung teilt auch Kriminalinspektor Voss, der gleich<br />
dreimal in die Klinik gerufen wird. Eine Krankenschwester<br />
nach der anderen wird das Opfer des Patientenwahns.<br />
Fräulein von Zahnd führt dies auf die radioaktive Strahlung<br />
zurück, der ihre Patienten mit Ausnahme von Möbius ausgesetzt<br />
waren. <strong>Die</strong> Auswirkungen des Atomzeitalters scheinen<br />
auch in der behüteten Welt des Sanatoriums fatale Folgen<br />
zu haben.<br />
Eine irre Wendung Doch das Schicksal nimmt eine überraschende<br />
Wendung: Plötzlich enttarnt sich «Newton» als<br />
Spion im Auftrag eines westlichen Geheimdienstes, der grosses<br />
Interesse an der Weltformel von Möbius hat. «Einstein»<br />
steht ihm in nichts nach und stellt sich als Vertreter eines<br />
östlichen Geheimdienstes vor. Was nun? Erleben wir ein<br />
welthistorisches Ereignis hier im Wasserschloss Hagenwil?<br />
Zunächst sieht es so aus, als könne Möbius die feindlichen<br />
Agenten dank geschickter Diplomatie auf seine Seite ziehen.<br />
Bis Fräulein von Zahnd auf den Plan tritt: Ist sie tatsächlich<br />
die Auserwählte des wahren König Salomo? Wird sie die<br />
Weltherrschaft erobern? Oder haben wir es am Ende wieder<br />
mit alternativen Fakten zu tun? Wir wollen nicht atomkernspalterisch<br />
sein: Verehrte Zuschauerinnen und Zuschauer,<br />
lassen Sie sich überraschen, ob nach der Premiere von<br />
«<strong>Die</strong> <strong>Physiker</strong>» noch ein Stein auf dem anderen im Schlosshof<br />
steht.<br />
Ein irrer Erfolg Mit der Tragikomödie «<strong>Die</strong> <strong>Physiker</strong>»,<br />
die 1962 in Zürich Premiere hatte, erobert erstmals ein<br />
Schweizer Theaterstück die Bühne der <strong>Schlossfestspiel</strong>e.<br />
Der Welterfolg des Dramatikers Friedrich Dürrenmatt<br />
(1921–1990) dient dem Ensemble um Regisseur Florian<br />
Rexer als Vorlage für seine eigene Interpretation des Stücks.<br />
Ab 9. August <strong>2017</strong> wird es damit für wahnsinnig<br />
komische Momente auf der Schlossbühne sorgen.<br />
Was Anfang der Sechzigerjahre die Menschen erstmals<br />
beschäftigte, hat auch heute noch nichts von seiner Brisanz<br />
eingebüsst. Standen sich damals die Weltmächte im Kalten<br />
Krieg gegenüber, sind die Machtansprüche in unserer Welt<br />
heute vielfältiger geworden. Als hätte es Dürrenmatt vorausgeahnt,<br />
spielen sich auch in unserem Inszenierungsjahr <strong>2017</strong><br />
absurde und bühnenreife Konflikte zwischen machtversessenen<br />
Staatenlenkern ab. Regisseur Florian Rexer, der sowieso<br />
um originelle Einfälle nie verlegen ist, hat viel Inspiration im<br />
Tagesgeschehen erfahren. Das meiste musste er allerdings<br />
wieder verwerfen – so viel Wahnsinn glaubt einem ja kein<br />
Publikum.<br />
Eine irre Entwicklung «Denken wird in Zukunft immer<br />
gefährlicher», erkannte Friedrich Dürrenmatt bereits 1956<br />
in einer Rezension für die Zeitung «<strong>Die</strong> Weltwoche». Seine<br />
Frage, ob die Forschung sich innerhalb des Machbaren Grenzen<br />
setzen müsse oder nicht, lässt sich bis heute noch nicht<br />
eindeutig beantworten. Viele Errungenschaften der Wissenschaften<br />
und der Technologie beschäftigen uns zunehmend<br />
mit ihren Auswirkungen auf Mensch, Gesellschaft und Umwelt.<br />
Während es Dürrenmatt noch um den Missbrauch von<br />
Erfindungen ging, wirkt sich in unseren Tagen oftmals schon<br />
allein der Gebrauch ungünstig aus.<br />
Ob der ganz normale Wahnsinn noch aufzuhalten ist, werden<br />
die Premierengäste von «<strong>Die</strong> <strong>Physiker</strong>» bei den <strong>Schlossfestspiel</strong>en<br />
Hagenwil <strong>2017</strong> live erleben. Alle Mitwirkenden vor<br />
und hinter der Bühne hoffen auf jeden Fall schon einmal auf<br />
einen irrsinnigen Schlussapplaus.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Physiker</strong>: AUFFÜHRUNGSRECHTE DIOGENES VERLAG AG ZÜRICH<br />
7
10.<br />
Eine solche Geschichte<br />
ist zwar grotesk,<br />
aber nicht absurd.<br />
21 Punkte zu den «<strong>Physiker</strong>n», Friedrich Dürrenmatt<br />
8
9
DARSTELLER/-INNEN<br />
Bigna Körner –<br />
Irrenärztin, Fräulein<br />
Doktor Mathilde<br />
von Zahnd<br />
Herbert Fischer –<br />
Patient Herbert<br />
Georg Beutler,<br />
genannt «Newton»<br />
Nach ihrer Schauspielausbildung bei Schauspiel<br />
München führte der Weg von Bigna Körner direkt<br />
ans Metropol-Theater München. Gleichzeitig machte<br />
sie auch erste Erfahrungen vor der Kamera. In Basel<br />
wurde Bigna Körner festes Ensemblemitglied der<br />
Theatercompany. Sie wirkte zudem in mehreren Filmen<br />
im In- und Ausland mit. Dazu gehören «Verdacht»,<br />
«Mord hinterm Vorhang», «Der Capelli Code» mit Iris<br />
Berben und Klaus Maria Brandauer, Serien wie «Das<br />
Bloghaus», «<strong>Die</strong> Wache» ... sowie ihr neuster Schweizer<br />
Film «Zwiespalt», der im Herbst <strong>2017</strong> ausgestrahlt wird.<br />
Neben ihrer Tätigkeit als Film- und Theaterschauspielerin<br />
arbeitet sie auch als Regisseurin und Theaterpädagogin.<br />
Seit Sommer 2011 zählt Bigna zu der Truppe der<br />
<strong>Schlossfestspiel</strong>e Hagenwil. Sie freut sich darauf, auch<br />
in diesem Sommer wieder Festspielluft zu schnuppern.<br />
Seine Bühnenkarriere führte Herbert Fischer<br />
zu den ganz Grossen des Theaters: Am Schauspielhaus<br />
Bochum arbeitete er zwischen 1971 und 1979 unter der<br />
Ägide von Peter Zadek. Es folgten weitere Zusammenarbeiten<br />
mit Augusto Fernandes, mit dem US-amerikanischen<br />
Regisseur und Theaterlehrer Lee Strasberg und<br />
erneut mit Peter Zadek. Gemeinsam mit Augusto<br />
Fernandes und Lew Bogdan gehörte Fischer zu den<br />
Mitbegründern des Institut Européen de l’Acteur<br />
in Nancy, das sich der Fortbildung professioneller<br />
Schauspieler widmet. Seit 1981 wirkt er in Berlin als<br />
Theaterpädagoge, Regisseur und Schauspieler. Seine<br />
Workshops und Regiearbeiten führten ihn nach Berlin,<br />
Paris, Zürich und Frankfurt/Main sowie nach Kamerun<br />
und Brasilien. Neben seinem aktuellen Lehrauftrag an<br />
der Neuen Münchner Schauspielschule feiert er seine<br />
Premiere bei den <strong>Schlossfestspiel</strong>en Hagenwil.<br />
Jan Opderbeck –<br />
Patient Johann<br />
Wilhelm Möbius<br />
Mischa Löwenberg –<br />
Patient Ernst<br />
Heinrich Ernesti,<br />
genannt «Einstein»<br />
Er ist dem Publikum der <strong>Schlossfestspiel</strong>e<br />
Hagenwil schon in vielen Rollen begegnet. 2011 gab er<br />
sein Debüt als Florindo in «<strong>Die</strong>ner zweier Herren».<br />
Im vergangenen Jahr gab er den Postmeister Iwan<br />
Kusmitsch Schpekin in «Der Revisor» von Gogol.<br />
1980 auf Sylt geboren, ging Jan Opderbeck nach dem<br />
Schauspielstudium in Wiesbaden nach München ans<br />
Kindertheater. Es folgten Engagements in Berlin am<br />
Hebbel-Theater und an der Tribüne. Er spielte zahlreiche<br />
klassische Werke und Kinderstücke bei den<br />
Burgfestspielen Mayen, am Stadttheater Klagenfurt<br />
und beim Tourneetheater Landgraf. Zudem arbeitete<br />
er schon fürs Fernsehen und stand mit Hannelore<br />
Elsner in der Serie «<strong>Die</strong> Kommissarin» vor der Kamera.<br />
Zusammen mit Florian Rexer entwickelt er seit einigen<br />
