audimax Sonderausgabe: Bewerbung
Dein Berufseinstieg 2018 - so bewirbst du dich richtig! Die schriftliche Bewerbung im Check: Anschreiben, Lebenslauf & Co. Weitere Themen in der audimax Sonderausgabe: Vorstellungsgespräch - Fragen, die Bewerber erwarten und Karrieremesse: Gute Vorbereitung als Erfolgsfaktor uvm.
Dein Berufseinstieg 2018 - so bewirbst du dich richtig! Die schriftliche Bewerbung im Check: Anschreiben, Lebenslauf & Co. Weitere Themen in der audimax Sonderausgabe: Vorstellungsgespräch - Fragen, die Bewerber erwarten und Karrieremesse: Gute Vorbereitung als Erfolgsfaktor uvm.
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
BEWIRB DICH RICHTIG<br />
2018<br />
BERUFSSTART<br />
SCHRIFTLICHE<br />
BEWERBUNG:<br />
ANSCHREIBEN,<br />
LEBENSLAUF & CO.<br />
VORSTELLUNGSGESPRÄCH:<br />
FRAGEN, DIE BEWERBER<br />
ERWARTEN<br />
KARRIEREMESSE:<br />
GUTE VORBEREITUNG<br />
ALS ERFOLGSFAKTOR
BERUFSSTART 2018<br />
Adressiere deine <strong>Bewerbung</strong> an den<br />
richtigen Ansprechpartner.<br />
Dafür gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen:<br />
Version 1: In der Stellenausschreibung<br />
ist Frau Müller als Ansprechpartnerin<br />
genannt. Bingo!<br />
Version 2: Es ist kein konkreter Ansprechpartner, sondern nur<br />
›Personalabteilung‹ genannt. Dann gilt: anrufen und nachfragen,<br />
wem genau du deine Unterlagen schicken darfst. Personaler<br />
wissen solches Engagement zu schätzen.<br />
Achte darauf, dass deine Unterlagen komplett sind.<br />
<strong>Bewerbung</strong>sschreiben, Lebenslauf und gut lesbare Zeugnisse<br />
sind der absolute Standard – und zwar in dieser Reihenfolge.<br />
Dazu – allerdings nur, wenn sie aussagekräftig sind – Bescheinigungen,<br />
etwa von Ehrenamt, längeren Nebenjobs, Praktika oder<br />
ungewöhnlichen Sprachkenntnissen. Überlege gut, welche Dokumente<br />
im Hinblick auf den Job wirklich relevant sind. Bitte nicht<br />
jede Urkunde beilegen. Ein Deckblatt kann sein, muss aber nicht.<br />
1 3<br />
2<br />
Zeige dich von deiner Schokoladenseite …<br />
… auf einem seriösen <strong>Bewerbung</strong>sfoto. Hier gilt: kein<br />
Automatenfoto, kein tiefer Ausschnitt, kein sexy Makeup.<br />
Trage ein Outfit, das zur angestrebten Stelle passt.<br />
Vermeide Fehler jeglicher Form.<br />
Flüchtigkeitsfehler, wie etwa der falsche Unternehmensname oder<br />
Buchstabendreher im Stil von ›Bachelorabreit‹ statt ›Bachelorarbeit‹,<br />
kommen genauso schlecht wie offensichtliche orthografische<br />
Schwächen.<br />
4<br />
10 GOLDENE<br />
REGELN<br />
FÜR DAS PERFEKTE ANSCHREIBEN<br />
Text: Barbara Bialas<br />
5<br />
Gestalte nicht nur <strong>Bewerbung</strong>smappen, sondern<br />
auch Online-<strong>Bewerbung</strong>en übersichtlich.<br />
Online sollte das Dateiformat deiner Wahl das<br />
PDF sein. Entweder packst du alle Unterlagen<br />
in eine Datei, oder du teilst sie auf: einmal Anschreiben<br />
plus Lebenslauf und einmal Zeugnisse.<br />
Beschränke die Dateigröße auf zwei bis drei<br />
Megabyte.<br />
6<br />
Leiste Überzeugungsarbeit.<br />
Versetze dich in den Personalentscheider. Wärst<br />
du von deinem Anschreiben überzeugt?<br />
Erkläre, warum der Job zu dir, deinen Fähigkeiten<br />
und Interessen passt.<br />
Formuliere aktiv.<br />
Das Anschreiben dient nicht dazu, aufzulisten, was du wann<br />
gemacht hast – das steht im Lebenslauf – und wie grandios<br />
du bist – das kannst du nicht beurteilen. Das Anschreiben<br />
hebt deine Motivation, dein Interesse und deine Qualifikation<br />
hervor. Langweilige Standardphrasen sind ein No-Go. Formuliere<br />
in prägnanten Sätzen, denn du hast genau eine Seite,<br />
um von dir zu überzeugen.<br />
7<br />
Fotos: © Erica Guilane-Nachez, acrogame / Fotolia<br />
www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse für Akademiker
BERUFSSTART 2018<br />
Hellwach und aufgeweckt?<br />
Jetzt<br />
bewerben<br />
Argumentiere klug.<br />
Anstelle von Floskeln oder größenwahnsinniger<br />
Selbstbeweihräucherung argumentierst du besser<br />
damit, warum gerade du für die Stelle in gerade<br />
diesem Unternehmen geeignet bist und damit,<br />
was dich hervorhebt. Feste Formulierungen gibt<br />
es nicht, im Gegenteil: Das Anschreiben soll<br />
möglichst individuell auf die jeweilige Firma und<br />
die Stelle zugeschnitten sein. Standardanschreiben<br />
haben kaum Chancen.<br />
Schaffe Klarheit im Betreff.<br />
Die Betreffzeile soll klarmachen, auf welche<br />
Stellenausschreibung du dich beziehst. Muss der<br />
Personalentscheider erst suchen, um herauszufinden,<br />
auf welche Stelle du dich eigentlich bewirbst,<br />
bist du raus.<br />
8<br />
9<br />
Dann sollten wir uns<br />
kennenlernen.<br />
Starte am 01.08.2018 deine Ausbildung<br />
als Bankkaufmann/-frau bei der<br />
TARGOBANK. Bewirb dich jetzt online<br />
unter: www.targobank.de/karriere<br />
Du hast Fragen zur Ausbildung oder<br />
<strong>Bewerbung</strong>? Wir sind gerne für dich da:<br />
Kontaktiere uns per E-Mail an<br />
ausbildung@targobank.de oder<br />
telefonisch unter 0211 - 89 84 12 73.<br />
Nutze den begrenzten Platz optimal.<br />
Führe keinesfalls vermeintliche Qualitätsmerkmale<br />
wie etwa »Schon als Kind wollte ich gerne Pilot sein,<br />
darum will ich jetzt zur Lufthansa« auf. Auch ungut:<br />
die Überbewertung von Kurzpraktika oder Ferienjobs.<br />
Bewirbst du dich zum Beispiel im Verlagswesen<br />
und hast eine Woche in den örtlichen Zeitungsverlag<br />
reingeschnuppert, so schreib das, aber tu nicht<br />
so, als würdest du den Zeitungsbetrieb aus dem<br />
Effeff kennen.<br />
10<br />
| www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse für Akademiker | 03
BERUFSSTART 2018<br />
GET INSPIRED<br />
DAS ANSCHREIBEN IST DEIN TICKET ZUM<br />
VORSTELLUNGSGESPRÄCH.<br />
LASS DICH VON UNSEREN FORMULIE-<br />
RUNGSBEISPIELEN INSPIRIEREN<br />
Text: Viktoria Feifer<br />
AUF<br />
FLOSKELN VER-<br />
ZICHTEN<br />
Ȇber Ihre Stellenausschreibung im<br />
Career-Center von <strong>audimax</strong> MEDIEN (www.<br />
career-center.de) bin ich auf Ihr Unternehmen<br />
aufmerksam geworden. Da ich mich für das Traineeprogramm<br />
im Einkauf interessiere, möchte ich<br />
mich hiermit um die Stelle bewerben.« – streichen!<br />
Solche Floskeln tun nichts für dich. Denn diese<br />
Informationen sind für den Personaler<br />
nichts Neues: Deine <strong>Bewerbung</strong> auf<br />
die Stelle signalisiert dein<br />
Interesse bereits.<br />
DEN<br />
KLEINEN, ABER FEINEN<br />
UNTERSCHIED MACHEN Wer im<br />
Anschreiben mal was Neues ausprobieren<br />
will, kann ein Postskriptum nach der eigenen<br />
Unterschrift einfügen, etwa um sein Interesse<br />
nochmals hervorzuheben oder sich zu bedanken:<br />
»PS: Danke für Ihr Interesse an meiner <strong>Bewerbung</strong>.<br />
Ich würde mich freuen, Sie persönlich<br />
kennenzulernen. Zögern Sie bitte nicht,<br />
mich direkt anzurufen.«<br />
ERSTEN<br />
SATZ NUTZEN<br />
Interesse des Personalers wecken:<br />
»Als Teamleiter im Formula-Student-<br />
Team der Universität XY habe ich bereits<br />
drei Jahre Erfahrung in der Führung eines<br />
interdisziplinären Teams gesammelt.« – Pack<br />
dein stärkstes Argument oder deine Motivation<br />
direkt in den ersten Satz.<br />
SOFT SKILLS<br />
ZUM BESTEN GEBEN<br />
Stelle deine Sozialkompetenzen<br />
mittels konkreter Beispiele dar,<br />
das ist besser als sie einfach nur aufzulisten:<br />
»Meine Kommilitonen ernannten mich zum<br />
Teamleiter unseres Formula-Student-Teams. Sie<br />
begründeten ihre Wahl damit, dass ich sie motivieren<br />
und mitreißen würde und darüber hinaus<br />
technische Sachverhalte gut erklären könne.«<br />
Der erste Satz hebt Vertrauenswürdigkeit<br />
hervor, im zweiten werden Kommunikationsfähigkeit<br />
und Einfühlungsvermögen<br />
dargestellt.<br />
KENNT-<br />
NISSE AUFZEIGEN<br />
Wer sagt, ein Anschreiben müsse ein<br />
durchgängiger Fließtext sein? Hebe deine<br />
Kenntnisse zum Beispiel mittels Aufzählung<br />
hervor:<br />
»Ich bringe die folgenden Erfahrungen mit:<br />
- sehr schnelle Auffassungsgabe<br />
- zwei Jahre Erfahrung im Leiten von<br />
Gruppen<br />
- sehr gute Programmierkenntnisse in Java«<br />
Achte darauf, dass die aufgeführten<br />
Stichpunkte zum Anforderungsprofil der<br />
Stellenausschreibung passen und dich<br />
nicht überqualifiziert wirken<br />
lassen.<br />
MOTIVATION<br />
VERDEUTLICHEN<br />
»Ich kenne Ihr Unternehmen sehr<br />
gut, denn für unseren Formula-Student-<br />
Rennwagen haben wir eng mit Ihrer<br />
XY-Abteilung zusammengearbeitet. Diese<br />
Partnerschaft hat mich nachhaltig beeindruckt,<br />
sodass ich mir sehr gut vorstellen kann,<br />
für Ihr Unternehmen zu arbeiten.« – Es schadet<br />
