22.12.2017 Aufrufe

Weihnachtsbeilage Neubrandenburg 2017

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

al<br />

sm<br />

sollt . Sie ve<br />

g ihr Gedicht. E<br />

besondere Tag (<br />

liche Kleide<br />

getr<br />

f n wa<br />

W<br />

n<br />

W<br />

stch<br />

ann das<br />

dasjetzt? Nur<br />

er Kind unterhielt<br />

wieder nach dem W<br />

n zwei Türen<br />

b eine links<br />

die Küche. Dann hörten<br />

h<br />

n. Oh, der Weihnachtsmann. htsmann.<br />

und unsere Tochter wurde<br />

s war das? Plötzlich war<br />

ter<br />

e erst nur merkwü<br />

ige Geräusche d<br />

luchen los Geistesgegenwärtigtig chte mein M<br />

ch hatten wir Licht K nd auf dem Arm, Va<br />

nd, und so stürzten w<br />

in den Flur. Unsere Toc<br />

issen, ob der Weih achtsmann uns jetzt auch<br />

n würde. Als ich bemerkte, dass die Küch<br />

ch schon e ne Vorahnung. Ich raute meinen Augen n<br />

hnachtsmann“ n hat<br />

in der Dunkelheit die Türen verw<br />

ar i<br />

Küche geraten. Dort hatte er versucht, sich f<br />

nd bekam den Topf mit der Ente zu fassen, den er d<br />

Herd auf d B d beförderte Damit aber nicht<br />

n unter sich und strampeltete völl<br />

einen inder Luft. Mir blieb der Mund offen stehen<br />

I h wu<br />

i ht ob ich lachen oder weinen sollte.<br />

Mir blieb die Antwort erspart,<br />

rt, enn unse Kind erklärte die Situatii<br />

on so: „Mama, du d se sein, d ann hatt<br />

Hunger u<br />

evor er m<br />

eht.“ Ja, s<br />

r schmunz<br />

en Heiligen<br />

Wir wünschen<br />

FroheWeihnachten<br />

Bescherung mit Knalleffekt<br />

Schlagzeilen zum Fest<br />

Aschenbrödels Geheimnis<br />

NNB<br />

Was macht der Weihnachtsmann bei<br />

Stromausfall? Und warum sind Engel<br />

immer weiblich? Unsere Leser erzählen<br />

bewegende Geschichten. Seite 2<br />

Farbfernseher, Sandmännchen und<br />

Biergläser bewegten die Welt. Diese<br />

Meldungen standen am Heiligabend<br />

in Ihrer Heimatzeitung. Seite 8<br />

Berühmte Tänzer, ein Filmpferd namens<br />

Nikolaus und das Bäuchlein der<br />

Stiefschwester –wir lösen die letzten<br />

Rätsel umden Märchenfilm. Seite 30


Seite 2 Frohes Fest<br />

Freitag, 22. Dezember <strong>2017</strong><br />

Wirwünschen frohe Weihnachten!<br />

Lichter,Glanz und Kinderlachen –das gehörtfür vieleMenschenzum<br />

Weihnachtsgefühl dazu. Oftzählen aber auch die Feste, an denen etwasso<br />

richtig schief ging, zu den schönstenErinnerungen. Die Heimlichkeit,die<br />

geschmückte Welt undunerwartete Geschenkemachen den Heiligabend<br />

ebenfalls zu etwasganz Besonderem, wie die vielen Geschichtenzeigen, die<br />

unsereLeser in diesemJahr für die Weihnachtszeitung eingeschickthaben.<br />

Mehr als 50 Briefe mit weit mehr als 100 Seiten voller Erinnerungen und<br />

fantasievoller Erzählungen zumWeihnachtsfesterreichten unsere<br />

Redaktion, brachten uns zumSchmunzeln und zumWeinen. Vielen Dank,<br />

liebe Leser, dass Sieuns alljährlich an diesemSchatzder Erinnerungen<br />

teilhaben lassen. Wirwünschen Ihnen wunderbareFesttage!<br />

Bescherung<br />

mit Knalleffekt<br />

Lesergeschichte<br />

vonHanne Neumann<br />

aus <strong>Neubrandenburg</strong><br />

© MILLES StuDIO - FOtOLIa.cOM<br />

In den 1970er Jahren wohnten<br />

wir in einem kleinen Dorf<br />

am Oderhaff. Unsere Tochter,<br />

damals etwas über zwei Jahre<br />

alt, glaubte felsenfest an den<br />

Weihnachtsmann und zählte<br />

jeden Tag auf, was er ihr alles<br />

bringen sollte. Sie versprach,<br />

ganz brav zu sein und übte<br />

fleißig ihr Gedicht. Endlich<br />

war es so weit, der 24. Dezember,dieser<br />

besondere Tag<br />

(auch für uns), war da.<br />

Unsere Tochter hatte bereits<br />

sämtliche Kleider anprobiert,<br />

bis dann schließlich die<br />

richtige Auswahl getroffen<br />

war. Der Abend war genau<br />

geplant, erst Bescherung mit<br />

Weihnachtsmann und dann<br />

der Braten –essollte dieses<br />

Mal keine Würstchen geben.<br />

Als wir uns noch eine Tasse<br />

Kaffee gönnten, begann das<br />

Licht schon hin und wieder<br />

zu flackern. Na, was sollte<br />

das jetzt? Nur kein Stromausfall!<br />

Es beruhigte sich<br />

alles, und unser Kind unterhielt<br />

uns mit den wildesten<br />

Tanzeinlagen, rief immer<br />

wieder nach dem Weihnachtsmann.<br />

Vonunserem Flur gingen<br />

zwei Türen ab, eine links<br />

ins Wohnzimmer und eine<br />

rechts in die Küche. Dann<br />

hörten wir schwere Schritte<br />

den Flur entlang stapfen.<br />

Oh, der Weihnachtsmann.<br />

Alle schauten gebannt<br />

zur Tür, und unsere<br />

Tochter wurde immer<br />

ruhiger.<br />

Doch was war<br />

das? Plötzlich<br />

war esstockfinster<br />

—Stromausfall. Man<br />

hörte erst nur merkwürdige<br />

Geräusche, dann brach ein<br />

Poltern und Fluchen los. Geistesgegenwärtig<br />

suchte mein<br />

Mann nach Kerzen. Endlich<br />

hatten wir Licht. Kind auf<br />

dem Arm, Vater Kerzen in der<br />

Hand, und so stürzten wir in<br />

den Flur.<br />

Unsere Tochter wollte<br />

dann wissen, ob der Weihnachtsmann<br />

uns jetzt auch<br />

im Dunkeln finden würde.<br />

Als ich bemerkte, dass die<br />

Küchentür offen stand, hatte<br />

ich schon eine Vorahnung.<br />

Wusste nicht, obich<br />

lachen oder weinen sollte<br />

Ich traute meinen Augen<br />

nicht, der „Weihnachtsmann“<br />

hatte in der Dunkelheit<br />

die Türen verwechselt<br />

und war in die Küche geraten.<br />

Dort hatte er versucht,<br />

sich festzuhalten und bekam<br />

den Topf mit der Ente<br />

zu fassen, den er dann vom<br />

Herd auf den Boden beförderte.<br />

Damit aber nicht genug,<br />

er begrub den Entenbraten<br />

unter sich und strampelte<br />

völlig hilflos mit den Beinen<br />

in der Luft. Mir blieb<br />

der Mund offen stehen. Ich<br />

wusste nicht, ob ich lachen<br />

oder weinen sollte.<br />

Mir blieb die Antwort<br />

erspart, denn unser Kind<br />

erklärte die Situation so:<br />

„Mama, du darfst nicht böse<br />

sein, der Weihnachtsmann<br />

hatte Hunger und wollte<br />

erst essen, bevor er mit dem<br />

schweren Sack zu den anderen<br />

Kindern geht.“ Ja, so<br />

einfach ist das. Noch<br />

heute müssen wir<br />

schmunzeln, wenn<br />

wir an diesen Heiligen<br />

Abend zurückdenken.<br />

Die Feiertage im Erzgebirge, mit viel Schnee, Nussknackern und Pfefferkuchenhäuschen, sind unserer Leserin Ilona Okko und ihren<br />

