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audimax Sonderausgabe: Bewerbung

Dein Berufseinstieg 2018 - so bewirbst du dich richtig! Die schriftliche Bewerbung im Check: Anschreiben, Lebenslauf & Co. Weitere Themen in der audimax Sonderausgabe: Vorstellungsgespräch - Fragen, die Bewerber erwarten und Karrieremesse: Gute Vorbereitung als Erfolgsfaktor uvm.

Dein Berufseinstieg 2018 - so bewirbst du dich richtig! Die schriftliche Bewerbung im Check: Anschreiben, Lebenslauf & Co. Weitere Themen in der audimax Sonderausgabe: Vorstellungsgespräch - Fragen, die Bewerber erwarten und Karrieremesse: Gute Vorbereitung als Erfolgsfaktor uvm.

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BEWIRB DICH RICHTIG<br />

2018<br />

BERUFSSTART<br />

SCHRIFTLICHE<br />

BEWERBUNG:<br />

ANSCHREIBEN,<br />

LEBENSLAUF & CO.<br />

VORSTELLUNGSGESPRÄCH:<br />

FRAGEN, DIE BEWERBER<br />

ERWARTEN<br />

KARRIEREMESSE:<br />

GUTE VORBEREITUNG<br />

ALS ERFOLGSFAKTOR


BERUFSSTART 2018<br />

Adressiere deine <strong>Bewerbung</strong> an den<br />

richtigen Ansprechpartner.<br />

Dafür gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen:<br />

Version 1: In der Stellenausschreibung<br />

ist Frau Müller als Ansprechpartnerin<br />

genannt. Bingo!<br />

Version 2: Es ist kein konkreter Ansprechpartner, sondern nur<br />

›Personalabteilung‹ genannt. Dann gilt: anrufen und nachfragen,<br />

wem genau du deine Unterlagen schicken darfst. Personaler<br />

wissen solches Engagement zu schätzen.<br />

Achte darauf, dass deine Unterlagen komplett sind.<br />

<strong>Bewerbung</strong>sschreiben, Lebenslauf und gut lesbare Zeugnisse<br />

sind der absolute Standard – und zwar in dieser Reihenfolge.<br />

Dazu – allerdings nur, wenn sie aussagekräftig sind – Bescheinigungen,<br />

etwa von Ehrenamt, längeren Nebenjobs, Praktika oder<br />

ungewöhnlichen Sprachkenntnissen. Überlege gut, welche Dokumente<br />

im Hinblick auf den Job wirklich relevant sind. Bitte nicht<br />

jede Urkunde beilegen. Ein Deckblatt kann sein, muss aber nicht.<br />

1 3<br />

2<br />

Zeige dich von deiner Schokoladenseite …<br />

… auf einem seriösen <strong>Bewerbung</strong>sfoto. Hier gilt: kein<br />

Automatenfoto, kein tiefer Ausschnitt, kein sexy Makeup.<br />

Trage ein Outfit, das zur angestrebten Stelle passt.<br />

Vermeide Fehler jeglicher Form.<br />

Flüchtigkeitsfehler, wie etwa der falsche Unternehmensname oder<br />

Buchstabendreher im Stil von ›Bachelorabreit‹ statt ›Bachelorarbeit‹,<br />

kommen genauso schlecht wie offensichtliche orthografische<br />

Schwächen.<br />

4<br />

10 GOLDENE<br />

REGELN<br />

FÜR DAS PERFEKTE ANSCHREIBEN<br />

Text: Barbara Bialas<br />

5<br />

Gestalte nicht nur <strong>Bewerbung</strong>smappen, sondern<br />

auch Online-<strong>Bewerbung</strong>en übersichtlich.<br />

Online sollte das Dateiformat deiner Wahl das<br />

PDF sein. Entweder packst du alle Unterlagen<br />

in eine Datei, oder du teilst sie auf: einmal Anschreiben<br />

plus Lebenslauf und einmal Zeugnisse.<br />

Beschränke die Dateigröße auf zwei bis drei<br />

Megabyte.<br />

6<br />

Leiste Überzeugungsarbeit.<br />

Versetze dich in den Personalentscheider. Wärst<br />

du von deinem Anschreiben überzeugt?<br />

Erkläre, warum der Job zu dir, deinen Fähigkeiten<br />

und Interessen passt.<br />

Formuliere aktiv.<br />

Das Anschreiben dient nicht dazu, aufzulisten, was du wann<br />

gemacht hast – das steht im Lebenslauf – und wie grandios<br />

du bist – das kannst du nicht beurteilen. Das Anschreiben<br />

hebt deine Motivation, dein Interesse und deine Qualifikation<br />

hervor. Langweilige Standardphrasen sind ein No-Go. Formuliere<br />

in prägnanten Sätzen, denn du hast genau eine Seite,<br />

um von dir zu überzeugen.<br />

7<br />

Fotos: © Erica Guilane-Nachez, acrogame / Fotolia<br />

www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse für Akademiker


BERUFSSTART 2018<br />

Hellwach und aufgeweckt?<br />

Jetzt<br />

bewerben<br />

Argumentiere klug.<br />

Anstelle von Floskeln oder größenwahnsinniger<br />

Selbstbeweihräucherung argumentierst du besser<br />

damit, warum gerade du für die Stelle in gerade<br />

diesem Unternehmen geeignet bist und damit,<br />

was dich hervorhebt. Feste Formulierungen gibt<br />

es nicht, im Gegenteil: Das Anschreiben soll<br />

möglichst individuell auf die jeweilige Firma und<br />

die Stelle zugeschnitten sein. Standardanschreiben<br />

haben kaum Chancen.<br />

Schaffe Klarheit im Betreff.<br />

Die Betreffzeile soll klarmachen, auf welche<br />

Stellenausschreibung du dich beziehst. Muss der<br />

Personalentscheider erst suchen, um herauszufinden,<br />

auf welche Stelle du dich eigentlich bewirbst,<br />

bist du raus.<br />

8<br />

9<br />

Dann sollten wir uns<br />

kennenlernen.<br />

Starte am 01.08.2018 deine Ausbildung<br />

als Bankkaufmann/-frau bei der<br />

TARGOBANK. Bewirb dich jetzt online<br />

unter: www.targobank.de/karriere<br />

Du hast Fragen zur Ausbildung oder<br />

<strong>Bewerbung</strong>? Wir sind gerne für dich da:<br />

Kontaktiere uns per E-Mail an<br />

ausbildung@targobank.de oder<br />

telefonisch unter 0211 - 89 84 12 73.<br />

Nutze den begrenzten Platz optimal.<br />

Führe keinesfalls vermeintliche Qualitätsmerkmale<br />

wie etwa »Schon als Kind wollte ich gerne Pilot sein,<br />

darum will ich jetzt zur Lufthansa« auf. Auch ungut:<br />

die Überbewertung von Kurzpraktika oder Ferienjobs.<br />

Bewirbst du dich zum Beispiel im Verlagswesen<br />

und hast eine Woche in den örtlichen Zeitungsverlag<br />

reingeschnuppert, so schreib das, aber tu nicht<br />

so, als würdest du den Zeitungsbetrieb aus dem<br />

Effeff kennen.<br />

10<br />

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BERUFSSTART 2018<br />

GET INSPIRED<br />

DAS ANSCHREIBEN IST DEIN TICKET ZUM<br />

VORSTELLUNGSGESPRÄCH.<br />

LASS DICH VON UNSEREN FORMULIE-<br />

RUNGSBEISPIELEN INSPIRIEREN<br />

Text: Viktoria Feifer<br />

AUF<br />

FLOSKELN VER-<br />

ZICHTEN<br />

Ȇber Ihre Stellenausschreibung im<br />

Career-Center von <strong>audimax</strong> MEDIEN (www.<br />

career-center.de) bin ich auf Ihr Unternehmen<br />

aufmerksam geworden. Da ich mich für das Traineeprogramm<br />

im Einkauf interessiere, möchte ich<br />

mich hiermit um die Stelle bewerben.« – streichen!<br />

Solche Floskeln tun nichts für dich. Denn diese<br />

Informationen sind für den Personaler<br />

nichts Neues: Deine <strong>Bewerbung</strong> auf<br />

die Stelle signalisiert dein<br />

Interesse bereits.<br />

DEN<br />

KLEINEN, ABER FEINEN<br />

UNTERSCHIED MACHEN Wer im<br />

Anschreiben mal was Neues ausprobieren<br />

will, kann ein Postskriptum nach der eigenen<br />

Unterschrift einfügen, etwa um sein Interesse<br />

nochmals hervorzuheben oder sich zu bedanken:<br />

»PS: Danke für Ihr Interesse an meiner <strong>Bewerbung</strong>.<br />

Ich würde mich freuen, Sie persönlich<br />

kennenzulernen. Zögern Sie bitte nicht,<br />

mich direkt anzurufen.«<br />

ERSTEN<br />

SATZ NUTZEN<br />

Interesse des Personalers wecken:<br />

»Als Teamleiter im Formula-Student-<br />

Team der Universität XY habe ich bereits<br />

drei Jahre Erfahrung in der Führung eines<br />

interdisziplinären Teams gesammelt.« – Pack<br />

dein stärkstes Argument oder deine Motivation<br />

direkt in den ersten Satz.<br />

SOFT SKILLS<br />

ZUM BESTEN GEBEN<br />

Stelle deine Sozialkompetenzen<br />

mittels konkreter Beispiele dar,<br />

das ist besser als sie einfach nur aufzulisten:<br />

»Meine Kommilitonen ernannten mich zum<br />

Teamleiter unseres Formula-Student-Teams. Sie<br />

begründeten ihre Wahl damit, dass ich sie motivieren<br />

und mitreißen würde und darüber hinaus<br />

technische Sachverhalte gut erklären könne.«<br />

Der erste Satz hebt Vertrauenswürdigkeit<br />

hervor, im zweiten werden Kommunikationsfähigkeit<br />

und Einfühlungsvermögen<br />

dargestellt.<br />

KENNT-<br />

NISSE AUFZEIGEN<br />

Wer sagt, ein Anschreiben müsse ein<br />

durchgängiger Fließtext sein? Hebe deine<br />

Kenntnisse zum Beispiel mittels Aufzählung<br />

hervor:<br />

»Ich bringe die folgenden Erfahrungen mit:<br />

- sehr schnelle Auffassungsgabe<br />

- zwei Jahre Erfahrung im Leiten von<br />

Gruppen<br />

- sehr gute Programmierkenntnisse in Java«<br />

Achte darauf, dass die aufgeführten<br />

Stichpunkte zum Anforderungsprofil der<br />

Stellenausschreibung passen und dich<br />

nicht überqualifiziert wirken<br />

lassen.<br />

MOTIVATION<br />

VERDEUTLICHEN<br />

»Ich kenne Ihr Unternehmen sehr<br />

gut, denn für unseren Formula-Student-<br />

Rennwagen haben wir eng mit Ihrer<br />

XY-Abteilung zusammengearbeitet. Diese<br />

Partnerschaft hat mich nachhaltig beeindruckt,<br />

sodass ich mir sehr gut vorstellen kann,<br />

für Ihr Unternehmen zu arbeiten.« – Es schadet<br />

nie, die persönliche Motivation – sprich<br />

warum du dich ausgerechnet bei diesem<br />

Unternehmen bewirbst – zu adressieren.<br />

Sie sollte allerdings der Wahrheit<br />

entsprechen!<br />

CALL-<br />

TO-ACTION ZUM<br />

SCHLUSS<br />

Der Schlusssatz kann selbstbewusst<br />

oder motiviert klingen, sollte nur<br />

eines nicht: im Konjunktiv formuliert sein,<br />

denn das schwächt ihn ab. Schreibe lieber:<br />

»Ich freue mich auf die Gelegenheit, mich<br />

persönlich vorzustellen.«, »Habe ich Ihr<br />

Interesse geweckt? Dann freue ich mich<br />

auf eine Einladung zum persönlichen<br />

Gespräch.«, »Über eine Einladung zum<br />

Vorstellungsgespräch freue ich<br />

mich schon jetzt.«<br />

Illustration: © acrogame/Fotolia<br />

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EMPFEHLENSWERT<br />

WISSEN RUND UM AUFBAU UND NUTZEN VON<br />

EMPFEHLUNGSSCHREIBEN<br />

NUTZEN<br />

Eine Empfehlung ist eine gute Referenz für Berufseinsteiger.<br />

Da sie in den meisten Fällen nur wenige<br />

Arbeitszeugnisse vorweisen können, verleihen<br />

Empfehlungen ihren <strong>Bewerbung</strong>sunterlagen mehr<br />

Aussagekraft. Sie werten diese in gewisser Weise<br />

auf.<br />

VERFASSER DER REFERENZ<br />

Der Autor fungiert als eine Art Bürge oder<br />

Gutachter, der seine persönlichen Einschätzungen<br />

zum Bewerber niederschreibt. In Frage kommen<br />

dafür beispielsweise ehemalige Professoren oder<br />

Mentoren.<br />

INHALT<br />

Das Empfehlungsschreiben wird in der Ich-Form<br />

verfasst. Es beinhaltet eine persönliche Einschätzung<br />

des Bewerbers aus Sicht des Verfassers. Daher<br />

sollen im Empfehlungsschreiben vor allem Fertigkeiten<br />

und Kenntnisse des Schützlings hervorgehoben<br />

werden.<br />

SO FRAGST DU DEINEN PROF<br />

Schreib ihm eine E-Mail oder vereinbare<br />

einen Termin in der Sprechstunde.<br />

Schildere ihm genau, wofür du das<br />

Empfehlungsschreiben benötigst. Das<br />

hilft ihm dabei, seine Ausführungen<br />

auf den Punkt zu bringen. Gib deinem<br />

Fürsprecher nützliche Unterlagen wie<br />

Zeugnisse und Lebenslauf an die Hand<br />

und informiere ihn über formale Rahmenbedingungen.<br />

GEHEIME BOTSCHAFTEN ZWISCHEN<br />

DEN ZEILEN …<br />

… gibt es im Empfehlungsschreiben übrigens<br />

nicht. Die gute Nachricht ist also:<br />

Wer deiner Bitte nachkommt und dich<br />

weiterempfiehlt, ist von dir überzeugt<br />

und wird dich auch entsprechend loben.<br />

CHECKLISTE<br />

AUFBAU EINES<br />

EMPFEHLUNGSSCHREIBENS<br />

Briefkopf: Vorname und Nachname des<br />

Ausstellers sowie Name des Unternehmens<br />

und eine direkte Telefonnummer für<br />

Rückfragen<br />

Kontakt des Adressaten, zum Beispiel des<br />

Wunscharbeitgebers: Name, Anschrift und<br />

Datum<br />

Betreff mit namentlicher Nennung des<br />

Schützlings<br />

Inhalt: Kurze Selbstvorstellung des<br />

Fürsprechers und Ausstellungsgrund<br />

Objektive Empfehlung: erreichte<br />

Qualifikationen und Erfolge des Bewerbers<br />

Subjektive Empfehlung<br />

Unterschrift<br />

Rockmusik: echte Kunst.<br />

Ihr Einstieg bei DATEV.<br />

Software-Entwicklung: echtes Handwerk.<br />

Bringen Sie sich mit Ihren Talenten in die Praxis ein.<br />

Gestalten Sie mit uns die IT-Welt der Zukunft.<br />

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Alle Infos auf www.datev.de/karriere<br />