nie, die persönliche Motivation – sprich<br />
warum du dich ausgerechnet bei diesem<br />
Unternehmen bewirbst – zu adressieren.<br />
Sie sollte allerdings der Wahrheit<br />
entsprechen!<br />
CALL-<br />
TO-ACTION ZUM<br />
SCHLUSS<br />
Der Schlusssatz kann selbstbewusst<br />
oder motiviert klingen, sollte nur<br />
eines nicht: im Konjunktiv formuliert sein,<br />
denn das schwächt ihn ab. Schreibe lieber:<br />
»Ich freue mich auf die Gelegenheit, mich<br />
persönlich vorzustellen.«, »Habe ich Ihr<br />
Interesse geweckt? Dann freue ich mich<br />
auf eine Einladung zum persönlichen<br />
Gespräch.«, »Über eine Einladung zum<br />
Vorstellungsgespräch freue ich<br />
mich schon jetzt.«<br />
Illustration: © acrogame/Fotolia<br />
www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse für Akademiker
EMPFEHLENSWERT<br />
WISSEN RUND UM AUFBAU UND NUTZEN VON<br />
EMPFEHLUNGSSCHREIBEN<br />
NUTZEN<br />
Eine Empfehlung ist eine gute Referenz für Berufseinsteiger.<br />
Da sie in den meisten Fällen nur wenige<br />
Arbeitszeugnisse vorweisen können, verleihen<br />
Empfehlungen ihren <strong>Bewerbung</strong>sunterlagen mehr<br />
Aussagekraft. Sie werten diese in gewisser Weise<br />
auf.<br />
VERFASSER DER REFERENZ<br />
Der Autor fungiert als eine Art Bürge oder<br />
Gutachter, der seine persönlichen Einschätzungen<br />
zum Bewerber niederschreibt. In Frage kommen<br />
dafür beispielsweise ehemalige Professoren oder<br />
Mentoren.<br />
INHALT<br />
Das Empfehlungsschreiben wird in der Ich-Form<br />
verfasst. Es beinhaltet eine persönliche Einschätzung<br />
des Bewerbers aus Sicht des Verfassers. Daher<br />
sollen im Empfehlungsschreiben vor allem Fertigkeiten<br />
und Kenntnisse des Schützlings hervorgehoben<br />
werden.<br />
SO FRAGST DU DEINEN PROF<br />
Schreib ihm eine E-Mail oder vereinbare<br />
einen Termin in der Sprechstunde.<br />
Schildere ihm genau, wofür du das<br />
Empfehlungsschreiben benötigst. Das<br />
hilft ihm dabei, seine Ausführungen<br />
auf den Punkt zu bringen. Gib deinem<br />
Fürsprecher nützliche Unterlagen wie<br />
Zeugnisse und Lebenslauf an die Hand<br />
und informiere ihn über formale Rahmenbedingungen.<br />
GEHEIME BOTSCHAFTEN ZWISCHEN<br />
DEN ZEILEN …<br />
… gibt es im Empfehlungsschreiben übrigens<br />
nicht. Die gute Nachricht ist also:<br />
Wer deiner Bitte nachkommt und dich<br />
weiterempfiehlt, ist von dir überzeugt<br />
und wird dich auch entsprechend loben.<br />
CHECKLISTE<br />
AUFBAU EINES<br />
EMPFEHLUNGSSCHREIBENS<br />
Briefkopf: Vorname und Nachname des<br />
Ausstellers sowie Name des Unternehmens<br />
und eine direkte Telefonnummer für<br />
Rückfragen<br />
Kontakt des Adressaten, zum Beispiel des<br />
Wunscharbeitgebers: Name, Anschrift und<br />
Datum<br />
Betreff mit namentlicher Nennung des<br />
Schützlings<br />
Inhalt: Kurze Selbstvorstellung des<br />
Fürsprechers und Ausstellungsgrund<br />
Objektive Empfehlung: erreichte<br />
Qualifikationen und Erfolge des Bewerbers<br />
Subjektive Empfehlung<br />
Unterschrift<br />
Rockmusik: echte Kunst.<br />
Ihr Einstieg bei DATEV.<br />
Software-Entwicklung: echtes Handwerk.<br />
Bringen Sie sich mit Ihren Talenten in die Praxis ein.<br />
Gestalten Sie mit uns die IT-Welt der Zukunft.<br />
Bewerben Sie sich jetzt!<br />
Alle Infos auf www.datev.de/karriere<br />
www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse für Akademiker | 05
BERUFSSTART 2018<br />
Gewusst wie:<br />
Lebenslauf<br />
Richtig aufbauen und gestalten<br />
Frau Werner, wie ist der ideale Lebenslauf aufgebaut?<br />
Der Lebenslauf beginnt mit allgemeinen Angaben zur Person,<br />
das heißt Name, Adresse, Kontaktdaten. Dazu sehen Personaler<br />
immer gerne noch das Geburtsdatum. Danach kommen<br />
die Angaben zum Studium und zur Schulbildung, bevor praktische<br />
Erfahrungen in Form von Praktika, Nebentätigkeiten<br />
oder Ähnliches folgen. Anschließend bietet es sich an, eine<br />
Kategorie ›Weitere Kenntnisse / Interessen‹ anzufügen. In<br />
dieser werden IT- und Sprachkenntnisse aufgelistet, sowie<br />
soziales Engagement und Interessen.<br />
Wie ausgefallen darf das Layout des Lebenslaufs sein?<br />
Wer sich nicht gerade in der Kreativbranche zum Beispiel als<br />
Grafikdesigner bewirbt, dem empfehle ich, sich an gängige,<br />
einfache Layoutformate zu halten. Entscheider wollen zwar<br />
individuell geschriebene Anschreiben und Lebensläufe, gleichzeitig<br />
bevorzugen sie eher schlichte Layouts. Struktur und<br />
inhaltliche Aussagekraft gewinnen.<br />
Inwieweit darf bei Angaben im Lebenslauf geflunkert<br />
werden? Ich würde es anders benennen – nämlich Angaben<br />
umformulieren. Es geht in erster Linie darum, dass ein<br />
Bewerber das Interesse des Unternehmens für sich und sein<br />
Profil weckt. Längere Auszeiten werden beispielsweise nicht<br />
mit ›Krankheit‹ oder ›arbeitssuchend‹ benannt, sondern<br />
können mit Nebentätigkeiten oder Reisen gefüllt oder ganz<br />
ausgelassen werden. Das ist jedoch individuell zu betrachten.<br />
Es geht darum, allein die Dinge stehen und wirken zu lassen,<br />
die für den zukünftigen Arbeitgeber wirklich relevant sind.<br />
Stichwort schlechtes Arbeitszeugnis: Sollten Bewerber<br />
die Tätigkeit im Lebenslauf auslassen oder das<br />
Arbeitszeugnis nicht beilegen? Ich würde die Tätigkeit,<br />
wenn sie für die ausgeschriebene Stelle relevant ist, im<br />
Lebenslauf aufführen und das Zeugnis auslassen. Wenn der<br />
Bewerber danach gefragt wird, kann er immer noch entscheiden,<br />
ob er es – mit zwei Sätzen der Erklärung – nachreicht<br />
oder darauf verweist, dass keines vorliegt.<br />
Christine<br />
Werner,<br />
Berufs- &<br />
<strong>Bewerbung</strong>scoach<br />
Auf einen Blick<br />
Tipp 1: Strukturiere deinen Lebenslauf<br />
von allgemeinen Angaben<br />
zur Person bis zu praktischen<br />
Erfahrungen und weiteren Kenntnissen<br />
Tipp 2: Halte gängige, einfache<br />
Layoutformate ein<br />
Tipp 3: Achte auf inhaltliche Aussagekraft<br />
im Lebenslauf<br />
Tipp 4: Hebe die für den Arbeitgeber<br />
interessanten Aspekte hervor<br />
und lasse unwichtige aus<br />
Tipp 5: Führe nur die relevanten<br />
Tätigkeiten im Lebenslauf auf<br />
<strong>Bewerbung</strong>sblüte:<br />
Lebenslauf-Chaos<br />
Wie sah der chaotischste<br />
Lebenslauf aus, den Sie je zu<br />
Gesicht bekamen? Er war chaotisch<br />
im Hinblick auf Struktur<br />
und Übersichtlichkeit. Ich wusste<br />
nicht, wo ich anfangen sollte zu<br />
lesen, welche Inhalte zu welcher<br />
Kategorie gehören sollten und<br />
was mir der Bewerber eigentlich<br />
mit seinen ellenlangen, für die<br />
Stelle irrelevanten Ausführungen<br />
zu einzelnen Stationen sagen<br />
wollte.<br />
Download-Tipp: Auf <strong>audimax</strong>.de/<br />
bewerbung findest du kostenlose<br />
Mustervorlagen für Lebensläufe<br />
Nützliche Lektüre<br />
›Training Lebenslauf‹ von Hesse / Schrader<br />
In deinem Lebenslauf findet sich die eine oder<br />
andere Lücke. Er ist schlichtweg nicht perfekt –<br />
und du fragst dich, wie du ihn am besten optimieren<br />
kannst? Anhand von Beispielen erfolgreicher<br />
Bewerber zeigen Hesse / Schrader in ihrem Band<br />
vom Stark-Verlag, wie’s funktioniert. Auf der beiliegenden<br />
CD-ROM findest du Mustervorlagen und<br />
Übungen; 17,95 Euro.<br />
Text: Viktoria Feifer Fotos: privat, Stark-Verlag<br />
www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse für Akademiker
BERUFSSTART 2018<br />
BEWERBUNGSFAILS<br />
SCHRIFTLICHE BEWERBUNG: DIESE FEHLER<br />
SOLLTEST DU VERMEIDEN<br />
RECHTSCHREIB- UND<br />
GRAMMATIKFEHLER IM ANSCHREIBEN<br />
VITA AUFHÜBSCHEN<br />
»MEINE ZEUGNISSE MUSS ICH IHNEN<br />
NOCH NACHREICHEN.«<br />
KORREKTURLESEN<br />
Buchstabendreher oder Tippfehler im<br />
Anschreiben sind unnötige Fehler. Sie<br />
können sich aber schnell einschleichen. Wer seine<br />
<strong>Bewerbung</strong>sunterlagen von Freunden, Geschwistern<br />
oder Eltern checken lässt, ist auf der sicheren Seite,<br />
denn zwei oder drei Augenpaare entdecken mehr<br />
Fehler als nur eines.<br />
EHRLICH WÄHRT AM LÄNGSTEN<br />
Dieses Sprichwort solltest du auch im<br />
<strong>Bewerbung</strong>sprozess beherzigen. Wer mit<br />
Qualifikationen prahlt, zum Beispiel Sprach- oder<br />
Programmierkenntnisse, über die er schlicht und<br />
einfach nicht verfügt, kommt nicht weit. Denn in<br />
Assessment Center und Vorstellungsgespräch werden<br />
Bewerber auf Herz und Nieren getestet.<br />
WICHTIGE UNTERLAGEN BEREITHALTEN<br />
Sammle alle Unterlagen, die für deine<br />
<strong>Bewerbung</strong> relevant sind, und schick ein<br />
Komplettpaket ab. In den seltensten Fällen machen<br />
sich Personaler die Mühe nachzufragen – es sei<br />
