Auf den Menschen kommt es an - Bauplus GmbH Consulting
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Nr. 39 | 26. September 2008 | Seite 6<br />
Wochenzeitung für das g<strong>es</strong>amte Bauw<strong>es</strong>en<br />
www.allgemeinebauzeitung.de<br />
Personal und Org<strong>an</strong>isation:<br />
<strong>Auf</strong> <strong>den</strong> <strong>Menschen</strong> <strong>kommt</strong> <strong>es</strong> <strong>an</strong><br />
Unternehmen benötigen klare<br />
Strategien. Nur aus schlagkräftigen<br />
und überzeugen<strong>den</strong><br />
Konzepten entsteht die Ch<strong>an</strong>ce,<br />
die Zukunft ein<strong>es</strong> Unternehmens<br />
positiv zu g<strong>es</strong>talten -<br />
di<strong>es</strong>e <strong>Auf</strong>fassung vertrat der<br />
G<strong>es</strong>chäftsführende G<strong>es</strong>ellschafter<br />
der BauPlus <strong>GmbH</strong><br />
<strong>Consulting</strong>, Dr. Michael<br />
Rheindorf, in einem vor<strong>an</strong>geg<strong>an</strong>genen<br />
Interview mit der<br />
ABZ-Redaktion . In di<strong>es</strong>er<br />
Ausgabe nimmt er zum Thema<br />
„Personal und Org<strong>an</strong>isation“<br />
Stellung.<br />
ABZ: Dr. Rheindorf, warum stellen sie das<br />
Thema „Personal und Org<strong>an</strong>isation“ in <strong>den</strong><br />
strategischen Überlegungen g<strong>an</strong>z weit<br />
nach oben?<br />
Dr. Rheindorf: Einer der wichtigsten<br />
Wertschöpfungsfaktoren liegt im Bereich<br />
„Personal und Org<strong>an</strong>isation“. Hier entscheidet<br />
sich, ob ein Unternehmen erfolgreich<br />
wirtschaftet. Effiziente interne Abläufe und<br />
Personalführung sind die Grundvoraussetzung<br />
einer strategischen Ausrichtung d<strong>es</strong><br />
Unternehmens. Ich möchte das mit einem<br />
Beispiel aus dem Bereich d<strong>es</strong> Leistungssports<br />
ver<strong>an</strong>schaulichen: Ein L<strong>an</strong>gstreckenläufer<br />
muss über einen funktionieren<strong>den</strong>,<br />
ausdauern<strong>den</strong> Org<strong>an</strong>ismus verfügen und<br />
einen Weg zu seinem Ziel. Ohne einen ausdauern<strong>den</strong><br />
Org<strong>an</strong>ismus macht eine Zielsetzung<br />
allerdings wenig Sinn.<br />
Dr. Michael Rheindorf: „Personalführung erfordert<br />
Konsequenz in der G<strong>es</strong>chäftsleitung.“<br />
Foto: BauPlus<br />
ABZ: Wie sehen Sie die generelle Bedeutung<br />
d<strong>es</strong> Themas in der Bauwirtschaft?<br />
Dr. Rheindorf: Die Bauwirtschaft zeichnet<br />
sich dadurch aus, das die Produkte sehr<br />
komplexe Einzel<strong>an</strong>fertigungen sind, deren<br />
Erstellungszeitraum oftmals Jahre <strong>an</strong>dau-<br />
Einzelverkaufspreis: 4,60 · PVSt., „Entg. bez.“ · 1567<br />
ert. Aus di<strong>es</strong>em Grund ist die Bedeutung<br />
von qualifiziertem und motiviertem Personal<br />
sowie einer effizienten Org<strong>an</strong>isation im<br />
Bereich der Bauausführung enorm: In der<br />
Verwaltung muss einerseits die Leistungsebene<br />
durch qualifiziert<strong>es</strong> Personal kontrolliert<br />
wer<strong>den</strong>, <strong>an</strong>dererseits müssen Bereiche<br />
wie Fin<strong>an</strong>zierung aber auch Akquisition<br />
geregelt wer<strong>den</strong>. Kurz: Anders als bei<br />
der Massenproduktion k<strong>an</strong>n jede H<strong>an</strong>dlung<br />
der einzelnen Mitarbeiter große Auswirkungen<br />
auf das g<strong>es</strong>amte Projekt haben. Der<br />
komplexe Verflechtungsgrad macht die<br />
Punkte „Qualität“, „Führung“ und „effiziente<br />
Org<strong>an</strong>isation d<strong>es</strong> Personals“ damit zum<br />
zentralen Thema in der Bauwirtschaft. Leider<br />
wird di<strong>es</strong>er wichtige strategische Faktor<br />
von vielen Unternehmen in Teilen oder<br />
auch komplett vernachlässigt.<br />
ABZ: Wie stellt m<strong>an</strong> ein leistungsstark<strong>es</strong><br />
und schlagkräftig<strong>es</strong> Team auf?<br />
Dr. Rheindorf: Personalführung erfordert<br />
Konsequenz in der G<strong>es</strong>chäftsleitung. Zunächst<br />
einmal muss eine Bewertung d<strong>es</strong><br />
vorh<strong>an</strong><strong>den</strong>en Personals vorgenommen wer<strong>den</strong>.<br />
In der Regel ergeben sich vier Leistungscluster,<br />
nämlich Leistungsträger, gut<br />
und produktiv arbeitende Mitarbeiter,<br />
wechselnd produktive Mitarbeiter und wenig<br />
produktive Mitarbeiter. Der Umg<strong>an</strong>g<br />
mit <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en Typen erfordert jeweils<br />
ein eigen<strong>es</strong> strategisch<strong>es</strong> Vorgehen:<br />
Während die ersten bei<strong>den</strong> Gruppen noch<br />
weiter gefördert wer<strong>den</strong> können, etwa<br />
durch Fortbildungsmaßnahmen oder Anreizen<br />
auf der Karriereleiter, müssen die<br />
wechselnd und wenig produktiven Mitarbeiter<br />
beispielsweise in Einzelg<strong>es</strong>prächen<br />
auf ihre wechselnde Motivation <strong>an</strong>g<strong>es</strong>prochen<br />
wer<strong>den</strong> und gegebenenfalls Maßnahmen<br />
eingeleitet wer<strong>den</strong>.
