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TierBlättla - 05/2012

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FRANKEN FRANKEN<br />

Des einen Freud, des anderen Leid!<br />

Die einen freuen sich auf den<br />

wohlverdienten Urlaub und wir<br />

im Stübchen wissen nicht mehr<br />

wo uns der Kopf steht. Wir haben<br />

im Moment 33 Katzen bei uns<br />

im Stübchen und wenn es so weiter<br />

geht müssen wir sie übereinander<br />

stapeln. Wie jedes Jahr vor der<br />

Urlaubszeit bekommen wir so viele<br />

Katzen, dass wir diese nur mit<br />

Müh’ und Not unterbringen kön-<br />

nen. Auch alle anderen Tierschutz<br />

organisa� organisa� onen sind jetzt voll. Aber<br />

natürlich ist das für uns jedes<br />

Mal ein<br />

Ein Blick auf die Natur der Katze<br />

macht deutlich, wie ein artgerechtes<br />

Katzenleben aussieht. Eine<br />

„normale Katze" ist viele Stunden<br />

täglich auf Achse. Sie erkundet,<br />

kontrolliert und markiert<br />

ihr Revier, liegt auf der Lauer,<br />

beobachtet, jagt, spielt, rennt,<br />

räkelt sich in der Sonne und hat<br />

diverse Kontakte zu Artgenossen,<br />

denen sie freundlich, feindlich<br />

oder gleichgül� g gesinnt ist. Dabei<br />

werden all ihre hoch entwickelten<br />

Sinne gefordert, und die Katze<br />

bleibt ausgeglichen und ak� v, was<br />

sich posi� v auf ihren Stoff wechsel<br />

und auf ihre Psyche ausübt.<br />

Das heißt nicht, dass wir gegen<br />

Wohnungshaltung sind, auch<br />

wir vermi� eln unter bes� mmten<br />

Umständen in reine Wohnungshaltung.<br />

Hierbei muss aber beachtet<br />

werden, dass der Katze in dieser<br />

eingeschränkten Haltungsform ein<br />

enormer Kra� akt, nicht nur dass<br />

wir jetzt viel mehr Fu� er und Streu<br />

benö� gen, es kommen auch mehr<br />

Tierarztkosten auf uns zu, da die<br />

meisten abgegebenen Katzen weder<br />

kastriert noch geimp� sind.<br />

Was aber das Schlimmste ist, die<br />

Katzen selbst fühlen sich natürlich<br />

auch nicht wohl, wenn sie mit so<br />

vielen Artgenossen in einem Zimmer<br />

sind. Vielleicht könnten Sie<br />

sich ja vorstellen eine unse<br />

rer Fellnasen zu sich zu<br />

nehmen, deswe<br />

wwegen gen<br />

stelle ich hier mal ein paar vor: Da<br />

hä� en wir unseren lieben 1jährigen<br />

Norwegischen Waldkater<br />

Whisky, ein ganz lieber aber etwas<br />

schüchterner Kerl. Dann unsere<br />

zwei lieben Katzendamen Luna<br />

und Mautzi, beide sehr lieb und<br />

verschmust. Eine kleine Kratzbürste<br />

haben wir auch, das ist unsere<br />

Sally, sie hat ihr todkrankes Herrchen<br />

bis zu seinem Ende begleitet<br />

und sitzt jetzt bei uns und versteht<br />

die Welt nicht mehr. Ganz<br />

dringend ein Zuhause suchen wir<br />

auch für unser Pärchen Kaibi und<br />

Ouzo. Kaibi ist eine wunderschö-<br />

Einzelhaltung ohne Freilauf?<br />

Ausgleich für die nicht möglichen<br />

artgemäßen Ak� vitäten geschaff en<br />

wird. Die natürlichen Lebensgewohnheiten<br />

müssen so gut wie<br />

möglich simuliert werden, damit<br />

