Referat Zent rale Dienste - AWO
Referat Zent rale Dienste - AWO
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Jahresbericht 2010<br />
Die Gesellschaft zusammenhalten
Impressum:<br />
Herausgeber:<br />
Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Nürnberg e.V.<br />
Karl-Bröger-Straße 9, 90459 Nürnberg<br />
Vorsitzender: Rudolf Schober<br />
Geschäftsführer: Helmut Herz<br />
Internet: www.awo-nuernberg.de<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Themenüberblick 2010 4<br />
Vorwort 8<br />
Seite<br />
Leitbild 10<br />
90 Jahre <strong>AWO</strong> Nürnberg 12<br />
Berufliche Bildung und Qualifizierung 15<br />
Bildung, Service und Entwicklung 17<br />
Kinder, Jugend und Familie 22<br />
Migration und Integration 24<br />
Senioren, pflegebedürftige und behinderte Menschen 26<br />
Betreuungsverein 34<br />
Strafentlassenenhilfe 36<br />
<strong>Zent</strong><strong>rale</strong> <strong>Dienste</strong> 39<br />
Projekt Personalentwicklung 42<br />
Qualitätsmanagement 44<br />
Kreisjugendwerk 46<br />
Tochterunternehmen 49<br />
Das ehrenamtliche Verbandsleben 60<br />
Die <strong>AWO</strong> Nürnberg in Zahlen 63<br />
INHAltSVeRzeIcHNIS<br />
3
tHemeNüBeRBlIcK 2010<br />
Themenüberblick 2010<br />
Leitbild<br />
Die Orientierung am Leitbild und Leitsätzen des<br />
Gesamtverbandes war und bleibt eine entscheidende<br />
Richtschnur und Herausforderung für<br />
die Arbeit unseres Kreisverbandes. Allgemeine<br />
Grundwerte und Grundsätze werden aber als<br />
Leitplanken für die Arbeit vor Ort handlungsrelevanter,<br />
wenn sie auf die besonderen Schwerpunkte,<br />
Profile und Arbeitsansätze runtergebrochen<br />
werden.<br />
mehr auf Seite 10<br />
90 Jahre <strong>AWO</strong> Nürnberg<br />
Die lange Tradition sozialen und sozialpolitischen<br />
Wirkens der <strong>AWO</strong> Nürnberg wurde im<br />
Kalenderjahr 2010 mit der Zahl 90 augenfällig<br />
gemacht:<br />
Denn im Jahr 2010 konnte die <strong>AWO</strong> Nürnberg<br />
ihren 90. Geburtstag feiern.<br />
mehr auf Seite 12<br />
<strong>Referat</strong> Berufliche Bildung und<br />
Qualifizierung<br />
Neue Projekte im Übergang Schule-Beruf gestartet.<br />
Erfolgreiche Rezertifizierung der Anerkennungs-<br />
und Zulassungsverordnung Weiterbildung<br />
(AZWV) geschafft. Die Auftragssituation<br />
für Träger der beruflichen Bildung verschlechtert<br />
sich durch Sparrunden bei Agentur für Arbeit<br />
und den ARGEn.<br />
mehr auf Seite 15<br />
<strong>Referat</strong> Bildung, Service & Entwicklung<br />
Vielfältige Veranstaltungen wurden 2010 angeboten:<br />
Prominente Gäste wie Willy Lemke,<br />
internationale Feste, der Erzähltisch und viele<br />
ehrenamtlich getragene Veranstaltungen lockten<br />
zum Diskutieren, Feiern und Nachdenken.<br />
Positiv zu vermerken: Auszeichnungen im Arbeitsfeld<br />
ehrenamtliches Engagement sowie die<br />
Förderzusage für das dreijährige Projekt JETZT.<br />
Und an den Interkulturellen Trainings nahmen<br />
insgesamt 750 Personen teil!<br />
mehr auf Seite 17<br />
<strong>Referat</strong> Kinder, Jugend und Familie<br />
Die Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Nürnberg<br />
e.V. hat auch im Jahr 2010 wieder ihr Angebot<br />
für Kinder und Familien erweitert, u.a. mit der<br />
Eröffnung von zwei neuen Kindertageseinrichtungen<br />
und der Erweiterung der Elternbildungsprogramme<br />
um das neue Programm „Nürnberger<br />
Elternbegleiterinnen“. In Kooperation mit der<br />
Stadt Nürnberg, eröffneten wir die Erziehungsberatungsstelle<br />
in St. Leonhard.<br />
mehr auf Seite 22<br />
<strong>Referat</strong> Migration und Integration<br />
Das <strong>Referat</strong> Migration und Integration macht<br />
Angebote für jugendliche und erwachsene Zuwanderer<br />
und für Menschen, die als Flüchtlinge<br />
nach Deutschland gekommen sind.<br />
mehr auf Seite 24<br />
<strong>Referat</strong> Senioren, pflegebedürftige und behinderte<br />
Menschen<br />
Überprüfte Qualität in den beiden<br />
Alten- und Pflegeheimen<br />
Mit der bewussten Veröffentlichung der Prüfergebnisse<br />
des MDK wurde bundesweit Neuland<br />
betreten. Auch die Pflegeeinrichtungen der<br />
<strong>AWO</strong> Nürnberg wurden im Jahr 2010 geprüft.<br />
mehr auf Seite 26<br />
Ambulante Pflege<br />
Der Ambulante Soziale Hilfsdienst bot auch im<br />
Jahr 2010, trotz weiterhin schlechter Mittelausstattung,<br />
höchste Pflegequalität.<br />
mehr auf Seite 30<br />
Die Fachstelle für pflegende Angehörige<br />
Seit dem 01.04.1999 stellt sich die Arbeiterwohlfahrt<br />
Kreisverband Nürnberg mit der Fachstelle<br />
für pflegende Angehörige der Aufgabe, durch<br />
psychosoziale Beratung, begleitende Unterstützung<br />
und Entlastung die pflegenden Angehörigen<br />
von älteren und pflegebedürftigen Menschen<br />
zu stützen und somit die häusliche Pflege<br />
zu stärken. Seit 2009 beinhaltet das Angebot<br />
auch niedrigschwellige Betreuungsangebote für<br />
Menschen mit Demenzerkrankungen.<br />
mehr auf Seite 32<br />
Der Betreuungsverein<br />
Die allgemeine Vorstellung, Betreuer stehen<br />
zum Großteil alten Menschen zur Seite, die<br />
aufgrund von altersbedingten Erkrankungen ihre<br />
Angelegenheiten nicht mehr selbst besorgen<br />
können, stimmt nicht mehr.<br />
mehr auf Seite 34<br />
Strafentlassenenhilfe<br />
Die im Oktober 1972 gegründete <strong>Zent</strong>ralstelle<br />
für Strafentlassenenhilfe in Nürnberg hat sich<br />
als trägerübergreifendes Beratungsangebot<br />
bewährt.<br />
mehr auf Seite 36<br />
4 5<br />
tHemeNüBeRBlIcK 2010
tHemeNüBeRBlIcK 2010<br />
<strong>Referat</strong> <strong>Zent</strong><strong>rale</strong> <strong>Dienste</strong><br />
2010 - das Gründungsjahr<br />
Zum Abschluss der Qualitätsmanagementphase<br />
drei beim <strong>AWO</strong> Kreisverband Nürnberg e.V.<br />
wurde im Juli 2010 das <strong>Referat</strong> <strong>Zent</strong><strong>rale</strong> <strong>Dienste</strong><br />
ins Leben gerufen. Ziel des <strong>Referat</strong>es ist eine<br />
professionelle interne Dienstleitung gegenüber<br />
den Fachreferaten.<br />
mehr auf Seite 39<br />
Kooperationsprojekt Personalentwicklung<br />
ist erfolgreich gestartet<br />
Das gemeinsame Personalentwicklungsprojekt<br />
(PE-Projekt) des Kreisverbands Nürnberg mit<br />
dem Bezirksverband Ober- und Mittelfranken<br />
der <strong>AWO</strong> hat im ersten Projektförderhalbjahr<br />
neben der Durchführung einer umfassenden<br />
Bildungsbedarfsanalyse zehn Veranstaltungen<br />
in den Bereichen Führungskräfteentwicklung<br />
und Gesundheitsförderung angeboten. Von der<br />
<strong>AWO</strong> Nürnberg nahmen 44 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter daran teil, mit überwiegend positivem<br />
Feedback. Die Angebote sind Bestandteil<br />
eines umfassenden Personalentwicklungskonzepts,<br />
das im folgenden Projektjahr fertig<br />
gestellt wird.<br />
mehr auf Seite 42<br />
Qualitätsmanagement<br />
Die <strong>AWO</strong> Nürnberg konnte in punkto Qualität<br />
im Jahr 2010 ein kleines Jubiläum feiern. Der<br />
Prozess der Einführung und Vertiefung eines<br />
Qualitätsmanagements(QM)-Systems konnte<br />
seinen zehnten Geburtstag feiern.<br />
mehr auf Seite 44<br />
Das Kreisjugendwerk der <strong>AWO</strong> Nürnberg -<br />
der Kinder- und Jugendverband der <strong>AWO</strong><br />
Das Kreisjugendwerk (KJW) ist der Jugendverband<br />
der Arbeiterwohlfahrt. In unserem Verband<br />
engagieren sich junge und jung gebliebene<br />
Haupt- und Ehrenamtliche für Kinder und<br />
Jugendliche, soziale Ideen und eine attraktive<br />
Freizeitgestaltung. Neben vielen Aktionen,<br />
einem interessanten Verbandsleben, Offener<br />
Kinder- und Jugendarbeit und unseren sozialen<br />
Projekten, treffen sich im Verband junge Menschen,<br />
die sich besonders für benachteiligte<br />
Kinder und Jugendliche engagieren.<br />
mehr auf Seite 46<br />
Hip-Hop Projekt „Mein Stadtteil geht ab“<br />
des Kinder- und Jugendtreff Freiraum<br />
„Mein Stadtteil geht ab“ war ein integratives<br />
Projekt zur Förderung, Vernetzung, und Aktivierung<br />
von Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund<br />
in der Nürnberger Südstadt im<br />
Rahmen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit<br />
des Kreisjugendwerks der <strong>AWO</strong> Nürnberg und<br />
fand im Herbst 2010 statt.<br />
mehr auf Seite 48<br />
Die gemeinnützige GmbH der <strong>AWO</strong>-Nürnberg:<br />
die arbewe gGmbH<br />
Mit ihren drei Gesellschaften bietet die arbewe<br />
gGmbH ein breites Dienstleistungsangebot für<br />
psychisch kranke und behinderte Menschen in<br />
den Bereichen Beratung, Begleitung, Arbeit und<br />
Beschäftigung, Wohnen und Freizeit.<br />
mehr auf Seite 49<br />
Die neue Tochter der <strong>AWO</strong> Nürnberg<br />
Mit 90 Jahren bekam die <strong>AWO</strong> Nürnberg eine<br />
neue Tochter – die PAT – Mit Eltern Lernen<br />
gGmbH. Sie bietet sozial benachteiligten<br />
Kindern bessere Bildungschancen durch frühe<br />
Förderung und Elternempowerment.<br />
mehr auf Seite 54<br />
Das ehrenamtliche Verbandsleben<br />
Martin-Bächer-Urkunde für Edeltraud Strauß<br />
Die höchste Auszeichnung der <strong>AWO</strong> Nürnberg,<br />
die Martin-Bächer-Urkunde (benannt nach dem<br />
Gründer der Nürnberger Arbeiterwohlfahrt)<br />
wurde Edeltraud Strauß am 9. Dezember 2010<br />
verliehen.<br />
mehr auf Seite 60<br />
Nachruf<br />
81 Mitglieder verstarben im Jahr 2010. Darunter<br />
Wolfgang Demankowski, stellvertretender<br />
Kreisvorsitzender der <strong>AWO</strong> Nürnberg, im Alter<br />
von 67 Jahren.<br />
mehr auf Seite 61<br />
6 7<br />
tHemeNüBeRBlIcK 2010
VoRwoRt<br />
Vorwort<br />
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,<br />
sehr geehrte Damen und Herren,<br />
die Arbeiterwohlfahrt Kreisverband<br />
Nürnberg legt Ihnen für das Jahr 2010<br />
wieder einen Jahresbericht vor. Diesmal<br />
ist vieles anders. Sie erhalten den<br />
Bericht nicht gedruckt, sondern online<br />
auf unserer Homepage. Wir verzichten<br />
ab jetzt auf eine gedruckte Version.<br />
Das spart uns viel Geld, auch Arbeit<br />
und bei Ihnen Ablagefläche.<br />
Das Jahr 2010 war wieder arbeits- und<br />
ereignisreich. Die vielen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter des Kreisverbandes<br />
hatten zur Erledigung ihrer Aufgaben<br />
alle Hände voll zu tun. Sie taten es<br />
mit großem Engagement, Kreativität<br />
und Zielstrebigkeit. Dafür ist allen sehr<br />
herzlich zu danken.<br />
Kreativität und Engagement setzt man<br />
allgemein als Tugend für gute Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter voraus. In der<br />
sozialen Arbeit wird dies immer mehr<br />
zu einer Herausforderung. Die Notwendigkeit<br />
für soziale Arbeit ist für immer<br />
mehr Menschen nicht nur eine große<br />
Hilfe im Alltag, für immer mehr wird sie<br />
„lebensnotwendig“. Nicht zuletzt die<br />
fast überstandene Weltwirtschaftskrise<br />
hat dazu einen erheblichen „Beitrag“<br />
geleistet. Der Verlust von Arbeit, die<br />
Angst vor der Zukunft und die Verunsicherung<br />
diese aus eigenen Kräften<br />
bewältigen zu können, bringt immer<br />
mehr Menschen, aller Generationen, in<br />
Bedrängnis. Genau hier setzen unsere<br />
Angebote an. Wir erreichen die Men-<br />
Rudolf Schober - Vorsitzender des Kreisvorstands<br />
Helmut Herz - Geschäftsführer<br />
schen und in den meisten Fällen die<br />
gesteckten Ziele. Wir sehen mit Besorgnis,<br />
dass die Kluft zwischen den<br />
Erwartungen, den Notwendigkeiten und<br />
den dafür benötigen Ressourcen immer<br />
deutlicher und dramatisch größer wird.<br />
So sehen wir uns immer mehr gefordert,<br />
gute soziale Arbeit bei größerem<br />
Bedarf aber nicht gleichzeitig zunehmenden<br />
Ressourcen leisten zu müssen.<br />
Gleichzeitig machen wir überall<br />
dort, wo die benötigten Ressourcen<br />
beschlossen und zur Verfügung gestellt<br />
werden auf die prekäre Situation aufmerksam.<br />
In diesem Zusammenhang<br />
möchten wir zwei Kampagnen des<br />
letzten Jahres herausheben und an sie<br />
erinnern: Die Aktion „Das letzte Hemd“<br />
machte augenfällig deutlich, dass die<br />
wirtschaftliche Situation für ganz viele<br />
Menschen immer schwieriger wird.<br />
Der <strong>AWO</strong>-Bundesverband hatte dazu<br />
aufgerufen und wir konnten mehrere<br />
hundert Hemden nach Berlin schicken.<br />
Vor dem Bundestag wurden diese für<br />
viele sichtbar präsentiert. Die Kampagne<br />
zur Situation der ambulanten Pflege<br />
verdeutlichte, dass im bestehenden<br />
System die einzelnen Pflegeleistungen<br />
äußerst unzureichend finanziert<br />
sind. Bildet man ein durchschnittliches<br />
Leistungspaket, dann kommt man auf<br />
einen vergüteten Stundensatz von etwa<br />
29,- €. Ein Transparenzverfahren hat<br />
aber ergeben, dass tatsächlich etwa<br />
41,- € benötigt würden. Hier wird deutlich,<br />
dass es in der Gesellschaft hohe<br />
Erwartungen an Leistungsfähigkeit und<br />
die Qualität der Leistungen gibt, aber<br />
gleichzeitig deren angemessene Vergütung<br />
noch lange nicht erreicht wird.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Rudolf Schober<br />
Vorsitzender<br />
Sonntagsreden der Politik helfen hier<br />
nicht weiter. Nur eine angemessene<br />
Ausstattung der Systeme kann die<br />
grundgesetzlich geforderte Teilhabe<br />
der Menschen an allen Bereichen des<br />
Lebens garantieren.<br />
Neben dem bereits beschriebenen Engagement<br />
der bei uns Beschäftigten ist<br />
es uns auch wichtig, uns bei all denen<br />
zu bedanken, die uns auch im vergangenen<br />
Jahr wieder auf vielfältigste<br />
Weise unterstützt haben. Neben den<br />
Hauptamtlichen sind es viele viele ehrenamtlich<br />
Engagierte und Tätigen, die<br />
Hauptamtlichkeit nicht ersetzen, dies<br />
auch gar nicht sollen. aber mit ihrem<br />
Engagement die Qualität der Angebote<br />
deutlich steigern helfen. Es sind aber<br />
auch unsere Partner, in den anderen<br />
Wohlfahrtsverbänden bei der Stadt,<br />
dem Land, dem Bund und bei der EU,<br />
sowie zahlreiche Betriebe, die uns ihr<br />
Know-how aber auch Arbeitskraft zur<br />
Verfügung gestellt haben.<br />
Vielen Dank an all diese vielen Menschen.<br />
Wir laden Sie ein, sich durch unsere<br />
Seiten zu klicken und zu sehen, was wir<br />
tun und wie wir es tun.<br />
Helmut Herz<br />
Geschäftsführer<br />
8 9<br />
VoRwoRt
leItBIld<br />
Der Weg zum Leitbild als Verpflichtung<br />
Im Jahr 2008 verabschiedete der Kreisverband<br />
ein gesondertes Leitbild zur<br />
interkulturellen Öffnung mit dem Ziel,<br />
sowohl dem politischen Anspruch interkultureller<br />
Arbeit als auch den damit<br />
verbundenen professionellen Herausforderungen<br />
Gewicht zu verleihen. Auf<br />
der Grundlage eines Leitbildentwurfes<br />
gab der Vorstand im Januar 2010 den<br />
Startschuss für einen Beteiligungsprozess<br />
im Mitglieder- und Unternehmensbereich,<br />
um dem „Leitbild der<br />
<strong>AWO</strong> Kreisverband Nürnberg e. V.“<br />
seine endgültige Ausprägung geben zu<br />
können. Ein Zeitplan informierte über<br />
Meilensteine zur Beteiligung, eine Steuerungsgruppe<br />
fasste Anregungen und<br />
Ergänzungen zusammen und bereitete<br />
die entscheidungsreife Vorlage für den<br />
Vorstand vor. In der Vorstandssitzung<br />
am 20.07.2010 wurde das Leitbild verabschiedet.<br />
Unser Leitbild richtet sich nach innen<br />
und außen. Es formuliert: Entwicklungsziele<br />
als Orientierung für die nächsten<br />
Jahre, Ansprüche an unsere Arbeit als<br />
Kriterien, an denen wir uns messen<br />
lassen wollen, Qualitätsstandards als<br />
Bezugspunkte dafür, soziale Dienstleistungen<br />
mit hoher Qualität für alle anbieten<br />
zu können.<br />
Natürlich soll ein Leitbild möglichst kurz<br />
sein. Aber was nutzt eine Kürze, in der<br />
nicht die Würze, sondern nur beliebige<br />
Interpretationsspielräume liegen. Die<br />