denn, deine <strong>Bewerbung</strong> hat sie buchstäblich umgehauen.<br />
Anderenfalls sind fehlende Unterlagen ein<br />
klares K.o.-Kriterium.<br />
Foto: © kei907/Fotolia Text: Viktoria Feifer<br />
UNSER NETZWERK<br />
FÜR IHRE KARRIERE.<br />
Wir unterstützen Sie persönlich bei der Suche<br />
nach einem neuen Job – in mehr als 90 Niederlassungen<br />
in Deutschland. Vertrauen Sie auf<br />
einen der führenden Personaldienstleister!<br />
Starten Sie gemeinsam mit uns in Ihre<br />
berufliche Zukunft.<br />
» www.hofmann.info<br />
www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse für Akademiker | 07
BERUFSSTART 2018<br />
DIESE FRAGEN<br />
KOMMEN GARANTIERT<br />
Jürgen Hesse, Diplom-Psychologe, <strong>Bewerbung</strong>scoach und<br />
Teil des Erfolgsautoren-Duos Hesse / Schrader, klärt auf,<br />
welche drei grundlegenden Fragen in jedem <strong>Bewerbung</strong>sgespräch<br />
gestellt werden und gibt dir Tipps, wie du mit<br />
kniffeligen Brainteasern umgehen kannst:<br />
Es gilt, sich auf die goldenen drei Fragen des Vorstellungsgespräches<br />
vorzubereiten. Die Adam-Frage, die Eva-Frage<br />
und die göttliche Frage. Die Adam-Fragen sind immer:<br />
»Warum sind Sie heute hier? Warum wollen Sie diesen Job<br />
haben? Warum wollen Sie für uns arbeiten?« Hier wird<br />
nach dem Motiv des Bewerbers gefragt. Die Eva-Fragen<br />
sind auch Motivfragen. Hier geht es aber um das Motiv<br />
des Personalers: »Wann können Sie anfangen? Wie teuer<br />
sind Sie? Was glauben Sie, müssen sie noch alles lernen?«<br />
Dann gibt es noch die übergeordnete Frage, die göttliche<br />
Frage. Mit dieser Frage lädt der Personaler den Bewerber<br />
dazu ein, etwas von sich zu erzählen, um ihn noch besser<br />
kennenzulernen: »Können Sie uns etwas über sich erzählen?«<br />
Oder: »Stellen Sie sich uns doch bitte einmal vor.« Im<br />
Klartext bedeutet das für den Bewerber: »Wir haben ihren<br />
Lebenslauf gelesen. Jetzt wissen wir schon etwas über Sie,<br />
aber was steht nicht in Ihren <strong>Bewerbung</strong>sunterlagen, das<br />
uns interessiert?« Wenn dann jemand mit »Mein Name<br />
ist … und meine Eltern …« anfängt, dann ist das sehr<br />
langweilig. Diese Frage, egal wie sie getextet wird, sollte<br />
– wie beim sogenannten ›Elevator Pitch‹ – in einer Zeit<br />
von ungefähr 30 Sekunden bis einer Minute und Dreißig<br />
mit sehr guten und interessanten Fakten, die noch mehr<br />
Auskunft über den Bewerber geben, beantwortet werden.<br />
Das sind die drei Basisfragen, die vorbereitet werden müssen<br />
und zu denen sich Bewerber schon Gedanken gemacht<br />
haben sollten. Frage dich: »Wie präsentiere ich mich insgesamt?<br />
Wie kann ich meine Motivation überzeugend<br />
und einleuchtend rüberbringen? Was spricht dafür, dass<br />
das Unternehmen ausgerechnet mich einstellt?« Und natürlich:<br />
»Was unterscheidet mich von den anderen Bewerbern,<br />
die möglicherweise das Gleiche studiert haben?« Finde<br />
dein Alleinstellungsmerkmal.<br />
BRAINTEASER – JETZT BLOSS NICHT DEN KOPF<br />
VERLIEREN!<br />
»Was wiegt eine Boeing 707?« Oder: »Wie viele Gummibärchen<br />
werden wohl an einem Tag weltweit verzehrt?« Mit<br />
solchen Fragen – sogenannten Brainteasern – wollen Personaler<br />
herausfinden, wie Bewerber in einer schwierigen<br />
Situation reagieren. Sie wollen ihre Arbeitspersönlichkeit<br />
kennenlernen. Wenn jemand unfreundlich wird, oder sich<br />
so klein macht, wie eine Mücke, dann hat er schon verloren.<br />
Es kommt darauf an, nicht die Nerven zu verlieren und<br />
vor lauter Nervosität in das eine oder andere Ex-trem<br />
zu verfallen. In dieser Situation kommt es darauf an,<br />
wach, freundlich und gelassen zu bleiben. Gib’ ruhig<br />
zu, dass du dir da nicht so ganz sicher bist. Ungefähr<br />
so: »Wow, das ist eine Frage, mit der ich nicht gerechnet<br />
habe. Was ist der Hintergrund?« Damit zeigst du,<br />
dass du eine ehrliche Haut bist und nicht herumfaselst.<br />
Trotzdem können sich Bewerber auf solche Fragen vorbereiten:<br />
indem sie eine generelle Antwortstrategie ausarbeiten.<br />
Eine Möglichkeit ist, analytisch an die Frage<br />
heranzugehen und die eigene Denkweise laut auszusprechen:<br />
»Lassen Sie mich einmal überlegen. Auf der Welt<br />
leben rund siebeneinhalb Milliarden Menschen. In wie<br />
vielen Ländern werden wohl Gummibärchen verkauft?<br />
Vielleicht …? Als Beispiel können wir einfach von meinem<br />
eigenen Gummibärchenverzehr ausgehen: Wenn ich<br />
Gummibärchen esse, dann ungefähr 30 Stück am Tag. Das<br />
bedeutet …« Deshalb gilt auch bei Brainteasern ein Stück<br />
weit: Übung macht den Meister. Denn je mehr sich jemand<br />
mit Antwortstrategien beschäftigt und sie entsprechend<br />
vorbereitet, umso leichter fällt es ihm, im Vorstellungsgespräch<br />
mit dieser Stresssituation umzugehen. n<br />
llustrationen: © 111chemodan111, kovalto1, ivan mogilevchik / Fotolia Text: Viktoria Feifer<br />
www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse für Akademiker
SO FRAGST DU<br />
RICHTIG<br />
DIESE FRAGE KOMMT GEGEN ENDE EINES<br />
JEDEN VORSTELLUNGSGESPRÄCHS:<br />
»HABEN SIE NOCH FRAGEN?«<br />
WER NICHT VORBEREITET IST, KOMMT DA<br />
SCHNELL INS STOCKEN. DABEI IST ES SO<br />
EINFACH – MIT DIESEN EXPERTENTIPPS<br />
HERAUSFORDERUNGEN,<br />
DIE MICH<br />
»Zu Beginn der Vorbereitung steht die Selbstreflexion.<br />
Was ist mir wichtig? Wann fühle ich mich bei einem<br />
Arbeitgeber wohl? Das hängt sehr oft mit den eigenen<br />
Werten zusammen. Bin ich zum Beispiel jemand, der<br />
auch mal Ruhe braucht und gern autonom arbeitet,<br />
dann wäre etwa eine Frage nach den Räumlichkeiten<br />
wichtig. Ist für mich persönliche Weiterbildung wichtig,<br />
kann ich hier fragen, welche Möglichkeiten es gibt.<br />
Wichtig ist hierbei, die eigenen Bedürfnisse nicht zu<br />
sehr in den Vordergrund zu rücken und in der Startzeit<br />
der Karriere nicht mit überzogenen Forderungen<br />
aufzutreten.«<br />
Katja Loose, Karriere- und Managementberaterin<br />
IM GESPRÄCH<br />
Bitte nicht: »Nein« auf die Frage »Haben Sie noch Fragen?«<br />
antworten. Denn Rückfragen zeugen von Interesse. Aber: Keine<br />
Fragen stellen, die aus dem Webauftritt beantwortet werden<br />
können. »Jeder Bewerber muss dem Arbeitgeber vermitteln<br />
können, dass er sich aus guten Gründen genau in diesem Unternehmen<br />
bewirbt«, betont Katja Loose, Karriere- und Managementberaterin.<br />
Gute Fragen können zum Beispiel sein, wie man<br />
sich das Miteinander im Unternehmen oder die Führungskultur<br />
vorstellen kann. »Aber es ist auch okay zu sagen: ›Die Fragen,<br />
die mir wichtig waren, wurden von Ihnen im Laufe unseres<br />
Gesprächs bereits beantwortet und dafür danke ich Ihnen‹,<br />
dann muss sich der Bewerber nicht eine gezwungene Frage<br />
ausdenken, nur um eine gestellt zu haben«, erklärt die Beraterin.<br />
Ergreifen Sie<br />
die Initiative für<br />
Ihre Karriere:<br />
Trainee (w/m)<br />
bei der DZ BANK<br />
Jetzt informieren: karriere.dzbank.de
BERUFSSTART 2018<br />
ANONYME<br />
Unsere Experten verraten, was für und<br />
gegen anonyme <strong>Bewerbung</strong>en spricht<br />
BEWERBUNG<br />
PRO<br />
Prof. Thomas Bauer ist Vorsitzender des Sachverständigenrats<br />
deutscher Stiftungen für Integration und Migration<br />
Herr Prof. Bauer, was ist das Ziel anonymer <strong>Bewerbung</strong>sverfahren?<br />
Alle Menschen haben Vorurteile, auch die Mitarbeiter<br />
der Personalabteilungen. In manchen Situationen<br />
helfen und schützen uns Vorurteile, in anderen leiten sie<br />
uns aber fehl. Anonyme <strong>Bewerbung</strong>sverfahren sollen verhindern,<br />
dass – bewusst oder unbewusst – für die Stelle irrelevante<br />
Kriterien im Auswahlprozess eine Rolle spielen,<br />
etwa der soziokulturelle Hintergrund. Zumindest für die<br />
erste Auswahlrunde ist damit Chancengleichheit für alle<br />
Bewerber sichergestellt, nicht aber für ein <strong>Bewerbung</strong>sgespräch.<br />
Was sind die drei größten Vorteile anonymer <strong>Bewerbung</strong>sprozesse?<br />
Anonymisierte <strong>Bewerbung</strong>sverfahren erhöhen<br />
die Chance, dass sich Leute bewerben, die sonst davor<br />
zurückschrecken würden, weil sie etwa Diskriminierung<br />
fürchten. Das ist erstens ein Vorteil für die Bewerber, die<br />
nun eine ehrlichere Chance erhalten, zweitens für die<br />
Gesellschaft, da Diskriminierung zumindest in diesem<br />
Schritt verringert wird, und drittens für die Unternehmen,<br />
die nun sowohl die nach Leistung besseren Kandidaten<br />
einladen und gegebenenfalls von einer vielfältigeren<br />
Belegschaft profitieren.<br />
Haben Sie ein positives Praxisbeispiel parat? Die Stadt<br />
Celle hat bereits vor einigen Jahren ein anonymisiertes<br />
