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Referat Zent rale Dienste - AWO

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Jahresbericht 2010<br />

Die Gesellschaft zusammenhalten


Impressum:<br />

Herausgeber:<br />

Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Nürnberg e.V.<br />

Karl-Bröger-Straße 9, 90459 Nürnberg<br />

Vorsitzender: Rudolf Schober<br />

Geschäftsführer: Helmut Herz<br />

Internet: www.awo-nuernberg.de<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Themenüberblick 2010 4<br />

Vorwort 8<br />

Seite<br />

Leitbild 10<br />

90 Jahre <strong>AWO</strong> Nürnberg 12<br />

Berufliche Bildung und Qualifizierung 15<br />

Bildung, Service und Entwicklung 17<br />

Kinder, Jugend und Familie 22<br />

Migration und Integration 24<br />

Senioren, pflegebedürftige und behinderte Menschen 26<br />

Betreuungsverein 34<br />

Strafentlassenenhilfe 36<br />

<strong>Zent</strong><strong>rale</strong> <strong>Dienste</strong> 39<br />

Projekt Personalentwicklung 42<br />

Qualitätsmanagement 44<br />

Kreisjugendwerk 46<br />

Tochterunternehmen 49<br />

Das ehrenamtliche Verbandsleben 60<br />

Die <strong>AWO</strong> Nürnberg in Zahlen 63<br />

INHAltSVeRzeIcHNIS<br />

3


tHemeNüBeRBlIcK 2010<br />

Themenüberblick 2010<br />

Leitbild<br />

Die Orientierung am Leitbild und Leitsätzen des<br />

Gesamtverbandes war und bleibt eine entscheidende<br />

Richtschnur und Herausforderung für<br />

die Arbeit unseres Kreisverbandes. Allgemeine<br />

Grundwerte und Grundsätze werden aber als<br />

Leitplanken für die Arbeit vor Ort handlungsrelevanter,<br />

wenn sie auf die besonderen Schwerpunkte,<br />

Profile und Arbeitsansätze runtergebrochen<br />

werden.<br />

mehr auf Seite 10<br />

90 Jahre <strong>AWO</strong> Nürnberg<br />

Die lange Tradition sozialen und sozialpolitischen<br />

Wirkens der <strong>AWO</strong> Nürnberg wurde im<br />

Kalenderjahr 2010 mit der Zahl 90 augenfällig<br />

gemacht:<br />

Denn im Jahr 2010 konnte die <strong>AWO</strong> Nürnberg<br />

ihren 90. Geburtstag feiern.<br />

mehr auf Seite 12<br />

<strong>Referat</strong> Berufliche Bildung und<br />

Qualifizierung<br />

Neue Projekte im Übergang Schule-Beruf gestartet.<br />

Erfolgreiche Rezertifizierung der Anerkennungs-<br />

und Zulassungsverordnung Weiterbildung<br />

(AZWV) geschafft. Die Auftragssituation<br />

für Träger der beruflichen Bildung verschlechtert<br />

sich durch Sparrunden bei Agentur für Arbeit<br />

und den ARGEn.<br />

mehr auf Seite 15<br />

<strong>Referat</strong> Bildung, Service & Entwicklung<br />

Vielfältige Veranstaltungen wurden 2010 angeboten:<br />

Prominente Gäste wie Willy Lemke,<br />

internationale Feste, der Erzähltisch und viele<br />

ehrenamtlich getragene Veranstaltungen lockten<br />

zum Diskutieren, Feiern und Nachdenken.<br />

Positiv zu vermerken: Auszeichnungen im Arbeitsfeld<br />

ehrenamtliches Engagement sowie die<br />

Förderzusage für das dreijährige Projekt JETZT.<br />

Und an den Interkulturellen Trainings nahmen<br />

insgesamt 750 Personen teil!<br />

mehr auf Seite 17<br />

<strong>Referat</strong> Kinder, Jugend und Familie<br />

Die Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Nürnberg<br />

e.V. hat auch im Jahr 2010 wieder ihr Angebot<br />

für Kinder und Familien erweitert, u.a. mit der<br />

Eröffnung von zwei neuen Kindertageseinrichtungen<br />

und der Erweiterung der Elternbildungsprogramme<br />

um das neue Programm „Nürnberger<br />

Elternbegleiterinnen“. In Kooperation mit der<br />

Stadt Nürnberg, eröffneten wir die Erziehungsberatungsstelle<br />

in St. Leonhard.<br />

mehr auf Seite 22<br />

<strong>Referat</strong> Migration und Integration<br />

Das <strong>Referat</strong> Migration und Integration macht<br />

Angebote für jugendliche und erwachsene Zuwanderer<br />

und für Menschen, die als Flüchtlinge<br />

nach Deutschland gekommen sind.<br />

mehr auf Seite 24<br />

<strong>Referat</strong> Senioren, pflegebedürftige und behinderte<br />

Menschen<br />

Überprüfte Qualität in den beiden<br />

Alten- und Pflegeheimen<br />

Mit der bewussten Veröffentlichung der Prüfergebnisse<br />

des MDK wurde bundesweit Neuland<br />

betreten. Auch die Pflegeeinrichtungen der<br />

<strong>AWO</strong> Nürnberg wurden im Jahr 2010 geprüft.<br />

mehr auf Seite 26<br />

Ambulante Pflege<br />

Der Ambulante Soziale Hilfsdienst bot auch im<br />

Jahr 2010, trotz weiterhin schlechter Mittelausstattung,<br />

höchste Pflegequalität.<br />

mehr auf Seite 30<br />

Die Fachstelle für pflegende Angehörige<br />

Seit dem 01.04.1999 stellt sich die Arbeiterwohlfahrt<br />

Kreisverband Nürnberg mit der Fachstelle<br />

für pflegende Angehörige der Aufgabe, durch<br />

psychosoziale Beratung, begleitende Unterstützung<br />

und Entlastung die pflegenden Angehörigen<br />

von älteren und pflegebedürftigen Menschen<br />

zu stützen und somit die häusliche Pflege<br />

zu stärken. Seit 2009 beinhaltet das Angebot<br />

auch niedrigschwellige Betreuungsangebote für<br />

Menschen mit Demenzerkrankungen.<br />

mehr auf Seite 32<br />

Der Betreuungsverein<br />

Die allgemeine Vorstellung, Betreuer stehen<br />

zum Großteil alten Menschen zur Seite, die<br />

aufgrund von altersbedingten Erkrankungen ihre<br />

Angelegenheiten nicht mehr selbst besorgen<br />

können, stimmt nicht mehr.<br />

mehr auf Seite 34<br />

Strafentlassenenhilfe<br />

Die im Oktober 1972 gegründete <strong>Zent</strong>ralstelle<br />

für Strafentlassenenhilfe in Nürnberg hat sich<br />

als trägerübergreifendes Beratungsangebot<br />

bewährt.<br />

mehr auf Seite 36<br />

4 5<br />

tHemeNüBeRBlIcK 2010


tHemeNüBeRBlIcK 2010<br />

<strong>Referat</strong> <strong>Zent</strong><strong>rale</strong> <strong>Dienste</strong><br />

2010 - das Gründungsjahr<br />

Zum Abschluss der Qualitätsmanagementphase<br />

drei beim <strong>AWO</strong> Kreisverband Nürnberg e.V.<br />

wurde im Juli 2010 das <strong>Referat</strong> <strong>Zent</strong><strong>rale</strong> <strong>Dienste</strong><br />

ins Leben gerufen. Ziel des <strong>Referat</strong>es ist eine<br />

professionelle interne Dienstleitung gegenüber<br />

den Fachreferaten.<br />

mehr auf Seite 39<br />

Kooperationsprojekt Personalentwicklung<br />

ist erfolgreich gestartet<br />

Das gemeinsame Personalentwicklungsprojekt<br />

(PE-Projekt) des Kreisverbands Nürnberg mit<br />

dem Bezirksverband Ober- und Mittelfranken<br />

der <strong>AWO</strong> hat im ersten Projektförderhalbjahr<br />

neben der Durchführung einer umfassenden<br />

Bildungsbedarfsanalyse zehn Veranstaltungen<br />

in den Bereichen Führungskräfteentwicklung<br />

und Gesundheitsförderung angeboten. Von der<br />

<strong>AWO</strong> Nürnberg nahmen 44 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter daran teil, mit überwiegend positivem<br />

Feedback. Die Angebote sind Bestandteil<br />

eines umfassenden Personalentwicklungskonzepts,<br />

das im folgenden Projektjahr fertig<br />

gestellt wird.<br />

mehr auf Seite 42<br />

Qualitätsmanagement<br />

Die <strong>AWO</strong> Nürnberg konnte in punkto Qualität<br />

im Jahr 2010 ein kleines Jubiläum feiern. Der<br />

Prozess der Einführung und Vertiefung eines<br />

Qualitätsmanagements(QM)-Systems konnte<br />

seinen zehnten Geburtstag feiern.<br />

mehr auf Seite 44<br />

Das Kreisjugendwerk der <strong>AWO</strong> Nürnberg -<br />

der Kinder- und Jugendverband der <strong>AWO</strong><br />

Das Kreisjugendwerk (KJW) ist der Jugendverband<br />

der Arbeiterwohlfahrt. In unserem Verband<br />

engagieren sich junge und jung gebliebene<br />

Haupt- und Ehrenamtliche für Kinder und<br />

Jugendliche, soziale Ideen und eine attraktive<br />

Freizeitgestaltung. Neben vielen Aktionen,<br />

einem interessanten Verbandsleben, Offener<br />

Kinder- und Jugendarbeit und unseren sozialen<br />

Projekten, treffen sich im Verband junge Menschen,<br />

die sich besonders für benachteiligte<br />

Kinder und Jugendliche engagieren.<br />

mehr auf Seite 46<br />

Hip-Hop Projekt „Mein Stadtteil geht ab“<br />

des Kinder- und Jugendtreff Freiraum<br />

„Mein Stadtteil geht ab“ war ein integratives<br />

Projekt zur Förderung, Vernetzung, und Aktivierung<br />

von Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund<br />

in der Nürnberger Südstadt im<br />

Rahmen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit<br />

des Kreisjugendwerks der <strong>AWO</strong> Nürnberg und<br />

fand im Herbst 2010 statt.<br />

mehr auf Seite 48<br />

Die gemeinnützige GmbH der <strong>AWO</strong>-Nürnberg:<br />

die arbewe gGmbH<br />

Mit ihren drei Gesellschaften bietet die arbewe<br />

gGmbH ein breites Dienstleistungsangebot für<br />

psychisch kranke und behinderte Menschen in<br />

den Bereichen Beratung, Begleitung, Arbeit und<br />

Beschäftigung, Wohnen und Freizeit.<br />

mehr auf Seite 49<br />

Die neue Tochter der <strong>AWO</strong> Nürnberg<br />

Mit 90 Jahren bekam die <strong>AWO</strong> Nürnberg eine<br />

neue Tochter – die PAT – Mit Eltern Lernen<br />

gGmbH. Sie bietet sozial benachteiligten<br />

Kindern bessere Bildungschancen durch frühe<br />

Förderung und Elternempowerment.<br />

mehr auf Seite 54<br />

Das ehrenamtliche Verbandsleben<br />

Martin-Bächer-Urkunde für Edeltraud Strauß<br />

Die höchste Auszeichnung der <strong>AWO</strong> Nürnberg,<br />

die Martin-Bächer-Urkunde (benannt nach dem<br />

Gründer der Nürnberger Arbeiterwohlfahrt)<br />

wurde Edeltraud Strauß am 9. Dezember 2010<br />

verliehen.<br />

mehr auf Seite 60<br />

Nachruf<br />

81 Mitglieder verstarben im Jahr 2010. Darunter<br />

Wolfgang Demankowski, stellvertretender<br />

Kreisvorsitzender der <strong>AWO</strong> Nürnberg, im Alter<br />

von 67 Jahren.<br />

mehr auf Seite 61<br />

6 7<br />

tHemeNüBeRBlIcK 2010


VoRwoRt<br />

Vorwort<br />

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,<br />

sehr geehrte Damen und Herren,<br />

die Arbeiterwohlfahrt Kreisverband<br />

Nürnberg legt Ihnen für das Jahr 2010<br />

wieder einen Jahresbericht vor. Diesmal<br />

ist vieles anders. Sie erhalten den<br />

Bericht nicht gedruckt, sondern online<br />

auf unserer Homepage. Wir verzichten<br />

ab jetzt auf eine gedruckte Version.<br />

Das spart uns viel Geld, auch Arbeit<br />

und bei Ihnen Ablagefläche.<br />

Das Jahr 2010 war wieder arbeits- und<br />

ereignisreich. Die vielen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter des Kreisverbandes<br />

hatten zur Erledigung ihrer Aufgaben<br />

alle Hände voll zu tun. Sie taten es<br />

mit großem Engagement, Kreativität<br />

und Zielstrebigkeit. Dafür ist allen sehr<br />

herzlich zu danken.<br />

Kreativität und Engagement setzt man<br />

allgemein als Tugend für gute Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter voraus. In der<br />

sozialen Arbeit wird dies immer mehr<br />

zu einer Herausforderung. Die Notwendigkeit<br />

für soziale Arbeit ist für immer<br />

mehr Menschen nicht nur eine große<br />

Hilfe im Alltag, für immer mehr wird sie<br />

„lebensnotwendig“. Nicht zuletzt die<br />

fast überstandene Weltwirtschaftskrise<br />

hat dazu einen erheblichen „Beitrag“<br />

geleistet. Der Verlust von Arbeit, die<br />

Angst vor der Zukunft und die Verunsicherung<br />

diese aus eigenen Kräften<br />

bewältigen zu können, bringt immer<br />

mehr Menschen, aller Generationen, in<br />

Bedrängnis. Genau hier setzen unsere<br />

Angebote an. Wir erreichen die Men-<br />

Rudolf Schober - Vorsitzender des Kreisvorstands<br />

Helmut Herz - Geschäftsführer<br />

schen und in den meisten Fällen die<br />

gesteckten Ziele. Wir sehen mit Besorgnis,<br />

dass die Kluft zwischen den<br />

Erwartungen, den Notwendigkeiten und<br />

den dafür benötigen Ressourcen immer<br />

deutlicher und dramatisch größer wird.<br />

So sehen wir uns immer mehr gefordert,<br />

gute soziale Arbeit bei größerem<br />

Bedarf aber nicht gleichzeitig zunehmenden<br />

Ressourcen leisten zu müssen.<br />

Gleichzeitig machen wir überall<br />

dort, wo die benötigten Ressourcen<br />

beschlossen und zur Verfügung gestellt<br />

werden auf die prekäre Situation aufmerksam.<br />

In diesem Zusammenhang<br />

möchten wir zwei Kampagnen des<br />

letzten Jahres herausheben und an sie<br />

erinnern: Die Aktion „Das letzte Hemd“<br />

machte augenfällig deutlich, dass die<br />

wirtschaftliche Situation für ganz viele<br />

Menschen immer schwieriger wird.<br />

Der <strong>AWO</strong>-Bundesverband hatte dazu<br />

aufgerufen und wir konnten mehrere<br />

hundert Hemden nach Berlin schicken.<br />

Vor dem Bundestag wurden diese für<br />

viele sichtbar präsentiert. Die Kampagne<br />

zur Situation der ambulanten Pflege<br />

verdeutlichte, dass im bestehenden<br />

System die einzelnen Pflegeleistungen<br />

äußerst unzureichend finanziert<br />

sind. Bildet man ein durchschnittliches<br />

Leistungspaket, dann kommt man auf<br />

einen vergüteten Stundensatz von etwa<br />

29,- €. Ein Transparenzverfahren hat<br />

aber ergeben, dass tatsächlich etwa<br />

41,- € benötigt würden. Hier wird deutlich,<br />

dass es in der Gesellschaft hohe<br />

Erwartungen an Leistungsfähigkeit und<br />

die Qualität der Leistungen gibt, aber<br />

gleichzeitig deren angemessene Vergütung<br />

noch lange nicht erreicht wird.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Rudolf Schober<br />

Vorsitzender<br />

Sonntagsreden der Politik helfen hier<br />

nicht weiter. Nur eine angemessene<br />

Ausstattung der Systeme kann die<br />

grundgesetzlich geforderte Teilhabe<br />

der Menschen an allen Bereichen des<br />

Lebens garantieren.<br />

Neben dem bereits beschriebenen Engagement<br />

der bei uns Beschäftigten ist<br />

es uns auch wichtig, uns bei all denen<br />

zu bedanken, die uns auch im vergangenen<br />

Jahr wieder auf vielfältigste<br />

Weise unterstützt haben. Neben den<br />

Hauptamtlichen sind es viele viele ehrenamtlich<br />

Engagierte und Tätigen, die<br />

Hauptamtlichkeit nicht ersetzen, dies<br />

auch gar nicht sollen. aber mit ihrem<br />

Engagement die Qualität der Angebote<br />

deutlich steigern helfen. Es sind aber<br />

auch unsere Partner, in den anderen<br />

Wohlfahrtsverbänden bei der Stadt,<br />

dem Land, dem Bund und bei der EU,<br />

sowie zahlreiche Betriebe, die uns ihr<br />

Know-how aber auch Arbeitskraft zur<br />

Verfügung gestellt haben.<br />

Vielen Dank an all diese vielen Menschen.<br />

Wir laden Sie ein, sich durch unsere<br />

Seiten zu klicken und zu sehen, was wir<br />

tun und wie wir es tun.<br />

Helmut Herz<br />

Geschäftsführer<br />

8 9<br />

VoRwoRt


leItBIld<br />

Der Weg zum Leitbild als Verpflichtung<br />

Im Jahr 2008 verabschiedete der Kreisverband<br />

ein gesondertes Leitbild zur<br />

interkulturellen Öffnung mit dem Ziel,<br />

sowohl dem politischen Anspruch interkultureller<br />

Arbeit als auch den damit<br />

verbundenen professionellen Herausforderungen<br />

Gewicht zu verleihen. Auf<br />

der Grundlage eines Leitbildentwurfes<br />

gab der Vorstand im Januar 2010 den<br />

Startschuss für einen Beteiligungsprozess<br />

im Mitglieder- und Unternehmensbereich,<br />

um dem „Leitbild der<br />

<strong>AWO</strong> Kreisverband Nürnberg e. V.“<br />

seine endgültige Ausprägung geben zu<br />

können. Ein Zeitplan informierte über<br />

Meilensteine zur Beteiligung, eine Steuerungsgruppe<br />

fasste Anregungen und<br />

Ergänzungen zusammen und bereitete<br />

die entscheidungsreife Vorlage für den<br />

Vorstand vor. In der Vorstandssitzung<br />

am 20.07.2010 wurde das Leitbild verabschiedet.<br />

Unser Leitbild richtet sich nach innen<br />

und außen. Es formuliert: Entwicklungsziele<br />

als Orientierung für die nächsten<br />

Jahre, Ansprüche an unsere Arbeit als<br />

Kriterien, an denen wir uns messen<br />

lassen wollen, Qualitätsstandards als<br />

Bezugspunkte dafür, soziale Dienstleistungen<br />

mit hoher Qualität für alle anbieten<br />

zu können.<br />

Natürlich soll ein Leitbild möglichst kurz<br />

sein. Aber was nutzt eine Kürze, in der<br />

nicht die Würze, sondern nur beliebige<br />

Interpretationsspielräume liegen. Die<br />

Gratwanderung führte im Ergebnis zu<br />

unserem Leitbild, das auf vier Seiten<br />

zusammenfasst, was wir wollen:<br />

1. Sozialpolitik mitgestalten<br />

2. Interkulturelle Öffnung leben<br />

3. Bildungs- und Erziehungsauftrag<br />

erfüllen<br />

4. Lebensqualität verwirklichen und<br />

sichern<br />

5. Kooperieren und partnerschaftlich<br />

zusammenarbeiten<br />

6. Dienstleistung mit hoher Qualität<br />

erbringen<br />

7. Wirtschaftlich und nachhaltig handeln<br />

8. Professionell arbeiten<br />

9. Verantwortlich führen<br />

10. Ehrenamtlich mitmachen<br />

Ein Leitbild zu entwickeln und zu beschließen<br />

ist der erste Schritt und nicht<br />

der schwerste. Der nächste Schritt ist<br />

schwerer: Die Orientierung unserer<br />

strategischen und konkreten Arbeit an<br />

den Leitplanken des Leitbildes und seine<br />

Integration in die Alltagsarbeit.<br />

Wir wissen durch unsere Erfahrungen<br />

bei der Umsetzung der interkulturellen<br />

Öffnung, wie leicht dies gesagt, aber<br />

schwer getan ist. Interkulturelle Öffnung<br />

ist nur dann erfolgreich, wenn sie systematisch<br />

in der Sozialen Arbeit mitgedacht<br />

wird, d.h. als selbstverständliche<br />

Handlungsmaxime in den Arbeitsalltag<br />

einfließt und für alle Beteiligten wie<br />

Kundinnen und Kunden, Kooperationspartner,<br />

Mitglieder und Beschäftigte<br />

Bezugspunkt ist und erkennbar wird.<br />

(siehe auch http://www.awo-nuernberg.<br />

de/startseite/awo-aktivitaeten/interkulturelle-oeffnung.html).<br />

Wir sind selbstbewusst genug davon<br />

auszugehen, dass wir mit unserem<br />

Leitbild weder das Rad neu erfinden<br />

noch unsere Arbeitskultur revolutionieren<br />

müssen. Aber sich darüber zu<br />

vergewissern, was wir wollen, und die<br />

kontinuierliche Erinnerung im Umsetzungsprozesse<br />

daran, soll Gewähr<br />

bieten, dass auch in turbulenten Zeiten<br />

die Orientierung nicht verloren geht und<br />

der Mut gestärkt wird, auch kleine Verbesserungen<br />

als Beiträge für die Gesamtentwicklung<br />

unseres Kreisverbandes<br />

ernst zu nehmen und zu fördern.<br />

10 11<br />

leItBIld


90 JAHRe Awo NüRNBeRg<br />

90 Jahre <strong>AWO</strong> Nürnberg<br />

Am eigentlichen Gründungstag, dem<br />

25. November, wurde im Melanchthon-<br />

Gymnasium, dem Gründungsort, eine<br />

Pressekonferenz abgehalten, die an<br />

diesen historischen Tag und die nachfolgende<br />

Entwicklung erinnerte.<br />

In einer eigens aufgelegten Broschüre<br />

(http://www.awo-nuernberg.de/startseite/wir-ueber-uns/der-kv-stellt-sichvor/90-jahre-kreisverband-nuernberg.<br />