Geschwistern in besonderer Erinnerung geblieben.<br />

FOtO: ©LIaNEM -FOtOLIa.cOM<br />

Im Wunderland der Räuchermännchen<br />

Lesergeschichte<br />

vonIlona Okko<br />

aus Rosenow<br />

Dieses Jahr war alles anders.<br />

Das Weihnachtsfest<br />

sollte bei den Großeltern im<br />

Erzgebirge gefeiert werden.<br />

Der rote Moskwitsch wurde<br />

technisch überprüft, und los<br />

ging es in aller Herrgottsfrühe<br />

an einem schönen sonnigen<br />

Wintertag. Wir vier<br />

Wir schreiben das Jahr 1984.<br />

Es war genau am Vormittag<br />

des Heiligen Abends. Es<br />

herrschten jetzt ungefähr<br />

eine Woche lang Minusgrade,<br />

und die Teiche und Seen waren<br />

leicht zugefroren. Ich besuchte<br />

so gegen 9Uhr meinen<br />

Freund, der –wie jedes Jahr<br />

–mit seinem jüngeren Bruder<br />

und seinen Eltern bei seiner<br />

Oma zu Besuch war.<br />

Wir wussten erst<br />

nichts mit uns anzufangen,<br />

als plötzlich<br />

mein Freund auf die<br />

Idee kam, mal zum alten<br />

Kalkbruch zu schauen,<br />

ob dort schon Eis<br />

drauf wäre, und<br />

man könnte ja mal<br />

versuchen, ob es<br />

hält. Da der kleine<br />

See nicht sehr tief<br />

war, dachten wir, es<br />

könnte ja nicht viel passieren,<br />

wenn das Eis doch<br />

nicht halten würde.<br />

In dem See lag ungefähr<br />

fünf Meter entfernt ein alter<br />

Geschwister und die Eltern<br />

gingen auf die lange Reise.<br />

Mit der Zeit wurde die Gegend<br />

immer hügliger, bergiger,und<br />

Schnee bedeckte die<br />

Landschaft. Es war einfach<br />

fantastisch, und wir kamen<br />

uns vor wie im Miniaturwunderland.<br />

In jedem Fenster<br />

stand ein Schwibbogen,<br />

der so traditionell für das<br />

Erzgebirge ist, alles glitzerte<br />

und leuchtete so hell. Aus<br />

den Schornsteinen auf den<br />

schiefergedeckten Häusern<br />

stieg der Rauch empor in die<br />

Kahn, der schon auf Grund<br />

lag, und nur noch der Rand<br />

schaute hinaus. Dies reizte<br />

wohl den kleinen Bruder<br />

meines Freundes, und ohne<br />

dass wir es bemerkten, saß<br />

er auf dem alten Kahn. Wir<br />

forderten ihn auf, vorsichtig<br />

über das dünne Eis zurückzuschlittern,<br />

aber er hörte nicht<br />

und fing an zu springen. Als<br />

er noch drei Meter von uns<br />

kalte Winterluft. Ein Besuch<br />

auf dem Weihnachtsmarkt<br />

durfte nicht fehlen. Auf dem<br />

Marktplatz stand eine riesige<br />

Weihnachtspyramide, mit<br />

geschnitzten Nussknackern,<br />

Räuchermännchen, Bergmännern,<br />

Engeln. Diese drehte<br />

sich so magisch. Dann dieses<br />

klangvolle, himmlische<br />

Geläut des Glockenspiels, das<br />

vom kleinsten Glöckchen bis<br />

hin zur großen Glocke aus<br />

weißem Porzellan reichte.<br />

Rettungsaktion in letzterMinute<br />

Lesergeschichte<br />

vonSvenKrause<br />

aus Jatznick<br />

Ob das Eis schon trägt? Inder Kindheitserinnerung von Sven Krause<br />

fand ein Junge die eiskalte antwort. FOtO: ©GOODMOMENtS -FOtOLIa.cOM<br />

entfernt war, brach er plötzlich<br />

ein und das Geschrei<br />

war riesengroß. Er fing an<br />

zu zappeln, was ein großer<br />

Fehler war, denn der Grund<br />

bestand aus reinem Kalk, und<br />

man kann sehr schnell darin<br />

versinken.<br />

Wirdurften jetzt nicht lange<br />

überlegen, was zu tun ist,<br />

und beruhigten ihn erst einmal<br />

so, dass er stillhielt und<br />

Die Büdchen erschienen wie<br />

kleine Pfefferkuchenhäuschen.<br />

Wir waren im Märchenland<br />

angekommen.<br />

Die Feiertage erlebten wir<br />

voller Freude, Aufregung,<br />

Staunen und mit viel Schnee.<br />

Das Festessen und viele wunderbare<br />

Leckereien waren<br />

typisch erzgebirgisch angerichtet.<br />

Das war für uns eine<br />

ganz besondere Weihnacht!<br />

Mit den Worten „Weißt Du<br />

noch!“ schwelgen wir vier<br />

Geschwister jedes Jahr zur<br />

Weihnachtszeit in Erinnerungen<br />

an diese Zeit im Erzgebirge.<br />

nicht mehr zappelte. Er fing<br />

dann doch noch an zu weinen<br />

und rief nach seiner Mama. Es<br />

gab eigentlich nur eine Chance.<br />

Wir brauchten einen langen<br />

stabilen Stock oder Ast,<br />

um ihn herauszuziehen.<br />

In der Nähe wuchsen zum<br />

Glück einige dicke Sträucher,<br />

die lang und stabil genug waren.<br />

Aber wie sollten wir einen<br />

so dicken Ast ohne Hilfsmittel<br />

abbrechen? Eile war geboten,<br />

denn der Junge schrie jetzt<br />

wie am Spieß, und weit und<br />

breit war keine Menschenseele<br />

und somit Hilfe zu sehen.<br />

Es war inzwischen fast Mittag<br />

geworden. Mit der Kraft, die<br />

nur ein Verzweifelter aufbringen<br />

kann, bekam ich einen<br />

Ast abgedreht und wir begannen<br />

mit der Rettungsaktion.<br />

Mit aller Kraft klammerte sich<br />

der Kleine an den Ast. Wir<br />

hatten alle Mühe ihn herauszubekommen,<br />

weil er schon<br />

bis zum Bauch verschwunden<br />

war.<br />

Wirsind dann alle heilfroh<br />

gewesen, dass alles glimpflich<br />

ausgegangen war.Dann beeilten<br />

wir uns, um noch rechtzeitig<br />

zum Mittagessen zu<br />

Hause zu sein, und es wurde<br />

noch ein sehr schönes Weihnachtsfest.<br />

NBS NBN SZS PZ TZ MZ HZ PAZ AZ AZD DZ MST MSM


Freitag, 22. Dezember <strong>2017</strong><br />

Frohes Fest<br />

Seite 3<br />

Derspäte Gast<br />

Lesergeschichte<br />

vonRegina Libert<br />

aus Prenzlau<br />

Es ist Ende November 1945.<br />

Mutter (34), Bruder (5) und ich<br />

(7) haben nach der Vertreibung<br />

aus der Heimat in einem kleinen<br />

Dorf im Mansfelder Land<br />

eine erste Bleibe gefunden.<br />

Eine Bodenkammer mit zwei<br />

Betten und einem sogenannten<br />

„Kanonenofen“ mit einer<br />

Kochplatte. Als Matratze diente<br />

ein Strohsack, an Geschirr<br />

hatten wir eine große Aluminiumschüssel,<br />

zwei Teller und<br />

Tassen sowie Bierflaschen mit<br />

Klappverschluss. Wasser von<br />

der Dorfpumpe, Plumpsklo.<br />

Mutter ging hausnähen, bekam<br />

so oft Mittagessen –auch<br />

für uns zwei Jungen mit –sie<br />

arbeitete überhaupt nur für<br />

Lebensmittel. Von unserem<br />

Vater wussten wir weiterhin<br />

nichts. Lebte er noch? War<br />

Alles war perfekt, die Familie<br />

war Heiligabend zusammen<br />

und pünktlich zur Weihnachtszeit<br />

hatte sich eine<br />

leichte Schneedecke über<br />

die Welt gelegt. Nach der Bescherung<br />

klingelte plötzlich<br />

das Telefon. „Könnt ihr eine<br />

Katze bei euch aufnehmen?“,<br />

fragte Dieter, ein ehemaliger<br />

Kollege,„wir haben heute bei<br />

unserem Waldspaziergang<br />

ein kleines Kätzchen gefunden.<br />

Aber wir können es nicht<br />

behalten, unser kastrierter<br />

Kater faucht und knurrt.<br />

Wenn ihr sie über Weihnachten<br />

behaltet, suche ich später<br />

nach dem Besitzer.“ „Das<br />

wird wohl Ärger mit Lukas<br />

geben“, dachte ich, „der hält<br />

Tierhaltung im Plattenbau<br />

für Tierquälerei“, doch ich<br />

sagte blitzschnell zu.<br />

Während ich auf die Bekannten<br />

wartete, stieg meine<br />

Vorfreude. Vombevorstehenden<br />

Besuch hatte ich keinem<br />

meiner Lieben erzählt, wusste<br />

aber, dass Tochter Katharina<br />

sich immer schon eine<br />

Katze gewünscht hatte. Endlich<br />

klingelte es an der Wohnungstür.<br />

Dastanden Anita<br />

und Dieter. Schneeflocken<br />

klebten ihnen auf Schultern<br />

und Haaren. Dieter hielt<br />

sogar Katzenfutter und ein<br />

Reiseklo unter dem Arm.<br />

Schützend in ein Handtuch<br />

gewickelt, trug Anita das kleine<br />

Kätzchen in die Stube.<br />

Katharina nahm es sofort<br />

auf den Arm und rannte überglücklich<br />

in ihr Zimmer.Anita<br />

erzählte, wie sie die Kleine<br />

unter einer Tanne entdeckt<br />

hatte. „Sie kam ganz zutraulich<br />

hervor und rannte dann<br />

immer hinter uns her.Danahmen<br />

wir sie mit nach Hause.<br />

Sie war völlig ausgehungert<br />

und verdrückte gleich drei<br />

Dosen Futter“, ergänzte sie.<br />

Die Katze trug ein rotes<br />

Strassstein-Halsband. „Ein<br />

Hauch von Kitsch befleckt<br />

das Fell des edlen Miezekätzchens“,<br />

meinte ich verwundert<br />

und überlegte, ob es sich<br />

bei ihren Besitzern wohl um<br />

er in Gefangenschaft? Woher<br />

sollten wir auch etwas erfahren?<br />

Die Suchdienste des Roten<br />

Kreuzes arbeiteten fieberhaft,<br />

waren aber hoffnungslos<br />

überlastet. Woher hätte unser<br />

Vater wissen sollen, wo wir als<br />

Heimatvertriebene aus Nordböhmen<br />

gelandet waren? Das<br />

war nahezu unmöglich. Aber<br />

oft hält das Leben ausgerechnet<br />

für solche Situationen Zufälle,<br />

Glücksfälle, kleine Wunder<br />

bereit ...<br />

Kosename verrät<br />

den bärtigen Soldaten<br />

Eines Tages ging ich wie jeden<br />

Tag ins Lebensmittelgeschäft<br />

Milch holen. Auf Lebensmittelmarken<br />

gab es für meinen<br />

Bruder Vollmilch und für<br />

mich Magermilch, die der<br />

Kaufmann mit einem Trichter<br />

in unsere zwei Bierflaschen<br />

einfüllte. Ich war auf<br />

dem Hinweg, als mir ein älterer<br />

Mitschüler begegnete und<br />

mit der Hand zum Milchauto<br />

hin zeigte und sagte: „Da will<br />

jemand zu euch,dubist doch<br />

Klaus.“ Ich drehte mich in die<br />

gewiesene Richtung und sah<br />

einen dunkelbärtigen Mann<br />

im Militärmantel, Soldatenmütze<br />

und Rucksack auf dem<br />

Rücken. Er war zum Fürchten<br />

,und ich gab Fersengeld. Er lief<br />

nun hinter mir her und rief<br />

meinen Vornamen, und zwar<br />

mit einem vertrauten „l“ an<br />

meinen Vornamen angehängt.<br />

Das war mein Kosename. So<br />

hatten mich nur meine Eltern<br />

manchmal genannt. Da<br />

reagierte ich unwillkürlich,<br />

drehte mich um, blieb stehen<br />

und rannte schließlich in<br />

seine ausgebreiteten Arme:<br />

„Vatti“.<br />

Milch habe ich an diesem<br />

Tag nicht mehr geholt. Auf<br />

dem Wegzuunserem neuen<br />

Zuhause band mir Vater einen<br />

Schal um, den meine Mutter<br />

ihrem Franzl mal geschenkt<br />

hatte und den er mit in den<br />

Krieg nach Norwegen genommen<br />

hatte, als Glücksbringer.<br />

Ich sollte nichts sagen, nur<br />

betuchte Leute gehandelt<br />

hatte. „Vielleicht“, so sagte<br />

ich, „eine ältere Frau, die Gefallen<br />

an Strasssteinen fand,<br />

und ihr Mann, der die Mieze<br />

mit Leckerbissen verwöhnte,<br />

weil sie nur das teuerste Katzenfutter<br />

fraß? Vermutlich<br />

Großeltern, die das Kätzchen<br />

ihren Enkeln zu Weihnachten<br />

geschenkt hatten?“<br />

Das Kätzchen indes streckte<br />

die Beine weit von sich und<br />

schlief wie ein Mensch auf<br />

dem Rücken. „Möglich, dass<br />

es Kinder in einen Puppenwagen<br />

gelegt und immer<br />

zudeckt hatten“, meinte Katharina.<br />

„Ja, und aus Angst<br />

vor der neuen Umgebung ist<br />

Dasschönste Geschenk beim Milchholen<br />

Lesergeschichte<br />

vonDr. HerbertKlaus<br />

aus Templin<br />

Viele Kinder und Erwachsene<br />

kennen sicher die Geschichte<br />

von Friedrich Wolf: „Weihnachtsgans<br />

Auguste“. Ich<br />

hatte Gelegenheit, in meiner<br />

Kindheit diese Geschichte –<br />

allerdings mit traurigem Ausgang<br />

–erleben zu können.<br />

Wir waren zu Hause drei<br />

Kinder: mein älterer Bruder,<br />

meine jüngere Schwester und<br />

ich. Mutter war Hausfrau,<br />

Vater konnte wegen einer<br />

Kriegsverletzung seinen erlernten<br />

Beruf Bäckergeselle<br />

nicht mehr ausüben. Er ging<br />

trotzdem arbeiten. Mit viel<br />

Fleiß schaffte er es bis zum<br />

Berufsschullehrer und wurde<br />

später sogar Dozent an einer<br />

Ingenieurschule in Sachsen.<br />

Bis dahin war es aber eine<br />

schwere Zeit, in der das Geld<br />

immer knapp war.Ich musste<br />

oft genug beim Milchmann<br />

oder in der Bäckerei sagen:<br />

„Bitte schreiben Sie es an“,<br />

weil wir die Lebensmittel erst<br />

nach dem nächsten Gehaltseingang<br />

bezahlen konnten.<br />

Im Spätsommer hatte Vater<br />

die Idee, eine Gans zu kaufen<br />

und die bis zum Weihnachtsfest<br />

zu füttern, damit sie dann<br />

schön fett war.ImGarten hatten<br />

wir einen selbst gebauten<br />

Kaninchenstall, der leer stand.<br />

Das wurde das Nachtquartier<br />

für unsere Gans. Tagsüber<br />

wurde sie in einem Kinderlaufgitter<br />

im Garten gehalten.<br />

Sobald wir aus der Schule kamen,<br />

durfte sie aber auch im<br />

Garten frei herumlaufen. Wir<br />

tauften sie Naag-Naag.<br />

Naag-Naag gewöhnte sich<br />

so sehr anuns, dass wir sie<br />

streicheln konnten und sie<br />

uns im Garten immer hinterherlief.<br />

Besonders lustig war<br />

es, wenn Vater sich nach der<br />

Gartenarbeit bei einer Tasse<br />

Kaffee auf der Gartenbank<br />

ausruhte. Dann kam Naag-<br />

Naag hinzu, legte das Köpfchenauf<br />

seine Knie, plapperte<br />

mit dem Schal vor meine<br />

Mutter treten. So geschah es.<br />

Mutter sah mein strahlendes<br />

Gesicht, dann erkannte sie den<br />

Schal. Die Überraschung war<br />

riesengroß. Wir hatten unseren<br />

Vater wieder, wir waren<br />

eine komplette Familie. Dieses<br />

Glück hatten nicht viele.<br />

Aber wie hatte Vater uns gefunden?<br />

Er war aus englischer<br />

Gefangenschaft entlassen worden,<br />

hatte erfahren, dass der<br />

erste Transport von Bünauburger<br />

(heute Bynov/Decin) mit<br />

Evakuierten in die Ostzone<br />

gegangen war, nach Mitteldeutschland.<br />

Mehr wusste er<br />

nicht. Er fuhr mit dem Zug<br />

nach Halle und von dort –<br />

meistens mit dem Milchauto<br />

oder dem Postauto –inmehrere<br />

Kreisstädte, unter anderem<br />

auch nach Eisleben, wo<br />

wir namentlich registriert<br />

waren. So war er uns auf die<br />

Spur gekommen und hatte seine<br />

Familie gefunden. Es wurde<br />

das schönste Weihnachtsfest<br />

meiner Kindheit.<br />

„naag, naag“ und Väterchen<br />

unterhielt sich mit ihr. Doch<br />

das Weihnachtsfest rückte<br />

näher und eines Tages war es<br />

so weit, dass Mutter nach dem<br />

Weihnachtsbraten fragte.<br />

die Katze dann in einem unbeobachteten<br />

Moment in den<br />

Wald gelaufen und hat sich<br />

unter der Tanne versteckt,“<br />

überlegte ich weiter.<br />

Mein Mann Lukas betrachtete<br />

die Sache realistischer:<br />

„Die Katze wurde<br />

ausgesetzt“, kommentierte<br />

er. „Aber wer setzt denn ein<br />

Zur Schule ging ich noch<br />

nicht, als meine Eltern nach<br />

dem Krieg eine Flüchtlingsfamilie<br />

in ihrem Haus aufnahm.<br />

Diese Familie brachte unter<br />

anderem eine kleine schwarze<br />

Hündin mit. „Hexe“ wurde<br />

sie genannt. Meine Mutter war<br />

alles andere als davon begeistert,<br />

ich aber liebte „Hexe“ abgöttisch.<br />

An jedem Heiligabend kamen<br />

damals meine Tante<br />

Lotte und mein Onkel Rudi<br />

zu uns. Als es eines Heiligabends<br />

nach dem Kaffeetrinken<br />

wieder an der Tür klingelte,<br />

lief ich hin und öffnete<br />

dem ersehnten Gast mit den<br />

Worten: „Lieber Weihnachtsmann,<br />

oben wartet ,Hexe‘ auf<br />

dich“. Damit schickte ich ihn<br />

Weihnachtsgans Auguste–ohne glückliches Ende<br />

Lesergeschichte<br />

vonSonja Thümmel<br />

aus <strong>Neubrandenburg</strong><br />

Ein edles Miezekätzchen mit einem Strassstein-Halsband landete auf wundersame Weise unter dem Weihnachtsbaum unserer<br />

