WB Schloss Tuernich_Dokumentation_final
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Zukunftsensemble <strong>Schloss</strong> Türnich<br />
gefördert durch die Bundesrepublik Deutschland
Zukunftsensemble <strong>Schloss</strong> Türnich<br />
Wettbewerbsergebnisse<br />
Nicht-offener anonymer städtebaulicher und freiraumplanerischer<br />
Realisierungswettbewerb gem. RPW 2013 mit hochbaulichem Ideenteil<br />
Die Auslobung ist mit dem Ausschuss Vergabe und Wettbewerbswesen der<br />
Architektenkammer Nordrhein-Westfalen abgestimmt worden und unter der Nummer<br />
W 61/16 registriert.<br />
Gefördert durch das Bundesministerium für<br />
Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit<br />
2<br />
im Rahmen des Zukunftsinvestitionsprogramms ZIP<br />
„Förderung von Investitionen in nationale Projekte des Städtebaus“
Inhalt<br />
Grußwörter..............................................................................<br />
Ausgangslage ........................................................................<br />
Standort ...............................................................................<br />
Gesamtziel ............................................................................<br />
Preisgericht ...........................................................................<br />
Übersicht der Teilnehmer ..........................................................<br />
Wettbewerbsergebnis<br />
1. Preis ................................................................................<br />
2. Preis .................................................................................<br />
Anerkennung .........................................................................<br />
Anerkennung .........................................................................<br />
2. Rundgang ..........................................................................<br />
1. Rundgang ...........................................................................<br />
Liste der Verfasser ..................................................................<br />
4<br />
8<br />
10<br />
12<br />
14<br />
16<br />
20<br />
24<br />
28<br />
32<br />
34<br />
37<br />
38<br />
3
4<br />
Grußwort | Joachim Schwister<br />
Technischer Beigeordneter<br />
Kolpingstadt Kerpen<br />
„ … dem Guten, Schönen und Wahren“<br />
<strong>Schloss</strong> Türnich stellt neben seiner faktischen<br />
Schönheit und fast mystischen Ausstrahlung<br />
auch ein Symbol für die Kolpingstadt dar, ein<br />
Symbol für die Geschichte unserer Stadt, vielleicht<br />
ja sogar für die zu großen Teilen „verlorene<br />
Geschichte“ unserer Stadt, der durch<br />
den Braunkohletagebau viele ihrer sichtbaren<br />
Zeichen vergangener Kultur und Gesellschaft<br />
genommen wurde.<br />
Zugleich ist die Braunkohleförderung in den<br />
letzten 150 Jahren und die damit einhergehende<br />
Entwicklung der Energieindustrie im<br />
westlichen Gürtel um Köln das Symbol einer<br />
bedeutenden Entwicklungsphase dieser Region,<br />
durch die sie zu Wohlstand und Fortschritt<br />
kam. Vielleicht ist ja gerade deshalb<br />
<strong>Schloss</strong> Türnich auch ein Symbol für diesen<br />
Widerspruch zwischen Bewahren und Fortschritt,<br />
zwischen Kultur und Zerstörung, zwischen<br />
Natur und Technik und damit genau<br />
der richtige Ort, zu Beginn des 21. Jahrhunderts,<br />
in dem wir viel mehr als die Generationen<br />
zuvor Möglichkeiten kennen, die ehemaligen<br />
Widersprüche zu versöhnen, einen<br />
neuen Weg zu gehen. Genau dies ist unseres<br />
Erachtens dem Sieger des Wettbewerbs<br />
Büro SINAI auf der Basis all der vielfältigen<br />
und detailreichen Vorarbeit mit seinen städtebaulichen,<br />
landschaftsplanerischen und architektonischen<br />
Konzepten gelungen.<br />
Einen Ort, der bereits in seiner vorhandenen<br />
Schönheit seines Gleichen sucht, weiter zu<br />
denken und zu planen, ihn zum einen durch<br />
neue Wege, Zugänge und bauliche Entwicklungspotenziale<br />
stärker mit seiner Umgebung<br />
zu verzahnen und für die Bürger und Besucher<br />
sichtbar zu machen, zum anderen aber<br />
auch um ihn, im Verbund mit weiteren Projekten<br />
der städtebaulichen Entwicklung des Ortes<br />
Türnich sowie der gesamten Kolpingstadt<br />
Kerpen, zu einem nationalen, bundesweiten<br />
Kristallisationspunkt für den zugleich nachhaltigen<br />
und zukunftsorientierten Umgang mit<br />
unserer Bau- und Gesellschaftsgeschichte zu<br />
machen.<br />
Vielleicht ja weil unsere Region – als Inbegriff<br />
der alten, verbrauchenden Lebensweise, in<br />
diesem Fall durch den radikalen, zerstörenden<br />
Abbau von fossilen Brennstoffen – über<br />
viele Jahre geradezu beispielhaft für „nicht<br />
nachhaltiges Wirtschaften“ steht, ist das Projekt<br />
„Zukunftsensemble <strong>Schloss</strong> Türnich“ nunmehr<br />
die einmalige Gelegenheit für unsere
Stadt, gerade hier beispielhaft aufzuzeigen<br />
– z. B. durch permakulturelle Landwirtschaft,<br />
durch die Gewinnung und intelligente Verteilung<br />
von lokaler regenerativer Energie,<br />
durch Bewusstmachung von verlangsamten<br />
und entschleunigten Produktionsprozessen,<br />
durch die Bewahrung und Pflege von Pflanzen,<br />
Tieren und last but not least, durch<br />
die Sichtbarmachung und Fortführung der<br />
Schönheit dieses Ortes, dass im Letzten alles<br />
dem „Schönen, Wahren und Guten“ dienen<br />
muss, um dem Menschen zu seiner wahren<br />
Bestimmung und seinem Glück zu verhelfen.<br />
Möge die Energie unserer Region und Stadt,<br />
für die <strong>Schloss</strong> Türnich stellvertretend steht<br />
und stand, auch zukünftig, jedoch in einer<br />
neuen, noch stärkeren und nachhaltigeren<br />
Form von diesem Ort ausgehen und das<br />
„neue Wirtschaften in Zeiten der Energiewende“<br />
beispielhaft prägen.<br />
Joachim Schwister<br />
In diesem Sinne schätzt sich die Kolpingstadt<br />
überaus glücklich, insbesondere auch durch<br />
die großzügige finanzielle Förderung der<br />
Bundesrepublik Deutschland, gemeinsam<br />
mit ihren Bürgern, die sich bisher mit außergewöhnlichem<br />
Engagement an der gemeinsamen<br />
Lösung dieser generationsübergreifenden<br />
Aufgabe beteiligt haben, die alte und<br />
neue Heimat „unseres <strong>Schloss</strong>es“ zu sein<br />
und dieses nunmehr als einen Ort der ökologischen<br />
Zukunft mit hohem ästhetischem Anspruch<br />
und Niveau bewahren und gleichsam<br />
auf den kulturellen und jetzigen Schultern<br />
unserer Vorfahren und Geschichte weiterentwickeln<br />
zu dürfen.<br />
5
6<br />
Grußwort | Severin Graf Hoensbroech<br />
<strong>Schloss</strong> Türnich<br />
Als meine Frau Anja und ich mit unseren Kindern<br />
vor 4 Jahren nach Türnich gezogen sind,<br />
hatten wir die Entscheidung getroffen, diesen<br />
Ort, den meine Eltern so besonders gestaltet<br />
haben, zu entwickeln – und zwar nicht in erster<br />
Linie aus familiärer Verpflichtung, sondern<br />
weil <strong>Schloss</strong> Türnich ein Ort ist, der in seiner<br />
Qualität und Schönheit auf uns – wie auf die<br />
meisten Menschen, die hierher kommen – einen<br />
besonderen Zauber ausübt.<br />
Bei all den Schwierigkeiten, die der Ort mitbringt<br />
– von den durch die Grundwasserabsenkung<br />
schwer geschädigten Gebäuden,<br />
über die marode Infrastruktur und fehlenden<br />
Parkplätze bis hin zu den verschlammten<br />
<strong>Schloss</strong>teichen – braucht man eine klare und<br />
gute Idee. Da reicht es nicht, das nächste<br />
Tagungs- oder Golfhotel zu planen oder sich<br />
Luxus-Eigentumswohnungen auszudenken.<br />
Auch eine Nutzung als Museum lässt in seinem<br />
Vergangenheitsbezug den Ort verkümmern.<br />
Nein, ein Ort wie dieser muss leben und<br />
sein ganzes Potenzial aus der Historie in die<br />
Zukunft entfalten. Auf <strong>Schloss</strong> Türnich sind<br />
heute noch historische Kreislaufprozesse ablesbar<br />
und regionale, nachhaltige Kreisläufe<br />
sind in Zeiten von Klimawandel, Ressourcenverschwendung<br />
und maßloser Globalisierung<br />
das zentrale Thema der Zukunft. Wie schaffen<br />
wir eine resiliente Landwirtschaft, wie<br />
erhalten wir eine große Biodiversität, wie ernähren<br />
wir uns gesund und ohne dabei den<br />
Planeten zu zerstören, wie schaffen wir eine<br />
Region und eine Landschaft, die schön und<br />
lebenswert ist, wo findet echter kultureller<br />
und sozialer Austausch statt, wie produzieren<br />
wir die Energie, die wir brauchen, ohne<br />
unsere Kinder zu belasten? Diese Themen<br />
bergen bei all den Lösungen, die es schon<br />
gibt und die ständig entwickelt werden, eine<br />
große Faszination und <strong>Schloss</strong> Türnich ist<br />
wie gemacht dafür, eine Erfahrungswelt für<br />
genau diese Themen und ein Ort der Begegnung<br />
und des kulturellen Austausches – und<br />
gleichzeitig der Ruhe und Besinnung – zu<br />
werden. Wie eine Insel in stürmischer See.<br />
Wenn der Plan aufgeht, wird Schloß Türnich<br />
ein Leuchtturm in der Gegend, ein Ort, der regional,<br />
wie überregional bekannt ist und ein<br />
Identifikationsort für die ganze Region – und<br />
nicht zuletzt Arbeitsplatz für Menschen aus<br />
der Region.