html) wurden die vielfältigen Aktivitäten<br />

dieses Wohlfahrtsverbandes nachgezeichnet.<br />

Viele Menschen haben sich auf der ehren-<br />

wie hauptamtlichen Ebene um die<br />

<strong>AWO</strong> Nürnberg verdient gemacht: Martin<br />

Bächer, der erste Vorsitzende 1920,<br />

Leonhard (Loni) Übler, Gunda Fuchs,<br />

Hanns Schneider, Johann Kraußer,<br />

Otto Tiefel. Viel mehr Personen hätten<br />

es natürlich verdient, hier namentlich<br />

genannt zu werden.<br />

Eine lebende <strong>AWO</strong>-Legende, nämlich<br />

Bertold Kamm, gehörte zu den Protagonisten<br />

der 90-Jahre-Geburtstagsfeier<br />

im Historischen Rathaussaal. Es sind<br />

nicht nur seine beeindruckende Eloquenz<br />

und der stets präsente Schatz an<br />

authentischen <strong>AWO</strong>-Erfahrungen, mit<br />

denen der Ehrenvorsitzende der bayerischen<br />

Arbeiterwohlfahrt brilliert; es ist<br />

vor allem seine klare sozialpolitische<br />

Positionierung, mit der er glaubhaft für<br />

die Anliegen „seiner“ <strong>AWO</strong> immer wieder<br />

aufs Neue überzeugt.<br />

Die <strong>AWO</strong> Nürnberg hat sich zwischenzeitlich<br />

zu einem modernen sozialen<br />

Dienstleister entwickelt, der ein Dutzend<br />

Kindertagesstätten, zwei Altenund<br />

Pflegeheime sowie ein vielfältiges<br />

Angebot an Beratungsstellen im Stadtgebiet<br />

betreibt. Offensichtlich wurde in<br />

der jüngsten Vergangenheit, dass die<br />

veränderten Refinanzierungsbedingungen<br />

im sozialen Bereich zunehmend<br />

Probleme bereiten. Wenn es denn je<br />

„goldene Zeiten“ in der sozialen Arbeit<br />

gegeben hat, so sind sie auf unabsehbare<br />

Zeit vorbei. Gerade von konservativ-libe<strong>rale</strong>r<br />

Seite wird es durchaus<br />

mit Wohlwollen gesehen, ja teilweise<br />

sogar befördert, dass private Anbieter<br />

mit nicht tarifgebundenem Entlohnungssystem<br />

immer mehr Fuß im Sozialbereich<br />

fassen. Die <strong>AWO</strong> kann einen rein<br />

monetär geführten Wettbewerb mit<br />

ihren tariflich garantierten Löhnen nicht<br />

gewinnen. Vielmehr muss für die Kunden<br />

ein spürbares Plus an Qualität in<br />

den Einrichtungen und Dienstleistungen<br />

deutlich werden.<br />

Nicht nur in Nürnberg, sondern in ganz<br />

Deutschland hat die <strong>AWO</strong> unter dem<br />

Motto „Jetzt gehts ans letzte Hemd“<br />

eine bundesweite Kampagne gegen<br />

den Sozialabbau organisiert. Die <strong>AWO</strong><br />

will damit erkennbar Einfluss nehmen,<br />

sowohl auf den parlamentarischen<br />

Gesetzgebungsprozess, aber auch im<br />

Vorfeld auf die gesellschaftliche Meinungsbildung.<br />

Denn nur mit einer aufgeklärten<br />

Öffentlichkeit kann die konservative<br />

Kürzungs- und Klientelpolitik<br />

durchkreuzt werden.<br />

Die gesellschaftspolitischen Anliegen,<br />

die im ebenfalls 2010 offiziell verabschiedeten<br />

Leitbild der <strong>AWO</strong> Nürnberg<br />

ausdrücklich Erwähnung finden, wurden<br />

somit auch überzeugend in der Öffentlichkeitsarbeit<br />

umgesetzt.<br />

„Die Gesellschaft zusammenhalten“<br />

hieß denn auch folgerichtig das Jahresmotto<br />

unseres Verbandes. Damit<br />

hat zum vierten Mal die <strong>AWO</strong> Nürnberg<br />

ein Kalenderjahr unter ein Jahresmotto<br />

gestellt. In den Vorjahren lauteten sie:<br />

„Gesund is(s)t leichter“ und „Weit blicken<br />

- flexibel handeln“<br />

Beim Fachtag der <strong>AWO</strong> Nürnberg am 8.<br />

Mai 2010 machte Geschäftsführer Helmut<br />

Herz in seinem Einführungsvortrag<br />

auf die Besonderheit des Jahresmottos<br />

aufmerksam. Damit wird Bezug genommen<br />

auf den Titel des Sozialberichts<br />

des <strong>AWO</strong> Bundesverbandes „Was hält<br />

die Gesellschaft zusammen?“. Wir finden<br />

viele konkrete Anzeichen für eine<br />

zunehmende soziale Ausgrenzung vor:<br />

• ein unglaublich hoher Prozentsatz<br />

an Schülern, die alljährlich die<br />

Schule verlassen, ohne einen Abschluss<br />

• eine trotz Arbeitsmarktreformen große<br />

Zahl an Langzeitarbeitslosen<br />

• millionenfach verbreitete Armut von<br />

Kindern mit ihren Familien am Rande<br />

unserer Wohlfahrtsgesellschaft<br />

• das zunehmende Problem der Armut<br />

im Alter<br />

Diese Aufzählung ist beileibe nicht<br />

vollständig. Sie belegt aber die tiefen<br />

Brüche, die auch durch die sozialen<br />

Leistungen immer weniger kompensiert<br />

werden. Die Auswirkungen der<br />

Wirtschafts- und Finanzkrise lassen<br />

für die nächsten Jahre eher soziale<br />

und ökonomische Verteilungskämpfe<br />

befürchten. Insofern müssen wir uns<br />

alle fragen, wie wir den Gedanken der<br />

Solidarität nicht zum anekdotenhaften<br />

Anhängsel in Sonntagsreden verkümmern<br />

lassen.<br />

12 13<br />

90 JAHRe Awo NüRNBeRg


90 JAHRe Awo NüRNBeRg<br />

Hauptreferent des Fachtages war der<br />

Jesuitenpater Friedhelm Hengsbach;<br />

er leitete von 1992 bis 2006 das Nell-<br />

Breuning-Institut für Wirtschafts- und<br />

Gesellschaftsethik. In seinen Ausführungen<br />

ging Prof. Hengsbach auf die<br />

Hintergründe und Auswirkungen der<br />

derzeitigen Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

ein. Er vermisste verbindliche<br />

Werthaltungen in unserer Gesellschaft:<br />

Was macht „gute Arbeit“ aus, was ist<br />

eine „gerecht entlohnte Erwerbsarbeit“?<br />

Andererseits seien die aktuellen Rettungsmaßnahmen<br />

in der Euro-Währungsunion<br />

durchaus fragwürdig. Die<br />

Verursacher des Finanzcrashs, nämlich<br />

die privaten Banken, würden durch die<br />

staatlichen Rettungsschirme zu Lasten<br />

der Steuerzahler geschützt. Hengsbach<br />

sah aber auch „Anzeichen von Lernfähigkeit“<br />

in unserer Gesellschaft. Gerade<br />

die <strong>AWO</strong> müsste hier Flagge zeigen<br />

und mit Bündnispartnern kooperieren.<br />

Als aktuelles Beispiel nannte er den<br />

Mindestlohn im Pflegebereich.<br />

Anschließend bot der Fachtag einen<br />

bunten Strauß an Mitmachangeboten<br />

bzw. Workshops für die weit über 120<br />

Teilnehmer. Die Palette reichte vom<br />

Workshop „Werte, Liebe, Achtsamkeit<br />

- Märchen und Mythen halten zusammen“<br />

bis zum Besuch des Casablanca-<br />

Filmkunsttheaters mit einer Sonderfilmvorführung.<br />

Als Fazit eines engagiert gelebten Jubiläumsjahres<br />

kann festgehalten werden:<br />

Der Einfluss in der öffentlichen Wahrnehmung<br />

sowie in der sozialpolitischen<br />

Diskussion kann nur durch einen erhöhten<br />

Mitgliederstand gesteigert werden.<br />

Es lohnt sich also, unserem mittlerweile<br />

90 Jahre jungen Verband als Mitglied<br />

beizutreten und zu unterstützen. Wir<br />

freuen uns immer über neue Überzeugungstäter!<br />

Denn wie heißt es doch so schön: Es<br />

gibt nichts Gutes, außer man tut es!<br />

<strong>Referat</strong> Berufliche Bildung und Qualifizierung<br />

AdA Meister<br />

Das Jahr 2010 ist ereignisreich vergangen<br />

im <strong>Referat</strong> Berufliche Bildung<br />

und Qualifizierung (BBQ) und war im<br />

Bereich der Arbeitsmarktdienstleistungen<br />

und der Arbeitsmarktintegration<br />

gekennzeichnet von Sparbeschlüssen<br />

der Politik. Die abstrakte Formel Sparbeschlüsse<br />

wirkt sich bei der BBQ als<br />

Träger der beruflichen Bildung ganz<br />

konkret aus: So wurden im Bereich der<br />

Jugendwerkstatt die Plätze von 80 auf<br />

54 reduziert - das macht dann auch ein<br />

personelles und inhaltliches Nachsteuern<br />

bei diesem Angebot für jugendliche<br />

Arbeitslose erforderlich. Die weiteren<br />

Aussichten für die nächsten Jahre sind<br />

ebenfalls nicht heiter - so verlautet es<br />

zumindest aus den Haushaltressorts<br />

und von der politischen Planung, denn:<br />

weitere Sparrunden sollen folgen.<br />

Weiterhin wurden deutlich weniger<br />

Ausschreibungen durchgeführt, so dass<br />

sich die Auftragslage für alle Träger<br />

im Arbeitsamtsbezirk ausgedünnt hat.<br />

Durch auslaufende Maßnahmen kommt<br />

es im Laufe der Zeit dadurch automatisch<br />

zu einem Rückgang im Gesamtportfolio.<br />

Auch diese Entwicklung wurde<br />

und wird im <strong>Referat</strong> BBQ spürbar. Der<br />

Auftragsakquise wird das <strong>Referat</strong> in<br />

den kommenden Jahren noch mehr<br />

Aufmerksamkeit zukommen lassen<br />

müssen.<br />

Trotz dieser schwierigen Entwicklung<br />

kann das Jahr 2010 aber auch mit<br />

Erfolgen glänzen: Die <strong>AWO</strong> Nürnberg<br />

beteiligte sich an einem Projekt des<br />

Bundesverbandes namens “Entwicklungswerkstatt<br />

Übergang Schule-Beruf“.<br />

Neben Nürnberg waren Einrichtungen<br />

aus Hagen, Saarbrücken, Lüneburg,<br />

Dortmund, Düsseldorf, Oberhausen und<br />

Dresden an der gemeinsamen Projektentwicklung<br />

beteiligt.<br />

Die Früchte dieser Entwicklungswerkstatt<br />

konnten bereits ab September<br />

2010 geerntet werden, denn es gelang<br />

in einem Trägerverbund bestehend aus<br />

CJD, NoA, SOS und <strong>AWO</strong> eine Maß-<br />

14 15<br />

BeRuflIcHe BIlduNg uNd QuAlIfIzIeRuNg


BeRuflIcHe BIlduNg uNd QuAlIfIzIeRuNg<br />

nahme für alle Nürnberger Haupt- und<br />

Förderschulen zu installieren. Dabei<br />

war die enge Zusammenarbeit mit dem<br />

Bildungsbüro der Stadt Nürnberg und<br />

dem Staatlichen Schulamt entscheidend.<br />

Dieses Projekt des Bundesministeriums<br />

für Bildung und Forschung<br />

wird vom Bundesinstitut für Berufliche<br />

Bildung begleitet und inhaltlich und<br />

finanziell betreut. Die Schüler der 7.<br />

Klassen erhalten eine Potentialanalyse<br />

und bekommen in Werkstätten die Möglichkeit<br />

einer zweiwöchigen beruflichen<br />

Erprobung. Die <strong>AWO</strong> hat 171 Schüler in<br />

der ersten Programmphase betreut.<br />

Eine zweite Frucht wird zu Beginn des<br />

Jahres 2011 reif: In den Hauptschulen<br />

Insel Schütt und Hummelsteiner Weg<br />

begleitet die BBQ Schüler der 9. und<br />

10. Klassen auf ihrem Weg in die Ausbildung<br />

und bietet vertiefte Berufsorientierung<br />

an. Die Förderung wird zur<br />

Hälfte von der Agentur für Arbeit und<br />

zur anderen Hälfte vom Bezirk Mittelfranken<br />

übernommen. Am Ende sollen<br />

höhere Zahlen bei der Ausbildungsintegration<br />

junger Menschen direkt nach<br />

der Schule stehen.<br />

In der Weiterentwicklung der Dienstleistungsqualität<br />

konnten ebenfalls<br />

Erfolge verbucht werden. Wie auch im<br />

letzten Jahr absolvierten Mitarbeiter bei<br />

der IHK die Prüfung zum AdA-Schein.<br />

Diese Ausbildung der Ausbilder (AdA)<br />

haben alle acht Teilnehmer erfolgreich<br />

bestanden. Fortbildung und Weiterbildung<br />

stehen auf der Agenda im Bildungsbereich<br />

ganz oben. Die eigene<br />

Weiterqualifizierung nahmen die Mitarbeiter<br />

mit durchschnittlich 3,5 Fortbildungstagen<br />

ebenfalls sehr ernst.<br />

Mit ein bisschen Stolz durften wir am<br />

28. November 2010 die erfolgreiche<br />

Re-Zertifizierung beim AZWV-Überprüfungsaudit<br />

vermelden. Die externe<br />

Auditorin hat der Bildungseinrichtung<br />

ein durchweg hohes qualitatives Niveau<br />

bescheinigt und so wird für ein weiteres<br />

Jahr die Plakette der CERTQUA das<br />

gute Qualitätsmanagement im <strong>Referat</strong><br />

Berufliche Bildung und Qualifizierung<br />

nach außen transportieren.<br />

Mitarbeiter gesamt: 53<br />

Teilnehmerplätze im<br />

Jugendbereich:<br />

340<br />

Tatsächliche Teilnehmer Jugend: 728<br />

Teilnehmerplätze im<br />

Erwachsenenbereich:<br />

Tatsächliche Teilnehmer Erwachsene:<br />

1.735<br />

2.356<br />

Hier finden Sie weitere Informationen:<br />

<strong>AWO</strong> Kreisverband Nürnberg e.V.<br />

<strong>Referat</strong> Berufliche Bildung<br />

und Qualifizierung<br />

Leonhardstraße 5<br />

90443 Nürnberg<br />

Telefon:<br />

Telefax:<br />

E-Mail:<br />

0911 28717-0<br />

0911 28717-22<br />

berufshilfe@awo-nbg.de<br />

i<br />

<strong>Referat</strong> Bildung, Service & Entwicklung (BS&E)<br />

Die wichtigsten Veranstaltungen im Jahr 2010<br />

Willy Lemke: Sport in der Entwicklungshilfe<br />

Im April 2010 konnte die <strong>AWO</strong>thek Willi<br />

Lemke als Gast begrüßen. Der engagierte<br />

Sonderberater des UN-Generalsekretärs<br />

für Sport im <strong>Dienste</strong> von<br />

Frieden und Entwicklung war ehemals<br />

Senator in der Freien Hansestadt Bremen<br />

und Manager für den Fußballverein<br />

Werder Bremen. Lemke berichtete<br />

dem Publikum der <strong>AWO</strong>thek von seinen<br />

Erfahrungen als UN-Sonderberater, erzählte<br />

von bewegenden, dramatischen<br />

sowie Mut machenden Begegnungen<br />

und Entwicklungen. Die Bilder, die er<br />

in die <strong>AWO</strong>thek mitbrachte, die unter<br />

anderem den Bolzplatz Bouaké zeigten,<br />

der Blauhelmsoldaten und ehemaligen<br />

Rebellen gleichermaßen dazu dient,<br />

Fußball zu spielen, überzeugten auch<br />

den letzten Zuhörer von der friedensfördernden<br />

und zukunftsweisenden Kraft<br />

des Sports.<br />

Prof. Dr. Wüstendörfer: Kinderarmut<br />

in Nürnberg<br />

Neu ist die Diskussion über Armut von<br />

Kindern und Familien in Deutschland<br />

nicht. Angeheizt wurde sie in 2010 aber<br />

durch die aktuelle Beschlussfassung<br />

der Bundesregierung bezüglich der<br />

Anpassung der Hartz IV-Sätze und der<br />

Streichung des Elterngeldes für Hartz<br />

IV-Empfänger. Dass Kinderarmut in<br />

Nürnberg viele Facetten hat, beleuchtete<br />

Prof. Dr. Werner Wüstendörfer mit<br />

einem Inputreferat in der <strong>AWO</strong>thek.<br />

Am Erzähltisch: Besondere Begegnungen<br />

in 2010<br />

Im Jahr 2010 konnte das ehrenamtlich<br />

getragene Projekt „Am Erzähltisch…“<br />

wieder mit interessanten Persönlichkeiten<br />

aus Nürnberg die Besucher<br />

begeistern. Monika Adele Camara,<br />

freischaffende Tanzpädagogin und Friedensarbeiterin<br />

konnte über ihr multikulturelles<br />

Wirken erzählen.<br />

Sabine Röver, Galeristin, Buchautorin<br />

und wahres Multitalent, berichtete von<br />

ihrem Leben und ihrem Buch „Der Zug<br />

blieb stehen“.<br />

Prof. Max Göbel, ein Bühnenassistent,<br />

Musiker, Pädagoge, Hochschullehrer<br />

und immer in erster Linie Nürnberger<br />

konnte mit dem Moderator Prof. Dieter<br />

Kreft das Publikum mit einem charmanten<br />

und hoch interessanten Interview<br />

begeistern.<br />

Es ist erfreulich, dass sich der Erzähltisch<br />

mit seinen illustren Gästen in der<br />

<strong>AWO</strong>thek etablieren konnte. Zu danken<br />

ist allen ehrenamtlichen Mitarbeitern,<br />

vor allem Dieter Kreft, als Mitinitiator<br />

und Moderator.<br />

Interkulturelle Events: Kultur und Leckereien<br />

aus verschiedenen Ländern<br />

Mit diversen interkulturellen Veranstaltungen,<br />

die verschiedene Länder in den<br />

Mittelpunkt rückten, konnte das <strong>Referat</strong><br />

BS&E in 2010 aufwarten: Ein interkulturelles<br />

Fest mit Speisen, Musik und Tanz<br />

aus aller Welt im Mai. Ein sizilianischer<br />

Abend mit kulturellen Beiträgen aus<br />

16 17<br />

VeRANStAltuNgeN Im JAHR 2010


VeRANStAltuNgeN Im JAHR 2010<br />

Neapel und italienischen Leckereien,<br />

die Fotoausstellung „Mauritius - eine<br />

erzählende Ausstellung“.<br />

<strong>AWO</strong>thek mobil: am Südstadtfest<br />

Natürlich war die <strong>AWO</strong>thek in 2010<br />

auch wieder auf dem Südstadtfest vertreten<br />

und zwar diesmal mit Unterstützung<br />

des Ortsvereins Nürnberg International.<br />

Eingeladen wurde zu einem Café<br />

International im Freien.<br />

Ehrenamt: unverzichtbar und für alle<br />

eine Bereicherung<br />

Die Vermittlung von Ehrenamtlichen<br />

zählt zu den edelsten Aufgaben der<br />

Wohlfahrtspflege. Inzwischen hat sich<br />

viel bewegt und eine beachtliche Anzahl<br />

von Menschen, die „Zeit spenden“<br />

wollen, kommt regelmäßig zum<br />

Erstgespräch in die <strong>AWO</strong>thek. Daraus<br />

entstanden sind Vermittlungen in alle<br />

Einrichtungen der <strong>AWO</strong>, aber auch eine<br />

große Anzahl ehrenamtlicher Veranstaltungen.<br />

Jeden ersten Samstag im<br />

Monat wird zum ehrenamtlich organi-<br />

sierten Seniorentanz und jeden letzten<br />

Samstag im Monat zum FilmCafe eingeladen,<br />

ebenso regelmäßig zur <strong>AWO</strong><br />

Wandergruppe. Auch der ehrenamtlich<br />

getragene Gesprächskreis Deutsch für<br />

Migranten erfreut sich nach wie vor<br />

großer Beliebtheit. Weniger bekannt<br />

sind noch der Mal- und Zeichenkurs für<br />

Kinder und Jugendliche, die „English-<br />

Conversation-Group“ oder regelmäßige<br />

Schlagernachmittage. Ehrenamtliche<br />

MitarbeiterInnen beraten auch bei der<br />

Nutzung des Handys oder helfen bei<br />

den ersten Schritten ins Internet. Gerade<br />

von Seniorinnen und Senioren<br />

wird dieses Angebot gerne genutzt.<br />

Zudem gibt es jeden letzten Freitag in<br />

der <strong>AWO</strong>thek Hilfe beim Ausfüllen von<br />

Formularen für die Menschen, die mit<br />

„Behördenkram auf Kriegsfuß stehen“.<br />

Zudem konnten in 2010 unter dem Titel<br />

„Sechs Abende Glück“ und ebenso<br />

zum Thema Achtsamkeit besondere<br />

ehrenamtlich getragene Kurse angeboten<br />

werden. Unter dem Titel „Nürnberg<br />

erfahren“ lädt die <strong>AWO</strong>thek dank ehrenamtlichem<br />

Engagement zu Stadtteilbesichtigungen<br />

der besonderen Art<br />

ein, nämlich mit dem Fahrrad. Ebenso<br />

ehrenamtlich organisiert sind die Touren<br />

durch die „Südstadtstraßen.<br />

Genauso in den Bereich gehört ein<br />

Kooperationsprojekt mit der Sparkasse.<br />

Einmal pro Woche werden die Rollstuhlfahrer<br />

aus dem Käte-Reichert-Heim<br />

von Auszubildenden der Nürnberger<br />

Sparkasse zu Spazierfahrten ins Grüne<br />

begleitet. Andere junge Auszubildende<br />

helfen jeden Donnerstagnachmittag,<br />

wenn in der Cafeteria des Pflegeheims<br />

Kaffee und Kuchen serviert wird. Dann<br />

ist Zeit für Alt und Jung zu plaudern<br />

und sich gegenseitig zuzuhören. Das<br />

Gefühl, dass sich junge Menschen für<br />

die Erfahrungen des eigenen langen<br />

Lebens interessieren und sich einlassen,<br />

stimmt aufgeweckt und zufrieden.<br />

Und für die jungen Ehrenamtlichen ist<br />

die Erfahrung, dass sich Menschen einfach<br />

darüber freuen, wenn man da ist,<br />

eine sehr schöne.<br />

Ein großes Ehrenamtsfest hat das<br />

<strong>Referat</strong> BS&E im Rahmen der bundesweiten<br />

„Woche des bürgerschaftlichen<br />

Engagements“, auch im Herbst<br />

2010 wieder für die ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiter organisiert. Leider war die<br />

eingeladene Gastrednerin Katja Ebstein<br />

erkrankt, dennoch wurde herzlich<br />

gefeiert. Das Ehrenamtsfest wurde in<br />

diesem Jahr auch dazu genutzt, um<br />

fünf Preisträgerinnen mit dem von der<br />

<strong>AWO</strong>-Sozialstiftung ausgelobten Förderpreis<br />

für Studierende der Hans-<br />

Weinberger-Akademie und der Ev.<br />

Hochschule Nürnberg auszuzeichnen.<br />

Es handelt sich um Studentinnen, die<br />

äußerst bemerkenswerte Arbeiten zum<br />

Thema „Integration alter Menschen in<br />

die Gesellschaft“ vorgelegt haben. Die<br />

Preisverleihung wurde vom Nürnberger<br />

Bürgermeister Horst Förther und dem<br />

Geschäftsführer des <strong>AWO</strong> Kreisverbandes<br />

Helmut Herz, durchgeführt.<br />

Eine besondere Auszeichnung für<br />

ehrenamtliches Engagement erhielt<br />

in 2010 eine junge Ehrenamtliche der<br />

<strong>AWO</strong>thek, auf die der ganze Verband<br />

stolz ist. Julia Notkina, Mitglied im<br />

Vorstand des Ortsvereins Nürnberg<br />

International und Leiterin der ehrenamtlichen<br />

Mal- und Zeichengruppe sowie<br />

engagiert im Jugendmigrationsdienst,<br />

wurde im Dezember 2010 mit dem<br />

„Ehrenwert-Preis der Stadt Nürnberg“<br />

ausgezeichnet, der mit einer feierlichen<br />

Rede überreicht wurde.<br />

Julia Notkina erhält den Ehrenwert-Preis<br />

der Stadt Nürnberg<br />

Junges Ehrenamt: Projekt JETZT<br />

durch Aktion Mensch gefördert<br />

Im November 2010 erhielt das <strong>Referat</strong><br />

BS&E die Zusage von Aktion Mensch,<br />

dass das Projekt JETZT von 2011 an<br />

für drei Jahre eine Förderung erhält.<br />

Die <strong>AWO</strong> Nürnberg will mit dem Projekt<br />

JETZT ein Forum in Nürnberg schaffen,<br />

das freiwilliges Engagement junger<br />

Menschen (14 - 24 Jahre) fördert, die<br />

am Übergang Schule-Beruf stehen. In<br />

enger Zusammenarbeit mit relevanten<br />

Akteuren, wird eine speziell für junge<br />

Menschen und ihre Bedürfnisse abgestimmte<br />

Anlaufstelle für freiwilliges<br />

Engagement aufgebaut.<br />

18 19<br />

VeRANStAltuNgeN Im JAHR 2010


VeRANStAltuNgeN Im JAHR 2010<br />

Von links Rudolf Schober, Vorsitzender der Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Nürnberg, Ali Aslan und<br />

Ali Bencibara, Vorsitzende des <strong>AWO</strong> Ortsvereins Nürnberg International<br />