www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse für Akademiker | 05


BERUFSSTART 2018<br />

Gewusst wie:<br />

Lebenslauf<br />

Richtig aufbauen und gestalten<br />

Frau Werner, wie ist der ideale Lebenslauf aufgebaut?<br />

Der Lebenslauf beginnt mit allgemeinen Angaben zur Person,<br />

das heißt Name, Adresse, Kontaktdaten. Dazu sehen Personaler<br />

immer gerne noch das Geburtsdatum. Danach kommen<br />

die Angaben zum Studium und zur Schulbildung, bevor praktische<br />

Erfahrungen in Form von Praktika, Nebentätigkeiten<br />

oder Ähnliches folgen. Anschließend bietet es sich an, eine<br />

Kategorie ›Weitere Kenntnisse / Interessen‹ anzufügen. In<br />

dieser werden IT- und Sprachkenntnisse aufgelistet, sowie<br />

soziales Engagement und Interessen.<br />

Wie ausgefallen darf das Layout des Lebenslaufs sein?<br />

Wer sich nicht gerade in der Kreativbranche zum Beispiel als<br />

Grafikdesigner bewirbt, dem empfehle ich, sich an gängige,<br />

einfache Layoutformate zu halten. Entscheider wollen zwar<br />

individuell geschriebene Anschreiben und Lebensläufe, gleichzeitig<br />

bevorzugen sie eher schlichte Layouts. Struktur und<br />

inhaltliche Aussagekraft gewinnen.<br />

Inwieweit darf bei Angaben im Lebenslauf geflunkert<br />

werden? Ich würde es anders benennen – nämlich Angaben<br />

umformulieren. Es geht in erster Linie darum, dass ein<br />

Bewerber das Interesse des Unternehmens für sich und sein<br />

Profil weckt. Längere Auszeiten werden beispielsweise nicht<br />

mit ›Krankheit‹ oder ›arbeitssuchend‹ benannt, sondern<br />

können mit Nebentätigkeiten oder Reisen gefüllt oder ganz<br />

ausgelassen werden. Das ist jedoch individuell zu betrachten.<br />

Es geht darum, allein die Dinge stehen und wirken zu lassen,<br />

die für den zukünftigen Arbeitgeber wirklich relevant sind.<br />

Stichwort schlechtes Arbeitszeugnis: Sollten Bewerber<br />

die Tätigkeit im Lebenslauf auslassen oder das<br />

Arbeitszeugnis nicht beilegen? Ich würde die Tätigkeit,<br />

wenn sie für die ausgeschriebene Stelle relevant ist, im<br />

Lebenslauf aufführen und das Zeugnis auslassen. Wenn der<br />

Bewerber danach gefragt wird, kann er immer noch entscheiden,<br />

ob er es – mit zwei Sätzen der Erklärung – nachreicht<br />

oder darauf verweist, dass keines vorliegt.<br />

Christine<br />

Werner,<br />

Berufs- &<br />

<strong>Bewerbung</strong>scoach<br />

Auf einen Blick<br />

Tipp 1: Strukturiere deinen Lebenslauf<br />

von allgemeinen Angaben<br />

zur Person bis zu praktischen<br />

Erfahrungen und weiteren Kenntnissen<br />

Tipp 2: Halte gängige, einfache<br />

Layoutformate ein<br />

Tipp 3: Achte auf inhaltliche Aussagekraft<br />

im Lebenslauf<br />

Tipp 4: Hebe die für den Arbeitgeber<br />

interessanten Aspekte hervor<br />

und lasse unwichtige aus<br />

Tipp 5: Führe nur die relevanten<br />

Tätigkeiten im Lebenslauf auf<br />

<strong>Bewerbung</strong>sblüte:<br />

Lebenslauf-Chaos<br />

Wie sah der chaotischste<br />

Lebenslauf aus, den Sie je zu<br />

Gesicht bekamen? Er war chaotisch<br />

im Hinblick auf Struktur<br />

und Übersichtlichkeit. Ich wusste<br />

nicht, wo ich anfangen sollte zu<br />

lesen, welche Inhalte zu welcher<br />

Kategorie gehören sollten und<br />

was mir der Bewerber eigentlich<br />

mit seinen ellenlangen, für die<br />

Stelle irrelevanten Ausführungen<br />

zu einzelnen Stationen sagen<br />

wollte.<br />

Download-Tipp: Auf <strong>audimax</strong>.de/<br />

bewerbung findest du kostenlose<br />

Mustervorlagen für Lebensläufe<br />

Nützliche Lektüre<br />

›Training Lebenslauf‹ von Hesse / Schrader<br />

In deinem Lebenslauf findet sich die eine oder<br />

andere Lücke. Er ist schlichtweg nicht perfekt –<br />

und du fragst dich, wie du ihn am besten optimieren<br />

kannst? Anhand von Beispielen erfolgreicher<br />

Bewerber zeigen Hesse / Schrader in ihrem Band<br />

vom Stark-Verlag, wie’s funktioniert. Auf der beiliegenden<br />

CD-ROM findest du Mustervorlagen und<br />

Übungen; 17,95 Euro.<br />

Text: Viktoria Feifer Fotos: privat, Stark-Verlag<br />

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BERUFSSTART 2018<br />

BEWERBUNGSFAILS<br />

SCHRIFTLICHE BEWERBUNG: DIESE FEHLER<br />

SOLLTEST DU VERMEIDEN<br />

RECHTSCHREIB- UND<br />

GRAMMATIKFEHLER IM ANSCHREIBEN<br />

VITA AUFHÜBSCHEN<br />

»MEINE ZEUGNISSE MUSS ICH IHNEN<br />

NOCH NACHREICHEN.«<br />

KORREKTURLESEN<br />

Buchstabendreher oder Tippfehler im<br />

Anschreiben sind unnötige Fehler. Sie<br />

können sich aber schnell einschleichen. Wer seine<br />

<strong>Bewerbung</strong>sunterlagen von Freunden, Geschwistern<br />

oder Eltern checken lässt, ist auf der sicheren Seite,<br />

denn zwei oder drei Augenpaare entdecken mehr<br />

Fehler als nur eines.<br />

EHRLICH WÄHRT AM LÄNGSTEN<br />

Dieses Sprichwort solltest du auch im<br />

<strong>Bewerbung</strong>sprozess beherzigen. Wer mit<br />

Qualifikationen prahlt, zum Beispiel Sprach- oder<br />

Programmierkenntnisse, über die er schlicht und<br />

einfach nicht verfügt, kommt nicht weit. Denn in<br />

Assessment Center und Vorstellungsgespräch werden<br />

Bewerber auf Herz und Nieren getestet.<br />

WICHTIGE UNTERLAGEN BEREITHALTEN<br />

Sammle alle Unterlagen, die für deine<br />

<strong>Bewerbung</strong> relevant sind, und schick ein<br />

Komplettpaket ab. In den seltensten Fällen machen<br />

sich Personaler die Mühe nachzufragen – es sei<br />

denn, deine <strong>Bewerbung</strong> hat sie buchstäblich umgehauen.<br />

Anderenfalls sind fehlende Unterlagen ein<br />

klares K.o.-Kriterium.<br />

Foto: © kei907/Fotolia Text: Viktoria Feifer<br />

UNSER NETZWERK<br />

FÜR IHRE KARRIERE.<br />

Wir unterstützen Sie persönlich bei der Suche<br />

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BERUFSSTART 2018<br />

DIESE FRAGEN<br />

KOMMEN GARANTIERT<br />

Jürgen Hesse, Diplom-Psychologe, <strong>Bewerbung</strong>scoach und<br />

Teil des Erfolgsautoren-Duos Hesse / Schrader, klärt auf,<br />

welche drei grundlegenden Fragen in jedem <strong>Bewerbung</strong>sgespräch<br />

gestellt werden und gibt dir Tipps, wie du mit<br />

kniffeligen Brainteasern umgehen kannst:<br />

Es gilt, sich auf die goldenen drei Fragen des Vorstellungsgespräches<br />

vorzubereiten. Die Adam-Frage, die Eva-Frage<br />

und die göttliche Frage. Die Adam-Fragen sind immer:<br />

»Warum sind Sie heute hier? Warum wollen Sie diesen Job<br />

haben? Warum wollen Sie für uns arbeiten?« Hier wird<br />

nach dem Motiv des Bewerbers gefragt. Die Eva-Fragen<br />

sind auch Motivfragen. Hier geht es aber um das Motiv<br />

des Personalers: »Wann können Sie anfangen? Wie teuer<br />

sind Sie? Was glauben Sie, müssen sie noch alles lernen?«<br />

Dann gibt es noch die übergeordnete Frage, die göttliche<br />

Frage. Mit dieser Frage lädt der Personaler den Bewerber<br />

dazu ein, etwas von sich zu erzählen, um ihn noch besser<br />

kennenzulernen: »Können Sie uns etwas über sich erzählen?«<br />

Oder: »Stellen Sie sich uns doch bitte einmal vor.« Im<br />

Klartext bedeutet das für den Bewerber: »Wir haben ihren<br />

Lebenslauf gelesen. Jetzt wissen wir schon etwas über Sie,<br />

aber was steht nicht in Ihren <strong>Bewerbung</strong>sunterlagen, das<br />

uns interessiert?« Wenn dann jemand mit »Mein Name<br />

ist … und meine Eltern …« anfängt, dann ist das sehr<br />

langweilig. Diese Frage, egal wie sie getextet wird, sollte<br />

– wie beim sogenannten ›Elevator Pitch‹ – in einer Zeit<br />

von ungefähr 30 Sekunden bis einer Minute und Dreißig<br />

mit sehr guten und interessanten Fakten, die noch mehr<br />

Auskunft über den Bewerber geben, beantwortet werden.<br />

Das sind die drei Basisfragen, die vorbereitet werden müssen<br />

und zu denen sich Bewerber schon Gedanken gemacht<br />

haben sollten. Frage dich: »Wie präsentiere ich mich insgesamt?<br />

Wie kann ich meine Motivation überzeugend<br />

und einleuchtend rüberbringen? Was spricht dafür, dass<br />

das Unternehmen ausgerechnet mich einstellt?« Und natürlich:<br />

»Was unterscheidet mich von den anderen Bewerbern,<br />

die möglicherweise das Gleiche studiert haben?« Finde<br />

dein Alleinstellungsmerkmal.<br />

BRAINTEASER – JETZT BLOSS NICHT DEN KOPF<br />

VERLIEREN!<br />

»Was wiegt eine Boeing 707?« Oder: »Wie viele Gummibärchen<br />

werden wohl an einem Tag weltweit verzehrt?« Mit<br />

solchen Fragen – sogenannten Brainteasern – wollen Personaler<br />

herausfinden, wie Bewerber in einer schwierigen<br />

Situation reagieren. Sie wollen ihre Arbeitspersönlichkeit<br />

kennenlernen. Wenn jemand unfreundlich wird, oder sich<br />

so klein macht, wie eine Mücke, dann hat er schon verloren.<br />

Es kommt darauf an, nicht die Nerven zu verlieren und<br />

vor lauter Nervosität in das eine oder andere Ex-trem<br />

zu verfallen. In dieser Situation kommt es darauf an,<br />

wach, freundlich und gelassen zu bleiben. Gib’ ruhig<br />

zu, dass du dir da nicht so ganz sicher bist. Ungefähr<br />

so: »Wow, das ist eine Frage, mit der ich nicht gerechnet<br />

habe. Was ist der Hintergrund?« Damit zeigst du,<br />

dass du eine ehrliche Haut bist und nicht herumfaselst.<br />

Trotzdem können sich Bewerber auf solche Fragen vorbereiten:<br />

indem sie eine generelle Antwortstrategie ausarbeiten.<br />

Eine Möglichkeit ist, analytisch an die Frage<br />

heranzugehen und die eigene Denkweise laut auszusprechen:<br />

»Lassen Sie mich einmal überlegen. Auf der Welt<br />

leben rund siebeneinhalb Milliarden Menschen. In wie<br />

vielen Ländern werden wohl Gummibärchen verkauft?<br />

Vielleicht …? Als Beispiel können wir einfach von meinem<br />

eigenen Gummibärchenverzehr ausgehen: Wenn ich<br />

Gummibärchen esse, dann ungefähr 30 Stück am Tag. Das<br />

bedeutet …« Deshalb gilt auch bei Brainteasern ein Stück<br />

weit: Übung macht den Meister. Denn je mehr sich jemand<br />

mit Antwortstrategien beschäftigt und sie entsprechend<br />

vorbereitet, umso leichter fällt es ihm, im Vorstellungsgespräch<br />

mit dieser Stresssituation umzugehen. n<br />

llustrationen: © 111chemodan111, kovalto1, ivan mogilevchik / Fotolia Text: Viktoria Feifer<br />

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SO FRAGST DU<br />

RICHTIG<br />

DIESE FRAGE KOMMT GEGEN ENDE EINES<br />

JEDEN VORSTELLUNGSGESPRÄCHS:<br />

»HABEN SIE NOCH FRAGEN?«<br />

WER NICHT VORBEREITET IST, KOMMT DA<br />

SCHNELL INS STOCKEN. DABEI IST ES SO<br />

EINFACH – MIT DIESEN EXPERTENTIPPS<br />

HERAUSFORDERUNGEN,<br />

DIE MICH<br />

»Zu Beginn der Vorbereitung steht die Selbstreflexion.<br />

Was ist mir wichtig? Wann fühle ich mich bei einem<br />

Arbeitgeber wohl? Das hängt sehr oft mit den eigenen<br />

Werten zusammen. Bin ich zum Beispiel jemand, der<br />

auch mal Ruhe braucht und gern autonom arbeitet,<br />

dann wäre etwa eine Frage nach den Räumlichkeiten<br />

wichtig. Ist für mich persönliche Weiterbildung wichtig,<br />

kann ich hier fragen, welche Möglichkeiten es gibt.<br />

Wichtig ist hierbei, die eigenen Bedürfnisse nicht zu<br />

sehr in den Vordergrund zu rücken und in der Startzeit<br />

der Karriere nicht mit überzogenen Forderungen<br />

aufzutreten.«<br />

Katja Loose, Karriere- und Managementberaterin<br />

IM GESPRÄCH<br />

Bitte nicht: »Nein« auf die Frage »Haben Sie noch Fragen?«<br />

antworten. Denn Rückfragen zeugen von Interesse. Aber: Keine<br />

Fragen stellen, die aus dem Webauftritt beantwortet werden<br />

können. »Jeder Bewerber muss dem Arbeitgeber vermitteln<br />

können, dass er sich aus guten Gründen genau in diesem Unternehmen<br />

bewirbt«, betont Katja Loose, Karriere- und Managementberaterin.<br />

Gute Fragen können zum Beispiel sein, wie man<br />

sich das Miteinander im Unternehmen oder die Führungskultur<br />

vorstellen kann. »Aber es ist auch okay zu sagen: ›Die Fragen,<br />

die mir wichtig waren, wurden von Ihnen im Laufe unseres<br />

Gesprächs bereits beantwortet und dafür danke ich Ihnen‹,<br />

dann muss sich der Bewerber nicht eine gezwungene Frage<br />

ausdenken, nur um eine gestellt zu haben«, erklärt die Beraterin.<br />

Ergreifen Sie<br />

die Initiative für<br />

Ihre Karriere:<br />

Trainee (w/m)<br />

bei der DZ BANK<br />

Jetzt informieren: karriere.dzbank.de


BERUFSSTART 2018<br />

ANONYME<br />

Unsere Experten verraten, was für und<br />

gegen anonyme <strong>Bewerbung</strong>en spricht<br />

BEWERBUNG<br />

PRO<br />

Prof. Thomas Bauer ist Vorsitzender des Sachverständigenrats<br />

deutscher Stiftungen für Integration und Migration<br />

Herr Prof. Bauer, was ist das Ziel anonymer <strong>Bewerbung</strong>sverfahren?<br />

Alle Menschen haben Vorurteile, auch die Mitarbeiter<br />

der Personalabteilungen. In manchen Situationen<br />

helfen und schützen uns Vorurteile, in anderen leiten sie<br />

uns aber fehl. Anonyme <strong>Bewerbung</strong>sverfahren sollen verhindern,<br />

dass – bewusst oder unbewusst – für die Stelle irrelevante<br />

Kriterien im Auswahlprozess eine Rolle spielen,<br />

etwa der soziokulturelle Hintergrund. Zumindest für die<br />

erste Auswahlrunde ist damit Chancengleichheit für alle<br />

Bewerber sichergestellt, nicht aber für ein <strong>Bewerbung</strong>sgespräch.<br />

