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gewährleisten. Im September 2014 erzielte die AfD Erfolge bei verschiedenen Landtagswahlen.<br />
Allerdings wird, vielleicht weil die AfD gegen den Euro ist, keine Landesregierung eine Koalition mit<br />
ihr eingehen, und die Bundesregierung versucht, sie zu ignorieren. Tatsächlich ist die AFD keine reale<br />
Alternative und keine Bedrohung für den Status quo. Ihre Plattform klingt bei allen Fragen plausibel,<br />
aber jede Oppositionspartei kann sich für grundlegende Reformen aussprechen. Erst wenn und falls sie<br />
an die Macht kommt, wird ihre Aufrichtigkeit auf die Probe gestellt. Unterdessen haben einige ihrer<br />
Führer die Sanktionen gegen Russland befürwortet und die anti-islamische Rhetorik des verstorbenen<br />
Ralph Giordano bejubelt, eines alten jüdischen Einpeitschers, vernarrt in sein eigenes Haar. Im Juli<br />
2015 hat die AfD eine neue Führung bekommen und scheint, ein ernstzunehmender Gegner für die<br />
etablierten Parteien zu werden.<br />
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So wie politische Opposition heute hauptsächlich Teil einer “kontrollierten Opposition” ist und es<br />
keine glaubwürdige Opposition im Parlament in Deutschland gibt, so gibt es keine in den USA,<br />
Großbritannien und anderen so genannten Demokratien. In jeder besteht ein Duopol, um dem Wähler<br />
die Illusion einer Wahl zu geben, aber die jeweilige Politik dieser Parteien wurde so ausgearbeitet, dass<br />
sie von einander fast nicht zu unterscheiden sind — zumindest in der Praxis, nach der Wahl — und die<br />
eine oder andere beherrscht immer die nationale Politik. Die Aufzwingung von zuvor überprüften (z.<br />
B. Bilderberger) Marionettenführern ist immer offensichtlicher. Im Einklang mit der immer<br />
schlechteren Lebensqualität und passend zu der immer weiter steigenden Apathie der Bürger, werden<br />
uns immer mehr schäbige und zweitklassige Politiker untergejubelt. Vergleichen Sie Obama mit<br />
Kennedy, Cameron mit Macmillan, Merkel mit Adenauer, Hollande mit de Gaulle. In Deutschland<br />
werden, wie in den USA, gefügige Politiker, die ihren Wert bewiesen haben, automatisch bei Wahlen<br />
wieder eingesetzt, wobei der Hauptkandidat der Opposition auserwählt, ist ein Lockartikel zu sein<br />
(„eine Ware wird für einen reduzierten Preis zum Verkauf angeboten und soll zum Anschlusskauf<br />
anderer Artikel ‘führen’“—Wikipedia) oder schlichtweg unwählbar. Alle vier Jahre oder so, wenn die<br />
Führer ersetzt werden müssen oder in Ungnade gefallen sind, werden die Karten neu gemischt und<br />
irgendwelche annehmbaren, aber vorgewählten unbedeutenden Personen werden an die Oberfläche<br />
gespült, vielleicht der Spross einer so genannten “Dynastie” in den USA, wie ein Bush. Bevor der<br />
jetzige Amtsinhaber es geschafft hatte, war es unsicher, ob die amerikanische Wählerschaft zur Probe<br />
eine Frau oder zuerst einen Farbigen vorgesetzt bekommen würde. Es zeigte sich, dass die Frau damals<br />
ein Schritt zu weit war. Jetzt aber ist es äußerst wahrscheinlich, dass es dieselbe Frau ist, auf die die<br />
Wählerschaft vorbereitet worden ist. In Großbritannien scheint die UKIP, eine bisher kleinere anti-EU-<br />
Partei, wohl die Gewinnerin der nächsten allgemeinen Wahlen zu werden. Sollte es so kommen, kann<br />
man davon ausgehen, dass die Partei ihre Haltung zu allen kontroversen Themen mäßigt und/oder<br />
ihren charismatischen Führer durch irgendeinen “Unfall” verliert. Repräsentative Demokratie ist in<br />
jedem Fall einer partizipativen oder direkten Demokratie unterlegen. In der ersten verabschiedet ein<br />
Vertreter für das Volk Gesetze angeblich im Namen des Volkes; in der zweiten vertreten sich die<br />
Menschen selbst. In der ersten können alle Köpfe abstimmen, aber die Köpfe können leer sein; in der<br />
zweiten kann durch nachdenkende Bürger ein Volksbegehren, ganz gleich welcher individuellen<br />
Werte, angestoßen werden.<br />
Seltsamerweise war es die Hitler-Diktatur, die Menschen aller Hintergründe und wirtschaftlichen<br />
Positionen zusammenbrachte. Die Deutschen glaubten, Gemeinnutz geht vor Eigennutz. Dies erlaubte<br />
es ihnen, ihr Land in extremis zu verteidigen und es nach dem Krieg wieder aufzubauen. Heute<br />
herrscht Selbstverwirklichung. Sowohl Bürger, als auch die Regierung legen Lippenbekenntnisse über<br />
eine allgemein verantwortungslose Pseudo-Demokratie ab, die eine allmähliche Desintegration der<br />
Gesellschaft bewirkt hat.