Gratwanderung führte im Ergebnis zu<br />
unserem Leitbild, das auf vier Seiten<br />
zusammenfasst, was wir wollen:<br />
1. Sozialpolitik mitgestalten<br />
2. Interkulturelle Öffnung leben<br />
3. Bildungs- und Erziehungsauftrag<br />
erfüllen<br />
4. Lebensqualität verwirklichen und<br />
sichern<br />
5. Kooperieren und partnerschaftlich<br />
zusammenarbeiten<br />
6. Dienstleistung mit hoher Qualität<br />
erbringen<br />
7. Wirtschaftlich und nachhaltig handeln<br />
8. Professionell arbeiten<br />
9. Verantwortlich führen<br />
10. Ehrenamtlich mitmachen<br />
Ein Leitbild zu entwickeln und zu beschließen<br />
ist der erste Schritt und nicht<br />
der schwerste. Der nächste Schritt ist<br />
schwerer: Die Orientierung unserer<br />
strategischen und konkreten Arbeit an<br />
den Leitplanken des Leitbildes und seine<br />
Integration in die Alltagsarbeit.<br />
Wir wissen durch unsere Erfahrungen<br />
bei der Umsetzung der interkulturellen<br />
Öffnung, wie leicht dies gesagt, aber<br />
schwer getan ist. Interkulturelle Öffnung<br />
ist nur dann erfolgreich, wenn sie systematisch<br />
in der Sozialen Arbeit mitgedacht<br />
wird, d.h. als selbstverständliche<br />
Handlungsmaxime in den Arbeitsalltag<br />
einfließt und für alle Beteiligten wie<br />
Kundinnen und Kunden, Kooperationspartner,<br />
Mitglieder und Beschäftigte<br />
Bezugspunkt ist und erkennbar wird.<br />
(siehe auch http://www.awo-nuernberg.<br />
de/startseite/awo-aktivitaeten/interkulturelle-oeffnung.html).<br />
Wir sind selbstbewusst genug davon<br />
auszugehen, dass wir mit unserem<br />
Leitbild weder das Rad neu erfinden<br />
noch unsere Arbeitskultur revolutionieren<br />
müssen. Aber sich darüber zu<br />
vergewissern, was wir wollen, und die<br />
kontinuierliche Erinnerung im Umsetzungsprozesse<br />
daran, soll Gewähr<br />
bieten, dass auch in turbulenten Zeiten<br />
die Orientierung nicht verloren geht und<br />
der Mut gestärkt wird, auch kleine Verbesserungen<br />
als Beiträge für die Gesamtentwicklung<br />
unseres Kreisverbandes<br />
ernst zu nehmen und zu fördern.<br />
10 11<br />
leItBIld
90 JAHRe Awo NüRNBeRg<br />
90 Jahre <strong>AWO</strong> Nürnberg<br />
Am eigentlichen Gründungstag, dem<br />
25. November, wurde im Melanchthon-<br />
Gymnasium, dem Gründungsort, eine<br />
Pressekonferenz abgehalten, die an<br />
diesen historischen Tag und die nachfolgende<br />
Entwicklung erinnerte.<br />
In einer eigens aufgelegten Broschüre<br />
(http://www.awo-nuernberg.de/startseite/wir-ueber-uns/der-kv-stellt-sichvor/90-jahre-kreisverband-nuernberg.<br />
html) wurden die vielfältigen Aktivitäten<br />
dieses Wohlfahrtsverbandes nachgezeichnet.<br />
Viele Menschen haben sich auf der ehren-<br />
wie hauptamtlichen Ebene um die<br />
<strong>AWO</strong> Nürnberg verdient gemacht: Martin<br />
Bächer, der erste Vorsitzende 1920,<br />
Leonhard (Loni) Übler, Gunda Fuchs,<br />
Hanns Schneider, Johann Kraußer,<br />
Otto Tiefel. Viel mehr Personen hätten<br />
es natürlich verdient, hier namentlich<br />
genannt zu werden.<br />
Eine lebende <strong>AWO</strong>-Legende, nämlich<br />
Bertold Kamm, gehörte zu den Protagonisten<br />
der 90-Jahre-Geburtstagsfeier<br />
im Historischen Rathaussaal. Es sind<br />
nicht nur seine beeindruckende Eloquenz<br />
und der stets präsente Schatz an<br />
authentischen <strong>AWO</strong>-Erfahrungen, mit<br />
denen der Ehrenvorsitzende der bayerischen<br />
Arbeiterwohlfahrt brilliert; es ist<br />
vor allem seine klare sozialpolitische<br />
Positionierung, mit der er glaubhaft für<br />
die Anliegen „seiner“ <strong>AWO</strong> immer wieder<br />
aufs Neue überzeugt.<br />
Die <strong>AWO</strong> Nürnberg hat sich zwischenzeitlich<br />
zu einem modernen sozialen<br />
Dienstleister entwickelt, der ein Dutzend<br />
Kindertagesstätten, zwei Altenund<br />
Pflegeheime sowie ein vielfältiges<br />
Angebot an Beratungsstellen im Stadtgebiet<br />
betreibt. Offensichtlich wurde in<br />
der jüngsten Vergangenheit, dass die<br />
veränderten Refinanzierungsbedingungen<br />
im sozialen Bereich zunehmend<br />
Probleme bereiten. Wenn es denn je<br />
„goldene Zeiten“ in der sozialen Arbeit<br />
gegeben hat, so sind sie auf unabsehbare<br />
Zeit vorbei. Gerade von konservativ-libe<strong>rale</strong>r<br />
Seite wird es durchaus<br />
mit Wohlwollen gesehen, ja teilweise<br />
sogar befördert, dass private Anbieter<br />
mit nicht tarifgebundenem Entlohnungssystem<br />
immer mehr Fuß im Sozialbereich<br />
fassen. Die <strong>AWO</strong> kann einen rein<br />
monetär geführten Wettbewerb mit<br />
ihren tariflich garantierten Löhnen nicht<br />
gewinnen. Vielmehr muss für die Kunden<br />
ein spürbares Plus an Qualität in<br />
den Einrichtungen und Dienstleistungen<br />
deutlich werden.<br />
Nicht nur in Nürnberg, sondern in ganz<br />
Deutschland hat die <strong>AWO</strong> unter dem<br />
Motto „Jetzt gehts ans letzte Hemd“<br />
eine bundesweite Kampagne gegen<br />
den Sozialabbau organisiert. Die <strong>AWO</strong><br />
will damit erkennbar Einfluss nehmen,<br />
sowohl auf den parlamentarischen<br />
Gesetzgebungsprozess, aber auch im<br />
Vorfeld auf die gesellschaftliche Meinungsbildung.<br />
Denn nur mit einer aufgeklärten<br />
Öffentlichkeit kann die konservative<br />
Kürzungs- und Klientelpolitik<br />
durchkreuzt werden.<br />
Die gesellschaftspolitischen Anliegen,<br />
die im ebenfalls 2010 offiziell verabschiedeten<br />
Leitbild der <strong>AWO</strong> Nürnberg<br />
ausdrücklich Erwähnung finden, wurden<br />
somit auch überzeugend in der Öffentlichkeitsarbeit<br />
umgesetzt.<br />
„Die Gesellschaft zusammenhalten“<br />
hieß denn auch folgerichtig das Jahresmotto<br />
unseres Verbandes. Damit<br />
hat zum vierten Mal die <strong>AWO</strong> Nürnberg<br />
ein Kalenderjahr unter ein Jahresmotto<br />
gestellt. In den Vorjahren lauteten sie:<br />
„Gesund is(s)t leichter“ und „Weit blicken<br />
- flexibel handeln“<br />
Beim Fachtag der <strong>AWO</strong> Nürnberg am 8.<br />
Mai 2010 machte Geschäftsführer Helmut<br />
Herz in seinem Einführungsvortrag<br />
auf die Besonderheit des Jahresmottos<br />
aufmerksam. Damit wird Bezug genommen<br />
auf den Titel des Sozialberichts<br />
des <strong>AWO</strong> Bundesverbandes „Was hält<br />
die Gesellschaft zusammen?“. Wir finden<br />
viele konkrete Anzeichen für eine<br />
zunehmende soziale Ausgrenzung vor:<br />
• ein unglaublich hoher Prozentsatz<br />
an Schülern, die alljährlich die<br />
Schule verlassen, ohne einen Abschluss<br />
• eine trotz Arbeitsmarktreformen große<br />
Zahl an Langzeitarbeitslosen<br />
• millionenfach verbreitete Armut von<br />
Kindern mit ihren Familien am Rande<br />
unserer Wohlfahrtsgesellschaft<br />
• das zunehmende Problem der Armut<br />
im Alter<br />
Diese Aufzählung ist beileibe nicht<br />
vollständig. Sie belegt aber die tiefen<br />
Brüche, die auch durch die sozialen<br />
Leistungen immer weniger kompensiert<br />
werden. Die Auswirkungen der<br />
Wirtschafts- und Finanzkrise lassen<br />
für die nächsten Jahre eher soziale<br />
und ökonomische Verteilungskämpfe<br />
befürchten. Insofern müssen wir uns<br />
alle fragen, wie wir den Gedanken der<br />
Solidarität nicht zum anekdotenhaften<br />
Anhängsel in Sonntagsreden verkümmern<br />
lassen.<br />
12 13<br />
90 JAHRe Awo NüRNBeRg
90 JAHRe Awo NüRNBeRg<br />
Hauptreferent des Fachtages war der<br />
Jesuitenpater Friedhelm Hengsbach;<br />
er leitete von 1992 bis 2006 das Nell-<br />
Breuning-Institut für Wirtschafts- und<br />
Gesellschaftsethik. In seinen Ausführungen<br />
ging Prof. Hengsbach auf die<br />
Hintergründe und Auswirkungen der<br />
derzeitigen Finanz- und Wirtschaftskrise<br />
ein. Er vermisste verbindliche<br />
Werthaltungen in unserer Gesellschaft:<br />
Was macht „gute Arbeit“ aus, was ist<br />
eine „gerecht entlohnte Erwerbsarbeit“?<br />
Andererseits seien die aktuellen Rettungsmaßnahmen<br />
in der Euro-Währungsunion<br />
durchaus fragwürdig. Die<br />
Verursacher des Finanzcrashs, nämlich<br />
die privaten Banken, würden durch die<br />
staatlichen Rettungsschirme zu Lasten<br />
der Steuerzahler geschützt. Hengsbach<br />
sah aber auch „Anzeichen von Lernfähigkeit“<br />
in unserer Gesellschaft. Gerade<br />
die <strong>AWO</strong> müsste hier Flagge zeigen<br />
und mit Bündnispartnern kooperieren.<br />
Als aktuelles Beispiel nannte er den<br />
Mindestlohn im Pflegebereich.<br />
Anschließend bot der Fachtag einen<br />
bunten Strauß an Mitmachangeboten<br />
bzw. Workshops für die weit über 120<br />
Teilnehmer. Die Palette reichte vom<br />
Workshop „Werte, Liebe, Achtsamkeit<br />
- Märchen und Mythen halten zusammen“<br />
bis zum Besuch des Casablanca-<br />
Filmkunsttheaters mit einer Sonderfilmvorführung.<br />
Als Fazit eines engagiert gelebten Jubiläumsjahres<br />
kann festgehalten werden:<br />
Der Einfluss in der öffentlichen Wahrnehmung<br />
sowie in der sozialpolitischen<br />
Diskussion kann nur durch einen erhöhten<br />
Mitgliederstand gesteigert werden.<br />
Es lohnt sich also, unserem mittlerweile<br />
90 Jahre jungen Verband als Mitglied<br />
beizutreten und zu unterstützen. Wir<br />
freuen uns immer über neue Überzeugungstäter!<br />
Denn wie heißt es doch so schön: Es<br />
gibt nichts Gutes, außer man tut es!<br />
<strong>Referat</strong> Berufliche Bildung und Qualifizierung<br />
AdA Meister<br />
Das Jahr 2010 ist ereignisreich vergangen<br />
im <strong>Referat</strong> Berufliche Bildung<br />
und Qualifizierung (BBQ) und war im<br />
Bereich der Arbeitsmarktdienstleistungen<br />
und der Arbeitsmarktintegration<br />
gekennzeichnet von Sparbeschlüssen<br />
der Politik. Die abstrakte Formel Sparbeschlüsse<br />
wirkt sich bei der BBQ als<br />
Träger der beruflichen Bildung ganz<br />
konkret aus: So wurden im Bereich der<br />
Jugendwerkstatt die Plätze von 80 auf<br />
54 reduziert - das macht dann auch ein<br />
personelles und inhaltliches Nachsteuern<br />
bei diesem Angebot für jugendliche<br />
Arbeitslose erforderlich. Die weiteren<br />
Aussichten für die nächsten Jahre sind<br />
ebenfalls nicht heiter - so verlautet es<br />
zumindest aus den Haushaltressorts<br />
und von der politischen Planung, denn:<br />
weitere Sparrunden sollen folgen.<br />
Weiterhin wurden deutlich weniger<br />
Ausschreibungen durchgeführt, so dass<br />
sich die Auftragslage für alle Träger<br />
im Arbeitsamtsbezirk ausgedünnt hat.<br />
Durch auslaufende Maßnahmen kommt<br />
es im Laufe der Zeit dadurch automatisch<br />
zu einem Rückgang im Gesamtportfolio.<br />
Auch diese Entwicklung wurde<br />
und wird im <strong>Referat</strong> BBQ spürbar. Der<br />
Auftragsakquise wird das <strong>Referat</strong> in<br />
den kommenden Jahren noch mehr<br />
Aufmerksamkeit zukommen lassen<br />
müssen.<br />
Trotz dieser schwierigen Entwicklung<br />
kann das Jahr 2010 aber auch mit<br />
Erfolgen glänzen: Die <strong>AWO</strong> Nürnberg<br />
beteiligte sich an einem Projekt des<br />
Bundesverbandes namens “Entwicklungswerkstatt<br />
Übergang Schule-Beruf“.<br />
Neben Nürnberg waren Einrichtungen<br />
aus Hagen, Saarbrücken, Lüneburg,<br />
Dortmund, Düsseldorf, Oberhausen und<br />
Dresden an der gemeinsamen Projektentwicklung<br />
beteiligt.<br />
Die Früchte dieser Entwicklungswerkstatt<br />
konnten bereits ab September<br />
2010 geerntet werden, denn es gelang<br />
in einem Trägerverbund bestehend aus<br />
CJD, NoA, SOS und <strong>AWO</strong> eine Maß-<br />
14 15<br />
BeRuflIcHe BIlduNg uNd QuAlIfIzIeRuNg
BeRuflIcHe BIlduNg uNd QuAlIfIzIeRuNg<br />
nahme für alle Nürnberger Haupt- und<br />
Förderschulen zu installieren. Dabei<br />
war die enge Zusammenarbeit mit dem<br />
Bildungsbüro der Stadt Nürnberg und<br />
dem Staatlichen Schulamt entscheidend.<br />
Dieses Projekt des Bundesministeriums<br />
für Bildung und Forschung<br />
wird vom Bundesinstitut für Berufliche<br />
Bildung begleitet und inhaltlich und<br />
finanziell betreut. Die Schüler der 7.<br />
Klassen erhalten eine Potentialanalyse<br />
und bekommen in Werkstätten die Möglichkeit<br />
einer zweiwöchigen beruflichen<br />
Erprobung. Die <strong>AWO</strong> hat 171 Schüler in<br />
der ersten Programmphase betreut.<br />
Eine zweite Frucht wird zu Beginn des<br />
Jahres 2011 reif: In den Hauptschulen<br />
Insel Schütt und Hummelsteiner Weg<br />
begleitet die BBQ Schüler der 9. und<br />
10. Klassen auf ihrem Weg in die Ausbildung<br />
und bietet vertiefte Berufsorientierung<br />
an. Die Förderung wird zur<br />
Hälfte von der Agentur für Arbeit und<br />
zur anderen Hälfte vom Bezirk Mittelfranken<br />
übernommen. Am Ende sollen<br />
höhere Zahlen bei der Ausbildungsintegration<br />
junger Menschen direkt nach<br />
der Schule stehen.<br />
In der Weiterentwicklung der Dienstleistungsqualität<br />
konnten ebenfalls<br />
Erfolge verbucht werden. Wie auch im<br />
letzten Jahr absolvierten Mitarbeiter bei<br />
der IHK die Prüfung zum AdA-Schein.<br />
Diese Ausbildung der Ausbilder (AdA)<br />
haben alle acht Teilnehmer erfolgreich<br />
bestanden. Fortbildung und Weiterbildung<br />
stehen auf der Agenda im Bildungsbereich<br />
ganz oben. Die eigene<br />
Weiterqualifizierung nahmen die Mitarbeiter<br />
mit durchschnittlich 3,5 Fortbildungstagen<br />
ebenfalls sehr ernst.<br />
Mit ein bisschen Stolz durften wir am<br />
28. November 2010 die erfolgreiche<br />
Re-Zertifizierung beim AZWV-Überprüfungsaudit<br />
vermelden. Die externe<br />
Auditorin hat der Bildungseinrichtung<br />
ein durchweg hohes qualitatives Niveau<br />
bescheinigt und so wird für ein weiteres<br />
Jahr die Plakette der CERTQUA das<br />
gute Qualitätsmanagement im <strong>Referat</strong><br />
Berufliche Bildung und Qualifizierung<br />
nach außen transportieren.<br />
Mitarbeiter gesamt: 53<br />
Teilnehmerplätze im<br />
Jugendbereich:<br />
340<br />
Tatsächliche Teilnehmer Jugend: 728<br />
Teilnehmerplätze im<br />
Erwachsenenbereich:<br />
Tatsächliche Teilnehmer Erwachsene:<br />
1.735<br />
2.356<br />
Hier finden Sie weitere Informationen:<br />
<strong>AWO</strong> Kreisverband Nürnberg e.V.<br />
<strong>Referat</strong> Berufliche Bildung<br />
und Qualifizierung<br />
Leonhardstraße 5<br />
90443 Nürnberg<br />
Telefon:<br />
Telefax:<br />
E-Mail:<br />
0911 28717-0<br />
0911 28717-22<br />
berufshilfe@awo-nbg.de<br />
i<br />
<strong>Referat</strong> Bildung, Service & Entwicklung (BS&E)<br />
Die wichtigsten Veranstaltungen im Jahr 2010<br />
Willy Lemke: Sport in der Entwicklungshilfe<br />
Im April 2010 konnte die <strong>AWO</strong>thek Willi<br />
Lemke als Gast begrüßen. Der engagierte<br />
Sonderberater des UN-Generalsekretärs<br />
für Sport im <strong>Dienste</strong> von<br />
Frieden und Entwicklung war ehemals<br />
Senator in der Freien Hansestadt Bremen<br />
und Manager für den Fußballverein<br />
Werder Bremen. Lemke berichtete<br />
dem Publikum der <strong>AWO</strong>thek von seinen<br />
Erfahrungen als UN-Sonderberater, erzählte<br />
von bewegenden, dramatischen<br />
sowie Mut machenden Begegnungen<br />
und Entwicklungen. Die Bilder, die er<br />
in die <strong>AWO</strong>thek mitbrachte, die unter<br />
anderem den Bolzplatz Bouaké zeigten,<br />
der Blauhelmsoldaten und ehemaligen<br />
Rebellen gleichermaßen dazu dient,<br />
Fußball zu spielen, überzeugten auch<br />
den letzten Zuhörer von der friedensfördernden<br />
und zukunftsweisenden Kraft<br />
des Sports.<br />
Prof. Dr. Wüstendörfer: Kinderarmut<br />
in Nürnberg<br />
Neu ist die Diskussion über Armut von<br />
Kindern und Familien in Deutschland<br />
nicht. Angeheizt wurde sie in 2010 aber<br />
durch die aktuelle Beschlussfassung<br />
der Bundesregierung bezüglich der<br />
Anpassung der Hartz IV-Sätze und der<br />
Streichung des Elterngeldes für Hartz<br />
IV-Empfänger. Dass Kinderarmut in<br />
Nürnberg viele Facetten hat, beleuchtete<br />
Prof. Dr. Werner Wüstendörfer mit<br />