Ein solches Projekt wäre nicht möglich ohne<br />
eine Kommune, die sowohl in der Politik wie<br />
in der Verwaltung mit Begeisterung und großem<br />
Verständnis für die enormen Chancen,<br />
die sich durch das Gesamtprojekt ergeben,<br />
Idee und Vorgehen unterstützt. Hierfür möchte<br />
ich der Kolpingstadt Kerpen und allen beteiligten<br />
Personen meinen ausdrücklichen<br />
Respekt und Dank aussprechen. Diese Form<br />
der Unterstützung ist alles andere als selbstverständlich.<br />
Auch aus diesem Grund war es wichtig, dass<br />
die Plangrundlage in einem großen nationalen<br />
Wettbewerb ermittelt wurde und als<br />
Ergebnis nun einige der besten Büros der<br />
Republik an diesem Projekt mitarbeiten. Wir<br />
freuen uns sehr über die spannenden Ergebnisse<br />
und die weitere Entwicklungsarbeit.<br />
Severin Graf Hoensbroech<br />
Seit wir hier sind, entwickeln wir diese Idee:<br />
einen Ort zu schaffen, wie es ihn in Deutschland<br />
noch nicht gibt – und immer ohne dabei<br />
die Bodenhaftung zu verlieren. Schloß<br />
Türnich muss wirtschaftlich selbst tragfähig<br />
werden.<br />
Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir 2017<br />
die Gräflich Hoensbroech’sche Kultur- und<br />
Naturstiftung Schloß Türnich gegründet. Sie<br />
soll Eigentümerin des gesamten Ensembles<br />
werden und ermöglichen, dass sich viele<br />
Menschen an dem Projekt beteiligen und es<br />
mitgestalten können.<br />
7
Blick auf die <strong>Schloss</strong>insel<br />
8<br />
Ausgangslage<br />
Das in Privatbesitz befindliche <strong>Schloss</strong> Türnich<br />
ist eines der letzten vollständig erhaltenen<br />
Barock-Ensembles im Rheinland. Mit<br />
der 1760 erbauten Maison de Plaisance,<br />
Vorburg, Torhaus, umliegendem doppelten<br />
Wassergraben, Kapelle, alter Mühle, fomalem<br />
Garten, preisgekröntem englischen Landschaftspark<br />
und der in Form eines großen<br />
Parks angelegten demeter-Landwirtschaft,<br />
eingebettet in die Auenlandschaft der Erft,<br />
ist <strong>Schloss</strong> Türnich ein außergewöhnliches<br />
Denkmalensemble von nationaler Bedeutung<br />
und in dieser Form einzigartig in Nordrhein-<br />
Westfalen. Die nationale Bedeutung begründet<br />
sich u. a. in der Vollständigkeit des Gesamtensembles.<br />
<strong>Schloss</strong> Türnich ist zusammen mit seinen<br />
Gärten und Nebenanlagen weitgehend erhalten.<br />
Zum <strong>Schloss</strong> gehören ein biologischer<br />
Land- und Obstbaubetrieb. Der <strong>Schloss</strong>hof<br />
wird zudem durch ein Café mit Seminarveranstaltungen<br />
genutzt.<br />
Das Ensemble ist bis heute städtebaulich<br />
nicht erschlossen – die Bindung zum Stadtteil<br />
Türnich ist nicht ausgeprägt. Zudem besteht<br />
dringend denkmalgeschützter Handlungsbedarf.<br />
Der bauliche Zustand ist kritisch.<br />
Eine nachhaltige Energieversorgung mit vorhandener<br />
Heiztechnik ist nicht gegeben. Die<br />
Kosten der Gesamtanlage übertreffen erzielbare<br />
Einnahmen.<br />
Die Kolpingstadt Kerpen erhält über das Zukunftsinvestitionsprogramm<br />
(ZIP) des Bundes<br />
„Nationale Projekte des Städtebaus“ für<br />
das Projekt „Zukunftsensemble <strong>Schloss</strong> Türnich“<br />
3 700 000 EUR Fördermittel. Natio-nale<br />
Projekte des Städtebaus sind national und<br />
international wahrnehmbare, größere städtebauliche<br />
Projekte mit deutlichen Impulsen<br />
für die jeweilige Gemeinde oder Stadt, die<br />
Region und die Stadtentwicklungspolitik in<br />
Deutschland insgesamt. Sie zeichnen sich<br />
durch einen besonderen Qualitätsanspruch<br />
hinsichtlich des städtebaulichen Ansatzes,<br />
der baukulturellen Aspekte und der Beteiligungsprozesse<br />
aus, verfolgen die baupolitischen<br />
Ziele des Bundes und weisen Innovationspotenzial<br />
auf.<br />
Im Rahmen des Förderprogramms lobt die<br />
Kolpingstadt Kerpen in Zusammenarbeit mit<br />
den Eigentümern des <strong>Schloss</strong>es einen begrenzt<br />
offenen, einstufigen anonymen interdisziplinären<br />
Realisierungswettbewerb mit<br />
hochbaulichem Ideenteil, mit vorgeschaltetem<br />
EU-weiten Bewerbungsverfahren im<br />
Rahmen eines VgV-Vergabeverfahrens aus.
Labyrinth Mühle <strong>Schloss</strong> Innen<br />
Durch das Städtebauprojekt ZukunftsEnsemble<br />
<strong>Schloss</strong> Türnich soll durch städtebauliche,<br />
freiraumplanerische sowie denkmalpflegerische<br />
Maßnahmen und Entwicklung eines<br />
innovativen Energiekonzeptes die Grundlage<br />
für ein wirtschaftliches und nachhaltig genutztes<br />
Denkmalensemble geschaffen werden.<br />
Zudem wird ein „Leuchtturmprojekt“ in<br />
der Bergbaufolgelandschaft des ehemaligen<br />
Braunkohletagebaus als Lehr- und Erfahrungsort<br />
für nachhaltige Kreislauf- und Lebensprozesse<br />
im größeren Zusammenhang<br />
mit der Erftaue und der Gymnicher Mühle<br />
angestrebt.<br />
Gegenstand des Wettbewerbs ist die Erarbeitung<br />
eines städtebaulichen-freiraumplanerischen<br />
Rahmenplans und eines integrierten<br />
Nutzungskonzeptes für <strong>Schloss</strong> Türnich.<br />
Ziel ist die städtebauliche Reintegration von<br />
<strong>Schloss</strong> Türnich als Teil der Ortsentwicklung,<br />
die Umsetzung eines nachhaltigen Entwicklungskonzepts<br />
für <strong>Schloss</strong>insel, Mühlenareal<br />
und den landwirtschaftlichen Betrieb, sowie<br />
die Einbindung von <strong>Schloss</strong> Türnich in den<br />
Naturpark Erftaue mit Ausstrahlung auf die<br />
Kolpingstadt Kerpen und die Region. Im Rahmen<br />
des Wettbewerbs erfolgt eine planerische<br />
Vertiefung und Veranschaulichung von<br />
mehreren freiraum- und verkehrsplanerischen<br />
sowie zwei hochbaulichen Maßnahmen<br />
(-bereichen) als Grundlage zur Plausibilisierung<br />
der städtebaulichen, ökologischen<br />
und denkmalpflegerischen Verträglichkeit.<br />
Das Auftragsversprechen erfolgt nur im Rahmen<br />
des Realisierungsteils für städtebauliche<br />
und freiraumplanerische Leistungen bei<br />
der Erarbeitung eines städtebaulichen-freiraumplanerischen<br />
Rahmenplans und eines<br />
integrierten Nutzungskonzeptes für <strong>Schloss</strong><br />
Türnich, sowie für Leistungen gem. Anlage<br />
9 HOAI „Besondere Leistungen zur Flächenplanung“<br />
sowie Leistungen gem. §38 HOAI<br />
für Freianlagen und §46 HOAI für Verkehrsanlagen.<br />
Das Auftragsversprechen gilt auch für öffentlich<br />
finanzierte Maßnahmen, die nicht im Rahmen<br />
des Förderprojekts umgesetzt werden,<br />
sobald und soweit diese umgesetzt werden.<br />
Die planerische Vertiefung und Veranschaulichung<br />
gem. §34 HOAI für Gebäude erfolgt<br />
im Rahmen des Ideenteils des Wettbewerbs<br />
ohne Auftragsversprechen. Sie dienen gem.<br />
RPW 2013 der Erarbeitung von Grundlagen<br />
für die weitere Konkretisierung der Bauaufgabe.<br />
Siehe Auftragsbekanntmachung zum<br />
gleichlautenden Verfahren.<br />
9
Luftbild Ende der 40er Jahre<br />
10<br />
Standort<br />
Die Stadt Kerpen (Regierungsbezirk Köln)<br />
befindet sich im Rhein-Erft-Kreis und zeichnet<br />
sich dort als größte Stadt im Kreis aus.<br />
Sie liegt im rheinischen Braunkohlerevier und<br />
in der Kölner Bucht, nur wenige Kilometer von<br />
Köln entfernt. Seit dem 19. Mai 2012 besitzt<br />
die Stadt Kerpen den offiziellen Zusatz „Kolpingstadt“.<br />
Der Stadtteil Türnich war bis zur Gemeindereform<br />
1975 eine eigene Kommune am<br />
Westrand der Ville. 1208 wurde sie erstmals<br />
urkundlich erwähnt.<br />
Die Wirtschaft Türnichs war stark vom Braunkohletagebau<br />
geprägt. So lassen sich auf<br />
Türnicher Gebiet beispielhaft alle Phasen der<br />
Braunkohleförderung verfolgen – angefangen<br />
beim industriellen Tunnelbau (= untertägige<br />
Abbauvariante, die unter anderem wegen<br />
Sicherheitsrisiken eingestellt wurde) bis hin<br />
zum hochindustrialisierten Tieftagebau.<br />
Die Geschichte des <strong>Schloss</strong>es Türnich reicht<br />
bis in das Jahr 898 zurück. Die heutige Form<br />
des klassisch französischen Maison de Plaisance<br />
wurde Mitte des 18. Jahrhunderts<br />
erbaut und befindet sich heute im Besitz<br />
von Godehard Graf von Hoensbroech. Seit<br />
1974 befindet sich das <strong>Schloss</strong> aufgrund der<br />
Grundwasserabsenkung durch den Braunkohleabbau<br />
in einem baulich schlechten Zustand<br />
und droht auseinanderzubrechen. Das<br />
Grundwasser sank von ehemals 80 cm unter<br />
Flur auf zwischenzeitlich 280 cm. Dies ist problematisch,<br />
da das <strong>Schloss</strong> auf einer geologischen<br />
Unebenheit steht. Unter dem <strong>Schloss</strong><br />
verläuft eine Tonlinse, die unterschiedlich<br />
dick ist. Ohne Grundwasser zog sich der<br />
Ton zusammen, sodass Hohlräume entstanden.<br />
Diese sackten irgendwann weg und<br />
das <strong>Schloss</strong> kippte komplett in die Mitte. Die<br />
Familie musste aus diesem Grund 1979 aus<br />
dem Herrenhaus ausziehen. Das Haus wurde<br />
anschließend mit einer sogenannten Ringzugverankerung<br />
gesichert, das Treppenhaus<br />
sowie wertvolle Decken-Stuckaturen wurden<br />
durch Holzbalken abgestützt. Seitdem stand<br />
das Haus leer und verfiel immer weiter.<br />
Nun wird die vollständige Wiederherstellung<br />
von der Besitzerfamilie angestrebt.<br />
2009 konnte dank der Deutschen Stiftung<br />
Denkmalschutz, des Landes NRW<br />
und der Stadt Kerpen, mit einigen Restaurierungsarbeiten<br />
begonnen werden.<br />
So wurde bereits das Dach erneuert, die<br />
Statik gesichert und der Hausschwamm bekämpft.<br />
Der Schweizer Maler Balz Baechi<br />
spendete zusammen mit der Deutschen Stiftung<br />
Denkmalschutz eine neue Fassade.