Was sind die drei größten Vorteile anonymer <strong>Bewerbung</strong>sprozesse?<br />

Anonymisierte <strong>Bewerbung</strong>sverfahren erhöhen<br />

die Chance, dass sich Leute bewerben, die sonst davor<br />

zurückschrecken würden, weil sie etwa Diskriminierung<br />

fürchten. Das ist erstens ein Vorteil für die Bewerber, die<br />

nun eine ehrlichere Chance erhalten, zweitens für die<br />

Gesellschaft, da Diskriminierung zumindest in diesem<br />

Schritt verringert wird, und drittens für die Unternehmen,<br />

die nun sowohl die nach Leistung besseren Kandidaten<br />

einladen und gegebenenfalls von einer vielfältigeren<br />

Belegschaft profitieren.<br />

Haben Sie ein positives Praxisbeispiel parat? Die Stadt<br />

Celle hat bereits vor einigen Jahren ein anonymisiertes<br />

<strong>Bewerbung</strong>sverfahren eingeführt und damit sehr gute Erfahrungen<br />

gesammelt. Alle Bewerber füllen für die erste<br />

Auswahlrunde ein von der Stadt bereitgestelltes Formular<br />

aus. Darin werden keine persönlichen Informationen<br />

erhoben. Ein Auswahlgremium sucht anschließend die<br />

besten Bewerber aus und lädt sie zu einem <strong>Bewerbung</strong>sgespräch<br />

ein. Die Bewertung nach sachlichen Kriterien in<br />

der ersten Auswahlrunde hat nach Meinung der Personalverantwortlichen<br />

zu mehr Transparenz, Chancengleichheit<br />

sowie einer Vereinfachung des Auswahlprozesses<br />

insgesamt geführt, da die Bewertungskategorien einheitlich<br />

und somit leichter zu überblicken seien.<br />

CONTRA<br />

Dr. Annabelle Krause ist Senior Research Associate am<br />

Institut zur Zukunft der Arbeit in Bonn<br />

Frau Dr. Krause, Herkunft, Geschlecht, Alter und Aussehen<br />

können den <strong>Bewerbung</strong>sprozess beeinflussen. Warum erachten<br />

Sie anonymisierte <strong>Bewerbung</strong>sverfahren als nicht<br />

sinnvoll? Ich würde eher von Situationen sprechen, in denen<br />

anonymisierte <strong>Bewerbung</strong>sverfahren nicht passen,<br />

als dass sie pauschal nicht sinnvoll sind. So können anonyme<br />

<strong>Bewerbung</strong>en zum Beispiel ihr Potenzial nur dann<br />

entfalten, wenn zuvor im Unternehmen oder der Behörde<br />

tatsächlich diskriminiert wurde. Außerdem setzt die Methode<br />

an einem bestimmten Punkt im <strong>Bewerbung</strong>sverfahren<br />

an und kann deshalb keine strukturellen Unterschiede<br />

zwischen Bevölkerungsgruppen – etwa im Bildungsbereich<br />

oder bei Beförderungen – kompensieren.<br />

Welches sind Ihrer Meinung nach die drei größten Hürden,<br />

die das Einführen von anonymen <strong>Bewerbung</strong>sprozessen erschweren?<br />

Zunächst steht häufig die Selbsteinschätzung<br />

vieler Personalverantwortlicher der Einführung im Weg:<br />

Der Glaube, dass sie selbst vorurteilsfrei entscheiden, ist<br />

sehr verbreitet. Daneben gibt es bei der praktischen Einführung<br />

folgende Hürden: Bei suboptimaler Umsetzung<br />

kann das Verfahren zeitaufwändig und fehleranfällig sein,<br />

beispielsweise wenn die Anschreiben und Lebensläufe<br />

nach <strong>Bewerbung</strong>seingang in der Organisation per Hand<br />

geschwärzt werden. Außerdem kann es in kleineren Unternehmen<br />

schwierig sein, einen Mitarbeiter zu finden,<br />

der die <strong>Bewerbung</strong>en anonymisiert an den Personaler weiterleitet,<br />

da womöglich alles von derselben Person erledigt<br />

wird.<br />

Haben Sie ein Praxisbeispiel parat, das zeigt, dass sich anonyme<br />

Verfahren anders als gewünscht auf den <strong>Bewerbung</strong>sprozess<br />

auswirken können? In einem von uns evaluierten<br />

Projekt ist es vorgekommen, dass Bevölkerungsgruppen,<br />

die eigentlich gefördert werden sollten, nach der Einführung<br />

von anonymisierten <strong>Bewerbung</strong>en seltener eingeladen<br />

wurden. Das lag in diesen Fällen daran, dass sie vorher<br />

gezielt bevorzugt wurden. Anonymisierte <strong>Bewerbung</strong>en<br />

gleichen also die Einladungswahrscheinlichkeiten an. Das<br />

Ergebnis hängt somit immer von der Ausgangssituation in<br />

der Organisation ab.<br />

Interviews: Viktoria Feifer<br />

Illustration: © a_kaz/Fotolia Fotos: SVR / Borrs, privat<br />

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ENTWICKLUNG IST<br />

KEINE EINBAHNSTRASSE<br />

Bei der direkt gruppe führen viele Wege zum Ziel –<br />

während des Studiums, nach dem Studium und sogar anstatt des Studiums<br />

»Für mich war die Entscheidung mehr ein Anfang als ein Abbruch.<br />

Und dieser Anfang hat sich aus meiner Sicht bestens entwickelt.«<br />

Wenn Julian Peißker darüber redet, was ihn bewegt hat, sein Studium<br />

abzubrechen und eine Ausbildung als Fachinformatiker bei<br />

der direkt gruppe zu beginnen, spürt man, dass er sich seiner Sache<br />

sicher ist: »Als ich merkte, dass ein Studium für mich nicht<br />

das Richtige ist, wollte ich mich anders orientieren und mein Können<br />

an konkreten Projekten im Team entwickeln. Genau das kann<br />

ich hier bei der direkt gruppe – und zwar von Anfang an.« Also Arbeiten<br />

anstatt Lernen? So schlicht ist die Formel allerdings nicht.<br />

haben Ecken und Kanten – und manchmal zeigen sich diese auch<br />

im Lebenslauf, das ist völlig ok. Wichtig ist uns, welches Potenzial<br />

jemand mitbringt und der Wille zu lernen und sich weiterzuentwickeln.<br />

Denn so bunt unsere Teams auch sind – alle gemeinsam<br />

haben Spaß an stetig wechselnden Herausforderungen und<br />

das Ziel, einen Mehrwert für unsere Kunden zu erzeugen.« Um<br />

herauszufinden, welche Möglichkeiten es gibt ein Teil der direkt<br />

gruppe zu werden, reicht ein Anruf oder eine WhatsApp-Nachricht.<br />

Jessica Lingenfelder dazu: »Klar, Absolventen können sich<br />

bei uns über das Karriereportal bewerben. Aber wer Fragen hat<br />

oder unsicher ist, ob wir zueinander passen, kann sich einfach<br />

bei mir melden. Wichtig ist, dass wir erst einmal miteinander ins<br />

Gespräch kommen.«<br />

Die direkt gruppe hat aktuell 230 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

an den Standorten Hamburg, Köln, München und Paderborn.<br />

Mehr Informationen zu Berufseinstieg und Ausbildung bei der direkt<br />

gruppe findest du auf dem Karriereportal career.direkt-gruppe.de<br />

und auf den Social-Media-Kanälen des Unternehmens.<br />

Julian Peißker, Auszubildender bei der direkt gruppe<br />

Du hast direkt Fragen? Dann melde dich bei Jessica:<br />

»Lernen ist auch hier ein ganz großes Thema und zwar für<br />

wirklich alle bei der direkt gruppe, ganz unabhängig von Alter,<br />

Erfahrung oder Karriere-Level. Dafür gibt es reichlich<br />

Angebote und Möglichkeiten. Permanente Entwicklung ist<br />

im Grunde so etwas wie der genetische Code des Unternehmens«,<br />

sagt Julian dazu. Ist Ausbildung statt Studium also der<br />

bessere Weg? Für Julian offensichtlich schon. Andere suchen für<br />

sich ganz andere Wege – und finden sie bei der direkt gruppe.<br />

Bei dem seit 20 Jahren stetig wachsenden IT-Dienstleister gibt es<br />

ganz unterschiedliche Einstiegsmöglichkeiten: vom Direkteinstieg<br />

nach dem Studium, über eine Ausbildung bis hin zu Praktika, Abschlussarbeiten<br />

oder Werkstudententätigkeiten.<br />

Für die Recruitingverantwortliche Jessica Lingenfelder zählen dabei<br />

andere Faktoren als ein makelloser Lebenslauf: »Menschen<br />

Jessica Lingenfelder<br />

HR Managerin<br />

Tel: +49 40 88155 - 247<br />

Mobil: +49 176 18 81 52 47<br />

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Oder schicke deine <strong>Bewerbung</strong> an career@direkt-gruppe.de<br />