Jahren als Autor, Co-Regisseur und Spielleiter die<br />
Dinnerevents.<br />
Nach seiner Schauspielausbildung an der<br />
Schauspielschule Zürich kehrte Mischa seiner Heimat<br />
zunächst den Rücken und zog nach Köln, wo er direkt<br />
ein Engagement in Frank Wedekinds «Frühlingserwachen»<br />
als Moritz Stiefel bekam. Es folgten Engagements<br />
an verschiedenen deutschen Bühnen u. a.<br />
als Gavin Clancy in Neil Simons «Rose & Walsh».<br />
Als Tommy feierte auf der Naturbühne Blauer See in<br />
Ratingen Pippi Langstrumpfs Geburtstag. Während<br />
er 2013/2014 noch zwischen Deutschland und der<br />
Schweiz pendelte, ist er seit Juni 2015 wieder in die<br />
Schweiz zurückgekehrt. Hier widmet er sich vermehrt<br />
dem Kindertheater, u. a. beim Märchentheater Fidibus<br />
oder bei den Flusspiraten in Basel. Heute ist Mischa<br />
in der ganzen Schweiz und in Deutschland als freier<br />
Schauspieler unterwegs.<br />
10
Hans Rudolf Spühler –<br />
Kriminalinspektor<br />
Richard Voss<br />
Doris Haudenschild –<br />
Oberschwester<br />
Marta Boll<br />
Gemeinsam mit Walter Andreas Müller absolvierte<br />
Hans Rudolf Spühler von 1967 bis 1970 die<br />
Schauspielausbildung an der Theaterakademie in Zürich.<br />
In den Anfängerjahren war er Mitglied am Stadttheater<br />
Trier. Es folgten Engagements am Theater an der Winkelwiese<br />
Zürich, am Stadttheater Bern und am Basler<br />
Theater. Ab 1981 leistete er Aufbauarbeit an einer der<br />
ersten freien Truppen in der Schweiz (Rote Fabrik). Ab<br />
1988 war er 12 Jahre lang Ensemblemitglied am LTT in<br />
Tübingen, von 2001 bis 2012 festes Schauspielmitglied<br />
am Theater St.Gallen. Während dieser Zeit arbeitete er<br />
mit Florian Rexer zusammen. An den <strong>Schlossfestspiel</strong>en<br />
2012 war er erstmals in der Rolle des Béralde auf der<br />
Bühne zu sehen, es folgte die Hauptrolle des Dorfrichters<br />
Adam im «Zerbrochen Krug» und der Richter Fjodor<br />
Fjodorowitsch Bobtschinski in «Der Revisor». <strong>Die</strong>ses<br />
Jahr ist er als Kriminalinspektor Voss mit von der Partie.<br />
<strong>Die</strong> Grande Dame der Bühne gehört zu den<br />
Publikumslieblingen in Hagenwil: Doris Haudenschild<br />
spielte nach ihrer Gesangsausbildung in ersten kleinen<br />
Rollen am Theater St. Gallen. Das Festengagement,<br />
das sie über 30 Jahre innehatte, brachte Rollen wie<br />
Papagena («Zauberflöte»), Carolina («<strong>Die</strong> heimliche<br />
Ehe» von Cimarosa) und vieles mehr. Auch eröffnete<br />
sie das Neue Theater am Stadtgarten in Winterthur in<br />
der Titelrolle von Nico Dostals Operette «Clivia». Auch<br />
in Musicals konnte sie in vielen Rollen Vielseitigkeit<br />
beweisen, u. a. in «Grease», «Anatevka», «Chicago»,<br />
«West Side Story» etc. Bei den <strong>Schlossfestspiel</strong>en<br />
Hagenwil wirkt Doris Haudenschild von Beginn an<br />
mit – auf der Bühne wie auch als gute Fee im Hintergrund.<br />
Zuletzt spielte sie 2016 die Krankenhausleiterin<br />
in «Der Revisor».<br />
Rahel Roy –<br />
Krankenschwester<br />
Monika Stettler und<br />
Lina Rose, Ehefrau von<br />
Missionar Rose<br />
Hanspeter Körner –<br />
Missionar Oskar Rose<br />
<strong>Die</strong> Schauspielerin begann ihre Karriere mit<br />
4 Jahren beim Ballettunterricht. Über den Tanz wurde<br />
ihre Leidenschaft zur Bühne geweckt. Menschen zum<br />
Lachen zu bringen, wurde ihr grösster Traum. Nach<br />
ihrem DMS-Abschluss ging’s direkt an die Schauspielschule<br />
Efas in Zürich, welche sie 2003 abgeschlossen<br />
hat. Sie spielte unter anderem die Titania<br />
in «Der Sommernachtstraum» und das Evchen im<br />
«Zerbrochne Krug». Seit 2009 gehört sie zum Ensemble<br />
des Märchentourneetheaters Fidibus und ist seit<br />
2015 auch für die Regie zuständig. Als Emma Himmel<br />
wirbelt sie seit 2011 mit der Komiker-Gruppe United<br />
Nonsense durch die Schweiz. Bei den <strong>Schlossfestspiel</strong>en<br />
Hagenwil spielt Rahel seit 2013 in verschiedenen Produktionen<br />
und übernimmt zusammen mit Florian Rexer<br />
die Regie im Kinderstück. In diesem Jahr wirkt sie auch<br />
wieder einmal auf der Bühne aktiv mit.<br />
Als Ehemann der Schauspielerin Bigna Körner<br />
ist er stets gefordert. Deshalb hätte er es sich auch<br />
nicht träumen lassen, diesen Sommer mit seiner<br />
ganzen Familie auf den <strong>Schlossfestspiel</strong>brettern zu<br />
verbringen. Hanspeter Körner studierte in Genf am<br />
Institut Universitaire de Hautes Etudes Internationales,<br />
HEI. Anschliessend arbeitete er in München, Basel,<br />
Winterthur und St.Gallen. Heute lebt er als<br />
selbständiger Coach und Managementberater von<br />
KMUs mit seiner Familie in Wil. Hanspeter ist vielseitig<br />
interessiert, liebt Theater, Musik und Literatur.<br />
11
Form folgt Faszination.<br />
Der neue Arteon.<br />
*<br />
Der neue Arteon wur de vor al lem nach ei nem Mass stab ge baut: Fas zi na tion. Ent stan den ist ei ne völ lig neue Form<br />
von Volkswagen. Sie er ken nen dies zum Bei spiel an sei ner dynamischen Li nien füh rung. Oder an der kon se quen ten<br />
Be schleu ni gung Ih res Herz schlags, wenn Sie die<br />
ke Pow er maschi<br />
ne mit 4MOTION Mo tor se hen, hö ren, füh len.<br />
*<br />
Be rech nungs bei -Gang DSG, Ener gie ver - Emis si<br />
(Durch schnitt al ler ver kauf ten Neu wa gie Be reit st., Ener gie ef fi zienz- Ka te go rie: C.<br />
Re gu lä züg lich VW Prä säch lich zu be zah len gebil<br />
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DARSTELLER/-INNEN<br />
Paula Körner –<br />
Tochter vom<br />
Missionarenehepaar<br />
Rose<br />
Laurin Körner –<br />
Sohn vom<br />
Missionarenehepaar<br />
Rose<br />
Mit 12 Jahren hat sie schon einiges<br />
in der Theaterwelt gesehen. Bereits als Baby war sie mit<br />
Mami Bigna am Filmset und wurde in den Drehpausen<br />
gestillt. So erhielt sie den Schauspielvirus schon aus der<br />
Muttermilch. Seit der 3. Klasse besucht Paula die<br />
Kinderbühne Wil und liebt es, auf der Bühne zu stehen.<br />
Vor zwei Jahren nahm sie mit ihrer Klasse an den<br />
Ostschweizer Theatertagen in der Lokremise St. Gallen<br />
teil und ihr Projekt gehörte zu den Siegerprojekten.<br />
Für sie ist es eine riesige Freude mit ihrer ganzen<br />
Familie auf der Bühne der <strong>Schlossfestspiel</strong>e zu stehen.<br />
Dass bei Laurin immer etwas laufen muss, hat<br />
man schon früh gemerkt. Nach jeder Probe, bei der<br />
Mami Bigna ihn mitnahm, spielte er die Szenen der<br />
Schauspielprofis zu Hause nach. Da waren natürlich<br />
auch Situationen dabei, die nicht für einen 4-Jährigen<br />
gemacht waren, und man musste ihm klarmachen,<br />
dass er dies nicht im Kindergarten nachspielen darf.<br />
Laurin ist sehr musikalisch, spielt Klavier, Cajon und<br />
seit Neustem auch Trompete. Er ist 10 Jahre alt und<br />
besucht nach den Sommerferien die 5. Klasse in Wil.<br />
Simon Schroff –<br />
Polizist und<br />
Oberpfleger Blocher<br />
HANNEKE ALEFSEN –<br />
Schwester Veronika<br />
Erste Theatererfahrung sammelte Simon<br />
im Theater St. Gallen, als Statist in Oper, Operette,<br />
Musical und Sprechtheater. Von dort holte ihn Florian<br />
Rexer in sein Ensemble für die Dinnerevents. Seine<br />
Rolle als Ordnungshüter, die er auch <strong>2017</strong> im Stück<br />
