13.12.2012 Aufrufe

Zum Bau des CIO-Ambulatoriums - LebensWert eV

Zum Bau des CIO-Ambulatoriums - LebensWert eV

Zum Bau des CIO-Ambulatoriums - LebensWert eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Auf der Rückseite:<br />

Das aktuelle Programm<br />

Liebe Leser, liebe Freunde<br />

<strong>des</strong> Vereins <strong>LebensWert</strong>,<br />

nun ist unser Verein <strong>LebensWert</strong><br />

schon 13 Jahre alt und wir haben bereits<br />

sehr viel erreicht: So haben wir<br />

die Psychoonkologie am Standort der<br />

Uniklinik Köln und für die Patienten in<br />

der ganzen Region etablieren können,<br />

haben unsere anfänglichen Patienten<br />

und Kontaktzahlen vervielfacht und<br />

steigern sie weiter von Jahr zu Jahr.<br />

Wir freuen uns darüber, dass unsere<br />

Arbeit bei den Patienten und der<br />

Bevölkerung in Köln einen positiven<br />

Widerhall hat. Die vielen praktischen<br />

und mutigen neuen Lebensanfänge<br />

nach schwerer Krankheitsphase<br />

geben uns Mut und Kraft, weiterzumachen.<br />

Haus <strong>LebensWert</strong> ist für viele<br />

Patienten und Angehörige die Oase<br />

der Ruhe und Geborgenheit geworden,<br />

an die ich gedacht hatte, als ich<br />

damals mit Theo Greif, Carl Friedrich<br />

Janssen, Michael Lohmann und Ulrich<br />

Rüffer den Plan für dieses Haus und<br />

diesen Verein diskutiert hatte!<br />

Journal<br />

<strong>LebensWert</strong><br />

Psychoonkologie – Leben mit Krebs<br />

Wachstum bedeutet Verantwortung,<br />

Verantwortung gegenüber der Qualität<br />

der Versorgung der Patienten und<br />

Verantwortung gegenüber den immer<br />

mehr werdenden <strong>LebensWert</strong>-Mitarbeitern.<br />

Aber Wachstum bedeutet biologisch<br />

auch Häutung, Erweiterung,<br />

Neubeginn.<br />

Wenn nun geplant ist, Haus Lebens-<br />

Wert in anderer Gestalt, größer,<br />

schöner, und vor allem noch mehr<br />

integriert in ein „Ambulatorium für<br />

Tumorpatienten“ quasi als über Allem<br />

schweben<strong>des</strong> „Zentrum für Psychoonkologie“<br />

wiedererstehen zu lassen<br />

(s. Seite 4), dann fällt es uns allen, die<br />

dieses „alte“ Haus <strong>LebensWert</strong> liebgewonnen<br />

haben, leichter Abschied<br />

zu nehmen von dieser Oase Lebens-<br />

Wert und ja zu sagen, zu einem<br />

„neuen“ Haus <strong>LebensWert</strong>, das die<br />

gleiche Atmosphäre und Geborgenheit<br />

vermitteln sollte – und hoffentlich<br />

auch kann!<br />

Der damals geschaffene materielle<br />

und der inzwischen erworbene inhaltliche<br />

Wert von <strong>LebensWert</strong> gehen<br />

nicht verloren. <strong>Zum</strong> Glück bleibt der<br />

Verein <strong>LebensWert</strong> derselbe und die<br />

Mitarbeiter werden uns – soweit wir<br />

heute voraussehen können – auch<br />

treu bleiben!<br />

Im Namen all derer aus der Anfangszeit<br />

von LebenWert grüßt Sie herzlich<br />

Ihr<br />

Volker Diehl<br />

Initiator und Gründer von <strong>LebensWert</strong><br />

3/10 9. Jahrgang<br />

Neues Haus für <strong>LebensWert</strong>?<br />

<strong>Zum</strong> <strong>Bau</strong> <strong>des</strong><br />

<strong>CIO</strong>-<strong>Ambulatoriums</strong><br />

Noch ist das letzte Wort nicht gesprochen,<br />

doch die Zeichen stehen auf<br />

Veränderung: Schon länger wird überlegt,<br />

<strong>LebensWert</strong> mit dem Centrum für<br />

Integrierte Onkologie (<strong>CIO</strong>) in einem<br />

so genannten „Ambulatorium“ zusammenzulegen.<br />

Ein solcher Zusammenschluss<br />

hätte durchaus Vorteile für die<br />

Patienten. Kurze Wege sind dabei nur<br />

ein Aspekt. Insgesamt würde die enge<br />

Kooperation der einzelnen Fachbereiche<br />

gestärkt und damit auch die<br />

Grundidee <strong>des</strong> innovativen <strong>CIO</strong>: enger<br />

zusammenarbeiten und dadurch die<br />

Betreuung und das Behandlungsangebot<br />

noch besser auf die Bedürfnisse<br />

der Patienten ausrichten.<br />

Allerdings müsste das alte Haus<br />

<strong>LebensWert</strong> weichen und Platz für den<br />

Neubau machen. Abstriche an die neue<br />

Heimstatt sollen dabei aber nicht ge-<br />

macht werden. Die Räumlichkeiten<br />

werden wieder so gestaltet sein, dass<br />

sich eine besondere Atmosphäre<br />

ergibt, in der die Patienten sich aufgenommen<br />

und wohlfühlen.<br />

Details zum geplanten Ambulatorium<br />

lesen Sie ab Seite 4.<br />

– <strong>Zum</strong> Mitnehmen ! – <strong>Zum</strong> Mitnehmen ! – <strong>Zum</strong> Mitnehmen ! – <strong>Zum</strong> Mitnehmen! –


Inhalt<br />

<strong>LebensWert</strong> – Aktuell<br />

Neue Gesichter bei <strong>LebensWert</strong> Seite 3<br />

<strong>Bau</strong> <strong>des</strong> <strong>CIO</strong>-<strong>Ambulatoriums</strong> Seite 4<br />

<strong>LebensWert</strong> – Aktiv<br />

Starke Emotionen beim Opernbesuch Seite 5<br />

Kreativangebote im Rahmen der Kunsttherapie Seite 6<br />

Brustkrebspatientinnen auf dem Jakobsweg Seite 8<br />

Nachrichten Onkologie<br />

Nationaler Krebsplan zum Wohle <strong>des</strong> Patienten Seite 10<br />

Geplant: Ein Patientenrechte-Gesetz Seite 11<br />

Tipps & Termine<br />

Aktion Rückenwind – Hilfe bei Lungenkrebs Seite 12<br />

JaVita – Patienten-Begleitservice der AOK Seite 13<br />

Patientenseminare Seite 13<br />

PatientenLeben<br />

Von „Busenfreundinnen“ und Kampfgefährtinnen:<br />

Portrait Ruth Dallmeier<br />

Neuer Vorstand für die Non-Hodgkin-Lymphome Hilfe e.V.<br />

Im Rahmen der 6. Mitglieder-Jahreshauptversammlung<br />

der Non-Hodgkin-Lymphome<br />

Hilfe e.V. (NHL-Hilfe)<br />

wurde Mitte April 2010 in Dortmund<br />

ein neuer Vorstand gewählt.<br />

Neue Vorsitzende der NHL-Hilfe ist<br />

Gabriele Schild-Gerhardt, die seit<br />

2006 die NHL-Selbsthilfeorganisation<br />

in Bochum leitet.<br />

Als bekannt wurde, dass der langjährige<br />

Vorsitzende der NHL-Hilfe<br />

Gerhold Emmert nicht wieder zur<br />

Wahl stehen würde und unter den<br />

Mitgliedern nach einem Nachfolger<br />

gesucht wurde, erklärte Gabriele<br />

Schild-Gerhardt ihre Bereitschaft,<br />

das Amt zu übernehmen. „Ich<br />

will allen Betroffenen helfen, mit<br />

ihrer veränderten Situation fertig<br />

zu werden. Ich werde mich dafür<br />

einsetzen, dass die NHL-Hilfe ihren<br />

erfolgreichen Weg zum Wohle ihrer<br />

Mitglieder weiter gehen kann“, so<br />

Schild-Gerhardt.<br />

Gerhold Emmert wurde für sein<br />

Engagement und seine Verdienste<br />

zum Wohle der NHL-Hilfe und der<br />

2 <strong>LebensWert</strong><br />

Aktuell<br />

Lymphompatienten zum Ehrenvorsitzenden<br />

der NHL-Hilfe ernannt.<br />

Bitte beachten Sie die neue<br />

Kontaktadresse:<br />

NHL-Hilfe e.V.<br />

Gabriele Schild-Gerhardt<br />

Farnstraße 32, 44789 Bochum<br />

Tel.: 0234 – 31 21 45<br />

E-Mail: info@nhl-hilfe.de<br />

Seite 14<br />

DankensWert<br />

Vorstand und Beirat von <strong>LebensWert</strong> Seite 15<br />

Auf einen Blick<br />

Angebote Verein <strong>LebensWert</strong> Seite 16<br />

Impressum Seite 15<br />

Gabriele Schild-Gerhardt (r.) ist neue Vorsitzende<br />

der Non-Hodgkin-Lymphome Hilfe<br />

e.V., Gerhold Emmert nun Ehrenvorsitzender.<br />

Was ist <strong>LebensWert</strong> e.V.,<br />

was ist Psychoonkologie?<br />

„Ich habe Krebs!“<br />

Viele Menschen erleiden bereits bei<br />

der Diagnose einen Schock, andere<br />

fallen während oder erst nach der<br />

Behandlung in ein seelisches Tief.<br />

Hier bietet <strong>LebensWert</strong> professionelle,<br />

psychoonkologische Hilfe – direkt und<br />

unbürokratisch.<br />

<strong>LebensWert</strong> e.V. ist ein spendenfinanzierter<br />

und gemeinnützig anerkannter<br />

Verein.<br />

Als Zentrum (Haus <strong>LebensWert</strong>) für<br />

psychoonkologische Patientenbegleitung<br />

an der Universitätsklinik Köln.<br />

bieten neun Therapeuten psychologische<br />

Gespräche, Bewegungs-,<br />

Kunst- und Musiktherapie u.v.a.m.<br />

Das Ziel unserer Arbeit ist, Krebspatienten<br />

psychisch so zu stärken, dass<br />

sie ihre Krankheit besser annehmen<br />

und bewältigen können, dass sie<br />

ihre medizinische Behandlung unter-<br />

stützen sowie anschließend wieder<br />

in ein aktives Leben zurück finden<br />

können.<br />

Dieses als Psychoonkologie bezeichnete<br />

Angebot von <strong>LebensWert</strong> e.V.<br />

steht vielen stationären und allen<br />

ambulanten Krebspatienten <strong>des</strong> Klinikums<br />

sowie auch allen ambulanten<br />

Patienten niedergelassener Ärzte der<br />

Region offen.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie<br />

unter 0221 - 478-6478, per Mail unter<br />

lebenswert@uk-koeln.de oder auf<br />

unserer Homepage<br />

www.vereinlebenswert.de.<br />

Diese Skulptur entstand in der Kunsttherapie<br />

und war Vorlage für unser Vereinslogo.