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ERFORSCHE<br />

DEINE TALENTE<br />

SO FINDEST DU HERAUS, WELCHE<br />

BRANCHE UND WELCHES BERUFSBILD<br />

WIRKLICH ZU DIR PASSEN<br />

Text: Cordula Nussbaum<br />

Exzellente Sprachkenntnisse, guter Schreibstil,<br />

logische Denke? Ideenreichtum, Flexibilität,<br />

Hilfsbereitschaft? Was antwortest du, wenn du<br />

drei deiner Stärken nennen sollst? Weißt du auf<br />

Anhieb, was dir leicht von der Hand geht? Viele<br />

Menschen fühlen sich bei solchen Fragen völlig<br />

überrumpelt. ›Stärken? Ich?‹ Aus Bescheidenheit<br />

oder aus Angst, die eigenen Stärken falsch<br />

einzuschätzen, konzentrieren sie sich lieber auf<br />

ihre Schwächen. ›Meine Ideen sind immer nur<br />

Durchschnitt, die anderen sind viel kreativer‹<br />

oder ›Ich bin viel zu detailverliebt‹, hadern sie mit<br />

sich selbst.<br />

Gerade jetzt, bei deinem Sprung in die Berufswelt<br />

und deiner Suche nach dem ›richtigen‹ Nest<br />

darfst du dich dieser Frage bewusst und mit<br />

Nachdruck stellen. Nicht nur, weil mit Sicherheit<br />

diese Frage im <strong>Bewerbung</strong>s-Interview auf dich<br />

zukommt, sondern weil du heute den Grundstein<br />

legst, ob du in den kommenden Jahren mit<br />

Freude und Erfüllung jeden Tag in die Arbeit<br />

gehst. Oder ob du nach dem Motto ›Die Miete<br />

muss bezahlt werden!‹ Dienst nach Vorschrift<br />

schiebst.<br />

Pausiere gerne mal kurz die Lektüre dieses Artikels und<br />

frage dich:<br />

➜ Welche Tätigkeiten gehen mir leicht von der Hand?<br />

➜ Bei welchen Aufgaben blühe ich auf?<br />

➜ Was interessiert mich?<br />

➜ Welche Praktika in welchen Unternehmen haben mir<br />

wirklich Spaß gemacht? Warum? Was war so super dort?<br />

Das Team? Der Spirit? Die Arbeit, die ich gemacht habe?<br />

➜ Will ich die Inhalte meines Studiums jetzt auch in der<br />

Arbeit haben? Oder möchte ich es lieber als Sprungbrett in<br />

ein neues Thema nutzen?<br />

Viele Berufseinsteiger entscheiden sich für eine Stelle, weil<br />

›sie sich halt so ergeben hat‹ oder weil das der Wunsch der<br />

Eltern war. Oder weil man doch heute froh sein muss, dass<br />

man überhaupt als Akademiker einen Job bekommt – und<br />

nicht Taxi fahren muss. Ja, es stimmt, die Arbeitsmarktlage<br />

kann für manche Absolventen nicht gerade rosig sein.<br />

Aber stecke deshalb nicht den Kopf in den Sand, sondern<br />

fange an, querzudenken, wozu du all deine Fähigkeiten,<br />

dein Wissen und vor allem deine Talente noch nutzen<br />

kannst.<br />

Und hier meine ich jetzt nicht Talente wie Klavierspielen<br />

oder Fußball. Nein, ich meine deine Naturtalente in Bezug<br />

auf die täglichen Aufgaben. Grob gesagt haben wir die<br />

eher kreativ-chaotischen Talenttypen und die systematisch-analytischen<br />

Talenttypen. Kreative Chaoten lieben<br />

Abwechslung, Spontanität, sind offen für Neues und sehr<br />

wissbegierig, sie sind häufig auch gerne für andere Menschen<br />

da, unterstützen und sind empathisch. Systematische<br />

Analytiker hingegen lieben Zahlen, Daten, Fakten.<br />

Und je nachdem, in welcher Talentwelt du lebst, werden<br />

dich auch andere Tätigkeiten erfüllen und andere Lebens-<br />

Illustration: © Erica Guilane-Nachez/Fotolia Foto: privat<br />

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BERUFSSTART 2018<br />

modelle glücklich machen. Und<br />

zwar unabhängig von deiner<br />

fachlichen Ausrichtung.<br />

Ein Beispiel: Johannes und Sabrina<br />

haben Medizin studiert, Johannes<br />

ist ein systematisch-analytischer<br />

Talenttyp, Sabrina ein<br />

kreativ-chaotischer. Ihr passendes<br />

berufliches ›Nest‹ ist ein völlig<br />

anderes. Während Johannes als<br />

Gefäß-Chirurg über Jahre glücklich<br />

ist (sehr spezialisiert, sehr klarer<br />

Tagesablauf, sehr klarer Verdienst,<br />

keine langen Gespräche<br />

mit den Patienten nötig), macht<br />

Sabrina lieber eine Hausarzt-Praxis<br />

auf dem Lande auf. Hier widmet<br />

sie sich vielen verschiedenen<br />

Krankheiten, bildet sich weiter<br />

Richtung ganzheitliche Heilmethoden,<br />

liebt die Patientengespräche<br />

und nimmt in Kauf, lieber<br />

weniger zu verdienen, dafür einen<br />

›bunten‹ Alltag zu haben.<br />

Entdecke deine Talente. Und richte<br />

dann dein Radar auf Arbeitgeber,<br />

Branchen und Tätigkeiten,<br />

die nicht nur fachlich passen,<br />

sondern die auch deinen Bedürfnissen<br />

nach Abwechslung<br />

oder Routine, nach Freiheit oder<br />

Vorgabe, nach Menschen oder<br />

Fakten entgegenkommen. Menschen,<br />

die ihre Talente leben,<br />

haben mehr Freude an ihrer Arbeit.<br />

Sie haben nie das Gefühl,<br />

ihre Zeit zu vergeuden. Zudem<br />

lernen sie schneller und müheloser,<br />

weil sie eh interessiert<br />

sind. Talente sind der Turbo für<br />

eine erfolgreiche Berufstätigkeit.<br />

Sobald du die deine kennst,<br />

kannst du die Weichen stellen,<br />

dass du dich zunehmend im Job<br />

profilieren kannst und ein starkes,<br />

positives Image aufbaust.<br />

Du bist der perfekte Umsetzer?<br />

Dann such dir gezielt Tätigkeiten,<br />

in denen du ›Nägel mit<br />

Köpfen‹ machen kannst – und<br />

halte dich in der Verteilung von<br />

Projektaufgaben während der<br />

Konzeptionsphase zurück. Du<br />

bist ein Ideensprudler? Dann<br />

klinke dich am strategischen<br />

Denk- und Ideen-Anfang eines<br />

Prozesses ein, und übergib das<br />

Staffelholz der Durchführung<br />

anschließend an einen Kollegen.<br />

Als kreativer Kopf ist deine<br />

Kernkompetenz das Anfangen!<br />

Komme raus aus der Haltung:<br />

›Jetzt habe ich das so lange studiert,<br />

jetzt muss ich doch auch<br />

dort arbeiten!‹ – ›Wer A sagt,<br />

muss auch B sagen!‹ Nein. Halte<br />

kurze inne und eiche deinen<br />

Berufskompass auf den Kurs,<br />

der dir zum aktuellen Zeitpunkt<br />

wirklich gefällt. Jetzt! n<br />

Cordula Nussbaum ist Coach und Begründerin<br />

eines Erfolgs- und Selbstmanagement-Ansatzes,<br />

der Talenten zu<br />

mehr Erfolg verhilft. Mehr Infos zu ihrem<br />

Ansatz, Gratis-Checks und Downloads gibt<br />

es unter www.Kreative-Chaoten.com<br />

WIR STEHEN AUF ORIGINALE<br />

Wir stellen<br />

laufend ein –<br />

auch noch<br />

in 2017!<br />

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DER WACKER NEUSON GROUP.<br />

Wir bieten Ihnen eine verantwortungsvolle Tätigkeit in einem internationalen<br />

Konzern mit den Werten eines mittelständischen Familienunternehmens.<br />

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BERUFSSTART 2018<br />

KARRIERE FAQ<br />

1. Wie wichtig ist Auslandserfahrung<br />

für den Berufseinstieg?<br />

»Wer während des Studiums im Ausland war, arbeitet später auch eher<br />

im Ausland oder ist in Deutschland direkt in internationale Arbeitszusammenhänge<br />

eingebunden. Auslandserfahrung geht sogar mit einem<br />

geringen Einkommensvorteil einher. Dieser erklärt sich vor allem dadurch,<br />

dass Auslandserfahrene häufiger Gehaltssprünge durch Arbeitgeberwechsel<br />

erreichen und besseren Zugang zu großen und multinationalen<br />

Firmen haben, die hohe Gehälter zahlen. Auslandspraktika<br />

scheinen sich hierbei etwas mehr auszuzahlen als reine Studienphasen<br />

im Ausland.«<br />

Nicolai Netz, Wissenschaftler am Deutschen Zentrum für Hochschulund<br />

Wissenschaftsforschung<br />

NEUNMAL FRAGE UND ANTWORT<br />

FÜR DEINEN ERFOLGREICHEN<br />

BERUFSEINSTIEG<br />

3. Lohnt sich eine erneute <strong>Bewerbung</strong> nach<br />

einer Absage?<br />

2. Wann und wie sollte<br />

der Einstand<br />

gestaltet werden?<br />

»Wann der Einstand angebracht ist, hängt<br />

sehr stark von den jeweiligen Gepflogenheiten<br />

ab. Meist findet er Ende des ersten, Anfang<br />

des zweiten Monats statt. Der Termin<br />

für den Einstand sollte so gewählt werden,<br />

dass er für die Beteiligten einigermaßen<br />

günstig liegt. Deshalb sollte die Wahl nicht<br />

auf einen Abend vor einem verlängerten<br />

Wochenende fallen. Auch Zeiten vor wichtigen<br />

Deadlines sind ungeeignet. Manchmal<br />

erwarten die Kollegen, dass sie abends in<br />

ein Lokal eingeladen werden, andernorts ist<br />

es ausreichend, in der Kaffeepause den Kuchen<br />

beizusteuern. Am besten informierst<br />

du dich nach dem Usus und orientierst dich<br />

daran.«<br />

Doris Brenner, Karriereberaterin und Coach<br />

»Eine Absage heißt nicht, dass ein Bewerber für ein Unternehmen für immer uninteressant<br />

ist. Die Absage kann schlichtweg darauf zurückzuführen sein, dass im<br />

Moment der <strong>Bewerbung</strong> keine passende Stelle frei war oder der Personalreferent<br />

oder Fachverantwortliche, der für die Stelle zuständig ist, meint, dass der Bewerber<br />

nicht passt. Anforderungen, Entscheider und Einschätzungen können sich allerdings<br />

schnell ändern. Deshalb ist es auf alle Fälle sinnvoll, sich von einer Absage<br />

nicht entmutigen zu lassen oder gar die Absage persönlich zu nehmen. Deshalb<br />

mein Ratschlag: <strong>Bewerbung</strong> nochmals hinsichtlich Rechtschreibfehler, Ansprechpartner<br />

und Prägnanz checken, eventuell an neue Anforderungen anpassen und<br />

nochmals bewerben.«<br />

Markus Moser, Personalberater, Bandao Unternehmensberatung<br />

4. Schwindeleien im Lebenslauf – wie viel<br />

›Schönreden‹ ist erlaubt?<br />

»Du hast endlich eine passende Stellenausschreibung gefunden, hast aber nicht alle<br />

geforderten Qualifikationen. Schnell neigen Interessenten dazu, in der <strong>Bewerbung</strong><br />

das ein oder andere etwas ›aufzuhübschen‹. Doch Vorsicht! Personalreferenten sichten<br />

täglich eine Vielzahl von <strong>Bewerbung</strong>sunterlagen und lesen gerne zwischen den<br />

