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Pas de Deux für einen Sozialstaat

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28 von 34<br />

JEMAND<br />

Hilfe brauchen zeigt uns,<br />

das wir an <strong>de</strong>r Welt gescheitert sind.<br />

JEMAND Doch Scheitern ist Teil <strong>de</strong>s Wer<strong>de</strong>ns. 31<br />

JEMAND<br />

JEMAND<br />

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JEMAND<br />

JEMAND<br />

JEMAND<br />

JEMAND<br />

Teil <strong>de</strong>r Kunst. Teil <strong>de</strong>s Lebens;<br />

und wer sein Leben nicht in <strong>de</strong>n Griff kriegt<br />

<strong>de</strong>r bleibt Dilettant und hat nichts zu sagen. 32<br />

„Kunst ist in unserer Gesellschaft etwas gewor<strong>de</strong>n,<br />

das nur Gegenstän<strong>de</strong> betrifft. Von Experten, nämlich<br />

Künstlern, gemacht wird.“ 33<br />

Und die Geben nicht, son<strong>de</strong>rn Nehmen<br />

Kunst aus unser aller Leben.<br />

„Die Kunst, das Leben zu meistern, ist<br />

die Grundbedingung zu allen weiteren<br />

Äußerungen“. 34<br />

Menschen durch die Garantie eines komfortablen<br />

Lebens die Verantwortung für das eigene Streben nach Glück,<br />

Erfüllung, Interesse zu nehmen wäre eine Entmündigung. Aber<br />

freie medizinische Versorgung, freie Bildungsmöglichkeiten,<br />

garnatierte Minimalversorgung, das entmündigt nieman<strong>de</strong>n…<br />

Wir sind bösartig.<br />

Raffgierig.<br />

Wollen nur unseren Vorteil, von Natur aus.<br />

Was, richtig angewandt, völlig OK ist. 35<br />

Aber <strong>de</strong>shalb ist das Nehmen und Geben, das<br />

Mitgestalten in <strong>de</strong>r Demokratie so schwierig.<br />

Aber ich bin dafür.<br />

Manche glauben ja<br />

trotz Aufklärung und naturwissenschaftlicher<br />

Grundbildung, es gäbe eine höhere Macht, die sich<br />

hauptberuflich um unser Wohlbefin<strong>de</strong>n kümmert. 36<br />

Die gibt es, nur ist das eben<br />

<strong>de</strong>r bürokratische Wohlfahrtsstaat. Und <strong>de</strong>m<br />

traut keiner.<br />

31<br />

siehe Epiktet, „Diatriben“: „So wie Holz das Material <strong>de</strong>s Zimmermanns ist, ist das Material <strong>de</strong>r Lebenskunst das Leben je<strong>de</strong>s einzelnen“<br />

32<br />

Paul Klee, Tagebuch: „Die Kunst, das Leben zu meistern, ist die Grundbedingung zu allen weiteren Äußerungen“<br />

33<br />

Michel Foucault: „Zur Genealogie <strong>de</strong>r Ethik“ (Interview, 1983)<br />

34<br />

Paul Klee, Tagebuch<br />

35<br />

siehe Oscar Wil<strong>de</strong>s Aphorismus: „Die Selbstsucht besteht nicht darin, daß man lebt, wie man will, son<strong>de</strong>rn daß man von an<strong>de</strong>ren verlangt, sie sollen<br />

leben, wie man will.“<br />

36<br />

siehe Gruber, Oberhummer, Puntigam, „Science Busters“,Goldmann 2013, S. 157

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