<strong>Bewerbung</strong>sverfahren eingeführt und damit sehr gute Erfahrungen<br />
gesammelt. Alle Bewerber füllen für die erste<br />
Auswahlrunde ein von der Stadt bereitgestelltes Formular<br />
aus. Darin werden keine persönlichen Informationen<br />
erhoben. Ein Auswahlgremium sucht anschließend die<br />
besten Bewerber aus und lädt sie zu einem <strong>Bewerbung</strong>sgespräch<br />
ein. Die Bewertung nach sachlichen Kriterien in<br />
der ersten Auswahlrunde hat nach Meinung der Personalverantwortlichen<br />
zu mehr Transparenz, Chancengleichheit<br />
sowie einer Vereinfachung des Auswahlprozesses<br />
insgesamt geführt, da die Bewertungskategorien einheitlich<br />
und somit leichter zu überblicken seien.<br />
CONTRA<br />
Dr. Annabelle Krause ist Senior Research Associate am<br />
Institut zur Zukunft der Arbeit in Bonn<br />
Frau Dr. Krause, Herkunft, Geschlecht, Alter und Aussehen<br />
können den <strong>Bewerbung</strong>sprozess beeinflussen. Warum erachten<br />
Sie anonymisierte <strong>Bewerbung</strong>sverfahren als nicht<br />
sinnvoll? Ich würde eher von Situationen sprechen, in denen<br />
anonymisierte <strong>Bewerbung</strong>sverfahren nicht passen,<br />
als dass sie pauschal nicht sinnvoll sind. So können anonyme<br />
<strong>Bewerbung</strong>en zum Beispiel ihr Potenzial nur dann<br />
entfalten, wenn zuvor im Unternehmen oder der Behörde<br />
tatsächlich diskriminiert wurde. Außerdem setzt die Methode<br />
an einem bestimmten Punkt im <strong>Bewerbung</strong>sverfahren<br />
an und kann deshalb keine strukturellen Unterschiede<br />
zwischen Bevölkerungsgruppen – etwa im Bildungsbereich<br />
oder bei Beförderungen – kompensieren.<br />
Welches sind Ihrer Meinung nach die drei größten Hürden,<br />
die das Einführen von anonymen <strong>Bewerbung</strong>sprozessen erschweren?<br />
Zunächst steht häufig die Selbsteinschätzung<br />
vieler Personalverantwortlicher der Einführung im Weg:<br />
Der Glaube, dass sie selbst vorurteilsfrei entscheiden, ist<br />
sehr verbreitet. Daneben gibt es bei der praktischen Einführung<br />
folgende Hürden: Bei suboptimaler Umsetzung<br />
kann das Verfahren zeitaufwändig und fehleranfällig sein,<br />
beispielsweise wenn die Anschreiben und Lebensläufe<br />
nach <strong>Bewerbung</strong>seingang in der Organisation per Hand<br />
geschwärzt werden. Außerdem kann es in kleineren Unternehmen<br />
schwierig sein, einen Mitarbeiter zu finden,<br />
der die <strong>Bewerbung</strong>en anonymisiert an den Personaler weiterleitet,<br />
da womöglich alles von derselben Person erledigt<br />
wird.<br />
Haben Sie ein Praxisbeispiel parat, das zeigt, dass sich anonyme<br />
Verfahren anders als gewünscht auf den <strong>Bewerbung</strong>sprozess<br />
auswirken können? In einem von uns evaluierten<br />
Projekt ist es vorgekommen, dass Bevölkerungsgruppen,<br />
die eigentlich gefördert werden sollten, nach der Einführung<br />
von anonymisierten <strong>Bewerbung</strong>en seltener eingeladen<br />
wurden. Das lag in diesen Fällen daran, dass sie vorher<br />
gezielt bevorzugt wurden. Anonymisierte <strong>Bewerbung</strong>en<br />
gleichen also die Einladungswahrscheinlichkeiten an. Das<br />
Ergebnis hängt somit immer von der Ausgangssituation in<br />
der Organisation ab.<br />
Interviews: Viktoria Feifer<br />
Illustration: © a_kaz/Fotolia Fotos: SVR / Borrs, privat<br />
| www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse für Akademiker
Anzeige<br />
ENTWICKLUNG IST<br />
KEINE EINBAHNSTRASSE<br />
Bei der direkt gruppe führen viele Wege zum Ziel –<br />
während des Studiums, nach dem Studium und sogar anstatt des Studiums<br />
»Für mich war die Entscheidung mehr ein Anfang als ein Abbruch.<br />
Und dieser Anfang hat sich aus meiner Sicht bestens entwickelt.«<br />
Wenn Julian Peißker darüber redet, was ihn bewegt hat, sein Studium<br />
abzubrechen und eine Ausbildung als Fachinformatiker bei<br />
der direkt gruppe zu beginnen, spürt man, dass er sich seiner Sache<br />
sicher ist: »Als ich merkte, dass ein Studium für mich nicht<br />
das Richtige ist, wollte ich mich anders orientieren und mein Können<br />
an konkreten Projekten im Team entwickeln. Genau das kann<br />
ich hier bei der direkt gruppe – und zwar von Anfang an.« Also Arbeiten<br />
anstatt Lernen? So schlicht ist die Formel allerdings nicht.<br />
haben Ecken und Kanten – und manchmal zeigen sich diese auch<br />
im Lebenslauf, das ist völlig ok. Wichtig ist uns, welches Potenzial<br />
jemand mitbringt und der Wille zu lernen und sich weiterzuentwickeln.<br />
Denn so bunt unsere Teams auch sind – alle gemeinsam<br />
haben Spaß an stetig wechselnden Herausforderungen und<br />
das Ziel, einen Mehrwert für unsere Kunden zu erzeugen.« Um<br />
herauszufinden, welche Möglichkeiten es gibt ein Teil der direkt<br />
gruppe zu werden, reicht ein Anruf oder eine WhatsApp-Nachricht.<br />
Jessica Lingenfelder dazu: »Klar, Absolventen können sich<br />
bei uns über das Karriereportal bewerben. Aber wer Fragen hat<br />
oder unsicher ist, ob wir zueinander passen, kann sich einfach<br />
bei mir melden. Wichtig ist, dass wir erst einmal miteinander ins<br />
Gespräch kommen.«<br />
Die direkt gruppe hat aktuell 230 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
an den Standorten Hamburg, Köln, München und Paderborn.<br />
Mehr Informationen zu Berufseinstieg und Ausbildung bei der direkt<br />
gruppe findest du auf dem Karriereportal career.direkt-gruppe.de<br />
und auf den Social-Media-Kanälen des Unternehmens.<br />
Julian Peißker, Auszubildender bei der direkt gruppe<br />
Du hast direkt Fragen? Dann melde dich bei Jessica:<br />
»Lernen ist auch hier ein ganz großes Thema und zwar für<br />
wirklich alle bei der direkt gruppe, ganz unabhängig von Alter,<br />
Erfahrung oder Karriere-Level. Dafür gibt es reichlich<br />
Angebote und Möglichkeiten. Permanente Entwicklung ist<br />
im Grunde so etwas wie der genetische Code des Unternehmens«,<br />
sagt Julian dazu. Ist Ausbildung statt Studium also der<br />
bessere Weg? Für Julian offensichtlich schon. Andere suchen für<br />
sich ganz andere Wege – und finden sie bei der direkt gruppe.<br />
Bei dem seit 20 Jahren stetig wachsenden IT-Dienstleister gibt es<br />
ganz unterschiedliche Einstiegsmöglichkeiten: vom Direkteinstieg<br />
nach dem Studium, über eine Ausbildung bis hin zu Praktika, Abschlussarbeiten<br />
oder Werkstudententätigkeiten.<br />
Für die Recruitingverantwortliche Jessica Lingenfelder zählen dabei<br />
andere Faktoren als ein makelloser Lebenslauf: »Menschen<br />
Jessica Lingenfelder<br />
HR Managerin<br />
Tel: +49 40 88155 - 247<br />
Mobil: +49 176 18 81 52 47<br />
Interesse geweckt? Dann melde dich via WhatsApp!<br />
Oder schicke deine <strong>Bewerbung</strong> an career@direkt-gruppe.de<br />
www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse für Akademiker | 11
BERUFSSTART 2018<br />
ERFORSCHE<br />
DEINE TALENTE<br />
SO FINDEST DU HERAUS, WELCHE<br />
BRANCHE UND WELCHES BERUFSBILD<br />
WIRKLICH ZU DIR PASSEN<br />
Text: Cordula Nussbaum<br />
Exzellente Sprachkenntnisse, guter Schreibstil,<br />
logische Denke? Ideenreichtum, Flexibilität,<br />
Hilfsbereitschaft? Was antwortest du, wenn du<br />
drei deiner Stärken nennen sollst? Weißt du auf<br />
Anhieb, was dir leicht von der Hand geht? Viele<br />
Menschen fühlen sich bei solchen Fragen völlig<br />
überrumpelt. ›Stärken? Ich?‹ Aus Bescheidenheit<br />
oder aus Angst, die eigenen Stärken falsch<br />
einzuschätzen, konzentrieren sie sich lieber auf<br />
ihre Schwächen. ›Meine Ideen sind immer nur<br />
Durchschnitt, die anderen sind viel kreativer‹<br />
oder ›Ich bin viel zu detailverliebt‹, hadern sie mit<br />
sich selbst.<br />
Gerade jetzt, bei deinem Sprung in die Berufswelt<br />
und deiner Suche nach dem ›richtigen‹ Nest<br />
darfst du dich dieser Frage bewusst und mit<br />
Nachdruck stellen. Nicht nur, weil mit Sicherheit<br />
diese Frage im <strong>Bewerbung</strong>s-Interview auf dich<br />
zukommt, sondern weil du heute den Grundstein<br />
legst, ob du in den kommenden Jahren mit<br />
Freude und Erfüllung jeden Tag in die Arbeit<br />
gehst. Oder ob du nach dem Motto ›Die Miete<br />
muss bezahlt werden!‹ Dienst nach Vorschrift<br />
schiebst.<br />
Pausiere gerne mal kurz die Lektüre dieses Artikels und<br />
frage dich:<br />
➜ Welche Tätigkeiten gehen mir leicht von der Hand?<br />
➜ Bei welchen Aufgaben blühe ich auf?<br />
➜ Was interessiert mich?<br />
➜ Welche Praktika in welchen Unternehmen haben mir<br />
wirklich Spaß gemacht? Warum? Was war so super dort?<br />
Das Team? Der Spirit? Die Arbeit, die ich gemacht habe?<br />
➜ Will ich die Inhalte meines Studiums jetzt auch in der<br />