Zeilen. Hinzu kommt, dass Ausdrucksweisen mit viel Interpretationsspielraum häufig<br />

als Augenwischerei gesehen werden und zu unangenehmen Fragen oder Absagen<br />

führen. Stehe lieber zu dem, was du kannst – und was nicht. Sei ehrlich! Individualisiere<br />

deine <strong>Bewerbung</strong> auf die Stellenausschreibung und mache gleichzeitig klar, wie du<br />

vorhandene Lücken mit konkreten Maßnahmen schließen willst.«<br />

Ute Singer, HR Marketing & Recruiting, NTT DATA Deutschland<br />

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BERUFSSTART 2018<br />

6. Sollten Bewerber nach Versenden ihrer<br />

<strong>Bewerbung</strong> nochmals telefonisch nachhaken?<br />

5. Wie können Bewerber<br />

Teamfähigkeit<br />

in den <strong>Bewerbung</strong>sunterlagen<br />

am<br />

besten belegen?<br />

»Du bist Kapitän einer Fußballmannschaft,<br />

hast die Auswärtsspiele deiner<br />

Handballmannschaft organisiert, bist<br />

Teil einer Studierendeninitiative oder<br />

hast Teamprojekte im Rahmen deiner<br />

beruflichen Tätigkeit eigenverantwortlich<br />

angestoßen? Super, solche<br />

Beispiele dürfen in deiner <strong>Bewerbung</strong><br />

auf keinen Fall fehlen, denn sie belegen<br />

Teamfähigkeit. Achte darauf, dass<br />

deine Angaben authentisch sind und<br />

in Relation zur angestrebten Position<br />

stehen.«<br />

Susann Behrens, HR Marketing,<br />

Jungheinrich<br />

»Grundsätzlich empfehle ich zwei bis drei Wochen mit einer Nachfrage zu warten. Anders<br />

sieht es aus, wenn Bewerber aufgrund eines anderen Jobangebots eine Entscheidung treffen<br />

müssen. In diesem Fall rate ich dazu, das Unternehmen mit der noch offenen <strong>Bewerbung</strong> darüber<br />

zu informieren, dass man sehr interessiert ist, aber bereits ein anderes, konkretes Jobangebot<br />

vorliegt. Die internen Abstimmungsprozesse in Unternehmen benötigen eine gewisse<br />

Zeit, die im Normalfall auch zur Verfügung steht. In dringenden Fällen wird die <strong>Bewerbung</strong><br />

aber meist vorgezogen und geprüft. Wenn die <strong>Bewerbung</strong> sehr gut zur Stelle passt, ist das Unternehmen<br />

in der Regel darum bemüht, auch kurzfristig ein <strong>Bewerbung</strong>sgespräch zu ermöglichen.«<br />

Marc-Oliver Dorn, Human Resources Management,<br />

Hannover Rückversicherung<br />

7. Wie können Bewerber einen längeren,<br />

studienfremden Auslandsaufenthalt<br />

im <strong>Bewerbung</strong>sgespräch positiv<br />

darstellen?<br />

»Indem Bewerber offen und ehrlich die damaligen Beweggründe für<br />

den Auslandsaufenthalt erläutern. Denn auch die abseits des Studiums<br />

gesammelten Erfahrungen können für die persönliche Entwicklung<br />

wertvoll sein: beispielsweise im Rahmen eines freiwilligen sozialen<br />

Jahres oder einer ausgedehnten Reise, um fremde Länder und Kulturen<br />

kennenzulernen. Ein Personaler will nicht nur die fachlichen<br />

Qualifikationen eines Bewerbers, sondern auch seine<br />

Persönlichkeit kennenlernen. Und dazu gehören<br />

auch Tätigkeiten im Leben, die vielleicht nicht<br />

offensichtlich dem jetzigen Ziel dienten.«<br />

Jens Hauke Wellhöner, Director<br />

Corporate Human Resources,<br />

Wacker Neuson<br />

Illustration: ©unorobus/Fotolia<br />

8. Wann und wie thematisieren<br />

Bewerber das Gehalt im<br />

Vorstellungsgespräch?<br />

»Für das Thema Gehalt im Vorstellungsgespräch gilt eine unausgesprochene<br />

Regel: Bewerber sprechen nie zuerst über Geld. Erst gilt zu<br />

klären, ob der Job inhaltlich passt und die Richtung stimmt. Im letzten<br />

Teil des Gesprächs, manchmal auch erst im zweiten Gespräch, kommt<br />

dann das Gehalt zur Sprache, in der Regel durch den Arbeitgeber. Wenn<br />

nichts kommt, können Bewerber am Ende des Gesprächs gern zusammenfassen:<br />

Spannende Position mit tollen Möglichkeiten – wie ist der<br />

weitere <strong>Bewerbung</strong>sprozess und wann sprechen wir über die finanziellen<br />