Leserin Regina Libert.<br />

Foto: ©CHEpko DaniL -FotoLia.CoM<br />

Mit Tränen in den Augen<br />

zum Hackklotz geschaut<br />

Meine Schwester und ich<br />

protestierten. Doch nachdem<br />

nicht nur die Gans, sondern<br />

auch das Futter für sie viel<br />

Geld gekostet hatte, gab es keine<br />

andere Wahl: Sie musste geschlachtet<br />

werden. Vater holte<br />

das Beil, ging in den Garten<br />

und ließ Naag-Naag aus dem<br />

Kaninchenstall. Wie immer<br />

lief sie ihm sofort mit Naag-<br />

Naag-Geplapper hinterher.Vater<br />

ging zum Hackklotz, setzte<br />

sich erst einmal darauf und<br />

Naag-Naag legte wie immer<br />

ihr Köpfchen auf sein Knie.<br />

Mutter schaute aus dem Küchenfenster<br />

zu, meine Schwester<br />

und ich saßen am Tisch<br />

und hatten Tränen in den<br />

Augen. Doch dann schüttelte<br />

Mutter plötzlich den Kopf und<br />

brummelte ärgerlich vor sich<br />

hin. Wir liefen zum Fenster –<br />

Vater hatte Naag-Naag wieder<br />

in den Kaninchenstall gesperrt<br />

und das Beil in den Keller gebracht.<br />

Schwer seufzend kam<br />

er in die Wohnung. Er brachte<br />

es nicht übers Herz, Naag-<br />

Naag den Kopf abzuschlagen!<br />

Was waren wir froh! Doch<br />

als wir am nächsten Tag aus<br />

Kätzchen mit so kostbarem<br />

Halsband aus?“, fragte ich<br />

erstaunt. „Vielleicht wollten<br />

sie das Tier bloß nicht in den<br />

Weihnachtsurlaub mitnehmen“,<br />

beharrte mein Mann<br />

nüchtern. Natürlich fand sich<br />

kein Besitzer,und wir behielten<br />

die Katze und wollten sie<br />

auch nicht mehr hergeben ...<br />

Die kleine Hündin „Hexe“ als<br />

Mutmacher am Heiligabend<br />

Lesergeschichte<br />

vonEdeltraud Schocher<br />

aus Waren<br />

erstmal hinauf. Komisch, vor<br />

dem Weihnachtsmann hatte<br />

ich nie Angst. Es dauerte<br />

nicht lange, da klopfte der<br />

Weihnachtsmann an unsere<br />

Stubentür. Mein Onkel „versteckte“<br />

sich schnell unter<br />

dem Tisch, bekam jedoch<br />

trotzdem vom Weihnachtsmann<br />

mit der Besenrute ein<br />

paar hinten drauf. Daraufhin<br />

lachte ich meinen großen,<br />

starken Onkel Rudi aus, weil<br />

er Angst vor dem Rotgewandeten<br />

hatte. Die kleine Hündin<br />

„Hexe“ indessen nicht.<br />

Der Hund ist am mutigsten.<br />

Foto: ©JaviER bRoSCH -FotoLia.CoM<br />

der Schule kamen, lag in der<br />

großen Pfanne eine gerupfte<br />

Gans, und Naag-Naag war<br />

nicht mehr im Kaninchenstall!<br />

Vater hatte den Nachbarn, der<br />

früher schon immer unsere<br />

Kaninchen geschlachtet hatte,<br />

um Hilfe gebeten. Er hatte<br />

Naag-Naag geschlachtet.<br />

An den beiden Feiertagen<br />

stand Naag-Naag auf dem<br />

Tisch. Mutter hatte sie lecker<br />

gefüllt und knusprig gebraten<br />

–sie duftete appetitlich.<br />

Mein Bruder und meine Mutter<br />

langten kräftig zu. Vater<br />

versuchte sich daran, aber<br />

glücklich war er dabei nicht.<br />

Doch meine Schwester und<br />

ich brachten keinen Bissen<br />

herunter.<br />

NBS NBN SZS PZ TZ MZ HZ PAZ AZ AZD DZ MST MSM


Seite 4 Frohes Fest<br />

Freitag, 22. Dezember <strong>2017</strong><br />

Das Katharinenviertel<br />

wünscht ein frohes Weihnachtsfest<br />

und viel Erfolg für <strong>2017</strong>!<br />

Feldstraße3<br />

17033<strong>Neubrandenburg</strong><br />

0395 7782021<br />

www.abwassersysteme-collier.de<br />

info@abwassersysteme.net<br />

Das Bewährte erhalten und<br />

das Neue versuchen –darin sehen<br />

wir den Erfolg unserer bisherigen<br />

Zusammenarbeit, für die wir<br />

uns herzlich bedanken möchten<br />

und Ihnen zugleich ein<br />

gesegnetes Weihnachtsfest im<br />

Kreise Ihrer Liebsten wünschen.<br />

LEDERER - Immobilien<br />

Foto: Anke Houdelet<br />

Dipl.-Ing. (FH) Steffen Lederer<br />

Mobil: 0177 - 2778247<br />

Katharinenstraße 26<br />

17033 <strong>Neubrandenburg</strong><br />

Tel.: 0395 - 5584564<br />

www.lederer-immobilien.de<br />

kontakt@lederer-immobilien.de<br />

Andrea Kubetschek<br />

Mobil: 01573 - 0395337<br />

Apotheke am Wall<br />

Inh. Apothekerin Heidi Althaus<br />

Friedrich-Engels-Ring 52a<br />

17033 <strong>Neubrandenburg</strong><br />

Tel. 0395 5441946<br />

Wir wünschen unseren Kunden<br />

Frohe Weihnachten<br />

und einen guten Rutsch<br />

ins neue Jahr.<br />

Wir sind auch 2018<br />

für Sie da.<br />

Frau Althaus &<br />

Frau Weinert<br />

Kirchstraße 1·17039 Trollenhagen<br />

Tel.: 0395 5584765 | Fax: 0395 5584767<br />

Mobil: 0173 9960516 | info@fensterservice-ryll.de<br />

© rvika - Fotolia.com<br />

NBS NBN


Freitag, 22. Dezember <strong>2017</strong><br />

Frohes Fest<br />

Seite 5<br />

Das Katharinenviertel<br />

wünscht ein frohes Weihnachtsfest<br />

und viel Erfolg für <strong>2017</strong>!<br />

Danke für<br />

Ihr Vertrauen<br />

Generalvertretung<br />

Annette Gutgesell<br />

Ich berate meine Kunden in allen Versicherungsangelegenheiten.<br />

Ich wünsche meinen Kunden und Geschäftspartnern<br />

ein besinnliches Weihnachtsfest sowie ein gesundes<br />

und erfolgreiches Jahr 2018<br />

Katharinenstr.26<br />

17033 <strong>Neubrandenburg</strong><br />

Telefon 0395 5841929<br />

Telefax 0395 5584971<br />

Mobil 0173 9140606<br />

Bürozeiten:<br />

Mo., Di., Do. 9.00–12.30 Uhr u. 15.00–18.00 Uhr<br />

und nach Vereinbarung<br />

E-mail: annette.gutgesell@allianz.de<br />

www.allianz-gutgesell.de<br />

APPARTEMENTWOHNUNGEN<br />

„ALTE MOLKEREI“<br />

Das gesamte APD-Team<br />

wünscht allen Patienten,<br />

Bewohnern und<br />

Angehörigen sowie<br />

unseren Geschäftspartnern<br />

Frohe Weihnachten<br />

und ein gesundes neues Jahr.<br />

Danke für die angenehme<br />

Zusammenarbeit!<br />

Katharinenstraße 40 Poststraße 10<br />

17033 <strong>Neubrandenburg</strong> 17087 Altentreptow<br />

0395 351712000<br />

© rvika - Fotolia.com<br />

NBS NBN


Seite 6 Frohes Fest<br />

Freitag, 22. Dezember <strong>2017</strong><br />

Pyramidenzauber<br />

Lesergeschichte<br />

vonJürgen Beyer<br />

aus Templin<br />

Vondem kleinen Rauchtisch<br />

aufragend, reicht ihre Spitze<br />

fast zur Raumhöhe, die vier<br />

Etagen sind reich geschmückt<br />

mit bunten Figuren aus dem<br />

Bergmannsleben, der Weihnachtsgeschichte<br />

und Folklore<br />

–der Anblick wirkt beinahe<br />

überladen. Im warmen<br />

Licht der Kerzen zeichnen die<br />

Flügel beim Drehen geometrische<br />

Figuren an die Zimmerdecke.<br />

Meine Erinnerungen<br />

gehen über fünfzig Jahre<br />

zurück, als ich dieses Prachtstück<br />

erstand.<br />

Gerade ins Berufsleben<br />

eingetreten, absolviere ich<br />

meine ersten Hausbesuchsdienste<br />

in der Poliklinik. Dafür<br />

standen uns zu damaliger<br />

Zeit Pkw und Kraftfahrer<br />

zur Verfügung. Während der<br />

Fahrt durch die Erzgebirgsstadt<br />

erinnern die lichtgeschmückten<br />

Fenster an die<br />

bevorstehende Weihnachtszeit.<br />

Nicht nur elektrische<br />

Kerzen, auch Engel, Bergleute<br />

und Nussknacker sind zu<br />

sehen. Im Schaufenster des<br />

Kaufhauses steht eine vierstöckige<br />

Pyramide aus Laubsägearbeit,<br />

voll bestückt mit<br />

Bergaufzug, Krippenspiel und<br />

gespanten Bäumchen.<br />

„Die stammt von mir“,<br />

meint der Kraftfahrer. „In<br />

meiner Freizeit beschäftige<br />

ich mich das ganze Jahr über<br />

mit Laubsägearbeiten und fertige<br />

auch solche Pyramiden<br />

an“, erklärte er mir.„So etwas<br />

möchte ich auch haben, das<br />

wäre der ideale Weihnachtsschmuck<br />

und ersetzt jeden<br />

geputzten Christbaum“, ist<br />

mein Kommentar dazu.<br />

Die nächsten Tage vergehen<br />

mit viel Arbeit, kaum<br />

bleibt Zeit für die Familie. Bei<br />

der nächsten gemeinsamen<br />

Fahrt meint mein Chauffeur:<br />

„Herr Doktor, wollen wir bei<br />

mir zu Hause vorbeischauen,<br />

Ihre Pyramide ist fertig. Nach<br />

Dienstschluss können wir sie<br />

zusammenlegen und bei Ihnen<br />

wieder aufbauen.“ Ich<br />

falle aus allen Wolken. Nicht,<br />

dass sich etwas an meinen geheimen<br />

Wünschen geändert<br />

hätte. Aber wovon soll ich<br />

das Prachtstück bezahlen?<br />

Mein Anfangsgehalt als Arzt<br />

Eine handgeschnitzte Pyramide erinnert unseren Leser Jürgen<br />

Beyer heute noch an glückliche Tage voller Jubel, Trubel und<br />

Kinderlachen.<br />

FoTo: ©Firma V-FoToLia.com<br />

betrug damals 499 Mark im<br />

Monat. Trotzdem traue ich<br />

mich nicht, das Angebot auszuschlagen.<br />

In der Werkstatt<br />

hinterm Haus steht das weihnachtliche<br />

Schmuckstück für<br />

mich bereit. Es wird sorgfältig<br />

verpackt und bei uns in<br />

der Wohnung wieder zusammengesetzt.<br />

Der Preis von<br />

400 Mark wirkt in unserer<br />

Zeit nahezu lächerlich, war<br />

aber für mich damals kaum<br />

zu stemmen.<br />

Alle weiteren Aufwendungen<br />

für dieses Fest werden gestrichen,<br />

zu den Feiertagen<br />

ziert nur ein billiges, bunt<br />

bemaltes Krippenspiel die<br />

ansonsten nackte und leere<br />

Pyramide. Heute sind alle<br />

Etagen und Umgänge mit Figuren<br />

gefüllt. Immer wenn<br />

sie aufgebaut wurde, und<br />

das passierte inzwischen über<br />

fünfzig Mal, kam mindestens<br />

ein neues Stück dazu.<br />

Es ist einsam um uns geworden,<br />

alle Kinder sind<br />

längst aus dem Haus. Wir<br />

zwei Alten sitzen am Heiligen<br />

Abend allein im Wohnzimmer<br />

und denken beim Lichterflimmern<br />

der Pyramide<br />

sehnsüchtig an die Zeit, als<br />

im Haus noch Jubel, Trubel<br />

und Kinderlachen das Weihnachtsfest<br />

begleiteten.<br />

Undesgibt ihn doch!<br />

Lesergeschichte<br />

vonKarin Dwars<br />

aus <strong>Neubrandenburg</strong><br />

Es war Weihnachten 1971.<br />

Meine Schwester hatte sich<br />

bei unseren Eltern mit ihrer<br />

Familie zum Weihnachtsfest<br />

angesagt. Einen Tag vor Heiligabend<br />

kam der Besuch an.<br />

Zufällig bekam ich ein Gespräch<br />

der Kinder mit, das<br />

heißt, eigentlich war es eine<br />

Aufklärung durch meine siebenjährige<br />

Nichte Carmen.<br />

Sie erklärte ihren beiden<br />

kleinen Geschwistern, Heike<br />

(5) und Torsten (4), dass<br />

es keinen Weihnachtsmann<br />

gibt. „Entweder Opa, Papi oder<br />

Eine schreckliche Nachricht<br />

im Brief mit schwarzemRand<br />

Lesergeschichte<br />

vonHorst Strohbusch<br />

aus <strong>Neubrandenburg</strong><br />

Onkel Peter werden sich als<br />

Weihnachtsmann verkleiden“,<br />

war ihre Ansage. „Na wartet“,<br />

dachte ich und überlegte zusammen<br />

mit meinem Bruder,<br />

was nun zu tun sei.<br />

Ein neuer Weihnachtsmann<br />

musste her! Mein Bruder<br />

heuerte also einen Freund aus<br />

der Nachbarschaft an. Traditionell<br />

nach dem Abendessen<br />

mit Kartoffelsalat und Würstchen<br />

war die Bescherung. Im<br />

Wohnzimmer warteten wir<br />

auf den Weihnachtsmann.<br />

Die Kinder aufgeregt, aber<br />

nicht ängstlich und sogar ein<br />

bisschen frech. Eher, somein<br />

Gefühl, waren sie siegessicher,<br />

weil wissend, was nun kommt.<br />

Dann polterte es an der<br />

Haustür,mein Bruder öffnete,<br />

und unser Weihnachtsmann<br />

kam herein. In den Gesichtern<br />

der Kinder konnte man<br />

wie in einem Buch lesen. Siegessicher<br />

sahen sie sich um.<br />

Sie entdeckten Opa in seinem<br />

Sessel, Papi saß auf der Couch<br />

und Onkel Peter stand in der<br />

Tür. OhSchreck, der Weihnachtsmann!Esgab<br />

ihn doch!<br />

Nun doch ängstlich fassten die<br />

Kinder sich an den Händen<br />

und gingen mit großen Augen<br />

rückwärts, bis sie an der<br />

Schrankwand wie festgeklebt<br />

stehen bleiben mussten.<br />

Natürlich war der Weihnachtsmann<br />

lieb und verteilte<br />

viele Geschenke, aber er<br />

schwenkte auch kräftig seine<br />

Rute. Für dieses Jahr war es<br />

uns noch einmal gelungen –<br />

alle drei Kinder glaubten wieder<br />

an den Weihnachtsmann.<br />

Wirwohnten in Berlin Reinickendorf.<br />

Als die Bombenangriffe<br />

im Jahre 1944 stärker<br />

wurden, sind wir in ein Dorf<br />

zu meinen Großeltern in den<br />

Harz gezogen. Mit den drei<br />

Kindern des Nachbarbauern<br />

hatte ich mich schnell angefreundet.<br />

Meine Mutter wartete<br />

täglich auf Post meines<br />

Vaters, der im Krieg war. Ich<br />

musste dem Briefträger oft<br />

wegen eines Briefes entgegengehen.<br />

Schon von Weitem<br />

schüttelte er den Kopf. Dies<br />

hieß, es gibt kein Zeichen<br />

vom Vater.<br />

Am 23. Dezember 1944<br />

holte mein Opa einen Berechtigungsschein<br />

zum<br />

Schlachten eines Schweines<br />

vom Bürgermeister des Tausend-Einwohner-Ortes.<br />

Bei<br />

der Verabschiedung gab der<br />

Bürgermeister meinem Opa<br />

einen schwarzumrandeten<br />

Brief. Diesen öffnete mein<br />

Großvater im Beisein meiner<br />

Mutter. Esstand drin, mein<br />

Vater, ein Offizier der Wehrmacht,<br />

sei für Führer, Volk<br />

und Vaterland gefallen.<br />

Für uns gab es am Heiligabend,<br />

wie es sonst Tradition<br />

war, keinen Besuch der<br />

Christmette, keine Bescherung<br />

unterm Weihnachtsbaum.<br />

Der Baum stand ohne<br />

Schmuck auf dem Hof. Meine<br />

Mutter hatte sich in der<br />

Schlafstube eingeschlossen,<br />

und von draußen hörte man<br />

sie weinen. Mein Opa versuchte,<br />

unser Weihnachtsfest<br />

zu retten, was ihm nicht<br />

gelang. Erst als ich von der<br />

Nachbarin in ihr Bauernhaus<br />

geholt wurde und den<br />

großen strahlenden Tannenbaum<br />

inmitten des riesigen<br />

Wohnzimmers sah, kam eine<br />

gewisse festliche Stimmung<br />

auf. Die Nachbarin beschenkte<br />

mich mit Süßigkeiten und<br />

einem Auto aus Holz. Noch<br />

lange spielte ich an diesem<br />

Abend mit den Nachbarskindern<br />

unterm Weihnachtsbaum<br />

und freute mich über<br />

die vielen Spielsachen meiner<br />

Freunde.<br />

Auch heute noch, obwohl<br />

ich schon über 80 Jahre alt<br />

bin, denke ich besonders in<br />

der Weihnachtszeit an diese<br />

schreckliche Nachricht, die<br />

einen Tag vor dem Heiligen<br />

Abend übergeben wurde.<br />

Die menschenverachtenden<br />

Worte des Briefes sind mir<br />

erst später bewusst geworden.<br />

Wie viel Hohn steckt<br />

in der Aussage: „Für Führer,<br />

Volk undVaterland gefallen.“<br />

Meine Mutter hat den Verlust<br />

nicht überwunden. Sie ist relativ<br />

früh an gebrochenem<br />

Herzen verstorben.<br />

Nur durch die Nachbarskinder war das Weihnachtsfest 1944 für<br />

Horst Strohbusch (links auf dem Wagen) erträglich. FoTo: PriVaT<br />

anzeige<br />

Liebe Kunden,<br />

wir möchten uns<br />

für Ihr Vertrauen in unser Unternehmen<br />

bedanken und hoffen weiterhin<br />

auf eine gute und erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit.<br />