Schrägaufnahme <strong>Schloss</strong> Türnich<br />
Malerei in der Kapelle<br />
Kapelle<br />
Die Familie Hoensbroech arbeitet weiter an<br />
einem Nutzungskonzept und an der Finanzierung,<br />
um das <strong>Schloss</strong> zu erhalten und zu<br />
restaurieren.<br />
Die vom Architekten Heinrich Krings erbaute<br />
Kapelle besteht seit 1895. Von außen wirkt<br />
sie recht unscheinbar, doch im Inneren ist sie<br />
neuromanisch mit Marmorverkleidung und<br />
Wandgemälden verziert.<br />
Durch den Krieg erlitt sie erste Schäden. So<br />
ist sie beispielsweise heute nur noch halb so<br />
hoch wie damals, da der Turm im Krieg zu<br />
Bruch ging. Nach einem Brand im Jahre 1991<br />
konnte die Kapelle weitgehend wiederhergestellt<br />
werden. Einige Teile des Altaraufsatzes<br />
und dessen goldene Umrandungen konnten<br />
jedoch nicht restauriert werden und wurden<br />
auch nicht rekonstruiert. Bleibende Schäden<br />
erlitten ebenfalls die Sakristei und die Malereien<br />
in der Kapelle. Die Malereien, deren Farbe<br />
teilweise schon von den Wänden blättert,<br />
werden nun durch Hilfe von verschiedenen<br />
Stiftungen nach und nach gesichert.<br />
Für die Wiederherstellung der Fenster wurde<br />
1991 der mittlerweile mehr als 100 Mitglieder<br />
zählende Verein „Freunde und Förderer“ gegründet.<br />
Sein heutiges Ziel und seine Aufgabe ist nun<br />
das <strong>Schloss</strong> als Natur- und Kulturdenkmal für<br />
die Öffentlichkeit zu erhalten und zu restaurieren.<br />
In den kommenden Jahren soll das Gesamtensemble<br />
<strong>Schloss</strong> Türnich (und dabei insbesondere<br />
der Obstpark) zu einer „permakulturellen<br />
Erfahrungswelt“ entwickelt werden.<br />
Hierfür bietet es sich als idealer Ort an: Eine<br />
Kulturerbestätte, an der bis heute natürliche<br />
und soziale Kreislaufprozesse ablesbar sind,<br />
mit seinen prachtvollen Gartenanlagen und<br />
der als goethescher Landschaftpark gestalteten<br />
Landwirtschaft inmitten einer von Bergbau<br />
und industrieller Landwirtschaft weitgehend<br />
zerstörten Gegend, zudem direkt vor den Toren<br />
Kölns gelegen. Gleichzeitig entsteht eine<br />
touristische Attraktion, die ein Thema bedient,<br />
das gerade im städtischen Umfeld seit einigen<br />
Jahren enorme Aufmerksamkeit erfährt.<br />
11
Übersicht der Projektbausteine<br />
12<br />
Gesamtziel<br />
Ziel ist es, das Ensemble <strong>Schloss</strong> Türnich zu<br />
einem Erfahrungsort für natürliche, energetische<br />
und soziale Kreislaufprozesse mit den<br />
zentralen Themen Ernährung, Ökologie, erneuerbare<br />
Energien und Gesundheit weiter<br />
zu entwickeln. Es soll ein Ort sein, an dem<br />
gleichermaßen Geschichte und Zukunft, Natur<br />
und Kultur erfahrbar werden.<br />
Schwerpunkte sind die natürlichen Kreisläufe<br />
von ökologischer Landwirtschaft über Ernährung<br />
zu Gesundheit, die sozialen Kreislaufprozesse<br />
durch kulturelle Veranstaltungen,<br />
Übernachtungsmöglichkeiten, Arbeits- und<br />
Wohnflächen, einen Naturkindergarten sowie<br />
die weitere Öffnung der Anlage als Ort<br />
des kulturellen, sozialen und gesellschaftlichen<br />
Austausches für Bürger, Politik und<br />
Wirtschaft und schließlich die energetischen<br />
Kreislaufprozesse im Sinne lokal erzeugter<br />
und genutzter Energie zur Versorgung des<br />
Denkmalensembles und des anliegenden<br />
Wohnparks. Es soll ein Ort sein, an dem<br />
Sinnhaftigkeit und daraus folgende (Selbst-)<br />
Werte für Mensch und Natur im Mittelpunkt<br />
stehen.<br />
Istzustand: In Türnich sind aufgrund der gewachsenen<br />
Struktur Natur und Kultur harmonisch<br />
entwickelt. Das Ensemble <strong>Schloss</strong><br />
Türnich wird mit den jetzt schon vorhandenen<br />
kunsthistorisch bedeutsamen Gebäuden,<br />
jahrhundertealten Garten- und Parkanlagen,<br />
landwirtschaftlichen Flächen und dem<br />
Ceres-Heilpflanzengarten sowie schließlich<br />
dem geplanten Naturkindergarten von vielen<br />
Besuchern als Ort des zur-Ruhe-Kommens,<br />
der Rückbindung an die Natur und der Gesundung<br />
wahrgenommen. Er wird deshalb<br />
schon jetzt von vielen Menschen aufgesucht<br />
und erfahren. Durch die <strong>Schloss</strong>kapelle, die<br />
Lindenkathedrale, das Lindenbaptisterium,<br />
das kretische Labyrinth, die Steinsetzungen<br />
von Marco Pogacnik und den Kreuzganggarten<br />
mit Heilpflanzen im Innenhof ist <strong>Schloss</strong><br />
Türnich auch ein spiritueller Ort.<br />
Diese Harmonie zwischen Natur, Kultur und<br />
Spiritualität macht die besondere Qualität und<br />
den überregionalen Magnetismus des Ortes<br />
aus und ist sein Alleinstellungsmerkmal. Um<br />
ihn nicht beliebig zu machen, müssen alle zukünftigen<br />
Maßnahmen, die der Entwicklung<br />
des Ortes dienen, diesen Charakter unterstützen.