Rahmenbedingungen?«<br />

Sandra Schumacher, Karriere- und Gehaltscoach<br />

9. In vielen Stellenausschreibungen<br />

werden drei bis fünf Jahre Praxiserfahrung<br />

gefordert. Habe ich als Absolvent<br />

mit mehreren Praktika eine Chance?<br />

Ȇberzeuge und stelle heraus, was du in den Praktika gelernt hast<br />

und warum genau du für diesen Job geeignet bist. Frage – zum Ablauf<br />

im Unternehmen, welche Aufgaben und Projekte in der Zukunft<br />

anstehen, wie die ersten Tage von Absolventen gestaltet werden.<br />

Mache dir vorab Gedanken über deine Zukunft und warum das Unternehmen<br />

zu dir passen würde – dann bekommst du deine Chance!«<br />

Roman Dykta, Head of Marketing & Recruiting, Capgemini Deutschland<br />

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BERUFSSTART 2018<br />

M<br />

E S SE E<br />

M<br />

T R IN<br />

E<br />

CHECK AUS, WELCHE KARRIEREEVENTS<br />

DICH DEMNÄCHST ERWARTEN<br />

NOVEMBER<br />

DEZEMBER<br />

20.-21.11. Medienforum Mittweida<br />

2017 Ort: Mittweida Info:<br />

www.medienforum-mittweida.de<br />

01.12. Master and More Ort: Köln<br />

Info: www.master-and-more.de<br />

21.11. uniContact Ort: Potsdam<br />

Info: www.unicontact-potsdam.de<br />

21.-22.11. akademika Augsburg<br />

Ort: Augsburg Info: www.akademika.de<br />

28.11. JURAcon München Ort:<br />

München Info: www.iqb.de<br />

29.11. automotive TopCareer<br />

Ort: Nürtingen bei Stuttgart Info:<br />

www.automotive-topcareer.de<br />

29.11. Future Convention mit<br />

der Preisverleihung des Future Awards<br />

Ort: Langen Info: www.dvpt.de<br />

30.11. Pitch Club Developer Edition<br />

Ort: Dortmund Info: www.thepitchclub.com<br />

Interessant für:<br />

ING IT JURA NaWi<br />

MINT WiWi Alle<br />

05.12. Master and More Ort: Berlin<br />

Info: www.master-and-more.de<br />

05.12. meet@uni-frankfurt<br />

Ort: Frankfurt Info: www.iqb.de<br />

06.12. meet@campus-gießen<br />

Ort: Gießen Info: www.iqb.de<br />

08.12. Master and More Ort: Hamburg<br />

Info: www.master-and-more.de<br />

12.-13.12. bonding Firmenkontaktmesse<br />

München 2017 Ort: München<br />

Info: www.muenchen.bonding.de<br />

Messe. Fertig. Los<br />

Ein erfolgreicher Messebesuch beginnt mit<br />

einer entspannten Anreise. Also: rechtzeitig<br />

losfahren. Bei längerer Anfahrt bitte nicht<br />

im Messe-Outfit: Das ist nicht nur unbequem,<br />

deine Klamotten sind danach auch so zerknittert,<br />

dass es den Anschein erweckt, als hättest<br />

du sie schon seit mehreren Tagen an.<br />

Hak es ab<br />

DEIN WEG ZUR<br />

ERFOLGREICHEN<br />

KARRIEREMESSE<br />

Fakten und aktuelle Informationen<br />

über interessante Unternehmen<br />

gesammelt. Unser Messe-Spickzettel<br />

auf Seite 18 hilft dir dabei.<br />

Gesprächstermine für den<br />

Messetag vereinbart.<br />

<strong>Bewerbung</strong>smappen für die<br />

Wunscharbeitgeber vorbereitet.<br />

Notizblock, Stift und Smartphone<br />

plus Ladegerät eingepackt.<br />

Kaugummis oder Minzbonbons<br />

eingesteckt.<br />

Text: Viktoria Feifer Illustration: ©Oleksandr Babich/Fotolia<br />

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3 FRAGEN<br />

???<br />

DREI FRAGEN RUND<br />

UM KARRIEREMESSEN<br />

BEANTWORTET SUSANNE<br />

GLÜCK, GESCHÄFTSFÜHRERIN<br />

DER IQB CAREER SERVICES,<br />

DIE DEUTSCHLANDWEIT<br />

KARRIEREMESSEN VERANSTALTET<br />

DER EINZIGE, DER IMMER<br />

UNTER STROM SEIN SOLLTE:<br />

DER AKKU IHRES AUTOS.<br />

E-MOBILITÄT – MIT DEN AUTOMOTIVE-<br />

UND IT-SPEZIALISTEN VON FERCHAU.<br />

JETZT BEWERBEN.<br />

WIR SEHEN UNS IN DER ZUKUNFT!<br />

Konsequente<br />

Elektrifizierung des<br />

Antriebsstrangs<br />

Intelligente Bordnetzsysteme<br />

mit komplexem<br />

Energiemanagement<br />

Foto: privat Interview: Viktoria Feifer<br />

Frau Glück, wie sieht die ideale Vorbereitung<br />

auf eine Karrieremesse aus?<br />

Idealerweise haben Studierende vor<br />

dem Messebesuch schon einen Blick<br />

auf die Veranstaltungs-Website geworfen,<br />

sich einen Überblick über die teilnehmenden Unternehmen<br />

verschafft und sich auch schon Gedanken darüber<br />

gemacht, mit welchen Personalverantwortlichen sie<br />

vor Ort sprechen möchten. Das mag sich vielleicht trivial<br />

anhören, aber ich habe schon erlebt, dass jemand EY<br />

(Ernst & Young) für eine Schuhmarke hielt. Vielleicht<br />

haben Studierende sogar schon vorab ein Kennenlerngespräch<br />

mit dem Unternehmen der Wahl vereinbart. Wer<br />

nachhaltige Kontakte knüpfen möchte, dem kann ich nur<br />

dringend davon abraten, unvorbereitet an einen Stand zu<br />

kommen und zu fragen, was das Unternehmen so anzubieten<br />

hat.<br />

Welche Tipps haben Sie außerdem für unsere Leser? Sei<br />

nicht schüchtern, frage und nutze die Chance, mehr über<br />

ein Unternehmen zu erfahren. Firmen, die solche Veranstaltungen<br />

wahrnehmen, sind darauf eingestellt, viele<br />

Fragen zu beantworten. Wenn du ernsthaft auf der Suche<br />

nach einem Job oder einem Praktikum bist, nimm<br />

einige Ausdrucke deines Lebenslaufs samt Kontaktdaten<br />

mit und zieh dich nicht zu ausgefallen an. Überlege dir<br />

ein paar Einstiegssätze und auch, was du über dich selbst<br />

sagen kannst oder willst. Karrieremessen sind eine gute<br />

Möglichkeit, um sich in <strong>Bewerbung</strong>sgesprächen zu üben.<br />

Messebesuch überstanden: Welche Schritte folgen im Anschluss?<br />

Was nach der Veranstaltung passiert, hängt natürlich<br />

in erster Linie davon ab, was vor Ort besprochen<br />

wurde. Wenn Bewerber ihre Kontaktdaten hinterlassen<br />

haben, zum Beispiel weil sie einen Lebenslauf abgegeben<br />

haben, dann ist das Wichtigste getan. In den meisten Fällen<br />

verfolgen die Personalabteilungen interessante Kontakte<br />

im Nachgang nämlich von sich aus. ■<br />

Komfortables induktives<br />

Laden mit »Charging Pads«<br />

Wir bringen Klimaschutz und Verkehr in Einklang. Dafür<br />

verwandeln wir Straßenlaternen in Ladestationen oder parkende<br />

Autos in Energiespeicher. Im Bordnetz erhöhen wir die Spannung<br />

und gewinnen beim Bremsen Energie zurück. FERCHAU,<br />

Deutschlands Engineering- und IT-Dienstleister Nr. 1, führt<br />

Automotive und IT zusammen – für die E-Mobilität der Zukunft.<br />

Dafür suchen wir Verstärkung. Bewerben Sie sich jetzt!<br />

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BERUFSSTART 2018<br />

MESSE-SPICKZETTEL<br />

NOTIZEN VOR DEM GESPRÄCH<br />

Unternehmen:<br />

Standnummer:<br />

Ansprechpartner vor Ort:<br />

Aktuelle Stellenangebote:<br />

Anzahl der Mitarbeiter:<br />

Branche:<br />

Standorte:<br />

Wie will ich das Gespräch beginnen:<br />

Meine Fragen an das Unternehmen:<br />

NOTIZEN NACH DEM GESPRÄCH<br />

Gesprochen habe ich mit:<br />

Position:<br />

E-Mail-Adresse:<br />

Wer meldet sich nach dem Gespräch und wann?<br />

Wie interessant war das Gespräch für mich? (1-5 Wertung)<br />

1 2 3 4 5<br />

Wie war die Gesprächsatmosphäre:<br />

Sonstige Infos:<br />

Illustration:© samiradragonfly/Fotolia<br />

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MESSEFAILS<br />

DIESE FEHLER SOLLTEST DU VERMEIDEN,<br />

UM EINEN GUTEN ERSTEN EINDRUCK<br />

ZU HINTERLASSEN<br />

BERUFSSTART 2018<br />

UNANGEMESSEN KLEIDEN<br />