Wir wünschen Ihnen<br />

und Ihren Familien<br />

ein schönes<br />

Weihnachtsfest.<br />

Ihr Volkswagen Partner<br />

Autohaus Grützner GmbH<br />

Birnenstraße 1 • 17033 <strong>Neubrandenburg</strong><br />

Tel. +49 395 36 77 70<br />

Nutzfahrzeuge<br />

Das Fest<br />

kommt schneller,<br />

als man denkt.<br />

Frohe Weihnachten und<br />

einen schönen Start ins neue Jahr.<br />

Autoforum <strong>Neubrandenburg</strong> GmbH<br />

Kruseshofer Straße 9, 17036 <strong>Neubrandenburg</strong>,<br />

Tel.: 0395/42924-0, info@audi-nb.de,<br />

www.autoforum-neubrandenburg.de<br />

NBS NBN


Freitag, 22. Dezember <strong>2017</strong><br />

Frohes Fest<br />

Seite 7<br />

Neue Kleider für den Weihnachtsmann<br />

Lesergeschichte<br />

vonDieterSeidel<br />

aus Göhren bei Woldegk<br />

Lehrer Kiebig war ein älteres<br />

Semester. Schon mein Vater<br />

hatte vor langer Zeit bei ihm<br />

Unterricht gehabt. Doch im<br />

Krieg und in der Nachkriegszeit<br />

mangelte es an jüngeren<br />

Lehrkräften, und man sah<br />

sich gezwungen, wieder einige<br />

der alten Herrschaften<br />

zu reaktivieren. So kam es,<br />

dass ich beim ehemaligen<br />

Lehrer meines Vaters Unterricht<br />

hatte. Kiebig hatte zwei<br />

Passionen, er spielte gern<br />

auf seiner Geige, die er seine<br />

„Stradivari“ nannte, und er<br />

liebte die deutschen Klassiker<br />

wie Goethe und Schiller. Damals<br />

gab es die Aktion „Theater<br />

der Schulen“, und Kiebig<br />

schleppte uns einmal im Monat<br />

an einem Vormittag ins<br />

Theater. Die Vorstellungen<br />

waren bei uns Schülern sehr<br />

beliebt, denn dann fiel der<br />

Unterricht aus. Wenn uns<br />

auch „Die Braut von Messina“,<br />

„Wilhelm Tell“ oder<br />

„Johanna von Orléans“ nicht<br />

gerade von den Sitzen rissen,<br />

so war es immer noch besser,<br />

als Algebra oder Raumlehre<br />

zu pauken oder gar ein Diktat<br />

zu schreiben. Zu Weihnachten<br />

standen wir dann selbst<br />

auf der Bühne der Aula und<br />

brachten ein von unserem<br />

Lehrer inszeniertes Stück zur<br />

Aufführung.<br />

Wie gesagt, das ist alles<br />

ewig her,aber an eine Aufführung<br />

kann ich mich noch gut<br />

erinnern. Vielleicht kommt<br />

es daher, dass ich eine der<br />

Hauptrollen ergattern konnte.<br />

Nach einem Vorsprechen<br />

bei unserem strengen Regisseur,<br />

heute nennt man das<br />

wohl Casting, bekam ich die<br />

Rolle des Schneidermeisters<br />

Fridolin.<br />

Nicht jede Schulaufführung kann mit so seriösen Engeln aufwarten.<br />

Bühnenreife, leise Worte<br />

aus dem Krankenlager<br />

Das Stück spielte im Himmel,<br />

und dort sollte für den<br />

Weihnachtsmann ein neues<br />

Kleidungsstück angefertigt<br />

werden. Der alte Schneidermeister<br />

und ein junger<br />

Schneider traten dabei in<br />

Konkurrenz. Der Jüngere saß<br />

fast während der ganzen Aufführung<br />

mit gekreuzten Beinen<br />

auf einem Tisch und stichelte<br />

mit Nadel und Faden<br />

an einem Stück Stoff herum.<br />

Der alte Schneider, also<br />

ich, saß eingehüllt in einem<br />

flauschigen Morgenrock<br />

und mit einer Zipfelmütze<br />

auf dem Kopf in einem Sessel,<br />

nahm ab und zu einen<br />

Schluck Medizin oder heißen<br />

Tee zu sich. Gleich zum<br />

Anfang des Stücks hatte ich<br />

einen ziemlich langen Monolog<br />

zu sprechen. Schon als ich<br />

die ersten Worte vorgetragen<br />

hatte, schallte es aus dem Zuschauerraum<br />

zu mir herauf:<br />

„Lauter sprechen!“ Ich stoppte<br />

kurz und sprach dann<br />

Ferdinand als Friedensbotschafter<br />

Lesergeschichte<br />

vonSigrid Marschner<br />

aus <strong>Neubrandenburg</strong><br />

Ein großes Kinderhaus in<br />

einer mittelgroßen Stadt, mit<br />

Kindern vom Krippenalter bis<br />

zum Schulalter, seit einiger<br />

Zeit auch mit Kindern aus Syrien,<br />

Russland, der Ukraine,<br />

Serbien, Slowenien und einigen<br />

anderen Ländern, ich mittendrin<br />

als Erzieherin. Wirsitzen<br />

am Tisch, die Kinder und<br />

ich, esist Mittagszeit. Auch<br />

Rasin sitzt mit amTisch. Er<br />

ist vier Jahre alt, kommt aus<br />

Syrien, ist erst seit Kurzem in<br />

unserer Gruppe und spricht<br />

kein einziges Wort Deutsch.<br />

„Rasin, er weint“, ruft mir<br />

leise ein Mädchen zu. Rasin<br />

weint tonlos, ihm rollen die<br />

Tränen über die Wangen. Ich<br />

setze mich neben ihn und<br />

streichle ihm über den Kopf.<br />

Rasins Tränen rollen oft, weil<br />

er sich mit Worten noch nicht<br />

verständlich machen kann.<br />

Es sind stille Hilferufe. Dieses<br />

Mal möchte Rasin nur aus<br />

einer Schüssel auf dem Tisch<br />

Essen haben, aus den anderen<br />

Schüsseln aber nicht. Unser<br />

Essen kennt er nicht, in Syrien<br />

gab es etwas ganz anderes.<br />

Ich freue mich für ihn, dass<br />

er heute Essen entdeckt hat,<br />

das er mag. Rasin wischt sich<br />

die Tränen ab und beginnt zu<br />

essen.<br />

Die Tür geht auf, Ferdinand<br />

kommt herein. Er war<br />

einmal in unserer Gruppe,<br />

jetzt ist er ein Schulkind und<br />

besucht unseren Hort. Und<br />

er kommt sehr gern in seine<br />

alte Gruppe. Ferdinand nimmt<br />

sich einen leeren Stuhl und<br />

schaut den Kindern beim Essen<br />

zu. „Rutsch nicht so dicht<br />

an Rasin heran, der hat Angst<br />

vor fremden Leuten“, sagt ein<br />

Junge. „Vor mir hat er keine<br />

Angst, ganz bestimmt nicht.<br />

Ich kenne mich aus mit<br />

Flüchtlingen“, erwidert Ferdinand.<br />

Ich blicke kurz auf,<br />

bin erstaunt und neugierig<br />

zugleich. Rasin hat das Wenige<br />

auf seinem Teller aufgegessen.<br />

Ferdinand steht auf, geht<br />

auf Rasin zu, lächelt ihn an,<br />

gibt ihm zu verstehen, dass er<br />

jetzt den Teller für ihn abräumen<br />

wird. Er tut es, geht wieder<br />

zu Rasin, legt ihm seinen<br />

Arm um die Schulter, lächelt<br />

ihn an. „Komm“, sagt er zu Rasin<br />

und nimmt dessen Hand.<br />

Vorsichtig zieht Ferdinand<br />

Rasin mit sich und setzt sich<br />

mit ihm auf unser Kuschelsofa.<br />

Er nimmt ein Kissen und<br />

steckt es Rasin in den Rücken.<br />

weiter. „Lauter sprechen“,<br />

der Protest wurde lauter.Mir<br />

reichte es. Ich schälte mich<br />

aus meiner warmen Umhüllung,<br />

trat an den Bühnenrand<br />

und rief etwas gereizt in den<br />

„Schön gemütlich, nicht?“,<br />

sagt Ferdinand zuRasin. Er<br />

lacht. Rasin lacht! Und dann<br />

scharen sich alle Kinder der<br />

Gruppe um Ferdinand und Rasin.<br />

Ferdinands Arm liegt um<br />

Rasins Schulter,als er erzählt,<br />

weshalb er sich so gut mit<br />

Flüchtlingen auskennt, auch<br />

mit kleinen Jungen wie Rasin.<br />

Seine Eltern arbeiten ehrenamtlich<br />

in der Flüchtlingshilfe<br />

der Stadt mit, und Ferdinand<br />

darf oft dabei sein. „Ich kenne<br />

ganz viele Flüchtlingskinder“,<br />

sagt er und erzählt von seinen<br />

Begegnungen.<br />

Eine Weihnachtsgeschichte?<br />

Frieden auf Erden allen<br />

Menschen, so lautet die Botschaft<br />

des Weihnachtsfestes!<br />

Tun wir Großen uns nicht oft<br />

schwer mit dem Frieden auf<br />

Erden? Ich konnte von Ferdinand<br />

nur lernen! Danke, du<br />

kleiner Friedensbote!<br />

Foto: ©FotogEStoEbEr -Fotolia.com<br />

Zuschauerraum: „Verdammt<br />

noch mal, ich bin krank!“<br />

Die Zuschauer lachten und<br />

klatschten, und ich begab<br />

mich wieder auf mein Krankenlager<br />

und setzte meinen<br />

DasEnde der Kindheit<br />

Lesergeschichte<br />

vonAnneliese Akolk<br />

aus Burg Stargard<br />

Monolog ohne Unterbrechung<br />

fort.<br />

Zu den Akteuren auf der<br />

Bühne gehörten auch drei<br />

Engel. Engel sind aus irgendwelchen<br />

Gründen immer<br />

weiblichen Geschlechts. Bei<br />

uns gab es, wie damals üblich,<br />

nur Jungs. Meine Mutter<br />

hatte ein gutes Verhältnis<br />

zu einer Friseurmeisterin, die<br />

ihr drei Perücken leihweise<br />

zur Verfügung stellte. Um die<br />

Sache etwas aufzulockern,<br />

waren es drei verschiedene.<br />

Eine Blonde, eine Schwarze<br />

und eine Rote.<br />

Die rote Perücke machte<br />

etwas her. Lange, gewellte<br />

Haare sollten einen der Engel<br />

schmücken. Mein Schulfreund<br />

Helmut Schneider<br />

war der Glückliche, der sich<br />

mit ihr schmücken konnte.<br />

Helmut hatte seine Rolle<br />

wohl etwas missverstanden.<br />

Seine Mutter hatte ihm<br />

ihren knallroten Lippenstift<br />

geliehen und wenn er, wie<br />

es seine Rolle verlangte, sich<br />

zwischen den beiden Schneidern<br />

hin und her bewegen<br />

musste, wackelte er dabei<br />

mit seinem Hinterteil. Er bekam<br />

jedes Mal stürmischen<br />

Beifall. Schließlich bekam der<br />

Weihnachtsmann, dargestellt<br />

von Lehrer Kiebig, sein neues<br />

Gewand, und ich musste für<br />

den Rest meiner Schulzeit damit<br />

leben, dass mich alle Welt<br />

nur noch Fridolin nannte.<br />

Weihnachten war für mich<br />

das Schönste, solange ich<br />

denken kann. Nicht nur für<br />

mich, meinen beiden Schwestern<br />

ging es da wohl genauso.<br />

Ein Weihnachtsfest ist mir<br />

in besonderer Erinnerung<br />

geblieben. Es war der erste<br />

Weihnachtsfeiertag 1943, vormittags,<br />

ich spielte mit meiner<br />

großen Puppenstube. Sie war<br />

etwas ganz Herrliches, mit<br />

Bad und Balkon sogar. Und<br />

außen hatte ich an die Wand<br />

geschrieben –sozusagen als<br />

Türschild –Graf Theobald v.<br />

Waldstein. Weiß der Kuckuck,<br />

wie ich auf diesen herrschaftlichen<br />

Namen kam. Ja, und<br />

plötzlich brummte es so eigenartig,<br />

erst leiser, dann immer<br />

lauter. Mutter und Tante Liesel,<br />

die Weihnachten inder<br />

Kriegszeit immer bei uns war,<br />

stürzten ans Fenster. Daoben<br />

flogen „sie“, die gefürchteten,<br />

feindlichen Flugzeuge, die<br />

Bomber, amstrahlend blauen<br />

Himmel. Dabei hatte es nicht<br />

mal Fliegeralarm gegeben.<br />

Wie sie so flogen, silbern glitzernd,<br />

sah das fast schön aus.<br />

Wo sie wohl an jenem Weihnachtstag<br />

ihre tödliche Last<br />

abgeladen haben?<br />

Ich weiß es nicht. Ich weiß<br />

nur noch, dass mir Mutter an<br />

jenem Tage sagte, dass es in<br />

Wirklichkeit keinen Weihnachtsmann<br />

gäbe – dabei<br />

hatte ich, entgegen aller Meinungen<br />

meiner Schulfreundinnen,<br />

so fest daran geglaubt.<br />

Weihnachten blieb das schönste<br />

Fest. Obwohl seit damals<br />

mein Weihnachtsstern nicht<br />

mehr ganz so hell leuchtet.<br />

anzeige<br />

WIRNEHMENJEDEN,<br />

WIE ER IST<br />

Unsere Pflegekunden<br />

sind sehr individuell.<br />

Wirmögen siealleund<br />

tununser Bestes fürihr<br />

Wohlbefinden.<br />

Dasganze Jahr über.<br />

In diesemSinne:<br />

FroheWeihnachten und<br />

einenguten Rutsch!<br />

Feldstraße 3, 17033<strong>Neubrandenburg</strong>|Tel.: 0395 570 83313|www.wilma-pflegedienst.de<br />

Wirwünschenunseren Kunden<br />

glanzvolle Festtage!<br />

Fehlt Ihnen noch<br />

eine glänzende<br />

Geschenkidee?<br />

Über den Clean Car<br />

Waschgutschein<br />

freut sich jeder<br />

Autofahrer!<br />

Ihr Cleany<br />

Stavenhagener Str. 1 • <strong>Neubrandenburg</strong> • www.clean-car.com<br />

Fröhliche Weihnachten und ein<br />

erfolgreiches neues Jahr!<br />

<strong>Neubrandenburg</strong>er<br />

Wohnungsgesellschaft mbH<br />

IhreNEUWOGES.img<br />

NEUWOGES | REPARATUR &SERVICE<br />

HINTERSTE MÜHLE | IMMOBILIEN DIENSTLEISTUNG<br />

VERANSTALTUNGSZENTRUM | PFLEGEHEIM | HAVEG<br />

NBS NBN


Seite 8 Freitag, 22. Dezember <strong>2017</strong><br />

Frohes Fest<br />

Seite 9<br />

Die Schlagzeilen am Heiligabend<br />

Weihnachten steht die Welt nicht still. Zum 65. Geburtstag unserer Heimatzeitung haben wir im Archiv gestöbert und gesammelt,<br />

was am24. Dezember an kuriosen und typischen Meldungen in früheren Ausgaben zu lesen war. Dabei haben wir auch herausgefunden,<br />

dass Heiligabend acht Mal auf einen Sonntag fiel und es somit keine Zeitung gab –genau wie in diesem Jahr.<br />