<strong>Schloss</strong>garten<br />
Französischer Garten<br />
Cafe<br />
13<br />
•
Preisgericht<br />
14<br />
Fachpreisrichter/-innen<br />
• Prof. Gabriele G. Kiefer, Landschaftsarchitektin,<br />
Berlin / TU Braunschweig<br />
• Prof. Dr. Michael Koch, Stadtplaner, Hamburg<br />
/ Zürich<br />
• Prof. Dr. Frank Lohrberg, Landschaftsarchitekt,<br />
Aachen<br />
• Dr. Thomas Otten, Archäologe und Gründungsdirektor<br />
der Archäologischen Zone<br />
mit Jüdischem Museum Köln<br />
• Joachim Schwister, Technischer Beigeordneter,<br />
Kolpingstadt Kerpen<br />
• Much Untertrifaller, Architekt, Bregenz /<br />
Wien<br />
Sachpreisrichter/-innen<br />
• Severin Graf Hoensbroech, <strong>Schloss</strong><br />
Türnich<br />
• Bastian Wahler-Zak, Bundesinstitut für<br />
Bau-, Stadt- und Raumforschung BBSR<br />
• Klaus Ripp, Vorsitzender Planungsausschuss,<br />
StV Stadtverordneter, Stadt<br />
Kerpen<br />
Stellvertretende Fachpreisrichter/-innen<br />
• Alexander Fischer, Architekt, Köln<br />
• Matthias Lill, Landschaftsarchitekt, Köln<br />
• Jörg Mackeprang, Abteilungsleiter Stadtplanung,<br />
Kolpingstadt Kerpen<br />
•<br />
Stellvertretende Sachpreisrichter/-innen<br />
• Jens Grisar, Region Köln/Bonn e.V.<br />
• Anja Gräfin Hoensbroech, <strong>Schloss</strong><br />
Türnich<br />
• Ingeborg Jachmann, Oberfinanzdirektion<br />
Münster<br />
• Berthold Rothe, Dezernent Rhein-Erft-<br />
Kreis<br />
• Dietmar Reimann, Ortsvorsteher Kerpen-<br />
Türnich
Gäste<br />
• Svenja Hillebrand, Eigentümergemeinschaft<br />
„An der Burg“<br />
• Hubertus Röllgen, Eigentümergemeinschaft<br />
„An der Burg“<br />
Vorprüfung<br />
• Jascha Braun, LVR- Amt für Denkmalpflege<br />
im Rheinland<br />
• Michael Strehling, Kolpingstadt Kerpen<br />
• Rachel Hennecken, Dez. III, Abt. 16.1,<br />
Stadtplanung und Umweltschutz, Kolpingstadt<br />
Kerpen<br />
• Markus Schmidt, Dez. III, Abt. 25.1, Amt<br />
für Abfallwirtschaft, Kolpingstadt Kerpen<br />
• Dorothee Völlings-Grube, Projektsteuerung<br />
Schmitz.Reichard<br />
• Jörg Neubig, neubighubacher, Köln<br />
• Simon Hubacher, neubighubacher, Köln<br />
• Vanessa Müller, neubighubacher, Köln<br />
• Angela Kirch, neubighubacher, Köln<br />
• Katja Opelka, neubighubacher, Köln<br />
Das Preisgericht tagte am 10. März 2017,<br />
von 9.30 bis 18.30 Uhr in der Mehrzweckhalle<br />
Brüggen, Raphaelstraße, Kerpen.<br />
Die Vorprüfung erfolgte durch das Büro neubighubacher,<br />
Architektur, Städtebau, Strukturentwicklung,<br />
Köln.<br />
Die Ausstellung der Arbeiten fand in den Räumen<br />
des Rathauses der Kolpingstadt Kerpen<br />
vom 13. März bis 05. April 2017 statt.<br />
15
Konzeptskizzen<br />
Übersicht der Konzepte Arbeit 1001<br />
2. Wertungsrundgang<br />
TOPOS Stadtplanung Landschaftsplanung<br />
Stadtforschung,<br />
Berlin (Städtebau /<br />
Landschaftsarchitektur)<br />
mit hks Jochen König,<br />
Architekten + Gesamtplaner<br />
GmbH & Co. KG, Aachen<br />
(Architektur)<br />
Arbeit 1002<br />
2. Wertungsrundgang<br />
studio associato baukuh,<br />
Milano, Italien (Städtebau)<br />
mit Smeets Landschaftsarchitekten<br />
Planungsgesellschaft<br />
mbH, Erftstadt<br />
(Landschaftsarchitektur)<br />
mit BeL Sozietät für Architektur<br />
BDA, Köln (Architektur)<br />
16
Arbeit 1003<br />
2. Wertungsrundgang<br />
lüderwaldt architekten, Köln<br />
(Architektur)<br />
mit Dirk Melzer, Landschaftsarchitekt<br />
& Umweltingenieur,<br />
Kaub (Landschaftsarchitektur)<br />
mit Kunst+Herbert, Büro für<br />
Forschung und Hausbau,<br />
Hamburg (Städtebau)<br />
Arbeit 1004<br />
3. Rang, Anerkennung<br />
Club L94 Landschaftsarchitekten<br />
GmbH, Köln (Landschaftsarchitektur)<br />
mit Stadtplanung Zimmermann<br />
GmbH, Köln (Städtebau)<br />
mit gernot schulz : architektur<br />
GmbH, Köln (Architektur)<br />
Arbeit 1005<br />
1. Rang, 1. Preis<br />
sinai Gesellschaft von Landschaftsarchitekten<br />
mbH, Berlin<br />
(Landschaftsarchitektur)<br />
mit Machleidt GmbH, Büro<br />
für Städtebau, Berlin (Städtebau)<br />
mit winkelmüller.architekten<br />
gmbh, Berlin (Architektur)<br />
17
Arbeit 1006<br />
2. Rang, 2. Preis<br />
Relais Landschaftsarchitekten<br />
Heck Mommsen Part<br />
GmbB, Berlin (Landschaftsarchitektur)<br />
mit D/Form Gesellschaft<br />
für Architektur + Städtebau<br />
mbH, Berlin (Architektur)<br />
mit Stadt Land Fluss Büro<br />
für Städtebau und Stadtplanung,<br />
Berlin BDA, SRL<br />
(Städtebau)<br />
Arbeit 1007<br />
4. Rang, Anerkennung<br />
LandschaftsArchitektur<br />
Planungsbüro Rudloff, Radebeul<br />
(Städtebau /Landschaftsarchitektur)<br />
mit Architektengemeinschaft<br />
Milde+Möser, Pirna (Architektur)<br />
mit Planungsbüro Sandner<br />
Architektur und Stein, Königswinter<br />
Arbeit 1008<br />
2. Wertungsrundgang<br />
urbanegestalt PartGmbB,<br />
Köln (Landschaftsarchitektur/<br />
Architektur)<br />
mit MESS GbR, Kaiserslautern<br />
(Städtebau)<br />
18
Arbeit 1009<br />
1. Wertungsrundgang<br />
KLA kiparlandschaftsarchitekten<br />
GmbH, Duisburg<br />
(Städtebau / Landschaftsarchitektur)<br />
mit HHS Planer + Architekten<br />
AG, Hegger Hegger<br />
Schleiff, Kassel (Architektur)<br />
Arbeit 1010<br />
2. Wertungsrundgang<br />
rheinflügel severin, Düsseldorf<br />
(Städtebau)<br />
mit hermanns landschaftsarchitektur/<br />
umweltplanung,<br />
Schwalmtal (Landschaftsarchitektur)<br />
mit office03 Waldmann &<br />
Jungblut Architekten Partnerschaft<br />
mbB, Köln<br />
Arbeit 1011<br />
5. Rang, Anerkennung<br />
Burkhardt | Engelmayer,<br />
Landschaftsarchitekten<br />
Stadtplaner PartG, München<br />
(Städtebau / Landschaftsarchitektur)<br />
mit Und Mang Architektur,<br />
München (Architektur)<br />
19
20<br />
.1. Preis<br />
sinai Gesellschaft von Landschaftsarchitekten<br />
mbH, Berlin (Landschaftsarchitektur)<br />
Verfasser: A.W. Faust<br />
Mitarbeiter/-innen:<br />
Heyden Freitag, Sophie Béjanin, Marta Balestri,<br />
Sumika Aizawa, Clara Gusmao, Melanie<br />
Becker<br />
mit Machleidt GmbH Büro für Städtebau,<br />
Berlin (Städtebau)<br />
Verfasser: B. Wille<br />
Mitarbeiter/-innen:<br />
Steffen Wörsdorfer, Ilja Haub, Lasse Schmalfuß,<br />
Carsten Maerz, Carolin Arand<br />
mit winkelmüller.architekten gmbh, Berlin<br />
(Architektur)<br />
Verfasser: H. Winkelmüller<br />
Mitarbeiter/-innen:<br />
Daniel Cabrera Santana, Simon Kiefer,<br />
Clemens Kirchmaier<br />
Würdigung des Preisgerichts<br />
Der Entwurf greift die Organisation von Stoffkreisläufen<br />
auf, bietet aber auch eine klare<br />
räumliche Neustrukturierung der Gesamtanlage.<br />
Besonders überzeugend ist der Vorschlag<br />
am Lindentor einen bis zur ehemaligen Schule<br />
reichenden Quartiersplatz einzurichten. Der<br />
Platz setzt das ehemalige Rathaus und andere<br />
Gebäude gut in Szene und bringt die Lindenallee<br />
als Entree zum <strong>Schloss</strong> sehr gut zur<br />
Wirkung.<br />
Umstritten ist die Fortführung des Landschaftsgartens<br />
auch auf die Parkerweiterungsfläche.<br />
Einerseits wird darin eine gewisse geschichtsklitternde<br />
Einfallslosigkeit gesehen,<br />
andererseits wird dies als ein souveränes,<br />
eingefahrene Handlungsmuster überwindende<br />
Maßnahme verstanden, um die Lindenallee –<br />
als wertgebendes Landschaftselement – weiter<br />
zu betonen und insgesamt einen ruhigen,<br />
lesbaren Übergang von der Ortsbebauung<br />
über den Landschaftspark zur landwirtschaftlich<br />
genutzten Erftaue zu schaffen. Dort wird<br />
die Doppelhecken-Obst-Plantagen-Struktur<br />
aufgenommen, aber in größere, besser bewirtschaftbare<br />
Einheiten überführt.<br />
Weideartige „Passagen“ gliedern die Nutzflächen<br />
und verbinden in Nord-Südrichtung Türnich<br />
und die Erft.