»WAS MACHT IHR UNTERNEHMEN NOCH<br />

GLEICH?«<br />

GIVE AWAYS EINSACKEN<br />

Foto: © kei907/Fotolia Text: Viktoria Feifer<br />

DRESS UP<br />

Miniröcke, tiefe Ausschnitte und abgenutzte<br />

Sneaker haben auf einer Karrieremesse<br />

nichts verloren. Putz dich ruhig etwas raus.<br />

Frauen machen mit einem Kostüm oder Hosenanzug<br />

in gedeckten Farben alles richtig. Männer können<br />

entweder im Anzug oder in dunkler Jeans, Hemd<br />

und Sakko aufschlagen.<br />

VORBEREITEN<br />

Informiere dich schon vor der Messe<br />

über die Firmengeschichte, Produkte<br />

und Dienstleistungen der Unternehmen, die du<br />

auf dem Karriere-Event ansprechen möchtest. Gut<br />

vorbereitet, sammelst du direkt Pluspunkte bei<br />

den Vertretern am Stand und hast gleich eine viel<br />

bessere Gesprächsgrundlage. Ahnungslose bleiben<br />

nicht lange im Gedächtnis der Personaler.<br />

MOBIL BLEIBEN<br />

Vollbepackt mit Werbegeschenken<br />

zwischen den Ausstellern umherzulaufen,<br />

ist nicht nur anstrengend, es erweckt auch den<br />

Eindruck, als wärst du nur aus diesem Grund auf der<br />

Messe. Meistens gibt es auf einem Messegelände<br />

auch Schließfächer: Wenn du nach einigen Gesprächen<br />

merkst, dass du die Hände voll hast, parke die<br />

Give Aways einfach im Spind.<br />

univativ bietet Dir attraktive Einstiegspositionen in den Bereichen IT, Economics und Engineering. Anspruchsvolle Projekte<br />

in internationalen Konzernen und renommierten mittelständischen Unternehmen sind der perfekte Grundstein für Deinen<br />

Karrierestart – gemeinsam finden wir den Job, der zu Dir passt.<br />

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BERUFSSTART 2018<br />

Gewusst wie:<br />

Körpersprache<br />

Gut rüberkommen<br />

Herr Feichtner, welche Signale senden wir unseren<br />

Gesprächspartnern über unsere Körpersprache? Die<br />

Körperhaltung verrät sehr viel über einen Menschen: seine<br />

Stimmung, seine Werte, seine Einstellung. Von außen positiv<br />

bewertet wird im Allgemeinen eine aufrechte und entspannte<br />

Körperhaltung, die Gelassenheit, Kompetenz, und<br />

Selbstbewusstsein ausdrückt. Als negative Signale wirken<br />

beispielsweise eine verkrampfte oder starre Körperhaltung<br />

oder eine hektische und unruhige Körpersprache, die häufig<br />

als unsicher oder nicht umgänglich gedeutet wird.<br />

Wie wichtig ist Körpersprache im Vorstellungsgespräch?<br />

Unsere Körpersprache spielt im <strong>Bewerbung</strong>sgespräch<br />

eine entscheidende Rolle: Sie macht unser Innenleben<br />

nach außen hin sichtbar und zeigt zudem, ob wir das,<br />

was wir sagen, auch wirklich so meinen. Wichtig ist daher,<br />

dass Bewerber Vorkehrungen treffen, um sich bei einem<br />

<strong>Bewerbung</strong>sgespräch so wohl wie möglich zu fühlen. Die<br />

Körpersprache sollte die Inhalte beziehungsweise verbalen<br />

Botschaften unterstützen sowie diesen Nachdruck verleihen.<br />

Kann ein Bewerber während des Gesprächs erkennen,<br />

ob er seinem Gegenüber sympathisch ist? Ja. Menschen,<br />

die sich gegenseitig sympathisch sind, zeigen dies durch ihre<br />

Körpersprache. Für Sympathie spricht dabei zum Beispiel<br />

die Ausrichtung des Oberkörpers zu seinem Gegenüber, ein<br />

häufiger Blickkontakt und das Zuwenden der Handflächen. Ist<br />

einem Menschen sein Gesprächspartner dagegen unsympathisch,<br />

zeigt er dies häufig durch zusammengepresste<br />

Lippen, verengte Pupillen, körperliches Zurückweichen oder<br />

vor der Brust verschränkte Arme.<br />

Wie können Bewerber die eigene Körpersprache trainieren<br />

und perfektionieren? Sie können sich Wissen anlesen.<br />

Ein bekanntes Beispiel ist das Spiegeln seines Gegenübers<br />

zur Erzeugung von Sympathie – was jedoch schnell künstlich<br />

wirkt und daher mit Vorsicht zu genießen ist. Auch ein Videotraining,<br />

bei dem Bewerber sich und ihre Wirkung mit einem<br />

Profi analysieren, kann wichtige Aufschlüsse geben.<br />

Walter<br />

Feichtner ist<br />

Karriere berater<br />

und Inhaber von<br />

Karrierecoach<br />

München<br />

Auf einen Blick<br />

Tipp 1: Nimm eine aufrechte und<br />

entspannte Körperhaltung ein.<br />

Tipp 2: Triff Vorkehrungen, um dich<br />

bei einem <strong>Bewerbung</strong>sgespräch so<br />

wohl wie möglich zu fühlen.<br />

Tipp 3: Beobachte deinen Gesprächspartner.<br />

Häufiger Blickkontakt und das<br />

Zuwenden der Handflächen verraten<br />

dir, dass er dich sympathisch findet.<br />

Tipp 4: Analysiere deine Körpersprache<br />

mittels Videotraining.<br />

Tipp 5: Bleib authentisch.<br />

Expertentipp:<br />

Ideales Verhalten<br />

Gut kommt im <strong>Bewerbung</strong>sgespräch derjenige<br />

Interessent an, der auf der einen Seite<br />

selbstbewusst und kompetent auftritt und<br />

auf der anderen Seite seine Motivation<br />

bezeugt, Neues dazulernen zu wollen. Der<br />

Arbeitgeber zeichnet so das Bild eines<br />

jungen Arbeitnehmers, der bereits einiges<br />

an Wissen und Erfahrung mitbringt und<br />

zudem das Potenzial sowie die rich-tige innere<br />

Haltung besitzt, um sich im Unternehmen<br />

bestens weiterzuentwickeln. Wichtig<br />

ist immer ein authentisches Auftreten. Wer<br />

versucht, sich zu sehr zu verstellen, wird<br />

fast immer durchschaut.<br />

Nützliche Lektüre<br />

›Menschen verstehen und lenken‹<br />

von Joe Navarro<br />

<strong>Bewerbung</strong>sgespräch. Du willst gut ankommen – Sicherheit<br />

und Kompetenz ausstrahlen. Du wünschst<br />

dir außerdem, die Gedanken deines Gegenübers lesen<br />

zu können. In seinem Band vom mvg Verlag zeigt dir<br />

Körpersprache-Experte Joe Navarro, wie du nonverbale<br />

Sprache verstehen und nutzen kannst. Der Preis liegt<br />

bei 16,99 Euro.<br />

Text: Viktoria Feifer Fotos: privat, mvg-Verlag<br />

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BERUFSSTART 2018<br />

BEWERBUNGSFAILS<br />

VORSTELLUNGSGESPRÄCH: DIESE FEHLER<br />

SOLLTEST DU VERMEIDEN<br />

VERSPÄTET ERSCHEINEN UM DEN HEISSEN BREI REDEN LÄSTERN<br />

Foto: © kei907/Fotolia Text: Viktoria Feifer<br />

DER FRÜHE VOGEL FÄNGT DEN WURM<br />

Mach dich lieber einige Minuten früher als<br />

nötig auf den Weg zum Vorstellungsgespräch.<br />

Denn wer verschwitzt und mit hochrotem<br />

Kopf ins Besprechungszimmer platzt, hinterlässt<br />

einen schlechten ersten Eindruck – und der ist<br />

bekanntlich nur schwer wieder wettzumachen.<br />

KONZENTRIEREN<br />

Im <strong>Bewerbung</strong>sgespräch heißt es: gut<br />

zuhören und präzise antworten. Denn wer<br />

herumeiert, wirkt, als könne er wesentliche Inhalte<br />

nicht erfassen. Teile deinen Gesprächspartnern aber<br />

ruhig mit, wenn du wegen Nervosität ins Stocken<br />

gerätst. Das ist überhaupt nicht schlimm.<br />

NEUTRAL BLEIBEN<br />

Äußere dich nie negativ über ehemalige<br />

Professoren, Kollegen oder Unternehmen.<br />

Bleibe sachlich und berichte lieber darüber, was<br />

genau du im Rahmen von Projekten oder Praktika<br />

geleistet hast. Tratschen kommt beim künftigen<br />

Chef schlecht an.<br />

Damit Deine<br />

<strong>Bewerbung</strong><br />

ankommt...<br />

Du hast die <strong>Bewerbung</strong>, wir die Kontakte. So landet Deine <strong>Bewerbung</strong><br />