einem Inputreferat in der <strong>AWO</strong>thek.<br />
Am Erzähltisch: Besondere Begegnungen<br />
in 2010<br />
Im Jahr 2010 konnte das ehrenamtlich<br />
getragene Projekt „Am Erzähltisch…“<br />
wieder mit interessanten Persönlichkeiten<br />
aus Nürnberg die Besucher<br />
begeistern. Monika Adele Camara,<br />
freischaffende Tanzpädagogin und Friedensarbeiterin<br />
konnte über ihr multikulturelles<br />
Wirken erzählen.<br />
Sabine Röver, Galeristin, Buchautorin<br />
und wahres Multitalent, berichtete von<br />
ihrem Leben und ihrem Buch „Der Zug<br />
blieb stehen“.<br />
Prof. Max Göbel, ein Bühnenassistent,<br />
Musiker, Pädagoge, Hochschullehrer<br />
und immer in erster Linie Nürnberger<br />
konnte mit dem Moderator Prof. Dieter<br />
Kreft das Publikum mit einem charmanten<br />
und hoch interessanten Interview<br />
begeistern.<br />
Es ist erfreulich, dass sich der Erzähltisch<br />
mit seinen illustren Gästen in der<br />
<strong>AWO</strong>thek etablieren konnte. Zu danken<br />
ist allen ehrenamtlichen Mitarbeitern,<br />
vor allem Dieter Kreft, als Mitinitiator<br />
und Moderator.<br />
Interkulturelle Events: Kultur und Leckereien<br />
aus verschiedenen Ländern<br />
Mit diversen interkulturellen Veranstaltungen,<br />
die verschiedene Länder in den<br />
Mittelpunkt rückten, konnte das <strong>Referat</strong><br />
BS&E in 2010 aufwarten: Ein interkulturelles<br />
Fest mit Speisen, Musik und Tanz<br />
aus aller Welt im Mai. Ein sizilianischer<br />
Abend mit kulturellen Beiträgen aus<br />
16 17<br />
VeRANStAltuNgeN Im JAHR 2010
VeRANStAltuNgeN Im JAHR 2010<br />
Neapel und italienischen Leckereien,<br />
die Fotoausstellung „Mauritius - eine<br />
erzählende Ausstellung“.<br />
<strong>AWO</strong>thek mobil: am Südstadtfest<br />
Natürlich war die <strong>AWO</strong>thek in 2010<br />
auch wieder auf dem Südstadtfest vertreten<br />
und zwar diesmal mit Unterstützung<br />
des Ortsvereins Nürnberg International.<br />
Eingeladen wurde zu einem Café<br />
International im Freien.<br />
Ehrenamt: unverzichtbar und für alle<br />
eine Bereicherung<br />
Die Vermittlung von Ehrenamtlichen<br />
zählt zu den edelsten Aufgaben der<br />
Wohlfahrtspflege. Inzwischen hat sich<br />
viel bewegt und eine beachtliche Anzahl<br />
von Menschen, die „Zeit spenden“<br />
wollen, kommt regelmäßig zum<br />
Erstgespräch in die <strong>AWO</strong>thek. Daraus<br />
entstanden sind Vermittlungen in alle<br />
Einrichtungen der <strong>AWO</strong>, aber auch eine<br />
große Anzahl ehrenamtlicher Veranstaltungen.<br />
Jeden ersten Samstag im<br />
Monat wird zum ehrenamtlich organi-<br />
sierten Seniorentanz und jeden letzten<br />
Samstag im Monat zum FilmCafe eingeladen,<br />
ebenso regelmäßig zur <strong>AWO</strong><br />
Wandergruppe. Auch der ehrenamtlich<br />
getragene Gesprächskreis Deutsch für<br />
Migranten erfreut sich nach wie vor<br />
großer Beliebtheit. Weniger bekannt<br />
sind noch der Mal- und Zeichenkurs für<br />
Kinder und Jugendliche, die „English-<br />
Conversation-Group“ oder regelmäßige<br />
Schlagernachmittage. Ehrenamtliche<br />
MitarbeiterInnen beraten auch bei der<br />
Nutzung des Handys oder helfen bei<br />
den ersten Schritten ins Internet. Gerade<br />
von Seniorinnen und Senioren<br />
wird dieses Angebot gerne genutzt.<br />
Zudem gibt es jeden letzten Freitag in<br />
der <strong>AWO</strong>thek Hilfe beim Ausfüllen von<br />
Formularen für die Menschen, die mit<br />
„Behördenkram auf Kriegsfuß stehen“.<br />
Zudem konnten in 2010 unter dem Titel<br />
„Sechs Abende Glück“ und ebenso<br />
zum Thema Achtsamkeit besondere<br />
ehrenamtlich getragene Kurse angeboten<br />
werden. Unter dem Titel „Nürnberg<br />
erfahren“ lädt die <strong>AWO</strong>thek dank ehrenamtlichem<br />
Engagement zu Stadtteilbesichtigungen<br />
der besonderen Art<br />
ein, nämlich mit dem Fahrrad. Ebenso<br />
ehrenamtlich organisiert sind die Touren<br />
durch die „Südstadtstraßen.<br />
Genauso in den Bereich gehört ein<br />
Kooperationsprojekt mit der Sparkasse.<br />
Einmal pro Woche werden die Rollstuhlfahrer<br />
aus dem Käte-Reichert-Heim<br />
von Auszubildenden der Nürnberger<br />
Sparkasse zu Spazierfahrten ins Grüne<br />
begleitet. Andere junge Auszubildende<br />
helfen jeden Donnerstagnachmittag,<br />
wenn in der Cafeteria des Pflegeheims<br />
Kaffee und Kuchen serviert wird. Dann<br />
ist Zeit für Alt und Jung zu plaudern<br />
und sich gegenseitig zuzuhören. Das<br />
Gefühl, dass sich junge Menschen für<br />
die Erfahrungen des eigenen langen<br />
Lebens interessieren und sich einlassen,<br />
stimmt aufgeweckt und zufrieden.<br />
Und für die jungen Ehrenamtlichen ist<br />
die Erfahrung, dass sich Menschen einfach<br />
darüber freuen, wenn man da ist,<br />
eine sehr schöne.<br />
Ein großes Ehrenamtsfest hat das<br />
<strong>Referat</strong> BS&E im Rahmen der bundesweiten<br />
„Woche des bürgerschaftlichen<br />
Engagements“, auch im Herbst<br />
2010 wieder für die ehrenamtlichen<br />
Mitarbeiter organisiert. Leider war die<br />
eingeladene Gastrednerin Katja Ebstein<br />
erkrankt, dennoch wurde herzlich<br />
gefeiert. Das Ehrenamtsfest wurde in<br />
diesem Jahr auch dazu genutzt, um<br />
fünf Preisträgerinnen mit dem von der<br />
<strong>AWO</strong>-Sozialstiftung ausgelobten Förderpreis<br />
für Studierende der Hans-<br />
Weinberger-Akademie und der Ev.<br />
Hochschule Nürnberg auszuzeichnen.<br />
Es handelt sich um Studentinnen, die<br />
äußerst bemerkenswerte Arbeiten zum<br />
Thema „Integration alter Menschen in<br />
die Gesellschaft“ vorgelegt haben. Die<br />
Preisverleihung wurde vom Nürnberger<br />
Bürgermeister Horst Förther und dem<br />
Geschäftsführer des <strong>AWO</strong> Kreisverbandes<br />
Helmut Herz, durchgeführt.<br />
Eine besondere Auszeichnung für<br />
ehrenamtliches Engagement erhielt<br />
in 2010 eine junge Ehrenamtliche der<br />
<strong>AWO</strong>thek, auf die der ganze Verband<br />
stolz ist. Julia Notkina, Mitglied im<br />
Vorstand des Ortsvereins Nürnberg<br />
International und Leiterin der ehrenamtlichen<br />
Mal- und Zeichengruppe sowie<br />
engagiert im Jugendmigrationsdienst,<br />
wurde im Dezember 2010 mit dem<br />
„Ehrenwert-Preis der Stadt Nürnberg“<br />
ausgezeichnet, der mit einer feierlichen<br />
Rede überreicht wurde.<br />
Julia Notkina erhält den Ehrenwert-Preis<br />
der Stadt Nürnberg<br />
Junges Ehrenamt: Projekt JETZT<br />
durch Aktion Mensch gefördert<br />
Im November 2010 erhielt das <strong>Referat</strong><br />
BS&E die Zusage von Aktion Mensch,<br />
dass das Projekt JETZT von 2011 an<br />
für drei Jahre eine Förderung erhält.<br />
Die <strong>AWO</strong> Nürnberg will mit dem Projekt<br />
JETZT ein Forum in Nürnberg schaffen,<br />
das freiwilliges Engagement junger<br />
Menschen (14 - 24 Jahre) fördert, die<br />
am Übergang Schule-Beruf stehen. In<br />
enger Zusammenarbeit mit relevanten<br />
Akteuren, wird eine speziell für junge<br />
Menschen und ihre Bedürfnisse abgestimmte<br />
Anlaufstelle für freiwilliges<br />
Engagement aufgebaut.<br />
18 19<br />
VeRANStAltuNgeN Im JAHR 2010
VeRANStAltuNgeN Im JAHR 2010<br />
Von links Rudolf Schober, Vorsitzender der Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Nürnberg, Ali Aslan und<br />
Ali Bencibara, Vorsitzende des <strong>AWO</strong> Ortsvereins Nürnberg International<br />
Ortsvereinsarbeit: prämiert und gestärkt<br />
Auch auf einen anderen Preis kann<br />
das <strong>Referat</strong> BS&E zusammen mit dem<br />
Ortsverein Nürnberg International stolz<br />
sein. Aus über 400 Bewerbungen hat<br />
das, von den Bundesministerien des<br />
Innern und der Justiz gegründete,<br />
bundesweite „Bündnis für Demokratie<br />
und Toleranz - gegen Extremismus<br />
und Gewalt“ 80 vorbildliche Projekte<br />
ausgewählt und ausgezeichnet. Unter<br />
den Preisträgern war auch der <strong>AWO</strong><br />
Kreisverband Nürnberg. Unter dem Titel<br />
„Nürnberg International - Gemeinsam<br />
Barrieren überwinden - Chancen schaffen“<br />
stehen die Gründung des <strong>AWO</strong><br />
Ortsvereins Nürnberg International und<br />
verschiedene Aktivitäten des Verbandes<br />
zur interkulturellen Öffnung.<br />
Dieses zivilgesellschaftliche Engagement<br />
der <strong>AWO</strong> Nürnberg wurde von Dr.<br />
Max Stadler, Parlamentarischer Staatssekretär<br />
im Bundesministerium für Justiz,<br />
als vorbildlich gelobt.<br />
Ein inhaltlicher Schwerpunkt der Ortsvereinsarbeit<br />
in 2010 lag darin, den<br />
Kreisausschuss als Gremium zu stärken.<br />
Lebendige Diskussionen und<br />
sozialpolitische Stellungnahmen, die<br />
Impulse für die Aktivitäten des Kreisverbandes<br />
geben, sind das Ziel.<br />
Eine außerordentliche Kreiskonferenz<br />
konnten wir im Juni abhalten. Ein satzungsändernder<br />
Antrag wurde verabschiedet<br />
und das neue Leitbild des<br />
Kreisverbandes wurde nochmals allen<br />
Teilnehmern der Konferenz vorgestellt<br />
und miteinander diskutiert.<br />
Interkulturelle Trainings (InkuTra):<br />
750 Teilnehmer geschult<br />
te Kompetenz wird als Schlüsselqualifikation<br />
in allen Dienstleistungsbereichen<br />
immer wichtiger, so auch bei der ARGE<br />
Nürnberg. Um deren interkulturelle<br />
Handlungskompetenzen zu stärken,<br />
nahmen rund 200 Mitarbeiter/-innen<br />
der Leistungsabteilungen seit Februar<br />
2009 an einer siebentägigen Fortbildungsreihe<br />
teil, die bis Mitte des Jahres<br />
2010 erfolgreich abgeschlossen werden<br />
konnte. Die Seminarteilnehmer/-innen<br />
konnten hierbei selbst erleben, was es<br />
bedeuten kann, in ein anderes Land zu<br />
migrieren, wo möglicherweise andere<br />
Regeln gelten, als im Herkunftsland.<br />
Genau vor solchen Herausforderungen<br />
stehen viele Kundinnen und Kunden<br />
der ARGE Nürnberg. Daneben konnte<br />
InkuTra wieder 45 Auszubildende des<br />
Bundesamtes für Migration und deren<br />
Ausbilder mit mehrmoduligen Trainings<br />
schulen. Auch viele Netzwerkpartner,<br />
wie z. B. Kindergärten, das THW oder<br />
den Ausbildungsring Ausländischer<br />
Unternehmer konnte InkuTra in 2010 zu<br />
seinen Kunden zählen. Gefördert wird<br />
InkuTra durch die Fehlbedarfsfinanzierung<br />
des BFMSFJ.<br />
Reisen: seniorengerecht und abwechslungsreich<br />
In 2010 bot die <strong>AWO</strong> Nürnberg erstmals<br />
einen betreuten Erholungsaufenthalt<br />
für Senioren ins Ostseebad Baabe der<br />
Insel Rügen an. Verschiedene Theaterfahrten<br />
sowie Tagesfahrten z. B. zu<br />
Krippenausstellungen und eine mehrtägige<br />
Wanderung gehörten zum Ausflugs-<br />
und Reiseprogramm der <strong>AWO</strong>,<br />
mit dem wir uns über unser Programm<br />
<strong>AWO</strong>aktuell an unsere Mitglieder und<br />
an die Öffentlichkeit wenden.<br />
Hier finden Sie weitere Informationen:<br />
<strong>AWO</strong> Kreisverband Nürnberg e.V.<br />
<strong>Referat</strong> Bildung, Service und<br />
Entwicklung<br />
Karl-Bröger-Straße 9<br />
90459 Nürnberg<br />
Telefon:<br />
Telefax:<br />
E-Mail:<br />
0911 45060166<br />
0911 45060100<br />
awothek@awo-nbg.de<br />
20 21<br />
i<br />
VeRANStAltuNgeN Im JAHR 2010
KINdeR, JugeNd uNd fAmIlIe<br />
<strong>Referat</strong> Kinder, Jugend und Familie<br />
In diesem Jahr konnte die magische<br />
Zahl von 1.000 betreuten Kindern erreicht<br />
werden, was durch die Eröffnung<br />
der zwölften und dreizehnten Kindertageseinrichtung<br />
in Lichtenhof und Langwasser<br />
möglich wurde.<br />
Die Südstadt Nürnbergs bietet den<br />
Familien immer noch zu wenige Betreuungsplätze<br />
für Kinder von Kinderkrippe<br />
bis Kinderhort.<br />
Da sich der <strong>AWO</strong> Kreisverband die Förderung<br />
der Kinder und die Unterstützung<br />
der Familien zur Aufgabe gemacht<br />
hat, suchte er nach einem passenden<br />
Gebäude und fand dies in der Wodanstraße.<br />
Das Produktionsgebäude einer<br />
ehemaligen Druckerei wurde aufwändig<br />
saniert und für die Kinder umgebaut.<br />
Im September war es dann soweit, 86<br />
Betreuungsplätze für Kinder von sechs<br />
Monaten bis sechs Jahre konnten Familien<br />
und ihren Kindern zur Verfügung<br />
gestellt werden. In freundlichen Zim-<br />
mern auf zwei Stockwerken und im Garten<br />
können die Kinder spielen, toben,<br />
basteln und sich wohl zu fühlen.<br />
Zwei Monate später wurde die Kindertageseinrichtung<br />
in Langwasser mit fünfzig<br />
Kindergartenplätzen und Nürnbergs<br />
größter Kinderkrippe mit 48 Plätzen eröffnet.<br />
In einem ehemaligen Büro- und<br />
Fertigungsgebäude entstand durch den<br />
Investor H. Schmelzer, in der Thomas-<br />
Mann-Straße, in der ersten Etage eine<br />
Einrichtung mit großzügigen, hellen<br />
Räumen und einem teilweise überdachten<br />
Freigelände für die Kinder. Der<br />
zusätzliche ebenerdige Garten bietet<br />
den Kindern die Möglichkeit zu klettern,<br />
Sand zu spielen, Kräuter anzupflanzen<br />
und auf der Wiese zu toben. Die <strong>AWO</strong><br />
Nürnberg hat diese Einrichtung in Betriebsträgerschaft<br />
übernommen.<br />
„Nürnberger Elternbegleiterinnen“, ein<br />
mit der Stadt Nürnberg gemeinsam entwickeltes<br />
Programm, hat zum Ziel<br />
• mit vielen Migranten-Eltern über<br />
Erziehung und Bildung ihrer Kinder<br />
ins Gespräch zu kommen,<br />
• die Ausbildung von Müttern aus der<br />
Kita zu Elternbegleiterinnen und<br />
• die verstärkte Einbindung in die<br />
Kindertageseinrichtung.<br />
Mitarbeiterinnen der Elternbildungsprogramme<br />
des <strong>AWO</strong> Kreisverbandes<br />
übernehmen trägerübergreifend für alle<br />
Elternbegleiterinnen die Ausbildung und<br />
deren Anleitung, sowie die Planungsgespräche<br />
mit den einzelnen Einrichtungen.<br />
Die bekannten und bewährten Elternbildungsprogramme<br />
PAT – mit Eltern lernen<br />
und Hippy bezogen im Dezember<br />
ihre neuen Räume in der Gartenstraße<br />
9 im Erdgeschoss.<br />
Renate Sindbert die langjährige Bereichsleitung<br />
der Elternbildungsprogramme<br />
hat Ende des Jahres die<br />
Programme verlassen um eine andere<br />
Aufgabe zu übernehmen. Michaela<br />
Dürner, Bereichsleitung Kindertageseinrichtungen,<br />
leitet zukünftig auch diesen<br />
Bereich.<br />
HIPPY - ein in Israel entwickeltes Spiel- und Lernprogramm<br />
für Eltern mit Vorschulkindern<br />
Erziehungsberatung eine wertvolle Ergänzung<br />
des Angebotes für Kinder und<br />
Familien.<br />
Nach Verhandlungen mit der Stadt<br />
Nürnberg konnte Anfang des Jahres im<br />
<strong>AWO</strong> Familienzentrum in St. Leonhard<br />
die Erziehungsberatungsstelle ihre<br />
neuen Räume beziehen. Die Beratungsstelle<br />
wird bis 2013 gemeinsam mit der<br />
Stadt Nürnberg geführt, danach übernimmt<br />
der Kreisverband die alleinige<br />
Trägerschaft. Das multikulturelle Team<br />
kann die Familien kultursensibel und<br />
in verschiedenen Sprachen, wie türkisch,<br />
polnisch, russisch, französisch,<br />
beraten. Neben den Migranten-Familien<br />
richtet sich das Beratungsangebot an<br />
alle Familien im Stadtteil und im Familienzentrum.<br />
Hier finden Sie weitere Informationen:<br />
<strong>AWO</strong> Kreisverband Nürnberg e.V.<br />
<strong>Referat</strong> Kinder, Jugend und<br />
Familie<br />
Gartenstraße 9<br />
90443 Nürnberg<br />
Telefon:<br />
Telefax:<br />
E-Mail:<br />
0911 415888<br />
0911 415904<br />
referat.kjf@awo-nbg.de<br />
22 23<br />
i<br />
KINdeR, JugeNd uNd fAmIlIe
mIgRAtIoN uNd INtegRAtIoN<br />
<strong>Referat</strong> Migration und Integration<br />
Als Folge der Arbeit mit Migrantinnen<br />
und Migranten beteiligt sich die <strong>AWO</strong><br />
aktiv an den migrationspolitischen<br />
Auseinandersetzungen und reagiert mit<br />
neuen Angeboten auf die Herausforderungen<br />
der Zuwanderungsgesellschaft.<br />
Neben der Beratung von jugendlichen<br />
und erwachsenen Zuwanderern und von<br />
Flüchtlingen waren die Interkulturelle<br />
