SST Aalen Jubiläumsbroschüre 2017
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ST. MARTIN<br />
ST. MARTIN gGmbH<br />
mit Familienpflege<br />
40 Jahre
ST. MARTIN<br />
ST. MARTIN gGmbH<br />
mit Familienpflege<br />
1977<br />
<strong>2017</strong><br />
Gut umsorgt zuhause.<br />
2
Grußwort<br />
40 Jahre Gut umsorgt zuhause.<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
es freut mich, dass ich die Ehre habe, zu diesem<br />
besonderen Anlass ein Grußwort verfassen zu dürfen.<br />
Wir feiern 40 Jahre Sozialstation Vinzenz von Paul.<br />
Gemeinsam mit der Sozialstation Ellwangen hat sich<br />
diese im Januar 2015 zur Sozialstation ST. MARTIN<br />
gGmbH zusammengeschlossen. Diese Verbindung steht<br />
für viel Erfahrung, außergewöhnliches Engagement und<br />
ein Versprechen.<br />
1977 wurde die Sozialstation Vinzenz von Paul gegründet,<br />
um Bürgerinnen und Bürger in Krankheit und Not zu Mitarbeitern, die jedes Jahr viele Stunden in unseren<br />
unterstützen und zu pflegen. Im Mittelpunkt stand seit wichtigen Dienst investieren! Mit ihrem Einsatz tragen<br />
jeher Hilfsbereitschaft, Nächstenliebe und Mitmensch- sie wesentlich zu einer humaneren Gesellschaft bei.<br />
lichkeit. Aus dieser Tradition heraus entwickelte sich Danken möchte ich unseren Kunden, die uns ihr<br />
über die Jahre eine starke Gemeinschaft, die sich Vertrauen schenken und uns als treue Partner unterstütmodernen<br />
Herausforderungen stellt und daran wächst. zen!<br />
Das heutige Angebot reicht von der Familienpflege bis Unsere Geschichte sowie Engagement und Treue aller<br />
hin zum Mittagstisch für Senioren. Viele helfende Hände Beteiligten verpflichten. Sie verpflichten dazu ein<br />
der Kirchengemeinden und Krankenpflegevereine Versprechen an die Zukunft zu geben, dass die Sozialversorgen<br />
und betreuen all diejenigen, die auf unsere station ST. MARTIN weiterhin höchste Qualität sicher-<br />
Hilfe angewiesen sind, unabhängig von Alter, Ge-<br />
stellt, dass wir weiterhin für alle da sind, die uns brauschlecht,<br />
Konfession oder Nationalität. Auch in Zukunft chen, und dass für uns weiterhin der Mensch im Fokus<br />
möchten wir mit unseren Erfahrungen und Werten unserer Tätigkeiten steht. Auf diese Weise werden wir<br />
diesen Dienst mit den Menschen weiter gestalten und auch zukünftig die Herausforderungen des Pflegemarkein<br />
verlässlicher Partner unserer Kunden sein.<br />
tes bewältigen und unserer caritativen Verantwortung im<br />
Diese Entwicklung wäre nicht ohne den Einsatz so vieler Bereich der Altenhilfe und der sozialen Aufgaben<br />
Menschen möglich gewesen. Daher möchte ich allen, gerecht werden.<br />
die ihren Teil beigetragen haben, danken und ihnen<br />
sagen: Sie dürfen auf Ihre Leistungen stolz sein!<br />
Herzlichst<br />
Danken möchte ich den Gesellschaftern - 17 Kirchenge- Ihr<br />
meinden, vier Krankenpflegevereine und drei Stiftungen<br />
- die die verlässliche Basis dieses Unternehmens bilden! Herbert Sonnberger<br />
Danken möchte ich allen haupt- und ehrenamtlichen Geschäftsführer<br />
3
Grußwort<br />
den kann. Die Zukunft wird<br />
noch des Öfteren eine<br />
Anpassung des Portfolios<br />
der Katholischen Sozialsta-<br />
tion ST. MARTIN erfordern.<br />
Wichtige Aufgaben werden<br />
Angebote zur Unterstützung<br />
der pflegenden Ange-<br />
hörigen, die Integration der<br />
Ehrenamtlichen, aber auch<br />
der Ausbau von kooperati-<br />
ven Modellen in der sozia-<br />
len Versorgungslandschaft<br />
sein. Diese Erkenntnisse<br />
aus dem modernen Management auch von Sozialein-<br />
richtungen waren der Anlass, in den letzten Jahren<br />
einen Verbund der Sozialstationen in der Region <strong>Aalen</strong>-<br />
Ellwangen mit zentraler Organisation und dezentralen,<br />
wohnortnahen Versorgungseinheiten zu gründen. Mit<br />
dieser organisatorischen Neuausrichtung sind wir nun<br />
für die Zukunft gut aufgestellt.<br />
Der Aufsichtsrat der Katholischen Sozialstation ST.<br />
MARTIN dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
für das großartige Engagement zum Wohle der uns<br />
anvertrauten Menschen. Er wünscht den Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern auch weiterhin Freude und Zufrie-<br />
denheit an dieser wichtigen sozialen Tätigkeit.<br />
Herzlichst<br />
Ihr<br />
Dr. med. Peter Högerle<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrates der Katholischen<br />
Sozialstation ST. MARTIN gGmbH<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
vor allem in der Not spüren wir, dass wir einander brauchen.<br />
Dieses Zitat eines Sozialpolitikers, aufgeschrieben<br />
Ende 1890, ist immer noch zeitgemäß und lädt uns deshalb<br />
zum Nachdenken ein. Viele Menschen sind täglich<br />
auf die Fachpflege oder andere soziale Angebote zur<br />
Unterstützung zu Hause angewiesen. In den letzten<br />
Jahren haben deshalb die sozialen Dienstleistungen zur<br />
ambulanten Versorgung von kranken Menschen und<br />
Menschen in sozialer Not an Bedeutung gewonnen.<br />
Demographische und gesellschaftliche Veränderungen<br />
mit einer steigenden Anzahl von älteren und häufig<br />
betreuungsbedürftigen Menschen und gleichzeitig die<br />
Abnahme des familiären Unterstützungspotentials sind<br />
die Hauptfaktoren für diese Entwicklung. Dem Wunsch<br />
nach Versorgung in der eigenen Häuslichkeit kann aber<br />
nur durch ein differenziertes Leistungsangebot Rechnung<br />
getragen werden. Auch die Katholische Sozialstation<br />
ST. MARTIN hat deshalb ein am jeweiligen Bedarf<br />