Personalia<br />

Neue Gesichter bei <strong>LebensWert</strong><br />

Neue Psychologin in Haus <strong>LebensWert</strong><br />

Seit 1. April 2010 erweitert Dipl.-<br />

Psychologin Belinda Sistig das Therapeuten-Team<br />

von Haus <strong>LebensWert</strong>.<br />

Der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit liegt<br />

in der psychologisch-psychotherapeutischen<br />

Betreuung ambulanter Patienten<br />

und vor allem von Patientinnen,<br />

die im Gynäkologischen Krebszentrum<br />

behandelt werden. Mit Erfahrungen<br />

aus der stationären und ambulanten<br />

psychotherapeutischen Versorgung<br />

sowie der Tätigkeit in der psychosomatischen<br />

Rehabilitation, ergänzt<br />

Frau Sistig die psychologischen Interventionsangebote<br />

zur Krisen- und<br />

Krankheitsbewältigung von Frauen mit<br />

gynäkologischen Krebserkrankungen.<br />

<strong>LebensWert</strong> e.V. trauert um Bernd Eberding<br />

<strong>LebensWert</strong> e.V. trauert um seinen<br />

langjährigen Freund und Mitgestalter<br />

Bernd Eberding, der am 20. März<br />

2010 nach langer Krankheit verstarb.<br />

Herr Eberding war seit 2002 im<br />

Vorstand <strong>des</strong> Vereins als Schatzmeister<br />

für <strong>LebensWert</strong> ehrenamtlich<br />

tätig. Wir haben ihn als geradlinigen,<br />

offenen und freundlichen Menschen<br />

kennen und schätzen gelernt. Sein<br />

Rat und sein großes Engagement<br />

haben den Verein <strong>LebensWert</strong> maßgeblich<br />

geprägt. – Wir werden sein<br />

Andenken in Ehren halten.<br />

Vertretung im Sekretariat<br />

Mein Name ist Andreas Bhatia, ich<br />

vertrete Elke Schmauch bis Ende Juli<br />

2011 im Verein <strong>LebensWert</strong>. Dafür<br />

wurde ich von ihr seit Anfang Februar<br />

2010 hervorragend eingearbeitet.<br />

Die Aufgaben hier machen mir sehr<br />

viel Freude, da ich vieles aus meiner<br />

Berufsausbildung und -erfahrung<br />

als Bürokaufmann einbringen kann.<br />

Ich schäzte zudem die Vielfältigkeit<br />

meiner Tätigkeit und freue mich,<br />

damit einen Beitrag zur Unterstützung<br />

von Menschen in einer schwierigen<br />

Lebenssituation leisten zu können.<br />

Sollten Sie Fragen haben, stehe ich<br />

Ihnen unter der Ihnen bekannten<br />

Telefonnummer jederzeit gerne zur<br />

Verfügung.<br />

Sozialberatung bei <strong>LebensWert</strong><br />

Seit April 2010 beantwortet Sozialarbeiter<br />

und Sozialpädagoge Patrick<br />

Bornkampf in Haus <strong>LebensWert</strong><br />

Fragen zu sozialrechtlichen, wirtschaftlichen<br />

und psychosozialen Themen.<br />

„Ich möchte Patienten und Angehörigen<br />

in dieser sensiblen und schwierigen<br />

Lebenssituation beratend zur<br />

Seite stehen“, so der im Zentralen<br />

Patientenmanagement der Uniklinik<br />

Köln tätige Pädagoge.<br />

Die von den Patienten angesprochenen<br />

Themen sind vielschichtig und<br />

beschäftigen sich unter anderem mit<br />

folgenden Inhalten:<br />

- Medizinische und berufliche<br />

Rehabilitation<br />

(Anschlussheilbehandlung und<br />

Stufenweise Wiedereingliederung)<br />

- Häusliche Versorgung nach Kranken-<br />

hausaufenthalt (Versorgung von<br />

Kindern, Unterstützung durch<br />

Haushaltshilfen sowie Anspruch auf<br />

Leistungen der Pflegeversicherung)<br />

- Beratung zum Ausweis für Menschen<br />

mit Behinderung<br />

- Erkennen finanzieller Ansprüche im<br />

Zusammenhang mit der Erkrankung<br />

- Einleiten von Antragstellungen im<br />

sozialrechtlichen Bereich<br />

- Vermittlung an spezielle<br />

Beratungsstellen<br />

Patrick Bornkampf berät Interessierte<br />

in Haus <strong>LebensWert</strong> jeden Mittwoch in<br />

der Zeit von 15:30 bis 16:30 Uhr.<br />

(MR)<br />

Foto: Fotostudio Balsereit, Köln<br />

Aktuell <strong>LebensWert</strong> 3


4<br />

<strong>Bau</strong> <strong>des</strong> <strong>CIO</strong>-<strong>Ambulatoriums</strong><br />

Neue Chancen für <strong>LebensWert</strong><br />

Veränderungen kommen in den<br />

kommenden Monaten wahrscheinlich<br />

auf die Patienten zu, die im<br />

„Haus <strong>LebensWert</strong>“ betreut werden:<br />

Durch den <strong>Bau</strong> <strong>des</strong> <strong>CIO</strong>-<strong>Ambulatoriums</strong><br />

wird der Verein <strong>LebensWert</strong><br />

wohl eine neue Heimstatt erhalten.<br />

Diese soll vor allem größer werden<br />

und für eine kontinuierliche Erweiterung<br />

<strong>des</strong> Therapieangebotes<br />

genutzt werden.<br />

Noch ist das letzte Wort nicht gesprochen,<br />

doch die Zeichen stehen laut<br />

Uwe Schwarzkamp, Geschäftsführer<br />

<strong>des</strong> Vereins <strong>LebensWert</strong>, auf Veränderung:<br />

„Wir stehen in Verhandlungen,<br />

wie sich eine Integration <strong>des</strong> Vereins<br />

<strong>LebensWert</strong> in das Ambulatorium<br />

realisieren lässt“, erklärt er.<br />

Ein solcher auch räumlicher Zusammenschluss<br />

mit dem <strong>CIO</strong> (Centrum für<br />

“Ein räumlicher Zusammenschluss mit dem<br />

<strong>CIO</strong> wertet die psychoonkologische Betreuung<br />

von Krebspatienten durch <strong>LebensWert</strong> deutlich<br />

auf“, erklärt Professor Dr. Michael Hallek.<br />

Integrierte Onkologie) könnte einige<br />

Vorteile für die Patienten haben.<br />

Kurze Wege sind dabei nur ein Aspekt.<br />

„Die Tatsache, dass der Verein Lebens-<br />

Wert integraler Bestandteil <strong>des</strong> <strong>CIO</strong><br />

und damit eines Spitzenzentrums der<br />

Krebsmedizin wird, wertet die psychoonkologische<br />

Betreuung von Krebspatienten<br />

deutlich auf“, erklärte dazu<br />

Professor Dr. Michael Hallek, Direktor<br />

der Medizinischen Klinik I und Vorsitzender<br />

<strong>des</strong> Vereins <strong>LebensWert</strong>. Die<br />

enge Kooperation der einzelnen Fachbereiche<br />

wird durch das geplante Ambulatorium<br />

gestärkt und damit auch<br />

die Grundidee <strong>des</strong> innovativen <strong>CIO</strong>.<br />

<strong>LebensWert</strong> Aktuell<br />

„Wir können enger zusammenarbeiten<br />

und dadurch die Betreuung und das<br />

Behandlungsangebot noch besser auf<br />

die Bedürfnisse der Patienten ausrichten“,<br />

meint auch Uwe Schwarzkamp.<br />

Abstriche an die neue Heimstatt sollen<br />

dabei nicht gemacht werden: „Die<br />

Räumlichkeiten werden die ganze<br />

oberste Etage <strong>des</strong> neuen Gebäu<strong>des</strong><br />

umfassen und so gestaltet sein, dass<br />

sich – ähnlich wie im bestehenden<br />

Haus <strong>LebensWert</strong> – eine besondere<br />

Atmosphäre ergibt, in der die Patienten<br />

sich aufgenommen und wohl<br />

fühlen“, betont Professor Hallek.<br />

Derzeit wird intensiv an den Plänen<br />

gearbeitet. Geplant ist ein mehrgeschossiges<br />

Gebäude zwischen Herzzentrum,<br />

Bettenhaus, Kinderklinik<br />

Architekt Dr. Peter Heinen realisiert das Projekt<br />

auf dem Gelände <strong>des</strong> Universitätsklinikums. Er<br />

hatte auch die Pläne für Haus <strong>LebensWert</strong> erarbeitet<br />

und umgesetzt und kennt die besonderen<br />

Anliegen der <strong>LebensWert</strong>-Patienten gut.<br />

und derzeitigem Haus <strong>LebensWert</strong>.<br />

Dabei wird ein sogenanntes Staffelgeschoss<br />

entstehen, das oberste Stockwerk<br />

wird etwas zurückgesetzt sein,<br />

berichtet Architekt Dr. Peter Heinen,<br />

der das Projekt auf dem Gelände <strong>des</strong><br />

Universitätsklinikums realisiert und<br />

der seinerzeit auch die Pläne für Haus<br />

<strong>LebensWert</strong> erarbeitet und umgesetzt<br />

hat und die besonderen Anliegen<br />

der <strong>LebensWert</strong>-Patienten gut kennt.<br />

Die Planung eines Staffelgeschosses<br />

bietet die Möglichkeit, das Dach zu<br />

begrünen und so für eine angenehme<br />

entspannende Atmosphäre zu sorgen.<br />

Es wird außerdem einen großen lichten<br />

Innenhof geben, der als Terrasse<br />

gestaltet und genutzt werden soll,<br />

so dass auch ein vollwertiger Ersatz<br />

für den derzeitigen Garten von Haus<br />

<strong>LebensWert</strong> geboten wird. „Die neue<br />

Regelung hat sogar den Vorteil, dass<br />

durch die Dachterrasse gegenüber<br />

dem jetzigen Garten mehr Intimität<br />

für die Patienten gewahrt ist“, sagte<br />

Schwarzkamp. „Wir werden mit der<br />

obersten Etage <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> quasi<br />

die Krone <strong>des</strong> <strong>CIO</strong>-<strong>Ambulatoriums</strong><br />

darstellen, was sicherlich auch neue<br />

Chancen für die Psychoonkologie von<br />

<strong>LebensWert</strong> beinhaltet“, ist er<br />

überzeugt. Derzeit wird nach seinen<br />

Worten noch nach einer guten Interimslösung<br />

gesucht, sodass auch während<br />

der <strong>Bau</strong>zeit die Betreuung der Patienten<br />

ungestört weitergeht.<br />

„Der Umzug ins <strong>CIO</strong>-Ambulatorium beinhaltet<br />

auch neue Chancen für die Psychoonkologie<br />

von <strong>LebensWert</strong>“, ist <strong>LebensWert</strong>-Geschäftsführer<br />

Uwe Schwarzkamp überzeugt.<br />

Ganz generell soll zudem, so Prof.<br />

Hallek, alles getan werden, damit die<br />

Werte von <strong>LebensWert</strong>, die durch die<br />

Begründer – im Wesentlichen Professor<br />

Dr. Volker Diehl, Dr. Uli Rüffer,<br />

Michael Lohmann und Theo Greif<br />

unter aktiver Beteiligung der Kölner<br />

Bevölkerung und vieler Sponsoren<br />

– geschaffen wurden, auch langfristig<br />

erhalten und gesichert bleiben.<br />

Hallek: „Sie werden der Nährboden<br />

sein für eine Weiterentwicklung und<br />

weitere Optimierung der Betreuung<br />

der betroffenen Krebspatienten und<br />

ihrer Angehörigen.“<br />

(CV)