Öffnung und der interkulturelle Dialog<br />
Schwerpunkte der Arbeit im Bereich<br />
Migration im Jahr 2010.<br />
Mit den Projekten „Interkulturelle Öffnung<br />
(IKÖ) der Nürnberger Bürgervereine“<br />
und „Interkulturelle Öffnung<br />
der Regeldienste der Stadt Nürnberg“<br />
wurde sich das ehrgeizige Ziel gesetzt,<br />
gefestigte Strukturen in Vereinen und<br />
Behörden für die Belange von Migrantinnen<br />
und Migranten zu sensibilisieren.<br />
In einem weiteren Schritt sollten die<br />
Angebote der Vereine und der Behörden<br />
für Zuwanderer leichter zugänglich<br />
werden.<br />
Durch Seminare, Veranstaltungen und<br />
Begegnungen von Bürgervereinen und<br />
Migrantenorganisationen konnte eine<br />
erste Annäherung erreicht werden. Die<br />
<strong>AWO</strong> unterstützt die Vereine bei der<br />
Begegnung und der Zusammenarbeit<br />
durch konkrete Hilfen wie das Erstellen<br />
von mehrsprachigem Infomaterial, Organisation<br />
von Veranstaltungen sowie<br />
aktive Teilnahme an Stadtteilfesten.<br />
Das Sozialamt, das Jugendamt und die<br />
Arge der Stadt Nürnberg beteiligten<br />
sich am Projekt IKÖ der Regeldienste.<br />
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />
Dienststellen erhielten Unterstützung<br />
bei der Beratung von russisch- oder<br />
türkischsprachigen Kunden. So wurden<br />
zum Beispiel für das Sozialamt Hinweise<br />
zur Antragsstellung auf Russisch<br />
erstellt. Für das Jugendamt konnte<br />
eine türkischsprachige Telefonhotline<br />
installiert werden. Neukunden der Arge<br />
erhielten Informationen durch einen<br />
türkischsprachigen Mitarbeiter. Für alle<br />
Ämter wurden Seminare zum Interkulturellen<br />
Training angeboten.<br />
Mit dem „Club 402“, für den die <strong>AWO</strong> im<br />
Jahr 2010 die Trägerschaft übernahm,<br />
verfolgt die <strong>AWO</strong> den innovativen Ansatz,<br />
Flüchtlingsfamilien und unbegleitete<br />
minderjährige Flüchtlinge zu motivieren,<br />
sich aktiv am gesellschaftlichen<br />
Leben zu beteiligen. Als Begegnungszentrum,<br />
Anlaufstelle für Familien und<br />
Freizeitclub für die zahlreichen Kinder<br />
und Jugendlichen der Gemeinschaftsunterkunft<br />
erfüllt der „Club“ die wichtige<br />
Funktion soziale Härten, mit denen die<br />
Flüchtlinge zu kämpfen haben, auszugleichen.<br />
Zudem werden im Sinne der<br />
Interkulturellen Öffnung durch Aktionen<br />
und Veranstaltungen wie z.B. mit Jugendzentren<br />
und Schulen der Kontakt<br />
zur „Aufnahmegesellschaft“ intensiviert.<br />
Zahlen:<br />
Im Bereich Beratung und Betreuung<br />
von Flüchtlingen wurden 840 Personen<br />
beraten. Es fanden 6.510 Beratungsgespräche<br />
statt.<br />
Im Bereich Integrationsdienste für<br />
jugendliche und erwachsene Zuwanderer<br />
wurden 4.494 Personen beraten.<br />
Es fanden 8.393 Beratungsgespräche<br />
statt.<br />
Hier finden Sie weitere Informationen:<br />
<strong>AWO</strong> Kreisverband Nürnberg e.V.<br />
<strong>Referat</strong> Migration und Integration<br />
Gartenstraße 9<br />
90443 Nürnberg<br />
Telefon:<br />
Telefax:<br />
E-Mail:<br />
0911 2741400<br />
0911 27414040<br />
referat.mui@awo-nbg.de<br />
24 25<br />
i<br />
mIgRAtIoN uNd INtegRAtIoN
SeNIoReN, PflegeBedüRftIge uNd BeHINdeRte meNScHeN<br />
<strong>Referat</strong> für Senioren, pflegebedürftige und behinderte<br />
Menschen<br />
Überprüfte Qualität in den beiden<br />
Alten- und Pflegeheimen<br />
Seit Herbst 2009 werden die von Pflegeeinrichtungen<br />
erbrachten Leistungen<br />
und ihre Qualität veröffentlicht. So hat<br />
es das Pflege-Weiterentwicklungsgesetz,<br />
das zum 1. Juli 2008 in Kraft getreten<br />
ist, in § 115 Abs. 1a vorgesehen.<br />
Der Spitzenverband der Gesetzlichen<br />
Krankenversicherung (GKV), die<br />
Bundesarbeitsgemeinschaft der überörtlichen<br />
Träger der Sozialhilfe, die<br />
Bundesvereinigung der kommunalen<br />
Spitzenverbände und die Vereinigung<br />
der Träger der Pflegeeinrichtungen<br />
haben sich im Dezember 2008 unter<br />
Beteiligung des Medizinischen <strong>Dienste</strong>s<br />
des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen<br />
(MDS) auf eine Systematik<br />
geeinigt, nach der die Qualität der<br />
Leistungen von stationären Pflegeeinrichtungen<br />
künftig veröffentlicht werden<br />
soll. Am 29. Januar 2009 wurde eine<br />
ebensolche Regelung für die ambulanten<br />
Einrichtungen vereinbart.<br />
Pflegebedürftige und Angehörige können<br />
sich nun mit Hilfe von Noten über<br />
die Qualität von Pflegeheimen informieren.<br />
Eine erste Orientierung bietet die<br />
Gesamtnote einer Pflegeeinrichtung.<br />
Darüber hinaus informieren weitere<br />
Noten über die Qualität verschiedener<br />
Bereiche. Wer sich noch genauer informieren<br />
will, kann sich auch die Bewertung<br />
für jedes einzelne Qualitätskriterium<br />
im Transparenzbericht ansehen.<br />
Das Verfahren hat noch einige Mängel<br />
und wurde auch schon durch Gerichtsurteile<br />
problematisiert. Grundsätzlich ist<br />
das ein entscheidender Schritt in Richtung<br />
Qualitätsverbesserung und Verbraucherfreundlichkeit.<br />
Grundlage der<br />
Veröffentlichung sind die Ergebnisse<br />
von MDK-Qualitätsprüfungen und anderen<br />
gleichwertigen Prüfungen.<br />
Bis Ende 2010 müssen die Medizinischen<br />
<strong>Dienste</strong> alle ambulanten und stationären<br />
Einrichtungen im Auftrag der<br />
Pflegekassen einmal prüfen, danach ist<br />
eine jährliche Kontrolle vorgesehen.<br />
(Quelle: http://www.mdk.de/1328.htm)<br />
Wir sind ein Team!<br />
Im November und im Dezember 2010<br />
wurden die beiden stationären Einrichtungen<br />
unseres Kreisverbandes, das<br />
Käte-Reichert Alten- und Pflegeheim<br />
in Johannis und das Hans-Schneider-<br />
Haus in Langwasser, geprüft. Als Spiegel<br />
der guten Zusammenarbeit und der<br />
gemeinsamen Qualitätsarbeit im <strong>Referat</strong><br />
Senioren kann die identische Gesamtnote<br />
der Prüfung gewertet werden.<br />
Gleichzeitig fand Ende des vergangenen<br />
Kalenderjahres in den beiden Heimen<br />
eine Befragung der Bewohner und<br />
Angehörigen statt. Die Auseinandersetzung<br />
mit den konkreten Ergebnissen<br />
und Rückmeldungen hieraus wird ein<br />
Schwerpunkt für die inhaltliche Arbeit<br />
im Folgejahr sein. Denn Kundenbefragungen<br />
sind einerseits ein Gradmesser<br />
für die erlebte Qualität, andererseits<br />
sollten sie aber auch Ansporn sein,<br />
hierbei zu Tage tretende Schwachpunkte<br />
oder Mängel zu beheben.<br />
In beiden Heimen gilt der Anspruch, neben<br />
einer fachlich fundierten Pflege und<br />
einem an den Vorlieben der Bewohner<br />
orientierten Speiseplan auch ein vielseitiges<br />
Programm anzubieten.<br />
Die soziale Betreuung soll somit für<br />
eine lebensbereichernde Abwechslung<br />
sorgen.<br />
Je nach Interesse können die Bewohner<br />
gemeinsam kochen und backen,<br />
kreativ gestalten oder sich mit Gleichgesinnten<br />
bei Brett- und Kartenspielen,<br />
Gymnastik, Gehirnjogging, Sing- und<br />
Musikstunden treffen. Zudem finden regelmäßig<br />
Veranstaltungen unterschiedlichster<br />
Art statt.<br />
Und während im Hans-Schneider-Haus<br />
eine „echte“ Kegelbahn genutzt werden<br />
kann, besteht im Käte-Reichert-Heim<br />
die Möglichkeit, am Programm „Spielend<br />
aktiv“ teilzunehmen. Hier werden<br />
die interessierten Bewohner durch<br />
speziell geschulte Fachkräfte angeleitet,<br />
in die Welt der Videospiele einzutauchen.<br />
Dass solche virtuellen Spiele<br />
neue Formen im Bereich der Beschäftigung,<br />
Motivation und Kommunikation<br />
bieten, spricht sich langsam herum.<br />
Nicht zuletzt hat die sensationelle Idee<br />
einer Senioren-Weltmeisterschaft mit<br />
der Nintendo-Wii - Spielekonsole das<br />
Thema auch bundesweit in Altenheimen<br />
bekannt gemacht. Übrigens ist<br />
Bowling einer der Klassiker unter den<br />
Spielprogrammen. Da nimmt schon mal<br />
eine weitgehend immobile Bewohnerin<br />
dem Nachbarn den Controller resolut<br />
aus der Hand… und trifft nach wenigen<br />
Fehlversuchen unter der Anfeuerung<br />
der Mitspieler tatsächlich „alle Zehne“!<br />
Ein simples Beispiel für Lebensqualität<br />
und Lebensgenuss im Alten- und Pflegeheim.<br />
26 27<br />
SeNIoReN, PflegeBedüRftIge uNd BeHINdeRte meNScHeN
SeNIoReN, PflegeBedüRftIge uNd BeHINdeRte meNScHeN<br />
Mit dem Satz „Nicht nur dem Leben<br />
Jahre, sondern den Jahren Leben geben“<br />
von Georg Christoph Lichtenberg<br />
kann die Philosophie der beiden Altenund<br />
Pflegeheime der <strong>AWO</strong> Nürnberg<br />
treffend umschrieben werden.<br />
Hier finden Sie weitere Informationen:<br />
<strong>AWO</strong> Kreisverband Nürnberg e.V.<br />
Hans-Schneider-Haus<br />
Alten- und Pflegeheim<br />
Salzbrunner Straße 51<br />
90473 Nürnberg<br />
Telefon:<br />
Telefax:<br />
E-Mail:<br />
0911 980790<br />
0911 9807910<br />
hans-schneider-haus@awo-nbg.de<br />
Käte-Reichert Alten- und Pflegeheim<br />
Wiesentalstraße 56<br />
90419 Nürnberg<br />
Telefon:<br />
Telefax:<br />
E-Mail:<br />
i<br />
0911 393720<br />
0911 3937222<br />
kaete-reichert-heim@awo-nbg.de<br />
28 29<br />
SeNIoReN, PflegeBedüRftIge uNd BeHINdeRte meNScHeN
SeNIoReN, PflegeBedüRftIge uNd BeHINdeRte meNScHeN<br />
Ambulante Pflege<br />
Das wichtigste Ziel der Mitarbeiter und<br />
Mitarbeiterinnen des Ambulanten Sozialen<br />
Hilfsdienst (ASHD) der Arbeiterwohlfahrt<br />
Kreisverband Nürnberg e.V.<br />
war nach wie vor auch im Jahr 2010<br />
alten, kranken und behinderten Menschen<br />
den Verbleib in den vertrauten<br />
Wänden zu sichern. Um ein hohes Maß<br />
an Lebensqualität gewährleisten zu<br />
können, hält der ASHD qualitativ hochwertige<br />
Pflege- und Dienstleistungsangebote<br />
bereit, die uns der Medizinische<br />
Dienst der Krankenversicherung Bayern<br />
mit der Note „gut“ (1,7) bei seiner Qualitätsprüfung<br />
im Mai 2010 bestätigte.<br />
Die Ambulante Pflege braucht jedoch<br />
genügend Ressourcen, Zeit und Geld,<br />
damit die pflegebedürftigen Bürgerinnen<br />
und Bürger angemessen und in<br />
Würde versorgt werden können. Die<br />
ambulanten Pflegedienste schreiben<br />
seit Jahren rote Zahlen, da die Kranken-<br />
und Pflegekassen mit den derzeitigen<br />
Gebühren und Vergütungen keine<br />
angemessene Finanzierung erlauben.<br />
Damit sich nun endlich nach Jahren des<br />
Hinhaltens und Taktierens von Seiten<br />
der Krankenkassen- und Pflegeverbänden<br />
bei der Vergütung von Leistungen<br />
etwas ändert, hat sich die Arbeiterwohlfahrt<br />
Bayern mit verschiedenen Trägern<br />
von ambulanten Pflegediensten im August<br />
2010 zu einer landesweiten Aktion<br />
zusammengeschlossen.<br />
Mit der Öffentlichkeitskampagne „Ambulante<br />
Pflege zu Dumping-Preisen?<br />
Darauf ist doch keiner scharf!“ wurden<br />
durch verschiedene Aktionen in Nürn-<br />
berg und anderen Städten Druck auf<br />
die Krankenkassen- und Pflegeverbände<br />
ausgeübt. Damit auf das schon seit<br />
Jahren ausgerufene Motto „ambulant<br />
vor stationär“ auch endlich Taten folgen<br />
können, muss eine leistungsgerechte<br />
Vergütungsstruktur für qualitätsgesicherte<br />
Kranken- und Pflegeleistungen<br />
gewährleistet werden. Obwohl die<br />
Kampagne hinsichtlich der Öffentlichkeitswirkung<br />
von Seiten der Arbeiterwohlfahrt<br />
KV Nürnberg e.V. als Erfolg<br />
gewertet werden kann, konnte bis<br />
Jahresende noch kein Durchbruch bei<br />
den bayernweit geführten Gebührenverhandlungen<br />
vermeldet werden.<br />
Der Verband hält aber trotz der widrigen<br />
Umstände bei der Finanzierung<br />
auch 2011 an der wichtigen Aufgabe<br />
Ambulante Pflege fest und hofft auf<br />
eine baldige Einigung bei den Gebührenverhandlungen,<br />
damit der ASHD im<br />
Jahr seines 30-jährigen Bestehens und<br />
die Ambulante Pflege generell endlich<br />
wieder in eine bessere Zukunft schauen<br />
können.<br />
Hier finden Sie weitere Informationen:<br />
<strong>AWO</strong> Kreisverband Nürnberg e.V.<br />
Ambulanter Sozialer Hilfsdienst<br />
Schanzäckerstraße 33-33<br />
Eingang A 1. Stock<br />
90443 Nürnberg<br />
Telefon:<br />
Telefax:<br />
E-Mail:<br />
i<br />
0911 6567760<br />
0911 6567768<br />
ambulanter.dienst@awo-nbg.de<br />
30 31<br />
SeNIoReN, PflegeBedüRftIge uNd BeHINdeRte meNScHeN
SeNIoReN, PflegeBedüRftIge uNd BeHINdeRte meNScHeN<br />
Die Fachstelle für pflegende Angehörige<br />
Kooperationspartnertreffen im Projekt ÜBER BRÜCKEN KANNST DU GEHEN in Nuernberg Mai 2010;<br />
von links: T. Kofmann, O. Belyaev, H. Herz, R. Ravid<br />
Im Jahr 2010 waren bei der Fachstelle<br />
für pflegende Angehörige zwei Mitarbeiterinnen<br />
- Birgit Staib und Olesya Belyaev<br />
- mit jeweils 19,25 Wochenstunden<br />
beschäftigt.<br />
Auch in diesem Jahr wendeten sich die<br />
Ratsuchenden mit unterschiedlichsten<br />
Problemen und Fragestellungen an die<br />
Mitarbeiterinnen der Fachstelle. Gemeinsam<br />
wurden daraufhin die entsprechenden<br />
Lösungsmöglichkeiten betrachtet.<br />
Oft wurden die Ratsuchenden<br />
über einen längeren Zeitraum begleitet,<br />
da es sich um komplexe Entscheidungsfragen<br />
oder langwierige administrative<br />
Probleme handelte.<br />
Im Bereich der Angehörigenberatung<br />
konnten im Jahr 2010 darüber hinaus<br />
weiterhin viele russischsprachige Mitbürger<br />
in ihrer Muttersprache beraten<br />
und unterstützt werden. Aufgrund von<br />
Sprachbarrieren benötigten die russischsprachigen<br />
Ratsuchenden intensi-<br />
ve Begleitung bei der Beantragung von<br />
Pflegeleistungen und Erstellung von<br />
Widerspruchsschreiben im Begutachtungsverfahren.<br />
Ebenso im deutschsprachigen Bereich<br />
konnte die Beratung weiter ausgeweitet<br />
werden. Auch hierbei kam es neben einer<br />
Vielzahl an kurzzeitigen Beratungen<br />
zu einer Zunahme an längerfristigen<br />
Begleitungen von ratsuchenden Familien,<br />
vor allem im Zusammenhang mit<br />
dem Krankheitsbild Demenz.<br />
Dank einer erweiterten Öffentlichkeitsarbeit<br />
und zunehmenden Vernetzung<br />
konnte der Bekanntheitsgrad der Fachstelle<br />
für pflegende Angehörige verbessert<br />
werden.<br />
Im Rahmen der interkulturellen Öffnung<br />
der <strong>AWO</strong> Nürnberg nahm die Fachstelle<br />
im Jahr 2010 weiterhin am bundesweiten<br />
Forum für eine kultursensible Altenhilfe<br />
teil.<br />
Nach wie vor bot die Fachstelle Beratung<br />
sowie eine Betreuungsgruppe für<br />
demenzkranke Senioren in russischer<br />
Sprache im Projekt „Über Brücken<br />
kannst Du gehen“ an. In dem Projekt<br />
sind vier ehrenamtliche Helfer und<br />
zwei Honorarkräfte tätig, deren Muttersprache<br />
russisch ist. Im Rahmen des<br />
Projekts fand ein regelmäßiger telefonischer<br />
und schriftlicher fachlicher<br />
Austausch mit Mitarbeitern der Altenhilfe<br />
in Hadera, der Partnerstadt Nürnbergs<br />
in Israel, statt. Zudem besuchte<br />
der israelische Kooperationspartner im<br />
Jahr 2010 die haupt- und ehrenamtlichen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in<br />
Nürnberg zum gegenseitigen persönlichen<br />
Austausch.<br />
Im Bereich der niedrigschwelligen Angebote<br />
wurden die Betreuungsgruppen<br />
in der Gartenstadt und im Projekt „Über<br />
Brücken kannst Du gehen“ für Menschen<br />
mit Demenzerkrankung jeweils<br />
mit einer hohen Teilnehmerzahl erfolgreich<br />
weitergeführt sowie die Tätigkeit<br />
des Helferinnenkreises ausgeweitet.<br />
Nachdem im Jahr 2009 bereits die<br />
Durchführung zweier Angehörigengruppen<br />
- eine davon im Rahmen des Projekts<br />
„Über Brücken kannst Du gehen“<br />
- vorbereitet wurde, konnte diese im<br />
Jahr 2010 verwirklicht werden. Hierbei<br />
zeigte sich, dass sowohl die russischsprachigen<br />
als auch die deutschen<br />
Angehörigen in der Regel aufgrund von<br />
zahlreichen persönlichen Anliegen und<br />
Hemmschwellen bezüglich des Themas<br />
