St. Vincent

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Laragne Leinen los Das wohl bekannteste Fluggebiet der Region bietet Start- und Landemöglichkeiten auf der Nord- und Südseite des Bergrückens des Mt. Chabre. Steinig ist der Weg in die Luft immer. Eine Leineninspektion ist vor und nach jedem Flug in diesem Fluggelände angesagt. Entlang der Ost- West ausgerichteten Felsformation geht der Weg für »Außenlander«. Ein schöner Streckenflug führt nach Aspres. Geländebeschreibung Windrichtung: Nord, Süd Eignung: HG, GS Höhendifferenz: ca. 700 m Anfahrt: Entlang der N 75 - E 712 nach Laragne. Von der D 942 zweigt die Strasse hinter Laragne auf den Mt. Chabre ab. Start: 1. Südstartplatz: Schotterfeld am Ende der Auffahrtstraße. 2. Südstartplatz: Dem Trampelpfad bis zur Wetterstation folgen, Schotterfeld. 3. Nordstartplatz: Hinter der Wetterstation. Kurzes Wiesenstück, dann Klippe. Erdanker vorhanden. 4. Nordstartplatz: In der letzten Kurve vor dem Grat rechts abbiegen. Ca. 5 Gehminuten. Steiles Schotterfeld. Flug: Mit ausreichender Höhe kann man mehrere Kilometer entlang des Grades Richtung Westen fliegen. Oder Streckenflug Richtung Aspres. Landung: 1. Landeplatz Süd: GS kleine abfallende Wiese neben der Auffahrtstraße. 2. Landeplatz Süd: HG große Freifläche auf halber Auffahrtsstrecke links der Straße. 3. Landeplatz Nord: HG,GS großer Landeplatz vor Laragne (beschildert) 4. Landeplatz Nord: HG,GS großer Landeplatz am Campingplatz. Notlandeplätze: Süd: keine Nord: Freiflächen zwischen Obstplantagen. Besonderheiten: Starke Thermik, starkes Talwindsystem. 14 DHV-info 118 Über den Rücken des Chabre zu fliegen ist schon ein besonderes Flugerlebnis. Es ist Platz genug für Drachen und Gleitschirme. Mison Der Umkehrthermik auf der Spur Wenn in Laragne sich gegen Abend die Aufwinde langsam zu Ruhe begeben, ist der Zeitpunkt gekommen das schnuckelige Fluggelände von Mison aufzusuchen. Das Gelände befindet sich unweit von Laragne oberhalb des Flussbettes der Buèch. Der Höhenunterschied ist nicht gerade atemberaubend, aber die wie ein Brennglas geformte Hangkante, liefert auch am Abend mit Westwind akzeptable Aufwindkomponenten. Geländebeschreibung Windrichtung: West Eignung: HG, GS Höhendifferenz: ca.90 m Anfahrt: Von der N 75 - E 712 abbiegen auf die D 124 Richtung Mison. Start: Feldweg zum Startplatz an der Hangkante. Flug: Soaring im dynamischen Aufwind entlang der Hangkante. Landung: Am Fuße der Hangkante Feld mit Windsack, Toplandung auf Feldern hinterm Startplatz möglich. Notlandeplätze: Bei geringem Wasserstand Landung am Flussbett möglich. Besonderheiten: keine Obiou: Vorsicht Stau! Ein weiterer Geheimtip bei Mistral ist auch Obiou, in der Nähe von Mens gelegen, ca. 1 Autostunde von Aspres in Richtung Grenoble entfernt. Allerdings sollte man sich vor der Abfahrt Zeit für einen Blick zum Himmel nehmen. Oft spart man sich so viele Fahrkilometer. Denn quillt im Norden die Staubewölkung über die Berge, bleibt einem meist nur noch die Flucht nach St. Vincent. Obiou ist einfach zu befliegen und mit einem toll präparierten Mattenstartplatz wie auch einem geräumigen Landeplatz ausgestattet. Geländebeschreibung Windrichtung: Süd Eignung: HG, GS Höhendifferenz: ca. 650 m Anfahrt: N 75 - E 712 Richtung Grenoble. Nach dem Col de la Croix Haute Wegzweigung rechts nach Mens abfahren. Start: Hinter dem Landeplatz links auf die Schotterstraße zum Startplatz am Col des Fraisses. Flug: Mit ausreichender Höhe kann man sich an den Flanken des 2.790 m hohen l’Obiou hinaufhangeln. Landung: große Landewiese mit Windsack vor dem Ort. Notlandeplätze: Felder auf dem Flugweg zum Landeplatz. Besonderheiten: oft vom Mistral geschützt. St.Agnes und der Startplatz von St. Vincent St. Vincent: Vom Winde verweht! Die Lenticularis Wolken türmen sich am Himmel, niemand denkt ans Fliegen! Noch eine Kurve. Endlich öffnet sich der traumhafte Blick auf das idyllisch am Hang gelegene, provencalische Dörfchen mit seiner Kirche und der Burgruine. Ich traue meinen Augen kaum. Wie Weintrauben an einer Rebe hängen die Schirme in bunter Farbenpracht am Himmel. Die Bedingungen sind genial und das trotz Mistral. Das ist halt St. Vincent! Das Gelände liegt von hohen Bergen umgeben so geschützt, dass der Mistral das Talwindsystem meistens nicht verdrängen kann und in der Höhe über St. Vincent »drüberpfeift«. Turbulent geht es in der Luft selten zu, eher schon beim Toplanden, wenn einen der Leerotor am Startplatz mal so richtig durchbeutelt. Ohne Erfahrung ist Toplanden hier nicht angesagt. Eine »Top Landemöglichkeit« bietet dagegen der Strandlandeplatz am Ufer des