Arbeit haben? Oder möchte ich es lieber als Sprungbrett in<br />
ein neues Thema nutzen?<br />
Viele Berufseinsteiger entscheiden sich für eine Stelle, weil<br />
›sie sich halt so ergeben hat‹ oder weil das der Wunsch der<br />
Eltern war. Oder weil man doch heute froh sein muss, dass<br />
man überhaupt als Akademiker einen Job bekommt – und<br />
nicht Taxi fahren muss. Ja, es stimmt, die Arbeitsmarktlage<br />
kann für manche Absolventen nicht gerade rosig sein.<br />
Aber stecke deshalb nicht den Kopf in den Sand, sondern<br />
fange an, querzudenken, wozu du all deine Fähigkeiten,<br />
dein Wissen und vor allem deine Talente noch nutzen<br />
kannst.<br />
Und hier meine ich jetzt nicht Talente wie Klavierspielen<br />
oder Fußball. Nein, ich meine deine Naturtalente in Bezug<br />
auf die täglichen Aufgaben. Grob gesagt haben wir die<br />
eher kreativ-chaotischen Talenttypen und die systematisch-analytischen<br />
Talenttypen. Kreative Chaoten lieben<br />
Abwechslung, Spontanität, sind offen für Neues und sehr<br />
wissbegierig, sie sind häufig auch gerne für andere Menschen<br />
da, unterstützen und sind empathisch. Systematische<br />
Analytiker hingegen lieben Zahlen, Daten, Fakten.<br />
Und je nachdem, in welcher Talentwelt du lebst, werden<br />
dich auch andere Tätigkeiten erfüllen und andere Lebens-<br />
Illustration: © Erica Guilane-Nachez/Fotolia Foto: privat<br />
www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse für Akademiker
BERUFSSTART 2018<br />
modelle glücklich machen. Und<br />
zwar unabhängig von deiner<br />
fachlichen Ausrichtung.<br />
Ein Beispiel: Johannes und Sabrina<br />
haben Medizin studiert, Johannes<br />
ist ein systematisch-analytischer<br />
Talenttyp, Sabrina ein<br />
kreativ-chaotischer. Ihr passendes<br />
berufliches ›Nest‹ ist ein völlig<br />
anderes. Während Johannes als<br />
Gefäß-Chirurg über Jahre glücklich<br />
ist (sehr spezialisiert, sehr klarer<br />
Tagesablauf, sehr klarer Verdienst,<br />
keine langen Gespräche<br />
mit den Patienten nötig), macht<br />
Sabrina lieber eine Hausarzt-Praxis<br />
auf dem Lande auf. Hier widmet<br />
sie sich vielen verschiedenen<br />
Krankheiten, bildet sich weiter<br />
Richtung ganzheitliche Heilmethoden,<br />
liebt die Patientengespräche<br />
und nimmt in Kauf, lieber<br />
weniger zu verdienen, dafür einen<br />
›bunten‹ Alltag zu haben.<br />
Entdecke deine Talente. Und richte<br />
dann dein Radar auf Arbeitgeber,<br />
Branchen und Tätigkeiten,<br />
die nicht nur fachlich passen,<br />
sondern die auch deinen Bedürfnissen<br />
nach Abwechslung<br />
oder Routine, nach Freiheit oder<br />
Vorgabe, nach Menschen oder<br />
Fakten entgegenkommen. Menschen,<br />
die ihre Talente leben,<br />
haben mehr Freude an ihrer Arbeit.<br />
Sie haben nie das Gefühl,<br />
ihre Zeit zu vergeuden. Zudem<br />
lernen sie schneller und müheloser,<br />
weil sie eh interessiert<br />
sind. Talente sind der Turbo für<br />
eine erfolgreiche Berufstätigkeit.<br />
Sobald du die deine kennst,<br />
kannst du die Weichen stellen,<br />
dass du dich zunehmend im Job<br />
profilieren kannst und ein starkes,<br />
positives Image aufbaust.<br />
Du bist der perfekte Umsetzer?<br />
Dann such dir gezielt Tätigkeiten,<br />
in denen du ›Nägel mit<br />
Köpfen‹ machen kannst – und<br />
halte dich in der Verteilung von<br />
Projektaufgaben während der<br />
Konzeptionsphase zurück. Du<br />
bist ein Ideensprudler? Dann<br />
klinke dich am strategischen<br />
Denk- und Ideen-Anfang eines<br />
Prozesses ein, und übergib das<br />
Staffelholz der Durchführung<br />
anschließend an einen Kollegen.<br />
Als kreativer Kopf ist deine<br />
Kernkompetenz das Anfangen!<br />
Komme raus aus der Haltung:<br />
›Jetzt habe ich das so lange studiert,<br />
jetzt muss ich doch auch<br />
dort arbeiten!‹ – ›Wer A sagt,<br />
muss auch B sagen!‹ Nein. Halte<br />
kurze inne und eiche deinen<br />
Berufskompass auf den Kurs,<br />
der dir zum aktuellen Zeitpunkt<br />
wirklich gefällt. Jetzt! n<br />
Cordula Nussbaum ist Coach und Begründerin<br />
eines Erfolgs- und Selbstmanagement-Ansatzes,<br />
der Talenten zu<br />
mehr Erfolg verhilft. Mehr Infos zu ihrem<br />
Ansatz, Gratis-Checks und Downloads gibt<br />
es unter www.Kreative-Chaoten.com<br />
WIR STEHEN AUF ORIGINALE<br />
Wir stellen<br />
laufend ein –<br />
auch noch<br />
in 2017!<br />
TRAINEEPROGRAMM BEI<br />
DER WACKER NEUSON GROUP.<br />
Wir bieten Ihnen eine verantwortungsvolle Tätigkeit in einem internationalen<br />
Konzern mit den Werten eines mittelständischen Familienunternehmens.<br />
Es erwarten Sie flache Hierarchien, hohe Dynamik und schnelle Entscheidungen -<br />
und das mit einem von Anfang an unbefristeten Arbeitsvertrag!<br />
Werden Sie Teil eines weltweiten Erfolgs.<br />
Absolvieren Sie unser internationales Traineeprogramm T.A.G. „Train and grow“<br />
Jetzt Fan werden auf Facebook!<br />
www.facebook.com/<br />
WackerNeusonGroupKarriere<br />
Jetzt Fan werden auf Xing!<br />
https://www.xing.com/<br />
companies/wackerneusonse<br />
Jetzt Fan werden auf Linkedin!<br />
https://www.linkedin.com/company/wacker-neuson-group
BERUFSSTART 2018<br />
KARRIERE FAQ<br />
1. Wie wichtig ist Auslandserfahrung<br />
für den Berufseinstieg?<br />
»Wer während des Studiums im Ausland war, arbeitet später auch eher<br />
im Ausland oder ist in Deutschland direkt in internationale Arbeitszusammenhänge<br />
eingebunden. Auslandserfahrung geht sogar mit einem<br />
geringen Einkommensvorteil einher. Dieser erklärt sich vor allem dadurch,<br />
dass Auslandserfahrene häufiger Gehaltssprünge durch Arbeitgeberwechsel<br />
erreichen und besseren Zugang zu großen und multinationalen<br />
Firmen haben, die hohe Gehälter zahlen. Auslandspraktika<br />
scheinen sich hierbei etwas mehr auszuzahlen als reine Studienphasen<br />
im Ausland.«<br />
Nicolai Netz, Wissenschaftler am Deutschen Zentrum für Hochschulund<br />
Wissenschaftsforschung<br />
NEUNMAL FRAGE UND ANTWORT<br />
FÜR DEINEN ERFOLGREICHEN<br />
BERUFSEINSTIEG<br />
3. Lohnt sich eine erneute <strong>Bewerbung</strong> nach<br />
einer Absage?<br />
2. Wann und wie sollte<br />
der Einstand<br />
gestaltet werden?<br />
»Wann der Einstand angebracht ist, hängt<br />
sehr stark von den jeweiligen Gepflogenheiten<br />
ab. Meist findet er Ende des ersten, Anfang<br />
des zweiten Monats statt. Der Termin<br />
für den Einstand sollte so gewählt werden,<br />
dass er für die Beteiligten einigermaßen<br />
günstig liegt. Deshalb sollte die Wahl nicht<br />
auf einen Abend vor einem verlängerten<br />
Wochenende fallen. Auch Zeiten vor wichtigen<br />
Deadlines sind ungeeignet. Manchmal<br />
erwarten die Kollegen, dass sie abends in<br />
ein Lokal eingeladen werden, andernorts ist<br />
es ausreichend, in der Kaffeepause den Kuchen<br />
beizusteuern. Am besten informierst<br />
du dich nach dem Usus und orientierst dich<br />
daran.«<br />
Doris Brenner, Karriereberaterin und Coach<br />
»Eine Absage heißt nicht, dass ein Bewerber für ein Unternehmen für immer uninteressant<br />
ist. Die Absage kann schlichtweg darauf zurückzuführen sein, dass im<br />
Moment der <strong>Bewerbung</strong> keine passende Stelle frei war oder der Personalreferent<br />
oder Fachverantwortliche, der für die Stelle zuständig ist, meint, dass der Bewerber<br />
nicht passt. Anforderungen, Entscheider und Einschätzungen können sich allerdings<br />
schnell ändern. Deshalb ist es auf alle Fälle sinnvoll, sich von einer Absage<br />
nicht entmutigen zu lassen oder gar die Absage persönlich zu nehmen. Deshalb<br />
mein Ratschlag: <strong>Bewerbung</strong> nochmals hinsichtlich Rechtschreibfehler, Ansprechpartner<br />
und Prägnanz checken, eventuell an neue Anforderungen anpassen und<br />
nochmals bewerben.«<br />
Markus Moser, Personalberater, Bandao Unternehmensberatung<br />
4. Schwindeleien im Lebenslauf – wie viel<br />
›Schönreden‹ ist erlaubt?<br />
»Du hast endlich eine passende Stellenausschreibung gefunden, hast aber nicht alle<br />
geforderten Qualifikationen. Schnell neigen Interessenten dazu, in der <strong>Bewerbung</strong><br />
das ein oder andere etwas ›aufzuhübschen‹. Doch Vorsicht! Personalreferenten sichten<br />
täglich eine Vielzahl von <strong>Bewerbung</strong>sunterlagen und lesen gerne zwischen den<br />
Zeilen. Hinzu kommt, dass Ausdrucksweisen mit viel Interpretationsspielraum häufig<br />
als Augenwischerei gesehen werden und zu unangenehmen Fragen oder Absagen<br />
führen. Stehe lieber zu dem, was du kannst – und was nicht. Sei ehrlich! Individualisiere<br />
deine <strong>Bewerbung</strong> auf die Stellenausschreibung und mache gleichzeitig klar, wie du<br />
vorhandene Lücken mit konkreten Maßnahmen schließen willst.«<br />
Ute Singer, HR Marketing & Recruiting, NTT DATA Deutschland<br />