Ortsvereinsarbeit: prämiert und gestärkt<br />

Auch auf einen anderen Preis kann<br />

das <strong>Referat</strong> BS&E zusammen mit dem<br />

Ortsverein Nürnberg International stolz<br />

sein. Aus über 400 Bewerbungen hat<br />

das, von den Bundesministerien des<br />

Innern und der Justiz gegründete,<br />

bundesweite „Bündnis für Demokratie<br />

und Toleranz - gegen Extremismus<br />

und Gewalt“ 80 vorbildliche Projekte<br />

ausgewählt und ausgezeichnet. Unter<br />

den Preisträgern war auch der <strong>AWO</strong><br />

Kreisverband Nürnberg. Unter dem Titel<br />

„Nürnberg International - Gemeinsam<br />

Barrieren überwinden - Chancen schaffen“<br />

stehen die Gründung des <strong>AWO</strong><br />

Ortsvereins Nürnberg International und<br />

verschiedene Aktivitäten des Verbandes<br />

zur interkulturellen Öffnung.<br />

Dieses zivilgesellschaftliche Engagement<br />

der <strong>AWO</strong> Nürnberg wurde von Dr.<br />

Max Stadler, Parlamentarischer Staatssekretär<br />

im Bundesministerium für Justiz,<br />

als vorbildlich gelobt.<br />

Ein inhaltlicher Schwerpunkt der Ortsvereinsarbeit<br />

in 2010 lag darin, den<br />

Kreisausschuss als Gremium zu stärken.<br />

Lebendige Diskussionen und<br />

sozialpolitische Stellungnahmen, die<br />

Impulse für die Aktivitäten des Kreisverbandes<br />

geben, sind das Ziel.<br />

Eine außerordentliche Kreiskonferenz<br />

konnten wir im Juni abhalten. Ein satzungsändernder<br />

Antrag wurde verabschiedet<br />

und das neue Leitbild des<br />

Kreisverbandes wurde nochmals allen<br />

Teilnehmern der Konferenz vorgestellt<br />

und miteinander diskutiert.<br />

Interkulturelle Trainings (InkuTra):<br />

750 Teilnehmer geschult<br />

te Kompetenz wird als Schlüsselqualifikation<br />

in allen Dienstleistungsbereichen<br />

immer wichtiger, so auch bei der ARGE<br />

Nürnberg. Um deren interkulturelle<br />

Handlungskompetenzen zu stärken,<br />

nahmen rund 200 Mitarbeiter/-innen<br />

der Leistungsabteilungen seit Februar<br />

2009 an einer siebentägigen Fortbildungsreihe<br />

teil, die bis Mitte des Jahres<br />

2010 erfolgreich abgeschlossen werden<br />

konnte. Die Seminarteilnehmer/-innen<br />

konnten hierbei selbst erleben, was es<br />

bedeuten kann, in ein anderes Land zu<br />

migrieren, wo möglicherweise andere<br />

Regeln gelten, als im Herkunftsland.<br />

Genau vor solchen Herausforderungen<br />

stehen viele Kundinnen und Kunden<br />

der ARGE Nürnberg. Daneben konnte<br />

InkuTra wieder 45 Auszubildende des<br />

Bundesamtes für Migration und deren<br />

Ausbilder mit mehrmoduligen Trainings<br />

schulen. Auch viele Netzwerkpartner,<br />

wie z. B. Kindergärten, das THW oder<br />

den Ausbildungsring Ausländischer<br />

Unternehmer konnte InkuTra in 2010 zu<br />

seinen Kunden zählen. Gefördert wird<br />

InkuTra durch die Fehlbedarfsfinanzierung<br />

des BFMSFJ.<br />

Reisen: seniorengerecht und abwechslungsreich<br />

In 2010 bot die <strong>AWO</strong> Nürnberg erstmals<br />

einen betreuten Erholungsaufenthalt<br />

für Senioren ins Ostseebad Baabe der<br />

Insel Rügen an. Verschiedene Theaterfahrten<br />

sowie Tagesfahrten z. B. zu<br />

Krippenausstellungen und eine mehrtägige<br />

Wanderung gehörten zum Ausflugs-<br />

und Reiseprogramm der <strong>AWO</strong>,<br />

mit dem wir uns über unser Programm<br />

<strong>AWO</strong>aktuell an unsere Mitglieder und<br />

an die Öffentlichkeit wenden.<br />

Hier finden Sie weitere Informationen:<br />

<strong>AWO</strong> Kreisverband Nürnberg e.V.<br />

<strong>Referat</strong> Bildung, Service und<br />

Entwicklung<br />

Karl-Bröger-Straße 9<br />

90459 Nürnberg<br />

Telefon:<br />

Telefax:<br />

E-Mail:<br />

0911 45060166<br />

0911 45060100<br />

awothek@awo-nbg.de<br />

20 21<br />

i<br />

VeRANStAltuNgeN Im JAHR 2010


KINdeR, JugeNd uNd fAmIlIe<br />

<strong>Referat</strong> Kinder, Jugend und Familie<br />

In diesem Jahr konnte die magische<br />

Zahl von 1.000 betreuten Kindern erreicht<br />

werden, was durch die Eröffnung<br />

der zwölften und dreizehnten Kindertageseinrichtung<br />

in Lichtenhof und Langwasser<br />

möglich wurde.<br />

Die Südstadt Nürnbergs bietet den<br />

Familien immer noch zu wenige Betreuungsplätze<br />

für Kinder von Kinderkrippe<br />

bis Kinderhort.<br />

Da sich der <strong>AWO</strong> Kreisverband die Förderung<br />

der Kinder und die Unterstützung<br />

der Familien zur Aufgabe gemacht<br />

hat, suchte er nach einem passenden<br />

Gebäude und fand dies in der Wodanstraße.<br />

Das Produktionsgebäude einer<br />

ehemaligen Druckerei wurde aufwändig<br />

saniert und für die Kinder umgebaut.<br />

Im September war es dann soweit, 86<br />

Betreuungsplätze für Kinder von sechs<br />

Monaten bis sechs Jahre konnten Familien<br />

und ihren Kindern zur Verfügung<br />

gestellt werden. In freundlichen Zim-<br />

mern auf zwei Stockwerken und im Garten<br />

können die Kinder spielen, toben,<br />

basteln und sich wohl zu fühlen.<br />

Zwei Monate später wurde die Kindertageseinrichtung<br />

in Langwasser mit fünfzig<br />

Kindergartenplätzen und Nürnbergs<br />

größter Kinderkrippe mit 48 Plätzen eröffnet.<br />

In einem ehemaligen Büro- und<br />

Fertigungsgebäude entstand durch den<br />

Investor H. Schmelzer, in der Thomas-<br />

Mann-Straße, in der ersten Etage eine<br />

Einrichtung mit großzügigen, hellen<br />

Räumen und einem teilweise überdachten<br />

Freigelände für die Kinder. Der<br />

zusätzliche ebenerdige Garten bietet<br />

den Kindern die Möglichkeit zu klettern,<br />

Sand zu spielen, Kräuter anzupflanzen<br />

und auf der Wiese zu toben. Die <strong>AWO</strong><br />

Nürnberg hat diese Einrichtung in Betriebsträgerschaft<br />

übernommen.<br />

„Nürnberger Elternbegleiterinnen“, ein<br />

mit der Stadt Nürnberg gemeinsam entwickeltes<br />

Programm, hat zum Ziel<br />

• mit vielen Migranten-Eltern über<br />

Erziehung und Bildung ihrer Kinder<br />

ins Gespräch zu kommen,<br />

• die Ausbildung von Müttern aus der<br />

Kita zu Elternbegleiterinnen und<br />

• die verstärkte Einbindung in die<br />

Kindertageseinrichtung.<br />

Mitarbeiterinnen der Elternbildungsprogramme<br />

des <strong>AWO</strong> Kreisverbandes<br />

übernehmen trägerübergreifend für alle<br />

Elternbegleiterinnen die Ausbildung und<br />

deren Anleitung, sowie die Planungsgespräche<br />

mit den einzelnen Einrichtungen.<br />

Die bekannten und bewährten Elternbildungsprogramme<br />

PAT – mit Eltern lernen<br />

und Hippy bezogen im Dezember<br />

ihre neuen Räume in der Gartenstraße<br />

9 im Erdgeschoss.<br />

Renate Sindbert die langjährige Bereichsleitung<br />

der Elternbildungsprogramme<br />

hat Ende des Jahres die<br />

Programme verlassen um eine andere<br />

Aufgabe zu übernehmen. Michaela<br />

Dürner, Bereichsleitung Kindertageseinrichtungen,<br />

leitet zukünftig auch diesen<br />

Bereich.<br />

HIPPY - ein in Israel entwickeltes Spiel- und Lernprogramm<br />

für Eltern mit Vorschulkindern<br />

Erziehungsberatung eine wertvolle Ergänzung<br />

des Angebotes für Kinder und<br />

Familien.<br />

Nach Verhandlungen mit der Stadt<br />

Nürnberg konnte Anfang des Jahres im<br />

<strong>AWO</strong> Familienzentrum in St. Leonhard<br />

die Erziehungsberatungsstelle ihre<br />

neuen Räume beziehen. Die Beratungsstelle<br />

wird bis 2013 gemeinsam mit der<br />

Stadt Nürnberg geführt, danach übernimmt<br />

der Kreisverband die alleinige<br />

Trägerschaft. Das multikulturelle Team<br />

kann die Familien kultursensibel und<br />

in verschiedenen Sprachen, wie türkisch,<br />

polnisch, russisch, französisch,<br />

beraten. Neben den Migranten-Familien<br />

richtet sich das Beratungsangebot an<br />

alle Familien im Stadtteil und im Familienzentrum.<br />

Hier finden Sie weitere Informationen:<br />

<strong>AWO</strong> Kreisverband Nürnberg e.V.<br />

<strong>Referat</strong> Kinder, Jugend und<br />

Familie<br />

Gartenstraße 9<br />

90443 Nürnberg<br />

Telefon:<br />

Telefax:<br />

E-Mail:<br />

0911 415888<br />

0911 415904<br />

referat.kjf@awo-nbg.de<br />

22 23<br />

i<br />

KINdeR, JugeNd uNd fAmIlIe


mIgRAtIoN uNd INtegRAtIoN<br />

<strong>Referat</strong> Migration und Integration<br />

Als Folge der Arbeit mit Migrantinnen<br />

und Migranten beteiligt sich die <strong>AWO</strong><br />

aktiv an den migrationspolitischen<br />

Auseinandersetzungen und reagiert mit<br />

neuen Angeboten auf die Herausforderungen<br />

der Zuwanderungsgesellschaft.<br />

Neben der Beratung von jugendlichen<br />

und erwachsenen Zuwanderern und von<br />

Flüchtlingen waren die Interkulturelle<br />

Öffnung und der interkulturelle Dialog<br />

Schwerpunkte der Arbeit im Bereich<br />

Migration im Jahr 2010.<br />

Mit den Projekten „Interkulturelle Öffnung<br />

(IKÖ) der Nürnberger Bürgervereine“<br />

und „Interkulturelle Öffnung<br />

der Regeldienste der Stadt Nürnberg“<br />

wurde sich das ehrgeizige Ziel gesetzt,<br />

gefestigte Strukturen in Vereinen und<br />

Behörden für die Belange von Migrantinnen<br />

und Migranten zu sensibilisieren.<br />

In einem weiteren Schritt sollten die<br />

Angebote der Vereine und der Behörden<br />

für Zuwanderer leichter zugänglich<br />

werden.<br />

Durch Seminare, Veranstaltungen und<br />

Begegnungen von Bürgervereinen und<br />

Migrantenorganisationen konnte eine<br />

erste Annäherung erreicht werden. Die<br />

<strong>AWO</strong> unterstützt die Vereine bei der<br />

Begegnung und der Zusammenarbeit<br />

durch konkrete Hilfen wie das Erstellen<br />

von mehrsprachigem Infomaterial, Organisation<br />

von Veranstaltungen sowie<br />

aktive Teilnahme an Stadtteilfesten.<br />

Das Sozialamt, das Jugendamt und die<br />

Arge der Stadt Nürnberg beteiligten<br />

sich am Projekt IKÖ der Regeldienste.<br />

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />

Dienststellen erhielten Unterstützung<br />

bei der Beratung von russisch- oder<br />

türkischsprachigen Kunden. So wurden<br />

zum Beispiel für das Sozialamt Hinweise<br />

zur Antragsstellung auf Russisch<br />

erstellt. Für das Jugendamt konnte<br />

eine türkischsprachige Telefonhotline<br />

installiert werden. Neukunden der Arge<br />

erhielten Informationen durch einen<br />

türkischsprachigen Mitarbeiter. Für alle<br />

Ämter wurden Seminare zum Interkulturellen<br />

Training angeboten.<br />

Mit dem „Club 402“, für den die <strong>AWO</strong> im<br />

Jahr 2010 die Trägerschaft übernahm,<br />

verfolgt die <strong>AWO</strong> den innovativen Ansatz,<br />

Flüchtlingsfamilien und unbegleitete<br />

minderjährige Flüchtlinge zu motivieren,<br />

sich aktiv am gesellschaftlichen<br />

Leben zu beteiligen. Als Begegnungszentrum,<br />

Anlaufstelle für Familien und<br />

Freizeitclub für die zahlreichen Kinder<br />

und Jugendlichen der Gemeinschaftsunterkunft<br />

erfüllt der „Club“ die wichtige<br />

Funktion soziale Härten, mit denen die<br />

Flüchtlinge zu kämpfen haben, auszugleichen.<br />

Zudem werden im Sinne der<br />

Interkulturellen Öffnung durch Aktionen<br />

und Veranstaltungen wie z.B. mit Jugendzentren<br />

und Schulen der Kontakt<br />

zur „Aufnahmegesellschaft“ intensiviert.<br />

Zahlen:<br />

Im Bereich Beratung und Betreuung<br />

von Flüchtlingen wurden 840 Personen<br />

beraten. Es fanden 6.510 Beratungsgespräche<br />

statt.<br />

Im Bereich Integrationsdienste für<br />

jugendliche und erwachsene Zuwanderer<br />

wurden 4.494 Personen beraten.<br />

Es fanden 8.393 Beratungsgespräche<br />

statt.<br />

Hier finden Sie weitere Informationen:<br />

<strong>AWO</strong> Kreisverband Nürnberg e.V.<br />

<strong>Referat</strong> Migration und Integration<br />

Gartenstraße 9<br />

90443 Nürnberg<br />

Telefon:<br />

Telefax:<br />

E-Mail:<br />

0911 2741400<br />

0911 27414040<br />

referat.mui@awo-nbg.de<br />

24 25<br />

i<br />

mIgRAtIoN uNd INtegRAtIoN


SeNIoReN, PflegeBedüRftIge uNd BeHINdeRte meNScHeN<br />