Lac de Serre-Poncon. Geländebeschreibung Windrichtung: West Eignung: HG, GS Höhendifferenz: ca. 500 m Anfahrt: Von Gap D 900 B Richtung Barcelonette. Start: Oberhalb der Zufahrtstraße in den Ort. Flug: Mit ausreichender Höhe kann man sich zu den Flanken der 2505 m hohen Dormillouse wagen. Landung: 1. Toplandung 2. Auf der Landzunge am Lac de Serre-Poncon, Zugang über Campingplatz. Notlandeplätze: Wiese direkt unterhalb des Startplatzes. Wiese oberhalb des Strandlandeplatzes, in der Kurve zum Campingplatz. Besonderheiten: Hochspannungsleitung im Flugweg zum Landeplatz. Steile Böschung und Straße kurz nach dem Startplatz. Auch hier kann der Mistral schnell und unerwartet durchschlagen. Oft mistralgeschützt. DHV-info 118 15
Luc Klein aber fein Das kleine Örtchen Luc liegt ca. 45 Autominuten von Aspres (D 993 Richtung Valence) entfernt. Wer es ruhig und gemütlich haben möchte, ist in Luc bestens aufgehoben. Der Höhenunterschied reißt einen auch hier nicht vom Hocker, dafür ist aber der Ausblick über die bizarre Landschaft der ursprünglichen Provence umso reizvoller. Allein ein »Abgleiter« ist hier schon seine Reise wert. Umso besser, wenn die aufsteigenden Luftmassen zum Erklimmen höherer Aussichtspunkte einladen. Geländebeschreibung Windrichtung: Nord Eignung: HG, GS Höhendifferenz: ca. 500 m Anfahrt: Von Aspres die D 993 und D 93 Richtung Die. Hinter dem Ort auf die D 61. Dann links abfahren. Die Straße führt um den Montagne de Clamontard. Start: Schotterstartplatz. Flug: Prallhang bei Talwindsystem. Landung: Große Wiese unterhalb des Startplatzes Notlandeplätze: Wiesen am Hangfuß. Vorsicht: Hohe Bäume. Besonderheiten: Gefährlich bei Mistral. Starker Talwind. Wenn der Wind bläst So vielfältig wie die Flugmöglichkeiten, sind auch die Freizeitmöglichkeiten, sollte wirklich mal der Mistral zu kräftig sein. Wer Shopping und Stadtbummel mag ist in den schnuckeligen Städtchen Sisteron und Castellane sehr gut aufgehoben! Gerade hier schmeckt ein Gläschen Wein noch mal so gut! Wer schon in Castellane ist, sollte unbedingt noch ein Stück weiter fahren, zum Grand Canyon Verdon, der französischen Kopie des amerikanischen Grand Canyon. Die »Freizeitgruppe« kann die atemberaubenden, mehrere hundert Meter tiefen Schluchtenformationen von der Bergstraße aus fotografieren, wogegen die »Sportgruppe« sich einen Abstieg in die Tiefe gönnen sollte. Hier bestehen hervorragende Möglichkeiten zum Wandern, Canyoning und Klettern. Anschließend lädt am Ende der Schlucht der türkisblaue Lac de Ste Croix zum Baden oder Paddeln ein. Sehenswert auch das malerische Städtchen von St. Agnes, das ebenfalls ein Fluggelände beherbergt. Wem die Fahrerei nichts ausmacht, der kann ei- 16 DHV-info 118 St. André ist in weiterer Klassiker unter den Geländen in der Provence. Siehe DHV-info Nr.117 nen Tagesausflug nach Grasse machen und sich selbst mit den Düften der Provence in einer der zahlreichen Parfümerien einnebeln lassen. Die Fahrt dorthin sollte unbedingt über Gordon führen, einem touristischen aber idyllisch gelegenen Bergdörfchen. Auch hier besteht die Möglichkeit seinen Textilflügel zwischenzulüften. Achtung: In einigen dieser Fluggebiete und Städtchen ist »mein« und »dein« ein großes Problem. Keine Wertsachen im Auto und keine Fluggeräte unbeaufsichtigt lassen! Allgemeine Informationen Anreise mt dem PKW: Über die Schweiz (Zürich, Bern, Genf; Vignette auf Autobahnen in der Schweiz erforderlich), dann A 41 über Chambery nach Grenoble (Autobahngebühren). N 75 Richtung Sisteron bis Aspres sur Buech. Einreise: Personalausweis Währung: Euro, ec-Karte funktioniert überall. Kleidung: Sommer- wie Winterbekleidung ist zum Thermikfliegen angesagt (Schichtenprinzip!). Ebenso empfiehlt sich eine Wind/Regenjacke. Unterkunft: Für jeden Geschmack und für jeden Geldbeutel gibt es was. Gute Erfahrungen habe ich auch mit Camping in dieser Jahreszeit gemacht (Achtung: viele Plätze schließen aber bereits im Herbst.) Camping Aspres: am Aerodrome Camping Laragne: im Ort von Laragne Camping Castellane: Camp du Verdon, Domaine de Fombeton Verpflegung: Supermärkte gibt es an jeder Ecke, meist auch am Wochenende geöffnet. Essengehen in Frankreich beansprucht den Geldbeutel und verwöhnt nicht immer den Gaumen. Ansprechpartner: Flugschule Göppingen, Zeppelinstr. 3, 73105 Dürnau Tel.: 07164/12021 e-mail: office@flugschule-goeppingen.de Domaine de Fombeton, F-04200 Vaumeilh Tel.: 0033-492621266 e-mail: fombeton@wanadoo.fr Reisezeit: Beste Reisezeit zum Fliegen sind die Spätsommermonate. Souvenirs: Lavendelhonig, Wein, Parfüm
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