orientiertes Leistungsangebot in den letzten Jahren<br />
aufgestellt. Die kirchlichen sozialen Dienste greifen den<br />
Auftrag der Caritas, den Dienst am Nächsten, auf. Damit<br />
setzen sie sich tatkräftig und beispielhaft für den Menschen<br />
in Not ein. Diese praktische Umsetzung der<br />
christlichen Botschaft mit Hilfe für die Kranken, Schwachen<br />
und Notleidenden hat seinen Wert an sich. Dieses<br />
Zeugnisabgeben ist in einer Welt der kulturellen und<br />
religiösen Vielfalt wichtiger denn je, wird doch in diesen<br />
Phasen der Not die Sensibilität auch für spirituelle Werte<br />
und Angebote gesteigert. Nichtsdestotrotz sind Sozialstationen<br />
auch Wirtschaftsbetriebe, die nach der Kunst<br />
des guten Kaufmanns, auch im Interesse der betreuenden<br />
Menschen, geführt werden müssen. Eine solche<br />
Ausrichtung ist auch deshalb wichtig, weil nur so der<br />
finanzielle Spielraum für neue Aktivitäten erhalten wer-<br />
4
Grußwort<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
Werden und Vergehen sind die Grundprinzipien der<br />
Welt. Alles, was ist, beginnt und endet, ganz egal, ob es<br />
sich um Galaxien, Sterne, Pflanzen oder Tiere handelt.<br />
Dabei werden Geburt, Wachstum und Reifen von uns<br />
als positiv erlebt, wenn sie auch nicht ohne Not und<br />
Schmerzen vonstattengehen. Altern, Krankheit und<br />
Verfall dagegen sind negativ besetzt. Aber so sehr wir<br />
uns auch dagegen sträuben, sie gehören doch zum<br />
Menschensein. Im Laufe der Zeit haben Menschen eine<br />
Antwort auf das Vergehen gefunden: Beistand, Solidarität<br />
und Mitmenschlichkeit. Sie heben zwar das Gesetz<br />
von Werden und Vergehen nicht auf, aber sie geben<br />
dem alten oder kranken Menschen die Unterstützung,<br />
die er braucht, um seine Würde zu bewahren. Meist hofft<br />
der Hilfebedürftige, dass sein erster Lebenskreis, der<br />
Partner oder die Familie, ihn leiblich und seelisch unterstützen.<br />
Doch oft stellt sich bei diesen die bange Frage:<br />
„Wie bekommen wir das hin?“ und leicht entsteht das<br />
Gefühl, überfordert und inkompetent zu sein. Auf einmal<br />
brauchen alle Unterstützung: Die Kranken und Hinfälligen<br />
auf der einen Seite und die Angehörigen auf der<br />
anderen Seite. Dass da die Solidarität im größeren<br />
Rahmen gefragt ist, erkannten die Kirchen von Anbeginn.<br />
Auf ihren Herrn und Meister hörend, dass man<br />
dem Geringsten beistehen soll, haben sie von Anbeginn<br />
Strukturen geschaffen, dass Hilfebedürftigen geholfen<br />
wurde (z. B. Einsetzung der Diakone in der Apostelgeschichte<br />
zur Versorgung der Armen. Im Mittelalter wurde<br />
beim Bau einer großen Kirche auch immer ein Hospital<br />
für Arme, Kranke und Alte gebaut). In <strong>Aalen</strong> kamen kurz<br />
nach der Gemeindegründung Barmherzige Schwestern<br />
in die Pfarrei, um sich unter anderem um die Kranken zu<br />
kümmern und die Familien zu entlasten.<br />
Vor 40 Jahren wurde dieses Engagement neu struktu-<br />
40 Jahre Gut umsorgt zuhause.<br />
riert in der Gründung der<br />
Sozialstation. Es wurde<br />
neu strukturiert, aber die<br />
Aufgabe blieb die Gleiche:<br />
Menschen, die Hilfe<br />
brauchen, so zu unterstützen,<br />
damit sie menschenwürdig<br />
leben kön-<br />
nen. Ich weiß von Vielen,<br />
die einfach nur dankbar<br />
sind, dass es die Sozial-<br />
station gibt: Die Kranken<br />
und Alten selbst, dann die<br />
Familien und die Angehö-<br />
rigen, die sonst nicht wüssten, wie es weitergehen soll.<br />
Als Gemeinde sind wir froh, was sich da in den Jahren<br />
entwickelt und bewährt hat.<br />
Unser Dank gilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
der Sozialstation für alle Mühe, Geduld, Ausdauer und<br />
Sorge für die hilfsbedürftigen Menschen unserer Stadt.<br />
Wir danken ihnen, für das, was sie tun und wie sie es<br />
tun. Zum Schluss wünsche ich den Mitarbeitern der<br />
Sozialstation, dass ihnen ihr Dienst nicht nur Kraft kos-<br />
tet, sondern ihnen Kraft gibt, wenn sie erleben, wie<br />
hilfreich ihre Arbeit ist. Gott segne die Alten, Kranken<br />
und Hilfebedürftigen und alle, die ihnen beistehen.<br />
Auf viele weitere, gute Jahre!<br />
Wolfgang Sedlmeier, Pfarrer<br />
5
Qualität ist unser Versprechen<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
seit 1977 gibt es die Katholische Sozialstation Vinzenz<br />
von Paul in <strong>Aalen</strong>, die gemeinsam mit der Katholischen<br />
Sozialstation Ellwangen zur Katholischen Sozialstation<br />
ST. MARTIN gGmbH zusammengeführt wurde. Seitdem<br />
steht die Sozialstation für Dienst am Nächsten, qualifizierte<br />
Pflege und karitative Dienste vor Ort am Menschen.<br />
In diesen 40 Jahren hat sich viel verändert: So<br />
wurden die Dienstleistungen ständig erweitert, bis zur<br />
heutigen umfassenden Versorgungsstruktur. Das Pflegeversicherungsgesetz<br />
und die damit verbundene Dokumentationspflicht<br />
wurden eingeführt. Neue Pflegebereiche<br />
wurden gegründet und einheitliche Verwaltungsstrukturen<br />
geschaffen, immer mit dem Ziel der bestmöglichen<br />
Patientenversorgung.<br />
Eines hat sich aber in diesen 40 Jahren nicht verändert:<br />
Unsere Aufgabe, Menschen bestmöglich zu helfen, sie<br />
in ihrer Häuslichkeit zu unterstützen, versorgen und zu<br />
pflegen. Als Dienst in christlicher Trägerschaft steht für<br />
uns der Mensch mit all seinen Nöten, Ängsten und<br />
Sorgen im Mittelpunkt. So sind wir glücklich seit 40<br />