Blick hinter die Kulissen: Patienten besuchen „Don Carlo“ in der Oper Köln<br />

Starke Emotionen<br />

Ende März trafen sich über 20 Patienten<br />

und Angehörige mit Lebens-<br />

Wert-Musiktherapeut Norbert Hermanns<br />

am Bühneneingang der Oper<br />

Köln, um vor dem Opernbesuch<br />

„Don Carlo“ einen Blick hinter die<br />

Kulissen zu werfen. Nachdem der<br />

Bühnenmeister seine Genehmigung<br />

erteilt hatte, durften sie die Bühne<br />

„begehen“, d.h. die Bühnenbilder<br />

aus der Nähe beäugen und auf die<br />

Bühne treten. Für viele eine bewegende<br />

Angelegenheit.<br />

Seit 16 Jahren ist Norbert Hermanns<br />

Mitglied <strong>des</strong> Kölner Opernchores und<br />

seit nahezu 9 Jahren Stimmbildner<br />

und Musiktherapeut im Haus Lebens-<br />

Wert. Schon lange führt er im Rahmen<br />

der Musiktherapie Patienten auch<br />

an die Oper heran. Mit gutem Grund:<br />

<strong>Zum</strong> einen können Patienten, die sich<br />

aufgrund ihrer eingeschränkten Immunabwehr<br />

nicht ins Publikum setzen<br />

dürfen, so aus einer separaten „Regie-<br />

Loge“ mal wieder eine Vorstellung<br />

verfolgen. Viele Patienten mussten<br />

lange auf diesen Kulturgenuss verzichten,<br />

für Einige ist es gar der erste<br />

Opernbesuch und der Beginn einer<br />

langjährigen Leidenschaft.<br />

<strong>Zum</strong> anderen hat die sehr emotionale<br />

Singweise in der Oper vielfältige<br />

positive Wirkungen – auf die Seele<br />

und das Immunsystem: „Unsere aktuellen<br />

Forschungsergebnisse zeigen,<br />

dass kein anderer akustischer Reiz<br />

beim Menschen so starke Emotionen<br />

auslösen kann wie eine ausdrucksvolle<br />

Singstimme“, so Prof. Eckart<br />

Altenmüller in der Zeitschrift „Oper<br />

und Tanz“ (2006-2). Die Reaktionen<br />

gingen oft mit „vegetativer Aktivierung“<br />

in Form von Begleitreaktionen<br />

wie Gänsehaut, Tränen in den Augen<br />

u.v.m. einher. Im Bereich <strong>des</strong> Stirnhirns<br />

werde das Belohnungssystem<br />

aktiviert, zudem würden Glückshormone<br />

ausgeschüttet – und das Hormon<br />

Oxytocin begünstige zusätzlich<br />

die Gedächtnisleistung.<br />

Die Oper Köln unterstützt dieses<br />

Projekt, indem sie den Patienten u.a.<br />

ermäßigte Opernkarten gewährt und<br />

einen Einblick hinter die Kulissen<br />

ermöglicht. Vielen Dank dafür!<br />

Die Patienten der Musiktherapie von Norbert Hermans erlebten einen auf- und anregenden<br />