1957<br />

1959<br />

1962<br />

1965<br />

FOTO: ARCHIV<br />

Dienstag, 24. Dezember<br />

Wasdas Jahr 1957 brachte<br />

NEUSTRELITZ. Wenn wir einen Blick auf<br />

das verflossene Jahr richten, müssen<br />

wir sagen, dass esfür jeden etwas Neues<br />

brachte. Und wenn wir heute Abend die<br />

Kerzen am Weihnachtsbaum anzünden,<br />

werden wir merken: Der Gabentisch ist<br />

wieder um vieles reicher geworden.<br />

Selbstverständlich konnten auch indiesem<br />

Jahr noch nicht alle Wünsche befriedigt<br />

werden.<br />

Donnerstag, 24. Dezember<br />

Exportplan 1959 überboten<br />

NEUSTRELITZ. Die Werktätigen des Bezirkes <strong>Neubrandenburg</strong><br />

haben ihre Exportaufträge für 1959 bereits um23Prozent<br />

übererfüllt. Besonderen Anteil an diesem guten Ergebnis<br />

haben die Kollegen des VEB Teigwarenfabrik „Möwe“<br />

Waren, der Norddeutschen Wolltuchwerke Malchow, der<br />

Vereinigten Sägewerke Düsterförde, der Sitzmöbelfabrik<br />

Hammer, des Maschinenbaus <strong>Neubrandenburg</strong>, der Anklamer<br />

Maschinenfabrik, Landmaschinenersatzteile Dargun und die mit<br />

staatlicher Beteiligung arbeitende Kofferfabrik Hermelink in<br />

Stavenhagen.<br />

Montag, 24. Dezember<br />

Neuer Sputnik<br />

MOSKAU. Ein neuer künstlicher Erdtrabant ist am<br />

Sonnabend in der Sowjetunion gestartet worden,<br />

meldet TASS. Der Sputnik, der die Bezeichnung<br />

„Kosmos 12“ trägt, wurde auf eine Bahn gebracht,<br />

bei der die größte Entfernung von der Erdoberfläche<br />

405 Kilometer und die geringste Entfernung 211 Kilometer<br />

betragen; der Neigungswinkel der Bahn zum<br />

Äquator ist 65Grad. Die anfängliche Umlaufzeit des<br />

Satelliten liegt bei 90,45 Minuten.<br />

FOTO: DFF/WINKLER<br />

Freitag, 24. Dezember<br />

Sandmännchen mit Überraschung<br />

BERLIN. Das Sandmännchen, der Liebling<br />

unserer jüngsten Fernsehzuschauer, hat<br />

sich am 24.Dezember extra viel Zeit für<br />

seine kleinen Freunde reserviert. Was<br />

er in der Geschichte vom „Vergessenen<br />

Kasperle“ zu tun hat, verrät er noch<br />

nicht. Es handelt sich schließlich umeine<br />

Überraschung. Seinen Traumsand stellt er<br />

aber zur Selbstbedienung zur Verfügung,<br />

das steht schon fest.<br />

1969<br />

1970<br />

1975<br />

1977<br />

1979<br />

Mittwoch, 24. Dezember<br />

Donnerstag, 24. Dezember<br />

Mittwoch, 24. Dezember<br />

Sonnabend, 24. Dezember<br />

Montag, 24. Dezember<br />

Futter aus der Miete „loseisen“<br />

Kampfumdas Leben vonAngela Davis<br />

108 Familien mit neuem Heim<br />

Mehr Fische aus Waren<br />

630neue Kleingärten<br />

WUSTROW. Täglich eineinhalb Stunden brauchen vier Männer<br />

aus der Feldbaubrigade der LPG Wustrow, um die Runkeln<br />

für die Fütterung von 150 Sauen aus der Miete „loszueisen“.<br />

Mit Spitzhacke und Spaten legen sie mit hohem Aufwand<br />

das Saftfutter frei. Außerdem sorgen sie dafür, dass die<br />

Färsen der Genossenschaft ausreichend Silofutter erhalten.<br />

Für diese Genossenschaftsbauern ist esselbstverständlich,<br />

dass sie trotz kalter Hände und Füße die Futtermittel, die<br />

für die Viehbestände gebraucht werden, buchstäblich unter<br />

Schnee und unter Eis hervorholen.<br />

FOTO: SUSAN RAGAN<br />

MOSKAU/BERLIN/NEW YORK. Eine gewaltige internationale<br />

Protestwelle fordert die Freilassung der standhaften<br />

amerikanischen Patriotin Angela Davis aus den Klauen<br />

der kalifornischen Mordjustiz. Ihre Stimme zur Rettung<br />

von Angela erhoben Millionen Sowjetfrauen. Die<br />

weltberühmte Tänzerin Galina Ulanowa, die Kosmonautin<br />

Valentina Nikolajewa Tereschkowa und weitere führende<br />

Vertreterinnen sowjetischer Kunst und Wissenschaft<br />

fordern in einem offenen Brief die sofortige Einstellung<br />

des Terrorprozesses gegen die Patriotin.<br />

NEUBRANDENBURG. Die Schlüssel für<br />

ihre Neubauwohnung im zweiten<br />

Elfgeschosser mit Loggias waren am<br />

Dienstag in<strong>Neubrandenburg</strong>-Ost für<br />

108 glückliche Familien das schönste<br />

Weihnachtsgeschenk. Darunter<br />

befand sich zugleich das 6500. neue<br />

Heim in diesem Stadtteil, zudem vor<br />

fünf Jahren der Grundstein gelegt<br />

wurde.<br />

WAREN. Etwa 30Tonnen Fisch werden die<br />

Werktätigen der Zwischenbetrieblichen Einrichtung<br />

„Süßwasserfischverarbeitung“ in Waren bis<br />

Jahresende über den Plan ausliefern. Mit viel Fleiß<br />

und Sonderschichten haben die Frauen des Betriebes<br />

die Planrückstände beseitigt und zur zusätzlichen<br />

Festversorgung beigetragen. Hauptanteil der Erzeugnisse<br />

für den Bezirk und die Hauptstadt bilden geräucherte<br />

Forellen und Karpfen, die sie vom Kooperationsverband<br />

„Qualitätsfisch Mecklenburger Seenplatte“ beziehen.<br />

NEUBRANDENBURG. 630 Kleingärten wurden in diesem<br />

Jahr im Bezirk <strong>Neubrandenburg</strong> neu geschaffen.<br />

Sie erhielten vorwiegend Arbeiter und kinderreiche<br />

Familien. Nunmehr verfügen die Mitglieder des Verbandes<br />

der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter über etwa<br />

19 000 Gärten. 46 Anlagen haben bisher die Anerkennung<br />

als Staatlich anerkanntes Naherholungsgebiet erhalten.<br />

Die VKSK-Mitglieder brachten indiesem Jahr unter<br />

anderem fast 9000 Tonnen Obst und 1900 Tonnen<br />

Gemüse auf den Markt.<br />

1980 1981 1982 1986<br />

1988<br />

1990<br />

Mittwoch, 24. Dezember<br />

„Immergut“ istimmer gut<br />

STAVENHAGEN. Die Werktätigen des<br />

VEB „Immergut“, Stavenhagen,<br />

stehen auf Qualität. Kondensmilch<br />

aus ihrem Betrieb ist inder Republik<br />

gefragt. Von den bis Ende November<br />

produzierten 13335 Tonnen<br />

Kondensmilch trugen 12 290 Tonnen<br />

das Gütezeichen Q.Bei aller Güte sind<br />

die Experten auch sehr ökonomisch.<br />

Sie sparten 28500 Mark an<br />

Energiekosten und 83 900 Mark<br />

an Grundmaterial ein.<br />

Donnerstag, 24. Dezember<br />

Kuba 20 Jahreohne Analphabeten<br />

HAVANNA. Es bleibt für alle Zeiten ein Triumph der<br />

sozialistischen Revolution, dass Kuba seit 20 Jahren<br />

das einzige Land Lateinamerikas ohne Analphabeten<br />

ist. Das erklärte der Kulturminister Kubas,<br />

Armando Hart Davalos, am Dienstag auf einem Festakt<br />

inHavanna anlässlich des 20. Jahrestages der<br />

Alphabetisierung des Landes. Dieser Erfolg sei kein<br />

Wunder, sondern ein Ergebnis harter Arbeit gewesen,<br />

betonte der Redner. Fidel Castro überreichte<br />

auf dem Festakt Ehrendiplome an hervorragende<br />

kubanische Pädagogen sowie Teilnehmer der Alphabetisierungskampagne<br />

des Jahres 1961.<br />

Freitag, 24. Dezember<br />

Hoher Zuwachs im Prenzlauer Betriebsteil<br />

PRENZLAU. Anspruchsvolle Vorhaben im Karl-Marx-<br />

Jahr 1983 beschlossen die Vertrauensleute des VEB<br />

Elektronik Gera, Betriebsteil Prenzlau, auf ihrer Vollversammlung.<br />

Die industrielle Warenproduktion soll<br />

z. B. auf 124,5 Prozent und die Arbeitszeiteinsparung<br />

auf 127 Prozent gegenüber 1982 gesteigert werden.<br />

Dabei haben die Kollektive sich zu zwei zusätzlichen<br />

Tagesproduktionen verpflichtet. Der Export soll<br />

ebenfalls zunehmen. Diese Ziele werden durch die<br />

Rationalisierung sowie durch die Überleitung von<br />

wissenschaftlich-technischen Maßnahmen in die<br />

Produktion getragen.<br />

FOTO: ARCHIV<br />

Mittwoch, 24. Dezember<br />

Schnee hüllt<br />

Republik<br />

in weißesKleid<br />

NEUBRANDENBURG.<br />

Schnee- und Eisglätte<br />

auch auf den Straßen<br />

der Bezirksstadt.<br />

Ein Achtungszeichen für<br />

alle Verkehrsteilnehmer,<br />

sich auf den Winter<br />

einzustellen.<br />

Sonnabend, 24. Dezember<br />

Farbfernseher über Plan<br />

RADEBERG. Das 10 000. zusätzlich<br />

für die Bevölkerung produzierte<br />

tragbare Farbfernsehgerät wurde<br />

am Freitag im VEB Robotron-<br />

Elektronik Radeberg fertiggestellt<br />

und dem Handel übergeben. Damit<br />

wurde der Jahresanteil 1988 des<br />

Bezirksjugendobjektes zur<br />

zusätzlichen Fertigung von<br />

40 000 Farbfernsehgerätenbis<br />

zum 40. Jahrestag der DDR<br />

realisiert.<br />

Montag, 24. Dezember<br />

Matthäus istEuropas Fußballer desJahres<br />

PARIS. Lothar Matthäus, Kapitän der deutschen<br />

Fußball-Nationalmannschaft, ist in der traditionellen<br />

Experten-Umfrage von „France Football“ zu<br />

„Europas Fußballer des Jahres“ gekürt worden.<br />

Der 29-Jährige, der seit zwei Jahren für Inter Mailand<br />

spielt und in Stuttgart gegen die Schweiz s<br />

ein 85. Länderspiel bestritt, verwies inder Umfrage<br />

unter 29Fachleuten aus ebensovielen Ländern<br />

mit 137 Punkten Salvatore Schilacci (Italien/84)<br />

und seinen Nationalmannschafts- und<br />

Inter-Klubkameraden Andreas Behme (68) auf die<br />

nächsten Plätze.<br />

1992<br />

1997<br />

1999<br />

2000<br />

2007<br />

2016<br />

Donnerstag, 24. Dezember<br />

Mittwoch, 24. Dezember<br />

Freitag, 24. Dezember<br />

Sonnabend, 24. Dezember<br />

Montag, 24. Dezember<br />

Sonnabend, 24. Dezember<br />

Busfahrtenüber Land werden teurer<br />

Einzelhandel will langen Sonnabend<br />

Leserspenden für Hilfswerk<br />

Heirat im Schloss<br />

Bierkonsum sinktinDeutschland<br />

Sein Herzschlägt in Rio weiter<br />

NEUBRANDENBURG. Mit Beginn des neuen Jahres werden<br />

die Fahrpreise imLinienverkehr der Verkehrsgemeinschaft<br />

Müritz-Oderhaff (VMO) für die Landkreise Altentreptow,<br />

Anklam, Malchin, Demmin, Teterow, <strong>Neubrandenburg</strong>,<br />

Neustrelitz, Pasewalk, Ueckermünde, Waren und<br />

Röbel erhöht. Als Gründe wurden die ansteigenden<br />

Gesamtkosten in den neuen Bundesländern, der Wegfall<br />

der Übergangsregelungen sowie die Kürzung der<br />

finanziellen Zuwendungen aus dem Landeshaushalt<br />

genannt. In der Tarifzone von 0bis 5Kilometer erhöht<br />

sich der Mindesttarif von 1Mark auf 1,20 Mark.<br />

SCHWERIN. Die Geschäfte imNordosten dürfen am<br />

Sonnabend nach Weihnachten bis 18 Uhr öffnen. Diese<br />

Absprache hat der Einzelhandelsverband nach eigenen<br />

Angaben mit den Landesministerien für Wirtschaft<br />

und Soziales wegen der Kalenderkonstellation und der<br />

Erfahrungen in den vergangenen Tagen „kurzfristig“<br />

getroffen. Die Gewerkschaft HBV sprach dagegen von<br />

einem „Bruch des Ladenschlussgesetzes“, da eine<br />

Rechtsverordnung fehle. Anbisher geringeren Umsätzen<br />

sei nicht die Kalenderkonstellation schuld, sondern die<br />

mangelnde Kaufkraft und die hohe Arbeitslosigkeit.<br />

NEUBRANDENBURG. Spenden in Höhe von<br />

über 178 200 Mark haben Leser unserer<br />

Zeitung 1999 bisher auf das Konto des<br />

Leserhilfswerkes eingezahlt. Damit<br />

wurde die Spendensumme, die bis zur<br />

gleichen Zeit des Vorjahres einging, leicht<br />

übertroffen. So war esmöglich, in diesem<br />

Jahr 137 Familien und Mitbürgern in<br />

schwierigen Situationen zu helfen. Allein in<br />

der Vorweihnachtszeit konnte in 97 Fällen<br />

eine solche Spende übergeben werden.<br />

LONDON. US-Popsängerin<br />

Madonna und der britische<br />

Filmregisseur Guy Ritchie<br />

haben gestern im Schloss<br />

Skibo (Schottland) geheiratet.<br />

Die Trauung fand im<br />

engsten Familienkreis und<br />

in Anwesenheit einer Reihe<br />

Freunde statt. Madonna und<br />

Ritchie hatten ihren Sohn<br />

Rocco zuvor taufen lassen.<br />

BERLIN. Große Aufregung kurz vor dem Fest: Die<br />

Deutschen leben „schaumgebremst“. Der Bierkonsum<br />

ist auf ein Rekordtief gesunken. Pro Kopf tranken die<br />

Bundesbürger in diesem Jahr nur noch 112,5 Liter<br />

Gerstensaft. Was macht esdaschon, dass praktisch vom<br />

milchtrinkenden Baby über den Weinliebhaber bis hin<br />

zum Abstinenzler alle in die Rechnung miteinfließen.<br />

Flugs gehen die Brauer auf Erklärungssuche. Und, wer<br />

hätte das gedacht, das Wetter hat wieder einmal Schuld.<br />

Die Deutschen haben 2007 mangels Sonnenstrahlen<br />

einfach zu wenig geschwitzt.<br />

FOTO: RALF HIRSCHBERGER<br />

RIO DE JANEIRO. Ein Herz aus Deutschland<br />

rettete ihr Leben: Ivonette Balthazar aus<br />

Brasilien freut sich so wie nie auf das<br />

Weihnachtsfest. Sie hatte im August dieses<br />

Jahres das Herz des deutschen Kanu-<br />

Slalom Trainers Stefan Henze transplantiert<br />

bekommen. Der 35-jährige Mann aus Halle an<br />

der Saale war bei einem Autounfall während<br />

der Olympischen Spiele 2016 in Rio gestorben.<br />

Er hatte einen Organspendeausweis. „Ich bin<br />

ihm so dankbar“, sagte die 66-Jährige.