Jahren unseren Beitrag zur ambulanten Versorgung von<br />
kranken, alten, behinderten Menschen mit ihren Familien<br />
im Auftrag der Kirchengemeinden zu leisten.<br />
Dafür möchten wir Danke sagen: An unsere Patienten,<br />
die niedergelassenen Ärzte, unsere Mitarbeiter und alle<br />
Menschen in der Region, die uns ihr Vertrauen schenken:<br />
Vielen Dank – ohne Sie, ohne Ihr Zutrauen zu<br />
unseren Fähigkeiten wäre die Katholische Sozialstation<br />
ST. MARTIN gGmbH heute nicht ein solch starker<br />
Verbund mit aktuell fünf Pflegebereichen, 120 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern in der Pflege sowie über 120<br />
ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern.<br />
Wir versprechen Ihnen,<br />
dass wir weiterhin alles<br />
dafür tun werden, damit<br />
Sie bestmöglich versorgt<br />
und mit allen unseren<br />
Leistungen zufrieden sind.<br />
Wir wünschen Ihnen von<br />
Herzen Gesundheit.<br />
Dieser Gedanke, ständig<br />
besser zu werden, hat uns<br />
auch in diesem Jahr dazu<br />
bewegt, uns freiwillig einer<br />
Qualitätsprüfung zu unterziehen. Diese Prüfung ist<br />
verbunden mit einem Versprechen, die hohen Qualitätsstandards<br />
einzuhalten, welche in regelmäßigen Abständen<br />
in Form einer Re-Zertifizierung überprüft werden.<br />
Ich bin stolz darauf, dass wir die Zertifizierung mit<br />
Bravour bestanden haben und sage auch hier nochmals<br />
ein herzliches „Vergelt´s Gott“ allen Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern, die täglich einen solch wichtigen Dienst am<br />
Nächsten übernehmen.<br />
Auf den weiteren Jubiläumsseiten können Sie die<br />
Entwicklung unserer Einrichtung nachverfolgen und<br />
durch unsere <strong>Jubiläumsbroschüre</strong> blättern. Ich wünsche<br />
Ihnen dabei viel Vergnügen.<br />
Jörg Pöhler<br />
Pflegedirektor<br />
6
40 Jahre Gut umsorgt zuhause.<br />
7
Entwicklung<br />
40 Jahre Katholische Sozialstation: sowie Haus- und Familienpflege verstand. Die „kleinen<br />
Gut umsorgt zuhause<br />
Anfänge" waren in der Geschäftsstelle in der Rohrwang-<br />
„Wir beraten, helfen und pflegen", heißt die Philosophie straße beheimatet, wo die Einsatzleiterin Frau Breslauer<br />
der Katholischen Sozialstation ST. MARTIN gGmbH. von Montag bis Freitag täglich zwei Stunden erreichbar<br />
Eine Geschichte der Hilfe, der Humanität und der war, um die vielseitigen Einsätze in der Alten-, Krankenchristlichen<br />
Nächstenliebe mit einem umfangreichen und Familienpflege zu koordinieren. Zudem war die<br />
Angebot von Diensten in der Grund- und Behandlungs- Schwesternstation in Notfällen jederzeit erreichbar und<br />
pflege, der Betreuung von Menschen mit Demenz, der kurzfristig zur Stelle. Was bislang vor allem Ordenshauswirtschaftlichen<br />
Versorgung sowie der Nachbar- schwestern - unterstützt und getragen von privaten Kranschaftshilfe<br />
und der Familienpflege. Ein Angebot, das kenpflegevereinen - geleistet hatten, musste auf eine<br />
binnen vier Jahrzehnten kontinuierlich ausgebaut und breitere Basis gestellt werden. Die Zahl der Ordensvernetzt<br />
wurde - qualifizierte Fachkräfte leisten aktivie- schwestern hatte kontinuierlich abgenommen, die Pflerende<br />
und kompetente Hilfe.<br />
ge von Kranken in häuslicher Umgebung geriet immer<br />
stärker in den Fokus. So wurden landesweit Kranken-<br />
Der Weg zur Gründung<br />
pflegevereine geschaffen, die die Krankenpflege über-<br />
Die katholische Gesamtkirchengemeinde <strong>Aalen</strong> unter- nehmen sollten. In <strong>Aalen</strong> war die Sozialstation zunächst<br />
hält und betreibt als Rechtsträger seit 1977 eine Sozial- auf die Kernstadt mit Hofherrnweiler beschränkt. 1980<br />
station, die sich im Ursprung als Zusammensetzung der erfolgte eine Integration der Stadtteile Hofen, Waldhauambulanten<br />
Pflegedienste, Krankenpflege, Altenpflege sen und Unterkochen.<br />
1977 1980 1985<br />
8
40 Jahre Gut umsorgt zuhause.<br />
1985 kam Ebnat dazu, 1987 Wasseralfingen. Mitte der Kosten. Deshalb wurde ein Neubau im Garten neben<br />
achtziger Jahre kam mit der Unterstützung pflegender dem Pfarrhaus mit geschätzten Baukosten in Höhe von<br />
Angehöriger eine weitere bedeutende Facette hinzu. 620.000 DM beschlossen. Im November 1987 konnte<br />
mit dem Bau der Sozialstation begonnen werden und im<br />
Im Geist von Vinzenz von Paul<br />
Februar 1988 wurde Richtfest gefeiert. Im September<br />
Beim zehnjährigen Jubiläum der Sozialstation im Jahre konnten die neuen Räumlichkeiten bezogen werden.<br />
1987 betonte der jüngst verstorbene Pfarrer Winfried Gleichzeitig bekam die Sozialstation einen Namen:<br />
Häberle, dem die gedeihliche Entwicklung der Sozialsta- „Vinzenz von Paul" - Synonym für dessen Gemüt, seit<br />
tion eine Herzenssache war: „Ein wichtiger Grund für einhundert Jahren durch seine Schwestern in <strong>Aalen</strong><br />
das Wachstum ist, dass viel mehr Kranke zu Hause schon lebendig. Anspruch auch für die Mitarbeiterinnen,<br />
gepflegt werden sollen und Schwerkranke die häusliche „sich kleinzumachen für die Schwachen und Notleiden-<br />
Umgebung suchen, vor allem dann, wenn ihr Weg auf den", wie Pfarrer Häberle bei der Einweihung betonte.<br />
das Sterben zugeht“. Zum zehnjährigen Jubiläum waren Der „Dreiklang" christlichen Glaubens im Bild von Kirbereits<br />
sechs Krankenschwestern ganztags, acht halb- che, Salvatorheim und Sozialstation war realisiert. Die<br />
tags, eine Altenpflegerin, zwei Familienpflegerinnen und Einweihung wurde am 25. September mit einem festlieine<br />