«<strong>Die</strong> <strong>Physiker</strong>» spielen wird, beherrscht Simon Schroff<br />
mittlerweile perfekt: Bereits 2012 war er der Büttel im<br />
«Zerbrochnen Krug» und 2016 sorgte er als trinkfester<br />
russischer Soldat im Stück «Der Revisor» für Recht<br />
und Ordnung auf der Bühne. Wenn er nicht gerade<br />
Theater spielt, arbeitet Simon Schroff im Detailhandel<br />
und lernt für seine Erwachsenenmatura.<br />
<strong>Die</strong> Schülerin an der Kantonsschule in<br />
Romanshorn wurde 1998 in Münsterlingen geboren.<br />
Sie nimmt seit 2014 Gesangsunterricht und trat<br />
zunächst im Kinderchor, später in einer Kindertheatergruppe<br />
auf. Es folgten zwei Musicalprojekte mit einem<br />
gemischten Chor, wobei sie Florian Rexer kennenlernte.<br />
Seit 2014 spielt Hanneke bei den <strong>Schlossfestspiel</strong>en<br />
Hagenwil mit und ist bereits bei verschiedenen<br />
Dinnerevents in mehreren Rollen aufgetreten.<br />
13
Autor<br />
Friedrich Dürrenmatt<br />
Am 21. Februar 1962 konnte Friedrich Dürrenmatt<br />
(1921–1990) mit seinem Stück «<strong>Die</strong> <strong>Physiker</strong>» eine<br />
stürmisch umjubelte Uraufführung feiern. Während sich das<br />
Publikum von der Groteske über drei <strong>Physiker</strong> in der Irrenanstalt<br />
begeistern liess, entwickelte sich rund 8 000 Kilometer<br />
weiter westlich das Vorspiel zur Kubakrise. <strong>Die</strong> Sowjetunion<br />
und die USA standen sich in der Karibik mit ihrem Waffenarsenal<br />
gegenüber. Gegen Ende des Jahres sollte die Welt<br />
nur um Haaresbreite an einem Atomkrieg vorbeischrammen.<br />
Genau das jedoch war der Grund für Dürrenmatts<br />
Erfolg: <strong>Die</strong> Angst vor der Atombombe beschäftigte seit 1945<br />
mehr und mehr die Menschen. Und die Frage: Wie kann man<br />
wissenschaftliche Entdeckungen vor dem Missbrauch der<br />
Weltmächte schützen? Der Schweizer Autor hatte als einer<br />
der ersten das brisante Thema der nuklearen Bedrohung<br />
künstlerisch-literarisch aufgegriffen.<br />
Das Atomzeitalter als Groteske Beeinflusst von Bertolt<br />
Brechts «Das Lebens des Galilei» von 1939, liess Dürrenmatt<br />
bereits 1949 in seinem Einakter «Der Erfinder» einen verrückten<br />
Professor auftreten. <strong>Die</strong>ser hatte eine Miniaturbombe<br />
entwickelt, die «heller als tausend Sonnen» strahlen und<br />
die Menschheit vernichten konnte. Doch die Rettung nahte:<br />
Eine Dame entschärfte das Ungetüm in ihrem Dekolleté.<br />
Dreizehn Jahre später war es wiederum eine<br />
Dame, die es dann allerdings erst so richtig krachen liess:<br />
die Anstaltsleiterin von Zahnd im Stück «<strong>Die</strong> <strong>Physiker</strong>». In<br />
der Uraufführung gespielt von der Theaterlegende Therese<br />
Giehse, hatte Dürrenmatt die erst als Mann angelegte Rolle<br />
schliesslich einer Frau zugedacht. In einem Interview erklärte<br />
er dazu: «Zuerst hatte ich einen Irrenarzt konzipiert. Dann<br />
begriff ich, dass der streng logischen Welt der drei <strong>Physiker</strong><br />
nur eine verrückte Frau gegenüberstehen kann. Wie ein<br />
verrückter Gott, der sein Universum gestaltet.»<br />
Nun haben sich im Referendum vom Mai <strong>2017</strong><br />
die Schweizer Bürgerinnen und Bürger für den endgültigen<br />
Ausstieg aus der Atomenergie ausgesprochen. Doch<br />
Dürrenmatt bleibt aktueller denn je, denn Atomkerne<br />
faszinieren die Wissenschaft und vor allem die Mächtigen<br />
wohl auch in Zukunft.<br />
16.<br />
Der Inhalt der Physik geht<br />
die <strong>Physiker</strong> an, die Auswirkung<br />
alle Menschen.<br />
21 Punkte zu den «<strong>Physiker</strong>n», Friedrich Dürrenmatt<br />
14
Natürlich aus<br />
dem Eichenfass.<br />
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17.<br />
Was alle angeht,<br />
können nur alle<br />
lösen.<br />
21 Punkte zu den «<strong>Physiker</strong>n»,<br />
Friedrich Dürrenmatt<br />
Forschergeist im Thurgau<br />
Seit 1901 wird jährlich in Stockholm der<br />
Nobelpreis vergeben. Eine Auszeichnung,<br />
die laut ihrem Stifter Alfred Nobel jene<br />
erhalten sollten, die der Menschheit durch<br />
ihre Arbeit den grösstmöglichen Nutzen<br />
stiften. Mit Walter Rudolf Hess und<br />
Leopold Ružička erhielten in der Vergangenheit<br />
auch zwei Forschergrössen im<br />
Thurgau die begehrten Preise.<br />
Walter Rudolf Hess (1881–1973) stammt aus Frauenfeld.<br />
Für seine «Entdeckung der funktionalen Organisation<br />
des Zwischenhirns für die Koordination der Tätigkeit<br />
von inneren Organen» erhielt er 1949 zusammen<br />
mit dem Portugiesen Egas Moniz den Nobelpreis für<br />
Medizin und Physiologie.<br />
16<br />
Leopold Ružička (1887–1976) war Chemiker und lebte<br />
in Mammern. Der gebürtige Kroate wurde 1939 für<br />
seine Arbeiten über Polymethylene und höhere Terpenverbindungen<br />
an der ETH Zürich mit dem Nobelpreis<br />
für Chemie ausgezeichnet.
WASSERSCHLOSS<br />
Wo Kunst und Literatur<br />
zusammentreffen<br />
Ob zu den zahlreichen Gästen, die das Wasserschloss Hagenwil<br />
schon besucht haben, auch Friedrich Dürrenmatt zählte?<br />
Wer weiss.<br />
Nicht weit davon hat er nachweislich Station<br />
gemacht. Als Gast der legendären Erker-Treffen wirkte<br />
er jedenfalls auch in St. Gallen. Was viele, die hinter die<br />
historischen Mauern im Wasserschloss Hagenwil blicken,<br />
nicht wissen: Auch hier tagten die Gäste der Erker-Galerie<br />
zwischen 1972 und 1987.<br />
<strong>Die</strong> Galerie-Gründer Franz Larese und Jürg Janett<br />
gaben schon in den 60er-Jahren den Anstoss zu ihren künstlerischen<br />
Gipfeltreffen. Seit 1972 kamen insgesamt viermal<br />
international bekannte, zeitgenössische Künstler, Autoren<br />
und Philosophen zu einem dreitägigen Happening auch in<br />
Hagenwil zusammen. Im Wasserschloss wurde diskutiert,<br />
gefeiert und kreativ gearbeitet.<br />
Erker-Treffen in Hagenwil In einem festlichen Rahmen<br />
veranstaltete man neben dem intensiven Gedankenaustausch<br />
eine Ausstellung mit Vernissage sowie verschiedene Lesungen.<br />
Aus den Texten der Autoren und den Grafiken<br />
der bildenden Künstler entstand eine Reihe einzigartiger<br />
Lithografien, die heute noch sowohl im Nachlass der<br />
Erker-Galerie als auch im Wasserschloss Hagenwil zu bewundern<br />
sind. <strong>Die</strong> Namen der Teilnehmenden lesen sich wie<br />
ein «Who’s who» des 20. Jahrhunderts: Max Frisch, Martin<br />
Heidegger, Halldór Laxness, Ezra Pound, Max Bill sowie<br />
Alexander und Margarete Mitscherlich nahmen neben<br />
anderen an den Erker-Treffen teil.<br />
Und natürlich auch Friedrich Dürrenmatt.<br />
Gemeinsam mit Eugène Ionesco erarbeitete er anlässlich<br />
der Erker-Treffen Kunstwerke, die im vergangenen Jahr<br />
im Centre Dürrenmatt Neuchâtel ausgestellt wurden. So<br />
gesehen bietet das Wasserschloss Hagenwil als Teil der<br />
Erker-Treffen genau die richtige Bühne, um Friedrich<br />
Dürrenmatt und sein Stück «<strong>Die</strong> <strong>Physiker</strong>» einmal wieder<br />
in der Ostschweiz zu Gast zu haben.<br />
18
Ein gutes Bier braucht Zeit. Deshalb nehmen wir uns beim Brauen<br />
besonders viel davon. Und das seit bald 240 Jahren. Damit Sie jeden<br />
Schluck geniessen können.<br />
Wir nehmen uns Zeit für unser Bier.