Opernbesuch.<br />

Nachfolgend schildern Patienten ihre<br />

Eindrücke von diesem Abend.<br />

Dem Gesang hingegeben<br />

„... der Gang durch die Kulissen, das<br />

direkte Begegnen mit den Requisiten,<br />

die Erklärungen zu den technischen<br />

Abläufen und deren Koordination<br />

schafften bei mir ein Gefühl von<br />

Nähe einerseits (ein bisschen war ich<br />

„Insider“) und Distanz andererseits<br />

(das Blut auf den Wänden war rote<br />

Farbe...). Meine Aufmerksamkeit war<br />

nicht mehr abgelenkt von Ängsten, ob<br />

Gewalt vielleicht sehr brutal dargestellt<br />

sein könnte, sondern konnte<br />

sich sehr direkt, intensiv und konzentriert<br />

mit dem eigentlichen Anliegen<br />

der Oper befassen. Ich habe das<br />

wunderbar einheitlich durchgestaltete<br />

Bühnenbild genossen und konnte<br />

mich mehr dem Gesang und der Musik<br />

hingeben als ich es bei bisherigen<br />

Opernbesuchen vermochte.“<br />

Ich stand auf der Bühne! Toll!<br />

„Die Vorfreude war groß, die Führung<br />

interessant und die Aufführung<br />

wunderbar.<br />

Während der Führung stand ich hinter<br />

der Bühne, schaute zur Decke, die<br />

beeindruckend hoch war, sah riesige<br />

Dekostücke, einen großen Kasten,<br />

Fenster, Scheinwerfer. Ich hatte die<br />

Orientierung verloren und überlegte,<br />

wo denn nun der Publikumssaal sei.<br />

Wir gingen alle eine Treppe hinauf, in<br />

den Kasten hinein und da war er dann.<br />

Ich stand auf einer Rampe, die geformt<br />

war wie ein wehen<strong>des</strong> Schmetterlingsnetz.<br />

Die Fenster umgaben<br />

mich jetzt. Vor mir lag der Saal. Ich<br />

stand auf der Bühne! Toll! ...<br />

Die Aufführung: Der visuelle Genuss<br />

war groß und der akustische ebenfalls<br />

...“<br />

Als ob die Musik ein leibliches<br />

Wesen sei<br />

„Das Gehörte war von der Art, dass<br />

es an einigen Stellen „knallte“. Damit<br />

meine ich, dass ich ein Gefühl von<br />

Größe und Erhöhung wahrgenommen<br />

habe, so als ob die Musik ein leibliches<br />

Wesen sei, das von der Bühne<br />

und aus dem Orchestergraben rollt,<br />

einen packt und hinfort trägt. Pathetisch<br />

im für mich besten Sinne.<br />

Um min<strong>des</strong>tens einen Zentimeter gewachsen<br />

verließ ich die Oper. Ich habe<br />

mir inspirierende Musik und Bilder<br />

„geben“ lassen, die ich mit in mein<br />

Leben genommen habe.“<br />

(Nobert Hermanns)<br />

Auch für die nächste Opern-Spielzeit<br />

sind wieder Kooperationsprojekte<br />

für die Musiktherapie-Patienten<br />

geplant.<br />

Nähere Informationen hierzu erhalten<br />

Sie auf Anfrage bei<br />

Norbert Hermanns, Stimmbildner<br />

und Musiktherapeut,<br />

unter 0221 - 478-64 78.<br />

Aktiv <strong>LebensWert</strong> 5


Kreativangebote im Rahmen der Kunsttherapie<br />

Die Gedanken formen – Gestalten in Ton<br />

Kreativ ihren Gedanken und Gefühlen<br />

Form zu geben – diese<br />

Möglichkeit haben die Teilnehmer<br />

der „Gestaltungsgruppe Ton“. Unter<br />

fachlicher Leitung lernen sie, Figuren<br />

aus Ton zu formen, zu bemalen<br />

und zu brennen – ein kreativer Prozess,<br />

der Belastungen <strong>des</strong> Alltags<br />

in den Hintergrund treten lässt,<br />

schöpferische Kraft freisetzt und<br />

Mut macht, im Leben neue Schritte<br />

zu setzen und neue Wege zu gehen.<br />

„Gestalten in Ton“ – unter diesem<br />

Titel bietet sich in Haus <strong>LebensWert</strong><br />

seit Anfang <strong>des</strong> Jahres eine völlig neue<br />

Möglichkeit, sich kreativ zu betätigen.<br />

„Es geht in diesem Kurs nicht primär<br />

um die Krankheit, sondern darum,<br />

kreativ mit Keramik zu arbeiten“, sagt<br />

Sabine Puschmann-Diegel, die den<br />

Kurs leitet. Sie erklärt den Teilnehmern,<br />

wie sie aus Ton Formen und Figuren<br />

bilden können, die anschließend<br />

bemalt, glasiert und gebrannt werden.<br />

Kreativität wird geweckt<br />

Vorkenntnisse sind nicht erforderlich,<br />

und obwohl fast alle Teilnehmer das<br />

erste Mal mit Ton arbeiten, ist es<br />

laut Puschmann-Diegel erstaunlich,<br />

welche Geschicklichkeit sie an den<br />

Tag legen und welche enorme Kreativität<br />

sie freisetzen: „Es entstehen im<br />

Kurs richtig kleine Kunstwerke, die<br />

zeigen, wie die Teilnehmer durch das<br />

Eine kleine Auswahl der hergestellten Formen und Figuren<br />

6 <strong>LebensWert</strong> Aktiv<br />

Gestalten von Ton Neues schaffen<br />

und dabei sicher auch ein Stück ihrer<br />

Krankheit und der damit verbundenen<br />

Ängste und Sorgen verarbeiten“, berichtet<br />

die Künstlerin, die in Frechen<br />

lebt und arbeitet.<br />

Die „Gestaltungsgruppe Ton“, die<br />

von dem Unternehmer Franz-Egon<br />

Wirtz aus Frechen unterstützt wird,<br />

trifft sich regelmäßig montags jeweils<br />

von 16 bis 19 Uhr. Sie ist ein wesentlicher<br />

Teil der von Richard Berners<br />

geleiteten Kunsttherapie in Haus<br />

<strong>LebensWert</strong>.<br />

Diese beruht auf drei Säulen: den<br />

ambulanten und stationären Gruppen-<br />

oder Einzelsitzungen, der „Bildhängung“<br />

und Ausstellungsprojekten auf<br />

den Stationen sowie der vorgestellten<br />

„Gestaltungsgruppe Ton“.<br />

Durch die Kunst Kraft schöpfen<br />

Einen großen Teil der Kunsttherapie<br />

machen die ambulanten Gruppen<br />

aus, in denen durch die künstlerische<br />

Tätigkeit Krankheitsbewältigung stattfindet.<br />

„Die Patienten lernen, durch<br />

das Malen ihre Gefühle auszudrücken.<br />

Sie sind oft selbst erstaunt, wie<br />

kreativ sie ihren Ängsten und Sorgen,<br />

aber auch ihrer Freude und ihrer Hoffnung<br />

Ausdruck gegeben haben, wenn<br />

sie vor dem fertigen Bild stehen“, sagt<br />

Berners. Die „Bildhängung“ soll nicht<br />

nur den Klinikalltag verschönern,<br />

sondern kann vielen Patienten auch<br />

Künstlerin Sabine Puschmann-Diegel und<br />

Kunsttherapeut Richard Berners freuen sich<br />

über die kleinen Kunstobjekte, die beim „Gestalten<br />

mit Ton“ entstehen.<br />

Anregungen geben, sich über die<br />

Kunst mit ihrer Erkrankung auseinanderzusetzen<br />

(siehe auch Seite 7).<br />

Das zeigen nicht nur die Patientenbilder<br />

auf der Ebene 16 <strong>des</strong> Bettenhauses,<br />

sondern auch die verschiedenen<br />

Ausstellungsprojekte wie<br />

„Farbenfreude“ (KMT Ambulanz)<br />

sowie die beiden Einzelausstellungen<br />

in Haus <strong>LebensWert</strong> und im Flur der<br />

Frauenklinik.<br />

„Wir würden diesen Bereich der<br />

Kunsttherapie gerne noch weiter ausbauen“,<br />

sagt Richard Berners. Denn<br />

die Kunst ist für viele Menschen eine<br />

wichtige Kraftquelle, auch wenn ihnen<br />

dies oft nicht direkt bewusst ist.<br />

Neues schaffen - neue Schritte ins<br />

Leben wagen<br />

Aktiv zu werden, die inneren Kräfte<br />

freizusetzen, sich auf Neues einzulassen<br />

und Neues zu schaffen ist laut Sabine<br />

Puschmann-Diegel denn auch ein<br />

wesentliches Anliegen beim Gestaltungskurs<br />

Ton: „Wir reden nicht über<br />

die Krankheit, sondern beschäftigen<br />

uns mit der Keramik und schaffen aus<br />

dem Ton eine neue Figur oder Form“,<br />

erklärt die Künstlerin. Sie motiviert<br />

die Teilnehmer, sich und ihre Gedanken<br />

auszudrücken, vermittelt ihnen<br />

Spaß an der Arbeit und am Gestalten<br />

mit Ton und sie hilft ihnen, ihre Ideen<br />

umzusetzen. „Oft entsteht dabei<br />

allerdings etwas völlig anderes, als


die Patienten ursprünglich vorhatten“,<br />

sagt die gebürtige Berlinerin. So wird<br />

die geplante Schale zu einer kunstvollen<br />

Figur oder ein einfaches Gefäß<br />

erhält eine künstlerische Bemalung.<br />

Genau darin liegt nach Puschmann-<br />

Diegel eine der wesentlichen Vorteile<br />

<strong>des</strong> Arbeitens mit Ton: „Das Material<br />

ist extrem formbar und kann auf<br />

vielfältige Weise bearbeitet werden.<br />

Damit haben die Patienten ungeahnte<br />

Möglichkeiten, ihre Gedanken und<br />

Gefühle auszudrücken.“<br />

Der kreative Prozess entfaltet sich oft<br />

so richtig erst während der Arbeit und<br />

so mancher Patient ist im nachhinein<br />

erstaunt, wie stark er sich während<br />

<strong>des</strong> Gestaltens der Keramik mit einer<br />

bestimmten Thematik auseinandergesetzt<br />

hat. Klopfen, Formen, Glattstreichen,<br />

Linien einritzen – es gibt beim<br />

Arbeiten viele Möglichkeiten, der<br />

Fantasie freien Lauf zu lassen und den<br />

Ton in Form zu bringen. Am Ende zählt<br />

dann nicht nur die schöne Schale<br />

oder der hübsche kleine Tontopf, der<br />

entstanden ist. Viel wichtiger ist es,<br />

so Puschmann-Diegel, mit viel Spaß<br />

und Leichtigkeit die eigene Kreativität<br />

erlebt zu haben.<br />

(CV)<br />

Die Gestaltungsgruppe Ton<br />

trifft sich regelmäßig<br />

montags von 16.00 - 19.00 Uhr<br />

in Haus <strong>LebensWert</strong>.<br />

Informationen erteilt Richard<br />

Berners unter 0221 - 478-73 65.<br />

Spendenaufruf<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

für ihre Unterstützung im letzten Jahr<br />

möchte ich mich ganz herzlich bei<br />

allen Spendern bedanken!<br />

Damit wir auch in Zukunft den Verein,<br />

das Haus und unsere Arbeit finanzieren<br />

können, möchte ich Sie bitten,<br />

auch weiterhin diese wichtige psychosoziale<br />

Arbeit für onkologische<br />

Patienten mit zu tragen.<br />

Rezeptive Kunsttherapie<br />

Bildhängung auf der Station<br />

Die freischaffende Künstlerin und<br />

Kunsttherapeutin Isabel Schröter<br />

arbeitet seit 2007 für die Kunsttherapie<br />

von Haus <strong>LebensWert</strong>.<br />

Angefangen hat sie bei <strong>LebensWert</strong><br />

zunächst in Form eines Praktikums<br />

in der Kunsttherapie während <strong>des</strong><br />

Studiums. Danach wurde ihr angeboten,<br />

ein Projekt zur Bildhängung<br />

für Patienten gemeinsam mit Richard<br />

Berners anzubieten.<br />

„Als Künstlerin ist mir bewusst,<br />

wie stark die sinnliche Wirkung von<br />

Material und Farbe auf den Betrachter<br />

wirkt. Auch auf der onkologischen<br />

Station haben wir häufig feststellen<br />

können, dass die Farblichkeit eines<br />

Bil<strong>des</strong> eine enorme Auswirkung auf<br />

das emotionale Befinden der Patienten<br />

haben kann“, erklärt Schröter.<br />

Häufig kann schon das passive bzw.<br />

„rezeptive“ (aufnehmende) Betrachten<br />

eines Bil<strong>des</strong> den monotonen Klinikalltag<br />

ein wenig beleben und somit<br />

zu einem Stück mehr Lebensqualität<br />

beitragen.<br />

„Wir erhalten immer wieder positive<br />

Rückmeldungen, die uns darin<br />

bestätigen, dass dieses Projekt von<br />

den Patienten dankbar aufgenommen<br />

wird“, sagt auch Richard Berners.<br />

Ob Sie dem Verein beitreten (jährlicher<br />

Min<strong>des</strong>tbetrag 25,- Euro) oder<br />

eine einmalige Spende geben – jeder<br />

Beitrag ist herzlich willkommen!<br />

Unsere Bankverbindung lautet:<br />

Kontonummer 270 421 75,<br />

Sparkasse KölnBonn,<br />

BLZ 370 501 98.<br />

„Je nach Material und Farbe wirkt ein Bild völlig<br />

unterschiedlich auf den Betrachter“, weiß<br />

Kunsttherapeutin Isabel Schröter. Sie setzt sich<br />

vor allem für die „rezeptive“ (aufnehmende)<br />

Kunsttherapie in Haus <strong>LebensWert</strong> ein.<br />

Die Kunsttherapie von Haus Lebens-<br />

Wert bietet Patienten die Möglichkeit,<br />

sich ein Bild nach ihren Wünschen<br />

aus dem Artothekbestand ins Zimmer<br />

hängen zu lassen.<br />

Dieses Projekt wird über Spenden<br />

der Firma Soennecken finanziert.<br />

Dafür vielen Dank! Für die kunsttherapeutische<br />

Arbeit – insbesondere die<br />

rezeptive Kunsttherapie – sind jedoch<br />

auch zusätzliche Spenden dringend<br />

erforderlich. (MR)<br />

Als gemeinnützig anerkannter Verein<br />

sind wir befugt, Spendenquittungen<br />

auszustellen.<br />

Herzlichst, Ihr<br />

Uwe Schwarzkamp,<br />

Geschäftsführer <strong>LebensWert</strong> e.V.<br />

Aktiv <strong>LebensWert</strong> 7


8<br />

Brustkrebspatientinnen wandern auf dem Jakobsweg<br />

Den eigenen Rhythmus wiederfinden<br />

„Jetzt erst recht!“ Unter diesem<br />

Motto begaben sich Anfang April<br />

knapp 30 Brustkrebspatientinnen<br />