halbtags beschäftigte Bürokraft bei der Sozial- chen Gottesdienst und einem Tag der offenen Tür gefeistation<br />
tätig. Die Platznot griff um sich. Verschiedene ert.<br />
Bemühungen, ein Haus zu kaufen oder für die entsprechenden<br />
Zwecke umzubauen, scheiterten an den hohen<br />
1987 1988<br />
9
Entwicklung<br />
Erhalt und Erweiterung der dezentralen Strukturen Im Januar 2015 fusionierten die katholischen Sozialsta-<br />
Die rasante Entwicklung der Sozialstation hat niemand tionen <strong>Aalen</strong> und Ellwangen zur Katholischen Sozialstaanders<br />
besser und hautnaher erlebt als Schwester tion ST. MARTIN gGmbH.<br />
Rosemarie, die ehemalige<br />
Im Juli 2016 bezog der Pflegebereich Ellwangen seine<br />
Leiterin des Pflegedienstes.<br />
neuen Räumlichkeiten im Gesundheitszentrum St. Anna<br />
„Immer mehr Menschen<br />
MediArt. Trotz der Fusion behielt die Einrichtung ihre<br />
möchten bei schwerer Krank-<br />
dezentralen Strukturen nicht nur bei, sie wurden überheit<br />
oder im Alter in häuslicher<br />
dies noch erweitert. „Wir wollen noch näher an unseren<br />
Umgebung betreut werden",<br />
Kunden sein und diese mit Rat, Hilfe und Pflegeleistunbetont<br />
Schwester Rosemarie,<br />
gen unterstützen", betont Geschäftsführer Herbert<br />
die als Vinzentinerin seit der<br />
Sonnberger.<br />
Gründung der Sozialstation in <strong>Aalen</strong> tätig ist und die Neue dezentrale Mosaiksteine folgten: Im März 2015<br />
enorme Entwicklung dieser segensreichen Einrichtung wurde ein weiterer Pflegebereich in Oberkochen<br />
in allen Facetten und Ausrichtungen erlebt hat. Auch geschaffen, im Juli 2016 folgte der Pflegebereich in<br />
heute werden ihre Dienste noch gerne in Anspruch Röhlingen und im Juli <strong>2017</strong> wurde der Pflegebereich in<br />
genommen.<br />
Wasseralfingen in der Annastraße eröffnet.<br />
Jan. 2015<br />
März 2015 Juli 2016<br />
ST. MARTIN<br />
Gut<br />
umsorgt<br />
zuhause.<br />
Oberkochen<br />
ST. MARTIN gGmbH<br />
mit Familienpflege<br />
Röhlingen<br />
10
40 Jahre Gut umsorgt zuhause.<br />
Jagstzell<br />
Lorch<br />
Gschwend<br />
Schwäbisch<br />
Gmünd<br />
Essingen<br />
Oberkochen<br />
Röhlingen<br />
Wasseralfingen<br />
<strong>Aalen</strong><br />
Ellwangen<br />
Ostalbkreis<br />
Ebnat<br />
Unterschneidheim<br />
Bopfingen<br />
Neresheim<br />
Juli 2016<br />
Juli <strong>2017</strong><br />
St. Anna MediArt Ellwangen<br />
Wasseralfingen<br />
11
Familienpflege<br />
Seit 2016 betreibt die Katholische Sozialstation ST. pflege warten. „Da gibt es keine Schablone, jeder Einsatz<br />
MARTIN als Betriebsträger die Familienpflege in der ist anders gestrickt, einfach individuell“, weiß Frau<br />
Region. Unterstützt wird sie dabei von der Katholischen Marstaller zu berichten. „Ein überaus notwendiger Dienst,<br />
Sozialstation Abtsgmünd, dem Zweckverband der auch für echte Notfälle, die unter die Haut gehen“, erklärt<br />
Katholischen Sozialstation St. Elisabeth Lauchheim die Einsatzleiterin. Die allermeisten Notsituationen<br />
sowie den Katholischen Gesamtkirchengemeinden entstehen ganz akut. Der Einsatz einer Familienpflegerin<br />
<strong>Aalen</strong>, Ellwangen und Schwäbisch Gmünd.<br />
kann in allen Familien, unabhängig von sozialer Stellung<br />
„Wir decken einen breiten Versorgungsbereich ab und und wirtschaftlicher Lage erfolgen. Da immer weniger<br />
die Art der Hilfe und Unterstützung ist breit facettiert“, Familien ein persönliches Netz in ihrem Umfeld haben,<br />
sagt die Einsatzleiterin Angelika Marstaller. Es geht um sind sie auf die Unterstützung von außen angewiesen.<br />
Notfälle in Familien; dabei können die Gründe ganz „Ein Netz, das trägt!“ – so lautet das Motto der gesamten<br />
unterschiedlich sein: Erkrankung von Mutter oder Vater, katholischen Sozialstation, in die der soziale Dienst der<br />
Reha-Maßnahmen oder Kuraufenthalte, starke Belas- Familienpflege Ostalb integriert ist.<br />
tung und Überforderung, Trennung oder Tod der Eltern.<br />
Auch bei einer Risikoschwangerschaft oder wenn nach Über alle Fragen des Einsatzes entscheidet Angelika<br />
einer Entbindung Probleme auftreten, wenn Mehrlinge Marstaller, zu erreichen unter Telefon 07361 – 967211.<br />
geboren werden oder wenn Eltern Unterstützung be- Mit ihr werden Arbeitszeiten, die Dauer des Einsatzes<br />
nötigen bei der Pflege chronisch kranker oder behinder- und alle Bedingungen für die Arbeit in der Familie geter<br />
Kinder. In all diesen Notfällen können Familien mit regelt. Sie ist auch bei der Kostenregelung mit den<br />
Kindern unter 12 Jahren die Hilfe einer Familienpfle- Krankenkassen oder anderen Kostenträgern behilflich.<br />
gerin erhalten. Hier geht es um die Schaffung von<br />
Haushaltsstruktur, um Haushaltsführung und Grundversorgung;<br />
in Einzelfällen auch um ein Haushaltsorganisations-Training.<br />
Ein Netz, das trägt<br />
Die Familienpflege der Katholischen Sozialstation<br />
ST. MARTIN deckt mit 14 Mitarbeiterinnen einen<br />
großen Einzugsbereich ab. Seit nahezu fünf Jahren ist<br />
Angelika Marstaller als Einsatzleitung tätig. Sie organisiert<br />
und plant ca. 100 Einsätze pro Jahr. „Wir haben<br />
ein hervorragend funktionierendes Team, allesamt<br />
Fachkräfte, die viele Talente vereinen“, sagt sie. Talente,<br />
wie sie eine Mutter eben braucht, um gewappnet zu<br />
sein für die vielfältigen Aufgaben, die in der Familien-<br />
12<br />
Angelika Marstaller<br />
Einsatzleiterin
Nachbarschaftshilfe<br />
40 Jahre Gut umsorgt zuhause.<br />
