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AKTUELLES | 3<br />

Nachnutzungskonzept Tegel<br />

Zwischenbilanz zum Werkstattverfahren / von Ulrike Kielhorn<br />

Hier ist der Waldkauz zu Hause<br />

Meldungen der Waldkauzvorkommen<br />

Was geschieht nach der Schließung des<br />

Flughafens Tegel mit den Flächen?<br />

Behördenvertreter, Naturschutzverbände<br />

und Vertreter der Tegel Projekt GmbH trafen<br />

sich Ende Mai und schlossen nach drei<br />

Werkstattterminen die Diskussion über das<br />

Konzept für die Nachnutzung des Landschaftsraums<br />

der „Tegeler Stadtheide“ ab.<br />

BatCity Berlin<br />

NABU Berlin begrüßt neue Arbeitsgruppe<br />

Nach Abschluss der NABU-Seminare im Rahmen<br />

des "BatCity-Projektes" (NiB 1/<strong>17</strong>) hat<br />

sich die Gruppe "BatCity Berlin" gegründet.<br />

Die neue Arbeitsgruppe hat „Blut geleckt“<br />

und formiert sich als offenes Netzwerk zu<br />

aktuellen und stadtbezogenen Themen zu<br />

Fledermäusen.<br />

Berlin ist Fledermaushauptstadt Europas.<br />

Immerhin 18 von deutschlandweit 25 heimischen<br />

Arten kommen hier vor. Doch<br />

wie überall haben es die Tiere auch in<br />

Berlin schwer. Aus diesem Grund wurde<br />

das Projekt BatCities vom NABU ins Leben<br />

gerufen. Hierbei geht es vorrangig um die<br />

Ausbildung und Vernetzung von Fledermausschützern<br />

im urbanen Raum. Am<br />

21. Juni fand die Gründungssitzung von<br />

„Batcity Berlin“ statt. Im Kern eine NABU-<br />

Arbeitsgruppe, soll BatCity Berlin jedoch<br />

mehr sein als nur das. Die Idee ist, eine<br />

Das Nachnutzungskonzept für den Flughafen<br />

Tegel sieht einen Forschungs- und<br />

Industriepark für urbane Technologien<br />

(Urban Tech Republic, UTR), den Bau von<br />

5.000 städtischen Wohnungen und den<br />

Erhalt der verbleibenden offenen Landschaftsräume<br />

vor.<br />

Räumlich konzentrierte sich das Werkstattverfahren<br />

zum Landschaftskonzept<br />

"Tegeler Stadtheide" auf den nordwestlichen<br />

und östlichen Landschaftsraum<br />

und die unmittelbaren Verzahnungsbereiche<br />

mit den angrenzenden Baugebieten.<br />

Die Offenlandschaft mit ihren<br />

Heiden und Magerrasen soll weitgehend<br />

erhalten und weiterentwickelt werden,<br />

denn hier wollen die Planer die Beeinträchtigung<br />

von Natur und Landschaft,<br />

die durch die Bebauung von 50,3 Hektar<br />

Fläche entstehen, ausgleichen. Ein ambitioniertes<br />

Ziel auf den bereits wertvollen<br />

Flächen.<br />

Ein Teil der Flächen soll unter Naturschutz<br />

gestellt werden. Dafür wird von<br />

der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr<br />

und Klimaschutz noch ein gesondertes<br />

Pflege- und Entwicklungskonzept<br />

erarbeitet.<br />

Keine Windräder mehr<br />

Während des Werkstattprozesses, der<br />

keinerlei Rechtverbindlichkeit hat, lösten<br />

einige Projekte der UTR Diskussionen<br />

aus. Der NABU Berlin und andere Naturschutzverbände<br />

konnten sich jedoch erfolgreich<br />

für die Belange des Natur- und<br />

Umweltschutzes im Landschaftsraum<br />

der "Tegeler Stadtheide" einsetzen.<br />

Nach Abschluss des 3. Werkstattge-<br />

sprächs vereinbarten die Beteiligen, dass<br />

am Bau von Windrädern nicht mehr<br />

festgehalten wird. Die Diskussion um<br />

den Helikopterlandeplatz wird zurückgestellt.<br />