nach abgeschlossener Therapie auf<br />

eine sechswöchige Reise über den<br />

„Camino Francés“, den Jakobsweg.<br />

Ab Bilbao legten sie innerhalb von<br />

sechs Wochen eine 800 Kilometer<br />

lange Strecke zurück. Das Ziel:<br />

Santiago de Compostela. Aber auch:<br />

Nachdenken, Kraft tanken und<br />

wieder Selbstvertrauen schöpfen.<br />

Bereits vor zwei Jahren wurde ein<br />

solches Projekt von der Deutschen<br />

Sporthochschule Köln realisiert, dieses<br />

Mal gemeinsam mit <strong>LebensWert</strong>.<br />

Den Brustkrebs haben sie bereits<br />

bezwungen, die Aktion der Deutschen<br />

Sporthochschule Köln in Kooperation<br />

mit <strong>LebensWert</strong> e.V. soll den Frauen<br />

nun dabei helfen, wieder eine neue<br />

Beziehung zu Körper und Seele aufzubauen.<br />

Denn oft stecken sie in einem<br />

Teufelskreis. „Oft unterschätzen Krebspatienten<br />

ihre eigene Leistungsfähigkeit<br />

und ziehen sich zurück. Die<br />

reduzierte Aktivität führt wiederum zu<br />

einer Abnahme der Leistungsfähigkeit<br />

und letztlich zu einer Verschlechterung<br />

der Lebensqualität“, erklärt Alex<br />

Fissmer, Bewegungstherapeut bei<br />

<strong>LebensWert</strong>, der das Projekt mit<br />

vorbereitet hat.<br />

Beachtliche Leistung und aktive<br />

Krankheitsbewältigung<br />

Wie auch diesmal wieder gezeigt<br />

wurde, sind onkologische Patienten<br />

nach der Erschöpfung durch die<br />

<strong>LebensWert</strong> Aktiv<br />

Therapie wieder zu beachtlichen Leistungen<br />

fähig. „Diese positive Erfahrung<br />

gibt den Patienten unglaublich<br />

viel Selbstvertrauen und Motivation“,<br />

weiß Fissmer. Neben der Steigerung<br />

der körperlichen Leistungsfähigkeit<br />

und <strong>des</strong> Selbstvertrauens hat eine solche<br />

Wanderung auch weitere positive<br />

Effekte: „Eine Wanderung ist ja auch<br />

durchaus meditativ. Die Teilnehmer<br />

konnten viel Nachdenken. Beispielsweise<br />

über ihre aktuelle Situation und<br />

Ziele die sie noch erreichen wollen.<br />

Sie lernen sich selbst einzuschätzen<br />

und ihr eigenes Geh-Tempo zu finden.<br />

Im Verlaufe der Etappen lösen sich die<br />

Frauen aus der Pilgergruppe heraus<br />

und finden zu immer mehr Selbstständigkeit.“<br />

Darin sieht Fissmer auch<br />

eine deutliche Parallele zur Philosophie<br />

vom Verein <strong>LebensWert</strong>, der die<br />

Patienten in einer schwierigen Phase<br />

ihres Lebens begleitet.<br />

Den Jakobsweg zu meistern, verdient<br />

Respekt. Wichtiger ist laut Fissmer<br />

aber, dass die Patienten durch dieses<br />

Projekt selbst aktiv geworden sind und<br />

einen großen Beitrag zur Krankheitsbewältigung<br />

beigesteuert haben. „Bei<br />

diesem Projekt haben die Teilnehmerinnen<br />

ihre ganz individuellen Grenzen<br />

erfahren und erweitert. Sie sind selbstbewusster<br />

geworden und haben wieder<br />

ein hohes Maß an Vertrauen in<br />

ihren eigenen Körper aufbauen können.<br />

Neben den eindrücklichen Erfahrungen<br />

und Erlebnissen der Wanderung<br />

haben sie auch festgestellt, dass<br />

mit der Diagnose Krebs das Leben<br />

längst nicht aufhört“, so Fissmer<br />

abschließend.<br />

Herzlichen Dank!<br />

2<br />

Unterstützt wird das Projekt 2010 von<br />

Air Berlin, Anita Bodywear, Compeed,<br />

Deuter Sport GmbH & Co. KG, E.ON<br />

AG und mammazone e.V. Weiterhin<br />

gilt unser Dank allen Teilnehmerinnen,<br />

den Mitarbeitern und Studenten<br />

der Sporthochschule Köln, die einen<br />

Großteil der Vorbereitung übernommen<br />

und vor Ort die Patienten begleitet<br />

haben: Freerk <strong>Bau</strong>mann, Christian<br />

Djurkic, Janine Pilot, Niklas Isenberg,<br />

Larissa Thiele, Saskia Gräfingholt,<br />

Inga Germ, Eva Zopf und Sabrina<br />

Metzner. (AB)<br />

Damit Angehörige, Betroffene<br />

und Interessierte an<br />

den Erfahrungen der Pilgerinnen<br />

teilhaben können, sind auf<br />

www.vereinlebenswert.de Erlebnisberichte<br />

und Fotos der Teilnehmer<br />

veröffentlicht.<br />

1


5<br />

„Ich sehe in dem Projekt eine Parallele zur Philosophie<br />

von <strong>LebensWert</strong>“, erklärt Bewegungstherapeut<br />

Alex Fissmer.<br />

4<br />

Einige Reiseimpressionen<br />

Foto 1: Den Jakobsweg pilgern – ein<br />

Beitrag zur aktiven Krankheitsbewältigung.<br />

Hier: Blick <strong>des</strong> Wanderers in<br />

der Rioja<br />

Foto 2: Ein typischer Wegweiser auf<br />

dem Jakobsweg<br />

Foto 3: Gemeinsames Aben<strong>des</strong>sen in<br />

der Herberge in Orisson<br />

Foto 4: Station auf dem Weg in der<br />

Stadt „Puente la Raina“<br />

Foto 5: Aufbruch am Morgen mit<br />

der gesamten Gruppe in Orisson zur<br />

Etappe über die Pyrenäen<br />

Fotos: Christian Djurkic<br />

Aus den täglichen SMS<br />

der Teilnehmerin Dorothée<br />

3<br />

Aktiv <strong>LebensWert</strong> 9


10<br />

Vier Stufen sollen Patientenorientierung stärken<br />

Nationaler Krebsplan noch in den Kinderschuhen?<br />

Rund 450.000 Menschen erkranken<br />

in Deutschland jährlich neu an Krebs,<br />

Tendenz steigend. Um die Diagnostik<br />

und die Behandlung der Betroffenen<br />

zu verbessern, wurde bereits im Jahr<br />

2008 der Nationale Krebsplan ins<br />

Leben gerufen. Einen nennenswerten<br />

Bekanntheitsgrad hat dieses Programm<br />

bislang in der Öffentlichkeit<br />

nicht erlangt, obwohl es direkt um die<br />

Belange von Krebspatienten geht.<br />

Dabei ist es die erklärte Absicht, die<br />

„Patientenorientierung“ zu stärken.<br />

Ein wesentliches Ziel <strong>des</strong> Nationalen<br />

Krebsplans besteht darin, eine Basis<br />

dafür zu schaffen, die vielfältigen Aktivitäten<br />

in der Krebsmedizin zu bündeln.<br />

Maßnahmen in vier Bereichen<br />

sollen realisiert werden. Dazu gehört<br />

als einer der Schwerpunkte <strong>des</strong><br />

Programms die Weiterentwicklung der<br />

Krebsfrüherkennung, wobei mit der<br />

Einführung <strong>des</strong> Hautkrebs-Screenings<br />

bereits erste Schritte getan wurden.<br />

Ein weiterer zentraler Punkt <strong>des</strong> Nationalen<br />

Krebsplans, der vom Bun<strong>des</strong>gesundheitsministerium<br />

gemeinsam<br />

mit der Deutschen Krebsgesellschaft,<br />

der Deutschen Krebshilfe und der<br />

Arbeitsgemeinschaft Deutscher<br />

Tumorzentren getragen wird, ist die<br />

Weiterentwicklung der onkologischen<br />

Versorgungsstrukturen und Qualitätssicherung.<br />

Hierzu gehört die Etablierung<br />

zertifizierter Organzentren zur<br />

Behandlung von Krebserkrankungen<br />

wie den Brustkrebs- oder den Darmkrebszentren.<br />

Auch hier wurden bereits wichtige<br />

Schritte getan. Denn es gibt praktisch<br />

Die Stufen <strong>des</strong> Nationalen Krebsplans<br />

Stärkung der Patientenorientierung<br />

<strong>LebensWert</strong> Nachrichten Onkologie<br />

bun<strong>des</strong>weit ein Netz an Kliniken, die<br />

entsprechend zertifiziert wurden und<br />

das für bereits viele Krebsformen.<br />

Es wurde ferner die Einrichtung von<br />

Spitzenzentren der Krebsmedizin gefördert,<br />

zu denen beispielsweise auch<br />

das Centrum für Integrierte Onkologie<br />

(<strong>CIO</strong>) Köln Bonn gehört.<br />

In zwei weiteren Bereichen sind die<br />

Bemühungen jedoch weniger weit<br />

gediehen: Es sind dies die „Sicherstellung<br />

einer effizienten onkologischen<br />

Arzneimitteltherapie“ und die<br />

„Stärkung der Patientenorientierung“.<br />

Beide Arbeitsgebiete aber sind von<br />

direktem Interesse für die betroffenen<br />

Patienten.<br />

Intensiv diskutiert wird zurzeit vor<br />

allem, inwieweit die Behandlung mit<br />

neuen, innovativen Krebsmedikamenten<br />

die öffentlichen Kassen belastet.<br />

Denn in der Krebsmedizin hat es<br />

erhebliche Fortschritte in den vergangenen<br />

Jahren gegeben, die wesentlich<br />

auf den Möglichkeiten der zielgerichteten<br />

medikamentösen Therapie<br />

beruhen. Die neuen Krebsmedikamente<br />

aber sind teuer und es ist derzeit<br />

eine offene Frage, wie Krebspatienten<br />

auch künftig dieser therapeutische<br />

Fortschritt gesichert werden kann.<br />

„Eine zentrale Frage dabei ist, wie sich<br />

Innovationen in einen klaren Nutzen<br />

für den individuellen Patienten umsetzen<br />

lassen“, erklärte dazu Professor<br />

Dr. Ulrich Kleeberg, Hamburg, beim<br />

Deutschen Krebskongress in Berlin.<br />

Denn nicht jeder Krebspatient muss<br />

je<strong>des</strong> neue Medikament erhalten.<br />

Sicherstellung einer effizienten<br />

onkologischen Arzneimitteltherapie<br />

Weiterentwicklung der onkologischen Versorgungsstrukturen<br />

und der Qualitätssicherung<br />

Weiterentwicklung der Krebsfrüherkennung<br />

Es dürfe nicht sein, dass der Nutzen eines Medikamentes<br />

für den Patienten allein durch die<br />

Gesundheitsökonomie bestimmt wird, mahnte<br />

Professor Dr. Ulrich Kleeberg beim Krebskongress<br />

in Berlin.<br />

Vielmehr muss stets genau geprüft<br />

werden, ob ein bestimmter Patient<br />

von einer speziellen Behandlungsform<br />

profitieren wird. Das aber ist nicht<br />

immer einfach. „Es darf andererseits<br />

aber nicht so sein, dass der Nutzen<br />

eines Medikamentes für den Patienten<br />

allein durch die Gesundheitsökonomie<br />

bestimmt wird“, mahnte der<br />

Krebsmediziner.<br />

Patienten sollen gestärkt werden<br />

Im vierten Handlungsfeld <strong>des</strong> Nationalen<br />

Krebsplans geht es direkt um<br />

die „Stärkung der Patientenorientierung“,<br />

erklärte Professor Dr. Peter<br />

Herschbach aus München. Krebspatienten<br />

sollen nach seinen Worten<br />

motiviert werden, sich gut über ihre<br />

Erkrankung zu informieren, so dass<br />

sie die geplanten Behandlungsmaßnahmen<br />

verstehen und bei der Therapieplanung<br />

mitentscheiden können.<br />

Patienten sollen in der Lage sein,<br />

sich Hilfe zu holen und sie sollen ihre<br />

Rechte als Patient kennen, so hieß es<br />

beim Deutschen Krebskongress, bei<br />

dem der Nationale Krebsplan erneut<br />

vorgestellt und diskutiert wurde.


Die Aktivitäten sind noch nicht so weit<br />

gediehen wie in den ersten beiden<br />

Handlungsfeldern. Doch es wurden<br />

inzwischen verschiedene Arbeitsgruppen<br />

eingerichtet, die einen Maßnahmenkatalog<br />

zur direkten Stärkung der<br />

Rolle <strong>des</strong> Patienten erarbeiten sollen.<br />

Sie beschäftigen sich mit verschiedenen<br />

Problemfeldern. Dazu gehört<br />

beispielsweise eine Arbeitsgruppe,<br />

die die derzeit verfügbaren „Informations-,<br />

Beratungs- und Hilfsangebote“<br />

für Patienten genau unter die Lupe<br />

nimmt. Auf Basis dieser Analyse<br />

sollen dann Maßnahmen erarbeitet<br />

werden, die die Informations- und<br />

Hilfsangebote für Krebspatienten<br />

erweitern und verbessern. Eine zweite<br />

Gruppe untersucht die „kommunikative<br />

Kompetenz aller in der Onkologie<br />

tätigen Berufsgruppen“. Eine dritte<br />

Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit<br />

der „Umsetzung einer partizipativen<br />

Entscheidungsfindung“. Sie versucht<br />

konkrete Wege zu finden, die die<br />

gemeinsame Beratung der geplanten<br />

Behandlung zwischen Arzt und Patient<br />

und deren gemeinsame Entscheidung<br />

über den Therapieplan fördert.<br />

Eine vierte Arbeitsgruppe untersucht<br />

die Optionen zur „Stärkung<br />

der Patientenkompetenz“. Es geht<br />

dabei darum, Krebspatienten in ihrem<br />

Rollenverständnis als aktive, kompetente<br />

und informierte Patienten<br />

zu fördern. Herschbach: „Wir wollen<br />

Maßnahmen erarbeiten, die geeignet<br />

sind, Krebspatienten mit guten Informationen<br />

zu versorgen, die ärztliche<br />

Kommunikation mit den Patienten zu<br />

verbessern und die Krebspatienten zu<br />

selbstbewussten Partnern im Behandlungssystem<br />

zu machen.“<br />

(CV)<br />

Wo sich für welche Tumorart ein<br />

entsprechend spezialisiertes<br />

Zentrum in Deutschland befindet,<br />

kann übrigens auf der Webseite der<br />

Deutschen Krebsgesellschaft unter<br />

www.krebsgesellschaft.de nachgeschaut<br />

werden.<br />

Patientenbeauftragter der Bun<strong>des</strong>regierung will Patienten stärken<br />