Demenz zunächst individuelle Beratung<br />
suchten, bevor sie bereit waren, an der<br />
Angehörigengruppe teilzunehmen.<br />
Anzahl der Kontakte:<br />
Gesamtsumme der Beratungskontakte:<br />
597<br />
Gesamtsumme der Kontakte zu ehrenamtlichen<br />
Helferinnen und Helfer:<br />
300<br />
Außenstellen:<br />
Nürnberg - Gartenstadt:<br />
<strong>AWO</strong> Senioren-Servicebüro<br />
Finkenbrunn 33<br />
90469 Nürnberg<br />
Öffnungszeiten: Montag und Dienstag,<br />
9:00 - 12:00 Uhr<br />
Telefon: 0911 2178876<br />
Nürnberg - Langwasser:<br />
<strong>Zent</strong>rum Aktiver Bürger<br />
Reinerzerstraße 18a<br />
90473 Nürnberg<br />
Öffnungszeiten: Jeden ersten Dienstag<br />
im Monat, 13:00 - 15:00 Uhr<br />
Haus der Heimat<br />
Imbuschstraße 1<br />
90473 Nürnberg<br />
Öffnungszeiten: Jeden ersten Dienstag<br />
im Monat, 15:15 - 16:30 Uhr<br />
Hier finden Sie weitere Informationen:<br />
<strong>AWO</strong> Kreisverband Nürnberg e.V.<br />
Fachstelle für pflegende Angehörige<br />
Karl-Bröger-Straße 9<br />
2. Stock<br />
90459 Nürnberg<br />
Telefon:<br />
E-Mail:<br />
i<br />
0911 45060131<br />
olesya.belyaev@awo-nbg.de<br />
birgit.staib@awo-nbg.de<br />
32 33<br />
SeNIoReN, PflegeBedüRftIge uNd BeHINdeRte meNScHeN
deR BetReuuNgSVeReIN<br />
Der Betreuungsverein<br />
Die fünf Mitarbeiter des Betreuungsvereins<br />
haben 2010 für 150 Menschen die<br />
Betreuung geführt. Bei den Neuübernahmen<br />
waren 50 % unter 40 Jahre alt;<br />
Grund für die Notwendigkeit der Betreuung<br />
sind psychische Erkrankungen. Die<br />
Anzahl der Menschen über 70 Jahre<br />
macht nur noch ein Drittel der Betreuten<br />
aus. Ebenso große Veränderungen<br />
hat es in Bezug auf den Aufenthaltsort<br />
der Menschen gegeben. Haben 2005<br />
noch 60 % in einem Heim gelebt, sind<br />
es jetzt vielleicht noch 40 % und bei<br />
den Neuübernahmen so gut wie keine<br />
mehr.<br />
Die Anforderungen an die Betreuungsführung<br />
haben sich geändert und die<br />
fachliche Kompetenz der Betreuer in<br />
vielfältigen Bereichen ist gefordert und<br />
muss ständig fortgebildet werden. Dies<br />
gilt nicht nur für das fachliche Wissen<br />
in der Sozialgesetzgebung, sondern<br />
auch für den Umgang bzw. Zugang zu<br />
Menschen mit den unterschiedlichen<br />
psychischen Erkrankungen.<br />
Weitergegeben wird das Wissen auch<br />
an die ehrenamtlichen Betreuer, die die<br />
Verantwortung für einen hilfebedürftigen<br />
Menschen übernehmen. Das Angebot<br />
für die Ehrenamtlichen umfasst<br />
persönliche Einzelberatung, praktische<br />
Hilfestellung sowie eine ausführliche<br />
Einführung in das Thema Betreuung.<br />
Die intensive Arbeit zum Thema „Vorsorgemöglichkeiten“<br />
zeigt Ergebnisse.<br />
Die Anzahl der Menschen, die eine Vollmacht<br />
für jemanden ausstellen, steigt<br />
ständig. Bei Vorträgen und Beratungs-<br />
gesprächen lässt sich ein guter Wissenstand<br />
feststellen. Viel Anklang fand die<br />
im Herbst stattgefundene Veranstaltung<br />
„Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“.<br />
Es ging um eine Gegenüberstellung von<br />
Vollmacht und Betreuung, wobei die jeweiligen<br />
Vor- und Nachteile dargestellt<br />
wurden.<br />
Auch im Bereich Patientenverfügung<br />
gibt es eine gute Entwicklung. Die<br />
Menschen setzen sich mit dem Thema<br />
Sterben intensiver auseinander. In der<br />
Ärzteschaft gibt es ein langsames Umdenken,<br />
die Lebenserhaltung um jeden<br />
Preis wird allmählich hinterfragt. Der<br />
Wille des Patienten, auch der in Patientenverfügungen<br />
vorsorglich geäußerte,<br />
ist ausschlaggebend und wird von den<br />
Ärzten nachgefragt. Die 2009 stattgefundene<br />
Verankerung der Patientenverfügung<br />
im §1901a BGB zeigt somit<br />
Wirkung.<br />
Hier finden Sie weitere Informationen:<br />
<strong>AWO</strong> Kreisverband Nürnberg e.V.<br />
Betreuungsverein<br />
Karl-Bröger-Straße 9<br />
2. Stock<br />
90459 Nürnberg<br />
Telefon:<br />
Telefax:<br />
E-Mail:<br />
i<br />
0911 45060150<br />
0911 45060159<br />
betreuungsverein@awo-nbg.de<br />
34 35<br />
deR BetReuuNgSVeReIN
StRAfeNtlASSeNeNHIlfe<br />
Strafentlassenenhilfe<br />
Justizvollzugsanstalt Nürnberg - Flurgitter<br />
„Mühsam nährt sich das Eichhörnchen“<br />
- so könnte man die Erfolge der<br />
Arbeit ganz volkstümlich bezeichnen.<br />
In Zeiten eines zunehmend repressiven<br />
kriminalpolitischen Klimas, in dem<br />
Vergeltung und Sühne immer mehr in<br />
den Vordergrund gerückt sind, grenzt<br />
es nahezu an eine Sisyphusarbeit, den<br />
berechtigten Bedürfnissen des Klientels<br />
gerecht zu werden.<br />
Die Bedürfnisse von Strafentlassenen<br />
sind ganz einfach: Eine menschenwürdige<br />
Unterkunft und Existenzabsicherung.<br />
Die Hilfesysteme sind für Menschen,<br />
die aus gesicherten Lebensumständen<br />
in eine Notsituation kommen, ausgerichtet.<br />
Unsere Klienten fangen nach<br />
der Haftentlassung wieder von der<br />
Stunde Null an und sind oft überfordert,<br />
in kurzer Zeit den an sie gestellten Anforderungen<br />
gerecht zu werden.<br />
2010 haben wir deshalb verstärkt zur<br />
fachlichen Öffentlichkeitsarbeit genutzt,<br />
damit die Probleme der Menschen nach<br />
der Haftentlassung von den Sachbearbeitern<br />
mit berücksichtigt werden.<br />
Fest installiert wurden regelmäßige<br />
Treffen mit dem Leiter und den Gruppenleitern<br />
des Amtes für Existenzsicherung<br />
(Sozialamt). Die Kollegen des<br />
Sozialamts und wir können Probleme,<br />
die sich aus der täglichen Arbeit ergeben,<br />
vortragen und gemeinsame Lösungsmöglichkeiten<br />
erarbeiten. Seitens<br />
des Sozialamts werden wir bei dieser<br />
Gelegenheit auch über veränderte städtische<br />
Durchführungsanweisungen und<br />
Gesetzesänderungen informiert.<br />
Informationsveranstaltungen über die<br />
Lebenslage und Probleme von Haftentlassenen<br />
bei den einzelnen Jobcentern<br />
und deren Arbeitsvermittlern und Leistungssachbearbeitern<br />
werden weiter in<br />
regelmäßigen Abständen durchgeführt.<br />
Trotz des bestehenden Kooperationsvertrages<br />
mit der ARGE (jetzt Jobcenter),<br />
müssen wir immer wieder auf die<br />
besondere Situation nach der Haftentlassung<br />
hinweisen.<br />
Die Arbeitsmarktlage in Nürnberg hat<br />
sich für Personen, die lediglich einfache<br />
ungelernte Tätigkeiten ausführen<br />
können, weiterhin verschlechtert. Nachdem<br />
nun auch die so genannten 1-Eurojobs<br />
stark reduziert wurden, müssen<br />
die Menschen lernen, auf längere Zeit<br />
hin mit dem SGB II Regelsatz (Hartz IV)<br />
zurecht zu kommen.<br />
Deshalb haben wir unser 1-Euro-Jobs-<br />
Informationsangebot in der JVA erweitert.<br />
Für die Klienten wurde 2010 neben der<br />
Entlassungsgruppe sowie der Einzelberatung<br />
noch die so genannte Budgetberatung<br />
fest installiert. Sie wird in monatlichem<br />
Rhythmus durchgeführt und<br />
soll dazu dienen, Tipps und Hinweise<br />
zum besseren Umgang mit Geld sowie<br />
zu Einsparungsmöglichkeiten zu geben.<br />
Inhalte dieser Gruppe sind unter anderem:<br />
• Wie kann eine Person mit dem Regelsatz<br />
der ARGE auskommen?<br />
• Welche Einsparmöglichkeiten hat<br />
ein Empfänger von Arbeitslosengeld<br />
II oder Grundsicherung?<br />
• Welche Einsparmöglichkeiten hat<br />
ein Empfänger von Arbeitslosengeld<br />
I?<br />
• Welche Kosten müssen für einen<br />
Haushalt für eine Person kalkuliert<br />
werden?<br />
• Worauf ist beim Anmieten einer<br />
Wohnung zu achten?<br />
• Welche Zusatzkosten kommen hierbei<br />
auf den Einzelnen zu?<br />
• Wie können die monatlichen Ausgaben<br />
minimiert und unnötige Ausgaben<br />
verhindert werden?<br />
• Wo bekommt man kostengünstig<br />
essentielle Güter?<br />
• Wie geht man mit Schulden um? Wo<br />
kann man sich hinwenden?<br />
• Was ist ein Pfändungsschutzkonto<br />
und wann ist es sinnvoll?<br />
• Klärung leistungsrechtlicher Fragen<br />
• Wie viel kostet ein Tier / welche<br />
finanziellen Hilfen gibt es für Tierbesitzer?<br />
• Wer kann von der GEZ befreit werden<br />
und wie?<br />
• Welche Zuschüsse können Personen<br />
erhalten, die Kinder haben?<br />
• Wie können die Lebenshaltungskosten<br />
gesenkt werden?<br />
• Informationen zu Gebrauchtwarenläden<br />
für Möbel, Hausrat und Kleidung<br />
36 37<br />
StRAfeNtlASSeNeNHIlfe
StRAfeNtlASSeNeNHIlfe<br />
Die Zahlen der <strong>Zent</strong>ralstelle für<br />
Strafentlassenenhilfe 2010:<br />
persönliche Vorsprachen<br />
EV Erstvorsprachen 326<br />
WV Wiedervorsprachen 772<br />
JE JVA-Einzelgespräche 95<br />
JG JVA-Gruppe 241<br />
So Sonstiges 4<br />
Klient sprach nicht persönlich vor<br />
TK Telefonische Beratung 344<br />
BI Behördenberatung und Info 288<br />
SC Schriftliche Beratung 114<br />
So Sonstiges 8<br />
ZFS – Beratungen gesamt 2192<br />
Hier finden Sie weitere Informationen:<br />
<strong>Zent</strong>ralstelle für Strafentlassenenhilfe<br />
Marienstraße 23<br />
90402 Nürnberg<br />
Telefon:<br />
Telefax:<br />
E-Mail:<br />
0911 222855<br />
0911 2059878<br />
info@zfs-n.de<br />
i<br />
<strong>Referat</strong> <strong>Zent</strong><strong>rale</strong> <strong>Dienste</strong><br />
2010 - das Gründungsjahr<br />
Das <strong>Referat</strong> beschäftigt zurzeit 20 Mitarbeiter/innen<br />
in den Bereichen:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Finanzbuchhaltung/ Controlling<br />
Banken, Steuern & Versicherungen<br />
Kommunikation & Daten<br />
Personalwesen<br />
Projektförderung<br />
Gebäudemanagement<br />
Die Leitung des <strong>Referat</strong>es hat der bisherige<br />
stellvertretende Leiter des Rechnungswesen<br />
und derzeitige Controller<br />
Michael Schobelt übernommen.<br />
Nachdem die zweite Jahreshälfte 2010<br />
genutzt wurde, um im <strong>Referat</strong> <strong>Zent</strong><strong>rale</strong><br />
<strong>Dienste</strong> eine umfassende Bestandsaufnahme<br />
der Prozesse und Dienstleistungen<br />
vorzunehmen und sich darüber<br />
hinaus mit allen Mitarbeiter/innen als<br />
Gesamtteam zu finden, soll das Jahr<br />
2011 im Zeichen weiterer Prozessoptimierungen<br />
stehen. Getreu des Zitates<br />
von Philip Rosenthal (1916-2001): „Wer<br />
aufhört besser zu werden, hat aufgehört<br />
gut zu sein.“<br />
Hier finden Sie weitere Informationen:<br />
<strong>AWO</strong> Kreisverband Nürnberg e.V.<br />
<strong>Referat</strong> <strong>Zent</strong><strong>rale</strong> <strong>Dienste</strong><br />
Karl-Bröger-Straße 9<br />
90459 Nürnberg<br />
38 39<br />
Telefon:<br />
Telefax:<br />
E-Mail:<br />
i<br />
0911 45060170<br />
0911 45060177<br />
michael.schobelt@awo-nbg.de<br />
zeNtRAle dIeNSte
zeNtRAle dIeNSte<br />
Personalwesen<br />
Aufgaben u.a.:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Personalverwaltung<br />
Gehaltsbe- und<br />
-abrechnungen<br />
Tariffragen<br />
Stellenbeschreibungen<br />
Fortbildungswesen<br />
Personalentwicklung &<br />
-rekrutierung<br />
Betriebliches Gesundheits-<br />
und Eingliederungsmanagement<br />
<strong>Referat</strong> <strong>Zent</strong> <strong>rale</strong> <strong>Dienste</strong><br />
Banken, Steuern<br />
& Versicherungen<br />
(BSV)<br />
Aufgaben u.a.:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Anlagenbuchhaltung<br />
Steuern<br />
Versicherungen<br />
Nachlässe/<br />
Erbschaften<br />
Hauptkasse<br />
Mahnwesen<br />
Controlling,<br />
Finanzbuchhaltung<br />
Aufgaben u.a.:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Aufstellung und<br />
Überwachung des<br />
Haushaltsplans<br />
Finanzbuchhaltung<br />
Kostensteuerung<br />
Kosten-Leistung-<br />
Rechnung<br />
Risikomanagement<br />
Liquiditätsplanung<br />
Bilanz, GuV<br />
Beschaffung<br />
Berichtswesen<br />
Zuschüsse<br />
Kommunikation &<br />
Daten<br />
Aufgaben u.a.:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Netzwerk<br />
Hard- und Software<br />
Telefonie<br />
Contentmanagement<br />
(Inter- und Intranet<br />
Datenschutz<br />
Gebäudemanagement<br />
Aufgaben u.a.:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Bau – Unterhalt<br />
Baumaßnahmen<br />
Investitionsplanung<br />
Arbeitssicherheit ASA<br />
Reinigung<br />
Hausmeisterei<br />
Vertragswesen<br />
Projektförderung<br />
Aufgaben u.a.:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Projektakquise<br />
Begleitung bei<br />
Antragsstellungen<br />
Erstellung von<br />
Verwendungsnachweisen<br />
40 41<br />
zeNtRAle dIeNSte
KooPeRAtIoNSPRoJeKt PeRSoNAleNtwIcKluNg<br />
Kooperationsprojekt Personalentwicklung ist<br />
erfolgreich gestartet<br />
Ein Unternehmen ist nur so gut wie<br />
seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter!<br />
Ganz nach diesem Motto setzt die<br />
<strong>AWO</strong> Nürnberg seit jeher auf qualifizierte<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
und deren kontinuierliche Fortbildung<br />
in den Einrichtungen und Teams. Entsprechend<br />
der sich stetig ändernden<br />
und steigenden Anforderungen in der<br />
täglichen sozialen Arbeit stiegen in den<br />
letzten Jahren auch die Anforderungen<br />
an die Personalförderungsaktivitäten<br />
des Verbandes. Um dem Anspruch<br />
einer Passung von Bedarf und Angebot<br />
nachkommen zu können, beantragte<br />
der <strong>AWO</strong> Kreisverband Nürnberg Fördergelder<br />
für ein Personalentwicklungsprojekt.<br />
Im Februar 2010 stellte der <strong>AWO</strong> Kreisverband<br />
Nürnberg zusammen mit dem<br />
<strong>AWO</strong> Bezirksverband Ober- und Mittelfranken<br />
einen Förderantrag im Rahmen<br />
des Programms „rückenwind – Für die<br />
Beschäftigen in der Sozialwirtschaft“.<br />
Mit diesem Programm stellen der Europäische<br />
Sozialfonds (ESF) und das<br />
Bundesministerium für Arbeit und Soziales<br />
(BMAS) finanzielle Mittel zur<br />
Sicherung der Qualität sozialer Dienstleistungen<br />
und der Personalentwicklung<br />
in der Sozialwirtschaft bereit.<br />
Der Antrag war erfolgreich und beide<br />
Verbände starteten am 1. Juni 2010 ihr<br />
gemeinsames Personalentwicklungsprojekt<br />
(PE-Projekt) mit einer Projektlaufzeit<br />
von drei Jahren.<br />
Das PE-Projekt verfolgt das übergeordnete<br />
Ziel, eine langfristige Personalentwicklungsstrategie<br />
für beide Verbände<br />
zu entwickeln. Diese soll helfen, den<br />
Bedarf an Fach- und Führungskräften<br />
zu decken sowie die Qualität und Wirtschaftlichkeit<br />
der sozialen Dienstleistungen<br />
sicherzustellen – insbesondere<br />
in den Bereichen Seniorenhilfe und<br />
Kindertagesstätten.<br />
Um dies zu realisieren, wurde zunächst<br />
die strategische Ausrichtung des PE-<br />
Projekts festgelegt. Als richtungsweisend<br />
wurden vier Grobziele identifiziert,<br />
die in den verschiedenen Arbeitsbereichen<br />
unterschiedliche Relevanz besitzen:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Gewinnung interner und externer<br />
Fach- und Führungskräfte<br />
Mitarbeiterqualifizierung<br />
Gesunderhaltung der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter<br />
Mitarbeiterbindung<br />
Die Ausdifferenzierung dieser Grobziele<br />
geschieht unter Einbezug der <strong>AWO</strong><br />
Leitlinien und der Projektförderkriterien<br />
Interkulturelle Öffnung, Gender Mainstreaming<br />
und Demografischer Wandel.<br />
Das Projektteam, bestehend aus drei<br />
Mitarbeiterinnen, begann anschließend<br />
mit dem ersten Teil einer umfassenden<br />
Bildungsbedarfsanalyse. Diese bezweckt,<br />
den Ist- und Soll-Zustand der<br />
Personalentwicklung zu erheben. Die<br />
Ergebnisse dienen der Erstellung eines<br />
integrierten Personalentwicklungskonzepts<br />
und ermöglichen bereits auf identifizierte<br />
Bedarfe mit Maßnahmen zu<br />
reagieren. Der Schwerpunkt des ersten<br />
Teiles der Analyse und Förderung lag<br />
dabei auf der Führungskräfteentwicklung<br />
aller Bereiche und Ebenen und<br />
dem betrieblichen Gesundheitsmanagement.<br />
Im ersten Projekthalbjahr wurden folgende<br />