Von der Bühne in die UN<br />
«Was einmal gedacht wurde, kann nicht mehr<br />
zurückgenommen werden.»<br />
<strong>Die</strong>ser Satz aus Dürrenmatts Stück «<strong>Die</strong> <strong>Physiker</strong>» hat<br />
Weltgeschichte geschrieben. Er schaffte es 1977 bis in die<br />
Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York.<br />
US-Präsident Jimmy Carter zitierte aus der Tragikomödie<br />
vor den politisch hoch dekorierten Vertretern der Weltgemeinschaft,<br />
als er sich am 4. Oktober 1977 für die Notwendigkeit<br />
aussprach, Atomwaffen weltweit zu kontrollieren. Zu<br />
diesem Zweck hatte er sich für ein zweites SALT-Abkommen<br />
zwischen den Staaten ausgesprochen und begründete dies<br />
mit dem ersten Atombombenabwurf:<br />
«We have learned in Durrenmatt’s chilling<br />
words that what has once been thought, can<br />
never be un-thought.»<br />
Zwei Jahre später wurde das Abrüstungsabkommen von der<br />
Sowjetunion und den USA unterzeichnet.<br />
20
Oktoberfest im AMRIVILLE<br />
Samstag, 16. September<br />
von 10 bis 22 Uhr<br />
Angebote, Events, Wettbewerbe?<br />
Bleiben Sie informiert – abonnieren Sie unseren<br />
Newsletter oder besuchen Sie uns auf Facebook.<br />
Mo bis Mi<br />
Do und Fr<br />
Samstag<br />
9 bis 19 Uhr<br />
9 bis 20 Uhr<br />
8 bis 17 Uhr<br />
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im gespräch<br />
Interview:<br />
Thomas Gmünder,<br />
Leiter Marketing bei der<br />
Thurgauer Kantonalbank<br />
«Heimisch oder<br />
besser Heimat,<br />
das ist für uns der<br />
Kanton Thurgau.»<br />
Welchen Stellenwert haben Kunst und Kultur im<br />
Thurgau für Ihr Unternehmen?<br />
Kunst und Kultur machen unseren Kanton lebendig. <strong>Die</strong> Thurgauer<br />
Kantonalbank ermöglicht mit ihrem Sponsoring-Engagement<br />
zahlreiche Produktionen und Veranstaltungen im Thurgau<br />
und leistet so einen wertvollen Beitrag zum gesellschaftlichen<br />
Leben. Besonders am Herzen liegt uns dabei die Nachwuchsförderung<br />
in allen Bereichen.<br />
Warum unterstützen Sie gerade die <strong>Schlossfestspiel</strong>e<br />
Hagenwil? Nach welchen Kriterien wählt die TKB ihre Sponsoring-Engagements<br />
aus?<br />
<strong>Die</strong> <strong>Schlossfestspiel</strong>e Hagenwil begeistern das Publikum seit<br />
Jahren mit einem zugkräftigen Programm. Das eindrückliche<br />
Ambiente und passende Leckerbissen aus der Schlossküche tragen<br />
zu einem gelungenen Abend bei. Der TKB ist es ein Anliegen,<br />
solche kulturellen Höhepunkte im Kanton zu ermöglichen.<br />
Bei der Auswahl unserer Sponsoring-Engagements legen wir<br />
ein besonderes Augenmerk auf folgende Fragen: Wird mit dem<br />
Engagement der Nachwuchs gefördert? Stammen die Akteure<br />
respektive die Gäste hauptsächlich aus dem Kanton Thurgau?<br />
Und achtet der Veranstalter auf einen nachhaltigen Umgang mit<br />
Ressourcen? 2014 haben wir Nachhaltigkeitskriterien definiert,<br />
die wir nun bei der Beurteilung von Sponsoring-Anfragen<br />
berücksichtigen.<br />
Mit der Plattform funders.ch geht die TKB neue Wege<br />
im Sponsoring. Wie kam es dazu?<br />
Wir glauben an die Idee von Crowdfunding. <strong>Die</strong> TKB unterstützt<br />
funders.ch, weil die Plattform eine alternative Finanzierungsmöglichkeit<br />
für Projekte und Ideen aus der Region bietet. Dank<br />
funders.ch können Vereine, Privatpersonen oder Institutionen<br />
ihre Projekte und Vorhaben einem breiten Publikum bekannt<br />
machen und finanzielle Mittel für die Umsetzung ihrer Ideen<br />
sammeln. <strong>Die</strong> Idee dahinter ist, dass zahlreiche Unterstützer mit<br />
geringen Beträgen zur Umsetzung eines Projekts beitragen können.<br />
Auf Funders engagieren sich aktuell fünf Kantonalbanken.<br />
Wir sind überzeugt, dass es auch im Kanton Thurgau einerseits<br />
innovative Projektinitiatoren gibt und andererseits auch viele<br />
Privatpersonen daran interessiert sind, kulturelle, sportliche<br />
oder gesellschaftliche Projekte zu unterstützen. Über funders.ch<br />
bringen wir sie zusammen. Schliesslich kann die TKB nicht allen<br />
Gesuchen entsprechen. Umso mehr freuen wir uns, wenn dank<br />
Crowdfunding tolle Projekte im Kanton realisiert werden.<br />
Welche Chancen sehen Sie generell bei Crowdfunding<br />
für die regionale Kultur?<br />
Gerade für lokale und regionale Kulturschaffende eignet sich<br />
Crowdfunding besonders, da sie ihre Ideen im Internet einer breiten<br />
Öffentlichkeit präsentieren können. Da sich Crowdfunding<br />
vor allem in den Sozialen Medien abspielt, gilt aber: Je besser<br />
die jeweiligen Organisationen online vernetzt sind, desto grösser<br />
ist auch die Erreichbarkeit von möglichen Geldgebern. Insofern<br />
steigen die Chancen für die regionale Kultur, je aktiver der eigene<br />
Auftritt in den Sozialen Medien gepflegt wird.<br />
Was sind Ihre ersten Erfahrungen und Rückmeldungen<br />
in den ersten Wochen der Plattform?<br />
Zum Projektstart vor drei Monaten wurden sieben Thurgauer<br />
Projekte auf funders.ch präsentiert, was bereits über unseren<br />
Erwartungen lag. Wir spüren ein reges Interesse von Vereinen,<br />
Verbänden und Veranstaltern aus dem Kultur- und Sportbereich<br />
und sind gespannt, wie sich die Crowdfunding-Plattform im<br />
Thurgau etablieren wird.<br />
Welche Möglichkeiten hat Sponsoring durch Unternehmen<br />
und Privatpersonen gegenüber öffentlicher Förderung?<br />
Was ist anders? Was könnte es für die Zukunft bringen?<br />
Beim Sponsoring erwartet das Unternehmen Gegenleistungen,<br />
etwa in Form von Werbepräsenz oder Hospitality-Angeboten.<br />
Und es hofft natürlich auf eine positive Werbewirkung. Deshalb<br />
sollte sich die anfragende Organisation im Klaren sein, welchen<br />
Mehrwert ein Projekt möglichen Sponsoring-Partnern bietet.<br />
Was auf den ersten Blick nach Zusatzaufwand ausschaut, zahlt<br />
sich aber für beide Parteien aus. Anders funktioniert beispielsweise<br />
die TKB Jubiläums-Stiftung: Sie unterstützt Kunst- und<br />
Kulturschaffende mit Gönnerbeiträgen, ohne dass dafür eine<br />
Gegenleistung vereinbart wird.<br />
22
Zahlen<br />
<strong>Die</strong> Thurgauer Kantonalbank (TKB) engagiert<br />
sich mit rund einer Million Franken<br />
jährlich als Sponsorin und Mäzenin für<br />
Sport, Kultur und Gesellschaft im Thurgau.<br />
Zudem führt sie Anlässe durch und ist an<br />
zahlreichen Messen im Thurgau präsent.<br />
<strong>Die</strong> Festspiele inszenieren jedes Jahr ein eigenes<br />
Kinderstück. Welche Bedeutung haben für Sie die «Kunden der<br />
Zukunft»?<br />
Kinder und Jugendliche spielen bei der TKB seit jeher eine grosse<br />
Rolle: Zum einen unterstützen wir mit unseren Sponsoring-<br />
Engagements gezielt die Nachwuchsförderung im Kanton. Zum<br />
Beispiel ist das Thurgauer Jugend-Symphonieorchester vor über<br />
zwanzig Jahren aufgrund einer Initiative der TKB gegründet<br />
worden. Zum anderen sind auch die jüngsten Kunden bei uns<br />
herzlich willkommen: Als Mitglieder vom Carlo-Club profitieren<br />
schon die Kleinsten von attraktiven Vergünstigungen – beispielsweise<br />
