Mein Kreuz & Fisch, September 2017

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Vorwerker Diakonie
Büro Leichte Sprache: Endlich verständlich!
Petra Drewing (rechts) und Frank Borowski sorgen mit Yvonne Levermann
und Sabine Löwenstrom (links) für sprachlichen Durchblick.
Wenn Behördenschreiben oder
Verordnungen voller langer Sätze
mit vielen Fremdwörtern sind,
versteht man oft nur Bahnhof. Für
Menschen mit Behinderungen sind
viele Informationen noch schwerer zu
verstehen. Das Büro Leichte Sprache
der Vorwerker Diakonie will das
ändern. Es überarbeitet komplizierte
Texte so, dass sie keine Barrieren
mehr darstellen.
Wer im Rollstuhl sitzt und am Bahnhof
auf dem Weg zum Gleis auf Stufen
stößt, kann diese Barrieren ohne fremde
Hilfe nicht meistern. Barrierefreiheit
herrscht erst dann, wenn der Weg
uneingeschränkt passierbar ist. Dies ist
beispielsweise durch einen Fahrstuhl
möglich. Menschen mit Behinderungen
können somit am gesellschaftlichen
Leben teilhaben, ohne ausgegrenzt zu
werden. Aber wie ist
es mit denjenigen, die
ausgegrenzt werden,
weil sie keinen Zugang
zu Sprache finden?
Sprachbarrieren
Betroffen können
u n t e r a n d e r e m
Menschen mit
Lernschwierigkeiten,
Beeinträchtigungen
oder eingeschränkten
Sprachkenntnissen
sein. Für sie können
Texte wie Formulare,
Behördenschreiben
oder Gebrauchsanleitungen
Barrieren darstellen. „Sprache
baut diese Barrieren auf und schließt die
Betroffenen von der Teilhabe aus – so
wie Stufen am Bahnhof“, sagt Yvonne
Levermann vom Büro Leichte Sprache
der Vorwerker Diakonie. Gemeinsam
mit ihrer Kollegin Sabine Löwenstrom –
beide sind Heilerziehungspflegerinnen
– leitet sie das Büro in der Lübecker
Innenstadt. Mit an Bord sind auch
zwei Menschen mit Behinderungen.
Ihre Aufgabe: Texte überarbeiten und
komplizierte Informationen verständlich
machen.
Feste Regeln
Verständlich machen bedeutet eine
Überarbeitung des ursprünglichen Textes
in Leichte Sprache. Zum Hintergrund:
Deutschland bekennt sich zur UN-
Behindertenrechtskonvention. Sie fordert