Seite 10 Frohes Fest<br />

Freitag, 22. Dezember <strong>2017</strong><br />

Jeden Mittwoch treffen sich Birgit Leupold, Doris Pietschke, Barbara Militzer, Sabine Rambatt und<br />

Gabriele Penzin (v. l.), um mit dem Werkstoff Ton kleine Kunstwerke zukreieren. FOTOS (3): uTE ZIEMAnn<br />

Der Stall ist 1,30 Meter lang und 60 Zentimeter tief. Die größte Figur<br />

misst 30 Zentimeter. Die Krippe mit dem Jesuskind war eine Herausforderung.<br />

Eine Weihnachtskrippefür dasganzeDorf<br />

Von UteZiemann<br />

Ihre Leidenschaft fürs<br />

Formen und Gestalten kann<br />

Doris Pietschke nicht<br />

verbergen. Damit hat sie<br />

auch andere Frauen in<br />

Gielow angesteckt. Spuren<br />

ihrer Arbeit sind an vielen<br />

Ecken des kleinen Ortes zu<br />

entdecken.<br />

Gielow. Wenn am Heiligabend<br />

das Krippenspiel in der Kirche<br />

von Gielow leuchtet, werden<br />

die Herzen von sechs Frauen<br />

besonders freudig schlagen.<br />

Der kleine Keramikzirkel um<br />

Doris Pietschke hat seit Oktober<br />

daran gewerkelt und viel<br />

Liebe in die Weihnachtskrippe<br />

gesteckt. Anfangs waren die<br />

Frauen vom Vorschlag ihrer<br />

„Chefin“ allerdings gar nicht<br />

so begeistert. Figuren zu gestalten<br />

–und dazu noch solche,<br />

die jeder kennt – fanden sie<br />

ziemlich schwer.Dabei hatten<br />

die Frauen im Alter zwischen<br />

54 und 71 Jahren schon so<br />

manches Stück aus Ton geformt.<br />

Zeugnisse ihres Tuns sind<br />

an vielen Stellen des Dorfes<br />

zu sehen. Alte Häuser von<br />

Gielow,inKeramik gebrannt,<br />

schmücken die Heimatstube<br />

des Dorfes und das Bürgerhaus.<br />

Im Speisesaal der Schule<br />

ist ein Torbogen mit Bäumen<br />

zu sehen. „Den haben<br />

wir mit Schülern der Grundschule<br />

gestaltet. Mit Kindern<br />

machen wir viele Projekte“,<br />

erzählt Doris Pietschke. So sei<br />

auch die Schautafel mit Heilpflanzen<br />

gleich am Eingang<br />

des Bauerngartens entstanden.<br />

Das jüngste Projekt mit<br />

30 Bäumen des Jahres steht<br />

auch dort.<br />

Ach ja –der Bauerngarten:<br />

Dafür engagieren sich die<br />

Frauen ebenfalls. Einmal in<br />

der Woche greifen sie zu Hackeund<br />

Harkeund halten ihn<br />

in Ordnung. Höhepunkt ist<br />

in jedem Jahr die Teilnahme<br />

am Tag des offenen Gartens:<br />

immer mit Keramikverkauf.<br />

Dabei gehen die Zaunsitzer<br />

in Form von Tieren besonders<br />

gut. „Und die haben wir<br />

schon in zig Varianten geformt.“<br />

Mit diesen Worten<br />

konnte Doris Pietschke überzeugen,<br />

dass auch das Projekt<br />

Krippe gelingt.<br />

Da die begeisterte Handarbeiterin<br />

immer Ton zu Hause<br />

hat, formte sie die Kegel für<br />

die Figuren –die größte misst<br />

30 Zentimeter –vor.Dann haben<br />

die Frauen einfach ausprobiert.<br />

Und unter ihren geschickten<br />

Händen entstanden<br />

Maria und Josef, das Jesuskind<br />

in der Futterkrippe, Ochs und<br />

Esel und die drei Weisen aus<br />

dem Morgenland. „Die Tiere<br />

wurden glasiert, aber bei<br />

den Figuren haben wir uns<br />

für Engobe entschieden. Das<br />

ist eine flüssige Tonmineralmasse,<br />

die wir mit matter Farbe<br />

besprüht haben“, erklärt<br />

Doris Pietschke, die seit 1979<br />

töpfert. Damals fuhr sie in<br />

das sechs Kilometer entfernte<br />

Malchin, um ihrem Hobby<br />

nachzugehen. Dort reifte die<br />

Idee, in Gielow einen Zirkel<br />

zu gründen. „Kultur wurde<br />

ja zu DDR-Zeiten gefördert“,<br />

sagt die ehemalige Zahnärztin,<br />

die seit 1982 mit zwei<br />

Jahren Unterbrechung den<br />

Zirkel leitet.<br />

Doch worin sollten die<br />

Figuren ihren Platz finden?<br />

Auch hierfür hatte Doris<br />

Pietschke, der scheinbar nie<br />

die Ideen ausgehen, eine Lösung.<br />

ImDorf wurde gerade<br />

die Straße erneuert. Da lagen<br />

Paletten herum. Ehemann<br />

Rolf musste eine auseinanderbauen<br />

und daraus den<br />

Stall zimmern. „Ich habe ihn<br />

dann angestrichen und Licht<br />

reingelegt“, erzählt die Gielowerin.<br />

Seinen ersten Einsatz fand<br />

das Krippenspiel auf dem<br />

Weihnachtsmarkt in der<br />

Heimatstube, der vom Heimatverein,<br />

zu dem auch der<br />

Keramikzirkel gehört, mitorganisiert<br />

wurde. Dort gab<br />

es natürlich noch mehr Zeugnisse<br />

der fleißigen Handwerkerinnen<br />

zu sehen. So hatten<br />

sie einen Weihnachtsbaum<br />

ganz in Weiß geschmückt.<br />

Auch Engel und Teelichter<br />

gehören zu ihrem Repertoire,<br />

denn über ein selbst gefertigtes<br />

Weihnachtsgeschenk<br />

freut sich wohl jeder.<br />

Kontaktzur Autorin<br />

u.ziemann@nordkurier.de<br />

Anzeige<br />

WIR WÜNSCHEN IHNEN FROHE WEIHNACHTEN<br />

UND EINEN GUTEN START IN 2018!<br />

Autohaus Stoldt e.K.<br />

Eschengrunder Str. 8•17034 <strong>Neubrandenburg</strong><br />

Tel. 0395 4226052<br />

www.auto-stoldt.de<br />

Deutsches<br />

Rotes<br />

Kreuz<br />

Wir wünschen allen Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern, Mitgliedern sowie Patienten und<br />

Angehörigen, Sponsoren und Geschäftspartnern<br />

ein besinnliches Weihnachtsfest und<br />

alles Gute für das neue Jahr.<br />

Wir bedanken uns für das<br />

Vertrauen und für die<br />

erfolgreiche Zusammenarbeit<br />

im vergangenen Jahr.<br />

Kreisverband <strong>Neubrandenburg</strong> e.V.<br />

Sozialdienst <strong>Neubrandenburg</strong> gGmbH<br />

Robert-Blum-Str. 34 •17033 <strong>Neubrandenburg</strong> •Tel. 0395-5603911<br />

