Ludwi1749

| 8 | LUDWIGSFELDER BOTE | Ausgabe 23 | 9. Dezember 2017
Akademie 2. Lebenshälfte
FÜR EINE VIELFÄLTIGE BILDUNGS- UND FREIZEITGESTALTUNG IM ALTER
Vorgestellt
VEREINE
in Ludwigsfelde
Seit fast 25 Jahren engagiert sich die
Akademie 2. Lebenshälfte in Ludwigsfelde
für eine aktive Freizeitgestaltung
und Weiterbildung im Alter. Doch
wann beginnt die zweite Lebenshälfte?
„Wir richten uns an die Generation 50
plus“, erklärt Heidi Hübner, Leiterin der
Kontaktstelle in Ludwigsfelde. „Wobei
wir auch offen sind, wenn Jüngere
dazukommen, etwa ein Elternteil zu
einem Angebot begleiten. Wir haben
auch schon Enkel-Nachmittage veranstaltet.
Eine Altersgrenze gibt es bei uns
also nicht.“
Bei der Gründung im Jahr 1993
standen noch die 40- bis
60-Jährigen im Fokus. Das Ziel
lautete, ältere Arbeitslose
beim Wiedereinstieg in den
Arbeitsmarkt mit Bildung
und Weiterbildung zu unterstützen.
Insbesondere Weiterbildungen
im Bereich PC und Englisch
standen hoch im Kurs und wurden zum
Teil durch das Arbeitsamt gefördert.
Heute ist das Kursangebot deutlich
vielschichtiger. Es richtet sich an Arbeitslose,
Berufstätige und Rentner
gleichermaßen. PC-Kurse werden
mittlerweile mit Spezialisierung auf
Smartphone und Tablet
angeboten, die Englischkurse
reichen vom Anfängerkurs
über den Auffrischungs-
bis zum
Fortgeschrittenenkurs.
„Ab Januar startet ein
neuer Anfängerkurs.
Dafür konnten wir den
Muttersprachler Bruce
Antony Cobb gewinnen“,
freut sich Hübner über
den Neuzugang. Zahlreiche
Sportkurse (von der
Rückenschule bis zum
Line Dance) sowie die
Kreativkurse Keramik und Malen runden
das Kursangebot ab.
Doch die Akademie bietet noch mehr
als die genannten Kurse. Im Laufe der
Vereinsgeschichte haben sich Interessengruppen
gebildet, die sich weitgehend
in Eigenregie organisieren. Die
Wandergruppen erkunden die Umgebung
per pedes, die Radwandergruppen
bevorzugen den Drahtesel. „Die ehrenamtlichen
Leiter dieser Gruppen organisieren
die Route und oft noch ein Highlight,
etwa die Besichtigung einer
Dorfkirche mit dem Pastor“, erklärt
Hübner. Weiterhin gäbe es einen Singekreis,
eine Gruppe Theaterfreunde,
einen Bowlingtreff,
einen PC-Club und die Gruppe
Kommunikation und Freizeitgestaltung,
bei der das Kartenspiel im Vordergrund
steht. Bei den regelmäßigen Treffs
wird zusammen dem gemeinsamen
Hobby gefrönt, es wird geredet und
gelacht.
Neben dem sozialen Miteinander und
den Möglichkeiten, die eigenen grauen
Zellen und den Körper fit
ANZEIGE zu halten, ist den Senioren
die politische Mitbestimmung
wichtig.
Einmal im Jahr wird
daher der Bürgermeister
ins Waldhaus geladen
und ihm auf den Zahn
gefühlt. „Wie steht es mit
den Wahlversprechen?
Und wie werden die
Kompetenzen der Senioren
in der Stadtpolitik
berücksichtigt?“, lauten
ihre essentiellen Fragen.
Bei den regelmäßigen
Stadtrundfahrten durch die Kernstadt
und ihre Ortsteile erhalten sie weitere
Einblicke. Wer über die Stadtgrenzen
hinaus seinen Horizont erweitern
möchte, nimmt an den Bildungsfahrten
und Ausflügen teil. Die Anmeldelisten
werden alle Jahre wieder zur Weihnachtsfeier
ausgelegt. „Das ist dann wie
die Schlacht ums Buffet“, lacht Hübner.
„Jeder will sich einschreiben, bevor die
Plätze weg sind. Meist chartern wir am
Ende mehrere Busse!“ Auch die regelmäßigen
Vorträge, vom Reisebericht bis zur
polizeilichen Präventionsveranstaltung,
seien sehr gut besucht.
STECKBRIEF
Gründungsjahr: 1992
(seit 1993 in Ludwigsfelde)
Teilnehmer: über 5.000 (2016)
Vereinsräume: Waldhaus
Kontakt: Heidi Hübner
(Kontaktstellenleiterin)
aka-ludwigsfelde@gmx.de
03378 879714
Bei so viel Einsatz aller Beteiligten sei
ein kurzes Durchschnaufen in der
Weihnachtszeit erlaubt. Die traditionelle
Weihnachtsfeier bietet für Mitarbeiter,
Kursleiter, Ehrenamtler und Teilnehmer
eine hervorragende Gelegenheit, es sich
bei Kaffee und Kuchen und entspannter
Musik mal richtig gut gehen zu lassen
und Energie für das kommende Jahr mit
neuen, vielfältigen Angeboten zu tanken.
Die Listen für die Kurse und Veranstaltungen
2018 liegen ab sofort im Waldhaus
bereit und laden dazu ein, von
Interessenten ausgefüllt zu werden.
Angelika Laag
Heidi Hübner
Fotos: Angelika Laag