<strong>Referat</strong> für Senioren, pflegebedürftige und behinderte<br />

Menschen<br />

Überprüfte Qualität in den beiden<br />

Alten- und Pflegeheimen<br />

Seit Herbst 2009 werden die von Pflegeeinrichtungen<br />

erbrachten Leistungen<br />

und ihre Qualität veröffentlicht. So hat<br />

es das Pflege-Weiterentwicklungsgesetz,<br />

das zum 1. Juli 2008 in Kraft getreten<br />

ist, in § 115 Abs. 1a vorgesehen.<br />

Der Spitzenverband der Gesetzlichen<br />

Krankenversicherung (GKV), die<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft der überörtlichen<br />

Träger der Sozialhilfe, die<br />

Bundesvereinigung der kommunalen<br />

Spitzenverbände und die Vereinigung<br />

der Träger der Pflegeeinrichtungen<br />

haben sich im Dezember 2008 unter<br />

Beteiligung des Medizinischen <strong>Dienste</strong>s<br />

des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen<br />

(MDS) auf eine Systematik<br />

geeinigt, nach der die Qualität der<br />

Leistungen von stationären Pflegeeinrichtungen<br />

künftig veröffentlicht werden<br />

soll. Am 29. Januar 2009 wurde eine<br />

ebensolche Regelung für die ambulanten<br />

Einrichtungen vereinbart.<br />

Pflegebedürftige und Angehörige können<br />

sich nun mit Hilfe von Noten über<br />

die Qualität von Pflegeheimen informieren.<br />

Eine erste Orientierung bietet die<br />

Gesamtnote einer Pflegeeinrichtung.<br />

Darüber hinaus informieren weitere<br />

Noten über die Qualität verschiedener<br />

Bereiche. Wer sich noch genauer informieren<br />

will, kann sich auch die Bewertung<br />

für jedes einzelne Qualitätskriterium<br />

im Transparenzbericht ansehen.<br />

Das Verfahren hat noch einige Mängel<br />

und wurde auch schon durch Gerichtsurteile<br />

problematisiert. Grundsätzlich ist<br />

das ein entscheidender Schritt in Richtung<br />

Qualitätsverbesserung und Verbraucherfreundlichkeit.<br />

Grundlage der<br />

Veröffentlichung sind die Ergebnisse<br />

von MDK-Qualitätsprüfungen und anderen<br />

gleichwertigen Prüfungen.<br />

Bis Ende 2010 müssen die Medizinischen<br />

<strong>Dienste</strong> alle ambulanten und stationären<br />

Einrichtungen im Auftrag der<br />

Pflegekassen einmal prüfen, danach ist<br />

eine jährliche Kontrolle vorgesehen.<br />

(Quelle: http://www.mdk.de/1328.htm)<br />

Wir sind ein Team!<br />

Im November und im Dezember 2010<br />

wurden die beiden stationären Einrichtungen<br />

unseres Kreisverbandes, das<br />

Käte-Reichert Alten- und Pflegeheim<br />

in Johannis und das Hans-Schneider-<br />

Haus in Langwasser, geprüft. Als Spiegel<br />

der guten Zusammenarbeit und der<br />

gemeinsamen Qualitätsarbeit im <strong>Referat</strong><br />

Senioren kann die identische Gesamtnote<br />

der Prüfung gewertet werden.<br />

Gleichzeitig fand Ende des vergangenen<br />

Kalenderjahres in den beiden Heimen<br />

eine Befragung der Bewohner und<br />

Angehörigen statt. Die Auseinandersetzung<br />

mit den konkreten Ergebnissen<br />

und Rückmeldungen hieraus wird ein<br />

Schwerpunkt für die inhaltliche Arbeit<br />

im Folgejahr sein. Denn Kundenbefragungen<br />

sind einerseits ein Gradmesser<br />

für die erlebte Qualität, andererseits<br />

sollten sie aber auch Ansporn sein,<br />

hierbei zu Tage tretende Schwachpunkte<br />

oder Mängel zu beheben.<br />

In beiden Heimen gilt der Anspruch, neben<br />

einer fachlich fundierten Pflege und<br />

einem an den Vorlieben der Bewohner<br />

orientierten Speiseplan auch ein vielseitiges<br />

Programm anzubieten.<br />

Die soziale Betreuung soll somit für<br />

eine lebensbereichernde Abwechslung<br />

sorgen.<br />

Je nach Interesse können die Bewohner<br />

gemeinsam kochen und backen,<br />

kreativ gestalten oder sich mit Gleichgesinnten<br />

bei Brett- und Kartenspielen,<br />

Gymnastik, Gehirnjogging, Sing- und<br />

Musikstunden treffen. Zudem finden regelmäßig<br />

Veranstaltungen unterschiedlichster<br />

Art statt.<br />

Und während im Hans-Schneider-Haus<br />

eine „echte“ Kegelbahn genutzt werden<br />

kann, besteht im Käte-Reichert-Heim<br />

die Möglichkeit, am Programm „Spielend<br />

aktiv“ teilzunehmen. Hier werden<br />

die interessierten Bewohner durch<br />

speziell geschulte Fachkräfte angeleitet,<br />

in die Welt der Videospiele einzutauchen.<br />

Dass solche virtuellen Spiele<br />

neue Formen im Bereich der Beschäftigung,<br />

Motivation und Kommunikation<br />

bieten, spricht sich langsam herum.<br />

Nicht zuletzt hat die sensationelle Idee<br />

einer Senioren-Weltmeisterschaft mit<br />

der Nintendo-Wii - Spielekonsole das<br />

Thema auch bundesweit in Altenheimen<br />

bekannt gemacht. Übrigens ist<br />

Bowling einer der Klassiker unter den<br />

Spielprogrammen. Da nimmt schon mal<br />

eine weitgehend immobile Bewohnerin<br />

dem Nachbarn den Controller resolut<br />

aus der Hand… und trifft nach wenigen<br />

Fehlversuchen unter der Anfeuerung<br />

der Mitspieler tatsächlich „alle Zehne“!<br />

Ein simples Beispiel für Lebensqualität<br />

und Lebensgenuss im Alten- und Pflegeheim.<br />

26 27<br />

SeNIoReN, PflegeBedüRftIge uNd BeHINdeRte meNScHeN


SeNIoReN, PflegeBedüRftIge uNd BeHINdeRte meNScHeN<br />

Mit dem Satz „Nicht nur dem Leben<br />

Jahre, sondern den Jahren Leben geben“<br />

von Georg Christoph Lichtenberg<br />

kann die Philosophie der beiden Altenund<br />

Pflegeheime der <strong>AWO</strong> Nürnberg<br />

treffend umschrieben werden.<br />

Hier finden Sie weitere Informationen:<br />

<strong>AWO</strong> Kreisverband Nürnberg e.V.<br />

Hans-Schneider-Haus<br />

Alten- und Pflegeheim<br />

Salzbrunner Straße 51<br />

90473 Nürnberg<br />

Telefon:<br />

Telefax:<br />

E-Mail:<br />

0911 980790<br />

0911 9807910<br />

hans-schneider-haus@awo-nbg.de<br />

Käte-Reichert Alten- und Pflegeheim<br />

Wiesentalstraße 56<br />

90419 Nürnberg<br />

Telefon:<br />

Telefax:<br />

E-Mail:<br />

i<br />

0911 393720<br />

0911 3937222<br />

kaete-reichert-heim@awo-nbg.de<br />

28 29<br />

SeNIoReN, PflegeBedüRftIge uNd BeHINdeRte meNScHeN


SeNIoReN, PflegeBedüRftIge uNd BeHINdeRte meNScHeN<br />

Ambulante Pflege<br />

Das wichtigste Ziel der Mitarbeiter und<br />

Mitarbeiterinnen des Ambulanten Sozialen<br />

Hilfsdienst (ASHD) der Arbeiterwohlfahrt<br />

Kreisverband Nürnberg e.V.<br />

war nach wie vor auch im Jahr 2010<br />

alten, kranken und behinderten Menschen<br />

den Verbleib in den vertrauten<br />

Wänden zu sichern. Um ein hohes Maß<br />

an Lebensqualität gewährleisten zu<br />

können, hält der ASHD qualitativ hochwertige<br />

Pflege- und Dienstleistungsangebote<br />

bereit, die uns der Medizinische<br />

Dienst der Krankenversicherung Bayern<br />

mit der Note „gut“ (1,7) bei seiner Qualitätsprüfung<br />

im Mai 2010 bestätigte.<br />

Die Ambulante Pflege braucht jedoch<br />

genügend Ressourcen, Zeit und Geld,<br />

damit die pflegebedürftigen Bürgerinnen<br />

und Bürger angemessen und in<br />

Würde versorgt werden können. Die<br />

ambulanten Pflegedienste schreiben<br />

seit Jahren rote Zahlen, da die Kranken-<br />

und Pflegekassen mit den derzeitigen<br />

Gebühren und Vergütungen keine<br />

angemessene Finanzierung erlauben.<br />

Damit sich nun endlich nach Jahren des<br />

Hinhaltens und Taktierens von Seiten<br />

der Krankenkassen- und Pflegeverbänden<br />

bei der Vergütung von Leistungen<br />

etwas ändert, hat sich die Arbeiterwohlfahrt<br />

Bayern mit verschiedenen Trägern<br />

von ambulanten Pflegediensten im August<br />

2010 zu einer landesweiten Aktion<br />

zusammengeschlossen.<br />

Mit der Öffentlichkeitskampagne „Ambulante<br />

Pflege zu Dumping-Preisen?<br />

Darauf ist doch keiner scharf!“ wurden<br />

durch verschiedene Aktionen in Nürn-<br />

berg und anderen Städten Druck auf<br />

die Krankenkassen- und Pflegeverbände<br />

ausgeübt. Damit auf das schon seit<br />

Jahren ausgerufene Motto „ambulant<br />

vor stationär“ auch endlich Taten folgen<br />

können, muss eine leistungsgerechte<br />

Vergütungsstruktur für qualitätsgesicherte<br />

Kranken- und Pflegeleistungen<br />

gewährleistet werden. Obwohl die<br />

Kampagne hinsichtlich der Öffentlichkeitswirkung<br />

von Seiten der Arbeiterwohlfahrt<br />

KV Nürnberg e.V. als Erfolg<br />

gewertet werden kann, konnte bis<br />

Jahresende noch kein Durchbruch bei<br />

den bayernweit geführten Gebührenverhandlungen<br />

vermeldet werden.<br />

Der Verband hält aber trotz der widrigen<br />

Umstände bei der Finanzierung<br />

auch 2011 an der wichtigen Aufgabe<br />

Ambulante Pflege fest und hofft auf<br />

eine baldige Einigung bei den Gebührenverhandlungen,<br />

damit der ASHD im<br />

Jahr seines 30-jährigen Bestehens und<br />

die Ambulante Pflege generell endlich<br />

wieder in eine bessere Zukunft schauen<br />

können.<br />

Hier finden Sie weitere Informationen:<br />

<strong>AWO</strong> Kreisverband Nürnberg e.V.<br />

Ambulanter Sozialer Hilfsdienst<br />

Schanzäckerstraße 33-33<br />

Eingang A 1. Stock<br />

90443 Nürnberg<br />

Telefon:<br />

Telefax:<br />

E-Mail:<br />

i<br />

0911 6567760<br />

0911 6567768<br />

ambulanter.dienst@awo-nbg.de<br />

30 31<br />

SeNIoReN, PflegeBedüRftIge uNd BeHINdeRte meNScHeN


SeNIoReN, PflegeBedüRftIge uNd BeHINdeRte meNScHeN<br />

Die Fachstelle für pflegende Angehörige<br />

Kooperationspartnertreffen im Projekt ÜBER BRÜCKEN KANNST DU GEHEN in Nuernberg Mai 2010;<br />

von links: T. Kofmann, O. Belyaev, H. Herz, R. Ravid<br />

Im Jahr 2010 waren bei der Fachstelle<br />

für pflegende Angehörige zwei Mitarbeiterinnen<br />

- Birgit Staib und Olesya Belyaev<br />

- mit jeweils 19,25 Wochenstunden<br />

beschäftigt.<br />

Auch in diesem Jahr wendeten sich die<br />

Ratsuchenden mit unterschiedlichsten<br />

Problemen und Fragestellungen an die<br />

Mitarbeiterinnen der Fachstelle. Gemeinsam<br />

wurden daraufhin die entsprechenden<br />

Lösungsmöglichkeiten betrachtet.<br />

Oft wurden die Ratsuchenden<br />

über einen längeren Zeitraum begleitet,<br />

da es sich um komplexe Entscheidungsfragen<br />

oder langwierige administrative<br />

Probleme handelte.<br />

Im Bereich der Angehörigenberatung<br />

konnten im Jahr 2010 darüber hinaus<br />

weiterhin viele russischsprachige Mitbürger<br />

in ihrer Muttersprache beraten<br />

und unterstützt werden. Aufgrund von<br />

Sprachbarrieren benötigten die russischsprachigen<br />

Ratsuchenden intensi-<br />

ve Begleitung bei der Beantragung von<br />

Pflegeleistungen und Erstellung von<br />

Widerspruchsschreiben im Begutachtungsverfahren.<br />

Ebenso im deutschsprachigen Bereich<br />

konnte die Beratung weiter ausgeweitet<br />

werden. Auch hierbei kam es neben einer<br />

Vielzahl an kurzzeitigen Beratungen<br />

zu einer Zunahme an längerfristigen<br />

Begleitungen von ratsuchenden Familien,<br />

vor allem im Zusammenhang mit<br />

dem Krankheitsbild Demenz.<br />

Dank einer erweiterten Öffentlichkeitsarbeit<br />

und zunehmenden Vernetzung<br />

konnte der Bekanntheitsgrad der Fachstelle<br />

für pflegende Angehörige verbessert<br />

werden.<br />

Im Rahmen der interkulturellen Öffnung<br />

der <strong>AWO</strong> Nürnberg nahm die Fachstelle<br />

im Jahr 2010 weiterhin am bundesweiten<br />

Forum für eine kultursensible Altenhilfe<br />

teil.<br />

Nach wie vor bot die Fachstelle Beratung<br />

sowie eine Betreuungsgruppe für<br />

demenzkranke Senioren in russischer<br />

Sprache im Projekt „Über Brücken<br />

kannst Du gehen“ an. In dem Projekt<br />

sind vier ehrenamtliche Helfer und<br />

zwei Honorarkräfte tätig, deren Muttersprache<br />

russisch ist. Im Rahmen des<br />

Projekts fand ein regelmäßiger telefonischer<br />

und schriftlicher fachlicher<br />

Austausch mit Mitarbeitern der Altenhilfe<br />

in Hadera, der Partnerstadt Nürnbergs<br />

in Israel, statt. Zudem besuchte<br />

der israelische Kooperationspartner im<br />

Jahr 2010 die haupt- und ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in<br />