gabenfeld. In punkto Nachbarschaftshilfe kann die<br />
Sozialstation in Ellwangen auf über dreißig Jahre<br />
Erfahrung bauen. Die Nachbarschaftshelferinnen<br />
begleiten nicht selten jahrelang dieselbe Person. „Das<br />
ist wichtig, denn man lernt gegenseitig, wie man tickt",<br />
berichtet Inge Betzler aus ihrer Erfahrung.<br />
Bei der Katholischen Sozialstation ST. MARTIN kann die<br />
Nachbarschaftshilfe für diverse Arbeiten und Notwendig-<br />
keiten gebucht werden. „Wir schauen dann, welche<br />
Person den richtigen Zuschnitt hat und vermitteln die<br />
Hilfe gerne“, so Pflegedienstleiterin Irmgard Joas-Köder,<br />
die den Einsatz koordiniert.<br />
„Nachbarschaftshilfe ist ein Segen und der Bedarf steigt<br />
langfristig". Das sagt Inge Betzler, die seit zehn Jahren<br />
für die Katholische Sozialstation ST. MARTIN ehrenamtlich<br />
tätig ist. Multifunktional sozusagen, denn sie ist auch<br />
in der Demenzgruppe in St. Wolfgang als Betreuerin<br />
tätig. Nach ihrem Vorruhestand kontaktierte Inge Betzler<br />
die Sozialstation. „Ich habe es nicht bereut", sagt sie.<br />
Nach dem Reinschnuppern habe sich ihr Tätigkeitsfeld<br />
stetig erweitert. „Es ist eine individuelle Herausforderung<br />
mit menschlicher Note", betont Inge Betzler.<br />
Die vielfältigen Leistungen der Nachbarschaftshilfe umfassen<br />
neben individuellen und praktischen Hilfen im<br />
Haushalt auch die Begleitung und Entlastung. Sie ist für<br />
ältere Menschen da, die zu Hause leben und nicht mehr<br />
alle Verrichtungen des täglichen Lebens und die Aufgaben<br />
im Haushalt erledigen können. Hilfe im sozialen<br />
Bereich sowie die Unterstützung bei Abwesenheit der<br />
pflegenden Angehörigen ergänzen das vielfältige Auf-<br />
Irmgard Joas-Köder<br />
Pflegedienstleiterin<br />
13
Essen auf Rädern<br />
Schmackhafte Gerichte und soziale Kontakte<br />
Karl Mayer ist bei der Katholischen Sozialstation ST.<br />
MARTIN für „Essen auf Rädern" in den Außenbezirken<br />
von Ellwangen „on tour.“ Sechs Bezirke werden in<br />
Ellwangen beliefert, zwei in <strong>Aalen</strong> und Wasseralfingen.<br />
„Insgesamt kommen so rund 80 Touren zusammen - mit<br />
aufsteigender Tendenz“, wie Pflegedienstleiterin Irmgard<br />
Joas-Köder berichtet.<br />
Überwiegend sind es Rentner, die für die Zustellung<br />
verantwortlich sind. Einer davon ist Karl Mayer, der<br />
schon seit zehn Jahren mit von der Partie ist.<br />
„Die Leute sind rundum zufrieden, Klagen gibt<br />
es höchst selten", sagt er. Wenn er an der<br />
Tür klingelt, wird er schon sehnlichst erwartet.<br />
„Man muss wissen, dass es für<br />
Viele auch der einzige soziale Kontakt<br />
am Tag ist", unterstreicht Karl Mayer.<br />
Karl Mayer - „on tour“ in Ellwangen<br />
Angeliefert wird das Essen in Portionsbehältern mit<br />
pünktlicher Zustellung und verlässlich warm. Essen auf<br />
Rädern ist „mehr als nur Essen“. Für einige Häuser hat<br />
Karl Meyer einen Wohnungsschlüssel, wenn die Kunden<br />
gehbehindert sind. Essen ist wichtig, aber „es geht<br />
übers Essen hinaus", sagt er. „Man muss Zeit und<br />
Herzblut mitbringen“, hat er längst erfahren und gelernt.<br />
Und er tut es gerne. „Eine Frau, die ich schon lange<br />
kenne, nennt mich Charly und sie will von mir öfters ein<br />
Witzle hören", lacht Mayer. Oder er muss schnell die<br />
draußen wartende Katze ins Haus lassen - soziale<br />
Kontakte inklusive. Das Essen wird in der Küche der St.<br />
Anna Schwestern in Ellwangen zubereitet. Den Kunden<br />
stehen vier Menüs aus dem Speiseplan zur Auswahl.<br />
Oft sei „Essen auf Rädern" der erste Kontakt zur Sozialstation,<br />
sagt Irmgard Joas-Köder. Quasi der erste Schritt<br />
für weitere Dienstleistungen, die in der Folge bei der<br />
Katholischen Sozialstation ST. MARTIN abgerufen<br />
werden können.<br />
12 14
Betreuungsgruppen<br />
Betreuung von Menschen mit Demenz<br />
Die Katholische Sozialstation ST. MARTIN präsentiert<br />
Erfahrung und Kompetenz in der Betreuung von<br />
Menschen mit Demenz. Sechs Betreuungsgruppen<br />
werden angeboten. Vor fünfzehn Jahren, als das<br />
Krankheitsbild erst in den Anfängen steckte, wurde die<br />
Betreuungsgruppe „Herbstsonne" ins Leben gerufen.<br />
Jeden Dienstag von 14.30 Uhr bis 17.30 Uhr trifft man<br />
sich im Jeningen-Heim in Ellwangen. Vor fünf Jahren<br />
kam die Betreuungsgruppe in Sankt Wolfgang in der<br />
Hohenstaufenstraße in Ellwangen hinzu. Jeweils fünfzehn<br />
Gäste sind in den beiden Gruppen zusammen.<br />
Ein wichtiger Dienst, auch und gerade für pflegende<br />
Angehörige, die ein paar Stunden Zeit für sich haben,<br />
durchschnaufen, die Seele baumeln lassen oder<br />
eigenen Verpflichtungen nachgehen können.<br />
40 Jahre Gut umsorgt zuhause.<br />
Heute ist Demenz zu einer Volkskrankheit geworden,<br />
jeder Dritte über 85 Jahre ist dement. Die ehrenamtlichen<br />
Mitarbeiter werden von der Katholischen Sozialstation<br />
ST. MARTIN geschult und von Fachreferenten<br />
auf ihre verantwortungsvolle Aufgabe vorbereitet. Klara<br />
Gentner ist in der Gruppe „Herbstsonne" tätig. „Rituale<br />
und feste Strukturen sind wichtig, wenn wir unsere<br />
Gäste erwarten", sagt sie. Der Fahrer bringt die Gäste,<br />
die persönlich begrüßt werden. Die Kaffeetafel ist schön<br />
gedeckt, jeder Gast hat im optimalen Fall seine eigene<br />
Betreuerin. Man macht Spiele, erinnert sich an vergan-<br />
gene Zeiten, geht spazieren. Man macht Gymnastik,<br />
singt zusammen. „Ich gehe gerne dorthin und nehme<br />