Ein interessanter Wechsel von linear strukturierten<br />
Nutzflächen und locker baumbestandenen<br />
Passagen entsteht.<br />
Für das Bauprogramm bietet der Entwurf eine<br />
eigenständige und angemessene Lösung. Im<br />
Mühlenhof wird die Baumasse im Westen<br />
konzentriert. Zum Französichen Garten wird<br />
eingeschossig gearbeitet (Hofladen), was<br />
sowohl dem Relikt-Fachwerkbau als auch<br />
dem Garten gerecht wird. Jedoch wird die<br />
Errichtung eines Wohngebäudes im Französischen<br />
Garten (Orangerie) aus Sicht des<br />
Denkmalschutzes kritisch bewertet.Die übrige<br />
geforderte Baumasse wird jenseits der<br />
Nussbaumallee konzentriert, was eine städtebaulich<br />
gelungene Eck- und Übergangssituation<br />
in die Landschaft erzeugt. Auch die<br />
Errichtung des am Nordrand des Gebäudes<br />
abgesetzten Betriebshofes wird als gelungener<br />
Vorschlag bewertet, da sowohl ein charaktervoller<br />
Ortsrand entsteht, als auch das<br />
Parken integriert werden kann.<br />
Die vorgeschlagene Bebauung für die Parkerweiterung<br />
erscheint auf den ersten Blick<br />
konventionell, bildet aber mit dem Stichstraßensystem<br />
eine gute städtebauliche Einbindung<br />
und kann durchaus mit innovativen Programmen<br />
(Wohnen und Arbeiten, Wohnen<br />
und Gärtnern) gefüllt werden.<br />
Das Wegesystem folgt den Passagen und<br />
definiert auch die Nutzflächen als Park, wird<br />
aber auch als überzogen kritisiert, was insbesondere<br />
für die Querung des Hirschparks<br />
gilt. Teile der Jury halten die dort vorgeschlagene<br />
Holzsteg-Lösung allerdings für sinnvoll.<br />
Die Binnengliederung der Gräfte sowie die<br />
zusätzlichen Brückenschläge werden seitens<br />
des Denkmalschutzes abgelehnt. Durch<br />
die neue Wegeführung erfolgt aus Sicht des<br />
Denkmalschutzes ein erheblicher Eingriff in<br />
den kulturlandwirtschaftlich geprägten Raum.<br />
Die Vollendung des englischen Landschaftsgartens<br />
entspricht nicht der denkmalpflegerischen<br />
Zielsetzung.<br />
Insgesamt legt der/ die Verfasser/-in einen<br />
gut durchdachten, durchgearbeiteten Entwurf<br />
vor, der gerade aufgrund der Verknüpfungen<br />
von Ort, Park und Aue eine sehr gute Grundlage<br />
für die anstehende Masterplanung bildet.<br />
21
22<br />
Auszüge aus dem Erläuterungstext<br />
Alles fließt: Viel gesehen hat die Landschaft<br />
längs der Erft: Uraltes europäisches Kulturland,<br />
geschunden von der Kohlewirtschaft,<br />
rekultiviert und nun bereit, zu einem Zukunftslabor<br />
für eine neue, auf Harmonie ausgelegte<br />
Kulturlandschaft zu werden.<br />
Die Dinge zum Fließen bringen: Ein Masterplan<br />
für das Landschafts-Projekt Türnich<br />
muss die Rahmenbedingungen schaffen für<br />
eine Landwirtschaft der Zukunft, in der die<br />
Stoffwandlungen, Energieströme und fließenden<br />
Prozesse zu ineinandergreifenden<br />
Kreislaufsystemen verflochten sind. Über die<br />
stofflichen Anforderungen hinaus muss dieser<br />
Masterplan aber auch Bilder wahren und<br />
schaffen, die Türnich in seinem Ort und seiner<br />
Geschichtlichkeit verweben und darin zu<br />
einem kulturell authentischen, aber auch emotional<br />
anziehenden Ort machen. Im Idealfall<br />
wird den meisten Besuchern <strong>Schloss</strong> Türnich<br />
als paradiesische Symbiose einer Welt im stetigen<br />
Wandel zwischen gestern und morgen<br />
erscheinen.<br />
Im Mittelpunkt des Projektes steht zunächst<br />
der Ansatz der <strong>Schloss</strong>herren, um die Keimzelle<br />
des <strong>Schloss</strong>es eine zukunftsfähige, an<br />
den Prinzipien der Permakultur und Kreislaufwirtschaft<br />
orientierte Form des Landbaus zu<br />
etablieren.<br />
Das Zentrum bildet dabei eine symbiotische<br />
Verzahnung vergesellschafteter Nutzpflanzenkulturen<br />
mit gehölzbestandenen Weideflächen,<br />
die sich als schalenartige Ringe rund um<br />
die Naturzelle des Hirschparks legen.<br />
Die <strong>Schloss</strong>insel liegt exakt auf der Grenze<br />
der Siedlungskontur Türnichs, sie wird definiert<br />
vom Mühlengraben. Diese Fuge bildet<br />
ein zentrales Motiv der räumlichen Ordnung:<br />
Sie begründet eine klare landschaftliche Differenz<br />
zwischen den Gartenmotiven des französischen<br />
und dem erweiterten englischen Garten<br />
zur Kulturlandschaft an der Erftaue.<br />
Entlang des Mühlengraben entsteht eine neue<br />
Parkachse: Die Mühlengrabenpassage öffnet<br />
das Ensemble nun von Osten (Achse Sportfeldstraße)<br />
her, führt über Schwedenhof und<br />
<strong>Schloss</strong>insel zum Mühlenhof.<br />
Dieses bildet den Kopf eines Ensembles, das<br />
mit dem neuen Betriebshof als Merkzeichen<br />
vor der B 264 abgeschlossen wird.
In Nord-Süd-Richtung erschließt sich das Ensemble<br />
über die dominante Alleenachse der<br />
Lindenkathedrale im Landschaftsgarten über<br />
den Grabenring und die verlängerte Nußbaumallee<br />
bis zur Gymnicher Allee jenseits<br />
der Erft zur Gymnicher Mühle.<br />
Als zentrales stadträumliches Motiv an der<br />
Schnittstelle zum Ort wird die „Apsis“ der Lindenkathedrale<br />
als neuer <strong>Schloss</strong>platz stark<br />
gemacht: Mit klaren städtebaulichen Setzungen<br />
entsteht eine Raumfolge die als Türnichs<br />
Foyer zum Park fungiert und dabei eine<br />
eigenständige Qualität entwickelt.<br />
Der <strong>Schloss</strong>hof als schützenswertes Denkmalensemble<br />
verlangt nach angemessenen, behutsamen<br />
Interventionen, da die Erfahrbarkeit<br />
des geschichtsträchtigen Orts durch die marode<br />
bauliche Substanz sehr erschwert wird.<br />
Ziel ist es, durch kleine Eingriffe das <strong>Schloss</strong><br />
Türnich als Kulturinstitution im Zeichen der<br />
Nachhaltigkeit zu etablieren – <strong>Schloss</strong> Türnich<br />
als Erfahrungsort für permakulturelle Kreislaufprozesse.<br />
Rund um das doppelte Zentrum des Ensembles<br />
– die <strong>Schloss</strong>insel mit der Naturzelle des<br />
Hirschparks – wird die Türnicher Kulturlandschaft<br />
weiter entwickelt: Die vorhandenen<br />
bandartigen Strukturen der Doppelhecken bilden<br />
den Ausgangspunkt für eine behutsame<br />
räumliche Neuinterpretation. Das vorhandene<br />
Wegesystem entlang der Feldraine wird dabei<br />
zu einem System ineinanderliegender Rundwege<br />
ergänzt, die die Hauptachse des Erftweges<br />
miteinbeziehen.<br />
23
2. Preis<br />
relais Landschaftsarchitekten Heck<br />
Mommsen PartGmbB, Berlin<br />
(Landschaftsarchitektur)<br />
Verfasser/-in: Gero Heck, Landschaftsarchitekt,<br />
Marianne Mommsen, Landschaftsarchitektin<br />
Mitarbeiter/-innen:<br />
Luis Miguel Kann, Louisa Bleil, Thomas<br />
Thränert, Elisabeth Biederbick<br />
mit D/Form Gesellschaft für Architektur +<br />
Städtebau mbH, Berlin (Architektur)<br />
Verfasser: Dipl.-Ing. Kilian Enders<br />
Mitarbeiter/-innen:<br />
Jeanne Clerc, M. Arch. Julio Cesar Nunes, B.<br />
Sc. Jan Salverius<br />
24<br />
mit Stadt Land Fluss Büro für Städtebau<br />
und Stadtplanung, Berlin BDA, SRL<br />
(Städtebau)<br />
Verfasser: James Miller Stevens, Stadtplaner<br />
Mitarbeiter/-in:<br />
Norman Kaltschmidt, Barbara Horst
Würdigung des Preisgerichts<br />
Die Arbeit ist schlüssig aufgebaut und erfüllt in<br />
vielfacher Hinsicht die Anforderungen der Auslobung.<br />
Auch die von der Arbeit in Aussicht gestellten<br />
Atmosphären sind reizvoll. Insbesondere<br />
die Integration des Dorfkerns bietet hohe<br />
Qualität. Die Herstellung neuer Bezüge von<br />
der Heerstraße zum <strong>Schloss</strong> und Park durch<br />
Alleen ist einfach und zweckmäßig.<br />
Die Schaffung von Binnenwegeverbindungen<br />
mit begrünten Aufenthaltsbereichen und Kommunikationszonen<br />
ist ein wertvoller Beitrag<br />
zur Attraktivierung des Dorfes bzw. Stärkung<br />
der Nachbarschaften. Die Umsetzung wäre<br />
durch Eigeninitiative mit etwas öffentlicher<br />
Förderung leicht machbar, Bereitschaft vorausgesetzt.<br />
Überflüssige Brückenbauwerke<br />
zur Nutzung der Gräfte werden seitens des<br />
Denkmalschutzes abgelehnt.<br />
Begrüßt wird der Vorschlag, eine innovative,<br />
zukunftsweisende, themenrelevante Wohnform<br />