www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse für Akademiker
BERUFSSTART 2018<br />
6. Sollten Bewerber nach Versenden ihrer<br />
<strong>Bewerbung</strong> nochmals telefonisch nachhaken?<br />
5. Wie können Bewerber<br />
Teamfähigkeit<br />
in den <strong>Bewerbung</strong>sunterlagen<br />
am<br />
besten belegen?<br />
»Du bist Kapitän einer Fußballmannschaft,<br />
hast die Auswärtsspiele deiner<br />
Handballmannschaft organisiert, bist<br />
Teil einer Studierendeninitiative oder<br />
hast Teamprojekte im Rahmen deiner<br />
beruflichen Tätigkeit eigenverantwortlich<br />
angestoßen? Super, solche<br />
Beispiele dürfen in deiner <strong>Bewerbung</strong><br />
auf keinen Fall fehlen, denn sie belegen<br />
Teamfähigkeit. Achte darauf, dass<br />
deine Angaben authentisch sind und<br />
in Relation zur angestrebten Position<br />
stehen.«<br />
Susann Behrens, HR Marketing,<br />
Jungheinrich<br />
»Grundsätzlich empfehle ich zwei bis drei Wochen mit einer Nachfrage zu warten. Anders<br />
sieht es aus, wenn Bewerber aufgrund eines anderen Jobangebots eine Entscheidung treffen<br />
müssen. In diesem Fall rate ich dazu, das Unternehmen mit der noch offenen <strong>Bewerbung</strong> darüber<br />
zu informieren, dass man sehr interessiert ist, aber bereits ein anderes, konkretes Jobangebot<br />
vorliegt. Die internen Abstimmungsprozesse in Unternehmen benötigen eine gewisse<br />
Zeit, die im Normalfall auch zur Verfügung steht. In dringenden Fällen wird die <strong>Bewerbung</strong><br />
aber meist vorgezogen und geprüft. Wenn die <strong>Bewerbung</strong> sehr gut zur Stelle passt, ist das Unternehmen<br />
in der Regel darum bemüht, auch kurzfristig ein <strong>Bewerbung</strong>sgespräch zu ermöglichen.«<br />
Marc-Oliver Dorn, Human Resources Management,<br />
Hannover Rückversicherung<br />
7. Wie können Bewerber einen längeren,<br />
studienfremden Auslandsaufenthalt<br />
im <strong>Bewerbung</strong>sgespräch positiv<br />
darstellen?<br />
»Indem Bewerber offen und ehrlich die damaligen Beweggründe für<br />
den Auslandsaufenthalt erläutern. Denn auch die abseits des Studiums<br />
gesammelten Erfahrungen können für die persönliche Entwicklung<br />
wertvoll sein: beispielsweise im Rahmen eines freiwilligen sozialen<br />
Jahres oder einer ausgedehnten Reise, um fremde Länder und Kulturen<br />
kennenzulernen. Ein Personaler will nicht nur die fachlichen<br />
Qualifikationen eines Bewerbers, sondern auch seine<br />
Persönlichkeit kennenlernen. Und dazu gehören<br />
auch Tätigkeiten im Leben, die vielleicht nicht<br />
offensichtlich dem jetzigen Ziel dienten.«<br />
Jens Hauke Wellhöner, Director<br />
Corporate Human Resources,<br />
Wacker Neuson<br />
Illustration: ©unorobus/Fotolia<br />
8. Wann und wie thematisieren<br />
Bewerber das Gehalt im<br />
Vorstellungsgespräch?<br />
»Für das Thema Gehalt im Vorstellungsgespräch gilt eine unausgesprochene<br />
Regel: Bewerber sprechen nie zuerst über Geld. Erst gilt zu<br />
klären, ob der Job inhaltlich passt und die Richtung stimmt. Im letzten<br />
Teil des Gesprächs, manchmal auch erst im zweiten Gespräch, kommt<br />
dann das Gehalt zur Sprache, in der Regel durch den Arbeitgeber. Wenn<br />
nichts kommt, können Bewerber am Ende des Gesprächs gern zusammenfassen:<br />
Spannende Position mit tollen Möglichkeiten – wie ist der<br />
weitere <strong>Bewerbung</strong>sprozess und wann sprechen wir über die finanziellen<br />
Rahmenbedingungen?«<br />
Sandra Schumacher, Karriere- und Gehaltscoach<br />
9. In vielen Stellenausschreibungen<br />
werden drei bis fünf Jahre Praxiserfahrung<br />
gefordert. Habe ich als Absolvent<br />
mit mehreren Praktika eine Chance?<br />
Ȇberzeuge und stelle heraus, was du in den Praktika gelernt hast<br />
und warum genau du für diesen Job geeignet bist. Frage – zum Ablauf<br />
im Unternehmen, welche Aufgaben und Projekte in der Zukunft<br />
anstehen, wie die ersten Tage von Absolventen gestaltet werden.<br />
Mache dir vorab Gedanken über deine Zukunft und warum das Unternehmen<br />
zu dir passen würde – dann bekommst du deine Chance!«<br />
Roman Dykta, Head of Marketing & Recruiting, Capgemini Deutschland<br />
www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse für Akademiker
BERUFSSTART 2018<br />
M<br />
E S SE E<br />
M<br />
T R IN<br />
E<br />
CHECK AUS, WELCHE KARRIEREEVENTS<br />
DICH DEMNÄCHST ERWARTEN<br />
NOVEMBER<br />
DEZEMBER<br />
20.-21.11. Medienforum Mittweida<br />
2017 Ort: Mittweida Info:<br />
www.medienforum-mittweida.de<br />
01.12. Master and More Ort: Köln<br />
Info: www.master-and-more.de<br />
21.11. uniContact Ort: Potsdam<br />
Info: www.unicontact-potsdam.de<br />
21.-22.11. akademika Augsburg<br />
Ort: Augsburg Info: www.akademika.de<br />
28.11. JURAcon München Ort:<br />
München Info: www.iqb.de<br />
29.11. automotive TopCareer<br />
Ort: Nürtingen bei Stuttgart Info:<br />
www.automotive-topcareer.de<br />
29.11. Future Convention mit<br />
der Preisverleihung des Future Awards<br />
Ort: Langen Info: www.dvpt.de<br />
30.11. Pitch Club Developer Edition<br />
Ort: Dortmund Info: www.thepitchclub.com<br />
Interessant für:<br />
ING IT JURA NaWi<br />
MINT WiWi Alle<br />
05.12. Master and More Ort: Berlin<br />
Info: www.master-and-more.de<br />
05.12. meet@uni-frankfurt<br />
Ort: Frankfurt Info: www.iqb.de<br />
06.12. meet@campus-gießen<br />
Ort: Gießen Info: www.iqb.de<br />
08.12. Master and More Ort: Hamburg<br />
Info: www.master-and-more.de<br />
12.-13.12. bonding Firmenkontaktmesse<br />
München 2017 Ort: München<br />
Info: www.muenchen.bonding.de<br />
Messe. Fertig. Los<br />
Ein erfolgreicher Messebesuch beginnt mit<br />
einer entspannten Anreise. Also: rechtzeitig<br />
losfahren. Bei längerer Anfahrt bitte nicht<br />
im Messe-Outfit: Das ist nicht nur unbequem,<br />
deine Klamotten sind danach auch so zerknittert,<br />
dass es den Anschein erweckt, als hättest<br />
du sie schon seit mehreren Tagen an.<br />
Hak es ab<br />
DEIN WEG ZUR<br />
ERFOLGREICHEN<br />
KARRIEREMESSE<br />
Fakten und aktuelle Informationen<br />
über interessante Unternehmen<br />
gesammelt. Unser Messe-Spickzettel<br />
auf Seite 18 hilft dir dabei.<br />
Gesprächstermine für den<br />
Messetag vereinbart.<br />
<strong>Bewerbung</strong>smappen für die<br />
Wunscharbeitgeber vorbereitet.<br />
Notizblock, Stift und Smartphone<br />
plus Ladegerät eingepackt.<br />
Kaugummis oder Minzbonbons<br />
eingesteckt.<br />
Text: Viktoria Feifer Illustration: ©Oleksandr Babich/Fotolia<br />
www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse für Akademiker
3 FRAGEN<br />
???<br />
DREI FRAGEN RUND<br />
UM KARRIEREMESSEN<br />
BEANTWORTET SUSANNE<br />
GLÜCK, GESCHÄFTSFÜHRERIN<br />
DER IQB CAREER SERVICES,<br />
DIE DEUTSCHLANDWEIT<br />
KARRIEREMESSEN VERANSTALTET<br />
DER EINZIGE, DER IMMER<br />
UNTER STROM SEIN SOLLTE:<br />
DER AKKU IHRES AUTOS.<br />
E-MOBILITÄT – MIT DEN AUTOMOTIVE-<br />
UND IT-SPEZIALISTEN VON FERCHAU.<br />
JETZT BEWERBEN.<br />
WIR SEHEN UNS IN DER ZUKUNFT!<br />
Konsequente<br />
Elektrifizierung des<br />
Antriebsstrangs<br />
Intelligente Bordnetzsysteme<br />
mit komplexem<br />
Energiemanagement<br />
Foto: privat Interview: Viktoria Feifer<br />
Frau Glück, wie sieht die ideale Vorbereitung<br />
auf eine Karrieremesse aus?<br />
Idealerweise haben Studierende vor<br />
dem Messebesuch schon einen Blick<br />
auf die Veranstaltungs-Website geworfen,<br />
sich einen Überblick über die teilnehmenden Unternehmen<br />
verschafft und sich auch schon Gedanken darüber<br />
gemacht, mit welchen Personalverantwortlichen sie<br />
vor Ort sprechen möchten. Das mag sich vielleicht trivial<br />
anhören, aber ich habe schon erlebt, dass jemand EY<br />
(Ernst & Young) für eine Schuhmarke hielt. Vielleicht<br />
haben Studierende sogar schon vorab ein Kennenlerngespräch<br />
mit dem Unternehmen der Wahl vereinbart. Wer<br />
nachhaltige Kontakte knüpfen möchte, dem kann ich nur<br />
dringend davon abraten, unvorbereitet an einen Stand zu<br />
kommen und zu fragen, was das Unternehmen so anzubieten<br />
hat.<br />
Welche Tipps haben Sie außerdem für unsere Leser? Sei<br />
nicht schüchtern, frage und nutze die Chance, mehr über<br />
ein Unternehmen zu erfahren. Firmen, die solche Veranstaltungen<br />
wahrnehmen, sind darauf eingestellt, viele<br />
Fragen zu beantworten. Wenn du ernsthaft auf der Suche<br />
nach einem Job oder einem Praktikum bist, nimm<br />
einige Ausdrucke deines Lebenslaufs samt Kontaktdaten<br />
mit und zieh dich nicht zu ausgefallen an. Überlege dir<br />
ein paar Einstiegssätze und auch, was du über dich selbst<br />
sagen kannst oder willst. Karrieremessen sind eine gute<br />