von vergünstigten Eintritten für Kindermusicals und dem<br />
Club-<strong>Magazin</strong>. Und unsere jugendlichen Kunden können mit der<br />
TKB jeden Mittwoch kostenlos ins Kino.<br />
Mit Dürrenmatts «<strong>Die</strong> <strong>Physiker</strong>» wird in diesem Jahr<br />
erstmals ein heimischer Autor bei den <strong>Schlossfestspiel</strong>en aufgeführt.<br />
Welche Bedeutung hat «heimisch» für die TKB?<br />
Heimisch oder besser Heimat, das ist für uns der Kanton<br />
Thurgau. Wir sind Teil dieser Heimat. Unsere Verbundenheit<br />
zeigen wir nicht nur im Firmennamen und durch unser Sponsoring-Engagement.<br />
So wohnen auch die meisten unserer Mitarbeitenden<br />
im Kanton und wissen deshalb genau, was unsere<br />
Kunden – seien es Privatpersonen oder Unternehmen – beschäftigt.<br />
Dadurch entsteht ein Zusammengehörigkeitsgefühl, das wir<br />
auch abseits des reinen Bankgeschäfts gerne fördern. So setzen<br />
wir uns zum Beispiel in unserem aktuellen Geschäftsbericht mit<br />
dem Thurgauerlied auseinander. Gleichzeitig haben wir das Lied<br />
von unserer Sängerrunde am Bankplatz als Klingelton einsingen<br />
lassen – nun können alle dem Thurgau Verbundenen ein Stück<br />
Heimat auf ihr Smartphone herunterladen: www.tkb.ch/<br />
thurgauerlied<br />
In Dürrenmatts Stück geht es gewissermassen um den<br />
Wahnsinn in unserer Welt. <strong>Die</strong>ser hat ja in den letzten Jahren<br />
viele Menschen gerade auch als Bankkunden verunsichert. Was<br />
raten sie diesen?<br />
Immer schön ruhig bleiben! Übereilte Entscheidungen aufgrund<br />
allgemeiner Verunsicherung sind gerade bei Geldanlagen häufig<br />
der falsche Ratgeber, auch wenn das Weltgeschehen vordergründig<br />
Anlass dazu gibt. Viel besser eignet sich ein klärendes<br />
Gespräch mit dem Bankberater, der Bankberaterin des Vertrauens<br />
– und schon weicht die Verunsicherung einer klaren<br />
Ausrichtung in Finanzfragen.<br />
«<strong>Die</strong> <strong>Physiker</strong>» ist eine Tragikomödie, gewissermassen eine<br />
Gratwanderung zwischen den Gefühlen. Was sehen Sie lieber im<br />
Theater – etwas Ernstes oder Heiteres?<br />
Wie so oft braucht es doch beides im Leben: etwas Ernstes, um<br />
die Hirnzellen anzuregen, und etwas Heiteres, um die Lachmuskeln<br />
zu aktivieren…<br />
Zahlen<br />
Das börsenkotierte Bankinstitut<br />
bietet umfassende Finanzdienstleistungen<br />
für Private, Firmen, Gewerbe<br />
und die öffentliche Hand und zählt zu<br />
den grössten Arbeitgebern im<br />
Kanton.<br />
Mit mehr als 700 Mitarbeitenden<br />
und einer Bilanzsumme von über<br />
20 Milliarden Franken zählt die TKB<br />
zu den grösseren Banken der Schweiz.<br />
23
HINTER DEN KULISSEN<br />
Thea Reifler –<br />
Dramaturgie<br />
«<strong>Die</strong> <strong>Physiker</strong>»<br />
Rebekka Schroff-<br />
Kandlbinder –<br />
Regieassistenz,<br />
Produktionsleitung<br />
Rahel Roy –<br />
Textfassung<br />
und Regie<br />
«<strong>Die</strong> Bremer<br />
Stadtmusikanten»<br />
Hanneke Alefsen –<br />
Regieassistenz<br />
Kinderstück<br />
Nicole Nolze –<br />
Kostüme<br />
LÉONIe BURRI –<br />
Maske<br />
Peter<br />
Affentranger –<br />
Bühne,<br />
Bühnenbild<br />
Yvette<br />
Pfeil-Simone –<br />
Souffleuse<br />
Renée Buschor –<br />
Souffleuse<br />
DANIELA HUBER –<br />
Fotografie<br />
Marco Scandola –<br />
Ton- und<br />
Lichttechnik<br />
corinne knecht –<br />
Projektleitung<br />
Kommunikation,<br />
Ticketing<br />
Andi Angehrn –<br />
Gastgeber,<br />
Gastronomie<br />
Florian Rexer –<br />
Künstlerische<br />
Leitung, Regie,<br />
Textfassungen<br />
Roman Bottlang –<br />
Organisation,<br />
Marketing,<br />
Ticketing,<br />
Sponsoring<br />
Stephan<br />
Häuselmann –<br />
Finanzen<br />
24
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Friedrich Dürrenmatt<br />
«Soll ich malen oder schreiben?»<br />
Keine leichte Entscheidung, vor die sich der junge Friedrich Dürrenmatt<br />
gestellt hatte. Hin und her gerissen zwischen Malerei und Literatur war der<br />
angehende Student zu Beginn der 1940er-Jahre.<br />
Letztlich entschied er sich für den Beruf des<br />
Schriftstellers, ohne allerdings zeitlebens das Malen aufzugebe,<br />
wenn man seine Biografie betrachtet, vielleicht auch<br />
nicht ganz freiwillig. Es war seine Mutter Hulda, die einige<br />
seiner Bilder arrivierten Kunstmalern gezeigt hatte. <strong>Die</strong>se<br />
konnten jedoch mit der expressionistischen Ausdruckskraft<br />
des jungen Künstlers nichts anfangen und urteilten so abschätzig,<br />
dass Dürrenmatt enttäuscht den Gedanken an ein<br />
Kunststudium aufgab.<br />
Wandgemälde in Bern Angeregt durch den Maler Walter<br />
Jonas, begann Dürrenmatt nun zu schreiben. In seiner<br />
«Berner Mansarde», wohl die berühmteste Studentenbude<br />
der Schweiz überhaupt, gestaltete der junge Schriftsteller die<br />
Wände über und über mit den wildesten Szenen. Eine<br />
Kreuzigung, Salome mit dem Kopf von Johannes dem Täufer,<br />
die Medusa ... Nach seinem Auszug aus der Laubegstrasse 49<br />
nach Basel wurden die Wandgemälde Jahre später überstrichen.<br />
Erst rund vierzig Jahre danach konnten die Werke im<br />
Auftrag des Schweizer Literaturarchivs wieder freigelegt<br />
werden. Heute können kulturschaffende Gäste die Kunstwerke<br />
nicht nur besichtigen, sondern die Dürrenmatt-<br />
Mansarde sogar mieten.<br />
grafischen Arbeiten vorgesehen, doch das Werk wird jäh von<br />
Dürrenmatts Tod am 14. Dezember 1990 beendet.<br />
Er konnte nur vier eingeritzte Steine vollenden, von denen<br />
wenige signierte Probeabzüge aus weissem Karton existieren.<br />
Centre Dürrenmatt Wer grosse Teile der umfangreichen<br />
Sammlung von Friedrich Dürrenmatt sehen möchte, kann<br />
dies im Centre Dürrenmatt in Neuchâtel tun. <strong>Die</strong> Dauerausstellung<br />
zeigt seine Gouachen, Ölgemälde und Zeichnungen.<br />
Auf der Höhe der Cafeteria kann Dürrenmatts «Sixtinische<br />
Kapelle» besichtigt werden: die Toilettenräume, die vollständig<br />
mit Wandbildern von Dürrenmatt verziert sind.<br />
Chemin du Pertuis-du-Sault 74, 2000 Neuchâtel<br />
Gemalte Kämpfe und Abenteuer Friedrich Dürrenmatt<br />
selbst hat seine Zeichnungen untrennbar von seinem<br />
schriftstellerischen Werk gesehen. Er bezeichnete sie als<br />
«die gezeichneten und gemalten Schlachtfelder, auf denen<br />
sich meine schriftstellerischen Kämpfe, Abenteuer, Experimente<br />
und Niederlagen abspielen». Seine Bildsprache<br />
vergleichen Kunstexperten heute zum Teil mit der von<br />
Hieronymus Bosch, Pieter Brueghel oder Francisco de Goya.<br />
Mit Vorliebe zeichnete er mythologische oder christliche<br />
Motive. Ihre Titel lauten «Der Papst» oder «Turmbau zu<br />
Babel».<br />
Steinbilder in St. Gallen 1990 zieht es Dürrenmatt dann,<br />
wie viele Literaten und Künstler schon vor ihm, nach<br />
St. Gallen. In der Reihe der legendären Erker-Treffen<br />
zeichnet der Schriftsteller mehrere Lithografien direkt<br />
auf Stein. Steindrucker Urban Stoob bedruckt damit Blätter<br />
in seiner Werkstatt. Ursprünglich war eine Mappe von sechs<br />
26
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Vertrauen seit 1978.