mehr mit nach Hause", sagt Klara Gentner. Vor allem<br />
aber lobt sie „das tolle Miteinander innerhalb der<br />
Betreuer.“<br />
Klara Gentner -<br />
ehrenamtlich engagiert in<br />
der Demenzbetreuung<br />
15 13
Freiwilliges Soziales Jahr<br />
Er verrichtet für die Sozialstation aber auch von den<br />
Kunden gebuchte Leistungen wie: Rasen mähen, Zeit<br />
mit behinderten Menschen verbringen und vieles mehr.<br />
Fulltime-Job im „Bufdi-Look"<br />
„Wenn man bei der Sozialstation arbeitet, sind Herzblut<br />
und mitmenschliches Gefühl oberste Maxime", sagt<br />
Daniel Mayer und er fügt hinzu: „Man bekommt im<br />
Bundesfreiwilligen-Dienst oder im Freiwilligen Sozialen<br />
Jahr die richtige Sicht auf die Dinge." Seine wichtigste<br />
Erkenntnis sei, dass das Thema Pflege eine über-<br />
bordende Herausforderung der heutigen Gesellschaft<br />
ist. Gerade im Einsatz dafür, dass Menschen in ihren<br />
eigenen vier Wänden versorgt werden könnten. „Ohne<br />
soziales Engagement geht überhaupt nichts, das<br />
nehme ich hier mit und werde diese Erkenntnis auch<br />
vielfach multiplizieren", blickt Daniel in die Zukunft.<br />
Gutes tun im Bundesfreiwilligendienst<br />
„Ich bin ein Bufdi", stellt sich Daniel Mayer vor. In<br />
Augsburg hat er Linguistik studiert und nun setzt er<br />
das Studium der Geographie in Marburg fort. Den<br />
Freiwilligen-Dienst bei der Katholischen Sozialstation<br />
ST. MARTIN absolviert er als - wie er sagt - „Mädchen<br />
für alles". „Das ist in keiner Weise abwertend gemeint,<br />
weil Daniel an allen Ecken und Enden anpackt“, wie<br />
seine Vorgesetzten ausdrücklich betonen.<br />
Die Palette seiner Aufgaben ist breit gefächert: Rezepte<br />
abholen für die Kunden der Sozialstation, auch Dokumente<br />
und häusliche Verordnungen. Postdienste verrichten,<br />
Bestände auffüllen und im Büro ist er für die<br />
Akten-Ablage zuständig. Bei „Essen auf Rädern" ist er<br />
als Fahrer in <strong>Aalen</strong> und Wasseralfingen eingesetzt und<br />
er sorgt dafür, dass die Tourenpläne für die Kollegen<br />
zeitliche Passform haben.<br />
Daniel Mayer<br />
Bufdi mit „Fulltime-Job“<br />
12 16
Ausbildung<br />
40 Jahre Gut umsorgt zuhause.<br />
Schule und Betrieb, Außenpraktika, Umsetzung von<br />
Theorie in die Praxis. „Leider wird die Altenpflege in<br />
unserer Gesellschaft nicht so honoriert wie die Kranken-<br />
pflege", sagt Marion Hein angesichts des Notstands in<br />
der Pflege. Fundiertes medizinisches Wissen werde<br />
abverlangt und zu Recht erwartet, auch in der Behandlungspflege.<br />
Beobachten von Patienten, Krisenerkennung und adä-<br />
quates Handeln. „Altenpflege kennt keine Berührungsängste",<br />
sagt Marion Hein und sie verweist damit auf<br />
mitmenschliche Qualitäten des Aufeinander-Zugehens.<br />
„Ich bin eine Schwester in der Ambulanz, die sich hier<br />
zuhause fühlt", fügt sie hinzu. Ihr Tipp für junge Leute:<br />
„Ein freiwilliges soziales Jahr oder Praktika machen,<br />
einfach reinschnuppern.“<br />
Im September <strong>2017</strong> hat Marion Hein die Ausbildung mit<br />
der Bestnote 1,0 abgeschlossen.<br />
Globale Herausforderung Altenpflege<br />
Eine spannende Zeit liegt hinter Marion Hein, frischgebackene<br />
Altenpflegerin. Ein „alter Hase" ist sie schon<br />
in Sachen Altenpflege und bei der Katholischen Sozialstation<br />
ST. MARTIN bereits seit siebzehn Jahren in der<br />
Pflege tätig. Hier unterstützt sie die Fachkräfte in der<br />
Grundpflege.<br />
Vor drei Jahren hat sie sich dazu entschlossen, sich<br />
noch einmal auf den Hosenboden zu setzen und das<br />
Berufsziel „Examinierte Altenpflegerin" in Angriff zu<br />
nehmen. Mit vollem Erfolg und auch bei der Katholischen<br />
Sozialstation ST. MARTIN ist man glücklich<br />
darüber, dass die beliebte und kompetente Pflegekraft<br />
dort weiter tätig sein wird.<br />
„Es war eine richtige Herausforderung, da wird einem<br />
vieles abverlangt", stellt Marion Hein fest. Berufsschule<br />
in der Fachabteilung Altenpflege, Wechsel zwischen<br />
Marion Hein<br />
Examinierte Altenpflegerin<br />
17 13
Das Team <strong>2017</strong><br />
Die Veränderungen, die sich aus dem demographischen Wandel des Pflegemarktes und der gesetzlichen Vorgaben<br />
im Altenhilfebereich ergeben, haben die Verantwortlichen der Sozialstationen <strong>Aalen</strong> und Ellwangen veranlasst, neue<br />
Wege in der ambulanten Pflege zu gehen. Mit der Zusammenführung der ambulanten Hilfen dieser zwei Einrichtungen<br />
wird auf die zukünftigen Herausforderungen im Altenhilfebereich reagiert. Der gemeinsame Dienst sichert die<br />
diakonische Verantwortung von katholischen Kirchengemeinden im Einzugsbereich der zwei Sozialstationen. Die<br />
beiden Einrichtungen haben sich zum 01.01.2015 zur Katholischen Sozialstation ST. MARTIN gGmbH zusammengeschlossen.<br />
Unsere Mitarbeiterinnen<br />
in <strong>Aalen</strong><br />
Christl Danner Jadwiga Jelonek-Raczkowski Regina Mischko Elisabeth Steiner<br />
Waltraud Frankenreiter Mariella Knecht Monika Pfisterer Stefanie Stuhler<br />
Verena Häfele Beate Krusche Annette Reichersdörfer Monika Ullmann<br />
Susanne Heine Felicitas Löffellad Anita Rossnagel Grazyna Weber<br />
Christina Herdeg Sandra Lutz-Lang Heike Schneid<br />
Pflegebereich <strong>Aalen</strong><br />
12 18
40 Jahre Gut umsorgt zuhause.<br />
in Ellwangen<br />
Jutta Aschauer<br />
Annemarie Engelhardt-Geiger<br />
Edith Fischinger<br />
Gabriele Fuchsloch-Wild<br />
Claudia Fürst<br />
Elisabeth Heine<br />
Marion Hein<br />