die Katze physisch und psychisch<br />

gesund bleibt. Wenn sich die Tiere<br />

nicht entsprechend ihrer Art verhalten<br />

können, zeigen sie früher<br />

oder später IMMER körperliche<br />

und/oder seelische Folgen dieser<br />

unnatürlichen Haltungsform. Die<br />

Katze ist zu dick, peitscht ununterbrochen<br />

mit dem Schwanz, kommt<br />

zum Streicheln, verweilt nicht<br />

lange, legt die Ohren an, haut nach<br />

dem Halter, geht hek� sch im Flur<br />

auf und ab. Ihr Benehmen gleicht<br />

dem eines Raub� ers im Zoo,<br />

das zwangha� es, neuro� sches<br />

Verhalten zeigt. Dann handelt<br />

es sich um eine unzufriedene,<br />

übergewich� ge, gereizte Katze<br />

oder um ein Tier, welches bereits<br />

resigniert und sich<br />

seinem unabänderlichen<br />

Schicksal gefügt hat. Es fehlt<br />

ihr an allem, was sie zu einer Katze<br />

macht, und es fehlt ihr der Kontakt<br />

zu Artgenossen.<br />

Beispiele gibt es zuhauf. Das Tier<br />

wird abgeschoben, weil es „einen<br />

Knall hat". Die Halter sind jedoch<br />

nicht sensibel genug, das abnormale<br />

Verhalten ihrer Katze auf die<br />

Haltungsform zu beziehen. Ein<br />

Mensch kann einer Katze nicht<br />

das geben, was eine Katze ihr<br />

geben kann. Wir können dem Tier<br />

nicht rund um die Uhr Ansprache<br />

bieten, mit ihm toben und raufen,<br />

sein Fell mit der Zunge abschlecken,<br />

wie es der Artgenosse tut.<br />

Wohnungskatzen sind aufgrund<br />

fehlenden Auslaufs schnell<br />

unterfordert; Langeweile kommt<br />

auf, es entwickeln sich Unarten,<br />

weil die Katze nach Beschä� igung<br />

ne Perserkatze, hellbraun mit dunkelbraunen<br />

Pfoten und Ouzo ein<br />

sta� licher silbergrauer Perser-Mix-<br />

Kater.<br />

Alle diese hier vorgestellten Katzen<br />

und noch viele mehr, warten sehnsüch�<br />

g auf ein neues Zuhause. Geben<br />

Sie sich einen Ruck und kommen<br />

mal bei uns vorbei. Bis bald.<br />

Whisky<br />

Katzen<br />

Mautzi Kaibi Sally Luna<br />

sucht. Darunter leiden dann nicht<br />

nur Möbel, Tapeten oder Arme<br />

und Beine des Besitzers. Es kann<br />

auch leicht zum Protest kommen:<br />

Die Katze wird unsauber oder<br />

neuro� sch. Eine katzengerechte<br />

Gestaltung der Wohnräume und<br />

die Gesellscha� eines Artgenossen<br />

können hier Abhilfe schaff en!<br />

Entgegen landläufi ger Meinung<br />

sind Katzen in den seltensten<br />

Fällen echte Einzelgänger. Frei<br />

lebende Katzen bilden sogar große<br />

Kolonien, in denen sie freiwillig<br />

zusammenleben, aber auch eine<br />

Hauskatze hat draußen viele Sozialkontakte.<br />

Sollten Sie eine einzelne Wohnungskatze<br />

besitzen, die sich<br />

seltsam verhält, denken Sie mal<br />

darüber nach, ob oben genannte<br />

Gründe zutreff en könnten.<br />

4 Ausgabe Au Ausg sg ab abe b <strong>05</strong> <strong>05</strong>/2 <strong>05</strong>/<strong>2012</strong> /2 /201 01 012<br />

Ausgabe <strong>05</strong>/<strong>2012</strong><br />

4<br />

Ouzo

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