Nürnberg zum gegenseitigen persönlichen<br />

Austausch.<br />

Im Bereich der niedrigschwelligen Angebote<br />

wurden die Betreuungsgruppen<br />

in der Gartenstadt und im Projekt „Über<br />

Brücken kannst Du gehen“ für Menschen<br />

mit Demenzerkrankung jeweils<br />

mit einer hohen Teilnehmerzahl erfolgreich<br />

weitergeführt sowie die Tätigkeit<br />

des Helferinnenkreises ausgeweitet.<br />

Nachdem im Jahr 2009 bereits die<br />

Durchführung zweier Angehörigengruppen<br />

- eine davon im Rahmen des Projekts<br />

„Über Brücken kannst Du gehen“<br />

- vorbereitet wurde, konnte diese im<br />

Jahr 2010 verwirklicht werden. Hierbei<br />

zeigte sich, dass sowohl die russischsprachigen<br />

als auch die deutschen<br />

Angehörigen in der Regel aufgrund von<br />

zahlreichen persönlichen Anliegen und<br />

Hemmschwellen bezüglich des Themas<br />

Demenz zunächst individuelle Beratung<br />

suchten, bevor sie bereit waren, an der<br />

Angehörigengruppe teilzunehmen.<br />

Anzahl der Kontakte:<br />

Gesamtsumme der Beratungskontakte:<br />

597<br />

Gesamtsumme der Kontakte zu ehrenamtlichen<br />

Helferinnen und Helfer:<br />

300<br />

Außenstellen:<br />

Nürnberg - Gartenstadt:<br />

<strong>AWO</strong> Senioren-Servicebüro<br />

Finkenbrunn 33<br />

90469 Nürnberg<br />

Öffnungszeiten: Montag und Dienstag,<br />

9:00 - 12:00 Uhr<br />

Telefon: 0911 2178876<br />

Nürnberg - Langwasser:<br />

<strong>Zent</strong>rum Aktiver Bürger<br />

Reinerzerstraße 18a<br />

90473 Nürnberg<br />

Öffnungszeiten: Jeden ersten Dienstag<br />

im Monat, 13:00 - 15:00 Uhr<br />

Haus der Heimat<br />

Imbuschstraße 1<br />

90473 Nürnberg<br />

Öffnungszeiten: Jeden ersten Dienstag<br />

im Monat, 15:15 - 16:30 Uhr<br />

Hier finden Sie weitere Informationen:<br />

<strong>AWO</strong> Kreisverband Nürnberg e.V.<br />

Fachstelle für pflegende Angehörige<br />

Karl-Bröger-Straße 9<br />

2. Stock<br />

90459 Nürnberg<br />

Telefon:<br />

E-Mail:<br />

i<br />

0911 45060131<br />

olesya.belyaev@awo-nbg.de<br />

birgit.staib@awo-nbg.de<br />

32 33<br />

SeNIoReN, PflegeBedüRftIge uNd BeHINdeRte meNScHeN


deR BetReuuNgSVeReIN<br />

Der Betreuungsverein<br />

Die fünf Mitarbeiter des Betreuungsvereins<br />

haben 2010 für 150 Menschen die<br />

Betreuung geführt. Bei den Neuübernahmen<br />

waren 50 % unter 40 Jahre alt;<br />

Grund für die Notwendigkeit der Betreuung<br />

sind psychische Erkrankungen. Die<br />

Anzahl der Menschen über 70 Jahre<br />

macht nur noch ein Drittel der Betreuten<br />

aus. Ebenso große Veränderungen<br />

hat es in Bezug auf den Aufenthaltsort<br />

der Menschen gegeben. Haben 2005<br />

noch 60 % in einem Heim gelebt, sind<br />

es jetzt vielleicht noch 40 % und bei<br />

den Neuübernahmen so gut wie keine<br />

mehr.<br />

Die Anforderungen an die Betreuungsführung<br />

haben sich geändert und die<br />

fachliche Kompetenz der Betreuer in<br />

vielfältigen Bereichen ist gefordert und<br />

muss ständig fortgebildet werden. Dies<br />

gilt nicht nur für das fachliche Wissen<br />

in der Sozialgesetzgebung, sondern<br />

auch für den Umgang bzw. Zugang zu<br />

Menschen mit den unterschiedlichen<br />

psychischen Erkrankungen.<br />

Weitergegeben wird das Wissen auch<br />

an die ehrenamtlichen Betreuer, die die<br />

Verantwortung für einen hilfebedürftigen<br />

Menschen übernehmen. Das Angebot<br />

für die Ehrenamtlichen umfasst<br />

persönliche Einzelberatung, praktische<br />

Hilfestellung sowie eine ausführliche<br />

Einführung in das Thema Betreuung.<br />

Die intensive Arbeit zum Thema „Vorsorgemöglichkeiten“<br />

zeigt Ergebnisse.<br />

Die Anzahl der Menschen, die eine Vollmacht<br />

für jemanden ausstellen, steigt<br />

ständig. Bei Vorträgen und Beratungs-<br />

gesprächen lässt sich ein guter Wissenstand<br />

feststellen. Viel Anklang fand die<br />

im Herbst stattgefundene Veranstaltung<br />

„Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“.<br />

Es ging um eine Gegenüberstellung von<br />

Vollmacht und Betreuung, wobei die jeweiligen<br />

Vor- und Nachteile dargestellt<br />

wurden.<br />

Auch im Bereich Patientenverfügung<br />

gibt es eine gute Entwicklung. Die<br />

Menschen setzen sich mit dem Thema<br />

Sterben intensiver auseinander. In der<br />

Ärzteschaft gibt es ein langsames Umdenken,<br />

die Lebenserhaltung um jeden<br />

Preis wird allmählich hinterfragt. Der<br />

Wille des Patienten, auch der in Patientenverfügungen<br />

vorsorglich geäußerte,<br />

ist ausschlaggebend und wird von den<br />

Ärzten nachgefragt. Die 2009 stattgefundene<br />

Verankerung der Patientenverfügung<br />

im §1901a BGB zeigt somit<br />

Wirkung.<br />

Hier finden Sie weitere Informationen:<br />

<strong>AWO</strong> Kreisverband Nürnberg e.V.<br />

Betreuungsverein<br />

Karl-Bröger-Straße 9<br />

2. Stock<br />

90459 Nürnberg<br />

Telefon:<br />

Telefax:<br />

E-Mail:<br />

i<br />

0911 45060150<br />

0911 45060159<br />

betreuungsverein@awo-nbg.de<br />

34 35<br />

deR BetReuuNgSVeReIN


StRAfeNtlASSeNeNHIlfe<br />

Strafentlassenenhilfe<br />

Justizvollzugsanstalt Nürnberg - Flurgitter<br />

„Mühsam nährt sich das Eichhörnchen“<br />

- so könnte man die Erfolge der<br />

Arbeit ganz volkstümlich bezeichnen.<br />

In Zeiten eines zunehmend repressiven<br />

kriminalpolitischen Klimas, in dem<br />

Vergeltung und Sühne immer mehr in<br />

den Vordergrund gerückt sind, grenzt<br />

es nahezu an eine Sisyphusarbeit, den<br />

berechtigten Bedürfnissen des Klientels<br />

gerecht zu werden.<br />

Die Bedürfnisse von Strafentlassenen<br />

sind ganz einfach: Eine menschenwürdige<br />

Unterkunft und Existenzabsicherung.<br />

Die Hilfesysteme sind für Menschen,<br />

die aus gesicherten Lebensumständen<br />

in eine Notsituation kommen, ausgerichtet.<br />

Unsere Klienten fangen nach<br />

der Haftentlassung wieder von der<br />

Stunde Null an und sind oft überfordert,<br />

in kurzer Zeit den an sie gestellten Anforderungen<br />

gerecht zu werden.<br />

2010 haben wir deshalb verstärkt zur<br />

fachlichen Öffentlichkeitsarbeit genutzt,<br />

damit die Probleme der Menschen nach<br />

der Haftentlassung von den Sachbearbeitern<br />

mit berücksichtigt werden.<br />

Fest installiert wurden regelmäßige<br />

Treffen mit dem Leiter und den Gruppenleitern<br />

des Amtes für Existenzsicherung<br />

(Sozialamt). Die Kollegen des<br />

Sozialamts und wir können Probleme,<br />

die sich aus der täglichen Arbeit ergeben,<br />

vortragen und gemeinsame Lösungsmöglichkeiten<br />

erarbeiten. Seitens<br />

des Sozialamts werden wir bei dieser<br />

Gelegenheit auch über veränderte städtische<br />

Durchführungsanweisungen und<br />

Gesetzesänderungen informiert.<br />

Informationsveranstaltungen über die<br />

Lebenslage und Probleme von Haftentlassenen<br />

bei den einzelnen Jobcentern<br />

und deren Arbeitsvermittlern und Leistungssachbearbeitern<br />

werden weiter in<br />

regelmäßigen Abständen durchgeführt.<br />

Trotz des bestehenden Kooperationsvertrages<br />

mit der ARGE (jetzt Jobcenter),<br />

müssen wir immer wieder auf die<br />

besondere Situation nach der Haftentlassung<br />

hinweisen.<br />

Die Arbeitsmarktlage in Nürnberg hat<br />

sich für Personen, die lediglich einfache<br />

ungelernte Tätigkeiten ausführen<br />

können, weiterhin verschlechtert. Nachdem<br />

nun auch die so genannten 1-Eurojobs<br />

stark reduziert wurden, müssen<br />

die Menschen lernen, auf längere Zeit<br />

hin mit dem SGB II Regelsatz (Hartz IV)<br />

zurecht zu kommen.<br />

Deshalb haben wir unser 1-Euro-Jobs-<br />

Informationsangebot in der JVA erweitert.<br />

Für die Klienten wurde 2010 neben der<br />

Entlassungsgruppe sowie der Einzelberatung<br />

noch die so genannte Budgetberatung<br />

fest installiert. Sie wird in monatlichem<br />

Rhythmus durchgeführt und<br />

soll dazu dienen, Tipps und Hinweise<br />

zum besseren Umgang mit Geld sowie<br />

zu Einsparungsmöglichkeiten zu geben.<br />

Inhalte dieser Gruppe sind unter anderem:<br />

• Wie kann eine Person mit dem Regelsatz<br />

der ARGE auskommen?<br />

• Welche Einsparmöglichkeiten hat<br />

ein Empfänger von Arbeitslosengeld<br />

II oder Grundsicherung?<br />

• Welche Einsparmöglichkeiten hat<br />

ein Empfänger von Arbeitslosengeld<br />

I?<br />

• Welche Kosten müssen für einen<br />

Haushalt für eine Person kalkuliert<br />

werden?<br />

• Worauf ist beim Anmieten einer<br />

Wohnung zu achten?<br />

• Welche Zusatzkosten kommen hierbei<br />

auf den Einzelnen zu?<br />

• Wie können die monatlichen Ausgaben<br />

minimiert und unnötige Ausgaben<br />

verhindert werden?<br />

• Wo bekommt man kostengünstig<br />

essentielle Güter?<br />

• Wie geht man mit Schulden um? Wo<br />

kann man sich hinwenden?<br />

• Was ist ein Pfändungsschutzkonto<br />

und wann ist es sinnvoll?<br />

• Klärung leistungsrechtlicher Fragen<br />

• Wie viel kostet ein Tier / welche<br />

finanziellen Hilfen gibt es für Tierbesitzer?<br />

• Wer kann von der GEZ befreit werden<br />

und wie?<br />

• Welche Zuschüsse können Personen<br />

erhalten, die Kinder haben?<br />

• Wie können die Lebenshaltungskosten<br />

gesenkt werden?<br />

• Informationen zu Gebrauchtwarenläden<br />

für Möbel, Hausrat und Kleidung<br />

36 37<br />

StRAfeNtlASSeNeNHIlfe


StRAfeNtlASSeNeNHIlfe<br />

Die Zahlen der <strong>Zent</strong>ralstelle für<br />

Strafentlassenenhilfe 2010:<br />

persönliche Vorsprachen<br />

EV Erstvorsprachen 326<br />

WV Wiedervorsprachen 772<br />

JE JVA-Einzelgespräche 95<br />

JG JVA-Gruppe 241<br />

So Sonstiges 4<br />

Klient sprach nicht persönlich vor<br />

TK Telefonische Beratung 344<br />

BI Behördenberatung und Info 288<br />

SC Schriftliche Beratung 114<br />

So Sonstiges 8<br />

ZFS – Beratungen gesamt 2192<br />

Hier finden Sie weitere Informationen:<br />

<strong>Zent</strong>ralstelle für Strafentlassenenhilfe<br />

Marienstraße 23<br />

90402 Nürnberg<br />

Telefon:<br />

Telefax:<br />

E-Mail:<br />

0911 222855<br />

0911 2059878<br />

info@zfs-n.de<br />

i<br />

<strong>Referat</strong> <strong>Zent</strong><strong>rale</strong> <strong>Dienste</strong><br />

2010 - das Gründungsjahr<br />

Das <strong>Referat</strong> beschäftigt zurzeit 20 Mitarbeiter/innen<br />

in den Bereichen:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Finanzbuchhaltung/ Controlling<br />

Banken, Steuern & Versicherungen<br />

Kommunikation & Daten<br />

Personalwesen<br />

Projektförderung<br />

Gebäudemanagement<br />

Die Leitung des <strong>Referat</strong>es hat der bisherige<br />

stellvertretende Leiter des Rechnungswesen<br />

und derzeitige Controller<br />

Michael Schobelt übernommen.<br />

Nachdem die zweite Jahreshälfte 2010<br />

genutzt wurde, um im <strong>Referat</strong> <strong>Zent</strong><strong>rale</strong><br />

<strong>Dienste</strong> eine umfassende Bestandsaufnahme<br />

der Prozesse und Dienstleistungen<br />

vorzunehmen und sich darüber<br />

hinaus mit allen Mitarbeiter/innen als<br />

Gesamtteam zu finden, soll das Jahr<br />

2011 im Zeichen weiterer Prozessoptimierungen<br />

stehen. Getreu des Zitates<br />

von Philip Rosenthal (1916-2001): „Wer<br />

aufhört besser zu werden, hat aufgehört<br />

gut zu sein.“<br />

Hier finden Sie weitere Informationen:<br />

<strong>AWO</strong> Kreisverband Nürnberg e.V.<br />

<strong>Referat</strong> <strong>Zent</strong><strong>rale</strong> <strong>Dienste</strong><br />

Karl-Bröger-Straße 9<br />

90459 Nürnberg<br />

38 39<br />

Telefon:<br />

Telefax:<br />

E-Mail:<br />

i<br />

0911 45060170<br />

0911 45060177<br />

michael.schobelt@awo-nbg.de<br />

zeNtRAle dIeNSte


zeNtRAle dIeNSte<br />

Personalwesen<br />

Aufgaben u.a.:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Personalverwaltung<br />

Gehaltsbe- und<br />

-abrechnungen<br />

Tariffragen<br />

Stellenbeschreibungen<br />

Fortbildungswesen<br />

Personalentwicklung &<br />

-rekrutierung<br />

Betriebliches Gesundheits-<br />

und Eingliederungsmanagement<br />

<strong>Referat</strong> <strong>Zent</strong> <strong>rale</strong> <strong>Dienste</strong><br />

Banken, Steuern<br />

& Versicherungen<br />

(BSV)<br />

Aufgaben u.a.:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Anlagenbuchhaltung<br />

Steuern<br />

Versicherungen<br />

Nachlässe/<br />

Erbschaften<br />

Hauptkasse<br />

Mahnwesen<br />

Controlling,<br />

Finanzbuchhaltung<br />

Aufgaben u.a.:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Aufstellung und<br />

Überwachung des<br />

Haushaltsplans<br />

Finanzbuchhaltung<br />

Kostensteuerung<br />

Kosten-Leistung-<br />

Rechnung<br />

Risikomanagement<br />

Liquiditätsplanung<br />

Bilanz, GuV<br />

Beschaffung<br />

Berichtswesen<br />

Zuschüsse<br />

Kommunikation &<br />

Daten<br />

Aufgaben u.a.:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Netzwerk<br />

Hard- und Software<br />

Telefonie<br />

Contentmanagement<br />

(Inter- und Intranet<br />

Datenschutz<br />

Gebäudemanagement<br />

Aufgaben u.a.:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Bau – Unterhalt<br />

Baumaßnahmen<br />

Investitionsplanung<br />

Arbeitssicherheit ASA<br />

Reinigung<br />

Hausmeisterei<br />

Vertragswesen<br />

Projektförderung<br />

Aufgaben u.a.:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Projektakquise<br />

Begleitung bei<br />

Antragsstellungen<br />

Erstellung von<br />

Verwendungsnachweisen<br />

40 41<br />

zeNtRAle dIeNSte


KooPeRAtIoNSPRoJeKt PeRSoNAleNtwIcKluNg<br />

Kooperationsprojekt Personalentwicklung ist<br />

erfolgreich gestartet<br />

Ein Unternehmen ist nur so gut wie<br />

seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter!<br />

Ganz nach diesem Motto setzt die<br />

<strong>AWO</strong> Nürnberg seit jeher auf qualifizierte<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

und deren kontinuierliche Fortbildung<br />

in den Einrichtungen und Teams. Entsprechend<br />

der sich stetig ändernden<br />

und steigenden Anforderungen in der<br />

täglichen sozialen Arbeit stiegen in den<br />

letzten Jahren auch die Anforderungen<br />

an die Personalförderungsaktivitäten<br />

des Verbandes. Um dem Anspruch<br />

einer Passung von Bedarf und Angebot<br />

nachkommen zu können, beantragte<br />

der <strong>AWO</strong> Kreisverband Nürnberg Fördergelder<br />

für ein Personalentwicklungsprojekt.<br />

Im Februar 2010 stellte der <strong>AWO</strong> Kreisverband<br />

Nürnberg zusammen mit dem<br />

<strong>AWO</strong> Bezirksverband Ober- und Mittelfranken<br />

einen Förderantrag im Rahmen<br />

des Programms „rückenwind – Für die<br />

Beschäftigen in der Sozialwirtschaft“.<br />

Mit diesem Programm stellen der Europäische<br />

Sozialfonds (ESF) und das<br />

Bundesministerium für Arbeit und Soziales<br />

(BMAS) finanzielle Mittel zur<br />

Sicherung der Qualität sozialer Dienstleistungen<br />

und der Personalentwicklung<br />

in der Sozialwirtschaft bereit.<br />

Der Antrag war erfolgreich und beide<br />

Verbände starteten am 1. Juni 2010 ihr<br />

gemeinsames Personalentwicklungsprojekt<br />

(PE-Projekt) mit einer Projektlaufzeit<br />

von drei Jahren.<br />

Das PE-Projekt verfolgt das übergeordnete<br />

Ziel, eine langfristige Personalentwicklungsstrategie<br />

für beide Verbände<br />

zu entwickeln. Diese soll helfen, den<br />

Bedarf an Fach- und Führungskräften<br />

zu decken sowie die Qualität und Wirtschaftlichkeit<br />

der sozialen Dienstleistungen<br />

sicherzustellen – insbesondere<br />

in den Bereichen Seniorenhilfe und<br />

Kindertagesstätten.<br />

Um dies zu realisieren, wurde zunächst<br />

die strategische Ausrichtung des PE-<br />

Projekts festgelegt. Als richtungsweisend<br />

wurden vier Grobziele identifiziert,<br />

die in den verschiedenen Arbeitsbereichen<br />

unterschiedliche Relevanz besitzen:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Gewinnung interner und externer<br />

Fach- und Führungskräfte<br />

Mitarbeiterqualifizierung<br />

Gesunderhaltung der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter<br />

Mitarbeiterbindung<br />

Die Ausdifferenzierung dieser Grobziele<br />

geschieht unter Einbezug der <strong>AWO</strong><br />

Leitlinien und der Projektförderkriterien<br />

Interkulturelle Öffnung, Gender Mainstreaming<br />

und Demografischer Wandel.<br />

Das Projektteam, bestehend aus drei<br />

Mitarbeiterinnen, begann anschließend<br />

mit dem ersten Teil einer umfassenden<br />

Bildungsbedarfsanalyse. Diese bezweckt,<br />

den Ist- und Soll-Zustand der<br />

Personalentwicklung zu erheben. Die<br />

Ergebnisse dienen der Erstellung eines<br />

integrierten Personalentwicklungskonzepts<br />

und ermöglichen bereits auf identifizierte<br />

Bedarfe mit Maßnahmen zu<br />

reagieren. Der Schwerpunkt des ersten<br />

Teiles der Analyse und Förderung lag<br />

dabei auf der Führungskräfteentwicklung<br />

aller Bereiche und Ebenen und<br />

dem betrieblichen Gesundheitsmanagement.<br />

Im ersten Projekthalbjahr wurden folgende<br />

zehn Veranstaltungen angeboten:<br />

1 x<br />

1 x<br />

6 x<br />

1 x<br />

Fortbildung Betriebswirtschaftliche<br />

Grundlagen<br />

Fortbildung Organisationsentwicklung<br />

für Führungskräfte<br />

Fortbildung Personalgespräche<br />

führen<br />

Workshop Personalentwicklungskonzept<br />

Kindertagesstätten<br />

1 x Balancetage<br />

Diese Angebote haben insgesamt 44<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des<br />

