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M■Q ESPRIX-Finalisten ’05<br />
Moderne Anlagen in der Grundausbildung<br />
in eine andere Firma zu wechseln.<br />
Mit dieser auf den einzelnen abgestimmten<br />
Betreuung erreichen die Lernzentren,<br />
dass nur ein sehr kleiner Teil<br />
der Lehrlinge den Lehrabschluss nicht<br />
erreicht.<br />
Enge Kundenbindung<br />
Schon früh haben die Verantwortlichen<br />
der Lernzentren die Vorteile der Business-Excellence-Idee<br />
erkannt und genutzt.<br />
Vorteile, die sich zum Beispiel in<br />
den Kunden bezogenen Prozessen mit<br />
den beteilgten Firmen zeigen.<br />
Anders als die staatlich finanzierten<br />
Lehrwerkstätten finanzieren<br />
sich die Lernzentren direkt im Wettbewerb.<br />
Die Mitgliedsfirmen sind die<br />
grössten Leistungsbezüger. Im Unterschied<br />
zum einjährigen Dienstleistungsvertrag<br />
der Mitgliedsfirmen schliessen<br />
Hauptprozess technische Lehrlinge<br />
EignungsundAufnahmeverfahren<br />
Schule<br />
Grundausbildung, 1. und 2. Lehrjahr<br />
Lernzentren<br />
die Lernzentren 3- bis 4-jährige Lehrverträge<br />
ab. In diesen zeitlich unterschiedlichen<br />
Verpflichtungen liegen erhebliche<br />
Risiken. Der Ausstieg einer Firma, der<br />
jederzeit möglich ist, würde spürbar finanzielle<br />
Lücken aufreissen, ganz zu<br />
schweigen vom Wegfall der Lehrstellen.<br />
Die enge Kundenbindung erfolgt<br />
qualitativ über die Hauptbetreuer der<br />
Lehrlinge. Zwischen dem Ausbilder der<br />
Lernzentren, der die Verantwortung hat,<br />
und den Betreuern in den einzelnen Firmen<br />
herrschen enge persönliche Kontakte.<br />
Sie reden fast dauernd miteinander.<br />
Mit dem Ergebnis, dass konkrete<br />
Anforderungen der Betriebe direkt in<br />
die Ausbildung einfliessen, zum Beispiel<br />
ein bestimmtes CAD-Programm,<br />
die neue SAP-Lösung oder der Wunsch<br />
nach Auslandsmonteuren mit den notwendigen<br />
Spezialkenntnissen.<br />
Führung/Betreuung<br />
Teilprüfung<br />
Firmeneinsatz, 3. und 4. Lehrjahr<br />
Platz 1,<br />
Firma «A»<br />
Berufsschule, eventuell Berufsmittelschule<br />
Platz 3,<br />
Firma «B» IPA<br />
Generell gilt: Weil die Mitarbeiter<br />
der Lernzentren genau ihre Betriebe<br />
kennen und vor allem gut zuhören, können<br />
neue Technologietrends rasch und<br />
flexibel in die Ausbildung übernommen<br />
werden. Philosophie und Strategie werden<br />
laufend angepasst. So wurde im<br />
Jahr 2000 entschieden, Informatiker<br />
auszubilden. Und seit 2003 werden<br />
Konstrukteure parallel zur bewährten<br />
Lösung mit Konstruktion als Schwerpunktausbildung<br />
von Polymechanikern<br />
und Automatikern angeboten.<br />
Auf der Erfolgsspur<br />
Die Firmen erhalten Lehrlinge fast<br />
«nach Mass». Als Generalisten, die sie<br />
bei aller Spezialisierung auch sind, unterliegen<br />
sie in den Lernzentren einem<br />
strengen Auswahlverfahren. Das heisst,<br />
ihre Entwicklung, fachlich und persön-<br />
Platz 2,<br />
Firma «A»<br />
Abschlussprüfung<br />
lich, wird genau beobachtet, um festlegen<br />
zu können, ob sie in eine der Mitgliedsfirmen<br />
passen oder nicht. Die<br />
Lernzentren übernehmen also die komplizierte<br />
Rekrutierungsphase und entlasten<br />
damit die Firmen.<br />
Natürlich können die Lernzentren<br />
nicht zaubern. In wirtschaftlich<br />
schwierigen Zeiten gibt es nach dem<br />
Lehrabschluss keine Garantie auf<br />
einen Arbeitsplatz. In ihrem Kerngeschäft,<br />
der Ausbildung, bleiben die<br />
Lernzentren dennoch auf der Erfolgsspur:<br />
Während überall Personalbestände<br />
schrumpfen, haben sie es geschafft,<br />
die Lehrlingszahlen konstant<br />
hoch zu halten. Und bei den grossen<br />
Mitgliedsfirmen konnte trotz Krise<br />
die Anzahl Ausbildungsplätze in den<br />
letzten Jahren sogar noch gesteigert<br />
werden.<br />
Heute gelten die Lernzentren als<br />
das Vorzeigemodell für Vereinslösungen<br />
in der Lehrlingsausbildung. Ihre<br />
Wirkung auf die berufliche Bildung zeigt<br />
sich zum Beispiel darin, dass sie die<br />
Neuordnung der Berufe der MEM-Branche,<br />
also die Neuen Technischen Berufe,<br />
wesentlich beeinflusst haben.<br />
Dasselbe gilt für die Reform der kaufmännischen<br />
Grundbildung.<br />
Die Messlatte liegt immer<br />
hoch<br />
Mit dem Gewinn des ESPRIX-Award<br />
2005 schliesst sich der Kreis ständiger<br />
interner Assesssments und externer<br />
Audits: vom erfolgreichen Qualitäts-,<br />
Sicherheits- und Umweltmanagement<br />
nach ISO 9000:2000/14001 über<br />
OHSAS 18001 bis zum EFQM-Modell.<br />
Im Prozessmanagement konnte man<br />
nicht auf Standards setzen, sondern<br />
musste wegen der Besonderheiten der<br />
Lehrlingsausbildung neue Wege gehen.<br />
Schlüsselprozesse, strategische Ziele<br />
der Balanced Score Card und das<br />
eigene Managementhandbuch wurden<br />
zu einem erfolgreichen Prozessnetzwerk<br />
verknüpft. «Wenn es Euch nicht<br />
geben würde, müsste man Euch erfinden»,<br />
hat einmal der Direktor der Wirtschaftskammer<br />
Baselland, Hans Rudolf<br />
Gysin gesagt. Damit steht er nicht<br />
alleine.<br />
MQ<br />
10 MQ Management und Qualität 1-2/2005