Möglichkeit, um sich in <strong>Bewerbung</strong>sgesprächen zu üben.<br />
Messebesuch überstanden: Welche Schritte folgen im Anschluss?<br />
Was nach der Veranstaltung passiert, hängt natürlich<br />
in erster Linie davon ab, was vor Ort besprochen<br />
wurde. Wenn Bewerber ihre Kontaktdaten hinterlassen<br />
haben, zum Beispiel weil sie einen Lebenslauf abgegeben<br />
haben, dann ist das Wichtigste getan. In den meisten Fällen<br />
verfolgen die Personalabteilungen interessante Kontakte<br />
im Nachgang nämlich von sich aus. ■<br />
Komfortables induktives<br />
Laden mit »Charging Pads«<br />
Wir bringen Klimaschutz und Verkehr in Einklang. Dafür<br />
verwandeln wir Straßenlaternen in Ladestationen oder parkende<br />
Autos in Energiespeicher. Im Bordnetz erhöhen wir die Spannung<br />
und gewinnen beim Bremsen Energie zurück. FERCHAU,<br />
Deutschlands Engineering- und IT-Dienstleister Nr. 1, führt<br />
Automotive und IT zusammen – für die E-Mobilität der Zukunft.<br />
Dafür suchen wir Verstärkung. Bewerben Sie sich jetzt!<br />
Bringen Sie uns weiter mit Ihren Ideen.<br />
FERCHAU Engineering GmbH<br />
Zentrale<br />
Steinmüllerallee 2<br />
51643 Gummersbach<br />
Fon +49 2261 3006-120<br />
bewerber@ferchau.com<br />
FERCHAU.COM/GO/ZUKUNFT<br />
www.<strong>audimax</strong>.de WIR – Die ENTWICKELN Jobbörse für Akademiker SIE WEITER | 17
BERUFSSTART 2018<br />
MESSE-SPICKZETTEL<br />
NOTIZEN VOR DEM GESPRÄCH<br />
Unternehmen:<br />
Standnummer:<br />
Ansprechpartner vor Ort:<br />
Aktuelle Stellenangebote:<br />
Anzahl der Mitarbeiter:<br />
Branche:<br />
Standorte:<br />
Wie will ich das Gespräch beginnen:<br />
Meine Fragen an das Unternehmen:<br />
NOTIZEN NACH DEM GESPRÄCH<br />
Gesprochen habe ich mit:<br />
Position:<br />
E-Mail-Adresse:<br />
Wer meldet sich nach dem Gespräch und wann?<br />
Wie interessant war das Gespräch für mich? (1-5 Wertung)<br />
1 2 3 4 5<br />
Wie war die Gesprächsatmosphäre:<br />
Sonstige Infos:<br />
Illustration:© samiradragonfly/Fotolia<br />
www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse für Akademiker
MESSEFAILS<br />
DIESE FEHLER SOLLTEST DU VERMEIDEN,<br />
UM EINEN GUTEN ERSTEN EINDRUCK<br />
ZU HINTERLASSEN<br />
BERUFSSTART 2018<br />
UNANGEMESSEN KLEIDEN<br />
»WAS MACHT IHR UNTERNEHMEN NOCH<br />
GLEICH?«<br />
GIVE AWAYS EINSACKEN<br />
Foto: © kei907/Fotolia Text: Viktoria Feifer<br />
DRESS UP<br />
Miniröcke, tiefe Ausschnitte und abgenutzte<br />
Sneaker haben auf einer Karrieremesse<br />
nichts verloren. Putz dich ruhig etwas raus.<br />
Frauen machen mit einem Kostüm oder Hosenanzug<br />
in gedeckten Farben alles richtig. Männer können<br />
entweder im Anzug oder in dunkler Jeans, Hemd<br />
und Sakko aufschlagen.<br />
VORBEREITEN<br />
Informiere dich schon vor der Messe<br />
über die Firmengeschichte, Produkte<br />
und Dienstleistungen der Unternehmen, die du<br />
auf dem Karriere-Event ansprechen möchtest. Gut<br />
vorbereitet, sammelst du direkt Pluspunkte bei<br />
den Vertretern am Stand und hast gleich eine viel<br />
bessere Gesprächsgrundlage. Ahnungslose bleiben<br />
nicht lange im Gedächtnis der Personaler.<br />
MOBIL BLEIBEN<br />
Vollbepackt mit Werbegeschenken<br />
zwischen den Ausstellern umherzulaufen,<br />
ist nicht nur anstrengend, es erweckt auch den<br />
Eindruck, als wärst du nur aus diesem Grund auf der<br />
Messe. Meistens gibt es auf einem Messegelände<br />
auch Schließfächer: Wenn du nach einigen Gesprächen<br />
merkst, dass du die Hände voll hast, parke die<br />
Give Aways einfach im Spind.<br />
univativ bietet Dir attraktive Einstiegspositionen in den Bereichen IT, Economics und Engineering. Anspruchsvolle Projekte<br />
in internationalen Konzernen und renommierten mittelständischen Unternehmen sind der perfekte Grundstein für Deinen<br />
Karrierestart – gemeinsam finden wir den Job, der zu Dir passt.<br />
Entdecke jetzt unsere Jobvielfalt und das Trainingsprogramm der univativ academy: www.<strong>audimax</strong>.de univativ.com– Die Jobbörse für Akademiker | 19
BERUFSSTART 2018<br />
Gewusst wie:<br />
Körpersprache<br />
Gut rüberkommen<br />
Herr Feichtner, welche Signale senden wir unseren<br />
Gesprächspartnern über unsere Körpersprache? Die<br />
Körperhaltung verrät sehr viel über einen Menschen: seine<br />
Stimmung, seine Werte, seine Einstellung. Von außen positiv<br />
bewertet wird im Allgemeinen eine aufrechte und entspannte<br />
Körperhaltung, die Gelassenheit, Kompetenz, und<br />
Selbstbewusstsein ausdrückt. Als negative Signale wirken<br />
beispielsweise eine verkrampfte oder starre Körperhaltung<br />
oder eine hektische und unruhige Körpersprache, die häufig<br />
als unsicher oder nicht umgänglich gedeutet wird.<br />
Wie wichtig ist Körpersprache im Vorstellungsgespräch?<br />
Unsere Körpersprache spielt im <strong>Bewerbung</strong>sgespräch<br />
eine entscheidende Rolle: Sie macht unser Innenleben<br />
nach außen hin sichtbar und zeigt zudem, ob wir das,<br />
was wir sagen, auch wirklich so meinen. Wichtig ist daher,<br />
dass Bewerber Vorkehrungen treffen, um sich bei einem<br />
<strong>Bewerbung</strong>sgespräch so wohl wie möglich zu fühlen. Die<br />
Körpersprache sollte die Inhalte beziehungsweise verbalen<br />
Botschaften unterstützen sowie diesen Nachdruck verleihen.<br />
Kann ein Bewerber während des Gesprächs erkennen,<br />
ob er seinem Gegenüber sympathisch ist? Ja. Menschen,<br />
die sich gegenseitig sympathisch sind, zeigen dies durch ihre<br />
Körpersprache. Für Sympathie spricht dabei zum Beispiel<br />
die Ausrichtung des Oberkörpers zu seinem Gegenüber, ein<br />
häufiger Blickkontakt und das Zuwenden der Handflächen. Ist<br />
einem Menschen sein Gesprächspartner dagegen unsympathisch,<br />
zeigt er dies häufig durch zusammengepresste<br />
Lippen, verengte Pupillen, körperliches Zurückweichen oder<br />
vor der Brust verschränkte Arme.<br />
Wie können Bewerber die eigene Körpersprache trainieren<br />
und perfektionieren? Sie können sich Wissen anlesen.<br />
Ein bekanntes Beispiel ist das Spiegeln seines Gegenübers<br />
zur Erzeugung von Sympathie – was jedoch schnell künstlich<br />
wirkt und daher mit Vorsicht zu genießen ist. Auch ein Videotraining,<br />
bei dem Bewerber sich und ihre Wirkung mit einem<br />
Profi analysieren, kann wichtige Aufschlüsse geben.<br />
Walter<br />
Feichtner ist<br />
Karriere berater<br />
und Inhaber von<br />
Karrierecoach<br />
München<br />
Auf einen Blick<br />
Tipp 1: Nimm eine aufrechte und<br />
entspannte Körperhaltung ein.<br />
Tipp 2: Triff Vorkehrungen, um dich<br />
bei einem <strong>Bewerbung</strong>sgespräch so<br />
wohl wie möglich zu fühlen.<br />
Tipp 3: Beobachte deinen Gesprächspartner.<br />
Häufiger Blickkontakt und das<br />
Zuwenden der Handflächen verraten<br />
dir, dass er dich sympathisch findet.<br />
Tipp 4: Analysiere deine Körpersprache<br />
mittels Videotraining.<br />
Tipp 5: Bleib authentisch.<br />
Expertentipp:<br />
Ideales Verhalten<br />
Gut kommt im <strong>Bewerbung</strong>sgespräch derjenige<br />
Interessent an, der auf der einen Seite<br />
selbstbewusst und kompetent auftritt und<br />
auf der anderen Seite seine Motivation<br />
bezeugt, Neues dazulernen zu wollen. Der<br />
Arbeitgeber zeichnet so das Bild eines<br />
jungen Arbeitnehmers, der bereits einiges<br />
an Wissen und Erfahrung mitbringt und<br />
zudem das Potenzial sowie die rich-tige innere<br />
Haltung besitzt, um sich im Unternehmen<br />
bestens weiterzuentwickeln. Wichtig<br />
ist immer ein authentisches Auftreten. Wer<br />
versucht, sich zu sehr zu verstellen, wird<br />
fast immer durchschaut.<br />
Nützliche Lektüre<br />
›Menschen verstehen und lenken‹<br />
von Joe Navarro<br />
<strong>Bewerbung</strong>sgespräch. Du willst gut ankommen – Sicherheit<br />
und Kompetenz ausstrahlen. Du wünschst<br />
dir außerdem, die Gedanken deines Gegenübers lesen<br />
zu können. In seinem Band vom mvg Verlag zeigt dir<br />
Körpersprache-Experte Joe Navarro, wie du nonverbale<br />
Sprache verstehen und nutzen kannst. Der Preis liegt<br />
bei 16,99 Euro.<br />
Text: Viktoria Feifer Fotos: privat, mvg-Verlag<br />
www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse für Akademiker
BERUFSSTART 2018<br />
BEWERBUNGSFAILS<br />
VORSTELLUNGSGESPRÄCH: DIESE FEHLER<br />
SOLLTEST DU VERMEIDEN<br />
VERSPÄTET ERSCHEINEN UM DEN HEISSEN BREI REDEN LÄSTERN<br />
Foto: © kei907/Fotolia Text: Viktoria Feifer<br />
DER FRÜHE VOGEL FÄNGT DEN WURM<br />
Mach dich lieber einige Minuten früher als<br />
nötig auf den Weg zum Vorstellungsgespräch.<br />
Denn wer verschwitzt und mit hochrotem<br />
Kopf ins Besprechungszimmer platzt, hinterlässt<br />
einen schlechten ersten Eindruck – und der ist<br />
bekanntlich nur schwer wieder wettzumachen.<br />