Geplant: Patientenrechte-Gesetz<br />

Patienten in ihrer Rolle im medizinischen<br />

Alltag zu stärken, dieses Ziel<br />

verfolgt der Patientenbeauftragte der<br />

Bun<strong>des</strong>regierung Wolfgang Zöller.<br />

Dazu macht sich der CSU-Politiker unter<br />

anderem für die Einführung eines<br />

„Patientenrechte-Gesetzes“ stark.<br />

Er will generell dafür sorgen, dass<br />

Patienten ungehindert und zeitnah<br />

Zugang zu medizinischen Leistungen<br />

erhalten und das unabhängig von<br />

Alter, Geschlecht, Abstammung und<br />

Einkommen.<br />

Sich für die Belange von Menschen,<br />

die erkranken, einzusetzen, ist Aufgabe<br />

<strong>des</strong> Patientenbeauftragten der<br />

Bun<strong>des</strong>regierung. Es soll vor allem<br />

sicher gestellt werden, dass Patienten<br />

eine adäquate Beratung bei den Leistungserbringern<br />

(also zum Beispiel<br />

den Ärzten und den Pflegenden), bei<br />

den Kostenträgern (in aller Regel die<br />

Krankenkassen) und auch bei den<br />

Behörden erhalten. „Wir wollen ferner<br />

dafür sorgen, dass Patienten bei den<br />

Fragen ihrer Betreuung und Versorgung<br />

beteiligt und dass Männer und<br />

Frauen bei der medizinischen Forschung<br />

gleich behandelt werden“,<br />

erklärt Wolfgang Zöller.<br />

Er macht sich vor allem dafür stark, in<br />

einem Patientenrechte-Gesetz verbindlich<br />

festzuschreiben, welche Rechte<br />

ein Mensch hat, falls er erkrankt und<br />

auf Hilfe aus dem medizinischen System<br />

angewiesen ist. Zöller: „Bisher<br />

wurde immer von einem Patientenschutz-Gesetz<br />

gesprochen. Dieser<br />

Begriff aber ist irreführend. Der Patient<br />

soll nicht geschützt, sondern von<br />

Anfang an als gleichwertiger Partner<br />

im Umgang mit Leistungserbringern<br />

und mit den Krankenversicherungen<br />

gesehen werden.“<br />

Im Patientenrechte-Gesetz soll unter<br />

anderem „das Recht auf Information“<br />

festgeschrieben werden, ein Punkt,<br />

der dem Patientenbeauftragten sehr<br />

am Herzen liegt. Er rät jedem Patienten<br />

und insbesondere Krebspatienten,<br />

sich umfassend über seine Erkrankung<br />

zu informieren. Vor allem bei<br />

Wolfgang Zöller ist Patientenbeauftragter der<br />

Bun<strong>des</strong>regierung. Mit einem speziellen Gesetz<br />

möchte er Patienten im medizinischen Alltag<br />

stärken.<br />

Zweifeln hinsichtlich der geplanten<br />

Maßnahmen sollte unbedingt auch<br />

eine „Zweitmeinung“ eingeholt<br />

werden, der Betreffende sich also<br />

bei einem anderen Arzt oder in einer<br />

anderen Klinik beraten lassen. Das<br />

hat nichts mit Misstrauen gegenüber<br />

den behandelnden Ärzten zu tun. Es<br />

dient ganz einfach der persönlichen<br />

Absicherung und kann unter Umständen<br />

sogar das Vertrauensverhältnis<br />

zwischen Arzt und Patient noch<br />

stärken.<br />

In dem geplanten Patientenrechte-<br />

Gesetz soll außerdem geregelt werden,<br />

wie Patienten ihre Unterlagen erhalten,<br />

wenn sie einen Behandlungsfehler<br />

vermuten, welche Rolle den Schiedsstellen<br />

zukommt und wie dort auch<br />

Patienten eingebunden werden können<br />

und sollen. „Wir wollen mit dem<br />

Gesetz auch dazu beitragen, dass die<br />

angestrengten Verfahren nicht mehr<br />

über Jahre hingezogen werden, sondern<br />

die Patienten deutlich schneller<br />

zu ihrem Recht kommen“, so Zöller.<br />

(CV)<br />

Nachrichten Onkologie <strong>LebensWert</strong> 11


12<br />

Informationstag für Patienten und Angehörige<br />

Aktion Rückenwind – Hilfe bei Lungenkrebs<br />

Am Samstag, dem 25. September<br />

2010, findet im NH-Hotel im Kölner<br />

Mediapark ein Informationstag zum<br />

Thema Lungenkrebs statt. Diese Veranstaltung<br />

der „Aktion Rückenwind“<br />

richtet sich an Patienten und Angehörige<br />

gleichermaßen. Der Eintritt<br />

ist frei, eine vorherige Anmeldung ist<br />

nicht erforderlich.<br />

Mediziner verschiedener Kliniken<br />

aus der Region Köln informieren über<br />

Diagnostik und Therapie von Lungenkrebs.<br />

Auch direkt und indirekt Betroffene<br />

schildern ihre Erfahrungen im<br />

Umgang mit der Erkrankung. So etwa<br />

Barbara Baysal, die selbst erkrankte<br />

und daraufhin die Selbsthilfe Lungenkrebs<br />

mit begründete. Als Angehöriger<br />

kommt Moritz Krebs, Sohn <strong>des</strong> an<br />

Lungenkrebs verstorbenen Schauspielers<br />

Diether Krebs, zu Wort. Da neben<br />

einer umfassenden medizinischen Beratung<br />

auch eine seelische Begleitung<br />

der Betroffenen wichtig ist, stehen<br />

außerdem Therapeuten von Lebens-<br />

Wert für Fragen rund um den Umgang<br />

mit der Erkrankung zur Verfügung.<br />

Helfen und helfen lassen<br />

Je<strong>des</strong> Jahr erkranken allein in<br />

Deutschland etwa 33.000 Männer und<br />

13.200 Frauen an Lungenkrebs. Eine<br />

solche Diagnose verursacht Ängste<br />

und Sprachlosigkeit. Aber nicht nur<br />

die Patienten selbst sind von der<br />

erschütternden Diagnose betroffen,<br />

<strong>LebensWert</strong> Tipps & Termine<br />

auch Familie und Freunde wissen<br />

nicht, wie es weiter gehen soll. Hier<br />

setzt die „Aktion Rückenwind – Hilfe<br />

bei Lungenkrebs“ an, eine Initiative<br />

von Lilly Deutschland GmbH. Mit<br />

verschiedenen Informationsangeboten<br />

möchte sie Betroffenen helfen,<br />

die Herausforderung Lungenkrebs zu<br />

meistern. So ermöglichen deutschlandweite<br />

Veranstaltungen mit Experten<br />

eine umfassende und detaillierte<br />

Information und bieten gleichzeitig<br />

eine Plattform für den persönlichen<br />

Erfahrungsaustausch. Kostenlose<br />

Broschüren geben Betroffenen und<br />

Angehörigen Tipps zum Umgang mit<br />

der Erkrankung.<br />

Informieren und mit entscheiden<br />

Die Diagnose Lungenkrebs verändert<br />

das Leben <strong>des</strong> Patienten und der<br />

Angehörigen schlagartig und wirft<br />

viele Fragen auf „Wie geht es nun<br />

weiter?“ und „Warum ausgerechnet<br />

Lungenkrebs?“. Ein erster wichtiger<br />

Schritt ist es, die Sprachlosigkeit nach<br />

der Diagnose zu überwinden. Offene<br />

Gespräche sind auch daher sinnvoll,<br />

weil sich im Alltag von Betroffenen<br />

und Angehörigen viel verändert. Diese<br />

Veränderungen brauchen Zeit und<br />

alle Beteiligten müssen sich zunächst<br />

an sie gewöhnen. „Oft müssen der<br />

Betroffene und die Angehörigen neue<br />

Pflichten und zusätzliche Aufgaben<br />

meistern“, weiß Uwe Schwarzkamp,<br />

Geschäftsführer <strong>des</strong> Vereins Lebens-<br />

Weitere Informationen zur Aktion,<br />

Tipps zum Umgang mit der Erkrankung<br />

und hilfreiche Adressen finden<br />

Patienten und Angehörige unter<br />

www.hilfe-bei-lungenkrebs.de.<br />

Hier gibt es auch kostenlose Informationsmaterialien:<br />

Die Broschüre<br />

„Rückenwind für Lungenkrebspatienten<br />

– Informationen zu Erkrankung,<br />

Therapie und Nachsorge“ informiert<br />

über die genannten Themen und gibt<br />

Tipps zum Umgang mit der Erkrankung.<br />

In einer zweiten Broschüre für<br />

Moritz Krebs gibt bei den Veranstaltungen der<br />

„Aktion Rückenwind“ seine Erfahrungen als<br />

Mit-Betroffener weiter. „Viele Angehörige trauen<br />

sich nicht, mit dem Erkrankten über die eigenen<br />

Ängste zu sprechen. Ich hätte mir diese Möglichkeit<br />

gewünscht“, erklärt er sein Engagement.<br />

Wert. Hierbei sei es wichtig, den<br />

Betroffenen an allem teilhaben zu<br />

lassen. Generell gilt: Je besser Patient<br />

und Angehörige informiert und aufgeklärt<br />

sind, umso sicherer können sie<br />

mit der Erkrankung umgehen, Entscheidungen<br />

bewusster treffen und<br />

die Behandlung aktiv mit gestalten.<br />

„Deswegen unterstützen wir gerne die<br />

Aktivitäten der „Aktion Rückenwind“<br />

und sind beim Infotag mit dabei“, so<br />

Schwarzkamp weiter.<br />

„Aktion Rückenwind“ in Köln<br />

Samstag, 25. September 2010,<br />

11 bis 13 Uhr<br />

NH Köln Mediapark<br />

Im Media Park 8b<br />

50670 Köln<br />

Betroffene mit dem Titel „Rückenwind<br />

für die Seele – Leben mit Lungenkrebs“<br />

treten psychologische Aspekte in den<br />

Mittelpunkt. Wie lässt sich der Blick<br />

wieder nach vorne richten und was<br />

kann man selber tun? Die Broschüre<br />

„Rückenwind für Angehörige – Hand<br />

in Hand durch die Erkrankung“ richtet<br />

sich an die Angehörigen. Sie thematisiert<br />

die Änderungen, die sich im<br />

Alltag ergeben können, und gibt Tipps<br />

für eine gemeinsame und aktive Auseinandersetzung<br />

mit der Erkrankung.


AOK Rheinland/Hamburg bietet ein Netzwerk von Experten und ein persönliches Gespräch<br />