Dürrenmatt und Wissenschaft<br />
Über Grenzen hinweg<br />
Astronomie, Quantenphysik, Biotechnologie, Medizin, Evolutionsbiologie – die Liste der Wissenschaften,<br />
mit denen sich Friedrich Dürrenmatt während seines Künstlerlebens beschäftigte, ist<br />
lang. Forschung und Technik ziehen sich in vielfältigen Themen durch seine Texte und Bilder. Sie<br />
zeigen, wie intensiv sich Dürrenmatt mit wissenschaftlichen Entdeckungen auseinandersetzte und<br />
sie auch im Hinblick auf ihre Folgen durchdachte.<br />
Science-Fiction und reale Risiken Seit seiner frühesten<br />
Kindheit schon interessierte sich Friedrich Dürrenmatt für<br />
die Astronomie. In seinen Schulheften finden sich dazu Sternenzeichnungen,<br />
die er mit biblischen oder mythologischen<br />
Motiven kombinierte. Wie viele Jungen liess er sich von<br />
Science-Fiction-Geschichten inspirieren, was sich später in<br />
seinem Hörspiel «Das Unternehmen der Wega», das im Jahr<br />
2255 spielt, niederschlug. Als einer der ersten Schriftsteller<br />
griff er auch die Entwicklung künstlicher Intelligenz in seinem<br />
Werk auf. In einem Gedicht von 1958, das er «Elektronische<br />
Hirne» betitelte, thematisierte er die Risiken einer technisierten<br />
Welt, die die Menschheit schliesslich in eine Versklavung<br />
führen würde.<br />
Sein Landsmann Albert Einstein, der auch im Stück «<strong>Die</strong><br />
<strong>Physiker</strong>» zu Ehren kommt, beschäftigte Dürrenmatt immer<br />
wieder. 1979 widmete er ihm einen Vortrag an der ETH<br />
Zürich, in dem er sich mit dessen Weltbild und der Frage<br />
nach den Möglichkeiten und Grenzen des menschlichen<br />
Denkens auseinandersetzte.<br />
Sonderausstellung im<br />
Centre Dürrenmatt<br />
Das Centre Dürrenmatt Neuchâtel<br />
widmet der Beziehung von Friedrich<br />
Dürrenmatt und den Wissenschaften<br />
eine Sonderausstellung, die noch bis<br />
zum 10. September <strong>2017</strong> zu sehen ist.<br />
Gezeigt werden Werke, Fotografien<br />
und Objekte aus dem Privatbesitz<br />
Dürrenmatts. Dazu gehören zum<br />
Beispiel auch sein Originalteleskop<br />
sowie ein prachtvoller Globus, der in<br />
seiner Bibliothek stand.<br />
29
im gespräch<br />
Gespräch zwischen dem<br />
Rechtschaffenden und<br />
einem Kulturschaffenden.<br />
Rechtsanwalt Professor<br />
Peter Nobel und<br />
Regisseur Florian Rexer.<br />
3. Juli <strong>2017</strong> in Zürich.<br />
Peter Nobel war Rechtsanwalt, Freund und Vertrauter von Friedrich<br />
Dürrenmatt. Zusammen reisten sie unter anderem nach Venedig und Wien. Es gab<br />
viele persönliche Begegnungen und Peter Nobel gehört zu den fünf Menschen, die<br />
Dürrenmatt portraitierte, darunter auch Dürrenmatts Frau, in einem roten Mantel.<br />
Florian Rexer (FR):<br />
Wann haben Sie Friedrich Dürrenmatt kennengelernt?<br />
Peter Nobel (PN):<br />
So richtig persönlich Anfang der 80er-Jahre, zuvor haben wir<br />
uns schon das ein oder andere Mal gesehen. Dann gab es diesen<br />
Rechtsstreit mit dem «Stern», da hatten wir dann mehr miteinander<br />
zu tun. Dürrenmatt hat sich sehr aufgeregt, dass die<br />
Stern-Redaktion einfach seine Helvetismen ins Hochdeutsche<br />
übersetzen wollte. Später habe ich ihn dann in verschiedenen<br />
Sachen beraten, vertreten und wir begegneten uns auch einfach<br />
privat.<br />
FR:<br />
Was war Friedrich Dürrenmatt für ein Mensch? Wie haben Sie<br />
ihn wahrgenommen?<br />
PN:<br />
Er war eigen. Er konnte abweisend und verschlossen wie ein Fels<br />
sein. Ich erinnere mich, wie er einmal bei uns zu Hause zu Gast<br />
war. Es waren weitere Personen da, die ihm aber nicht passten.<br />
Da hat er einfach den ganzen Abend geschwiegen. Kein Wort<br />
gesprochen.<br />
Ich weiss noch, wie ich einmal ein Bild von Dürrenmatt kaufen<br />
wollte. Das war bei einer Signierstunde bei Orell Füssli. Damals<br />
kannten wir uns noch nicht persönlich. Er sagte ziemlich barsch:<br />
«Nein, nein. <strong>Die</strong> erbt alle meine Frau, die gibt’s nicht. Fertig.<br />
Gehen Sie weiter.» Andererseits konnte er lieb und farbig sein<br />
in seinem Innersten. Er konnte aufblühen wie ein Kind. Dann<br />
sprudelte es aus ihm heraus. Dann konnte er die verrücktesten<br />
Geschichten erspinnen. Voller Fantasie produzierte er diese aus<br />
sich heraus. Es war faszinierend, dem zuzuhören. Und er lachte,<br />
er lachte laut über die ganze Verrücktheit dieser Welt. Ja, er war<br />
ein Mensch, der aus sich selbst schöpfen, sich selbst produzieren<br />
konnte.<br />
FR:<br />
Welches Stück haben Sie zuletzt gelesen oder gesehen?<br />
PN:<br />
«<strong>Die</strong> <strong>Physiker</strong>» im Schauspielhaus Zürich.<br />
FR:<br />
Sie selbst besitzen ja einige Dürrenmatt-Originale. Dabei hat er<br />
Sie sogar einmal portraitiert?<br />
PN:<br />
Ja. In seinem Atelier. Das hat gar nicht lange gedauert. Er skizzierte<br />
mich ca. eine halbe Stunde, dann konnte ich gehen. Das<br />
Bild hängt in Neuchâtel im Centre Dürrenmatt. Ich besitze aber<br />
eine wunderschöne Kopie. Warum er mich malte? Einfach so.<br />
Er hat das nie kommentiert.<br />
30
FR:<br />
Wie haben Sie Dürrenmatt als Künstler wahrgenommen? Wie<br />
und wann sprach er über seine Kunst?<br />
PN:<br />
Er hat sich selbst klar als Schriftsteller gesehen. Dazu hatte er<br />
sich trotz seines Talents für die Malerei ganz klar entschieden.<br />
Ich war immer ein «Fan» seiner Literatur. Aber auch seiner<br />
Werke als Maler und Zeichner. Er selbst betonte immer, dass er<br />
alles in Bildern denkt, auch seine Stücke. Er war ein fleissiger<br />
Arbeiter. Seine Theaterstücke waren nie fertig. Bis Minuten vor<br />
der Premiere änderte er noch Texte. Ich hörte einmal, dass das<br />
die Schauspieler fast wahnsinnig machte.<br />
FR:<br />
Welche Bedeutung hat für Sie das Werk «<strong>Die</strong> <strong>Physiker</strong>», welche<br />
Bedeutung hatte die Komödie für Dürrenmatt?<br />
PN:<br />
Ganz sicher ist die Bezeichnung Komödie falsch. Auch wenn<br />
dieses Stück so untertitelt ist. Es ist ein zeitanalytisches Stück in<br />
Form einer Groteske. Es zeigt die Verrücktheit der Welt und der<br />
Menschheit in ihrem ganzen Zerstörungspotenzial. <strong>Die</strong> Wissenschaft<br />
ist selbst im Irrenhaus nicht sicher vor dem Wahnsinn der<br />
Welt. Da kann einem das Lachen schon vergehen. Oder wie es<br />
im Stück heisst: Einstein gegen Ende: «Es ist zum wahnsinnig<br />
werden.» Dürrenmatt musste oft laut lachen über den Wahnsinn<br />
der Welt. Den real existierenden Wahnsinn.<br />
FR:<br />
Wie stehen Sie als Vertreter des Rechts zu den Botschaften, die<br />
uns Dürrenmatt vermittelt oder vermitteln wollte?<br />
PN:<br />
Lesen Sie nur seine «21 Sätze» zur Premiere der «<strong>Physiker</strong>» im<br />
Programmheft 1962. Sätze wie: «Geschichten nehmen immer<br />
ihre schlimmstmögliche Wendung.» oder «Je mehr wir planen,<br />
desto härter trifft uns der Zufall.» Das sind für mich bedeutende<br />
Worte. Er schrieb mir einmal in das Programmheft vom «Besuch<br />
der alten Dame» am Schauspielhaus Zürich eine Widmung: «Der<br />
Gott lenkt, der Mensch hängt.» In all seiner Arbeit steckte ein<br />
sehr ideeller Kern. Er war selbst auf der Suche. Er glaubte wohl<br />
nicht an ein Leben nach dem Tod, aber an eine höhere Macht,<br />
vielleicht an eine höhere Gewalt oder Gerechtigkeit. Dürrenmatt<br />
hat provoziert und aufgerüttelt. Ich denke an seinen Vortrag in<br />
Mainz über Recht und Gerechtigkeit.<br />
FR:<br />
Hat er die Antworten auf seine Fragen zum Ende seines Lebens<br />
gefunden?<br />
PN:<br />
Nein. Ich denke nicht. Er wurde nicht fertig. Er rief mich ein<br />