Ute Hurler<br />
Christiane Jäger<br />
Andrea Kitzberger<br />
Gerlinde König<br />
Dorothee Körner<br />
Maria Krafft<br />
Marieluise Ott<br />
Waltraud Pfleiderer-Mazouri<br />
Jutta Stahl<br />
Jutta Vaas<br />
Annette Willerding<br />
Claudia Ziegler<br />
Gertraud Ziegler<br />
Pflegebereich Ellwangen<br />
Pflegebereich Oberkochen<br />
in Oberkochen<br />
Heidi Amma<br />
Margarete Ernst<br />
Manuela Gutzelnig<br />
Daniela Hanak<br />
Elisabeth Hofmann<br />
Monika Hug<br />
Alexandra Kampmann<br />
Jennifer Krettek<br />
Agnes Kröhan<br />
Tamina Lang (1. Ausbildungsjahr)<br />
Swetlana Liess<br />
Angelika Schäffauer<br />
Nadine Steckbauer<br />
Kathrin Tögel<br />
Siliva Zechner<br />
Monika Ullrich<br />
19 13
Pflegebereich Röhlingen<br />
in Röhlingen<br />
Claudine Dereani<br />
Linda Munzinger<br />
Sigrid Pflüger<br />
Christine Rehe<br />
Tanja Stampfli<br />
Christine Uhrle<br />
Doreen Wilhelm<br />
Silke Zobel<br />
Pflegebereich Rosenberg<br />
in Rosenberg<br />
Heike Bartak<br />
Julia Engel<br />
Petra Haller<br />
Barbara Hüttner<br />
Christa Januschko<br />
Bettina Köper<br />
Agnes Mack<br />
Ulrike Riek<br />
Maria Riek<br />
Sandra Schwarz<br />
Elisabeth Wagner<br />
12 20
40 Jahre Gut umsorgt zuhause.<br />
Pflegebereich Wasseralfingen<br />
in Wasseralfingen<br />
Annerose Dangelmaier<br />
Maria Dietz-Stier<br />
Martina Deibert-Apprich<br />
Ute Geist<br />
Tanja Gentner<br />
Anneliese Gerstmeyr<br />
Martina Michel<br />
Gabrielle Möller<br />
Martina Peter<br />
Schwester Rosemarie<br />
Melanie Ulonska<br />
Brigitte Vogel<br />
Familienpflege<br />
Edith Fuchs<br />
Ida-Elisabeth Ott<br />
Rosemarie Quendt<br />
Notburga Schmidt<br />
Carmen Schnee<br />
Jutta Schneider<br />
Birgit Schnepf<br />
Claudia Seefried-Munz<br />
Sabine Stellmacher<br />
Maike Stöhr (Auszubildende)<br />
Stefanie Stuhler<br />
Marianne Ullrich<br />
Monika Wagner<br />
Elisabeth Widmann<br />
<strong>Aalen</strong><br />
21 13
Das Leitungsteam <strong>2017</strong><br />
Herbert Sonnberger<br />
Geschäftsführer<br />
Jörg Pöhler<br />
Pflegedirektor<br />
Waltraud Frankenreiter<br />
Stellv. Pflegedirektorin<br />
Monika Bembenek<br />
Pflegedienstleitung<br />
Wasseralfingen<br />
Irmgard Joas-Köder<br />
Pflegedienstleitung<br />
Ellwangen<br />
Katharina Mack<br />
Pflegedienstleitung<br />
<strong>Aalen</strong><br />
Andrea Schmid<br />
Pflegedienstleitung<br />
Oberkochen<br />
Julia Sienz<br />
Pflegedienstleitung<br />
Röhlingen<br />
Monika Scherer<br />
Leitung Verwaltung<br />
Angelika Marstaller<br />
Einsatzleitung<br />
Familienpflege<br />
Die Verwaltung <strong>2017</strong><br />
Nelli Garber<br />
Maria Hofmann<br />
Monika Scherer<br />
Silja Valentin<br />
Julianne Uhl<br />
Zuständig für Fahrdienste<br />
Daniel Mayer<br />
Michael Wallach<br />
12 22
Der Aufsichtsrat <strong>2017</strong><br />
40 Jahre Gut umsorgt zuhause.<br />
Die Katholische Sozialstation ST. MARTIN ist als<br />
gemeinnützige GmbH organisiert und stellt lt. Satzung<br />
einen Aufsichtsrat mit sieben externen Mitgliedern aus<br />
unterschiedlichen Fachbereichen.<br />
Der Aufsichtsrat ist zuständig für alle ihm durch Gesetz,<br />
den Gesellschaftervertrag und durch die Geschäftsordnung<br />
zugewiesenen Aufgaben.<br />
Neben der Befugnis, die Geschäftsführung zu überwachen,<br />
geben die Aufsichtsratsmitglieder eine Stellungnahme<br />
zum Wirtschaftsplan und Jahresbericht ab.<br />
Aufgrund ihrer Empfehlung stellt die Gesellschafterversammlung<br />
den Jahresabschluss fest und entlastet die<br />
Geschäftsführung und den Aufsichtsrat.<br />
Jochen Breitweg<br />
Leiter Katholisches<br />
Verwaltungszentrum<br />
<strong>Aalen</strong><br />
Ulrike Fritsch<br />
Bereichsleiterin<br />
Berufsfachschule<br />
für Altenpflege<br />
St. Loreto gGmbH<br />
Dr. med.<br />
Peter Högerle<br />
Aufsichtsratsvorsitzender<br />
Arzt im Ruhestand<br />
Die Zusammenarbeit zwischen Geschäftsführung,<br />
Aufsichtsrat und Gesellschafter ist stets durch einen<br />
intensiven und vertrauensvollen Austausch gekennzeichnet.<br />
An dieser Stelle danken wir allen Aufsichtsratsmitgliedern<br />
für ihre fachlich ausgezeichnete, sachliche und<br />
jederzeit konstruktive Zusammenarbeit.<br />
Michael Kienle<br />
Krankenpfleger<br />
Ostalb-Klinikum<br />
Annette Kreidler<br />
Betriebswirtin BA<br />
Jürgen Kunze<br />
Stellv. Aufsichtsratsvorsitzender<br />
Direktor Stiftung<br />
Haus Lindenhof<br />
Günter Schneider<br />
Pflegedirektor<br />
Ostalb-Klinikum<br />
23
Ausblick<br />
Unsere Gesellschaft verändert sich. Sie wird älter und<br />
sie wird pflegebedürftig. Schon heute sprechen Politiker<br />
und Medien von einem Pflegenotstand. Auch die<br />
Katholische Sozialstation ST. MARTIN wird sich diesen<br />
Veränderungen stellen müssen. Daher stellt sich die<br />
Frage: Wo sehen wir unsere Rolle in diesem Wandel<br />
und wie werden wir ihn gestalten?<br />
Mit dem Pflegestärkungsgesetz II und III legt die<br />
Bundesregierung den Fokus auf die ambulante Pflege.<br />
Mehr Leistungen können von unseren Kunden in Anspruch<br />
genommen werden. Nun stehen wir in der<br />
Verantwortung unser Angebot auszubauen, um den<br />
Menschen die passende Lösung für ihre individuellen<br />
Probleme zu bieten. Dazu zählen beispielsweise das<br />
Essen auf Rädern, der Ausbau der Betreuungsgruppen,<br />
die Eröffnung einer Tagespflege und das Senioren-Ruf-<br />
Taxi für Arztbesuche, Einkäufe und vieles mehr. Unser<br />
Wunsch ist es mit einem umfassenden Versorgungskonzept<br />