&Messtechnik GmbH<br />

HEIZUNG •SANITÄR •ELEKTRO<br />

Allen Kunden und<br />

Geschäftspartnern<br />

wünschen wir eine<br />

24 Jahre<br />

Spitze! frohe Weihnacht<br />

und ein gesundes<br />

erfolgreiches neues Jahr 2018!<br />

Heidenstraße 10, 17034 <strong>Neubrandenburg</strong><br />

Telefon Telefon (0395) (0395) 4236000 4226000<br />

Die TSGNeustrelitz bedankt sich bei allen Mitgliedern,Fans,<br />

Sponsoren und Unterstützern fürIhr großesEngagement.<br />

Wirwünschen allen<br />

eine besinnliche<br />

Weihnachtund<br />

einen sportlichen<br />

Rutsch ins neueJahr.<br />

Wei<br />

eihnach<br />

cht<br />

hten<br />

steht<br />

vor<br />

der<br />

Türe<br />

und<br />

ein<br />

erei<br />

eig<br />

ign<br />

gnis<br />

isreiches<br />

Jah<br />

ahr<br />

geht<br />

zu Ende.<br />

Zum<br />

Jah<br />

ahreswechs<br />

hsel<br />

wün<br />

üns<br />

nsc<br />

sch<br />

chen<br />

wir<br />

Ihn<br />

hne<br />

nen<br />

die<br />

Sti<br />

tille<br />

le für<br />

den<br />

Bli<br />

lic<br />

ick<br />

nac<br />

ach<br />

inn<br />

nne<br />

nen<br />

und<br />

vorn<br />

rne<br />

ne,<br />

um mit<br />

neue<br />

uen<br />

Krä<br />

räf<br />

äften<br />

den<br />

Mut<br />

für<br />

die<br />

ric<br />

ich<br />

chtig<br />

igen<br />

Ent<br />

nts<br />

tsch<br />

cheidun<br />

ungen<br />

im neue<br />

uen<br />

Jahr<br />

tref<br />

effen<br />

zu kön<br />

önnen<br />

en.<br />

NBS NBN


Freitag, 22. Dezember <strong>2017</strong><br />

Frohes Fest<br />

Seite 11<br />

„Freuet euch!“<br />

Friede, Freude, Liebe –diese Kombination berührt auch Menschen,<br />

die nicht anGott glauben und verleiht der Weihnachtszeit<br />

einen besonderen Zauber, glaubt Pastorin Friederike Pohle.<br />

Vorfünf Jahren hat sie ihre erste Christvesper geleitet –und ist<br />

seitdem umvieles reicher geworden.<br />

Von Stefanie Lanin<br />

Grünow. Was bleibt, ist das<br />

Kribbeln in der Luft. Die<br />

Lichter, die Vorfreude, die<br />

vollen KirchenbänkeamHeiligabend.<br />

Das war schon vor<br />

fünf Jahren so, als die junge<br />

Pastorin Friederike Pohle in<br />

der eigenen Gemeinde zum<br />

ersten Mal den Weihnachtsgottesdienst<br />

hielt. Und so<br />

wird es auch in diesem Jahr<br />

sein. Doch sonst ist so vieles<br />

anders –zuHause, auf den<br />

Dörfern, ja selbst in der Welt.<br />

Friederike Pohle kennt<br />

ihre Gemeinde. Routine und<br />

Vertrautheit haben sich in<br />

den letzten Jahren eingestellt.<br />

„Ich weiß jetzt genau,<br />

wer den Adventskranz besorgt,<br />

wer den Tannenbaum<br />

aufstellt und wer die Kerzen<br />

am Heiligabend anzündet“,<br />

sagt FriederikePohle. Sie hat<br />

auch erfahren, wie wichtig<br />

den Menschen auf den Dörfern<br />

der Gottesdienst vor der<br />

Haustür ist. Noch vor fünf<br />

Jahren blieb eine der vier<br />

Kirchen in Grünow, Goldenbaum,<br />

Triepkendorf und Mechow<br />

am 24. Dezember dunkel.<br />

„Das fanden die Leute gar<br />

nicht gut.“ An Weihnachten<br />

zu Fuß zur Kirche gehen,<br />

durch die Dunkelheit, auch<br />

wenn kein Schnee liegt –das<br />

ist den Menschen wichtig.<br />

In diesem Jahr wird deshalb<br />

in allen vier Dörfern<br />

die Kirche fürs Weihnachtsgefühl<br />

geöffnet sein –auch<br />

weil die Dorfbewohner so<br />

tatkräftig dabei sind. „Wir<br />

haben versucht einen Rahmen<br />

zu finden, der auch<br />

ohne Pastorin funktioniert“,<br />

beschreibt Friederike Pohle.<br />

„Ich versuche zwar überall<br />

dabei zusein, für eine kurze<br />

Andacht oder die Fürbitte,<br />

aber es klappt eben nicht<br />

immer.“ In Goldenbaum<br />

nehmen die Menschen die<br />

Sache daher einfach selbst in<br />

die Hand –evangelische und<br />

katholische Familien und solche,<br />

die eigentlich gar nichts<br />

mit der Kirche zu tun haben.<br />

Sie öffnen die geschmückte<br />

Kirche, lesen die Weihnachtsgeschichte,<br />

singenLieder, zeigen<br />

ein Krippenspiel. „Für<br />

mich ist das gelebtes Luthertum“,<br />

beschreibt Friederike<br />

Pohle. Jeder hat den Auftrag<br />

und die Berechtigung, Gottes<br />

Wort zu verbreiten.<br />

Auf der Suche<br />

nach dem richtigen ritual<br />

Für Friederike Pohle geht<br />

es Weihnachten schon um<br />

14 Uhr in ihrem Heimatort<br />

Grünow los. Hier wird FriederikePohles<br />

Tochter Luise zum<br />

ersten Mal beim Krippenspiel<br />

der Christenlehre-Kinder dabei<br />

sein, wahrscheinlich als<br />

Engelein. Danach heißt es<br />

für die mittlerweile Siebenjährige<br />

aber wieder warten,<br />

bis Mama schließlich um<br />

18.30 Uhr auch die letzte<br />

traditionelle Christvesper in<br />

Mechow begleitet hat.<br />

„Das ist für die Kinder<br />

schon schwer, solange die<br />

Spannung zu halten“, sagt<br />

die Pastorin. Während sich<br />

Luise vor fünf Jahren aber<br />

noch allein in Geduld üben<br />

So klingt die Weihnachtszeit<br />

musste, bis das Weihnachtszimmer<br />

endlich, endlich geöffnet<br />

wurde, hat sie heute<br />

Gesellschaft. Ihre beiden Brüder,<br />

der vierjährige Friedrich<br />

und der eineinhalbjährige<br />

Johannes, warten mit ihr im<br />

Grünower Pfarrhaus. Dort<br />

hat sich die Familie längst<br />

gemütlich eingerichtet und<br />

ist im Dorf angekommen.<br />

Mit welchen Ritualen sie das<br />

Weihnachtsfest verbringt,<br />

erforscht sie aber jedes Jahr<br />

aufs Neue. Gibt es für die Kinder<br />

vielleicht doch schon eine<br />

kleine Bescherung vor halb<br />

neun? „Da sind wir auch immer<br />

noch am Suchen, was für<br />

uns das Richtige ist.“<br />

Friederike Pohle liebt das<br />

Weihnachtsfest. Wenn sie die<br />

unzähligen Kisten mit Weihnachtsschmuck<br />

vom Dachboden<br />

holen kann, wenn die<br />

Adventszeit anbricht und<br />

mit ihr die erwartungsfrohe<br />

Freude auf die Weihnachtstage,<br />

wenn es duftet und klingt,<br />

wenn sie die Weihnachtslieder<br />

wieder singen kann. „Zum<br />

Beispiel ,Es kommt ein Schiff,<br />

geladen‘ –das liebe ich sehr“,<br />

erzählt die 37-Jährige. Weihnachten<br />

ist für sie das Fest<br />

der Liebe, der Freude und des<br />

Friedens. „So wie auch Luther<br />

es gesehen hat, der war ja<br />

durch und durch Weihnachtschrist“,<br />

beschreibt sie.<br />

Da gibt es die Liebe zwischen<br />

Josef und Maria. Und<br />

das Jesuskind, „in dem die<br />

Liebe Gottes zu den Menschen<br />

seinen Ausdruck findet“. Da<br />

leuchtet der Friede auf, der<br />

in so großem Kontrast zu den<br />

Konflikten unserer Zeit steht.<br />

„Die Massaker,die Anschläge,<br />

die Unruhen und Umbrüche“,<br />

so die Pastorin. Und dann<br />

die starke Botschaft: „Freuet<br />

euch!“ „Das ist eine ganz<br />

bewegende Kombination, die<br />

eben auch Menschen berührt,<br />

die nicht an Gott glauben. Ich<br />

glaube, es gibt eine starke<br />

Sehnsucht der Leute nach solchen<br />

Botschaften, nach Frieden,<br />

Freude, Liebe und Sinn.“<br />

Natürlich kennt Friederike<br />

Pohle auch in ihrer Gemeinde<br />

viele Familien, in denen am<br />

Weihnachtsabend nicht alles<br />

„Friede, Freude, Eierkuchen“<br />

ist. „Aber was eigentlich alle<br />

eint, ist das Bestreben, es<br />

sich an Weihnachten schön<br />

Anzeige<br />

FroheWeihnachten!<br />

BESINNEN SIE SICH AUFDAS WESENTLICHE<br />

FAMILIE, FREUNDE UND FREUDE.<br />

zu machen“, erzählt sie. Viele<br />

kehren nur dann nach Hause<br />

zurück, zu ihren Wurzeln,<br />

in ihre Heimat. „Das ist ein<br />

richtiges Dorftreffen, aus dem<br />

eben auch die Sehnsucht nach<br />

dem geborgenen Ort der Kindheit<br />

spricht“, beschreibt sie.<br />

Und auch wenn während der<br />

Festtage so mancher Streit in<br />

den Familien erst so richtig<br />

deutlich wird, wenn das Deckeln<br />

der Konflikte kaum<br />

noch auszuhalten ist, ist für<br />

