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Behandlung von Patienten mit Angsterkrankungen<br />
Bei den Phobien wurden beispielsweise die Gemeinsamkeiten der Phobien erörtert,<br />
nämlich dass allen phobischen Störungen mehrere Merkmale gemeinsam<br />
sind, körperliche Angstsymptome wie Zittern, Herzklopfen und Schwitzen, Erwartungsängste<br />
vor bestimmten Situationen oder der Begegnung mit bestimmten<br />
Objekten, Vermeidung sowie eine Beeinträchtigung des Alltagslebens durch die<br />
Angst und das Andauern der Störung über längere Zeit. Bei der Indikation für<br />
eine nachfolgende Angst-Therapiegruppe wurde auch darauf verwiesen, dass Personen<br />
mit Angststörungen (mit und ohne Panikattacken) unter möglichst keiner<br />
massiv sedierenden Medikation stehen sollten.<br />
Je nach Verfügbarkeit von therapeutischem Personal haben wir ein solches<br />
Gruppenseminar wöchentlich einmal als slow open group geführt, bis eine reguläre<br />
Therapiegruppe starten konnte. Üblicherweise erfolgte die Durchführung<br />
dieser Interventionsform von therapeutisch jüngeren MitarbeiterInnen der Abteilung<br />
(Klinische PsychologInnen bzw. PsychotherapeutInnen in Ausbildung<br />
unter Supervision, gelegentlich auch von PSY2- oder PSY3-Ärzten in Ausbildung)<br />
an drei bis vier Abenden und in wöchentlichen Abständen. Es war zu beobachten,<br />
dass einige Patienten schon aus diesem niederschwelligen Angebot Vorteile für<br />
den Umgang mit ihrer Störung ziehen konnten und sich gelegentlich sogar als<br />
ausreichend „therapiert“ erlebten. Es waren dies naturgemäß jene Patienten, die<br />
keine ausgeprägte Störung und auch genügend autoregulative Potenz (also Copingressourcen)<br />
zur Angstbewältigung aufwiesen.<br />
Ad 3. Themenzentrierte Gruppenpsychotherapie für Angstpatienten<br />
Die themenzentrierte Gruppenpsychotherapie war als verhaltensmedizinische<br />
Kurzzeitbehandlung im Gruppen-Setting konzipiert. Mit ihr beginnt die psychologische<br />
Behandlung der Angststörung im konventionellen Sinn. Wie die<br />
Erfahrungen zeigen, lässt sich ein in Gruppe organisiertes „Angstmanagementtraining“<br />
im günstigsten Fall in sechs bis acht Abendblöcken - mit wöchentlich<br />
einer Gruppenveranstaltung - realisieren. Derart kurze Therapiezeiten werden<br />
nur deswegen möglich, da praktisch alle teilnehmenden PatientInnen inzwischen<br />
über genügend Vorwissen zu den therapeutischen Prozessschritten angesammelt<br />
haben und viele ansonsten notwendige Klärungen zur Vorgehensweise wegfallen.<br />
Anmerkung: Die innere Logik des Therapieansatzes entspricht der integrativen<br />
Herangehensweise von verhaltenstheoretischen Psychotherapien. Genau genommen<br />
gibt es zumindest seit Arnold Lazarus mit seiner multimodalen Therapie<br />
oder der sog. kognitiven Wende seit Ende der 70er Jahre des vorigen Jhdt. keine<br />
„VT“ mehr. Wir haben in diesem Bereich eine massive Ausweitung an theoretischen<br />
wie praktischen Konzepten, die inzwischen die gesamte Psychotherapielandschaft<br />
umfasst. Komplexe Konzepte der Emotionsregulation, die dialektisch