zehn Veranstaltungen angeboten:<br />
1 x<br />
1 x<br />
6 x<br />
1 x<br />
Fortbildung Betriebswirtschaftliche<br />
Grundlagen<br />
Fortbildung Organisationsentwicklung<br />
für Führungskräfte<br />
Fortbildung Personalgespräche<br />
führen<br />
Workshop Personalentwicklungskonzept<br />
Kindertagesstätten<br />
1 x Balancetage<br />
Diese Angebote haben insgesamt 44<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des<br />
<strong>AWO</strong> Kreisverbands Nürnberg wahrgenommen.<br />
Die Auswertung der Feedbackbögen<br />
ergab ein positives Bild. Im<br />
Durchschnitt wurden die Fortbildungen<br />
hinsichtlich der Kriterien Inhalte, Durchführung<br />
und Rahmendbedingungen /<br />
Organisation auf einer Notenskala von<br />
1 bis 6 mit 1,6 beurteilt (von 1,0 bis<br />
2,3). Dies gibt den Projektmitarbeiterinnen<br />
Aufschluss darüber, was beibehalten<br />
werden soll und an welchen Stellen<br />
noch nachgesteuert werden muss.<br />
Für das kommende Jahr wird die Erstellung<br />
des Konzepts Personalentwicklung<br />
weiter fortschreiten. Zudem werden bereits<br />
bestehende Fortbildungen des PE-<br />
Projekts wiederholt und neue Maßnahmen<br />
angeboten wie z. B. EDV-Kurse für<br />
alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Im Bereich Führungskräfteentwicklung<br />
wird das Programm Cross Mentoring<br />
begonnen, das sich auch an den Führungsnachwuchs<br />
(stellvertretende<br />
Leitungen) richtet. Es soll insbesondere<br />
Frauen sowie Migrantinnen und Migranten<br />
ansprechen, die in ihrer beruflichen<br />
Entwicklung besonders gefördert werden<br />
sollen. Ferner wird die betriebliche<br />
Gesundheitsförderung in beiden Verbänden<br />
weiter ausgebaut.<br />
Hier finden Sie weitere Informationen:<br />
Projekt Personalentwicklung<br />
Karl-Bröger-Straße 9<br />
90459 Nürnberg<br />
Telefon:<br />
Telefax:<br />
E-Mail:<br />
i<br />
0911 45060124<br />
0911 45060122<br />
doris.foertschbeck@awo-nbg.de<br />
42 43<br />
KooPeRAtIoNSPRoJeKt PeRSoNAleNtwIcKluNg
QuAlItätSmANAgemeNt<br />
Qualitätsmanagement<br />
Damit die Frage der Qualität nicht nur<br />
als pure Absichtserklärung propagiert<br />
wird, ist es sinnvoll, dass mit Hilfe von<br />
passgenauen Indikatoren die Qualität<br />
der Dienstleistungen auch messbar und<br />
(über-)prüfbar ist. Zwei sehr gängige<br />
Messinstrumente sind Mitarbeiter- und<br />
Kundenbefragungen. Das Wort „Kunde“<br />
wird im sozialen Bereich teilweise immer<br />
noch kritisch gesehen. Es stammt<br />
ja ursprünglich aus dem gewerblichen<br />
Bereich.<br />
Mit dem Begriff „Kunde“ soll signalisiert<br />
werden, dass die Menschen, die Rat<br />
und Unterstützung, Pflege und Betreuung<br />
suchen, wahrgenommen werden<br />
sollen und wollen. Und dass diese<br />
Kunden die Möglichkeit haben müssen,<br />
über ihre Erfahrungen bei der <strong>AWO</strong><br />
Rückmeldungen zu geben, Verbesserungsvorschläge<br />
einzubringen und<br />
natürlich auch anzumerken, was gut<br />
klappt.<br />
In den beiden vorangegangenen Kalenderjahren<br />
hat die <strong>AWO</strong> Nürnberg<br />
erstmals übergreifend in allen Einrichtungen<br />
eine solche Befragung durchgeführt.<br />
Dies ist kein Selbstzweck oder<br />
diente einer bloßen Bestandsaufnahme.<br />
Es ging und geht uns vielmehr darum,<br />
herauszufinden, wo es noch Potential<br />
für Verbesserungen gibt.<br />
Denn selbst eine gute Kundenbewertung<br />
- und generell fielen die Bewertungen<br />
durchaus positiv aus - darf nicht<br />
dazu führen, die Hände selbstzufrieden<br />
in den Schoß zu legen. Die ausgefüllten<br />
Bögen haben uns durchaus wertvolle<br />
Hinweise zur Frage gegeben, wo wir<br />
unser Dienstleistungsangebot noch verbessern<br />
können.<br />
Schließlich - und damit wollen wir den<br />
Brückenschlag zum gewerblichen Bereich<br />
vornehmen - ist bedenkenswert,<br />
was der frühere IBM-Vorstandsvorsitzende<br />
John F. Akers gesagt hat: „Qualität<br />
beginnt damit, die Zufriedenheit des<br />
Kunden in das <strong>Zent</strong>rum des Denkens zu<br />
stellen.“<br />
Auf Initiative des <strong>AWO</strong> Kreisverbandes<br />
Nürnberg hat sich 2008 die Interessengemeinschaft<br />
QM (IG QM) auf Bezirksverbandsebene<br />
gebildet. Aktiv beteiligt<br />
waren und sind die Kreisverbände<br />
Nürnberg-Stadt, Nürnberger Land,<br />
Fürth-Stadt, Fürth-Land, Roth-Schwabach,<br />
Bayreuth sowie der Bezirksverband<br />
selbst. Von Anfang an zeigte<br />
sich in diesem Gremium eine hohe<br />
Bereitschaft zum offenen, fachlichen<br />
Austausch. Der Blick ging bewusst über<br />
den Tellerrand der eigenen Verbandsgliederung<br />
hinaus!<br />
Mit der übergreifenden Mitarbeiterbefragung<br />
im Herbst 2010 hat diese<br />
Kooperation eine neue Qualität gewonnen.<br />
Bis auf den Kreisverband Nürnberger<br />
Land haben alle genannten <strong>AWO</strong>-<br />
Gliederungen sich bereit erklärt, hierbei<br />
mitzuwirken.<br />
Es war ein durchaus anstrengendes<br />
Unterfangen, sich auf einen gemeinsamen<br />
Fragebogen zu verständigen.<br />
Schließlich musste ein Konsens nicht<br />
nur unter den sechs Qualitätsbeauftragten<br />
gefunden werden, sondern es<br />
waren ja auch sechs verschiedene Geschäftsführungen<br />
und Betriebsräte aktiv<br />
involviert.<br />
Erfreulicherweise konnte mit Dr. Reinhard<br />
Wittenberg vom Lehrstuhl für<br />
Soziologie und Empirische Sozialforschung<br />
an der Universität Erlangen-<br />
Nürnberg ein ausgewiesener Experte in<br />
punkto Befragungen für die Konzipierung<br />
des Fragebogens und die Auswertung<br />
gewonnen werden.<br />
Zur Einführung und Etablierung eines<br />
Betrieblichen Gesundheitsmanagements<br />
hat die <strong>AWO</strong> Nürnberg noch<br />
einen zusätzlichen Fragebogenteil an<br />
ihre Mitarbeiter verteilt, der spezifische<br />
Fragen zum Thema Gesundheit am<br />
Arbeitsplatz bzw. gesunde Arbeitsbedingungen<br />
enthielt. Auch diesen Befragungsteil<br />
gilt es, genau zu analysieren<br />
und entsprechende Maßnahmen dann<br />
zu veranlassen.<br />
Hier finden Sie weitere Informationen:<br />
<strong>AWO</strong> Kreisverband Nürnberg e.V.<br />
Qualitätsmanagement<br />
Karl-Bröger-Straße 9<br />
6. Stock<br />
90459 Nürnberg<br />
Telefon:<br />
Telefax:<br />
E-Mail:<br />
i<br />
0911 45060130<br />
0911 45060122<br />
thomas.rueger@awo-nbg.de<br />
44 45<br />
QuAlItätSmANAgemeNt
KReISJugeNdweRK<br />
Das Kreisjugendwerk der <strong>AWO</strong> Nürnberg - der Kinder-<br />
und Jugendverband der <strong>AWO</strong><br />
Die KJW Höhepunkte des<br />
Jahres 2010<br />
Im Rahmen der Jugendverbandsarbeit<br />
boten wir 2010 eine Fortbildung zum<br />
Thema „Jugendarbeit - so ein Theater!“<br />
für Haupt- und Ehrenamtliche an. Mit<br />
praktischen Übungen und Spielvorschläge,<br />
Improvisationstheater, Storytelling<br />
lernten wir neue Methoden für<br />
die Jugendarbeit kennen.<br />
Im Juni fuhren wir zum Zeltcamp des<br />
Landesjugendwerks bei Hersbruck.<br />
Jugendliche aus dem Offenen Treff<br />
Freiraum und der Amsel, Vorstände,<br />
Mitglieder, und Mitarbeiterinnen des<br />
KJW machten sich auf den Weg zum<br />
alljährlichen Sommercamp des Jugendwerks,<br />
dieses Mal in Franken! Outdoor<br />
Aktionen, Spiele, Theaterworkshops,<br />
Nachtwanderung, Lagerfeuer und<br />
Schwimmen standen auf dem abwechslungsreichen<br />
Programm des Wochenendes<br />
mit über 100 Kindern und Jugendlichen<br />
in der Hersbrucker Schweiz.<br />
Kreisjugendwerk - Klausur 2010<br />
Im Bereich Internationale Jugendarbeit<br />
begleitete unsere Jugendleiterin<br />
und Mitglied im Vorstand, Tugba, die<br />
Jugendbegegnung der Partnerstädte<br />
Atlanta - Nürnberg nach Atlanta / USA<br />
und verbrachte dort mit Nürnberger<br />
Schüler und Schülerinnen zwei interessante<br />
Wochen.<br />
Neben der täglichen Jugendverbandsarbeit<br />
engagierte sich das KJW auch<br />
2010 in regionalen und überregionalen<br />
Gremien. So arbeiteten unsere<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im<br />
Vorstand des Kreisjugendrings (KJR)<br />
Nürnberg Stadt, in den Nürnberger Arbeitskreisen<br />
zu Kinderarmut, Jugend für<br />
Klimaschutz und der Nürnberger Kinderkommission<br />
mit. Auf Landesebene<br />
engagierten wir uns bei der Mädchenund<br />
Frauenkommission im Bayerischen<br />
Jugendring (BJR) und bei PRÄTECT<br />
(Prävention sexueller Gewalt in der Kinder-<br />
und Jugendarbeit).<br />
Offene Tür - Und was geschah im<br />
Jugendtreff Freiraum?<br />
Der Jugendtreff Freiraum konnte das<br />
ganz Jahr sein Offenes-Tür-Programm<br />
mit großem Erfolg anbieten. Das Angebot<br />
orientierte sich an den Bedürfnissen<br />
der ca. 25 Besucher und Besucherinnen<br />
im Alter von 8 bis 16 Jahren, die<br />
täglich in den Treff kamen. Dazu gehören<br />
Tisch- und Gesellschaftsspiele,<br />
Musik hören, tanzen, Kickern, Computer<br />
und Internet, Kochen, Bastel- und<br />
Kreativaktionen, Hausaufgabenbetreuung.<br />
Die Jugendlichen beschlossen auf<br />
Freiraum - Konferenzen das Programm<br />
und die Regeln des Treffs. So wurde<br />
2010 das Projekt „HipHop - mein Stadtteil<br />
geht“ als Schwerpunkt gewählt.<br />
(siehe Extra Bericht)<br />
Abenteuerplatz Amsel<br />
Der Abenteuerplatz Amsel ist ein pädagogisch<br />
betreuter Spielplatz, der für<br />
Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren<br />
offen steht und kostenfreie Angebote<br />
macht. Täglich kommen ca. 35 Kinder<br />
auf den Spielplatz, in der Ferienzeit<br />
sogar um die 45 Kinder. Die Angebote,<br />
wie Hausaufgabenbetreuung, Basteln,<br />
mit Werkzeugen Hütten und Klettergerüste<br />
bauen, Tischtennis, Fußball, Lagerfeuer<br />
machen und Stockbrot backen,<br />
im Buddelhügel nach Mineralien suchen,<br />
Gärtnern, Wasser- und Ballspiele,<br />
Gesellschaftsspiele, Kochen wurden<br />
gut angenommen. Je nach Jahreszeit<br />
und Witterung finden die Angebote<br />
draußen oder im Haus statt.<br />
2010 war der Abenteuerplatz zudem<br />
erstmals Austragungsort für „Nürnberg<br />
Spielt!“ im Stadtteil.<br />
Auf dem Abenteuerplatz gab es zudem<br />
an Pfingsten und in den Sommerferien<br />
ein extra Ferienprogramm unter dem<br />
Motto „Naturforscher“ und ein „Mediencamp“<br />
mit jeweils über 20 Kindern.<br />
Sommerfreizeiten und Ferienprogramm<br />
Das KJW bot 2010 erstmals eigenständig<br />
acht Sommerfreizeiten in Deutschland<br />
und Europa an; zusätzlich einige<br />
Tagesprogramme im Ferienprogramm<br />
der Stadt Nürnberg. Leider waren die<br />
Freizeiten nicht sehr gut gebucht,<br />
während die Tagesprogramme sehr gut<br />
besucht waren. Dies zeigt sehr deutlich<br />
die finanzielle Situation vieler Familien,<br />
die sich leider keine Ferienreise für ihre<br />
Kinder leisten können. Leider können<br />
jedoch die Freizeiten aufgrund der fehlenden<br />
Fördermittel nicht preisgünstiger<br />
angeboten werden.<br />
Ausbildung von Jugendleiter/innen<br />
Ein wichtiger Bereich für die Arbeit mit<br />
Kindern und Jugendlichen ist die pädagogische<br />
Qualifizierung und Ausbildung<br />
der Jugendleiterinnen und Jugendleiter<br />
nach den bundesweiten Standards der<br />
Jugendleiterausbildung (Juleica) für die<br />
ehrenamtliche Mitarbeit in den Einrichtungen<br />
und auf Ferienfreizeiten.<br />
An 6 Seminartagen, einem Praxiswochenende<br />
in der Fränkischen Schweiz<br />
und in Kreativ- Workshops wurden ca.<br />
50 Ehrenamtliche auf ihre verantwortungsvolle<br />
Tätigkeit im Jugendverband<br />
vorbereitet.<br />
Hier finden Sie weitere Informationen:<br />
Kreisjugendwerk der <strong>AWO</strong> Nürnberg<br />
Siebenkeesstraße 4<br />
90459 Nürnberg<br />
Telefon:<br />
E-Mail:<br />
Internet:<br />
0911 428830<br />
info@kjw-nuernberg.de<br />
www.kjw-nuernberg.de<br />
46 47<br />
i<br />
KReISJugeNdweRK
KReISJugeNdweRK<br />
Hip-Hop Projekt „Mein Stadtteil geht ab“<br />
des Kinder- und Jugendtreff Freiraum<br />
Mit diesem Projekt sollte Jugendlichen<br />
des Jugendtreffs Freiraum zwischen 13<br />
und 18 Jahren ermöglicht werden, sich<br />
kreativ via Medien wie Graffiti, Rap,<br />
Tanz und Gesang mit ihrem Stadtteil<br />
zu beschäftigen. Insgesamt nahmen 16<br />
Mädchen im Alter zwischen 11-16 Jahren<br />
mit und ohne Migrationshintergrund<br />
teil.<br />
Am Ende des Projekts entstand ein<br />
Videoclip, in dem die Jugendlichen ihre<br />
Erlebnisse und Eindrücke vom Leben<br />
in der interkulturell geprägten Südstadt<br />
verarbeiteten. Dabei standen ihnen ein<br />
Rap-Coach und eine Tanzlehrerin zur<br />
Seite. In sechs Treffen sammelten die<br />
Teilnehmerinnen Ideen für Logos, mit<br />
dem das Projekt beworben werden sollte,<br />
entwarfen ein T-Shirt, welches die<br />
Tänzerinnen im Videoclip tragen sollten<br />
und verfassten einen Songtext, in dem<br />
sie sich durchaus kritisch mit ihrem<br />
Stadtteil auseinandersetzten. In dem<br />
Text gingen sie auf die Alltags- und<br />
Arbeitssituation der im Stadtteil leben-<br />
den Menschen ein, und beschrieben die<br />
Situation der Kinder und Jugendlichen<br />
und ihre ganz individuelle Sicht auf die<br />
Problematik, der sie tagtäglich ausgesetzt<br />
sind. Es wurde deutlich, dass den<br />
Jugendlichen die Schwierigkeiten (hohe<br />
Arbeitslosigkeit, niedrige Einkommen<br />
usw.), der in der Südstadt lebenden<br />
Menschen, davon immerhin 35% Migranten,<br />
durchaus bewusst sind, jedoch<br />
betonten sie auch den Zusammenhalt<br />
zwischen den verschiedenen Kulturen<br />
im Stadtteil. Durch das Projekt wurde<br />
der Dialog zwischen Jugendlichen mit<br />
und ohne Migrationshintergrund gefördert<br />
und es entstand ein Videoclip, der<br />
auch nach dem erfolgreichen Abschluss<br />
des Projekts andere Jugendliche dazu<br />
bestärken soll, sich mit den Themen<br />
Migration und Integration auseinanderzusetzen.<br />
Der Clip ist auf Anfrage im Jugendtreff<br />
Freiraum erhältlich:<br />
freiraum@kjw-nuernberg.de<br />
Die gemeinnützige GmbH der <strong>AWO</strong>-Nürnberg:<br />
die arbewe gGmbH<br />
Architektonisch gelungen: Die Werkstatt Robert-Schedl-Weg von 1993<br />
Die arbewe - Werkstatt für psychisch<br />
Behinderte gGmbH<br />
Unter dem Dach dieser GmbH werden<br />
Arbeits- und Beschäftigungsangebote<br />
für Menschen mit schweren psychischen<br />
Beeinträchtigungen angeboten:<br />
Eingliederung ins Arbeitsleben im Rahmen<br />
unserer Werkstatt für Menschen<br />
mit psychischer Erkrankung/Behinderung,<br />
Tagesstruktur durch Arbeit und<br />
Beschäftigung im Rahmen der 2010<br />
neu aufgebauten Arbeitstherapie, dem<br />
„Treff●Arbeit“.<br />
Der Treff●Arbeit ist gegenüber der<br />
Werkstatt ein niederschwelliges Angebot<br />
- sowohl hinsichtlich der Leistungsanforderungen<br />
als auch der<br />
Aufnahmeprozedur. Hier können wir<br />
für psychisch kranke Menschen nach<br />
einem Klinikaufenthalt rasch ein Angebot<br />
zur Verfügung stellen. Und wer dies<br />
wünscht, kann aus dieser gesicherten<br />
Position heraus auch einen Übertritt in<br />
die Werkstatt angehen. Hier ist das Arbeitsangebot<br />
breiter, sind die Verdienstmöglichkeiten<br />
besser und dazu kommt<br />
die soziale Absicherung durch Krankenund<br />
Rentenversicherung.<br />
Innerhalb eines Dreivierteljahres ist<br />
die Zahl der Beschäftigten in der Arbeitstherapie<br />
auf 28 gestiegen und die<br />
Nachfrage ist ungebrochen. Bereits 5<br />
Beschäftigte haben den Übertritt in die<br />
Werkstatt eingeleitet bzw. vollzogen,<br />
insgesamt eine sehr erfreuliche Entwicklung.<br />
In den beiden Betrieben unserer Werkstatt<br />
für Menschen mit psychischer<br />
Erkrankung/ Behinderung (Robert-<br />
Schedl-Weg 4 und Frankenstraße 100)<br />
waren Ende 2010 182 Menschen mit<br />
einer psychischen Erkrankung beschäftigt.<br />
Damit stößt eine weitere Aufnahmefähigkeit<br />
an ihre Grenzen. Aus<br />
diesem Grund planen wir den Bau einer<br />