Für eine Teststrecke Elektromobilität<br />

ist ein Alternativstandort auf den<br />

Flächen der UTR gefunden. Geothermie<br />

soll bevorzugt innerhalb bebauter che genutzt<br />

Bereiwerden.<br />

Die Planer wollten eine Erholungsnutzung<br />

rund um den besonders schutzwürdigen<br />

Flughafensee leider nicht<br />

ausschließen. Für diese Flächen soll in<br />

einem gesonderten Verfahren ein Gesamtkonzept<br />

erarbeiten werden. Ziel<br />

des NABU Berlin ist, die Zäune um das<br />

Vogelschutzreservat zu belassen und am<br />

Südufer - nur an einer Stelle - den Zugang<br />

zum See über einen Steg zu ermöglichen.<br />

offene Plattform zu schaffen, die allen<br />

Interessierten, ob Experten, Gutachtern,<br />

Architekten oder Laien, die Möglichkeit<br />

geben soll, sich auszutauschen, zu vernetzen,<br />

voneinander zu lernen und gemeinsam<br />

aktiv zu sein.<br />

Dazu wird es regelmäßige Veranstaltungen<br />

und Vorträge im NABU Berlin geben.<br />

Auch klassische Tätigkeiten im aktiven<br />

Fledermausschutz – der Erhalt und die<br />

Förderung von Quartieren – sollen zukünftig<br />

in die Arbeit mit einbezogen werden.<br />

Die Veranstaltungen stehen allen<br />

Interessierten, ob NABU-Mitglied oder<br />

nicht, offen und werden über die Termindatenbank<br />

veröffentlicht. Auf gute Zusammenarbeit!<br />

www.nabu-berlin.de<br />

Der NABU Berlin zieht eine Zwischenbilanz<br />

zu den eingereichten Waldkauzmeldungen.<br />

Unter nabu-berlin.de finden Sie<br />

eine Karte, aus der hervorgeht, wo in den<br />

beiden letzten Jahren Käuze gehört oder<br />

gesehen wurden. Bisher liegen 54 Meldungen<br />

vor.<br />

Die Meldungen kamen größtenteils<br />

aus dem Norden und Nordwesten der<br />

Stadt, vor allem aus den Bezirken Reinickendorf<br />

und Pankow. Der meisten<br />

Waldkäuze wurden im urbanen Bereich<br />

gesichtet, Meldungen aus Wäldern und<br />

Naturschutzgebieten machten nur einen<br />

kleinen Teil aus.<br />

Die Berliner Ornithologische Arbeitsgemeinschaft<br />

e. V. hat die Vorkommen der<br />

Waldkäuze systematischer erfasst und<br />

dabei festgestellt, dass die meisten Waldkäuze<br />

in den Stadtwäldern leben.<br />

nabu-berlin.de/tiere-und-pflanzen/vdj/20<strong>17</strong>/meldungen<br />

Neue Roten Listen<br />

Berlin hat seine Artenwelt untersucht<br />

Ende Juni stellte Stefan Tidow, Staatssekretär<br />

für Umwelt und Klimaschutz,<br />

gemeinsam mit Prof. Dr. Ingo Kowarik,<br />

dem Landesbeauftragten für Naturschutz<br />

und Landschaftspflege, die neuen „Roten<br />

Listen“ für Berlin vor. Die „Roten Listen“<br />

geben Auskunft darüber, welche Tier- und<br />

Pflanzenarten in Berlin vorkommen und<br />

ob und in welchem Ausmaß sie gefährdet<br />

sind. Sie sind ein wichtiger Gradmesser<br />

für den Zustand der Natur in Berlin: Gut<br />

ein Drittel der 4.756 bearbeiteten Arten<br />

sind in Berlin gefährdet oder ausgestorben!<br />

An der Erstellung der bisher 24 fertiggestellten<br />

„Roten Listen“ beteiligten<br />

sich zahlreiche ehrenamtliche Expertinnen<br />

und Experten. Ohne sie wäre die Aktualisierung<br />

nicht möglich gewesen.<br />

www.stadtentwicklung.berlin.de/natur_gruen/naturschutz/<br />

artenschutz/de/rote_listen/<br />

NATUR IN BERLIN 3/<strong>17</strong>

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