paar Tage vor seinem Tod an und meinte, er werde eine Reise<br />
machen. Auf Reisen gehen. Das klang für mich merkwürdig,<br />
da er zu jener Zeit nicht mehr reiste.<br />
FR:<br />
Was würde Dürrenmatt zur aktuellen politischen und allgemeinen<br />
Situation in unserer Gesellschaft und überhaupt auf der<br />
Welt sagen?<br />
PN:<br />
Wissen Sie, er hatte immer ein positives Verhältnis zur Technik.<br />
Er war ein freiheitlich orientierter Mensch. Er übersah nie den<br />
Menschen. Er war ja ein wenig ein «Nestbeschmutzer», wenn<br />
man das so sagen möchte, er hat unsere Gesellschaft und unser<br />
Verhalten stark kritisiert. Vor allem die Gier nach Geld und<br />
Macht und den Egoismus von uns Menschen. Schauen Sie sich<br />
seine Bilder an mit den hängenden, sich erschiessenden Bänkern<br />
und Geschäftsleuten.<br />
FR:<br />
Wissen Sie, ob Friedrich Dürrenmatt je in Hagenwil war? Eine<br />
langjährige Sekretärin der Erker-Gallerie in St. Gallen erinnert<br />
sich an ein Foto, auf dem Dürrenmatt mit einer Gruppe namhafter<br />
Künstler im Wasserschloss Hagenwil zu sehen ist.<br />
PN:<br />
Er war ja am liebsten zu Hause bei sich auf dem Land und reiste<br />
nicht gerne. Aber ich denke, Herr Larese hat es geschafft,<br />
Dürrenmatt nicht nur nach St. Gallen, sondern auch nach<br />
Hagenwil zu bringen. Im Zuge der Erker-Gallerie-Kunstprojekte.<br />
Da entstanden ja bildhauerische Werke und die Handschriften,<br />
Zeichnungen verbunden mit Bildern oder Skulpturen. Ich traue<br />
es Herrn Larese, seiner starken, feinen und auch überzeugenden<br />
Art durchaus zu, dass Dürrenmatt, wie viele andere übrigens, das<br />
Wasserschloss Hagenwil besucht hat.<br />
FR:<br />
Noch eine Frage. In «<strong>Die</strong> <strong>Physiker</strong>» wird ständig geraucht. Da<br />
muss man beim Lesen schon husten. Ich musste da doch etwas<br />
als Regisseur aus dem Stück herausstreichen. War Dürrenmatt<br />
so ein leidenschaftlicher Raucher?<br />
PN:<br />
Ja, er rauchte Zigaretten. Aber in den letzten Jahren nur noch<br />
wenig. Ich rauche auch gelegentlich eine Zigarre und denke an<br />
Dürrenmatt.<br />
FR:<br />
Danke für dieses Gespräch und ich freue mich auf Ihren baldigen<br />
Besuch bei den <strong>Schlossfestspiel</strong>en Hagenwil.<br />
PN:<br />
Das wäre schön.<br />
31
KINDERTHEATER<br />
Treffen sich ein Hahn, ein Hund, eine Katze und ein<br />
Esel. Das kommt nicht alle Tage vor, darum beschliesst das<br />
seltsame Quartett sogleich, in der Stadt Bremen gemeinsam<br />
Karriere zu machen. Als Gesangsstars im Hof vom Wasserschloss<br />
Hagenwil.<br />
Wer jetzt einwendet, diese Tiere könnten doch gar<br />
nicht singen, wird sich schwer wundern. Mit ihrem magischen<br />
Talent begeistern die vier nicht nur das Festspielpublikum.<br />
Sie verjagen auch gleich noch eine gefährliche Räuberbande.<br />
Im Anschluss daran werden die vier Meistersänger Spitzenpräsentiert:<br />
reiter in der Hitparade, bekommen eine eigene Fernsehshow<br />
und beschliessen, auf Tournee durch die gesamte Schweiz zu<br />
gehen ... Halt, halt, so weit sind wir nun doch noch nicht.<br />
Vielleicht kommt ja alles ganz anders, wenn das<br />
Kinderstück der <strong>Schlossfestspiel</strong>e am 13. August <strong>2017</strong> seine<br />
Premiere feiert. Auf jeden Fall können sich die kleinen und<br />
grossen Zuschauer mit dem Märchen nach den Gebrüdern<br />
Grimm in der Bearbeitung von Florian Rexer auf ein garantiert<br />
tierisches Vergnügen freuen.<br />
Für kleine und grosse Kinder ab dem Kindergartenalter.<br />
Doris Haudenschild –<br />
Katze und Erzählerin<br />
Jan Opderbeck –<br />
Esel und Räuber Oscar<br />
Mischa Löwenberg –<br />
Hund und Räuber Urs<br />
Handpuppe Hahn<br />
(Jan Opderbeck)<br />
32<br />
Nach einem Märchen der<br />
Gebrüder Grimm<br />
Textfassung, Regie:<br />
Rahel Roy, Florian Rexer
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<strong>Die</strong>s ist nur ein kleiner Teil einer Bühne. Und die Theaterförderung<br />
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2018<br />
Ab 8.<br />
AUGUST<br />
2018<br />
l’Affaire<br />
Rue de Lourcine<br />
Komödie von Eugène Marin Labiche,<br />
Albert Monnier und Édouard Martin<br />
Premiere: Mittwoch, 8. August 2018<br />
Tischlein deck dich!<br />
MÄRCHEN nach den Gebrüdern Grimm<br />
Premiere: sonntag, 12. august 2018<br />
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8.<br />
Je planmässiger die<br />
Menschen vorgehen, desto<br />
wirksamer vermag sie der<br />
Zufall zu treffen.<br />
21 Punkte zu den «<strong>Physiker</strong>n», Friedrich Dürrenmatt<br />
36
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Kerngesund.
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7. September<br />
bis 22. Oktober <strong>2017</strong><br />
Uraufführung<br />
SIG Areal, Neuhausen am Rheinfall<br />
annagoeldi-musical.ch
5.<br />
<strong>Die</strong> Kunst des Dramatikers besteht<br />
darin, in einer Handlung den Zufall<br />
möglichst wirksam einzusetzen.<br />
21 Punkte zu den «<strong>Physiker</strong>n», Friedrich Dürrenmatt<br />
39
ESSEN IM SCHLOSS<br />
So schmeckt unsere Heimat<br />
Das hat sich der geniale Friedrich Dürrenmatt so gedacht. Nur unser<br />
Küchenteam ist da ganz anderer Meinung: Zufälle haben in der Schlossküche<br />
keine Chance. Es sei denn, dass aus Zufall eine neue genussvolle Kreation<br />
entsteht. Etwa, wenn die Lehrköche die Gewürze durcheinanderbringen oder<br />
die Töpfe verwechseln. Nein, haben Sie keine Sorge, das ist in Hagenwil<br />
natürlich noch nie vorgekommen.<br />
Wir machen grundsätzlich keine Experimente mit<br />
unseren Gästen, wir sind schliesslich keine <strong>Physiker</strong>. Oder<br />
vielleicht doch? Kochen ist ja nichts anderes als Physik in ihrer<br />
genussvollsten Form. Jeder, der gerne kocht, experimentiert<br />
gerne. Auch die klassische weisse Küchenbekleidung hat<br />
da gewisse Parallelen zu den Kitteln der Wissenschaftler. Und<br />
wenn ich ganz ehrlich sein darf, dann geht es ab und zu ziemlich<br />
verrückt zu und her in unserer Küche. So weit entfernt<br />
sind wir also gar nicht von den <strong>Physiker</strong>n. Das Restaurant<br />
als Sanatorium zu beschreiben, ginge eindeutig zu weit, auch<br />
wenn Psychologie ein wichtiger Teil im Servicealltag ist.<br />
Wir experimentierten mit verschiedenen, auch<br />
neuen und unkonventionellen Garmethoden. In Kombination<br />
mit den besten und typischsten Nahrungsmitteln aus<br />
Dürrenmatts Heimat entstand unsere Festspielkarte.<br />
Schmecken Sie die Schweizer Leidenschaft, die genauso<br />
in der genialen Wissenschaft wie auf der grossen Bühne oder<br />
in der Hagenwiler Schlossküche zu Hause ist. Überlassen<br />
Sie Ihr Festspielmenü aber lieber nicht dem Zufall, sondern<br />
reservieren Sie frühzeitig einen Platz in unserer guten Stube.<br />
Wir wünschen Ihnen dazu schon einmal<br />
«En Guete»!<br />
Andi Angehrn<br />
40
«ECHT SCHWIIZ»<br />
Amuse bouche<br />
***<br />
Bratwurst-Saucisson-Terrine<br />
mit Ostschweizer Bürli-Panzanella<br />
***<br />
Schweinsfiletmedaillon mit einer Kernfusionskruste<br />
Ribelmaiskroketten und Gemüseragout<br />
***<br />
Minörliglace mit Zopf-Fotzelschnitte<br />
und Erdbeerdrops<br />
f<br />
VEGETARISCHE VARIANTE<br />
Amuse bouche<br />
***<br />
Muoler Wasserbüffelmozzarella<br />
mit Ostschweizer Bürli-Panzanella<br />
***<br />
Zucchettischnitzel in Kernfusionspanade<br />
Ribelmaiskroketten und Gemüseragout<br />
***<br />
Minörliglace mit Zopf-Fotzelschnitte<br />
und Erdbeerdrops<br />
41
VEREIN SCHLOSSFESTSPIELE HAGENWIL<br />
Von der Qual<br />
der Auswahl<br />
