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Mittelstandsmagazin 04-2017

Schulz vs. Merkel | Deutschland vor der Wahl: Warum es einen Unterschied macht, ob Union oder SPD regieren

Schulz vs. Merkel | Deutschland vor der Wahl: Warum es einen Unterschied macht, ob Union oder SPD regieren

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Digitalisierung<br />

CDU/CSU: Einführung eines Staatsministers<br />

für Digitalpolitik im Bundeskanzleramt,<br />

eines Kabinettsausschusses Digitalpolitik<br />

und eines nationalen Digitalrates.<br />

Flächendeckender Glasfaserausbau (mit<br />

anbindung von 5G-Basisstationen) bis<br />

2025. Digitales Bürgerportal und -konto,<br />

um alle Verwaltungsdienstleistungen<br />

online erledigen zu können. Datengesetz<br />

soll Datenschutz und -zugang sowie<br />

Sicherheits interessen regeln. Förderung<br />

von Startups, u. a. durch bessere Gründungs-<br />

und Wachstumsfinanzierung und<br />

weniger Bürokratie.<br />

Innere Sicherheit<br />

SPD: Bessere Digitalisierungsausstattung<br />

von hochschulen. Schaffung eines<br />

Beschäftigtendatenschutzgesetzes. Flächendeckender<br />

Glasfaserausbau (mit<br />

anbindung von 5G-Basisstationen) bis<br />

2025. Kostenfreie Wlan-hotspots in<br />

allen öffentlichen Einrichtungen. abbau<br />

von hindernissen für grenzüberschreitendes<br />

digitales Wirtschaften.<br />

MIt:CHECK: Das Unionsprogramm zur<br />

Digitalisierung setzt fast eins zu eins<br />

Mit-Forderungen um. CDU und CSU<br />

setzen sich damit besonders für junge<br />

Unternehmen und den Mittelstand ein.<br />

Mit dem digitalen Bürgerportal werden<br />

endlich die umständlichen Behördengänge<br />

entfallen und Daten müssen nicht<br />

mehr doppelt und dreifach angegeben<br />

werden. auch für die SPD ist die Digitalisierung<br />

ein wichtiger Schwerpunkt,<br />

aber die Union geht hier schneller voran.<br />

CDU/CSU: 15.000 neue Polizisten. Mehr<br />

Polizeipräsenz. Gemeinsames Musterpolizeigesetz<br />

für Bundesländer. Weiterentwicklung<br />

Gemeinsames terrorismusabwehrzentrum.<br />

Mehr Videotechnik an<br />

Gefahrenorten. Bundeswehr bei besonderen<br />

Gefährdungslagen auch im inland.<br />

Mindestspeicherfrist für Daten. Mehr<br />

Fahndungsdruck in Drogen- und Straßenkriminalität.<br />

nutzung von Dna-Spuren.<br />

leichterer Zugang der Sicherheitsbehörden<br />

zu Datenbanken. investitionen in<br />

Cyber-Sicherheit. Bundesweite Schleierfahndung.<br />

Bekenntnis zum Bundesnachrichtendienst.<br />

Einführung Europäische<br />

Verteidigungsunion und -fonds. Besserer<br />

informationsaustausch und Schutz von<br />

außengrenzen (Stärkung Frontex). Weitere<br />

EU-abkommen. Mehr abschiebungen<br />

abgelehnter asylbewerber.<br />

SPD: 15.000 neue Polizisten. Mehr Polizeipräsenz.<br />

Bessere ausstattung Gerichte/Staatsanwaltschaften.<br />

Schnellere<br />

Durchsetzung zivilrechtlicher<br />

ansprüche. Weiterentwicklung Zoll<br />

zur Finanzpolizei des Bundes. Kein<br />

Bundeswehr-Einsatz im inland. Vereinheitlichung<br />

Datensysteme der Sicherheitsbehörden.<br />

Mehr Kontrollen<br />

an außengrenzen des Schengenraums.<br />

aufbau EU-Staatsanwaltschaft und<br />

-antiterrorzentrum. Schließung extremistischer<br />

Moscheen. Mehr islamismus-<br />

und Rechtsextremismus-Prävention.<br />

Reform der nachrichtendienste.<br />

Stärkung Bundeskriminalamt und Katastrophenschutz.<br />

investitionen in Cyber-Sicherheit.<br />

Flexiblere Bußgelder für<br />

Unternehmen. Solidarische Verteilung<br />

von Flüchtlingen.<br />

MIt:CHECK: auf den ersten Blick gibt<br />

es viele Gemeinsamkeiten. Jedoch wird<br />

deutlich, dass die Sozialdemokraten<br />

stärker auf „präventive Maßnahmen und<br />

eine aktive Sozialpolitik“ setzen. Die<br />

Union wird hier konkreter und benennt<br />

etwa mit der Forderung, abgelehnte<br />

asylbewerber „konsequent zurückzuführen“,<br />

Ross und Reiter. Positiv dagegen<br />

fällt bei der SPD die ankündigung auf,<br />

extremistische islamistische Moscheen<br />

zu schließen und ihre Finanzierung zu<br />

unterbinden. auffällig: Die SPD räumt<br />

der „Wirtschaftskriminalität“ ein eigenes<br />

Unterkapitel ein, inklusive Forderungen<br />

nach mehr Sanktionen, Strafverfahren<br />

und hinweisgeber-Schutz.<br />

Energie<br />

CDU/CSU: Fortsetzung marktwirtschaftliche<br />

Systemintegration der erneuerbaren<br />

Stromerzeugung. Einheitliche<br />

Strompreiszone in Deutschland.<br />

Beschleunigter netzausbau. Keine<br />

nachteile für Grundstückseigentümer,<br />

investitionen und arbeitsplätze. Mehr<br />

Stromspeichertechnologie-Forschung.<br />

Deutschland als Standort für Batteriezellproduktion.<br />

Weiterer ausbau der<br />

erneuerbaren Energien (durch Sektorenkopplung).<br />

ablehnung dirigistischer<br />

staatlicher Eingriffe im Klimaschutzplan.<br />

SPD: Senkung CO2-ausstoß bis 2020<br />

um 40 Prozent (Vergleich: 1990). Weiterentwicklung<br />

Klimaschutzplan 2050.<br />

ausbau Windkraft (Off- und Onshore)<br />

und Solarenergie. technologieoffene<br />

Gesetze und Forschung für neue Speicherlösungen<br />

(Sektorenkopplung). Unbefristetes<br />

Verbot für unkonventionelles<br />

Fracking. abschaffung EU-Förderung<br />

zum Bau neuer Kernkraftwerke. Förderung<br />

von Bürger-Energiegenossenschaften<br />

und Mieterstrommodellen.<br />

MIt:CHECK: Beide Programme lassen<br />

leider mutige Reformansätze vermissen,<br />

die deutlich mehr Marktwirtschaft zur<br />

Folge hätten und konkret preisstabilisierend<br />

wirken. Sowohl Union und SPD<br />

belassen es bei dem allgemeinen Ziel<br />

einer sicheren, bezahlbaren und sauberen<br />

Energieversorgung. hier hätte man<br />

sich vor allem von der Union mehr Klarheit<br />

gewünscht. immerhin: nur bei CDU<br />

und CSU gibt es ein Bekenntnis zu einer<br />

marktwirtschaftlicheren Behandlung der<br />

Erneuerbaren.

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