als klar umrissenen Teil der Gesamtanlage<br />
von <strong>Schloss</strong> Türnich zu etablieren und<br />
gleichzeitig eine Integration zum „Dorfkörper“<br />
hin möglich zu machen.<br />
Die Errichtung eines Seminarraums im französischen<br />
Garten (Orangerie) ist aus der Sicht<br />
des Denkmalschutzes kritisch zu bewerten.<br />
Auch der Neubau eines Aussichtsturms als<br />
Erinnerung an den Kapellenturm erscheint aus<br />
Sicht des Denkmalschutzes wenig schlüssig.<br />
Weniger geglückt scheint auch die schlangenartige<br />
Großform für den Mühlenhof, wiewohl<br />
die Setzung des Hotels an Stelle der ehemaligen<br />
Mühlenhofanlage hohes Potenzial<br />
aufweist. Die Torsituation zur Landschaft ist<br />
ein denkbarer Beitrag zur Ermöglichung kontrollierter<br />
Zonen. Das Nebeneinander unterschiedlichster<br />
Nutzungen könnte – muss aber<br />
nicht – zu gegenseitigen Beeinträchtigungen<br />
führen. Ungelöst bleibt die Frage der Parkierung<br />
für Besucher. Die vorgeschlagene Positionierung<br />
ist nicht erwünscht und hat lange<br />
Wege zur Folge.<br />
Das über die Landschaft gelegte Wegesystem<br />
mit dem Ziel, die unterschiedlichen Charaktere<br />
der Landschaft erlebbar zu machen, polarisiert<br />
und wird kontrovers diskutiert, da es die Entwicklung<br />
der Flächen beeinträchtigten könnte.<br />
Die Umsetzung der vorgeschlagenen Teichanlagen<br />
ist in ihrem Umfang fraglich.<br />
25
26<br />
Auszüge aus dem Erläuterungstext<br />
Das <strong>Schloss</strong>ensemble Türnich ist als nahezu<br />
vollständig erhaltene bauliche Anlage ein beeindruckender<br />
Ort. In der Vielzahl der <strong>Schloss</strong>und<br />
Burganlagen entlang der Erft ist Türnich<br />
der einzige bis heute privat bewohnte und bewirtschaftete<br />
Herrensitz, der noch immer die<br />
Einheit von Leben und Landwirtschaft zeigt.<br />
Die <strong>Schloss</strong>insel selbst stellt mit ihrer Lage<br />
mitten im Park den Nukleus des Dorfes dar.<br />
Auf der einen Seite umschließen die älteren<br />
Flügelgebäude auf der <strong>Schloss</strong>insel dreiseitig<br />
den nach innen gerichteten Hof, zur anderen<br />
Seite öffnet sich die Anlage mit dem Herrenhaus<br />
und der Kapelle zum französischen Garten.<br />
Dieser ist als Gegenstück zur Insel von<br />
Mauern umgeben und ebenso abgeschottet<br />
gegen die Umwelt. Hier wird die Schnittstelle<br />
zwischen dem Urbanen und dem Ländlichen<br />
gebildet, ein Ort des Übergangs, fast wie eine<br />
Oase, wenn der Besucher aus der zersiedelten<br />
und von Straßentrassen durchzogenen<br />
Landschaft Türnich betritt. In den unterschiedlichen<br />
Funktionen der Gebäude spiegelt sich<br />
diese Wahrnehmung wider.<br />
Die <strong>Schloss</strong>insel als abgeschlossener „Wohnhof“<br />
und gegenüber die Mühle mit ihrer dienenden<br />
Wirtschaftsfunktion.<br />
Die architektonischen Interventionen auf der<br />
<strong>Schloss</strong>insel sollen so gering wie möglich gehalten<br />
werden und sich weitestgehend auf die<br />
behutsame Sanierung der Bestandsgebäude<br />
konzentrieren. Lediglich die Kapelle könnte<br />
durch eine architektonische Aufwertung wieder<br />
stärker in den Fokus gerückt werden und<br />
etwas mehr mit den umliegenden Gebäuden<br />
konkurrieren. Der heutige Zustand der unklaren,<br />
von außen nicht unmittelbar erkennbaren<br />
Nutzung würde durch die Erhöhung des<br />
Daches wieder erkennbar werden. Der ehemalige<br />
Glockenturm wird mit modernen Mitteln<br />
als leichte und offene Konstruktion auf die Sakristei<br />
aufgesetzt und zugleich mit einer neuen<br />
Funktion als Aussichtsturm besetzt. Gerade<br />
aus dem Blickwinkel von oben entfaltet das<br />
<strong>Schloss</strong>ensemble im Zusammenhang mit den<br />
jenseits des Wassergrabens liegenden Bestandteilen<br />
eine besondere Wirkung.
Das Konzept zielt auf eine behutsame touristische<br />
Erschließung des <strong>Schloss</strong>areals, um<br />
die besonderen Qualitäten des Ortes zu erhalten.<br />
Als Voraussetzung dafür wird von einer<br />
weitgehenden Autofreiheit auf dem Areal<br />
ausgegangen.<br />
Das Konzept zielt darauf, dass das <strong>Schloss</strong>ensemble<br />
mit seinem spezifischen Gefüge aus<br />
Ästhetik, Bewirtschaftung und Ökologie eine<br />
Leuchtturmfunktion gewinnt, von der Impulse<br />
auf das Leben in der unmittelbaren Nachbarschaft<br />
wie auf überregionale Interessenten<br />
ausgehen. Indem es auf eine fortschreitende<br />
experimentelle Modifikation des eigenen Ansatzes<br />
und der Flächennutzung ausgerichtet<br />
ist, wird das Konzept als tragfähiger Beitrag<br />
zur Zukunftsfähigkeit des Gesamtensembles<br />
angesehen.<br />
Die Grundidee der Nachbarschaft mit Wohngemeinschaften<br />
wird auch in der Parksiedlung<br />
am erweiterten <strong>Schloss</strong>park eine übergeordnete<br />
Rolle spielen. Die neuen Bewohner begreifen<br />
sich als einen wesentlichen Teil der<br />
<strong>Schloss</strong>gemeinschaft und sind daher in dem<br />
neu angelegten ‚Park’ als Nutzer integriert,<br />
wodurch sich wertvolle Synergien ergeben<br />
werden. Wer hier zukünftig wohnt, hat ein ausgeprägtes<br />
Verständnis und einen sensiblen<br />
Umgang mit den verfügbaren Ressourcen wie<br />
Boden und Wasser. Ihm ist wichtig, dass seine<br />
Nahrung überwiegend von ihm selbst angebaut<br />
und geerntet wird – und das auf eine effiziente<br />
Art und Weise in einem geschlossenen<br />
ökologischen Kreislauf.<br />
In die Hausgruppen integrierte Gewächshäuser<br />
ermöglichen eine Bepflanzung für den<br />
wetterunabhängigen Anbau (Aquaponik-Verfahren).<br />
Sie bieten damit den Ausgleich zu<br />
den saisonalen Nutzgärten in Form von Hügelbeeten,<br />
welche sich ringartig um die neue<br />
Siedlung legen. Darin enthalten sind mögliche<br />
Flächen für die Freilandhaltung von Klein-<br />
Nutztieren.<br />
27
28<br />
Anerkennung<br />
Club L94 Landschaftsarchitekten GmbH,<br />
Köln (Landschaftsarchitektur)<br />
Verfasser: Prof. Burkhard Wegener<br />
Mitarbeiterinnen: Dipl.-Ing. Nina Rohde, Dipl.-<br />
Ing. Heike Plagmann<br />
mit Stadtplanung Zimmermann GmbH,<br />
Köln (Städtebau)<br />
Verfasser: Dipl.-Ing. Hubertus Zimmermann,<br />
Stadtplaner<br />
mit gernot schulz : architektur GmbH, Köln<br />
(Architektur)<br />
Verfasser: Prof. Dipl.-Ing. Gernot Schulz<br />
Mitarbeiter/-in: André Zweering, Charlotte<br />
Mauz<br />
Würdigung des Preisgerichts<br />
Die Arbeit konzentriert sich bewusst auf die<br />
Bearbeitung der Freiflächen um das <strong>Schloss</strong><br />
Türnich; die Anbindung an das Ortszentrum<br />
bzw. eine mögliche Qualifizierung dessen erfolgt<br />
nicht. Diese Entscheidung stößt bei der<br />
Mehrheit der Jury auf Unverständnis, da dies<br />
Aufgabe des Wettbewerbs war. Die Haltung<br />
kann zwar theoretisch nachvollzogen werden,<br />
eine große Chance ist damit aber vertan.<br />
Gleichzeitig überzeugt die Arbeit durch ihre<br />
behutsamen Veränderungen des Bestands.<br />
Durch wenige gezielte Interventionen werden<br />
fünf verschiedene Atmosphären und Identitäten<br />
sehr professionell herausgeschält – der<br />
englische Landschaftspark, der <strong>Schloss</strong>hof,<br />
der französische Garten, der Waldpark und<br />
der Feld-und Wiesenpark. Letzterer wird zur<br />
essbaren Landschaft programmiert und als<br />
solidarische Landwirtschaft für die Türnicher<br />
Bevölkerung begriffen – ein neuer reizvoller<br />
Parktypus kann so entstehen. Die nördliche<br />
Festwiese wird für größere Veranstaltungen<br />
vorgeschlagen und kann auch temporär beparkt<br />
werden, was sinnvoll erscheint. Die Entwicklung<br />
des Waldparks zum verwunschenen<br />
Erlebnis- und Entdeckerraum durch sensibel<br />
gelegte Pfade wird begrüßt. Die vorgeschlagene<br />
Sichtachse widerspricht aber dem eigenen<br />
gesetzten Ziel, zumal sie eine beliebige<br />
ist. Der <strong>Schloss</strong>hof soll als öffentlicher Raum<br />
gefördert werden, was die Umlagerung des<br />
Ceres-Heilgartens in den Französischen Garten<br />
voraussetzt. Dies ist vom Nutzer nicht<br />
erwünscht und wird auch gartendenkmalpfle-