JaVita – Der persönliche Patienten-Begleitservice<br />

Krebspatienten und Selbsthilfegruppen<br />

stehen seit vielen Jahren<br />

im Focus der AOK. Seit September<br />

2009 konzentrieren sich die verschiedenen<br />

Netzwerke unter einem<br />

neuen Dach: JaVita. Schnell, persönlich<br />

und kompetent informiert und<br />

begleitet JaVita sowohl den Patienten<br />

als auch die Angehörigen. Eine<br />

Erstinformation erhalten auch<br />

Nichtmitglieder der AOK.<br />

Mit einer Krebsdiagnose ändert sich<br />

das Leben der Betroffenen gravierend.<br />

Viele Fragen gilt es zu klären, viele<br />

Barrieren zu überwinden. „Wir möchten<br />

Hürden aus dem Weg räumen<br />

und gezielt informieren“, so Margrit<br />

Glattes, Geschäftsbereichsleiterin Prävention/Gesundheitssicherung.<br />

Informationen zu hämatologischen Erkrankungen<br />

Am 24. April fand das Patienten- und<br />

Angehörigen-Symposium der Leukämie-<br />

und Lymphomhilfe zusammen<br />

mit der Medizinischen Klinik I Hämatologie/Onkologie<br />

in der Uniklinik<br />

Köln statt. Aktuelle Entwicklungen<br />

und Therapieoptionen sowie Ernährung<br />

und Psychoonkologie bei hämatologischen<br />

Erkrankungen wurden<br />

vorgestellt. <strong>LebensWert</strong> informierte<br />

Diese ausgefallenen Schlüsselanhänger<br />

sind seit Kurzem bei <strong>LebensWert</strong><br />

erhältlich. Es gibt sie in den Farben<br />

blau oder orange mit <strong>LebensWert</strong>-<br />

Aufdruck für 3 Euro/Stk (Mitglieder-<br />

Preis, ansonsten 5 Euro).<br />

Fragen Sie im Sekretariat danach!<br />

Neben den Informationen im medizinischen<br />

Bereich wie Therapieansätze<br />

oder dem Wunsch nach einer Zweitmeinung,<br />

sind es oft rein praktische<br />

Fragen, die in den ersten Gesprächen<br />

thematisiert werden: Sozialversicherung,<br />

Ernährung, psychologische<br />

Betreuung oder Selbsthilfegruppen.<br />

Um gezielt zu informieren, arbeiten<br />

die JaVita-Experten Hand in Hand mit<br />

Spezialisten aus unterschiedlichen<br />

medizinischen Bereichen der Unikliniken<br />

Köln, Hamburg-Eppendorf, Essen,<br />

Aachen, Düsseldorf sowie Kliniken an<br />

weiteren Standorten im Rheinland.<br />

„Wir haben Zeit für die Betroffenen<br />

und ihre Angehörigen“, erläutert<br />

Margrit Glattes eine der zentralen<br />

Ideen im Konzept von JaVita. Dem<br />

über die Vereinsarbeit und begrüßte<br />

den <strong>LebensWert</strong>-Vorsitzenden Prof.<br />

Dr. Michael Hallek (m.) sowie den<br />

Vorsitzenden der Selbsthilfe LLH<br />

in NRW, Michael Enders (2.v.r.), am<br />

Stand.<br />

Mit auf dem Foto: Horst Heugel, Karin<br />

Reinhardt und Uwe Schwarzkamp.<br />

Patienten wird mit einfachen Worten<br />

verständlich erklärt, was in komplexen<br />

Fachausdrücken für den Laien oft<br />

schwer zu begreifen ist. JaVita ist auf<br />

vielen Wegen zu erreichen: Telefon<br />

und Mail, aber auch ein persönliches<br />

Gespräch in den eigenen vier Wänden<br />

ist möglich.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.javita.de oder der kostenfreien<br />

Nummer 0800-0512512<br />

Patientenseminare 3. Quartal 2010<br />

Jeden zweiten Donnerstag von 17<br />

bis 18 Uhr referieren Experten im<br />

Seminarraum von Haus <strong>LebensWert</strong><br />

zu verschiedenen Themen rund um<br />

Krebserkrankungen. Interessierte<br />

finden die aktuellen Themen auch<br />

unter www.vereinlebenswert.de,<br />

der Eintritt ist frei.<br />

Sommerpause im Juli und August<br />

02.09.2010<br />

Fritz Roth vom Bestattungshaus Pütz/<br />

Roth in Bergisch Gladbach liest aus seinem<br />

Buch: „Nimm den Tod persönlich“ ,<br />

das er gemeinsam mit Georg Schwikart<br />

als Anregungen für einen individuellen<br />

Abschied geschrieben hat.<br />

16.09.2010<br />

Aktuelle Behandlungsmöglichkeiten bei<br />

Kehlkopf-und Mundhöhlenkrebs<br />

Dr. Simon Preuß, HNO-Uniklinik Köln<br />

23.09. 2010<br />

Myeloische Leukämie<br />

PD Dr. Jens-Marcus Chemnitz, Innere<br />

Medizin Uniklinik Köln<br />

Termine der SHG Prostatakrebs<br />

Köln-Süd<br />

Mi., 21. Juli, 17 Uhr<br />

Patientenverfügung aus<br />

medizinischer Sicht<br />

Dr. med. Haastert, Köln<br />

Haus <strong>LebensWert</strong><br />

Fr., 13. August, 17 Uhr<br />

Hormontherapie – Neueste Entwicklungen<br />

Prof. Dr. med. Axel Heidenreich,<br />

Klinikum Aachen<br />

Haus <strong>LebensWert</strong><br />

Informationen erteilt Manfred Focke<br />

unter 0221 - 277 833 22 oder<br />

manifo@t-online.de.<br />

(MR)<br />

Tipps & Termine <strong>LebensWert</strong> 13


Patientenportrait Ruth Dallmeier<br />

Ich fand „Busenfreundinnen“ und Kampfgefährtinnen<br />

Als Ruth Dallmeier zum zweiten Mal<br />

an Brustkrebs erkrankte, nahm sei<br />

Kontakt zum Verein <strong>LebensWert</strong> auf.<br />

Dort machte sie Stimmbildung und<br />

besuchte sogar die „Brustgruppe“ –<br />

obwohl sie eigentlich nie etwas mit<br />

Selbsthilfegruppen zu tun haben<br />

wollte. Der Austausch in der Gruppe<br />

hat ihr Leben nachhaltig verändert.<br />

Es ist reicher, spannender und aufregender<br />

geworden, schildert sie.<br />

Als ich mit 50 Jahren das erste Mal an<br />

Brustkrebs erkrankte, wusste ich noch<br />

nicht viel über „Haus <strong>LebensWert</strong>“,<br />

fand aber den Namen sehr ansprechend<br />

und hatte mir fest vorgenommen,<br />

dort einmal vorbeizuschauen.<br />

Aber dann war wieder so viel los in<br />

meinem neuen Leben, dass ich es bei<br />

diesem guten Vorsatz beließ. Doch<br />

so einfach kam ich nicht davon. Fünf<br />

Jahre später erkrankte ich erneut, war<br />

dann doch ziemlich genervt und auch<br />

persönlich gekränkt, weil ich damit<br />

überhaupt nicht gerechnet hatte.<br />

<strong>Zum</strong> Glück fiel mir da wieder „Haus<br />

<strong>LebensWert</strong>“ ein, und ich beschloss,<br />

das Beste aus der Situation für mich<br />

herauszuholen und jetzt endlich das<br />

reichhaltige Angebot zu nutzen.<br />

„Stimmbildung“ wollte ich schon immer<br />

mal machen, weil ich aus eigener<br />

Erfahrung weiß, wie heilsam Singen<br />

sein kann. Auch wenn mir die Lust<br />

dazu zwischendurch abhanden gekommen<br />

war. Beim ersten Mal Einzeltherapie<br />

war ich schon sehr aufgeregt,<br />

aber Norbert Hermanns, der Musiktherapeut,<br />

hat mir meine Hemmungen<br />

durch seine positive und unterhaltsame<br />

Art genommen. Wir haben zusammen<br />

gegähnt, gekaut und geblökt wie<br />

die Schafe, jemand Imaginären mal<br />

frech die Zunge herausgestreckt mit<br />

einem kräftigen „Bäh!“ und so mit<br />

viel Spaß die Muskeln meiner Stimme<br />

gelockert. Die war auch plötzlich gar<br />

nicht mehr so brüchig, sondern wieder<br />

laut und wohltuend vernehmbar. Das<br />

hat mir sehr gut getan und mich wieder<br />

zum Singen animiert.<br />

Was mein Leben aber am nachhaltigsten<br />

verändert hat, ist die „Brustgrup-<br />

14 <strong>LebensWert</strong> PatientenLeben<br />

pe“, die im August 2009 von einer<br />

unerschrockenen, warmherzigen und<br />

ideenreichen Psychotherapeutin, Kristina<br />

Siever, ins Leben gerufen wurde.<br />

Eigentlich wollte ich ja mit so einer Art<br />

Selbsthilfe-Gruppe nie etwas zu tun<br />

haben, weil mir schon klar war, dass<br />

sie mich auch ständig an meine (Ex-)<br />

Erkrankung erinnern würde und mich<br />

an meine Grenzen bringen könnte.<br />

Die Brustkrebsgruppe machte mein<br />

Leben reicher<br />

Aber ich habe den Schritt dann doch<br />

gewagt. Seitdem ist mein Leben um<br />

vieles reicher, aber auch spannender<br />

und aufregender geworden, in alle<br />

Richtungen. Und trotz meiner anfänglichen<br />

Berührungsängste möchte ich<br />

meine neuen „Busenfreundinnen“<br />

und Kampfgefährtinnen nicht mehr<br />

missen.<br />

Wir, die acht Frauen von der Brustgruppe,<br />

sind von der Diagnose und<br />

Prognose her sehr gemischt zusammengestellt,<br />

von „einfach erkrankt“<br />

bis hin zur Metastasierung in verschiedenen<br />

Stadien und Bereichen.<br />

Und ich empfinde uns alle als sehr<br />

mutig und auch stark, was aber nicht<br />

heißt, dass wir nicht gleichzeitig<br />

natürlich auch große Angst vor einer<br />

Wiedererkrankung und vor dem Tod<br />

haben. <strong>Zum</strong>al sich die Stimmung in<br />

der Gruppe ständig ändern kann, je<br />

nachdem, was gerade bei jeder Einzelnen<br />

los ist.<br />

Das Ziel „Entängstigung“ vor Augen<br />

Zu Beginn fühlte ich mich durch<br />

den wöchentlichen Austausch sehr<br />

ausgelassen, wie in einem positiven<br />

Rauschzustand, und hatte das Gefühl,<br />

dass wir alle so eine Art Kokon bilden,<br />

in dem keiner von uns etwas passieren<br />

kann, egal, wie schwer erkrankt<br />

sie auch ist. Das war die Hochkonjunktur<br />

der „Glücksbohnen“ (...die es<br />

bei uns immer für erlebte Glücksmomente<br />

gibt).<br />

Eigentlich wollte Ruth Dallmeier nie etwas mit<br />

Selbsthilfegruppen zu tun haben. Doch heute<br />

will sie ihre „Busenfreundinnen“ bei Lebens-<br />

Wert nicht mehr missen.<br />

Inzwischen sind wir wieder auf dem<br />

Boden der Tatsachen angekommen<br />

und lernen jetzt, Zuversicht, Hoffnung<br />

und Lebensfreude selbst dann<br />

nicht zu verlieren, wenn es einer von<br />

uns sehr schlecht geht. Eine große<br />

Herausforderung, die wir bisher zum<br />

Glück immer wieder, wie ich finde, mit<br />

Würde gemeistert haben, verstärkt<br />

durch gemeinsame Imaginationsübungen,<br />

Mantrasingen, Tanzen und<br />

konstruktive Zukunftsprojekte wie<br />

einem gemeinsamen Gruppenbuch, in<br />

dem wir alle Themen, die uns beschäftigen,<br />

aufschreiben, als eine tröstliche<br />

Erinnerung an uns alle und zum<br />

späteren Nachlesen.<br />

Unsere hartnäckige Therapeutin<br />

steuert das hehre Ziel der „Entängstigung“<br />

an, und ich bin gespannt, ob<br />

wir das wirklich erreichen können.<br />

Wenn ja, und unsere Gruppe hat das<br />

Potenzial dafür, weil wir jederzeit<br />

Ängste und Grenzen offen ansprechen,<br />

dann wäre das schon ein kleines<br />

Wunder. Was für eine tolle Vorstellung!<br />

Und ich bleibe jetzt dran. Und<br />

bitte ohne Neuerkrankung...<br />

Ruth Dallmeier


<strong>LebensWert</strong> e.V.<br />

Der Vorstand<br />

Vorsitzender<br />

Prof. Dr.<br />

Michael Hallek<br />

Direktor der Klinik I für<br />

Innere Medizin<br />

Der Beirat<br />

Franz Josef Geimer<br />

Vorstand a.D. der Gothaer<br />

Versicherung, Beiratsvorsitzender<br />

<strong>des</strong> Vereins<br />

Bernhard Mattes<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

Ford Deutschland<br />

Stv. Vorsitzender<br />

Jörg Fischer<br />

Rechtsanwalt<br />

Hermann-Josef Arentz<br />

Berater in der Gesundheitswirtschaft<br />

Gerd Nettekoven<br />

Geschäftsführer der<br />

Deutschen Krebshilfe e.V.<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>LebensWert</strong> e.V., Universität zu Köln<br />