<strong>Die</strong> Gründungsmitglieder des Vereins <strong>Schlossfestspiel</strong>e<br />
Hagenwil hören oft die Frage «Wie wählt ihr eigentlich<br />
ein Stück aus?». Gar nicht so einfach, darauf zu antworten.<br />
Natürlich gibt es eine riesige Anzahl von Theaterstücken,<br />
die Profis die Auswahl schwer macht. <strong>Die</strong> Vorlieben und<br />
Geschmäcker sind sehr verschieden.<br />
Doch einig ist man sich immer, dass es ein im<br />
besten Sinne klassisches und eher heiteres Stück sein sollte.<br />
Wichtig sind auch die räumlichen Gegebenheiten: Der<br />
Schlosshof von Hagenwil spielt schliesslich auch eine Hauptrolle.<br />
Für die Kulissen der <strong>Schlossfestspiel</strong>e, die Auf- und<br />
Abgänge der Schauspieler bietet er immer wieder Herausforderungen.<br />
Zu guter Letzt ist auch die Abwechslung ein<br />
Auswahlkriterium. Immer wieder derselbe Autor oder stets<br />
ein Stück aus demselben Land oder zum gleichen Thema<br />
wäre ja langweilig.<br />
Meist hat Regisseur Florian Rexer zwei oder drei<br />
Stücke im Kopf, die er immer schon mal inszenieren wollte.<br />
<strong>Die</strong>se werden mit Walter Andreas Müller, unserem künstlerischen<br />
Patronat vorbesprochen. Aufgrund der Empfehlungen<br />
des Regisseurs und von Walter Andreas Müller wird an einer<br />
gemeinsamen Besprechung des Vorstandes (Andi Angehrn,<br />
Stephan Häuselmann, Florian Rexer und Roman Bottlang)<br />
ein Stück ausgewählt. Dabei kann es schon mal unterschiedliche<br />
Meinungen geben. Dann wird das Für und Wider heiss<br />
diskutiert, bevor sich dann doch alle einigen können. Spielleiter<br />
Rexer hat dabei natürlich besonderes Gewicht, doch auch<br />
die Vermarktung und die Finanzierbarkeit eines Stücks sind<br />
nicht zu unterschätzen. Bisher waren am Ende immer alle<br />
mit der Entscheidung zufrieden. <strong>Die</strong> Wahl für die diesjährige<br />
Festspielsaison fiel übrigens ganz klar einstimmig aus. Nun<br />
hoffen die Vereinsmitglieder, dass auch das Publikum sein<br />
klares Votum für Dürrenmatts «<strong>Die</strong> <strong>Physiker</strong>» geben wird.<br />
Florian Rexer<br />
Stephan Häuselmann<br />
Andi Angehrn<br />
Roman Bottlang<br />
Per E-Mail informiert der Verein <strong>Schlossfestspiel</strong>e Hagenwil<br />
gerne über seine Tätigkeit: info@schlossfestspiele-hagenwil.ch<br />
42
Überall in der<br />
OSTSCHWEIZ<br />
www.stutzag.ch<br />
sommeristrasse 41 8580 amriswil tel. 071 411 13 08<br />
www.boesch.ag<br />
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Qualität<br />
Kompetenz<br />
Baukultur<br />
Getränkehandel<br />
Beat Ostertag<br />
Säntisblickstrasse 14<br />
8580 Amriswil<br />
Telefon und Fax 071 411 10 39<br />
– Hauslieferung<br />
– Rampenverkauf (Discountpreise)<br />
Brillen prägen<br />
Persönlichkeiten
Vielen Dank<br />
Wir sagen «danke villmol». Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit euch die <strong>Schlossfestspiel</strong>saison erfolgreich über die<br />
Bühne bringen können. Ihr seid der Wahnsinn, danke, dass ihr da wart! Bis im nächsten Sommer!<br />
<strong>Schlossfestspiel</strong>e präsentiert von<br />
Kindertheater präsentiert von<br />
HauptsponsoriN<br />
Sponsor<br />
Medienpartner<br />
Unterstützt durch<br />
Servicepartner<br />
Ticketpartner<br />
Herzlichen Dank dafür an das ganze Schlossteam (für die gute<br />
Bewirtung und die helfenden Hände); Oma Julia Angehrn;<br />
Bernhard Angehrn; Alfons & Annemarie Angehrn; Jakob Stark<br />
und Walter Andreas Müller; die Thurgauer Regierung; Martin<br />
Salvisberg und den Stadtrat von Amriswil; Martha Monstein und<br />
ihr Team vom Kulturamt Thurgau; Jolanda Eichenberger,<br />
Martin Studerus und das EKT-Team; René Bock, Heinz Huber,<br />
David Strebel, Thomas Gmünder und Jasmin Wagner von der<br />
Thurgauer Kantonalbank; Christoph Kurer, Reto Preisig, Josef<br />
Zweifel und Roger Tanner von der Brauerei Schützengarten;<br />
Andi Bühler, Rahel Bachmann und Natalie Baumgartner vom<br />
Migros-Kulturprozent; Madeleine Rickenbach und den Vorstand<br />
vom Verkehrsverein Amriswil; Andreas Müller von der Stadt<br />
Amriswil, Heinz Huber von der Dr. Heinrich Mezger Stiftung;<br />
Gabriela Manser, Corinne Rechsteiner und Team von der<br />
Goba AG, Mineralquelle und Manufaktur; Ralph Obertüfer und<br />
Team Ostschweiz Druck AG, Wittenbach; Rita Kohn von der<br />
Thurgauer Zeitung; Barbara Aeppli von Tele Top; das Team von<br />
Ticketino; Marco Scandola & Team von Scandola light audio<br />
media; Gaby Schwyter von der Feinbäckerei Schwyter<br />
St.Gallen; Straub Festzeltinventar; Rubel Vetsch von<br />
8daysaweek; Ernst Möhl von der Mosterei Möhl AG;<br />
Isabelle Tembl-Böhler von ikreativ; Daniela Huber von<br />
Daniela Huber Fotografie; Nick Lobeck von der 8am GmbH;<br />
Feuerwehr Amriswil; Ralf Eberle, Urs Hugger vom ABA<br />
Amriswil; Corinne Knecht von Bottlang + Partner GmbH;<br />
Claudius Massinger für die Texte; Roger Bähler von Turm<br />
Kaffee, St.Gallen; Rutishauser Weinkellerei AG; Bruno Eugster<br />
und Mario D’Ario vom Emil Frey Autopark St.Gallen; Urs<br />
Schach vom Amriville; Jan Martel, St.Gallen; Kurt Mooslechner;<br />
Heiner Kreis, St.Gallen; Elisabeth Berger, St.Gallen; Rainer<br />
Zigerlig und Christian Schroff; Odett Zabel von der promega<br />
treuhand ag, allen Hagenwilerinnen und Hagenwilern; den<br />
Inserenten des Programmheftes; allen Schauspielerinnen<br />
und Schauspielern; allen auf, hinter, neben und unter der<br />
Bühne sowie den Helferinnen und Helfern; Melody, Chiara<br />
und Claudia, unseren starken Frauen im Hintergrund.<br />
Sponsoring<br />
Zur Durchführung von weiteren <strong>Schlossfestspiel</strong>en<br />
ist der Verein <strong>Schlossfestspiel</strong>e<br />
Hagenwil auf die Unterstützung<br />
von Sponsoren und Partnern angewiesen.<br />
Haben Sie Interesse am Sponsoring, so<br />
nehmen Sie bitte mit Roman Bottlang<br />
Kontakt auf:<br />
info@schlossfestspiele-hagenwil.ch<br />
Spenden/Gönner<br />
Wir sind auch dankbar für Spenden und<br />
Gönnerbeiträge.<br />
Unsere Bankverbindung lautet:<br />
Thurgauer Kantonalbank, 8580 Amriswil<br />
Vereinskonto <strong>Schlossfestspiel</strong>e Hagenwil,<br />
Nr. 2570.0635.2001<br />
IBAN CH05 0078 4257 0063 5200 1<br />
BIC KBTGCH22<br />
Impressum<br />
Herausgeber: Verein <strong>Schlossfestspiel</strong>e Hagenwil, 8580 Hagenwil bei Amriswil<br />
Redaktion: Jakob Stark, Walter Andreas Müller, Claudius Massinger, Florian Rexer,<br />
Andi Angehrn, Roman Bottlang, Stephan Häuselmann, Corinne Knecht<br />
Konzept: Roman Bottlang, Bottlang + Partner GmbH<br />
Layout, Grafik DTP: Isabelle Tembl-Böhler, ikreativ<br />
Fotografie: Daniela Huber von Daniela Huber Fotografie; Bilder: Daniela Huber,<br />
Damian Imhof oder zur Verfügung gestellt.<br />
Inserate: Bottlang + Partner GmbH, Corinne Knecht<br />
Rechte: «<strong>Die</strong> <strong>Physiker</strong>*» und «<strong>Die</strong> Bremer Stadtmusikanten», Textfassungen von Florian Rexer<br />
und Rahel Roy nach Friedrich Dürrenmatt bzw. den Gebrüdern Grimm. *Aufführungsrechte<br />
Diogenes Verlag AG Zürich. Alle Rechte, insbesondere die der Aufführung durch Bühnen,<br />
freie Gruppen und Amateurgruppen, der Vorlesung, Verfilmung und Übertragung durch<br />
Rundfunk und Fernsehen sowie der Übersetzung, sind ausschliesslich Florian Rexer vorbehalten.<br />
<strong>Die</strong> Bühnenwerke dürfen nur aufgrund eines schriftlichen Vertrages verwertet, vervielfältigt oder<br />
sonst irgendwie entgeltlich oder unentgeltlich weitergegeben werden.<br />
45
Arenenberg<br />
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