gerisch abgelehnt. Die Schaffung eines Veranstaltungsraums<br />
in der Orangerie wird zudem<br />
kritisch gesehen. Auch aus der Sicht des<br />
Denkmalschutzes wird die Errichtung eines<br />
Wohngebäudes im Französischen Garten<br />
(Orangerie) kritisch bewertet. Die Steigerung<br />
der Attraktivität des Landschaftsgartens durch<br />
gezielte ergänzende Anpflanzungen überzeugt.<br />
Die vorgeschlagene Einzäunung dieses<br />
Parkbereichs zur Gewinnung von Eintrittsgeldern<br />
für die Pflegekosten wird als positive Anregung<br />
gewertet.<br />
Insgesamt generieren sich die unterschiedlichen<br />
Landschaftsbereiche sehr gekonnt aus<br />
den vorhandenen Potentialen des Ortes statt<br />
untypische Formen und Funktionen überzustülpen.<br />
Auch wird ein abwechslungsreiches,<br />
gleichzeitig sehr ökonomisches Wegekonzept<br />
zur Erschließung des Gesamtareals angeboten.<br />
Dies überzeugt als tragfähiges stabiles<br />
landschaftsarchitektonisches Konzept, das<br />
sukzessive entwickelt werden kann und dabei<br />
in der Lage ist, Identität durch erinnerbare klare<br />
Atmosphären zu schaffen.<br />
Beim Mühlenareal wird die fehlende Schließung<br />
des Mühlenhofs durch einen raumbildenden<br />
Baukörper bedauert.<br />
Die landschaftliche Einbindung des Parkplatzes<br />
am Mühlenareal ist gelungen.<br />
Die Lage des Betriebshofes wird kontrovers<br />
diskutiert. Während Teile der Jury die Lage als<br />
perfekte Setzung ansehen, sehen Andere eine<br />
Störung der kulturlandschaftlichen Achse des<br />
Kanals gegeben. Das Gebäudeensemble liegt<br />
im Hochwasserbereich, was kritisch gesehen<br />
wird. Zudem wird durch die Positionierung<br />
Verkehr in den Park gezogen, was diesen verlärmen<br />
wird.<br />
Ein weiterer zentraler Schwerpunkt ist die<br />
ergänzende Wohnbebauung im Bereich der<br />
Parkerweiterungsflächen. Diese will die Formensprache<br />
von ortstypischen landwirtschaftlichen<br />
Gebäuden aufgreifen. Die Gestaltung<br />
wird kontrovers diskutiert, zumal der Vorschlag<br />
sehr schematisch bleibt. Die einseitige<br />
Erschließung wird problematisch bewertet.<br />
Eine sehr hochwertige und überzeugende<br />
Arbeit die landschaftsarchitektonische Haltung<br />
und Gestaltung betreffend. Gleichwohl<br />
disqualifiziert die fehlende Anbindung an das<br />
Ortszentrum – die mit wenigen zusätzlichen<br />
Maßnahmen einfach herstellbar gewesen<br />
wäre – die Arbeit als Basis für den zu erstellenden<br />
Masterplan.<br />
29
Radweg<br />
Kindergarten<br />
LandschaftsArchitektur Planungsbüro<br />
Rudloff, Radebeul (Städtebau und Landschaftsarchitektur)<br />
Verfasser:<br />
Katrin Rudloff, Landschaftsarchitektin<br />
Mitarbeiter:<br />
Martin Aglaster<br />
mit Architektengemeinschaft Milde+Möser,<br />
Pirna (Architektur)<br />
Permakultur<br />
Würdigung des Preisgerichts<br />
Die Inszenierung des Übergangs der Topographie<br />
im Bereich des Lindentors über einen<br />
„Dorfbalkon“ ist gut gelungen, jedoch deutlich<br />
zu groß dimensioniert. Die vorgeschlagene<br />
Inszenierung der riesigen Freitreppe in die<br />
Parkerweiterungsfläche macht der Lindenallee<br />
Konkurrenz, zudem sie vom Abriss vorhandener<br />
Wohnhäusern abhängig ist. Die Dimensionierung<br />
der neuen Dorfmitte erscheint<br />
allerdings zu groß. Auch die Wirtschaftlichkeit<br />
der Tiefgarage wird kritisch gesehen.<br />
30<br />
Verfasser: Jörg Möser, Architekt<br />
mit Dipl.-Ing. Architekt und Designer Gerd<br />
Rausch, Köln (Architektur)<br />
mit Planungsbüro Sandner Architektur<br />
und Stein, Königswinter<br />
Verfasser: Markus Sandner, Architekt<br />
Mitarbeiter/-in:<br />
Michel Poiré, Barbara Schmitz<br />
Die atmosphärische Vorstellung für die Parkerweiterung<br />
ist konzeptionell überzeugend, wird<br />
jedoch im Sinne einer Gartenschau inszeniert.<br />
Die städtebauliche Konzeption des Mühlenhofs<br />
ist zu kleinteilig und lässt an Großzügigkeit<br />
fehlen. Die Dimension und Dichte der<br />
„Mühlenhof Bebauung“ scheint überzogen.<br />
Sie relativiert die Wirkung des <strong>Schloss</strong>es und<br />
wirkt auch in sich zu dicht und wird durch das<br />
Bauprogramm nicht legitimiert.<br />
Aus Sicht des Denkmalschutzes wird das<br />
Bauvolumen des Mühlenhofs als denkmalverträglich<br />
eingestuft. Der Neubau eines Mehrzweckgebäudes<br />
im Französischen Garten<br />
(Orangerie) wird aus denkmalpflegerischer
Permakultur<br />
Landschaftspark<br />
Irrgarten<br />
Permakultur<br />
Schwedenhof<br />
Permakultur<br />
Fontaine<br />
Heilpflanzgarten<br />
Französischer<br />
Garten<br />
<strong>Schloss</strong>hof<br />
Permakultur<br />
Innerer <strong>Schloss</strong>weiher<br />
Perm<br />
Mühlenhof<br />
Äußerer <strong>Schloss</strong>weiher<br />
Betriebshof<br />
Rosental<br />
Hirschpark<br />
Sicht kritisch bewertet. Die dargestellte Form<br />
einer Außengastronomie auf der <strong>Schloss</strong>insel<br />
(Außenterrassen) ist denkmalverträglich. Das<br />
neue Brückenbauwerk zum Schwedenhof ist<br />
aus der Sicht des Denkmalschutzes abzulehnen.<br />
Permakultur<br />
mit Permakulturen wird dem Anspruch an<br />
eine Parkerweiterung nicht gerecht. Auch die<br />
landschaftsplanerische Gesamtbearbeitung<br />
bleibt diffus, auch wenn sie im Detail reizvolle<br />
Erlebnisräume bietet. Schlüssige Wegeverbindungen<br />
im Gesamtraum werden vermisst.<br />
Die Lage des Betriebshofes versetzt gegenüber<br />
dem Mühlenhof wird positiv bewertet.Das<br />
Nebeneinander der verschiedenen Nutzungen<br />
ist konfliktbeladen und nicht gelöst. Die Idee,<br />
Radweg<br />
die Baumaßnahmen<br />
Sitzterrassen<br />
mit Backsteinen<br />
Erft<br />
aus Orten,<br />
die durch den Braunkohletagebau abgebrochen<br />
werden, zu Aussichts-Blattform realisieren, ist schlüssig.<br />
Radweg<br />
Sitzterrassen<br />
Gehölz<br />
Die hofartige Struktur der Siedlungserweiterung<br />
„An der Burg“ wird grundsätzlich als geeignet<br />
betrachtet, die Ausformung kann jedoch<br />
nicht überzeugen.<br />
NSG<br />
"Ehemalige Kiesgrube bei Türnich"<br />
Der Entwurf kommt ohne aufwändige Wegeführungen,<br />
durch Eingriffe in die Kulturlandschaft<br />
aus. Die Wiederaufnahme der historischen<br />
Sichtachsen aus der Erftaue auf das<br />
<strong>Schloss</strong>gebäude wird aus Sicht des Denkmalschutzes<br />
positiv bewertet. Die Übertragung<br />
des „Landschaftspark-Elementes“ auf die<br />
Parkerweiterungsseite wird kontrovers diskutiert,<br />
die Belegung der neuen offenen Flächen<br />
31
32<br />
Anerkennung<br />
Burkhardt | Engelmayer, Landschaftsarchitekten<br />
Stadtplaner PartG, München (Stadtplanung<br />
/ Landschaftsarchitektur)<br />
Verfasser: Oliver Engelmayer, Landschaftsarchitekt,<br />
Stadtplaner<br />
Mitarbeiter/-innen:<br />
Stefanie Vilsmaier, Edgar Kaare, Terje Ong<br />
mit Und Mang Architektur, München<br />
(Architektur)<br />
Verfasser: Anton Mang, Architekt<br />
Mitarbeiterin:<br />
Dipl.-Ing. Vera Letsch, Dipl.-Ing. Zeno Dietrich<br />
Fachplaner:<br />
Modellbau:<br />
Sehen und Verstehen, Peter Götz, München<br />
Würdigung des Preisgerichts<br />
Die Arbeit reagiert mit ihrem Gestaltungsansatz<br />
auf die vielfältigen räumlichen und zeitlichen<br />
Schichten und der Abfolge von Einfriedungen,<br />
Gräben und Torsituationen des<br />
Landschaftsraums und will diese als wertbestimmende<br />
Elemente im übergeordneten<br />
Grünraum wieder erlebbar machen. Hierzu<br />
definiert sie neben neuen Aufenthaltsorten<br />
entlang der Erft auch neue Blickachsen vom<br />
<strong>Schloss</strong> Türnich in den umliegenden Landschaftsraum.<br />
Diese sind in ihrer Verortung in<br />
Teilen an historischen Vorbildern ausgerichtet,<br />
allerdings in ihrer Dimensionierung und Anzahl<br />
hinsichtlich des hierfür notwendigen Eingriffs<br />
in die hochwertige Gehölzstruktur fraglich.<br />
Des Weiteren thematisiert der Entwurf die bestehende<br />
Gewässerstruktur und weitet diese<br />
im Bereich des neuen Bürgerparks sowie südlich<br />
des bestehenden Hirschgartens aus.Die<br />
Schaffung beliebiger Sichtachsen durch den<br />
Hirschgarten ist seitens des Denkmalschutzes<br />