ABZ: Was g<strong>es</strong>chieht <strong>den</strong>n mit <strong>den</strong> nicht<br />
leistungswilligen Mitarbeitern?<br />
Dr. Rheindorf: Hier gilt: Nicht leistungswillige<br />
Mitarbeiter zehren am Ergebnis der<br />
r<strong>es</strong>tlichen Mitarbeiter. Helfen Einzelg<strong>es</strong>präche<br />
und Zielvereinbarungen mit <strong>den</strong> nicht<br />
leistungswilligen Mitarbeitern nicht, k<strong>an</strong>n<br />
eine Abfindung eine lohnende Inv<strong>es</strong>tition<br />
sein. Oftmals findet m<strong>an</strong> hier bei B<strong>an</strong>ken<br />
Verständnis für die erhöhten <strong>Auf</strong>wendungen.<br />
ABZ:Wie sieht ein Projektablauf aus?<br />
Dr. Rheindorf: Zunächst wird der Status<br />
Quo der internen Abläufe der Firma, zum<br />
Beispiel von der Akquisition über die Kalkulation<br />
und Einkauf, die Baustellenaus-<br />
führung bis hin zur Schlussrechnung <strong>an</strong>alysiert.<br />
Hier stellt sich die Frage, ob die Abläufe<br />
zum Beispiel mit <strong>den</strong> richtigen Personalver<strong>an</strong>twortlichkeiten<br />
geregelt sind. Oftmals<br />
müssen die <strong>Auf</strong>gaben innerhalb d<strong>es</strong><br />
Unternehmens <strong>an</strong>ders verteilt wer<strong>den</strong>: B<strong>es</strong>timmte<br />
Stellen sind überlastet. Di<strong>es</strong> führt<br />
d<strong>an</strong>n zu einer Störung, die das g<strong>an</strong>ze Unternehmen<br />
betrifft. In einem zweiten Schritt<br />
wer<strong>den</strong>, wie oben b<strong>es</strong>chrieben, die Mitarbeiter<br />
in ihrer Leistungsstärke und ihrem<br />
Engagement beurteilt. Hieraus leiten sich<br />
d<strong>an</strong>n Förder- oder auch Kritikmaßnahmen<br />
ab. Aus der Mischung der bei<strong>den</strong> Schritte<br />
ergibt sich das Org<strong>an</strong>isations- und Personalkonzept.<br />
ABZ: Gibt <strong>es</strong> beim Thema „Personalentwicklung“<br />
einen Status Quo?<br />
Dr. Rheindorf: Ähnlich wie bei der Strategieentwicklung<br />
gilt: Die Personalentwikklung<br />
ist ein Proz<strong>es</strong>s, der etwa in jährlichen<br />
Abst<strong>an</strong>d eine Anpassung erfordert. <strong>Auf</strong> der<br />
einen Seite ergibt sich eine Veränderung,<br />
zum Beispiel der Marktlage. Andererseits<br />
ändert sich der Mitarbeiterstamm im Laufe<br />
der Zeit. Die meisten Unternehmen haben<br />
bei der Suche nach geeignetem Personal<br />
bereits f<strong>es</strong>tstellen müssen, dass auch<br />
in der Bauwirtschaft Fachkräftem<strong>an</strong>gel<br />
herrscht. Eine der Konsequenzen: Eigene<br />
Mitarbeiter sollten gefördert und längerfristig<br />
<strong>an</strong> das Unternehmen gebun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>.<br />
Di<strong>es</strong>er Baustein der Personalentwicklung<br />
ist übrigens ein Segment, in dem die Bau-<br />
Plus aktiv Unterstützung leisten k<strong>an</strong>n.