<strong>AWO</strong> Kreisverbands Nürnberg wahrgenommen.<br />

Die Auswertung der Feedbackbögen<br />

ergab ein positives Bild. Im<br />

Durchschnitt wurden die Fortbildungen<br />

hinsichtlich der Kriterien Inhalte, Durchführung<br />

und Rahmendbedingungen /<br />

Organisation auf einer Notenskala von<br />

1 bis 6 mit 1,6 beurteilt (von 1,0 bis<br />

2,3). Dies gibt den Projektmitarbeiterinnen<br />

Aufschluss darüber, was beibehalten<br />

werden soll und an welchen Stellen<br />

noch nachgesteuert werden muss.<br />

Für das kommende Jahr wird die Erstellung<br />

des Konzepts Personalentwicklung<br />

weiter fortschreiten. Zudem werden bereits<br />

bestehende Fortbildungen des PE-<br />

Projekts wiederholt und neue Maßnahmen<br />

angeboten wie z. B. EDV-Kurse für<br />

alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

Im Bereich Führungskräfteentwicklung<br />

wird das Programm Cross Mentoring<br />

begonnen, das sich auch an den Führungsnachwuchs<br />

(stellvertretende<br />

Leitungen) richtet. Es soll insbesondere<br />

Frauen sowie Migrantinnen und Migranten<br />

ansprechen, die in ihrer beruflichen<br />

Entwicklung besonders gefördert werden<br />

sollen. Ferner wird die betriebliche<br />

Gesundheitsförderung in beiden Verbänden<br />

weiter ausgebaut.<br />

Hier finden Sie weitere Informationen:<br />

Projekt Personalentwicklung<br />

Karl-Bröger-Straße 9<br />

90459 Nürnberg<br />

Telefon:<br />

Telefax:<br />

E-Mail:<br />

i<br />

0911 45060124<br />

0911 45060122<br />

doris.foertschbeck@awo-nbg.de<br />

42 43<br />

KooPeRAtIoNSPRoJeKt PeRSoNAleNtwIcKluNg


QuAlItätSmANAgemeNt<br />

Qualitätsmanagement<br />

Damit die Frage der Qualität nicht nur<br />

als pure Absichtserklärung propagiert<br />

wird, ist es sinnvoll, dass mit Hilfe von<br />

passgenauen Indikatoren die Qualität<br />

der Dienstleistungen auch messbar und<br />

(über-)prüfbar ist. Zwei sehr gängige<br />

Messinstrumente sind Mitarbeiter- und<br />

Kundenbefragungen. Das Wort „Kunde“<br />

wird im sozialen Bereich teilweise immer<br />

noch kritisch gesehen. Es stammt<br />

ja ursprünglich aus dem gewerblichen<br />

Bereich.<br />

Mit dem Begriff „Kunde“ soll signalisiert<br />

werden, dass die Menschen, die Rat<br />

und Unterstützung, Pflege und Betreuung<br />

suchen, wahrgenommen werden<br />

sollen und wollen. Und dass diese<br />

Kunden die Möglichkeit haben müssen,<br />

über ihre Erfahrungen bei der <strong>AWO</strong><br />

Rückmeldungen zu geben, Verbesserungsvorschläge<br />

einzubringen und<br />

natürlich auch anzumerken, was gut<br />

klappt.<br />

In den beiden vorangegangenen Kalenderjahren<br />

hat die <strong>AWO</strong> Nürnberg<br />

erstmals übergreifend in allen Einrichtungen<br />

eine solche Befragung durchgeführt.<br />

Dies ist kein Selbstzweck oder<br />

diente einer bloßen Bestandsaufnahme.<br />

Es ging und geht uns vielmehr darum,<br />

herauszufinden, wo es noch Potential<br />

für Verbesserungen gibt.<br />

Denn selbst eine gute Kundenbewertung<br />

- und generell fielen die Bewertungen<br />

durchaus positiv aus - darf nicht<br />

dazu führen, die Hände selbstzufrieden<br />

in den Schoß zu legen. Die ausgefüllten<br />

Bögen haben uns durchaus wertvolle<br />

Hinweise zur Frage gegeben, wo wir<br />

unser Dienstleistungsangebot noch verbessern<br />

können.<br />

Schließlich - und damit wollen wir den<br />

Brückenschlag zum gewerblichen Bereich<br />

vornehmen - ist bedenkenswert,<br />

was der frühere IBM-Vorstandsvorsitzende<br />

John F. Akers gesagt hat: „Qualität<br />

beginnt damit, die Zufriedenheit des<br />

Kunden in das <strong>Zent</strong>rum des Denkens zu<br />

stellen.“<br />

Auf Initiative des <strong>AWO</strong> Kreisverbandes<br />

Nürnberg hat sich 2008 die Interessengemeinschaft<br />

QM (IG QM) auf Bezirksverbandsebene<br />

gebildet. Aktiv beteiligt<br />

waren und sind die Kreisverbände<br />

Nürnberg-Stadt, Nürnberger Land,<br />

Fürth-Stadt, Fürth-Land, Roth-Schwabach,<br />

Bayreuth sowie der Bezirksverband<br />

selbst. Von Anfang an zeigte<br />

sich in diesem Gremium eine hohe<br />

Bereitschaft zum offenen, fachlichen<br />

Austausch. Der Blick ging bewusst über<br />

den Tellerrand der eigenen Verbandsgliederung<br />

hinaus!<br />

Mit der übergreifenden Mitarbeiterbefragung<br />

im Herbst 2010 hat diese<br />

Kooperation eine neue Qualität gewonnen.<br />

Bis auf den Kreisverband Nürnberger<br />

Land haben alle genannten <strong>AWO</strong>-<br />

Gliederungen sich bereit erklärt, hierbei<br />

mitzuwirken.<br />

Es war ein durchaus anstrengendes<br />

Unterfangen, sich auf einen gemeinsamen<br />

Fragebogen zu verständigen.<br />

Schließlich musste ein Konsens nicht<br />

nur unter den sechs Qualitätsbeauftragten<br />

gefunden werden, sondern es<br />

waren ja auch sechs verschiedene Geschäftsführungen<br />

und Betriebsräte aktiv<br />

involviert.<br />

Erfreulicherweise konnte mit Dr. Reinhard<br />

Wittenberg vom Lehrstuhl für<br />

Soziologie und Empirische Sozialforschung<br />

an der Universität Erlangen-<br />

Nürnberg ein ausgewiesener Experte in<br />

punkto Befragungen für die Konzipierung<br />

des Fragebogens und die Auswertung<br />

gewonnen werden.<br />

Zur Einführung und Etablierung eines<br />

Betrieblichen Gesundheitsmanagements<br />

hat die <strong>AWO</strong> Nürnberg noch<br />

einen zusätzlichen Fragebogenteil an<br />

ihre Mitarbeiter verteilt, der spezifische<br />

Fragen zum Thema Gesundheit am<br />

Arbeitsplatz bzw. gesunde Arbeitsbedingungen<br />

enthielt. Auch diesen Befragungsteil<br />

gilt es, genau zu analysieren<br />

und entsprechende Maßnahmen dann<br />

zu veranlassen.<br />

Hier finden Sie weitere Informationen:<br />

<strong>AWO</strong> Kreisverband Nürnberg e.V.<br />

Qualitätsmanagement<br />

Karl-Bröger-Straße 9<br />

6. Stock<br />

90459 Nürnberg<br />

Telefon:<br />

Telefax:<br />

E-Mail:<br />

i<br />

0911 45060130<br />

0911 45060122<br />

thomas.rueger@awo-nbg.de<br />

44 45<br />

QuAlItätSmANAgemeNt


KReISJugeNdweRK<br />

Das Kreisjugendwerk der <strong>AWO</strong> Nürnberg - der Kinder-<br />

und Jugendverband der <strong>AWO</strong><br />

Die KJW Höhepunkte des<br />

Jahres 2010<br />

Im Rahmen der Jugendverbandsarbeit<br />

boten wir 2010 eine Fortbildung zum<br />

Thema „Jugendarbeit - so ein Theater!“<br />

für Haupt- und Ehrenamtliche an. Mit<br />

praktischen Übungen und Spielvorschläge,<br />

Improvisationstheater, Storytelling<br />

lernten wir neue Methoden für<br />

die Jugendarbeit kennen.<br />

Im Juni fuhren wir zum Zeltcamp des<br />

Landesjugendwerks bei Hersbruck.<br />

Jugendliche aus dem Offenen Treff<br />

Freiraum und der Amsel, Vorstände,<br />

Mitglieder, und Mitarbeiterinnen des<br />

KJW machten sich auf den Weg zum<br />

alljährlichen Sommercamp des Jugendwerks,<br />

dieses Mal in Franken! Outdoor<br />

Aktionen, Spiele, Theaterworkshops,<br />

Nachtwanderung, Lagerfeuer und<br />

Schwimmen standen auf dem abwechslungsreichen<br />

Programm des Wochenendes<br />

mit über 100 Kindern und Jugendlichen<br />

in der Hersbrucker Schweiz.<br />

Kreisjugendwerk - Klausur 2010<br />

Im Bereich Internationale Jugendarbeit<br />

begleitete unsere Jugendleiterin<br />

und Mitglied im Vorstand, Tugba, die<br />

Jugendbegegnung der Partnerstädte<br />

Atlanta - Nürnberg nach Atlanta / USA<br />

und verbrachte dort mit Nürnberger<br />

Schüler und Schülerinnen zwei interessante<br />

Wochen.<br />

Neben der täglichen Jugendverbandsarbeit<br />

engagierte sich das KJW auch<br />

2010 in regionalen und überregionalen<br />

Gremien. So arbeiteten unsere<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im<br />

Vorstand des Kreisjugendrings (KJR)<br />

Nürnberg Stadt, in den Nürnberger Arbeitskreisen<br />

zu Kinderarmut, Jugend für<br />

Klimaschutz und der Nürnberger Kinderkommission<br />

mit. Auf Landesebene<br />

engagierten wir uns bei der Mädchenund<br />

Frauenkommission im Bayerischen<br />

Jugendring (BJR) und bei PRÄTECT<br />

(Prävention sexueller Gewalt in der Kinder-<br />

und Jugendarbeit).<br />

Offene Tür - Und was geschah im<br />

Jugendtreff Freiraum?<br />

Der Jugendtreff Freiraum konnte das<br />

ganz Jahr sein Offenes-Tür-Programm<br />

mit großem Erfolg anbieten. Das Angebot<br />

orientierte sich an den Bedürfnissen<br />

der ca. 25 Besucher und Besucherinnen<br />

im Alter von 8 bis 16 Jahren, die<br />

täglich in den Treff kamen. Dazu gehören<br />

Tisch- und Gesellschaftsspiele,<br />

Musik hören, tanzen, Kickern, Computer<br />

und Internet, Kochen, Bastel- und<br />

Kreativaktionen, Hausaufgabenbetreuung.<br />

Die Jugendlichen beschlossen auf<br />

Freiraum - Konferenzen das Programm<br />

und die Regeln des Treffs. So wurde<br />

2010 das Projekt „HipHop - mein Stadtteil<br />

geht“ als Schwerpunkt gewählt.<br />

(siehe Extra Bericht)<br />

Abenteuerplatz Amsel<br />

Der Abenteuerplatz Amsel ist ein pädagogisch<br />

betreuter Spielplatz, der für<br />

Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren<br />

offen steht und kostenfreie Angebote<br />

macht. Täglich kommen ca. 35 Kinder<br />

auf den Spielplatz, in der Ferienzeit<br />

sogar um die 45 Kinder. Die Angebote,<br />

wie Hausaufgabenbetreuung, Basteln,<br />

mit Werkzeugen Hütten und Klettergerüste<br />

bauen, Tischtennis, Fußball, Lagerfeuer<br />

machen und Stockbrot backen,<br />

im Buddelhügel nach Mineralien suchen,<br />

Gärtnern, Wasser- und Ballspiele,<br />

Gesellschaftsspiele, Kochen wurden<br />

gut angenommen. Je nach Jahreszeit<br />

und Witterung finden die Angebote<br />

draußen oder im Haus statt.<br />

2010 war der Abenteuerplatz zudem<br />

erstmals Austragungsort für „Nürnberg<br />

Spielt!“ im Stadtteil.<br />

Auf dem Abenteuerplatz gab es zudem<br />

an Pfingsten und in den Sommerferien<br />

ein extra Ferienprogramm unter dem<br />

Motto „Naturforscher“ und ein „Mediencamp“<br />

mit jeweils über 20 Kindern.<br />

Sommerfreizeiten und Ferienprogramm<br />

Das KJW bot 2010 erstmals eigenständig<br />

acht Sommerfreizeiten in Deutschland<br />

und Europa an; zusätzlich einige<br />

Tagesprogramme im Ferienprogramm<br />

der Stadt Nürnberg. Leider waren die<br />

Freizeiten nicht sehr gut gebucht,<br />

während die Tagesprogramme sehr gut<br />

besucht waren. Dies zeigt sehr deutlich<br />

die finanzielle Situation vieler Familien,<br />

die sich leider keine Ferienreise für ihre<br />

Kinder leisten können. Leider können<br />

jedoch die Freizeiten aufgrund der fehlenden<br />

Fördermittel nicht preisgünstiger<br />

angeboten werden.<br />

Ausbildung von Jugendleiter/innen<br />

Ein wichtiger Bereich für die Arbeit mit<br />

Kindern und Jugendlichen ist die pädagogische<br />

Qualifizierung und Ausbildung<br />

der Jugendleiterinnen und Jugendleiter<br />

nach den bundesweiten Standards der<br />

Jugendleiterausbildung (Juleica) für die<br />

ehrenamtliche Mitarbeit in den Einrichtungen<br />

und auf Ferienfreizeiten.<br />

An 6 Seminartagen, einem Praxiswochenende<br />

in der Fränkischen Schweiz<br />

und in Kreativ- Workshops wurden ca.<br />

50 Ehrenamtliche auf ihre verantwortungsvolle<br />

Tätigkeit im Jugendverband<br />

vorbereitet.<br />

Hier finden Sie weitere Informationen:<br />

Kreisjugendwerk der <strong>AWO</strong> Nürnberg<br />

Siebenkeesstraße 4<br />

90459 Nürnberg<br />

Telefon:<br />

E-Mail:<br />

Internet:<br />

0911 428830<br />

info@kjw-nuernberg.de<br />

www.kjw-nuernberg.de<br />

46 47<br />

i<br />

KReISJugeNdweRK


KReISJugeNdweRK<br />

Hip-Hop Projekt „Mein Stadtteil geht ab“<br />

des Kinder- und Jugendtreff Freiraum<br />

Mit diesem Projekt sollte Jugendlichen<br />

des Jugendtreffs Freiraum zwischen 13<br />

und 18 Jahren ermöglicht werden, sich<br />

kreativ via Medien wie Graffiti, Rap,<br />

Tanz und Gesang mit ihrem Stadtteil<br />

zu beschäftigen. Insgesamt nahmen 16<br />

Mädchen im Alter zwischen 11-16 Jahren<br />

mit und ohne Migrationshintergrund<br />

teil.<br />

Am Ende des Projekts entstand ein<br />

Videoclip, in dem die Jugendlichen ihre<br />

Erlebnisse und Eindrücke vom Leben<br />

in der interkulturell geprägten Südstadt<br />

verarbeiteten. Dabei standen ihnen ein<br />

Rap-Coach und eine Tanzlehrerin zur<br />

Seite. In sechs Treffen sammelten die<br />

Teilnehmerinnen Ideen für Logos, mit<br />

dem das Projekt beworben werden sollte,<br />

entwarfen ein T-Shirt, welches die<br />

Tänzerinnen im Videoclip tragen sollten<br />

und verfassten einen Songtext, in dem<br />

sie sich durchaus kritisch mit ihrem<br />

Stadtteil auseinandersetzten. In dem<br />

Text gingen sie auf die Alltags- und<br />

Arbeitssituation der im Stadtteil leben-<br />

den Menschen ein, und beschrieben die<br />

Situation der Kinder und Jugendlichen<br />

und ihre ganz individuelle Sicht auf die<br />

Problematik, der sie tagtäglich ausgesetzt<br />

sind. Es wurde deutlich, dass den<br />

Jugendlichen die Schwierigkeiten (hohe<br />

Arbeitslosigkeit, niedrige Einkommen<br />

usw.), der in der Südstadt lebenden<br />

Menschen, davon immerhin 35% Migranten,<br />

durchaus bewusst sind, jedoch<br />

betonten sie auch den Zusammenhalt<br />

zwischen den verschiedenen Kulturen<br />

im Stadtteil. Durch das Projekt wurde<br />

der Dialog zwischen Jugendlichen mit<br />

und ohne Migrationshintergrund gefördert<br />

und es entstand ein Videoclip, der<br />

auch nach dem erfolgreichen Abschluss<br />

des Projekts andere Jugendliche dazu<br />

bestärken soll, sich mit den Themen<br />

Migration und Integration auseinanderzusetzen.<br />

Der Clip ist auf Anfrage im Jugendtreff<br />

Freiraum erhältlich:<br />

freiraum@kjw-nuernberg.de<br />

Die gemeinnützige GmbH der <strong>AWO</strong>-Nürnberg:<br />

die arbewe gGmbH<br />

Architektonisch gelungen: Die Werkstatt Robert-Schedl-Weg von 1993<br />

Die arbewe - Werkstatt für psychisch<br />

Behinderte gGmbH<br />

Unter dem Dach dieser GmbH werden<br />

Arbeits- und Beschäftigungsangebote<br />

für Menschen mit schweren psychischen<br />

Beeinträchtigungen angeboten:<br />

Eingliederung ins Arbeitsleben im Rahmen<br />

unserer Werkstatt für Menschen<br />

mit psychischer Erkrankung/Behinderung,<br />

Tagesstruktur durch Arbeit und<br />

Beschäftigung im Rahmen der 2010<br />

neu aufgebauten Arbeitstherapie, dem<br />

„Treff●Arbeit“.<br />

Der Treff●Arbeit ist gegenüber der<br />

Werkstatt ein niederschwelliges Angebot<br />

- sowohl hinsichtlich der Leistungsanforderungen<br />

als auch der<br />

Aufnahmeprozedur. Hier können wir<br />

für psychisch kranke Menschen nach<br />

einem Klinikaufenthalt rasch ein Angebot<br />

zur Verfügung stellen. Und wer dies<br />

wünscht, kann aus dieser gesicherten<br />

Position heraus auch einen Übertritt in<br />

die Werkstatt angehen. Hier ist das Arbeitsangebot<br />

breiter, sind die Verdienstmöglichkeiten<br />

besser und dazu kommt<br />

die soziale Absicherung durch Krankenund<br />

Rentenversicherung.<br />

Innerhalb eines Dreivierteljahres ist<br />

die Zahl der Beschäftigten in der Arbeitstherapie<br />

auf 28 gestiegen und die<br />

Nachfrage ist ungebrochen. Bereits 5<br />

Beschäftigte haben den Übertritt in die<br />

Werkstatt eingeleitet bzw. vollzogen,<br />

insgesamt eine sehr erfreuliche Entwicklung.<br />

In den beiden Betrieben unserer Werkstatt<br />

für Menschen mit psychischer<br />

Erkrankung/ Behinderung (Robert-<br />

Schedl-Weg 4 und Frankenstraße 100)<br />

waren Ende 2010 182 Menschen mit<br />

einer psychischen Erkrankung beschäftigt.<br />

Damit stößt eine weitere Aufnahmefähigkeit<br />

an ihre Grenzen. Aus<br />

diesem Grund planen wir den Bau einer<br />

dritten Werkstatt.<br />

Die Grundsatzentscheidungen des Aufsichtsrates<br />

sind getroffen, ein Grundstück<br />

steht in Aussicht, so dass wir<br />

2011 mit dem Bau beginnen können.<br />

Geplant ist insbesondere eine Verlagerung<br />

und Ausweitung der Abteilung<br />

Holzbearbeitung, die überaus erfolgreich<br />

als Zulieferer im Transformatorenbau<br />

tätig ist.<br />

48 49<br />

ARBewe


ARBewe<br />

Durchaus ermutigend entwickelt sich<br />

im Rahmen der Werkstatt auch unser<br />

Projekt „arbewe vor Ort“, mit dem wir<br />

ausgelagerte Werkstattplätze in Betrieben<br />

des allgemeinen Arbeitsmarktes<br />

anbieten. Damit kann das Arbeitsplatzangebot<br />

der Werkstatt potentiell auf<br />

alle Branchen erweitert werden und wir<br />

können auf diese Weise sehr spezifische<br />

Berufswünsche unserer Beschäftigten<br />

berücksichtigen. Bislang konnten<br />

wir Praktikums- und Arbeitsplätze in der<br />

Altenpflege, der Verwaltung, im Gartenbau<br />

sowie in einem Fahrradladen und<br />

einem Fitnesscenter vermitteln.<br />

Für psychisch kranke Menschen ist ein<br />

solcher Schritt auf den allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt nicht leicht zu bewältigen;<br />