abzulehnen. Die Brücke über die äußere Gräfte<br />
ist an der vorgesehenen Stelle aus Sicht des<br />
Denkmalschutzes ebenso abzulehnen wie der<br />
in der Gräfte vorgeschlagene Aussichtspunkt.<br />
Das Bild einer geschlossenen Wasserfläche<br />
wird aufgrund der begrenzten Wassermenge
nicht als realistisch eingeschätzt. Hingegen<br />
wird der Vorschlag für die Schaffung eines<br />
neuen Wasserlaufs von der ehemaligen Mühle<br />
in die Erft begrüßt. Dieser lehnt sich in seiner<br />
Führung an das die historische Erftaue<br />
prägende Landschaftsbild an und ermöglicht<br />
gleichzeitig zukünftige Retentionsflächen für<br />
Hochwassersituationen.<br />
Die städtebauliche Gestaltung des neuen<br />
Wohnclusters „Wohnen am Park“ ist in seinem<br />
Entwurf relativ schematisch und wird aufgrund<br />
einer nicht erkennbaren städtebaulichen Gestaltungsidee<br />
als für den Ort unangemessen<br />
angesehen.<br />
ein zu deutlicher Kontrast zum angrenzenden<br />
<strong>Schloss</strong> gesehen.<br />
Auch wenn einzelne Teilelemente des Entwurfs,<br />
wie der neue Bachlauf von der ehemaligen<br />
Mühle in die Erft aufgrund seiner technischen<br />
und ästhetischen Bereicherung des<br />
Ortes als positiv zu bewerten sind, kann der<br />
Entwurf in seiner Gesamtheit nicht überzeugen.<br />
Eine übergeordnete Idee für die weitere<br />
Entwicklung und Gestaltung des Landschaftsraums,<br />
die die Kraft besitzt, auch in Zukunft<br />
den vielfältigen Ansprüchen an die Entwicklung<br />
des Raums Genüge zu tun, kann nur in<br />
Teilen erkannt werden.<br />
Der Entwurf verbindet durch Verkehrsberuhigung<br />
des Straßenraums die Zugänge zur<br />
Parkanlage, dem neuen Mühlenhof sowie<br />
der Lindenallee mit dem angrenzenden Siedlungsgefüge<br />
und sieht die Gestaltung neuer<br />
Vorplätze an der Lindenallee / Ecke Heerstraße<br />
und Nussbaumallee vor. Dieser wird<br />
begrüßt, hier fehlt es aber an Gestaltungsvorschlägen.<br />
Grundsätzlich werden die beiden<br />
Platzbereiche des neuen Mühlenhofs als positiv<br />
bewertet jedoch wird der Baukörper dem<br />
Ort nicht angemessen bewertet und in Verbindung<br />
mit dem angrenzenden Betriebshof als<br />
33
2. Rundgang TOPOS Stadtplanung Landschaftsplanung<br />
Stadtforschung, Berlin (Städtebau /<br />
Landschaftsarchitektur)<br />
Verfasser: Uwe Eichhorn, Stadtplaner, Stephan<br />
Buddatsch, Landschaftsarchitekt<br />
Mitarbeiter/-innen: Selina Schöller-Mann,<br />
Denise Baudoin, Anais Alfieri, Natalja Ravel<br />
mit hks Jochen König, Architekten +<br />
Gesamtplaner GmbH & Co. KG, Aachen<br />
(Architektur), Verfasser: Dipl.-Ing. Jochen<br />
König, Mitarbeiter: Benjamin Michel, M.A.<br />
Architektur, Justus Poth, M. Sc. Architektur,<br />
Moritz Gnädinger, B.A. Architektur<br />
hes und städtebauliches Planungskonzept M. 1:1.000<br />
34
studio associato baukuh, Milano, Italien<br />
(Städtebau), Verfasser: Pier Paolo Tamburelli,<br />
Planer Architekt, Landschaftsarchitekt,<br />
Konservator, Mitarbeiter/-innen: Paula<br />
Frasch, Chiara Catapano, Andrea Zanderigo<br />
mit Smeets Landschaftsarchitekten Planungsgesellschaft<br />
mbH, Erftstadt (Landschaftsarchitektur),<br />
Verfasser: Jan Peter<br />
Stiller, Landschaftsarchitekt<br />
mit BeL Sozietät für Architektur BDA,<br />
Köln (Architektur), Verfasser: Jörg Lesser, Architekt,<br />
Mitarbeiter/-in: Alia Mortada, Michel<br />
Kleinbrahm, Jakob Wolters<br />
lüderwaldt architekten, Köln (Architektur)<br />
Verfasser: Dirk Lüderwaldt, Dipl.-Ing. Architekt<br />
mit Dirk Melzer, Landschaftsarchitekt &<br />
Umweltingenieur, Kaub (Landschaftsarchitektur)<br />
Verfasser: Dirk Melzer, Landschaftsarchitekt,<br />
Umweltingenieur<br />
mit Kunst+Herbert, Büro für Forschung<br />
und Hausbau, Hamburg (Städtebau)<br />
Verfasserin: Bettina Kunst<br />
Mitarbeiter/-innen: Antonin Duquesne, Guillaume<br />
Haton, Friedrich Prigge, Annika Wendt<br />
35
urbanegestalt PartGmbB, Köln (Landschaftsarchitektur<br />
/ Architektur)<br />
Verfasser: Johannes Böttger, Landschaftsarchitekt,<br />
Ulrich Böttger, Architekt BDA<br />
Mitarbeiter/-in: Dipl.-Ing. Landschaftsarchitektin<br />
Caroline Hertel, cand. B.Sc. Marius Hilterhaus<br />
mit MESS GbR, Kaiserslautern (Städtebau)<br />
Verfasser: Sebastian Hermann, Stadtplaner<br />
Mitarbeiterin: B.A. Lisa-Marie Laub<br />
rheinflügel severin, Düsseldorf (Städtebau)<br />
Verfasser: Björn Severin, Stadtplaner / Architekt<br />
mit hermanns landschaftsarchitektur/<br />
umweltplanung, Schwalmtal (Landschaftsarchitektur)<br />
Verfasser: Andreas Hermanns, Landschaftsarchitekt<br />
AKNW, BDLA<br />
Mitarbeiter: Rubén Herráiz<br />
mit office03 Waldmann & Jungblut Architekten<br />
Partnerschaft mbB, Köln<br />
Verfasser: Dirk Waldmann, Architekt<br />
Mitarbeiter: Sascha Welsch, Cand. Arch. Christoph<br />
Patz, Berthold Jungblut<br />
36
1. Rundgang KLA kiparlandschaftsarchitekten GmbH,<br />
Duisburg (Städtebau / Landschaftsarchitektur)<br />
Verfasser/-in: Dr. (I) Arch. DI Andreas O. Kipar,<br />
Landschaftsarchitekt AKNW/ BDLA/ AIAPP, DI<br />
Susanne Gombert, Stadtplanerin<br />
Mitarbeiter/-innen: DI Kornelia Keil, Landschaftsarchitektin<br />
AN-KNW, M.Sc. Roxanne Hornman,<br />
Landschaftsarchitektin BNT, M. Sc. Martin<br />
Thoma, Raumentwicklung und Landschaftsarchitektur<br />
mit HHS Planer + Architekten AG, Hegger<br />
Hegger Schleiff, Kassel (Architektur)<br />
Verfasser: Johannes Hegger, Architekt<br />
Mitarbeiter/-in: Günter Schleif, Andreas Schöner,<br />
Linda Bi<br />
37
Liste der Verfasser<br />
[1. Preis] sinai Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH, A.W.Faust, Klaus Schroll,<br />
Bernhard Schwarz, Berlin mit Machleidt GmbH Büro für Städtebau, Berlin mit winkelmüller.architekten<br />
gmbh, Berlin // [2. Preis] Relais Landschaftsarchitekten Heck Mommsen Part<br />
GmbB, Berlin mit D/Form Gesellschaft für Architektur + Städtebau mbH, Berlin mit Stadt<br />
Land Fluss Büro für Städtebau und Stadtplanung, Berlin BDA, SRL // [1. Anerkennung] Club<br />
L94 Landschaftsarchitekten GmbH, Köln mit Stadtplanung Zimmermann GmbH, Köln mit<br />
gernot schulz : architektur GmbH, Köln ++ LandschaftsArchitektur Planungsbüro Rudloff,<br />
Radebeul mit Architektengemeinschaft Milde+Möser, Pirna mit Dipl.-Ing. Architekt und Designer<br />
Gerd Rausch, Köln mit Planungsbüro Sandner Architektur und Stein, Königswinter //<br />
[2. Anerkennung] Burkhardt | Engelmayer, Landschaftsarchitekten Stadtplaner PartG, München<br />
mit Und Mang Architektur, DI Anton Mang, München // [2. Rundgang] TOPOS Stadtplanung<br />
Landschaftsplanung Stadtforschung, Berlin mit hks architekten, Jochen König,<br />
Architekten + Gesamtplaner, Aachen ++ studio associato baukuh, IT - Milano mit Smeets<br />
Landschaftsarchitekten Planungsgesellschaft mbH, Erftstadt mit BeL Sozietät für Architektur<br />
BDA, Köln ++ lüderwaldt architekten, Köln (Architekt) mit Dirk Melzer, Landschaftsarchitekt<br />
& Umweltingenieur , Kaub mit Kunst+Herbert Architekten, Hamburg ++ urbanegestalt<br />
PartGmbB, Köln mit MESS GbR, Kaiserslautern ++ rheinflügel severin, Düsseldorf mit<br />
hermanns landschaftsarchitektur/umweltplanung, Schwalmtal mit office03 Waldmann &<br />
Jungblut Architekten Partnerschaft mbB, Köln // [1. Rundgang] KLA kiparlandschaftsarchitekten<br />
GmbH, Duisburg, mit HHS Planer + Architekten AG, Hegger Hegger Schleiff, Kassel<br />
38
Impressum<br />
Auslober<br />
Mitauslober<br />
Kolpingstadt Kerpen<br />
Der Bürgermeister<br />
Abteilung 16.1 - Stadtplanung und Umweltschutz<br />
Jahnplatz 1<br />
50171 Kerpen<br />
Familie von Hoensbroech<br />
<strong>Schloss</strong> Türnich<br />
Verfahrensmanagement<br />
neubighubacher<br />
Bismarckstraße 60, 50672 Köln<br />
www.neubighubacher.de<br />
Gefördert durch das Bundesministerium für<br />
Umwelt, Naturschutz, Bau und<br />
Reaktorsicherheit<br />
im Rahmen des Zukunftsinvestitionsprogramms<br />
ZIP „Förderung von Investitionen in<br />
nationale Projekte des Städtebaus“<br />
39
Herausgeber<br />
Kolpingstadt Kerpen<br />
Der Bürgermeister<br />
Abteilung 16.1 - Stadtplanung und<br />
Umweltschutz<br />
Jahnplatz 1<br />
50171 Kerpen