Bambolino - Das Familienmagazin für Bamberg und Umgebung
Familienportal Bamberg, Veranstaltungstipps für Familien, Weihnachten & Advent, Reisen mit der Familie
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SCHULE & ENTWICKLUNG<br />
Wie fühlt sich<br />
Zimt an?<br />
Die Advents- <strong>und</strong> Weihnachtszeit<br />
mit geistig beeinträchtigten Kindern erleben<br />
<strong>Das</strong> Fest der Liebe, Geschenke unterm Tannenbaum,<br />
Jesus in der Krippe, Konsumstress <strong>und</strong><br />
Geschen ke-Berge, Kerzenschein <strong>und</strong> glitzernde<br />
Kugeln – das Weihnachtsfest ist <strong>für</strong> uns mit vielen<br />
Bildern <strong>und</strong> Gefühlen verb<strong>und</strong>en, mit Ritualen <strong>und</strong><br />
Symbolen <strong>und</strong> <strong>für</strong> jeden einzelnen von uns mit einer<br />
sehr persönlichen Bedeutung. Wie kann man all<br />
dies an Kinder vermitteln, die geistig beeinträchtigt<br />
sind? Können sie lernen, die Bedeutung von Weihnachten<br />
zu erfassen? <strong>Bambolino</strong> sprach mit Monika<br />
Stilkerich, die seit acht Jahren als Erzieherin an<br />
der Johannes-Schule in Scheßlitz mit schwerbehinderten<br />
Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen arbeitet.<br />
<strong>Das</strong> Fest der Liebe wird in der Johannes-Schule<br />
das ganze Jahr über gefeiert, denn – so Monika<br />
Stilkerich – anders als mit Liebe könne man den<br />
Kindern dort gar nicht begegnen. „Der respektvolle<br />
<strong>und</strong> liebevolle Umgang miteinander steht<br />
bei uns das ganze Jahr über im Mittelunkt <strong>und</strong> ist<br />
die gr<strong>und</strong>sätzliche Voraussetzung <strong>für</strong> unsere Arbeit,<br />
wie ein F<strong>und</strong>ament, sonst kann alles andere<br />
hier nicht gelingen. Wir leben die Liebe zu den<br />
zu betreuenden Kindern <strong>und</strong> lassen sie erleben,<br />
was <strong>für</strong> ein schönes Gefühl es ist, in der Gemeinschaft<br />
zu sein. Damit beginnen wir z.B. unseren<br />
Morgenkreis an jedem Morgen, wenn wir alle<br />
beieinander sitzen <strong>und</strong> ein Kind die Kerze anzünden<br />
darf.“ Ihre Arbeit basiere auf der Gr<strong>und</strong>lage<br />
der Waldorfpädogik, berichtet die Erzieherin,<br />
daher seien die Kinder an der Schule <strong>für</strong> sie <strong>und</strong><br />
ihre Kollegen nicht geistig behindert, sondern auf<br />
außergewöhnliche Weise bedürftig, weil sie eine<br />
besondere Pflege ihrer Seele benötigen.<br />
Um die Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen trotz ihrer Beeinträchtigungen<br />
die Weihnachtszeit mit allen Sinnen<br />
erfahren <strong>und</strong> begreifen zu lassen, gebe es zwei entscheidende<br />
Komponenten, erläutert die 57-Jährige.<br />
„Zum einen ist die persönliche Haltung der Erzieher<br />
maßgeblich da<strong>für</strong>, was sich in den Kindern festlegen<br />
16 bambolino Dezember’17 / Januar ’18