dritten Werkstatt.<br />
Die Grundsatzentscheidungen des Aufsichtsrates<br />
sind getroffen, ein Grundstück<br />
steht in Aussicht, so dass wir<br />
2011 mit dem Bau beginnen können.<br />
Geplant ist insbesondere eine Verlagerung<br />
und Ausweitung der Abteilung<br />
Holzbearbeitung, die überaus erfolgreich<br />
als Zulieferer im Transformatorenbau<br />
tätig ist.<br />
48 49<br />
ARBewe
ARBewe<br />
Durchaus ermutigend entwickelt sich<br />
im Rahmen der Werkstatt auch unser<br />
Projekt „arbewe vor Ort“, mit dem wir<br />
ausgelagerte Werkstattplätze in Betrieben<br />
des allgemeinen Arbeitsmarktes<br />
anbieten. Damit kann das Arbeitsplatzangebot<br />
der Werkstatt potentiell auf<br />
alle Branchen erweitert werden und wir<br />
können auf diese Weise sehr spezifische<br />
Berufswünsche unserer Beschäftigten<br />
berücksichtigen. Bislang konnten<br />
wir Praktikums- und Arbeitsplätze in der<br />
Altenpflege, der Verwaltung, im Gartenbau<br />
sowie in einem Fahrradladen und<br />
einem Fitnesscenter vermitteln.<br />
Für psychisch kranke Menschen ist ein<br />
solcher Schritt auf den allgemeinen<br />
Arbeitsmarkt nicht leicht zu bewältigen;<br />
oftmals haben die Anforderungen dort<br />
zum Ausbruch der Erkrankung beigetragen.<br />
Aber unter dem schützenden Dach<br />
der Werkstatt und mit fachkompetenter<br />
Begleitung einer Integrationsfachkraft<br />
gelingt einzelnen Beschäftigten eine für<br />
sie optimale Integration ins Arbeitsleben.<br />
Im Jahr 2010 absolvierten 6 Beschäftigte<br />
ein Praktikum, für drei konnten wir<br />
in ein Außenarbeitsverhältnis abschließen.<br />
Da ein solches Projekt von den guten<br />
Verbindungen zu Betrieben des allgemeinen<br />
Arbeitsmarktes lebt, freuen wir<br />
uns über jede Unterstützung, die Verbindungen<br />
stiftet oder Türen öffnet.<br />
Insgesamt war das Jahr 2010 für die<br />
Werkstatt und alle ihre Abteilungen ein<br />
sehr erfolgreiches Jahr - auch in wirtschaftlicher<br />
Hinsicht: Materialbereinigt<br />
übertraf der Produktionsumsatz erst-<br />
Bietet auch Arbeitsplätze auf dem allgemeinen<br />
Arbeitsmarkt: Die Holzbearbeitung der<br />
arbewe gGmbH<br />
mals die Millionengrenze und stieg auf<br />
1.230.000,- €.<br />
Die arbewe Wohn- und Begegnungsstätten<br />
gGmbH<br />
Diese Gesellschaft umfasst den Sachbereich<br />
Wohnen, sowie das Beratungszentrum<br />
für seelische Gesundheit.<br />
Der Sachbereich Wohnen<br />
Der Sachbereich Wohnen bietet einmal<br />
stationäre Wohnangebote in einem<br />
Wohnheim mit 22 Plätzen. Hier finden<br />
in 20 Einzelzimmern mit eigener Nasszelle<br />
sowie einem 2-Personen-Appartment<br />
schwer chronisch psychisch<br />
kranke Menschen ein Zuhause, das<br />
ihnen bei angemessener Unterstützung<br />
ein möglichst selbstbestimmtes Wohnen<br />
bietet.<br />
Im Rahmen des ambulant betreuten<br />
Wohnens bieten wir Wohn- und Betreuungsangebote<br />
in Wohngemeinschaften<br />
sowie im Einzelwohnen. Insgesamt<br />
betreuen wir im ambulanten Bereich 55<br />
Menschen mit einer psychischen Erkrankung.<br />
Ein besonderes Ereignis im Jahr 2010<br />
war die Fertigstellung unseres Wohnhauses<br />
mit 13 Einzelwohnungen in der<br />
Nordstadt, wo wir im Rahmen der ambulanten<br />
Betreuung ein erhöhtes Unterstützungsangebot<br />
zur Verfügung stellen<br />
können. So ist es möglich, Bewohnern,<br />
die aus dem Wohnheim in eine eigene<br />
Wohnung ziehen, den Übergang zu erleichtern.<br />
Bereits kurz nach der Fertigstellung<br />
waren alle Wohnungen belegt.<br />
Das Wohnheim der arbewe in Langwasser<br />
Das Beratungszentrum für seelische<br />
Gesundheit<br />
Das Beratungszentrum für seelische<br />
Gesundheit betreibt im Süden von<br />
Nürnberg einen Sozialpsychiatrischen<br />
Dienst. Dieser berät und betreut psychisch<br />
kranke Menschen und deren Angehörige<br />
aus dem Stadtgebiet Nürnberg<br />
insbesondere südlich der Pegnitz und<br />
informiert in den Bezirkskrankenhäusern<br />
Ansbach und Engelthal.<br />
Neben der Beratung über Krankheitsbilder,<br />
Prävention und Hilfsangebote bietet<br />
der Dienst auch Einzelunterstützung<br />
sowie Gruppen- und Freizeitangebote.<br />
Er ist darüber hinaus personell auch am<br />
Krisendienst Mittelfranken beteiligt.<br />
Das Angebot für Bürger mit Migrations-<br />
hintergrund (insbesondere aus dem<br />
früheren Jugoslawien und der Türkei)<br />
hat im Beratungszentrum eine lange<br />
Tradition. Das 2009 neu hinzugekommene<br />
Angebot für Menschen aus dem<br />
russischen Sprachraum hat sich 2010<br />
sehr erfreulich entwickelt. Ebenso<br />
konnte das Angebot für Bürger türkischer<br />
Herkunft durch die Neubesetzung<br />
der Beratungsstelle deutlich ausgebaut<br />
werden.<br />
840 Klienten, davon 78 Angehörige<br />
wurden 2010 beraten, insgesamt sind<br />
im Beratungszentrum 11 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter beschäftigt, davon<br />
zwei im Krisendienst Mittelfranken.<br />
Die arbewe Integrationsbetriebe<br />
gGmbH<br />
Seit Oktober 2005 betreibt die arbewe<br />
Integrationsbetriebe gGmbH zwei Cafeteriabetriebe<br />
in den Seniorenzentren<br />
Bleiweiß und Heilig Geist, dazu kommen<br />
Teilzeit- und Minijobarbeitsplätze<br />
für psychisch kranke Menschen, die<br />
auch in den verschiedenen Produktionsbereichen<br />
der Werkstatt eingesetzt<br />
werden. Sie alle erhalten bei Bedarf<br />
eine arbeitspädagogische bzw. sozialpädagogische<br />
Begleitung und Unterstützung.<br />
Wirtschaftlich haben sich die Integrationsbetriebe<br />
in den letzten beiden Jahren<br />
sehr positiv entwickelt. Einerseits<br />
durch den verstärkten Ausbau von Cateringangeboten<br />
und der Bewirtung von<br />
Veranstaltungen, andererseits durch die<br />
Angebote im Zuverdienst. So konnte<br />
das Jahr 2010 mit einem Überschuss<br />
von 20.500,- € abgeschlossen werden.<br />
Neue Herausforderungen erwarten uns<br />
2011 durch die Eröffnung des Senioren-<br />
50 51<br />
ARBewe
ARBewe<br />
rathauses in Heilig Geist. Hier wollen<br />
wir uns durch gute Angebote als Caterer<br />
empfehlen.<br />
Die Integrationsbetriebe bieten derzeit<br />
drei Voll- und Teilzeitstellen sowie 14<br />
Minijobs für Menschen mit Behinderung<br />
bzw. einer psychischen Erkrankung.<br />
Ein Ort der Ruhe: Der Cafeteriabetrieb Heilig<br />
Geist im Kreuzigungshof<br />
Fazit<br />
Insgesamt 90 Angestellte arbeiteten<br />
2010 in den drei Gesellschaften der<br />
arbewe. In verschiedenen Angebotsformen<br />
und Einrichtungen fanden 227<br />
Menschen mit einer psychischen Erkrankung<br />
Arbeit und Beschäftigung,<br />
72 erhielten Betreuung und Unterstützung<br />
im Wohnbereich, 840 wurden<br />
über Krankheitsbilder, Prävention und<br />
Hilfsangebote beraten. Dazu kamen<br />
verschiedene Gruppen und Freizeitangebote.<br />
Alle drei Gesellschaften erzielten 2010<br />
ein positives Ergebnis, die arbewe ist<br />
wirtschaftlich gesund. Gute Voraussetzungen<br />
für eine hilfreiche und erfolgreiche<br />
Arbeit auch im Jahr 2011.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter<br />
www.arbewe.de<br />
Zur Statistik (Stand 31.12.2009)<br />
arbewe Werkstatt für psychisch Behinderte<br />
gemeinnützige GmbH:<br />
Werkstatt:<br />
Zahl der Beschäftigten auf<br />
Werkstattarbeitsplätzen<br />
Angestellte der arbewe-Werkstatt<br />
für psychisch Behinderte<br />
Zahl der Beschäftigten im<br />
Treff●Arbeit<br />
182<br />
Angestellte im Treff●Arbeit 3<br />
47<br />
28<br />
arbewe Wohn- und Begegnungsstätten<br />
gemeinnützige GmbH:<br />
Sachbereich Wohnen<br />
Zahl der Betreuten im Wohnheim 22<br />
Zahl der Betreuten in ambulant<br />
betreuten Wohngemeinschaften<br />
Zahl der Betreuten im ambulant<br />
betreuten Einzelwohnen<br />
Angestellte im Sachbereich Wohnen<br />
Sachbereich Beratungszentrum<br />
Zahl der Ratsuchenden und<br />
Betreuten (ohne Krisendienst)<br />
11<br />
39<br />
19<br />
840<br />
Davon Angehörige 78<br />
Angestellte im Sachbereich<br />
Beratungszentrum<br />
Angestellte im Krisendienst<br />
Mittelfranken<br />
9<br />
2<br />
Arbewe Integrationsbetriebe<br />
gemeinnützige GmbH:<br />
Angestellte mit<br />
Schwerbehinderung<br />
Angestellte im Minijob mit<br />
Schwerbehinderung<br />
Angestellte ohne<br />
Schwerbehinderung<br />
Angestellte im Minijob ohne<br />
Schwerbehinderung<br />
Hier finden Sie weitere Informationen:<br />
arbewe gGmbH<br />
Robert-Schedl-Weg 4<br />
90471 Nürnberg<br />
Telefon:<br />
Telefax:<br />
E-Mail:<br />
Internet:<br />
3<br />
14<br />
i<br />
0911 81206-0<br />
0911 81206-66<br />
geschaeftsleitung@arbewe.de<br />
www.arbewe.de<br />
52 53<br />
1<br />
2<br />
ARBewe
PAt - mIt elteRN leRNeN<br />
Die neue Tochter der <strong>AWO</strong> Nürnberg<br />
Das Team von PAT - Mit Eltern Lernen,<br />
von links Christine Schubert, Marina Horcher, Doris Zirkelbach und Renate Sindbert<br />
Die Gründungsgeschichte der PAT -<br />
Mit Eltern Lernen gGmbH<br />
Seit über zwanzig Jahren bietet die<br />
<strong>AWO</strong> Nürnberg Programme im Rahmen<br />
der Elternbildung an. Begonnen hat alles<br />
1990 mit HIPPY (Home Instructions<br />
for Parents of Preschool Youngsters),<br />
ein kindergartenbegleitendes Angebot<br />
für Familien mit Kindern ab 4 Jahren,<br />
das sich über die Zeit zu einer Erfolgsstory<br />
entwickelte. Später kam Opstapje<br />
für 2- bis 3-Jährige hinzu. Zunehmend<br />
wurde aber deutlich, dass es sinnvoll<br />
ist, Unterstützung noch früher - am besten<br />
pränatal - anzubieten.<br />
Die <strong>AWO</strong> Nürnberg wurde in den USA<br />
fündig und holte im Rahmen des Integrationsprogramms<br />
der Stadt Nürnberg<br />
2004, gefördert durch das Bundesamt<br />
für Migration und Flüchtlinge und die<br />
Stadt Nürnberg, „Parents as Teachers“<br />
als ein Angebot der frühen Förderung<br />
aus den USA nach Nürnberg. Dazu<br />
mussten die Materialien des Programms<br />
ins Deutsche übersetzt und<br />
das Konzept insgesamt deutschen Verhältnissen<br />
angepasst werden. Die <strong>AWO</strong><br />
Nürnberg konnte dies mit den Vorerfahrungen<br />
aus der gleichen Aufgabe mit<br />
HIPPY und Opstapje in sehr kurzer Zeit<br />
schaffen und in Nürnberg erfolgreich<br />
etablieren.<br />
PAT - Mit Eltern Lernen wird bislang in<br />
Deutschland in Nürnberg von der <strong>AWO</strong><br />
und dem Jugendamt sowie in München<br />
vom Jugendamt angeboten. In der<br />
Schweiz gibt es einen weiteren Standort<br />
in Zürich. Es gibt inzwischen weitere<br />
Nachfragen aus anderen Kommunen.<br />
Ende 2008 kam die „Auxilium GmbH“,<br />
inzwischen in Auridis umbenannt, ein<br />
gemeinnütziges Unternehmen, auf die<br />
<strong>AWO</strong> zu und zeigte großes Interesse an<br />
PAT - Mit Eltern Lernen mit dem Tenor,<br />
dieses Programm deutschlandweit zu<br />
etablieren. Auridis vermittelt Fördermittel<br />
einer großen Firma an soziale Projekte,<br />
insbesondere an solche, die zur<br />
Verbesserung der Bildungschancen von<br />
Kindern aus benachteiligten Familien<br />
beitragen. Das besondere Profil der als<br />
förderfähig eingestuften Projekte liegt<br />
bei der Stärkung der Erziehungskompetenz<br />
der Eltern, um die Entwicklungsbedingungen<br />
in den frühen Jahren der<br />
Kindheit nachhaltig zu verbessern.<br />
In Kooperation mit der KPMG, einem<br />
der führenden Wirtschaftsprüfungsund<br />
Beratungsunternehmen weltweit,<br />
wurde die Möglichkeit der Ausweitung<br />
des Programms im deutschsprachigen<br />
Raum geprüft. Die Firma stellte ihr<br />
Know-how bei der Entwicklung eines<br />
Businessplans zu einem symbolischen<br />
Betrag im Rahmen ihres sozialen Engagements<br />
zur Verfügung. Die Ergebnisse<br />
waren so positiv und überzeugend,<br />
dass Auridis Mittel für die konkrete Umsetzung<br />
über 7-10 Jahre als Anschubfinanzierung<br />
in Aussicht stellte. Damit<br />
war das Fundament für die Gründung<br />
einer Dachorganisation für PAT - Mit<br />
Eltern Lernen im deutschsprachigen<br />
Raum gelegt.<br />
Ein weiterer wichtiger Baustein waren<br />
in der Folge die Verhandlungen mit PAT<br />
International in St. Louis in den USA.<br />
Diese Organisation ist die Inhaberin<br />
aller Rechte für dieses Programm. Für<br />
eine Vermarktung im deutschsprachigen<br />
Raum wurde ein Exklusivrecht über<br />
10 Jahre vereinbart. Zu klären war die<br />
geeignete Rechtsform für die Organisation.<br />
Das Ergebnis ist eine GmbH, die<br />
die Gemeinnützigkeit hat.<br />
Am 14.09.2010 fand die Gründungsversammlung<br />
von PAT - Mit Eltern Lernen<br />
GmbH statt. Alleinige Gesellschafterin<br />
ist die <strong>AWO</strong> Kreisverband Nürnberg e.V.<br />
Die Gemeinnützigkeit wurde zwischenzeitlich<br />
anerkannt. Im Oktober nahm<br />
die Gesellschaft ihre Geschäfte auf<br />
und richtete ihre Geschäftsstelle ein.<br />
Als Geschäftsführerin wurde Christine<br />
Schubert berufen. Die Programmleitung<br />
übernahm Renate Sindbert. Beide<br />
waren maßgeblich an der Etablierung<br />
der Elternbildungsprogramme der <strong>AWO</strong><br />
Nürnberg beteiligt und können mit ihrer<br />
langjährigen und vielfältigen Erfahrungen<br />
den Aufbau der neuen Gesellschaft<br />
kompetent gestalten. Weitere Mitarbeiterinnen<br />
sind Doris Zirkelbach und<br />
Marina Horcher. Frau Zirkelbach, eine<br />
Entwicklungspsychologin mit langjähriger<br />
Erfahrung in der Fort-und Weiterbildung<br />
von Erziehern und Lehrerfahrung<br />
an der Universität Nürnberg/ Erlangen,<br />
ist als wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
für die Anpassung des Curriculums und<br />
für die Ausbildung der Elterntrainerinnen<br />
zuständig. Frau Horcher übernimmt<br />
die Verwaltungsaufgaben der Geschäftsstelle.<br />
Im November 2010 nahmen Christine<br />
Schubert und Renate Sindbert an der<br />
nationalen Konferenz von Parents as<br />
Teachers in St. Louis/USA teil. Dort<br />
wird das Programm seit 1985 sehr<br />
erfolgreich durchgeführt. Mittlerweile<br />
haben ca. 3,5 Millionen Familien daran<br />
54 55<br />
PAt - mIt elteRN leRNeN
PAt - mIt elteRN leRNeN<br />
teilgenommen. Derzeit sind 350.000<br />
Familien in 47 Bundesstaaten in den<br />
USA im Programm. In den 90er Jahren<br />
begann die internationale Ausweitung<br />
von PAT - Mit Eltern Lernen. Heute<br />
wird das Programm in Australien, Neuseeland,<br />
Kanada, Mexiko, China, Großbritannien<br />
und Deutschland umgesetzt.<br />
Bei dieser Konferenz wurde das PAT-<br />
Curriculum 2011 vorgestellt. Turnusmäßig<br />
werden die Inhalte alle fünf Jahre<br />
überarbeitet. Grundlage der Überarbeitung<br />
sind neue wissenschaftliche<br />
Erkenntnisse und eine Auswertung der<br />
gesammelten Erfahrungen. Die Neuerungen<br />
im Curriculum 2011 sind so<br />
umfassend, dass auch die bestehende<br />
deutsche Fassung des Curriculums<br />
komplett überarbeitet werden muss.<br />
Ein besonderer Schwerpunkt der Neuerungen<br />
liegt darin, das Programm noch<br />
spezifischer für die Arbeit mit risikobelasteten<br />
Familien zu gestalten.<br />
Für die PAT - Mit Eltern Lernen<br />
gGmbH bedeutet dies, fast 2.000 englische<br />
Seiten zu übersetzen, redaktionell<br />
zu überarbeiten, anzupassen, neu<br />
zu layouten, zu drucken sowie einen<br />
großen Teil der Materialien online zur<br />
Verfügung zu stellen.<br />
Ergänzend dazu befasst sich die PAT<br />
- Mit Eltern Lernen gGmbH mit der<br />
Einführung eines Softwareprogramms,<br />
das Programmträger als Datenbank für<br />
die Arbeit vor Ort nutzen können.<br />
Dies sind große Herausforderungen für<br />
alle Beteiligten, heißt aber auch, ein<br />
absolut aktuelles Programm anbieten<br />
zu können, das dem neuesten Stand<br />
der Wissenschaft entspricht.<br />
PAT - Mit Eltern Lernen<br />
Definition von Elternempowerment:<br />
Eine Familie so zu stärken, dass sie<br />
ihre eigenen Ziele definieren und eigene<br />
Entscheidungen fällen kann.<br />
PAT- Mit Eltern Lernen ist die deutsche<br />