Schriftleitend und verantwortlich:<br />

Uwe Schwarzkamp (Sk)<br />

<strong>LebensWert</strong> e.V.<br />

Universität zu Köln<br />

Kerpenerstraße 62, 50937 Köln<br />

Redaktion und Produktion:<br />

Andrea Böttcher (Redaktionsleitung) (AB)<br />

www.frauboettcher.de<br />

Marie Ridder (MR)<br />

Christine Vetter (CV) www.christine-vetter.de<br />

Miranda Tomczyk www.mirapato.de<br />

Sutorius Printmedien<br />

www.sutorius-printmedien.de<br />

Vorstandsmitglied<br />

Prof. Dr. Dr. h. c.<br />

Volker Diehl<br />

Emeritus der Uniklinik Köln<br />

Vereinsgründer <strong>LebensWert</strong> e.V.<br />

Hans Werner Bartsch<br />

Bürgermeister / MdR, Köln<br />

Elfi Scho-Antwerpes<br />

Bürgermeisterin / MdR,<br />

Köln<br />

Vorstandsmitglied<br />

Prof. Eckart Fiedler<br />

früher Vorstandsvorsitzen-<br />

der der BARMER Ersatzkasse<br />

in Wuppertal<br />

Dr. Ferdinand Hoppen<br />

Steuerberater<br />

Prof. Dr. Edgar<br />

Schömig<br />

Ärztlicher Direktor der<br />

Universitätsklinik Köln<br />

Mit freundlicher Unterstützung von<br />

Vorstandsmitglied<br />

Dr. Michael Kalka<br />

früher Vorstandsvorsitzender<br />

der AachenMünchener<br />

Versicherung<br />

Wilfried Jacobs<br />

Vorstandsvorsitzender der<br />

AOK Rheinland / Hamburg<br />

Dr. Dr. h.c. Michael<br />

Vesper Generaldirektor<br />

<strong>des</strong> Deutschen Olympischen<br />

Sportbun<strong>des</strong><br />

Klaus Laepple<br />

Präsident <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>verban<strong>des</strong><br />

der Deutschen<br />

Tourismuswirtschaft<br />

Uwe Schwarzkamp<br />

Geschäftsführer<br />

<strong>LebensWert</strong> e.V.<br />

Tel. 0221 – 478-3331<br />

uwe.schwarzkamp@<br />

uk-koeln.de<br />

Aufgrund der <strong>Bau</strong>arbeiten auf dem<br />

Klinikgelände empfehlen wir die<br />

Anfahrt über die Kerpener Straße;<br />

Parkmöglichkeit in der Tiefgarage<br />

<strong>des</strong> Herzzentrums. Wenn Sie den<br />

Hinterausgang nehmen, sehen Sie<br />

schon das Haus <strong>LebensWert</strong>.<br />

DankensWert <strong>LebensWert</strong> 15


Bitte melden Sie sich zu allen Angeboten an (ausgenommen sind Angebote mit *).<br />

Informationen bei: Andreas Bhatia, Organisation u. Verwaltung, Tel. 0221 - 4 78 - 64 78.<br />

Besondere Angebote und aktuelle Veranstaltungen entnehmen Sie bitte den Aushängen<br />

oder dem Internet unter www.vereinlebenswert.de<br />

ab 17.00 Uhr<br />

3. Mittwoch im Monat<br />

SHG Prostatakarzinom<br />

ab 17 Uhr<br />

1. und 3. Montag im Monat<br />

Rechtsberatung<br />

18.00 – 20.00 Uhr<br />

Reiki<br />

16.30 – 18.30 Uhr<br />

Gemeinsames Singen im Chor<br />

15.30 – 16.30 Uhr<br />

Sozialberatung<br />

16.00 – 19.00 Uhr<br />

Gestaltungsgruppe Ton<br />

18.30 Uhr<br />

1. Dienstag im Monat<br />

SHG Leukämie & Lymphome *<br />

14.30 Uhr<br />

Patientencafé *<br />

Richard Berners, Kunsttherapeut, Tel. 0221 - 4 78 - 73 65<br />

Alex Fissmer, Dipl.-Sportwissenschaftler, Tel. 0221 - 4 78 - 73 66<br />

Birgitt Hein-Nau, Dipl.-Psychologin u. Psychologische Psychotherapeutin, Tel. 02 21 - 4 78 - 74 09<br />

Norbert Hermanns, dipl. Stimmbildner und Musiktherapeut, Tel. 02 21 - 4 78 - 64 78<br />

Rainer Koch, Pfarrer, Tel. 0221 - 4 78 - 55 04<br />

Christiana Muth, Dipl.-Psychologin u. Psychologische Psychotherapeutin, Tel. 0221 - 4 78 - 89 19 5<br />

Thomas Otten, Pastoralreferent, Tel. 0221 - 4 78 - 49 52<br />

Karin Reinhardt, Projektleiterin, Tel. 0221 - 478 - 8 67 14<br />

Mareike Romünder, Dipl.-Psychologin u. Psychologische Psychotherapeutin, Tel. 0221 - 4 78 - 86 14 8<br />

Uwe Schwarzkamp, Geschäftsführer, Tel. 0221 - 4 78 - 33 31<br />

Kristina Siever, Dipl.-Psychologin u. Psychologische Psychotherapeutin, Tel. 0221-478-86713<br />

Belinda Sistig, Dipl.-Psychologin u. Psychologische Psychotherapeutin, Tel. 0221-478-97732<br />

Regina Ulrich, Dipl.-Psychologin u. Psychologische Psychotherapeutin, Tel. 0221 - 478-7368<br />

14.00 Uhr<br />

1. Montag im Monat<br />

Patientencafé *<br />

16.00 – 18.00 Uhr<br />

Reiki<br />

14.00 – 16.00 Uhr<br />

Feldenkrais<br />

Ernährungsberatung nach Anmeldung, Gisela Kremer, Tel. 0221 - 478 - 3324<br />

09.30 – 10.30 Uhr<br />

(und nach Anfrage)<br />

Beratung zu Patientenverfügung und<br />

Vorsorgevollmacht<br />

15.00 Uhr<br />

1 x monatlich<br />

Schminkseminar „Freude am Leben“<br />

13.30 – 14.45 Uhr<br />

Tai Chi/Qi Gong für Anfänger<br />

14.45 – 16.15 Uhr<br />

Tai Chi/Qi Gong für Fortgeschrittene<br />

18.30 Uhr<br />

3. Donnerstag im Monat<br />

Non Hodgkin Lymphom Hilfe NRW*<br />

09.30 – 10.30 Uhr<br />

Seelsorgerische Sprechstunde für<br />

Patienten und Angehörige<br />

14.45 – 16.15 Uhr<br />

Feldenkrais (Gruppenangebot)<br />

16.15 – 16.45 Uhr<br />

Feldenkrais (Einzelangebot)<br />

11.00 – 12.30 Uhr<br />

Feldenkrais (Gruppenangebot)<br />

12.30 – 13.00 Uhr<br />

Feldenkrais (Einzelangebot)<br />

17.00 – 18.00 Uhr<br />

Patientenseminar *<br />

(14-tätig, Themen s. Journal o. Internet)<br />

Blaue Termine:<br />

Angebot im Haus <strong>LebensWert</strong><br />

Orangefarbene Termine:<br />

Stationäres Angebot Med. I<br />

Schwarze Termine: Angebot im Haus<br />

<strong>LebensWert</strong> und auf den Stationen<br />

Ergänzende Angebote:<br />

Kunst-/Gestaltungstherapie:<br />

09.00 – 12.00 Uhr<br />

(Einzelangebot)<br />

15.00 – 16.30 Uhr<br />

(Einzelangebot)<br />

Kunst-/Gestaltungstherapie:<br />

10.00 – 12.00 Uhr<br />

(Einzelangebot)<br />

14.30 – 16.30 Uhr<br />

(Gruppe)<br />

Musiktherapie:<br />

13.30 – 17.30 Uhr<br />

Stimmbildung (Einzelangebot)<br />

Musiktherapie:<br />

10.00 – 12.00 Uhr<br />

Stimmbildung (Einzelangebot)<br />

10.30 – 11.30 Uhr<br />

Körper & Stimme I<br />

13.30 – 17.30 Uhr<br />

Stimmbildung (Einzelangebot)<br />

15.15 – 16.15 Uhr<br />

Körper & Stimme II<br />

Bewegungstherapie:<br />

15.00 – 16.30 Uhr<br />

Entspannungstherapie (14-tägig)<br />

17.00 – 18.00 Uhr<br />

Allgemeine Fitness (Fortgeschrittene)<br />

18.00 – 19.00 Uhr<br />

Funktionsgymnastik MammaCA<br />

Kunst- /Gestaltungstherapie:<br />

ab 15.00 Uhr<br />

Bildausleihe für Stationszimmer<br />

16.45 – 17.45 Uhr<br />

(Einzelangebot)<br />

18.00 – 20.00 Uhr<br />

(Gruppe)<br />

Kunst-/Gestaltungstherapie:<br />

10.00 – 12.30 Uhr<br />

(Gruppe)<br />

Bewegungstherapie:<br />

10.00 – 11.00 Uhr<br />

Funktionsgymnastik MammaCA<br />

11.15 – 12.15 Uhr<br />

Beckenboden- und Rückentraining Männer<br />

16.00 – 18.00 Uhr<br />

Entspannungstherapie<br />

Bewegungstherapie:<br />

09.30 – 10.30 Uhr<br />

Nordic Walking (Technik) im Stadtwald<br />

10.30 – 12.00 Uhr<br />

Nordic Walking (Ausdauer) im Stadtwald<br />

Bewegungstherapie:<br />

17.30 – 18.30 Uhr<br />

Kraft und Koordination für Leukämie- und<br />

Lymphompatienten<br />

Psychologische Gesprächsgruppen:<br />

Gruppenpsychotherapie für:<br />

10.30 – 12.00 Uhr<br />

KrebspatientInnen – Gruppe I<br />

14.00 – 15.30 Uhr<br />

Brustkrebspatientinnen – Gruppe I<br />

Bewegungstherapie:<br />

16.30 – 17.15 Uhr<br />

Einzelangebot<br />

17.15 – 18.00 Uhr<br />

Einzelangebot<br />

18.00 – 19.00 Uhr<br />

Allgemeine Fitness für Einsteiger<br />

Psychologische Gesprächsgruppen:<br />

10.30 – 12.00 Uhr<br />

Gruppenpsychotherapie für<br />

Brustkrebspatientinnen – Gruppe 2<br />

Psychologische Gesprächsgruppen:<br />

10.00 – 11.30 Uhr<br />

Gruppenpsychotherapie für<br />

KrebspatientInnen – Gruppe 2<br />

Psychologische Gespräche:<br />

Einzelgespräche ganztägig<br />

Psychologische Gespräche:<br />

Einzelgespräche ganztägig<br />

Psychologische Gespräche:<br />

Einzelgespräche ganztägig<br />

Psychologische Gespräche:<br />

Einzelgespräche ganztägig<br />

Psychologische Gespräche:<br />

Einzelgespräche ganztägig<br />

Therapeutische Angebote:<br />

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag<br />

Angebote Verein <strong>LebensWert</strong> auf einen Blick<br />

Für alle onkologischen Patienten, stationär wie ambulant

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!