WohnOrte-Presse
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gplatz<br />
nzstraße<br />
heenplatz<br />
sage<br />
Karlsplatz<br />
Leonhardstraße<br />
Karlstraße<br />
Leonhardsplatz<br />
hardskirche<br />
Lazarettstraße<br />
Bohnenviertel<br />
Stuttgart-Mitte<br />
P 46<br />
Goerdelerstraße<br />
Hauptstätter Straße<br />
Esslinger Straße<br />
Pfarrstraße<br />
Wagnerstraße<br />
Katharinenstraße<br />
Charlottenplatz<br />
Brennerstraße<br />
Kanalstraße<br />
Rosenstraße<br />
Weberstraße<br />
Katharinenplatz<br />
Englische<br />
Kirche<br />
Wilhelmspalais<br />
Charlottenstraße<br />
Olgastraße<br />
Urbanstraße<br />
Blumenstraße<br />
Uhlandstraße<br />
Archivstraße<br />
Gaisburgstraße<br />
Das Bohnenviertel entstand Anfang des<br />
15. Jahrhunderts als erste Stadterweiterung<br />
Stuttgarts. Von den Bohnen, welche<br />
die Bewohner (Weinbauern, Handwerker,<br />
Kleingärtner, Pfandleiher) auf dem Gelände<br />
anpflanzten, erhielt das Bohnenviertel<br />
seinen Namen. Heute wird das im Zweiten<br />
Weltkrieg stark zerstörte, ehemals von<br />
„Kleinbürgern“ bewohnte Quartier von zwei<br />
breiten, stark befahrenen Straßenschluchten<br />
im Norden (B 14, Hauptstätter Straße)<br />
und Osten (B 27, Charlottenstraße) begrenzt.<br />
Im Westen schließt mit dem Leonhardsviertel<br />
das Stuttgarter Rotlichtviertel an.<br />
Mit dem Bohnenviertel setzte für die Stadt<br />
Stuttgart eine neue Orientierung in der<br />
Archivstraße<br />
Gaisburgstraße<br />
Stadt- und Wohnungspolitik ein. Die „Sanierung<br />
Stuttgart 4 – Bohnenviertel“ gilt<br />
in Deutschland als Maßstab für gelungene<br />
Stadterneuerung, die durch einen sensiblen<br />
Umgang mit historischen Strukturen gekennzeichnet<br />
ist. Das Bohnenviertel zeigt,<br />
dass Wohnen in einer innerstädtischen,<br />
nutzungsgemischten und verkehrsbelasteten<br />
Lage möglich ist, wenn Haus- und Wohnungstypen<br />
mit ihrer Grundrissdisposition<br />
auf diese Randbedingungen reagieren.<br />
Blumenstraße<br />
aus. Ziel war es, das Quartier unter Beibehaltung<br />
des nutzungsgemischten Charakters<br />
(Wohnen, Kleingewerbe, Handel,<br />
Gastronomie), der typischen Bevölkerungsstruktur<br />
und der kleinräumigen städtebaulichen<br />
Gliederung behutsam zu erneuern.<br />
Nachdem die Landesentwicklungsgesellschaft<br />
Baden-Württemberg (LEG) 1977 die<br />
vorbereitenden Untersuchungen erarbeitet<br />
hatte, wurde das Bohnenviertel 1978 förmlich<br />
als Sanierungsgebiet festgesetzt. Die<br />
gesamte Planung wurde von einer intensiven<br />
Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerbeteiligung<br />
begleitet. Als ständige Anlaufstelle<br />
richtete die Stadt ein Sanierungsbüro im<br />
Gebiet ein.<br />
Bereits 1980 begannen die Bauarbeiten für<br />
den ersten Baublock an der Charlottenstraße<br />
(Architekten: Darbourne & Darke / Ulfert<br />
Weber). Das komplette Gebiet wurde<br />
in zehn Baublocks eingeteilt. In einer Gesamtbauzeit<br />
von knapp 20 Jahren wurden<br />
über 350 Wohnungen neu gebaut und<br />
zahlreiche Modernisierungsmaßnahmen realisiert.<br />
1997, nach 19 Jahren, wurde die<br />
Sanierungssatzung für das Bohnenviertel<br />
aufgehoben.<br />
raße<br />
Heusteigstraße<br />
Lage: Charlottenstr., Hauptstätter Str., Olgastr.,<br />
Pfarrstr.<br />
Bauzeit: 1980-97/98, Planung ab 1970 (Realisierungswettbewerb<br />
1977), Bebauungsplan 1984<br />
Größe: 5,3 ha mit 134 Grundstücken<br />
WE: 342* (1978), ca. 640 (2016) davon rund 360*<br />
in Neubauten (davon rund 220* im sozialen Wohnungsbau)<br />
WE / ha: 120<br />
GFZ: 0,8-max. 2,5<br />
Einwohner: 1.340 (2016), 1.390 (1990), 750<br />
(1980), 980 (1972)<br />
Haustypen: Blockrandbebauung (3-6 Geschosse)<br />
Infrastruktur: Beratungsstellen, Kindergarten,<br />
Kindertagesstätte, Spielplatz, kulturelle Treffpunkte,<br />
diverse Läden, Dienstleistung, Gastronomie,<br />
Hotel, Büros, Kleingewerbe<br />
ÖPNV-Anbindung: U1, 2, 4 (Rathaus); U5, 6, 7,<br />
12, 15, Bus 42-44 (Charlottenplatz)<br />
Jakobstraße<br />
Alexanderstraße<br />
Danneckerstraße<br />
Nagelstraße<br />
Ende der 1960er Jahre befand sich das<br />
Bohnenviertel in einem vernachlässigten<br />
Zustand. 1969 sah man einen Totalabriss<br />
vor, das Gebiet sollte für den Neubau des<br />
Technischen Rathauses und weiterer Verwaltungs-<br />
und Bürobauten genutzt werden.<br />
Wegen finanzieller Schwierigkeiten und,<br />
nachdem sich eine Gegenbewegung aus<br />
Bürgerinitiativen, Gruppen und Verbänden<br />
formiert hatte, gerieten die Planungen ins<br />
Stocken. Es folgten erste Sanierungsüberlegungen<br />
und nach dem Denkmalschutzjahr<br />
1975 setzte ein grundlegendes Umdenken<br />
in der Stadtplanung ein. Im Vordergrund<br />
standen jetzt Revitalisierungsbemühungen.<br />
Hohenheimer Straße<br />
Sonnenbergstraße<br />
Bethesda-Krankenhaus<br />
Dobelstraße<br />
Im Jahr 1976 schrieb die Stadt einen zweistufigen<br />
Wettbewerb für das Bohnenviertel<br />
Die Gesamtfläche des Sanierungsgebiets<br />
betrug fünf Hektar. Bereits 1969 hatte die<br />
Stadt mit einem intensiven Grunderwerb<br />
im Bohnenviertel begonnen, 1978 befanden<br />
sich 57 Prozent der Flächen in städtischem<br />
Eigentum. Die Stadt vergab die<br />
Grundstücke im Erbbaurecht, ein geringer<br />
Teil der Flächen wurde verkauft.<br />
Die Kosten für die mit bis zu 88 Prozent von<br />
der öffentlichen Hand (Stadt, Land, Bund)<br />
geförderten Sanierungs- und Baumaßnahmen<br />
waren erheblich. Der erste Bauabschnitt<br />
an der Charlottenstraße wurde als<br />
Versuchs- und Vergleichsbauvorhaben vom<br />
Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen<br />
und Städtebau gefördert. Nur durch<br />
die hohe Förderung konnte der Mietpreis<br />
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