oftmals haben die Anforderungen dort<br />

zum Ausbruch der Erkrankung beigetragen.<br />

Aber unter dem schützenden Dach<br />

der Werkstatt und mit fachkompetenter<br />

Begleitung einer Integrationsfachkraft<br />

gelingt einzelnen Beschäftigten eine für<br />

sie optimale Integration ins Arbeitsleben.<br />

Im Jahr 2010 absolvierten 6 Beschäftigte<br />

ein Praktikum, für drei konnten wir<br />

in ein Außenarbeitsverhältnis abschließen.<br />

Da ein solches Projekt von den guten<br />

Verbindungen zu Betrieben des allgemeinen<br />

Arbeitsmarktes lebt, freuen wir<br />

uns über jede Unterstützung, die Verbindungen<br />

stiftet oder Türen öffnet.<br />

Insgesamt war das Jahr 2010 für die<br />

Werkstatt und alle ihre Abteilungen ein<br />

sehr erfolgreiches Jahr - auch in wirtschaftlicher<br />

Hinsicht: Materialbereinigt<br />

übertraf der Produktionsumsatz erst-<br />

Bietet auch Arbeitsplätze auf dem allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt: Die Holzbearbeitung der<br />

arbewe gGmbH<br />

mals die Millionengrenze und stieg auf<br />

1.230.000,- €.<br />

Die arbewe Wohn- und Begegnungsstätten<br />

gGmbH<br />

Diese Gesellschaft umfasst den Sachbereich<br />

Wohnen, sowie das Beratungszentrum<br />

für seelische Gesundheit.<br />

Der Sachbereich Wohnen<br />

Der Sachbereich Wohnen bietet einmal<br />

stationäre Wohnangebote in einem<br />

Wohnheim mit 22 Plätzen. Hier finden<br />

in 20 Einzelzimmern mit eigener Nasszelle<br />

sowie einem 2-Personen-Appartment<br />

schwer chronisch psychisch<br />

kranke Menschen ein Zuhause, das<br />

ihnen bei angemessener Unterstützung<br />

ein möglichst selbstbestimmtes Wohnen<br />

bietet.<br />

Im Rahmen des ambulant betreuten<br />

Wohnens bieten wir Wohn- und Betreuungsangebote<br />

in Wohngemeinschaften<br />

sowie im Einzelwohnen. Insgesamt<br />

betreuen wir im ambulanten Bereich 55<br />

Menschen mit einer psychischen Erkrankung.<br />

Ein besonderes Ereignis im Jahr 2010<br />

war die Fertigstellung unseres Wohnhauses<br />

mit 13 Einzelwohnungen in der<br />

Nordstadt, wo wir im Rahmen der ambulanten<br />

Betreuung ein erhöhtes Unterstützungsangebot<br />

zur Verfügung stellen<br />

können. So ist es möglich, Bewohnern,<br />

die aus dem Wohnheim in eine eigene<br />

Wohnung ziehen, den Übergang zu erleichtern.<br />

Bereits kurz nach der Fertigstellung<br />

waren alle Wohnungen belegt.<br />

Das Wohnheim der arbewe in Langwasser<br />

Das Beratungszentrum für seelische<br />

Gesundheit<br />

Das Beratungszentrum für seelische<br />

Gesundheit betreibt im Süden von<br />

Nürnberg einen Sozialpsychiatrischen<br />

Dienst. Dieser berät und betreut psychisch<br />

kranke Menschen und deren Angehörige<br />

aus dem Stadtgebiet Nürnberg<br />

insbesondere südlich der Pegnitz und<br />

informiert in den Bezirkskrankenhäusern<br />

Ansbach und Engelthal.<br />

Neben der Beratung über Krankheitsbilder,<br />

Prävention und Hilfsangebote bietet<br />

der Dienst auch Einzelunterstützung<br />

sowie Gruppen- und Freizeitangebote.<br />

Er ist darüber hinaus personell auch am<br />

Krisendienst Mittelfranken beteiligt.<br />

Das Angebot für Bürger mit Migrations-<br />

hintergrund (insbesondere aus dem<br />

früheren Jugoslawien und der Türkei)<br />

hat im Beratungszentrum eine lange<br />

Tradition. Das 2009 neu hinzugekommene<br />

Angebot für Menschen aus dem<br />

russischen Sprachraum hat sich 2010<br />

sehr erfreulich entwickelt. Ebenso<br />

konnte das Angebot für Bürger türkischer<br />

Herkunft durch die Neubesetzung<br />

der Beratungsstelle deutlich ausgebaut<br />

werden.<br />

840 Klienten, davon 78 Angehörige<br />

wurden 2010 beraten, insgesamt sind<br />

im Beratungszentrum 11 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter beschäftigt, davon<br />

zwei im Krisendienst Mittelfranken.<br />

Die arbewe Integrationsbetriebe<br />

gGmbH<br />

Seit Oktober 2005 betreibt die arbewe<br />

Integrationsbetriebe gGmbH zwei Cafeteriabetriebe<br />

in den Seniorenzentren<br />

Bleiweiß und Heilig Geist, dazu kommen<br />

Teilzeit- und Minijobarbeitsplätze<br />

für psychisch kranke Menschen, die<br />

auch in den verschiedenen Produktionsbereichen<br />

der Werkstatt eingesetzt<br />

werden. Sie alle erhalten bei Bedarf<br />

eine arbeitspädagogische bzw. sozialpädagogische<br />

Begleitung und Unterstützung.<br />

Wirtschaftlich haben sich die Integrationsbetriebe<br />

in den letzten beiden Jahren<br />

sehr positiv entwickelt. Einerseits<br />

durch den verstärkten Ausbau von Cateringangeboten<br />

und der Bewirtung von<br />

Veranstaltungen, andererseits durch die<br />

Angebote im Zuverdienst. So konnte<br />

das Jahr 2010 mit einem Überschuss<br />

von 20.500,- € abgeschlossen werden.<br />

Neue Herausforderungen erwarten uns<br />

2011 durch die Eröffnung des Senioren-<br />

50 51<br />

ARBewe


ARBewe<br />

rathauses in Heilig Geist. Hier wollen<br />

wir uns durch gute Angebote als Caterer<br />

empfehlen.<br />

Die Integrationsbetriebe bieten derzeit<br />

drei Voll- und Teilzeitstellen sowie 14<br />

Minijobs für Menschen mit Behinderung<br />

bzw. einer psychischen Erkrankung.<br />

Ein Ort der Ruhe: Der Cafeteriabetrieb Heilig<br />

Geist im Kreuzigungshof<br />

Fazit<br />

Insgesamt 90 Angestellte arbeiteten<br />

2010 in den drei Gesellschaften der<br />

arbewe. In verschiedenen Angebotsformen<br />

und Einrichtungen fanden 227<br />

Menschen mit einer psychischen Erkrankung<br />

Arbeit und Beschäftigung,<br />

72 erhielten Betreuung und Unterstützung<br />

im Wohnbereich, 840 wurden<br />

über Krankheitsbilder, Prävention und<br />

Hilfsangebote beraten. Dazu kamen<br />

verschiedene Gruppen und Freizeitangebote.<br />

Alle drei Gesellschaften erzielten 2010<br />

ein positives Ergebnis, die arbewe ist<br />

wirtschaftlich gesund. Gute Voraussetzungen<br />

für eine hilfreiche und erfolgreiche<br />

Arbeit auch im Jahr 2011.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter<br />

www.arbewe.de<br />

Zur Statistik (Stand 31.12.2009)<br />

arbewe Werkstatt für psychisch Behinderte<br />

gemeinnützige GmbH:<br />

Werkstatt:<br />

Zahl der Beschäftigten auf<br />

Werkstattarbeitsplätzen<br />

Angestellte der arbewe-Werkstatt<br />

für psychisch Behinderte<br />

Zahl der Beschäftigten im<br />

Treff●Arbeit<br />

182<br />

Angestellte im Treff●Arbeit 3<br />

47<br />

28<br />

arbewe Wohn- und Begegnungsstätten<br />

gemeinnützige GmbH:<br />

Sachbereich Wohnen<br />

Zahl der Betreuten im Wohnheim 22<br />

Zahl der Betreuten in ambulant<br />

betreuten Wohngemeinschaften<br />

Zahl der Betreuten im ambulant<br />

betreuten Einzelwohnen<br />

Angestellte im Sachbereich Wohnen<br />

Sachbereich Beratungszentrum<br />

Zahl der Ratsuchenden und<br />

Betreuten (ohne Krisendienst)<br />

11<br />

39<br />

19<br />

840<br />

Davon Angehörige 78<br />

Angestellte im Sachbereich<br />

Beratungszentrum<br />

Angestellte im Krisendienst<br />

Mittelfranken<br />

9<br />

2<br />

Arbewe Integrationsbetriebe<br />

gemeinnützige GmbH:<br />

Angestellte mit<br />

Schwerbehinderung<br />

Angestellte im Minijob mit<br />

Schwerbehinderung<br />

Angestellte ohne<br />

Schwerbehinderung<br />

Angestellte im Minijob ohne<br />

Schwerbehinderung<br />

Hier finden Sie weitere Informationen:<br />

arbewe gGmbH<br />

Robert-Schedl-Weg 4<br />

90471 Nürnberg<br />

Telefon:<br />

Telefax:<br />

E-Mail:<br />

Internet:<br />

3<br />

14<br />

i<br />

0911 81206-0<br />

0911 81206-66<br />

geschaeftsleitung@arbewe.de<br />

www.arbewe.de<br />

52 53<br />

1<br />

2<br />

ARBewe


PAt - mIt elteRN leRNeN<br />

Die neue Tochter der <strong>AWO</strong> Nürnberg<br />

Das Team von PAT - Mit Eltern Lernen,<br />

von links Christine Schubert, Marina Horcher, Doris Zirkelbach und Renate Sindbert<br />

Die Gründungsgeschichte der PAT -<br />

Mit Eltern Lernen gGmbH<br />

Seit über zwanzig Jahren bietet die<br />

<strong>AWO</strong> Nürnberg Programme im Rahmen<br />

der Elternbildung an. Begonnen hat alles<br />

1990 mit HIPPY (Home Instructions<br />

for Parents of Preschool Youngsters),<br />

ein kindergartenbegleitendes Angebot<br />

für Familien mit Kindern ab 4 Jahren,<br />

das sich über die Zeit zu einer Erfolgsstory<br />

entwickelte. Später kam Opstapje<br />

für 2- bis 3-Jährige hinzu. Zunehmend<br />

wurde aber deutlich, dass es sinnvoll<br />

ist, Unterstützung noch früher - am besten<br />

pränatal - anzubieten.<br />

Die <strong>AWO</strong> Nürnberg wurde in den USA<br />

fündig und holte im Rahmen des Integrationsprogramms<br />

der Stadt Nürnberg<br />

2004, gefördert durch das Bundesamt<br />

für Migration und Flüchtlinge und die<br />

Stadt Nürnberg, „Parents as Teachers“<br />

als ein Angebot der frühen Förderung<br />

aus den USA nach Nürnberg. Dazu<br />

mussten die Materialien des Programms<br />

ins Deutsche übersetzt und<br />

das Konzept insgesamt deutschen Verhältnissen<br />

angepasst werden. Die <strong>AWO</strong><br />

Nürnberg konnte dies mit den Vorerfahrungen<br />

aus der gleichen Aufgabe mit<br />

HIPPY und Opstapje in sehr kurzer Zeit<br />

schaffen und in Nürnberg erfolgreich<br />

etablieren.<br />

PAT - Mit Eltern Lernen wird bislang in<br />

Deutschland in Nürnberg von der <strong>AWO</strong><br />

und dem Jugendamt sowie in München<br />

vom Jugendamt angeboten. In der<br />

Schweiz gibt es einen weiteren Standort<br />

in Zürich. Es gibt inzwischen weitere<br />

Nachfragen aus anderen Kommunen.<br />

Ende 2008 kam die „Auxilium GmbH“,<br />

inzwischen in Auridis umbenannt, ein<br />

gemeinnütziges Unternehmen, auf die<br />

<strong>AWO</strong> zu und zeigte großes Interesse an<br />

PAT - Mit Eltern Lernen mit dem Tenor,<br />

dieses Programm deutschlandweit zu<br />

etablieren. Auridis vermittelt Fördermittel<br />

einer großen Firma an soziale Projekte,<br />

insbesondere an solche, die zur<br />

Verbesserung der Bildungschancen von<br />

Kindern aus benachteiligten Familien<br />

beitragen. Das besondere Profil der als<br />

förderfähig eingestuften Projekte liegt<br />

bei der Stärkung der Erziehungskompetenz<br />

der Eltern, um die Entwicklungsbedingungen<br />

in den frühen Jahren der<br />

Kindheit nachhaltig zu verbessern.<br />

In Kooperation mit der KPMG, einem<br />

der führenden Wirtschaftsprüfungsund<br />

Beratungsunternehmen weltweit,<br />

wurde die Möglichkeit der Ausweitung<br />

des Programms im deutschsprachigen<br />

Raum geprüft. Die Firma stellte ihr<br />

Know-how bei der Entwicklung eines<br />

Businessplans zu einem symbolischen<br />

Betrag im Rahmen ihres sozialen Engagements<br />

zur Verfügung. Die Ergebnisse<br />

waren so positiv und überzeugend,<br />

dass Auridis Mittel für die konkrete Umsetzung<br />

über 7-10 Jahre als Anschubfinanzierung<br />

in Aussicht stellte. Damit<br />

war das Fundament für die Gründung<br />

einer Dachorganisation für PAT - Mit<br />

Eltern Lernen im deutschsprachigen<br />

Raum gelegt.<br />

Ein weiterer wichtiger Baustein waren<br />

in der Folge die Verhandlungen mit PAT<br />

International in St. Louis in den USA.<br />

Diese Organisation ist die Inhaberin<br />

aller Rechte für dieses Programm. Für<br />

eine Vermarktung im deutschsprachigen<br />

Raum wurde ein Exklusivrecht über<br />

10 Jahre vereinbart. Zu klären war die<br />

geeignete Rechtsform für die Organisation.<br />

Das Ergebnis ist eine GmbH, die<br />

die Gemeinnützigkeit hat.<br />

Am 14.09.2010 fand die Gründungsversammlung<br />

von PAT - Mit Eltern Lernen<br />

GmbH statt. Alleinige Gesellschafterin<br />

ist die <strong>AWO</strong> Kreisverband Nürnberg e.V.<br />

Die Gemeinnützigkeit wurde zwischenzeitlich<br />

anerkannt. Im Oktober nahm<br />

die Gesellschaft ihre Geschäfte auf<br />

und richtete ihre Geschäftsstelle ein.<br />

Als Geschäftsführerin wurde Christine<br />

Schubert berufen. Die Programmleitung<br />

übernahm Renate Sindbert. Beide<br />

waren maßgeblich an der Etablierung<br />

der Elternbildungsprogramme der <strong>AWO</strong><br />

Nürnberg beteiligt und können mit ihrer<br />

langjährigen und vielfältigen Erfahrungen<br />

den Aufbau der neuen Gesellschaft<br />

kompetent gestalten. Weitere Mitarbeiterinnen<br />

sind Doris Zirkelbach und<br />

Marina Horcher. Frau Zirkelbach, eine<br />

Entwicklungspsychologin mit langjähriger<br />

Erfahrung in der Fort-und Weiterbildung<br />

von Erziehern und Lehrerfahrung<br />

an der Universität Nürnberg/ Erlangen,<br />

ist als wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

für die Anpassung des Curriculums und<br />

für die Ausbildung der Elterntrainerinnen<br />

zuständig. Frau Horcher übernimmt<br />

die Verwaltungsaufgaben der Geschäftsstelle.<br />

Im November 2010 nahmen Christine<br />

Schubert und Renate Sindbert an der<br />

nationalen Konferenz von Parents as<br />

Teachers in St. Louis/USA teil. Dort<br />

wird das Programm seit 1985 sehr<br />

erfolgreich durchgeführt. Mittlerweile<br />

haben ca. 3,5 Millionen Familien daran<br />

54 55<br />

PAt - mIt elteRN leRNeN


PAt - mIt elteRN leRNeN<br />

teilgenommen. Derzeit sind 350.000<br />

Familien in 47 Bundesstaaten in den<br />

USA im Programm. In den 90er Jahren<br />

begann die internationale Ausweitung<br />

von PAT - Mit Eltern Lernen. Heute<br />

wird das Programm in Australien, Neuseeland,<br />

Kanada, Mexiko, China, Großbritannien<br />

und Deutschland umgesetzt.<br />

Bei dieser Konferenz wurde das PAT-<br />

Curriculum 2011 vorgestellt. Turnusmäßig<br />

werden die Inhalte alle fünf Jahre<br />

überarbeitet. Grundlage der Überarbeitung<br />

sind neue wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse und eine Auswertung der<br />