unseren Kunden ihre Mobilität, ihre Selbständigkeit<br />
und die gesellschaftliche Teilhabe zurückzugeben<br />
und zu bewahren. Darin sehen wir die Erfüllung unseres<br />
christlichen Auftrages.<br />
Neben der Erweiterung unseres Angebots müssen wir<br />
auch unsere Kapazitäten ausbauen. Leider erfährt die<br />
Pflege bei weitem noch nicht die gesellschaftliche Wertschätzung,<br />
die sie verdient. Daher fehlen zusätzliche<br />
qualifizierte Fachkräfte, um die Anforderungen des<br />
wachsenden Marktes zu kompensieren. Ein erster<br />
Schritt muss daher die Verbesserung der Vergütung von<br />
Mitarbeitern sowie die Steigerung der Attraktivität des<br />
Berufsbildes sein. Wir setzen uns dafür ein, Einfluss auf<br />
die Tarifverträge zu nehmen, um eine gute Bezahlung zu<br />
erzielen. Indem wir ein Gesundheitsmanagement<br />
einführen und auf Wünsche und Bedürfnisse der<br />
Mitarbeiter eingehen, wollen wir unsere guten Kräfte<br />
halten und neue dazu gewinnen. In Kombination mit<br />
einem abwechslungsreichen Arbeitsgebiet und der<br />
Erfüllung, einen wertvollen Dienst zu leisten, möchten<br />
wir so die Attraktivität der Pflegeberufe steigern.<br />
Neben der Wirtschaftlichkeit spielt die Ausrichtung<br />
unseres Unternehmens eine bedeutende Rolle.<br />
Gelingt es uns auch in Zukunft den christlichen Auftrag<br />
der Nächstenliebe zu erfüllen?<br />
Dazu bedarf es einer engagierten Mitarbeiterschaft.<br />
Wir sind stolz, solche Mitarbeiter zu haben. In der<br />
Katholischen Sozialstation ST. MARTIN arbeiten derzeit<br />
über 120 hauptamtliche MitarbeiterInnen und etwa<br />
ebenso viele Ehrenamtliche. Ohne das ehrenamtliche<br />
Engage-ment in unseren Betreuungsgruppen <strong>Aalen</strong>,<br />
Ellwangen, Jagstzell, Pfahlheim und Wasseralfingen, in<br />
denen<br />
täglich zwischen 10 und 15 Personen betreut werden,<br />
wäre Vieles nicht möglich. Auch zukünftig sind wir auf<br />
den selbstlosen Einsatz von Bürgerinnen und Bürgern<br />
angewiesen. Dafür möchten wir uns bei allen hauptund<br />
ehrenamtlichen Mitarbeitern ganz herzlich<br />
bedanken!<br />
12 24
Herausforderungen<br />
40 Jahre Gut umsorgt zuhause.<br />
Individuelle Beratung<br />
Unabhängig von den gesetzlichen Vorgaben hat sich der<br />
Pflegedienst der Katholischen Sozialstation ST. MARTIN<br />
freiwillig durch ein unabhängiges Institut überprüfen<br />
lassen und wurde mit dem IQD-Siegel (Institut für<br />
Qualitätssicherung von sozialen Dienstleistungen)<br />
ausgezeichnet, was für Qualität, Kundenorientierung<br />
und Konstanz in der Versorgung bürgt.<br />
Ganz oben auf der Agenda steht für die Verantwortlichen<br />
die individuelle Beratung angesichts ganz differenzierter<br />
Bedürfnisse. Pflege zu Hause, Leistungen der Kassen,<br />
Hilfe bei der Beschaffung von Pflegehilfsmitteln, Informationen<br />
zu den Beratungsbesuchen bei vorhandener<br />
Pflegestufe, eine behindertengerechte Wohnraum-<br />
Umgestaltung oder Hilfe im Haushalt sind nur einige<br />
Beispiele für die Beratungskompetenz der Katholischen<br />
Sozialstation ST. MARTIN.<br />
Als Arbeitgeber sind wir unseren Kunden verpflichtet, die<br />
Veränderungen des demographischen Wandels aktiv zu<br />
gestalten. Nur wenn wir es schaffen, unsere Kunden<br />
bestmöglich zu versorgen, unseren Mitarbeitern ein<br />
attraktiver Arbeitgeber und in der öffentlichen Diskussion<br />
ein Sprachrohr der Pflege zu sein, werden wir diesem<br />
Anspruch gerecht.<br />
25 13
Die Gesellschafter <strong>2017</strong><br />
Katholische Gesamtkirchengemeinde, <strong>Aalen</strong><br />
Katholische Kirchengemeinde St. Georg, Hofen<br />
Katholische Kirchengemeinde St. Peter und Paul, Oberkochen<br />
Katholische Kirchengemeinde St. Maria, Unterkochen<br />
Katholische Kirchengemeinde Mariä Unbefleckte Empfängnis, <strong>Aalen</strong>-Ebnat<br />
Katholische Kirchengemeinde St. Nikolaus, Waldhausen<br />
Katholische Gesamtkirchengemeinde Ellwangen<br />
Expositurvikariat/Katholische Filialkirchengemeinde St. Patricius, Eggenrot<br />
Katholische Kirchengemeinde Zu unserer Lieben Frau, Schönenberg<br />
Katholische Kirchengemeinde St. Johann Baptist, Beersbach<br />
Katholische Kirchengemeinde St. Nikolaus, Pfahlheim<br />
Katholische Kirchengemeinde St. Petrus und Paulus, Röhlingen<br />
Katholische Kirchengemeinde Zur schmerzhaften Mutter, Ellenberg<br />
Katholische Kirchengemeinde St. Vitus, Jagstzell<br />
Katholische Kirchengemeinde St. Jakobus, Hohenberg<br />
Katholische Kirchengemeinde Zur schmerzhaften Mutter, Rosenberg<br />
St. Anna-Stiftung, Ellwangen<br />
Altenheim St. Anna (Dr. Fuchsbergersche Stiftung), Ellwangen<br />
Krankenpflegevereine GbR (Krankenpflegevereine <strong>Aalen</strong>, Ebnat, Hofen, Unterkochen)<br />
Stiftung Haus Lindenhof, Schwäbisch Gmünd<br />
Katholische Kirchengemeinde St. Stephanus, Wasseralfingen<br />
26
40 Jahre Gut umsorgt zuhause.<br />
Impressum<br />
Herausgeber: Katholische Sozialstation ST. MARTIN gGmbH, 73430 <strong>Aalen</strong>, info@sozialstation-martin.de<br />
Gestaltung/Layout: Sonja Lachnit, 73453 Abtsgmünd, Fon 07366 5168<br />
Fotos:<br />
Katholische Sozialstation ST. MARTIN gGmbH, Schwäbische Post, Martin Möller<br />
27<br />
13
ST. MARTIN<br />
ST. MARTIN gGmbH<br />
mit Familienpflege<br />
Katholische Sozialstation<br />
ST. MARTIN gGmbH<br />
Bohlstraße 3/1<br />
73430 <strong>Aalen</strong><br />
Telefon 07361 96 72 0<br />
Telefax 07361 96 72 18<br />
info@sozialstation-martin.de<br />
www.sozialstation-martin.de