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Bambolino - Das Familienmagazin für Bamberg und Umgebung

Familienportal Bamberg, Veranstaltungstipps für Familien, Weihnachten & Advent, Reisen mit der Familie

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stadtleben<br />

Die Hans-Thomann-Stiftung unterstützt auch die<br />

Heidelsteigschule als KulturSchule<br />

»Jeder Mensch<br />

muss mit Musik<br />

in Berührung<br />

kommen<br />

können«<br />

während eine nahe Elite-Akademie Millionen an<br />

Fördergeldern erhielt. „So etwas finde ich zum<br />

Kotzen“, echauffiert sich der sonst so zurückhaltend<br />

auftretende Unternehmer – <strong>und</strong> versucht hier<br />

mit Hilfe seiner Stiftung gegenzusteuern. „Wichtig<br />

ist uns vor allem, dass bei den Bewerbern eine Leidenschaft<br />

<strong>für</strong> Musik spürbar ist, denn die braucht<br />

man, um Kinder <strong>für</strong> die Musik zu begeistern“, betont<br />

er.<br />

Auch Eltern seien hier ein wichtiges Vorbild.<br />

„Kinder beschäftigen sich heute mehr mit dem<br />

Thema Musik, aber sie brauchen Menschen, die<br />

sie dabei unterstützen.“ Gerade beim jahrelangen<br />

Musikunterricht erlebe jeder einmal „das<br />

Tal des Todes“, wie es Hans Thomann schmunzelnd<br />

nennt. „Dann geht es darum durchzuhalten,<br />

auch wenn von Begeisterung gerade mal<br />

nichts mehr zu spüren ist.“ Früher sei die Ernsthaftigkeit<br />

beim Musizieren eine andere gewesen,<br />

erzählt er <strong>und</strong> erinnert sich an so manche<br />

Großfamilie, die komplett ins Musikhaus kam,<br />

um ein Klavier zu kaufen. „Heute ist die Vielfalt<br />

der Lernangebote unglaublich groß <strong>und</strong> Instrumente<br />

sind so gut <strong>und</strong> preiswert zu haben wie<br />

nie.“ Für Hans Thomann steht überall die Musik<br />

an erster Stelle – auch im stetig wachsenden<br />

Treppendorf-Imperium. So sei der enge Bezug<br />

seines Mitarbeiterteams zur Musik eine wesentliche<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> die Einstellung – egal,<br />

um welche Tätigkeit sich jemand bewerbe. „90%<br />

unserer 1.320 Mitarbeiter spielen aktiv Musik,<br />

<strong>und</strong> das macht <strong>für</strong> mich hier die gute Stimmung<br />

<strong>und</strong> den Zusammenhalt aus.“ <strong>Das</strong>s Musik <strong>und</strong><br />

vor allem das gemeinsame Musizieren entscheidend<br />

den Charakter prägen <strong>und</strong> eine Verbindung<br />

zwischen Menschen schaffen, ist offensichtlich<br />

Thomanns Handlungsprämisse. 17 Sprachen <strong>und</strong><br />

alle Nationalitäten seien in Treppendorf vertreten,<br />

lächelt der Firmenchef, dessen Stiftung<br />

folgerichtig viele Projekte unterstützt, die sich<br />

<strong>für</strong> Integration oder Inklusion engagieren. Auch<br />

zwischen ihm <strong>und</strong> seinen vier Geschwistern, die<br />

ebenfalls bei Thomann arbeiten, war die Musik<br />

immer eine Verbindung, erzählt er. Nach dem<br />

Vorbild des musikbegeisterten Vaters <strong>und</strong> dessen<br />

Trompete erlernte Hans Thomann schon mit<br />

fünf Jahren verschiedene Holz- <strong>und</strong> Blasinstrumente,<br />

bevor er auf das Klavier umstieg. „<strong>Das</strong><br />

regelmäßige gemeinsame Musizieren in der Familie<br />

hat uns <strong>und</strong> unser Miteinander geprägt“,<br />

beschreibt er die Kindheit <strong>und</strong> Jugend mit seinem<br />

jüngsten Bruder <strong>und</strong> den drei Schwestern.<br />

Ein Lieblingsinstrument in seinem riesigen Musikhaus<br />

hat der 55-Jährige, der sich mit Ende<br />

30 zum ersten Mal an die Drums setzte <strong>und</strong> mit<br />

50 Jahren endlich das Gitarre spielen erlernen<br />

wollte, nicht. „Ich liebe alle meine Instrumente“,<br />

lächelt er diplomatisch <strong>und</strong> verrät, dass das Gitarre<br />

spielen nach wie vor auf seiner privaten Todo-Liste<br />

stehe. „Wer Musik macht, muss dabei<br />

ein Stück weit in sich gehen <strong>und</strong> natürlich auch<br />

zuhören können“, ist seine Erklärung <strong>für</strong> die positiven<br />

Auswirkungen des Musizierens. „Ich kenne<br />

viele Menschen, vor allem jene, die beruflich<br />

stark eingeb<strong>und</strong>en sind, die sagen: „Meine Gitarre,<br />

Geige, Klarinette oder was immer zu spielen<br />

ist eines der wenigen Dinge, bei denen ich<br />

mich entspannen kann <strong>und</strong> meine Seele spüre.“<br />

KERSTIN BÖNISCH<br />

22 bambolino Dezember’17 / Januar ’18

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