gesammelten Erfahrungen. Die Neuerungen<br />

im Curriculum 2011 sind so<br />

umfassend, dass auch die bestehende<br />

deutsche Fassung des Curriculums<br />

komplett überarbeitet werden muss.<br />

Ein besonderer Schwerpunkt der Neuerungen<br />

liegt darin, das Programm noch<br />

spezifischer für die Arbeit mit risikobelasteten<br />

Familien zu gestalten.<br />

Für die PAT - Mit Eltern Lernen<br />

gGmbH bedeutet dies, fast 2.000 englische<br />

Seiten zu übersetzen, redaktionell<br />

zu überarbeiten, anzupassen, neu<br />

zu layouten, zu drucken sowie einen<br />

großen Teil der Materialien online zur<br />

Verfügung zu stellen.<br />

Ergänzend dazu befasst sich die PAT<br />

- Mit Eltern Lernen gGmbH mit der<br />

Einführung eines Softwareprogramms,<br />

das Programmträger als Datenbank für<br />

die Arbeit vor Ort nutzen können.<br />

Dies sind große Herausforderungen für<br />

alle Beteiligten, heißt aber auch, ein<br />

absolut aktuelles Programm anbieten<br />

zu können, das dem neuesten Stand<br />

der Wissenschaft entspricht.<br />

PAT - Mit Eltern Lernen<br />

Definition von Elternempowerment:<br />

Eine Familie so zu stärken, dass sie<br />

ihre eigenen Ziele definieren und eigene<br />

Entscheidungen fällen kann.<br />

PAT- Mit Eltern Lernen ist die deutsche<br />

Version des amerikanischen Programms<br />

„Parents as Teachers“ (kurz:<br />

PAT), ein international erprobtes und<br />

gut evaluiertes Hausbesuchsprogramm<br />

zur Elternbildung und frühkindlichen<br />

Förderung. Es unterstützt und begleitet<br />

Familien ab der Schwangerschaft bis<br />

zum dritten Lebensjahr des Kindes. Die<br />

<strong>AWO</strong> Nürnberg hat dieses Programm<br />

in Kooperation mit der Stadt Nürnberg<br />

2004 im Rahmen eines Modellprojekts<br />

nach Deutschland gebracht, übersetzt<br />

und an deutsche Verhältnisse angepasst.<br />

Ansatzpunkte:<br />

•<br />

•<br />

Die ersten drei Jahre eines Kindes<br />

bedürfen besonderer Aufmerksamkeit.<br />

Gerade in dieser Altersphase<br />

ist elterliches Handeln eng mit den<br />

Chancen auf gesunde Entwicklung<br />

verwoben.<br />

Es bedarf daher Maßnahmen, die<br />

die Erziehungskompetenz der Eltern<br />

stärken.<br />

Zielsetzung von PAT - Mit Eltern Lernen<br />

ist, den Lernort Familie zu stärken,<br />

um den Kindern einen guten Start ins<br />

Leben zu ermöglichen.<br />

Die unterschiedlichen Zielbereiche<br />

sind:<br />

• Die Erziehungskompetenz der Eltern<br />

stärken und ihnen das Selbstvertrauen<br />

vermitteln, dass sie selbst<br />

dem Kind den bestmöglichen Start<br />

ins Leben geben können. Hierzu<br />

wird den Eltern mehr Wissen über<br />

die kindliche Entwicklung vermittelt<br />

und wie sie erkennen können, welche<br />

Entwicklungsschritte ihr Kind<br />

gerade macht. So entwickeln Eltern<br />

ein besseres Verständnis für das<br />

Verhalten des Kindes und dafür, wie<br />

dies mit der Entwicklung zusammenhängt.<br />

Eltern lernen, wie wichtig die<br />

alltäglichen Lernmöglichkeiten sind<br />

und wie man die Neugier des Kindes<br />

fördert.<br />

• PAT - Mit Eltern Lernen fördert eine<br />

starke Eltern-Kind-Bindung. Wenn<br />

Eltern mehr wissen und selbstbewusster<br />

sind, können sie auch eine<br />

stärkere und positive Bindung zu<br />

ihrem Kind aufbauen. Wenn sie die<br />

Signale ihres Babys verstehen und<br />

entsprechend reagieren, fördert das<br />

eine sichere Eltern-Kind-Bindung.<br />

Sie ist die Grundlage für alle Bereiche<br />

des Lernens.<br />

• PAT - Mit Eltern Lernen bietet eine<br />

gute Möglichkeit potenzielle Lernstörungen<br />

früh zu erkennen. Je<br />

früher Verzögerungen erkannt und<br />

behandelt werden, desto größer<br />

sind die Erfolgschancen einer Behandlung.<br />

• Ein weiteres Ziel von PAT - Mit<br />

Eltern Lernen ist, Kindesmisshandlung<br />

und Vernachlässigung zu<br />

verhindern und zu reduzieren. Das<br />

Programm hilft den Eltern, altersgemäßes<br />

Verhalten ihres Kindes zu<br />

verstehen. So wissen sie besser,<br />

was sie von ihrem Kind zu erwarten<br />

können. Wo angemessene Erwartungen<br />

vorhanden sind, gibt es<br />

weniger Kindesmisshandlungen.<br />

Philosophie und Annahmen:<br />

• Kinder sind zum Lernen geboren.<br />

Wir müssen sie nicht zum Lernen<br />

überreden, sie sind von Geburt an<br />

zum Lernen bereit.<br />

• Kinder lernen am meisten von den<br />

Menschen, die sie lieben: von ihren<br />

Eltern. Sie sind sich oft nicht darüber<br />

bewusst, dass Kinder sehr viel<br />

von ihnen lernen. Die Eltern sind die<br />

ersten und wichtigsten Lehrer ihres<br />

Kindes.<br />

• Eltern sind Experten für ihre eigenen<br />

Kinder, und sie sollen auch als<br />

Experten anerkannt werden. Sie<br />

sind verantwortlich für ihre Kinder,<br />

und sie treffen die wirklich wichtigen<br />

Entscheidungen.<br />

• Alle Eltern profitieren von wissenschaftlich<br />

fundierten Informationen<br />

über kindliche Entwicklung und<br />

einer Partnerschaft mit einer Elterntrainerin.<br />

• Der Einsatz eines gut strukturierten<br />

Lehrplans, der auf bewährte Erziehungspraktiken<br />

aufbaut, fördert die<br />

Entwicklung der Erziehungskompetenz<br />

der Eltern und stärkt die Beziehung<br />

zwischen Eltern und Kind.<br />

56 57<br />

PAt - mIt elteRN leRNeN


PAt - mIt elteRN leRNeN<br />

Zielgruppe:<br />

Die Aufnahme ins Programm ist ab<br />

der Schwangerschaft möglich, das<br />

Programm endet mit dem dritten Geburtstag<br />

des Kindes. Bedingt durch die<br />

Förderrichtlinien des Zuschussgebers<br />

sind in Nürnberg ca. 80% der Teilnehmer<br />

Familien mit Migrationsgrund. Bei<br />

der Auswahl der Programm-Mitarbeiterinnen<br />

wird deshalb die Bevölkerungsstruktur<br />

des Stadtteils, in dem PAT<br />

- Mit Eltern Lernen umgesetzt werden<br />

soll, berücksichtigt. Für einen Stadtteil<br />

mit einem großen Anteil arabischer<br />

Familien wird dann möglichst auch eine<br />

Mitarbeiterin mit arabischem Hintergrund<br />

zur PAT-Elterntrainerin ausgebildet.<br />

Diese Mitarbeiterin verschafft<br />

Zugang zu den Familien und Sprachbarrieren<br />

können überwunden werden.<br />

Deutsche Familien kommen hauptsächlich<br />

durch Vermittlung von dem Allgemeinen<br />

Sozialdienst und Kinderärzten<br />

in das Programm. Die Erfahrungen mit<br />

diesen Familien zeigen, dass PAT - Mit<br />

Eltern Lernen auch von deutschen Familien<br />

(mit besonderem Unterstützungsbedarf)<br />

gut aufgenommen wird.<br />

Maßnahmen zur Durchführung:<br />

•<br />

Hausbesuche<br />

Elterntrainerinnen besuchen die<br />

Familien regelmäßig, besprechen<br />

die Besonderheiten der jeweiligen<br />

Entwicklungsphasen und den Themen,<br />

die sich daraus für den Erziehungsalltag<br />

ergeben. Sie nehmen<br />

sich Zeit für Fragen und Sorgen.<br />

Monatlich findet mindestens ein<br />

Besuch statt, bei Bedarf können die<br />

Besuche auch wöchentlich durchgeführt<br />

werden.<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Gruppentreffen<br />

Regelmäßige Gruppentreffen bieten<br />

Eltern die Möglichkeit, Erfahrungen<br />

auszutauschen, neues zu lernen<br />

und Kontakte zu knüpfen. Die Treffen<br />

finden monatlich einmal statt.<br />

Aufbau sozialer Netze<br />

Elterntrainerinnen unterstützen<br />

Familien, weitere Angebote und<br />

Einrichtungen für Familien und<br />

Bildungsangebote im Stadtteil zu<br />

nutzen.<br />

Screening<br />

Jährliche Screenings geben Eltern<br />

Einblick in die altersgemäße Entwicklung<br />

ihres Kindes, potenzielle<br />

Probleme werden früh erkannt.<br />

PAT –Mit Eltern Lernen ist flexibel<br />

einsetzbar:<br />

1. Eigenständige Maßnahme der Elternbildung<br />

und frühen Förderung.<br />

In Nürnberg wird diese Form des<br />

Programms als Maßnahme des<br />

städtischen Integrationsprogramms<br />

„Spielend lernen in Familie und<br />

Stadtteil“ in drei Stadtteilen mit<br />

besonderem Entwicklungsbedarf<br />

umgesetzt. Fünf Elterntrainerinnen<br />

aus vier unterschiedlichen Herkunftskulturen<br />

betreuen zur Zeit 105<br />

Familien (aus 34 unterschiedlichen<br />

Herkunftskulturen).<br />

2. PAT - Mit Eltern Lernen als Maßnahme<br />

der Elternarbeit in Kinderkrippen.<br />

Die <strong>AWO</strong> in Nürnberg<br />

hat fünf Krippenerzieherinnen zu<br />

PAT-Elterntrainerinnen ausgebildet,<br />

die in ihren Einrichtungen mit PAT<br />

arbeiten.<br />

3. PAT - Mit Eltern Lernen im Rahmen<br />

einer Jugendhilfemaßnahme:<br />

Drei Sozialpädagoginnen der <strong>AWO</strong><br />

Einrichtung „Ambulante Erziehungshilfen“<br />

haben sich zu „PAT-Elterntrainerinnen“<br />

zertifizieren lassen.<br />

Sie setzen PAT innerhalb von der<br />

Maßnahme Sozialpädagogischer<br />

Familienhilfe um. Auch hier erweist<br />

sich PAT als ein hilfreiches Instrument<br />

der Elternbildung.<br />

Finanzierung:<br />

Finanziert wird das Programm in Nürnberg<br />

über Zuschüsse vom Jugendamt,<br />

den Europäischen Flüchtlingsfonds<br />

(EFF), Europäischen Integrationsfonds<br />

(EIF) und Spenden. Beim EIF und EEF<br />

sind jeweils einjährige und dreijährige<br />

Projekte möglich.<br />

Voraussetzungen zur Durchführung:<br />

PAT - Mit Eltern Lernen arbeitet nach<br />

einem eigens für das Programm entwickelten<br />

Curriculum. Wer PAT umsetzen<br />

möchte, muss Mitarbeiterinnen ausbilden<br />

(zertifizieren) lassen, mit diesem<br />

Curriculum zu arbeiten. Nach erfolgreicher<br />

Teilnahme in einer einwöchigen<br />

Schulung werden pädagogische Fachkräfte<br />

zu „PAT-Elterntrainerin“ zertifiziert.<br />

Zugangsvoraussetzungen für die<br />

Zertifizierung sind eine pädagogische<br />

Ausbildung in Deutschland oder im Herkunftsland.<br />

Für die Arbeit mit Migranten<br />

ist Mehrsprachigkeit von Vorteil. PAT-<br />

Elterntrainerinnen sollten in ein Team<br />

eingebunden sein. Regelmäßige Besprechungstermine<br />

im Team und Möglichkeiten<br />

von Einzelfallbesprechungen<br />

müssen angeboten werden.<br />

Hier finden Sie weitere Informationen:<br />

PAT - Mit Eltern Lernen gGmbH<br />

Gartenstraße 9<br />

90443 Nürnberg<br />

Telefon:<br />

Telefax:<br />

E-Mail:<br />

Internet:<br />

i<br />

0911 37668570<br />

0911 27414040<br />

info@pat-mitelternlernen.org<br />

www.pat-mitelternlernen.org<br />

58 59<br />

PAt - mIt elteRN leRNeN


dAS eHReNAmtlIcHe VeRBANdSleBeN<br />

Ehrung<br />

Martin-Bächer-Urkunde für Edeltraud Strauß<br />

Es ist wirklich beeindruckend, wenn<br />

man sich vor Augen führt, was und wie<br />

viel Edeltraud Strauß für die Arbeiterwohlfahrt<br />

Nürnberg geleistet hat.<br />

Alles begann 1978 mit einer Helfertätigkeit,<br />

anfangs sogar ohne Mitgliedschaft.<br />

Die <strong>AWO</strong> gefiel ihr aber so gut, dass<br />

sie zwei Jahre später Mitglied wurde<br />

und es nach weiteren zwei Jahren zur<br />

kommissarischen Vorsitzenden in der<br />

Gartenstadt brachte. Dann dauerte es<br />

nur noch ein Jahr und Edeltraud Strauß<br />

wurde zur Vorsitzenden des Ortsvereins<br />

Gartenstadt als Nachfolgerin von Gretel<br />

Leicht gewählt.<br />

Bis 2008, also über 25 Jahre, war sie<br />

Vorsitzende des <strong>AWO</strong> Ortsvereins<br />

Gartenstadt und gleichzeitig Seniorenclubleiterin<br />

und organisierte die<br />

monatlichen Busfahrten. Die weithin<br />

bekannten und beliebten Thermalbadfahrten<br />

nach Bad Gögging kommen<br />

hinzu. Ein Handarbeitsclub wurde ins<br />

Leben gerufen und zweimal wöchentlich<br />

traf man Edeltraud Strauß im Büro<br />

des <strong>AWO</strong> Ortsvereins Gartenstadt bei<br />

der Organisations- oder Beratungstätigkeiten.<br />

Bei derart zahlreichen Angeboten<br />

wuchs der Ortsverein Gartenstadt<br />

zum zweitgrößten <strong>AWO</strong> Ortsverein der<br />

Nürnberger <strong>AWO</strong> heran und zählte weit<br />

über 300 Mitglieder. Legendär waren<br />

die Sammlungsergebnisse bei den<br />

<strong>AWO</strong>-Landessammlungen im Frühjahr<br />

und Herbst. Dass sich der Ortsverein<br />

unter ihrer Leitung mit einer Losbude<br />

an der Kirchweih und beim Stadtteilfest<br />

im Stadtteil Gartenstadt beteiligt, ist<br />

selbstverständlich. Damit nicht genug:<br />

Edeltraud Strauß leitete von 1981 bis<br />

1992 viele dreiwöchige Erholungsmaßnahmen<br />

und Seniorenfreizeiten des<br />

<strong>AWO</strong> Kreisverbandes Nürnberg und<br />

des <strong>AWO</strong> Bezirksverbandes Ober- und<br />

Mittelfranken. Ihre Talente blieben auch<br />

dem Kreisverband nicht verborgen und<br />

so wurde sie von 1983 bis 2003 in den<br />

Kreisvorstand der <strong>AWO</strong> Nürnberg gewählt;<br />

davon zwölf Jahre als Schriftführerin.<br />

Edeltraud Strauß war immer mit viel<br />

Freude, Überzeugung, Sorgfalt und mit<br />

viel Herzblut für die <strong>AWO</strong> aktiv. Seit<br />

September 2008 musste sie leider aus<br />

gesundheitlichen Gründen alle Funktionen<br />

und Tätigkeiten für die <strong>AWO</strong> Nürnberg<br />

aufgeben.<br />

Nachruf<br />

Wolfgang Demankowski<br />

Wir gedenken der Verstorbenen<br />

Im Jahr 2010 verstarben insgesamt 81 Mitglieder<br />

der Arbeiterwohlfahrt Nürnberg.<br />

Darunter waren ehrenamtlich Aktive wie<br />

Wolfgang Demankowski<br />

Heinz Distler<br />

Hans Hartnagel<br />

Über 16 Jahre war er ehrenamtlich in<br />

unserem Verband in herausragender<br />

Weise aktiv. Mehr als 15 Jahre war er<br />

Mitglied des Kreisvorstandes und seit<br />

2003 stellvertretender Vorsitzender. Er<br />

war im Vorstand der <strong>AWO</strong> Sozialstiftung<br />

Nürnberg und im Aufsichtsrat der Werkstatt<br />

für psychisch Behinderte (arbewe).<br />

In der Landesarbeitsgemeinschaft<br />

Entwicklungshilfe Mali engagierte er<br />

sich ebenfalls. Er hat die Geschicke der<br />

Arbeiterwohlfahrt entscheidend mitgeprägt.<br />

In der Ortsvereinsarbeit, bei der<br />

Arbeitsgemeinschaft Altenhilfe der <strong>AWO</strong><br />

oder beim <strong>AWO</strong>-Familientag im Nürnberger<br />

Tiergarten hat er sich sehr aktiv<br />

beteiligt. Er war ein Vorbild für gelebte<br />

Solidarität. Seine Lebensfreude und<br />

Mitmenschlichkeit werden uns in Erinnerung<br />

bleiben.<br />

Wir werden ihrer stets gedenken.<br />

60 61<br />

dAS eHReNAmtlIcHe VeRBANdSleBeN


dAS eHReNAmtlIcHe VeRBANdSleBeN<br />

Das ehrenamtliche Verbandsleben Bilanz<br />

Entwicklung der Mitgliederzahlen in den einzelnen Ortsvereinen<br />

Ortsverein 01.01.2010 Abgänge Zugänge 31.12.2010<br />

Almoshof 26 1 2 27<br />

Altenfurt 54 1 1 54<br />

Altstadt 41 3 1 39<br />

Bleiweiß/Lichtenhof/<br />

Dutzendteich/Gleißhammer<br />

391 25 11 377<br />

Boxdorf 50 5 1 46<br />

Buchenbühl 48 3 0 45<br />

Büro 67 0 4 71<br />

Eibach/Röthenbach/<br />

Maiach<br />

126 4 4 126<br />

Gartenstadt 279 23 3 259<br />

Gibitzenhof 57 8 2 51<br />

Großgründlach 87 1 3 89<br />

Großreuth/Gebersdorf 167 13 6 160<br />

Hasenbuck 15 1 0 14<br />

International 28 3 31 56<br />

Johannis 101 7 5 99<br />

Langwasser 167 18 5 154<br />

Laufamholz 63 2 2 63<br />

Leonhard/Schweinau 143 15 2 130<br />

Maxfeld 77 5 4 76<br />

Mögeldorf 31 1 0 30<br />

Muggenhof/Gostenhof 70 3 1 68<br />

Nordost/Nordbahnhof 47 4 2 45<br />

Rangierbahnhof 200 8 11 203<br />

Reichelsdorf 39 2 15 52<br />

Schniegling 72 5 7 74<br />

Seniorengymnastik 12 0 0 12<br />

Siedlungen Süd 96 8 3 91<br />

Steinbühl 39 4 8 43<br />

Süden 36 3 0 33<br />

Südwest 52 0 0 52<br />

Wöhrd 42 6 3 39<br />

Zabo 73 5 0 68<br />

Ziegelstein 143 8 2 137<br />

Gesamt im Jahr 2010 2939 195 139 2883<br />

Bilanz zum 31.12.2009<br />

AKTIVSEITE 2009 2008<br />

A. Anlagevermögen 13.810.249,48 € 13.587.573,17 €<br />

B. Umlaufvermögen 7.996.337,64 € 3.320.067,80 €<br />

C. Rechnungsabgrenzungsposten 54.347,34 € 57.357,17 €<br />

SUMME AKTIVA 21.860.934,46 € 16.964.998,14 €<br />

PASSIVSEITE 2009 2008<br />

A. Eigenkapital 8.300.488,47 € 8.846.543,38 €<br />

B. Sonderposten aus Zuschüssen<br />

und Zuweisungen zur Finanzierung<br />

des Sachanlagevermögens<br />

2.051.301,00 € 2.117.493,00 €<br />

C. Rückstellungen 774.451,74 € 635.124,28 €<br />

D. Verbindlichkeiten 9.943.205,43 € 5.207.528,84 €<br />

E. Rechnungsabgrenzungsposten 791.487,82 € 158.308,64 €<br />

SUMME PASSIVA 21.860.934,46 € 16.964.998,14 €<br />

62 63<br />

dIe Awo NüRNBeRg IN zAHleN


dIe Awo NüRNBeRg IN zAHleN<br />

Gewinn- und Verlustrechnung Anzahl der hauptamtlich Beschäftigten<br />

zum 31.12.2010<br />

1. Januar 2009 bis 31. Dezember 2009<br />

2009 2008<br />

Summe aller Erträge 22.737.560,82 € 21.448.393,12 €<br />

2009<br />

Anteil am<br />

Gesamtaufwand<br />

2008<br />

Summe der Aufwendungen -22.719.095,73 € -21.428.804,90 €<br />

Anteil am<br />

Gesamtaufwand<br />

davon: Personalaufwand -16.260.628,03 € 71,57% -15.599.890,28 € 72,80%<br />

Materialaufwand -2.507.228,80 € 11,04% -2.287.425,84 € 10,67%<br />

Betreuungsaufwand -1.158.628,92 € 5,10% -839.817,42 € 3,92%<br />

Sachaufwand -413.816,71 € 1,82% -548.952,17 € 2,56%<br />

Mieten -660.181,95 € 2,91% -524.258,52 € 2,45%<br />

Abschreibungen -933.052,48 € 4,11% -883.480,27 € 4,12%<br />

Instandhaltung -343.769,92 € 1,51% -385.984,46 € 1,80%<br />

Sonstige Aufwendungen -441.788,92 € 1,94% -358.995,94 € 1,68%<br />

100,00% 100,00%<br />

Betriebsergebnis 18.465,09 € 19.588,22 €<br />

Beschäftigte der einzelnen <strong>Referat</strong>e<br />

zum 31.12.2010<br />

64 65<br />

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