Version des amerikanischen Programms<br />
„Parents as Teachers“ (kurz:<br />
PAT), ein international erprobtes und<br />
gut evaluiertes Hausbesuchsprogramm<br />
zur Elternbildung und frühkindlichen<br />
Förderung. Es unterstützt und begleitet<br />
Familien ab der Schwangerschaft bis<br />
zum dritten Lebensjahr des Kindes. Die<br />
<strong>AWO</strong> Nürnberg hat dieses Programm<br />
in Kooperation mit der Stadt Nürnberg<br />
2004 im Rahmen eines Modellprojekts<br />
nach Deutschland gebracht, übersetzt<br />
und an deutsche Verhältnisse angepasst.<br />
Ansatzpunkte:<br />
•<br />
•<br />
Die ersten drei Jahre eines Kindes<br />
bedürfen besonderer Aufmerksamkeit.<br />
Gerade in dieser Altersphase<br />
ist elterliches Handeln eng mit den<br />
Chancen auf gesunde Entwicklung<br />
verwoben.<br />
Es bedarf daher Maßnahmen, die<br />
die Erziehungskompetenz der Eltern<br />
stärken.<br />
Zielsetzung von PAT - Mit Eltern Lernen<br />
ist, den Lernort Familie zu stärken,<br />
um den Kindern einen guten Start ins<br />
Leben zu ermöglichen.<br />
Die unterschiedlichen Zielbereiche<br />
sind:<br />
• Die Erziehungskompetenz der Eltern<br />
stärken und ihnen das Selbstvertrauen<br />
vermitteln, dass sie selbst<br />
dem Kind den bestmöglichen Start<br />
ins Leben geben können. Hierzu<br />
wird den Eltern mehr Wissen über<br />
die kindliche Entwicklung vermittelt<br />
und wie sie erkennen können, welche<br />
Entwicklungsschritte ihr Kind<br />
gerade macht. So entwickeln Eltern<br />
ein besseres Verständnis für das<br />
Verhalten des Kindes und dafür, wie<br />
dies mit der Entwicklung zusammenhängt.<br />
Eltern lernen, wie wichtig die<br />
alltäglichen Lernmöglichkeiten sind<br />
und wie man die Neugier des Kindes<br />
fördert.<br />
• PAT - Mit Eltern Lernen fördert eine<br />
starke Eltern-Kind-Bindung. Wenn<br />
Eltern mehr wissen und selbstbewusster<br />
sind, können sie auch eine<br />
stärkere und positive Bindung zu<br />
ihrem Kind aufbauen. Wenn sie die<br />
Signale ihres Babys verstehen und<br />
entsprechend reagieren, fördert das<br />
eine sichere Eltern-Kind-Bindung.<br />
Sie ist die Grundlage für alle Bereiche<br />
des Lernens.<br />
• PAT - Mit Eltern Lernen bietet eine<br />
gute Möglichkeit potenzielle Lernstörungen<br />
früh zu erkennen. Je<br />
früher Verzögerungen erkannt und<br />
behandelt werden, desto größer<br />
sind die Erfolgschancen einer Behandlung.<br />
• Ein weiteres Ziel von PAT - Mit<br />
Eltern Lernen ist, Kindesmisshandlung<br />
und Vernachlässigung zu<br />
verhindern und zu reduzieren. Das<br />
Programm hilft den Eltern, altersgemäßes<br />
Verhalten ihres Kindes zu<br />
verstehen. So wissen sie besser,<br />
was sie von ihrem Kind zu erwarten<br />
können. Wo angemessene Erwartungen<br />
vorhanden sind, gibt es<br />
weniger Kindesmisshandlungen.<br />
Philosophie und Annahmen:<br />
• Kinder sind zum Lernen geboren.<br />
Wir müssen sie nicht zum Lernen<br />
überreden, sie sind von Geburt an<br />
zum Lernen bereit.<br />
• Kinder lernen am meisten von den<br />
Menschen, die sie lieben: von ihren<br />
Eltern. Sie sind sich oft nicht darüber<br />
bewusst, dass Kinder sehr viel<br />
von ihnen lernen. Die Eltern sind die<br />
ersten und wichtigsten Lehrer ihres<br />
Kindes.<br />
• Eltern sind Experten für ihre eigenen<br />
Kinder, und sie sollen auch als<br />
Experten anerkannt werden. Sie<br />
sind verantwortlich für ihre Kinder,<br />
und sie treffen die wirklich wichtigen<br />
Entscheidungen.<br />
• Alle Eltern profitieren von wissenschaftlich<br />
fundierten Informationen<br />
über kindliche Entwicklung und<br />
einer Partnerschaft mit einer Elterntrainerin.<br />
• Der Einsatz eines gut strukturierten<br />
Lehrplans, der auf bewährte Erziehungspraktiken<br />
aufbaut, fördert die<br />
Entwicklung der Erziehungskompetenz<br />
der Eltern und stärkt die Beziehung<br />
zwischen Eltern und Kind.<br />
56 57<br />
PAt - mIt elteRN leRNeN
PAt - mIt elteRN leRNeN<br />
Zielgruppe:<br />
Die Aufnahme ins Programm ist ab<br />
der Schwangerschaft möglich, das<br />
Programm endet mit dem dritten Geburtstag<br />
des Kindes. Bedingt durch die<br />
Förderrichtlinien des Zuschussgebers<br />
sind in Nürnberg ca. 80% der Teilnehmer<br />
Familien mit Migrationsgrund. Bei<br />
der Auswahl der Programm-Mitarbeiterinnen<br />
wird deshalb die Bevölkerungsstruktur<br />
des Stadtteils, in dem PAT<br />
- Mit Eltern Lernen umgesetzt werden<br />
soll, berücksichtigt. Für einen Stadtteil<br />
mit einem großen Anteil arabischer<br />
Familien wird dann möglichst auch eine<br />
Mitarbeiterin mit arabischem Hintergrund<br />
zur PAT-Elterntrainerin ausgebildet.<br />
Diese Mitarbeiterin verschafft<br />
Zugang zu den Familien und Sprachbarrieren<br />
können überwunden werden.<br />
Deutsche Familien kommen hauptsächlich<br />
durch Vermittlung von dem Allgemeinen<br />
Sozialdienst und Kinderärzten<br />
in das Programm. Die Erfahrungen mit<br />
diesen Familien zeigen, dass PAT - Mit<br />
Eltern Lernen auch von deutschen Familien<br />
(mit besonderem Unterstützungsbedarf)<br />
gut aufgenommen wird.<br />
Maßnahmen zur Durchführung:<br />
•<br />
Hausbesuche<br />
Elterntrainerinnen besuchen die<br />
Familien regelmäßig, besprechen<br />
die Besonderheiten der jeweiligen<br />
Entwicklungsphasen und den Themen,<br />
die sich daraus für den Erziehungsalltag<br />
ergeben. Sie nehmen<br />
sich Zeit für Fragen und Sorgen.<br />
Monatlich findet mindestens ein<br />
Besuch statt, bei Bedarf können die<br />
Besuche auch wöchentlich durchgeführt<br />
werden.<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Gruppentreffen<br />
Regelmäßige Gruppentreffen bieten<br />
Eltern die Möglichkeit, Erfahrungen<br />
auszutauschen, neues zu lernen<br />
und Kontakte zu knüpfen. Die Treffen<br />
finden monatlich einmal statt.<br />
Aufbau sozialer Netze<br />
Elterntrainerinnen unterstützen<br />
Familien, weitere Angebote und<br />
Einrichtungen für Familien und<br />
Bildungsangebote im Stadtteil zu<br />
nutzen.<br />
Screening<br />
Jährliche Screenings geben Eltern<br />
Einblick in die altersgemäße Entwicklung<br />
ihres Kindes, potenzielle<br />
Probleme werden früh erkannt.<br />
PAT –Mit Eltern Lernen ist flexibel<br />
einsetzbar:<br />
1. Eigenständige Maßnahme der Elternbildung<br />
und frühen Förderung.<br />
In Nürnberg wird diese Form des<br />
Programms als Maßnahme des<br />
städtischen Integrationsprogramms<br />
„Spielend lernen in Familie und<br />
Stadtteil“ in drei Stadtteilen mit<br />
besonderem Entwicklungsbedarf<br />
umgesetzt. Fünf Elterntrainerinnen<br />
aus vier unterschiedlichen Herkunftskulturen<br />
betreuen zur Zeit 105<br />
Familien (aus 34 unterschiedlichen<br />
Herkunftskulturen).<br />
2. PAT - Mit Eltern Lernen als Maßnahme<br />
der Elternarbeit in Kinderkrippen.<br />
Die <strong>AWO</strong> in Nürnberg<br />
hat fünf Krippenerzieherinnen zu<br />
PAT-Elterntrainerinnen ausgebildet,<br />
die in ihren Einrichtungen mit PAT<br />
arbeiten.<br />
3. PAT - Mit Eltern Lernen im Rahmen<br />
einer Jugendhilfemaßnahme:<br />
Drei Sozialpädagoginnen der <strong>AWO</strong><br />
Einrichtung „Ambulante Erziehungshilfen“<br />
haben sich zu „PAT-Elterntrainerinnen“<br />
zertifizieren lassen.<br />
Sie setzen PAT innerhalb von der<br />
Maßnahme Sozialpädagogischer<br />
Familienhilfe um. Auch hier erweist<br />
sich PAT als ein hilfreiches Instrument<br />
der Elternbildung.<br />
Finanzierung:<br />
Finanziert wird das Programm in Nürnberg<br />
über Zuschüsse vom Jugendamt,<br />
den Europäischen Flüchtlingsfonds<br />
(EFF), Europäischen Integrationsfonds<br />
(EIF) und Spenden. Beim EIF und EEF<br />
sind jeweils einjährige und dreijährige<br />
Projekte möglich.<br />
Voraussetzungen zur Durchführung:<br />
PAT - Mit Eltern Lernen arbeitet nach<br />
einem eigens für das Programm entwickelten<br />
Curriculum. Wer PAT umsetzen<br />
möchte, muss Mitarbeiterinnen ausbilden<br />
(zertifizieren) lassen, mit diesem<br />
Curriculum zu arbeiten. Nach erfolgreicher<br />
Teilnahme in einer einwöchigen<br />
Schulung werden pädagogische Fachkräfte<br />
zu „PAT-Elterntrainerin“ zertifiziert.<br />
Zugangsvoraussetzungen für die<br />
Zertifizierung sind eine pädagogische<br />
Ausbildung in Deutschland oder im Herkunftsland.<br />
Für die Arbeit mit Migranten<br />
ist Mehrsprachigkeit von Vorteil. PAT-<br />
Elterntrainerinnen sollten in ein Team<br />
eingebunden sein. Regelmäßige Besprechungstermine<br />
im Team und Möglichkeiten<br />
von Einzelfallbesprechungen<br />
müssen angeboten werden.<br />
Hier finden Sie weitere Informationen:<br />
PAT - Mit Eltern Lernen gGmbH<br />
Gartenstraße 9<br />
90443 Nürnberg<br />
Telefon:<br />
Telefax:<br />
E-Mail:<br />
Internet:<br />
i<br />
0911 37668570<br />
0911 27414040<br />
info@pat-mitelternlernen.org<br />
www.pat-mitelternlernen.org<br />
58 59<br />
PAt - mIt elteRN leRNeN
dAS eHReNAmtlIcHe VeRBANdSleBeN<br />
Ehrung<br />
Martin-Bächer-Urkunde für Edeltraud Strauß<br />
Es ist wirklich beeindruckend, wenn<br />
man sich vor Augen führt, was und wie<br />
viel Edeltraud Strauß für die Arbeiterwohlfahrt<br />
Nürnberg geleistet hat.<br />
Alles begann 1978 mit einer Helfertätigkeit,<br />
anfangs sogar ohne Mitgliedschaft.<br />
Die <strong>AWO</strong> gefiel ihr aber so gut, dass<br />
sie zwei Jahre später Mitglied wurde<br />
und es nach weiteren zwei Jahren zur<br />
kommissarischen Vorsitzenden in der<br />
Gartenstadt brachte. Dann dauerte es<br />
nur noch ein Jahr und Edeltraud Strauß<br />
wurde zur Vorsitzenden des Ortsvereins<br />
Gartenstadt als Nachfolgerin von Gretel<br />
Leicht gewählt.<br />
Bis 2008, also über 25 Jahre, war sie<br />
Vorsitzende des <strong>AWO</strong> Ortsvereins<br />
Gartenstadt und gleichzeitig Seniorenclubleiterin<br />
und organisierte die<br />
monatlichen Busfahrten. Die weithin<br />
bekannten und beliebten Thermalbadfahrten<br />
nach Bad Gögging kommen<br />
hinzu. Ein Handarbeitsclub wurde ins<br />
Leben gerufen und zweimal wöchentlich<br />
traf man Edeltraud Strauß im Büro<br />
des <strong>AWO</strong> Ortsvereins Gartenstadt bei<br />
der Organisations- oder Beratungstätigkeiten.<br />
Bei derart zahlreichen Angeboten<br />
wuchs der Ortsverein Gartenstadt<br />
zum zweitgrößten <strong>AWO</strong> Ortsverein der<br />
Nürnberger <strong>AWO</strong> heran und zählte weit<br />
über 300 Mitglieder. Legendär waren<br />
die Sammlungsergebnisse bei den<br />
<strong>AWO</strong>-Landessammlungen im Frühjahr<br />
und Herbst. Dass sich der Ortsverein<br />
unter ihrer Leitung mit einer Losbude<br />
an der Kirchweih und beim Stadtteilfest<br />
im Stadtteil Gartenstadt beteiligt, ist<br />
selbstverständlich. Damit nicht genug:<br />
Edeltraud Strauß leitete von 1981 bis<br />
1992 viele dreiwöchige Erholungsmaßnahmen<br />
und Seniorenfreizeiten des<br />
<strong>AWO</strong> Kreisverbandes Nürnberg und<br />
des <strong>AWO</strong> Bezirksverbandes Ober- und<br />
Mittelfranken. Ihre Talente blieben auch<br />
dem Kreisverband nicht verborgen und<br />
so wurde sie von 1983 bis 2003 in den<br />
Kreisvorstand der <strong>AWO</strong> Nürnberg gewählt;<br />
davon zwölf Jahre als Schriftführerin.<br />
Edeltraud Strauß war immer mit viel<br />
Freude, Überzeugung, Sorgfalt und mit<br />
viel Herzblut für die <strong>AWO</strong> aktiv. Seit<br />
September 2008 musste sie leider aus<br />
gesundheitlichen Gründen alle Funktionen<br />
und Tätigkeiten für die <strong>AWO</strong> Nürnberg<br />
aufgeben.<br />
Nachruf<br />
Wolfgang Demankowski<br />
Wir gedenken der Verstorbenen<br />
Im Jahr 2010 verstarben insgesamt 81 Mitglieder<br />
der Arbeiterwohlfahrt Nürnberg.<br />
Darunter waren ehrenamtlich Aktive wie<br />
Wolfgang Demankowski<br />
Heinz Distler<br />
Hans Hartnagel<br />
Über 16 Jahre war er ehrenamtlich in<br />
unserem Verband in herausragender<br />
Weise aktiv. Mehr als 15 Jahre war er<br />
Mitglied des Kreisvorstandes und seit<br />
2003 stellvertretender Vorsitzender. Er<br />
war im Vorstand der <strong>AWO</strong> Sozialstiftung<br />
Nürnberg und im Aufsichtsrat der Werkstatt<br />
für psychisch Behinderte (arbewe).<br />
In der Landesarbeitsgemeinschaft<br />
Entwicklungshilfe Mali engagierte er<br />
sich ebenfalls. Er hat die Geschicke der<br />
Arbeiterwohlfahrt entscheidend mitgeprägt.<br />
In der Ortsvereinsarbeit, bei der<br />
Arbeitsgemeinschaft Altenhilfe der <strong>AWO</strong><br />
oder beim <strong>AWO</strong>-Familientag im Nürnberger<br />
Tiergarten hat er sich sehr aktiv<br />
beteiligt. Er war ein Vorbild für gelebte<br />
Solidarität. Seine Lebensfreude und<br />
Mitmenschlichkeit werden uns in Erinnerung<br />
bleiben.<br />
Wir werden ihrer stets gedenken.<br />
60 61<br />
dAS eHReNAmtlIcHe VeRBANdSleBeN
dAS eHReNAmtlIcHe VeRBANdSleBeN<br />
Das ehrenamtliche Verbandsleben Bilanz<br />
Entwicklung der Mitgliederzahlen in den einzelnen Ortsvereinen<br />
Ortsverein 01.01.2010 Abgänge Zugänge 31.12.2010<br />
Almoshof 26 1 2 27<br />
Altenfurt 54 1 1 54<br />
Altstadt 41 3 1 39<br />
Bleiweiß/Lichtenhof/<br />
Dutzendteich/Gleißhammer<br />
391 25 11 377<br />
Boxdorf 50 5 1 46<br />
Buchenbühl 48 3 0 45<br />
Büro 67 0 4 71<br />
Eibach/Röthenbach/<br />
Maiach<br />
126 4 4 126<br />
Gartenstadt 279 23 3 259<br />
Gibitzenhof 57 8 2 51<br />
Großgründlach 87 1 3 89<br />
Großreuth/Gebersdorf 167 13 6 160<br />
Hasenbuck 15 1 0 14<br />
International 28 3 31 56<br />
Johannis 101 7 5 99<br />
Langwasser 167 18 5 154<br />
Laufamholz 63 2 2 63<br />
Leonhard/Schweinau 143 15 2 130<br />
Maxfeld 77 5 4 76<br />
Mögeldorf 31 1 0 30<br />
Muggenhof/Gostenhof 70 3 1 68<br />
Nordost/Nordbahnhof 47 4 2 45<br />
Rangierbahnhof 200 8 11 203<br />
Reichelsdorf 39 2 15 52<br />
Schniegling 72 5 7 74<br />
Seniorengymnastik 12 0 0 12<br />
Siedlungen Süd 96 8 3 91<br />
Steinbühl 39 4 8 43<br />
Süden 36 3 0 33<br />
Südwest 52 0 0 52<br />
Wöhrd 42 6 3 39<br />
Zabo 73 5 0 68<br />
Ziegelstein 143 8 2 137<br />
Gesamt im Jahr 2010 2939 195 139 2883<br />
Bilanz zum 31.12.2009<br />
AKTIVSEITE 2009 2008<br />
A. Anlagevermögen 13.810.249,48 € 13.587.573,17 €<br />
B. Umlaufvermögen 7.996.337,64 € 3.320.067,80 €<br />
C. Rechnungsabgrenzungsposten 54.347,34 € 57.357,17 €<br />
SUMME AKTIVA 21.860.934,46 € 16.964.998,14 €<br />
PASSIVSEITE 2009 2008<br />
A. Eigenkapital 8.300.488,47 € 8.846.543,38 €<br />
B. Sonderposten aus Zuschüssen<br />
und Zuweisungen zur Finanzierung<br />
des Sachanlagevermögens<br />
2.051.301,00 € 2.117.493,00 €<br />
C. Rückstellungen 774.451,74 € 635.124,28 €<br />
D. Verbindlichkeiten 9.943.205,43 € 5.207.528,84 €<br />
E. Rechnungsabgrenzungsposten 791.487,82 € 158.308,64 €<br />
SUMME PASSIVA 21.860.934,46 € 16.964.998,14 €<br />
62 63<br />
dIe Awo NüRNBeRg IN zAHleN
dIe Awo NüRNBeRg IN zAHleN<br />
Gewinn- und Verlustrechnung Anzahl der hauptamtlich Beschäftigten<br />
zum 31.12.2010<br />
1. Januar 2009 bis 31. Dezember 2009<br />
2009 2008<br />
Summe aller Erträge 22.737.560,82 € 21.448.393,12 €<br />
2009<br />
Anteil am<br />
Gesamtaufwand<br />
2008<br />
Summe der Aufwendungen -22.719.095,73 € -21.428.804,90 €<br />
Anteil am<br />
Gesamtaufwand<br />
davon: Personalaufwand -16.260.628,03 € 71,57% -15.599.890,28 € 72,80%<br />
Materialaufwand -2.507.228,80 € 11,04% -2.287.425,84 € 10,67%<br />
Betreuungsaufwand -1.158.628,92 € 5,10% -839.817,42 € 3,92%<br />
Sachaufwand -413.816,71 € 1,82% -548.952,17 € 2,56%<br />
Mieten -660.181,95 € 2,91% -524.258,52 € 2,45%<br />
Abschreibungen -933.052,48 € 4,11% -883.480,27 € 4,12%<br />
Instandhaltung -343.769,92 € 1,51% -385.984,46 € 1,80%<br />
Sonstige Aufwendungen -441.788,92 € 1,94% -358.995,94 € 1,68%<br />
100,00% 100,00%<br />
Betriebsergebnis 18.465,09 € 19.588,22 €<br />
Beschäftigte der einzelnen <strong>Referat</strong>e<br />
zum 31.12.2010<br />
64 65<br />
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