auf statt unter dem Tisch und Du erreichst Dein Ziel schneller!<br />

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BERUFSSTART 2018<br />

Definition<br />

Roboter Recruiting ist<br />

eine Vorauswahl von<br />

Bewerbern mittels Algorithmus.<br />

Dafür müssen Interessenten<br />

ihre <strong>Bewerbung</strong>sunterlagen in<br />

Onlineportale, die bereits viele<br />

Großkonzerne nutzen, hochladen<br />

oder einen Onlinefragebogen<br />

ausfüllen. Eine Analysesoftware<br />

scannt die Unterlagen und wählt<br />

geeignete Kandidaten aus. Deren<br />

<strong>Bewerbung</strong>en landen schließlich<br />

auf den Schreibtischen der<br />

Personaler. Die aussortierten<br />

Bewerber kassieren eine Absage.<br />

Funktionsweise<br />

Die Auswahl geeigneter Bewerber<br />

erfolgt über vom Unternehmen<br />

festgelegte Suchkriterien. Das können zum<br />

Beispiel die Qualifikationen sein, die Interessenten<br />

mitbringen sollen. Wie Firmen<br />

diese ermitteln? Zum Beispiel mittels Statistiksoftware:<br />

Diese pickt Mitarbeiter heraus,<br />

die besonders gut arbeiten und schon lange<br />

im Unternehmen sind. Dann ermittelt die<br />

Software die Gemeinsamkeiten dieser Personen.<br />

Et voilà: Genau diese Qualifikationen<br />

sollten auch neue Angestellte mitbringen.<br />

Vorteil für Bewerber<br />

Ein Algorithmus ist in gewisser Weise gerechter<br />

als der Mensch, denn er analysiert jede <strong>Bewerbung</strong><br />

völlig frei von Vorurteilen: Herkunft, Aussehen oder Religion<br />

spielen keine Rolle. Was zählt, ist, ob ein Bewerber die<br />

vom Arbeitgeber geforderten Qualifikationen erfüllt oder<br />

nicht. Außerdem sparen Bewerber Zeit: Sie müssen sich<br />

weder kreative Layouts noch außergewöhnliche Formulierungen<br />

einfallen lassen – es reichen Zahlen und Fakten.<br />

WAS<br />

IST<br />

WAS?<br />

WISSENSWERTES<br />

RUND UM<br />

ROBOTER RECRUITING<br />

<strong>Bewerbung</strong>en<br />

robotergerecht machen<br />

Die besten Ergebnisse erzielen Bewerber, die viele Schlagwörter<br />

aus den Stellenausschreibungen selbst nutzen und auf ungewöhnliche<br />

Schriften, Tabellen und Grafiken in den angehängten Dateien<br />

verzichten. Denn die in Tabellen enthaltenen Informationen können<br />

meist nicht korrekt vom System eingepflegt und Grafiken samt der<br />

enthaltenen Informationen unter Umständen ignoriert werden.<br />

Unter den Schriften eignen sich besonders websichere Schriften,<br />

die auf windows- und macbasierten Rechnern einheitlich angezeigt<br />

werden: Arial, Times New Roman und Verdana zählen beispielsweise<br />

dazu. Und ganz wichtig: Lücken im Lebenslauf sind tödlich. Daher:<br />

Alle Stationen im Lebenslauf mit Monat und Jahreszahl versehen.<br />

Notwendigkeit<br />

Großkonzerne wie beispielsweise Google erhalten wöchentlich<br />

tausende <strong>Bewerbung</strong>en. Deren Personalabteilungen<br />

führen knapp zehn Vorstellungsgespräche pro Woche. Für sie ist es<br />

schier unmöglich, jede einzelne <strong>Bewerbung</strong> persönlich zu prüfen.<br />

Hier kommt Roboter Recruiting ins Spiel: Durch die Vorauswahl<br />

der Bewerber mittels Algorithmus haben Personaler mehr Zeit, um<br />

sich mit den selektierten <strong>Bewerbung</strong>en auseinanderzusetzen.<br />

Nachteil für Bewerber<br />

Wer die geforderten Qualifikationen<br />

nicht erfüllt, fällt aus dem<br />

Raster. Damit haben es Quereinsteiger und<br />

Bewerber, deren Lebensläufe nicht absolut<br />

geradlinig oder lückenlos verlaufen, schwer.<br />

Sie bekommen erst gar nicht die Möglichkeit,<br />

sich persönlich vorstellen zu dürfen. In der<br />

eigenen <strong>Bewerbung</strong> auf Kreativität setzen,<br />

um sich von der Konkurrenz abzuheben,<br />

ist nicht mehr. Denn Algorithmen können<br />

nur mit Hard Facts etwas anfangen.<br />

Zukunftsaussichten<br />

Künftig wird sich Roboter Recruiting weiter etablieren.<br />

Algorithmen könnten neben <strong>Bewerbung</strong>sunterlagen<br />

sogar das Internet nach Informationen über den<br />

Bewerber durchforsten und fehlende Daten selbstständig<br />

ergänzen. Das ist jedoch noch Zukunftsmusik. Aktuell wird<br />

Robo-Recruiting eingesetzt, um Personaler großer Konzerne<br />

zu entlasten und <strong>Bewerbung</strong>sprozesse zu beschleunigen.<br />

Personaler bleiben Entscheider<br />

Es ist unwahrscheinlich, dass Robo-Recruiter in<br />

Zukunft ganze Personalabteilungen ersetzen und<br />

Nachwuchskräfte vollautomatisch auswählen werden.<br />

Denn beispielsweise im Hinblick auf Führungspositionen<br />

kommt es neben fachlichem Know-how auch auf soziale<br />

und persönliche Kompetenzen an. Und die können nunmal<br />

nur durch persönlichen Kontakt ermittelt werden.<br />

Text: Viktoria Feifer Illustration: ©barkarola/Fotolia<br />

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BERUFSSTART 2018<br />

UMFRAGE<br />

Unsere Top Sechs der<br />

abgedrehtesten<br />

<strong>Bewerbung</strong>serlebnisse<br />

Illustration: © digiselector/Fotolia<br />

»In einem meiner ersten Vorstellungsgespräche<br />

als Personaler hat sich ein Bewerber vor lauter<br />

Aufregung während des Gesprächs immer weiter<br />

ausgezogen. Erst das Jackett, dann die Krawatte<br />

– als er dann das Hemd schon halb aufgeknöpft<br />

hatte, haben wir ihn freundlich gestoppt. Er hatte es<br />

gar nicht bemerkt.« Sebastian, 30<br />

»Ich hatte ein Gespräch, in dem der Personaler<br />

meine Hand beim Händeschütteln nicht wieder<br />

loslassen wollte. Er hat nicht nur unglaublich lang<br />

festgehalten, sondern mich auch noch gewissermaßen<br />

an der Hand zu meinem Sitzplatz ›gezogen‹.<br />

Das war schon ein bisschen gruselig.« Bertug, 22<br />

»Ich hatte mich im Textilhandel um eine Traineestelle<br />

im Einkauf beworben und wurde zum Vorstellungsgespräch<br />

eingeladen. Als ich ins Büro des<br />

Personalverantwortlichen gebeten wurde, begrüßte<br />

er mich mit Frau Jäger, obwohl ich eigentlich Jegen<br />

heiße. Muss ein Versprecher gewesen sein, dachte<br />

ich zuerst. Im Gesprächsverlauf wurde mir aber<br />

bewusst, dass es kein Versprecher gewesen war: Der<br />

Personalverantwortliche fragte mich, warum gerade<br />

ich für die Stelle als Junior Controller geeignet bin.<br />

Daraufhin machte ich ihn darauf aufmerksam,<br />

dass ich mich als Trainee beworben hatte. Es war<br />

ihm sichtlich peinlich, dass er nicht wusste, wen er<br />

eigentlich vor sich hatte.« Nicole, 23<br />

»Die unangenehmste Frage, die ich im Vorstellungsgespräch<br />

gestellt bekommen habe, war auf<br />

jeden Fall, warum ich keinen Notendurchschnitt<br />

mit einer Eins vor dem Komma habe. Ich war doch<br />

recht überrascht, dass neben meinen Qualifikationen<br />

darauf eingegangen wurde. Ich habe darauf<br />

übrigens geantwortet, dass ich neben dem Studium<br />

schon viel in dem Berufsfeld gearbeitet habe und es<br />

vermutlich daran lag.« Raphael, 22<br />

»Im Vorstellungsgespräch bei meinem Praxispartner<br />

für das duale BWL-Studium wurde ich<br />

nach DAX-Werten und konkreten Arbeitslosenzahlen<br />

gefragt – und hatte keinen blassen<br />

Schimmer. Die Personaler haben ein Auge<br />

zugedrückt: In der E-Mail mit der Zusage kam<br />

dann aber doch der Hinweis, dass ich mich bis<br />

zum Jobstart doch bitte etwas ausführlicher mit<br />

dem Wirtschaftsteil der Zeitung beschäftigen<br />

solle.« Ann-Kathrin, 24<br />

»Bei meinem ersten Vorstellungsgespräch hat<br />

mich der sehr dominant auftretende Personaler<br />

dermaßen eingeschüchtert, dass ich, wie ein Papagei,<br />

jede Frage erst einmal wörtlich wiederholt<br />

habe, bevor ich antworten konnte. Ein echter<br />

Albtraum, denn obwohl ich mein sonderbares<br />

Verhalten wahrgenommen habe, konnte ich<br />

einfach nicht damit aufhören.« Verena, 26<br />

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