KONZENTRIEREN<br />
Im <strong>Bewerbung</strong>sgespräch heißt es: gut<br />
zuhören und präzise antworten. Denn wer<br />
herumeiert, wirkt, als könne er wesentliche Inhalte<br />
nicht erfassen. Teile deinen Gesprächspartnern aber<br />
ruhig mit, wenn du wegen Nervosität ins Stocken<br />
gerätst. Das ist überhaupt nicht schlimm.<br />
NEUTRAL BLEIBEN<br />
Äußere dich nie negativ über ehemalige<br />
Professoren, Kollegen oder Unternehmen.<br />
Bleibe sachlich und berichte lieber darüber, was<br />
genau du im Rahmen von Projekten oder Praktika<br />
geleistet hast. Tratschen kommt beim künftigen<br />
Chef schlecht an.<br />
Damit Deine<br />
<strong>Bewerbung</strong><br />
ankommt...<br />
Du hast die <strong>Bewerbung</strong>, wir die Kontakte. So landet Deine <strong>Bewerbung</strong><br />
auf statt unter dem Tisch und Du erreichst Dein Ziel schneller!<br />
info@ecc-experts.info · www.ecc-experts.info/deine-karriere<br />
www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse für Akademiker | 21
BERUFSSTART 2018<br />
Definition<br />
Roboter Recruiting ist<br />
eine Vorauswahl von<br />
Bewerbern mittels Algorithmus.<br />
Dafür müssen Interessenten<br />
ihre <strong>Bewerbung</strong>sunterlagen in<br />
Onlineportale, die bereits viele<br />
Großkonzerne nutzen, hochladen<br />
oder einen Onlinefragebogen<br />
ausfüllen. Eine Analysesoftware<br />
scannt die Unterlagen und wählt<br />
geeignete Kandidaten aus. Deren<br />
<strong>Bewerbung</strong>en landen schließlich<br />
auf den Schreibtischen der<br />
Personaler. Die aussortierten<br />
Bewerber kassieren eine Absage.<br />
Funktionsweise<br />
Die Auswahl geeigneter Bewerber<br />
erfolgt über vom Unternehmen<br />
festgelegte Suchkriterien. Das können zum<br />
Beispiel die Qualifikationen sein, die Interessenten<br />
mitbringen sollen. Wie Firmen<br />
diese ermitteln? Zum Beispiel mittels Statistiksoftware:<br />
Diese pickt Mitarbeiter heraus,<br />
die besonders gut arbeiten und schon lange<br />
im Unternehmen sind. Dann ermittelt die<br />
Software die Gemeinsamkeiten dieser Personen.<br />
Et voilà: Genau diese Qualifikationen<br />
sollten auch neue Angestellte mitbringen.<br />
Vorteil für Bewerber<br />
Ein Algorithmus ist in gewisser Weise gerechter<br />
als der Mensch, denn er analysiert jede <strong>Bewerbung</strong><br />
völlig frei von Vorurteilen: Herkunft, Aussehen oder Religion<br />
spielen keine Rolle. Was zählt, ist, ob ein Bewerber die<br />
vom Arbeitgeber geforderten Qualifikationen erfüllt oder<br />
nicht. Außerdem sparen Bewerber Zeit: Sie müssen sich<br />
weder kreative Layouts noch außergewöhnliche Formulierungen<br />
einfallen lassen – es reichen Zahlen und Fakten.<br />
WAS<br />
IST<br />
WAS?<br />
WISSENSWERTES<br />
RUND UM<br />
ROBOTER RECRUITING<br />
<strong>Bewerbung</strong>en<br />
robotergerecht machen<br />
Die besten Ergebnisse erzielen Bewerber, die viele Schlagwörter<br />
aus den Stellenausschreibungen selbst nutzen und auf ungewöhnliche<br />
Schriften, Tabellen und Grafiken in den angehängten Dateien<br />
verzichten. Denn die in Tabellen enthaltenen Informationen können<br />
meist nicht korrekt vom System eingepflegt und Grafiken samt der<br />
enthaltenen Informationen unter Umständen ignoriert werden.<br />
Unter den Schriften eignen sich besonders websichere Schriften,<br />
die auf windows- und macbasierten Rechnern einheitlich angezeigt<br />
werden: Arial, Times New Roman und Verdana zählen beispielsweise<br />
dazu. Und ganz wichtig: Lücken im Lebenslauf sind tödlich. Daher:<br />
Alle Stationen im Lebenslauf mit Monat und Jahreszahl versehen.<br />
Notwendigkeit<br />
Großkonzerne wie beispielsweise Google erhalten wöchentlich<br />
tausende <strong>Bewerbung</strong>en. Deren Personalabteilungen<br />
führen knapp zehn Vorstellungsgespräche pro Woche. Für sie ist es<br />
schier unmöglich, jede einzelne <strong>Bewerbung</strong> persönlich zu prüfen.<br />
Hier kommt Roboter Recruiting ins Spiel: Durch die Vorauswahl<br />
der Bewerber mittels Algorithmus haben Personaler mehr Zeit, um<br />
sich mit den selektierten <strong>Bewerbung</strong>en auseinanderzusetzen.<br />
Nachteil für Bewerber<br />
Wer die geforderten Qualifikationen<br />
nicht erfüllt, fällt aus dem<br />
Raster. Damit haben es Quereinsteiger und<br />
Bewerber, deren Lebensläufe nicht absolut<br />
geradlinig oder lückenlos verlaufen, schwer.<br />
Sie bekommen erst gar nicht die Möglichkeit,<br />
sich persönlich vorstellen zu dürfen. In der<br />
eigenen <strong>Bewerbung</strong> auf Kreativität setzen,<br />
um sich von der Konkurrenz abzuheben,<br />
ist nicht mehr. Denn Algorithmen können<br />
nur mit Hard Facts etwas anfangen.<br />
Zukunftsaussichten<br />
Künftig wird sich Roboter Recruiting weiter etablieren.<br />
Algorithmen könnten neben <strong>Bewerbung</strong>sunterlagen<br />
sogar das Internet nach Informationen über den<br />
Bewerber durchforsten und fehlende Daten selbstständig<br />
ergänzen. Das ist jedoch noch Zukunftsmusik. Aktuell wird<br />
Robo-Recruiting eingesetzt, um Personaler großer Konzerne<br />
zu entlasten und <strong>Bewerbung</strong>sprozesse zu beschleunigen.<br />
Personaler bleiben Entscheider<br />
Es ist unwahrscheinlich, dass Robo-Recruiter in<br />
Zukunft ganze Personalabteilungen ersetzen und<br />
Nachwuchskräfte vollautomatisch auswählen werden.<br />
Denn beispielsweise im Hinblick auf Führungspositionen<br />
kommt es neben fachlichem Know-how auch auf soziale<br />
und persönliche Kompetenzen an. Und die können nunmal<br />
nur durch persönlichen Kontakt ermittelt werden.<br />
Text: Viktoria Feifer Illustration: ©barkarola/Fotolia<br />
www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse für Akademiker
BERUFSSTART 2018<br />
UMFRAGE<br />
Unsere Top Sechs der<br />
abgedrehtesten<br />
<strong>Bewerbung</strong>serlebnisse<br />
Illustration: © digiselector/Fotolia<br />
»In einem meiner ersten Vorstellungsgespräche<br />
als Personaler hat sich ein Bewerber vor lauter<br />
Aufregung während des Gesprächs immer weiter<br />
ausgezogen. Erst das Jackett, dann die Krawatte<br />
– als er dann das Hemd schon halb aufgeknöpft<br />
hatte, haben wir ihn freundlich gestoppt. Er hatte es<br />
gar nicht bemerkt.« Sebastian, 30<br />
»Ich hatte ein Gespräch, in dem der Personaler<br />
meine Hand beim Händeschütteln nicht wieder<br />
loslassen wollte. Er hat nicht nur unglaublich lang<br />
festgehalten, sondern mich auch noch gewissermaßen<br />
an der Hand zu meinem Sitzplatz ›gezogen‹.<br />
Das war schon ein bisschen gruselig.« Bertug, 22<br />
»Ich hatte mich im Textilhandel um eine Traineestelle<br />
im Einkauf beworben und wurde zum Vorstellungsgespräch<br />
eingeladen. Als ich ins Büro des<br />
Personalverantwortlichen gebeten wurde, begrüßte<br />
er mich mit Frau Jäger, obwohl ich eigentlich Jegen<br />
heiße. Muss ein Versprecher gewesen sein, dachte<br />
ich zuerst. Im Gesprächsverlauf wurde mir aber<br />
bewusst, dass es kein Versprecher gewesen war: Der<br />
Personalverantwortliche fragte mich, warum gerade<br />
ich für die Stelle als Junior Controller geeignet bin.<br />
Daraufhin machte ich ihn darauf aufmerksam,<br />
dass ich mich als Trainee beworben hatte. Es war<br />
ihm sichtlich peinlich, dass er nicht wusste, wen er<br />
eigentlich vor sich hatte.« Nicole, 23<br />
»Die unangenehmste Frage, die ich im Vorstellungsgespräch<br />
gestellt bekommen habe, war auf<br />
jeden Fall, warum ich keinen Notendurchschnitt<br />
mit einer Eins vor dem Komma habe. Ich war doch<br />
recht überrascht, dass neben meinen Qualifikationen<br />
darauf eingegangen wurde. Ich habe darauf<br />
übrigens geantwortet, dass ich neben dem Studium<br />
schon viel in dem Berufsfeld gearbeitet habe und es<br />
vermutlich daran lag.« Raphael, 22<br />
»Im Vorstellungsgespräch bei meinem Praxispartner<br />
für das duale BWL-Studium wurde ich<br />
nach DAX-Werten und konkreten Arbeitslosenzahlen<br />
gefragt – und hatte keinen blassen<br />
Schimmer. Die Personaler haben ein Auge<br />
zugedrückt: In der E-Mail mit der Zusage kam<br />
dann aber doch der Hinweis, dass ich mich bis<br />
zum Jobstart doch bitte etwas ausführlicher mit<br />
dem Wirtschaftsteil der Zeitung beschäftigen<br />
solle.« Ann-Kathrin, 24<br />
»Bei meinem ersten Vorstellungsgespräch hat<br />
mich der sehr dominant auftretende Personaler<br />
dermaßen eingeschüchtert, dass ich, wie ein Papagei,<br />
jede Frage erst einmal wörtlich wiederholt<br />
habe, bevor ich antworten konnte. Ein echter<br />
Albtraum, denn obwohl ich mein sonderbares<br />
Verhalten wahrgenommen habe, konnte ich<br />
einfach nicht damit aufhören.« Verena, 26<br />
www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse für Akademiker