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Begleitheft Sonderausstellung

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Scherben<br />

So titelte am 05.08.1997 die Hannoversche Allgemeine.<br />

Was waren die Hintergründe?<br />

Die jetzt ausgestellten Werke stellen höchstens ein Drittel der ehemals im Museum<br />

vorhandenen Skulpturen und Gemälde dar. Vernichtet sind überwiegend die größeren,<br />

teilweise überlebensgroßen Skulpturen, wie Fotoaufnahmen des Museums im<br />

Jahr 1898 und 1931/37 sowie die Museumskataloge von 1905 und 1931 bestätigen.<br />

Die größten Verluste musste das Museum hinnehmen, als im Frühjahr 1960 bei der<br />

Erneuerung des Fußbodens im Dachraum des Schlosses eine Vielzahl von überwiegend<br />

sehr qualitätsvollen Skulpturen, die im Wege standen, entfernt und andere zu<br />

einer Fußbodenpacklage zerkleinert wurden.<br />

Die Bergung und Restaurierung dieser 1982 von dem Verein auf dem Dachboden<br />

über dem Museum im Schloss aufgefundenen Gipstrümmer von Originalmodellen<br />

sowie von beschädigten Gemälden ist dem Engagement von Prof. Rolf Grimm und<br />

dem Flurnamenforscher Günther Kaerger zu verdanken.<br />

1982 wurden in einer Art "Geheimaktion" von Mitgliedern der Gustav-Eberlein-<br />

Forschung die ersten Bodendielen auf dem Dachboden im Schloss aufgenommen.<br />

1983 nahm sich dann die Stadt Hann. Münden organisatorisch der Sache an, nachdem<br />

der Gustav-Eberlein-Forschung ein Zuschuss in Höhe von DM 2000,- vom Niedersächsischen<br />

Ministerium für Wissenschaft und Kultur für die Bergung der Scherben<br />

in Aussicht gestellt war.<br />

Zwischen 1983 und 1993 konnten unter der Leitung von Prof. Grimm von den Restauratoren<br />

Erhard Joseph und Bernd Eger, den Kunsthistorikerinnen Ute Hoffmann<br />

und Heidi von Pein sowie Herrn Kaerger und ihm selbst insgesamt 69 Skulpturen der<br />

auf dem Dachboden beschädigt aufgefundenen Werke, teilweise mit einem Gewicht<br />

von bis zu 8 Zentnern, sowie 10 Gemälde durch den Restaurator Manfred Lausmann<br />

wiederhergestellt werden. Reste von 92 Skulpturen wurden gesichert und zum Teil<br />

für eine Restaurierung vorbereitet.<br />

Der Wert der durchgeführten Arbeiten betrug rd. 630.000,- DM. Die Kosten wurden<br />

überwiegend durch Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und durch das Kulturelle-<br />

Zonenrandföderungs-Programm (KZP) gedeckt. Die Sparkasse finanzierte im Verbund<br />

mit der Nds. Sparkassenstiftung die Restaurierung des 7x3 m großen Ölgemäldes<br />

"Die Macht des Meeres", das heute im Rittersaal des Schlosses hängt. Einen<br />

Anteil im Wert von rd. 130.000,- DM brachten Prof. Grimm mit 2.800 und Herr Kaer-<br />

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