sie Weihnachten doch vor<br />

allem eine Chance, sich als<br />

Familie zu finden.<br />

In Eldena bei Ludwigslust,<br />

wo FriederikePohle ihr Vikariatabsolviert<br />

hat, gab es eine<br />

ganz besondere Weihnachtstradition,<br />

die der Pastorin<br />

stark in Erinnerung geblieben<br />

ist. Pfadfinder aus dem<br />

ganzen Land brachten das<br />

Licht von Bethlehem in einer<br />

Laterne mit, es wurde gehütet<br />

und genährt, bis es am<br />

24. Dezember mit in die Kirche<br />

genommen wurde.<br />

Dort konnte dann jeder<br />

seine eigene Kerze an der<br />

Flamme entzünden. „Und<br />

das beschreibt eigentlich gut<br />

meinen Weihnachtswunsch:<br />

Dass die Menschen von diesem<br />

Frieden am Weihnachtsabend<br />

etwas mit in ihr Leben<br />

nehmen können.“<br />

Kontaktzur Autorin<br />

s.lanin@nordkurier.de<br />

Wirwünschen allen Kunden,<br />

Interessenten und Geschäftspartnern<br />

sowie Ihren Familien<br />

ein ruhiges und besinnliches<br />

Weihnachtsfest<br />

Freude am Fahren<br />

und einen guten Rutsch ins neue Jahr<br />

FürStenwerder. Vom Rentier Rudolph und<br />

dem Weihnachtsmann singen hier die Hortkinder<br />

der Kleinen Grundschule Fürstenwerder.Sie<br />

haben die Gelegenheit auf dem niedlichen Adventsmarktder<br />

Kita„Frechdachse“ genutzt,um<br />

ihr Lieblingslied vorzutragen. Wenn Sie das Foto<br />

mit der Paper.plus-App einscannen, erleben Sie<br />

die Kinder in Aktion.<br />

Foto: D.SKieRKe<br />

Wolter &Steiner GmbH<br />

Vertragshändler der BMW AG<br />

Hellfelder Straße 4<br />

17039 <strong>Neubrandenburg</strong><br />

Tel. 0395 42942-0<br />

Fax0395 42942-12<br />

Wolter &Steiner Handels GmbH<br />

Vertragshändler der BMW AG<br />

Siegfried-Marcus-Straße 5<br />

17192 Waren<br />

Tel. 03991 61150-0<br />

Fax03991 61150-82<br />

Wolter &Steiner GmbH<br />

Autorisierter Servicepartner<br />

Stettiner Straße 107<br />

17291 Prenzlau<br />

Tel. 03984 8555-0<br />

Fax03984 8555-15<br />

NBS NBN


Seite 12 Frohes Fest<br />

Freitag, 22. Dezember <strong>2017</strong><br />

MitOhrwürmern<br />

durch den Advent<br />

Wie viele Weihnachtslieder kennen Sie? Bestimmt 35Titel haben<br />

18 Damen und ein Herr aus Burg Stargard und Umgebung für die<br />

besinnliche Zeit parat. Sie sind Mitglieder im Heimatchor Burg<br />

Stargard e.V.Weihnachtskonzerte gehören zuden Höhepunkten der<br />

Gemeinschaft. Auch zu Hause kommt das Singen bei allen nicht zukurz.<br />

Die Weihnachtskonzerte müssen gut vorbereitet sein. Deshalb probt der Burg Stargarder Heimatchor<br />

in der Adventszeit fleißig mit Chorleiterin Barbara Gepp.<br />

FoToS (2): MArinA SpreeMAnn<br />

Von Marina Spreemann<br />

Burg Stargard. Mit den Weihnachtsliedern<br />

ist es beim<br />

Burg Stargarder Heimatchor<br />

so ein bisschen wie mit den<br />

Schokoweihnachtsmännern<br />

im Verkaufsregal: Schon im<br />

September rücken sie in die<br />

erste Reihe. „So gesehen passt<br />

es“, sagt Sängerin Gundula<br />

Offers und lacht. Manchmal<br />

sei es gar nicht so einfach,<br />

sich für das Proben der Weihnachtsmusik<br />

zu motivieren,<br />

wenn man gerade vom Badesee<br />

kommt, erzählt sie mit<br />

einem Augenzwinkern. Aber<br />

was sein muss, muss sein. Die<br />

Proben für die zahlreichen<br />

Anzeige<br />

Frohe<br />

Weihnachten<br />

Konzerte und Auftritte in der<br />

Weihnachtszeit beginnen für<br />

die18Sängerinnen zwischen<br />

55 und 74 Jahren und den<br />

einzigen Sänger des Chores<br />

schon im September.<br />

die „Hitliste“ des Jahres<br />

wird gemeinsam erstellt<br />

„Im Repertoire haben wir<br />

theoretisch so ungefähr<br />

36 oder 37 Weihnachtslieder“,<br />

berichtet die Vorstandsvorsitzende<br />

Gundula Reek. „Manche<br />

haben wir aber schon<br />

lange nicht gesungen.“ Wenn<br />

es dann um die Zusammenstellung<br />

des Weihnachtsprogramms<br />

geht, kommen Vorschläge<br />

von allen Mitgliedern,<br />

Liebe Kolleginnen<br />

und Kollegen,<br />

erzählt Rüdiger Nopirakowski,<br />

der die einzige männliche<br />

Stimme des Chores ist. Wichtig<br />

findet er, dass mindestens<br />

die Hälfte der Lieder echte<br />

Ohrwürmer sind, die jeder<br />

mitsingen kann. „Das kommt<br />

einfach besser an und macht<br />

uns ja auch mehr Spaß, wenn<br />

wir die Reaktionen des Publikums<br />

sehen“, sagt er.Die Chorsänger<br />

stimmen dann über die<br />

„Hitliste“ fürs Jahr ab, aber natürlich<br />

hat auch Chorleiterin<br />

Barbara Gepp ein gewichtiges<br />

Wort mitzureden. So gibt es<br />

letztlich eine Mischung aus<br />

altbekannten Hits, neuen Stücken,<br />

auch weihnachtlichen<br />

Kirchenliedern. In diesem Jahr<br />

wir bedanken uns bei jedemEinzelnen von Euch<br />

für Euer Engagement, das uns auf ein<br />

erfolgreiches Jahr <strong>2017</strong> zurückschauen lässt.<br />

Euch und Euren Familien wünschen wir<br />

ein fröhliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in<br />

ein gesundes und glückliches Jahr 2018!<br />

Einfach mal KDWTechnical Help GmbH<br />

reinschauen Woldegker Str. 6<br />

17033 <strong>Neubrandenburg</strong><br />

Tel. 0395 76658020<br />

bewerbung@kdw-tech.de<br />

www.kdw-tech.de<br />

Eure Geschäftsführung<br />

KDWTechnical Help GmbH<br />

Strelitzer Str. 22-25<br />

17235 Neustrelitz<br />

Tel. 03981 2399885<br />

bewerbung@kdw-tech.de<br />

www.kdw-tech.de<br />

haben es unter anderem der<br />

Adventjodler und Jubilate,<br />

aber ebenso „Der kleine<br />

Trommler“ und „Leise rieselt<br />

der Schnee“ in das Weihnachtsprogramm<br />

geschafft.<br />

Auch wenn der Heimatchor<br />

zeitig zu proben beginnt:<br />

„Je näher Weihnachten<br />

wirklich rückt, umso mehr<br />

Spaß macht das Proben und<br />

umso emotionaler kommt<br />

es rüber“, hat Rüdiger Nopirakowski<br />

festgestellt. Alle<br />

Chormitglieder –die meisten<br />

sind Ruheständler und waren<br />

früher Friseurin, Kindergärtnerin,<br />

Lehrerin, Apothekerin,<br />

Ärztin, Reinigungskraft, im<br />

Handel oder in der Küche tätig<br />

–sind sich einig, dass die<br />

Auftritte in der Weihnachtszeit<br />

zu den Höhepunkten des<br />

Jahres gehören.<br />

Musik gehört für<br />

alle zum Fest dazu<br />

Musikalisch geht es bei den<br />

meisten aber Weihnachten<br />

auch außerhalb des Chores<br />

zu. „Ich teile Heiligabend<br />

schon mal Notenblätter aus,<br />

und jeder muss was singen,<br />

bevor er sein Geschenk bekommt“,<br />

erzählt Traudel<br />

Kallauke. Viele in der Runde<br />

nicken. Bei ihnen läuft<br />

es genauso. Gundula Offers<br />

berichtet von ihrem kleinen<br />

Enkel, der zur Bescherung<br />

im vergangenen Jahr ein Lied<br />

vorgetragen hat, das er aus<br />

dem Kindergarten kannte.<br />

„Ich wollte mitsingen, aber<br />

das durfte ich gar nicht“, erklärt<br />

sie voller Freude. Auch<br />

für Ruth Bernhardt gehört<br />

Musik zur festlichen Stimmung<br />

unbedingt dazu. Wenn<br />

die sieben Enkel zwischen<br />

2und 25 Jahre alt, bei Oma<br />

am ersten Feiertag die<br />

Geschenke auspacken, läuft<br />

Weihnachtsmusik zum<br />

Mitsingen. „Das ist immer<br />

schön“, sagt sie.<br />

Bei Renate Brems zu Hause<br />

musizieren unter dem Tannenbaum<br />

vier Generationen<br />

miteinander. „Mein Sohn<br />

spielt Gitarre, ich Akkordeon.<br />

Und dann singen alle dazu,<br />

von der 89-jährigen Oma bis<br />

zu meinem kleinen Enkel.<br />

Am liebsten singen wir ,Stille<br />

Nacht‘. Erst danach gibt es<br />

die Geschenke. Das ist schon<br />

ein richtiges Ritual bei uns.“<br />

Silvia Pilke findet es sehr<br />

wichtig, solche Traditionen<br />

an die Kinder weiterzugeben.<br />

„Womit verbindet man<br />

denn sonst Heimat und Gemeinschaft,<br />

Kulturgut und<br />

Geschichte, wenn nicht mit<br />

den alten Liedern und Märchen?“,<br />

fragt sie. Deshalb<br />

Durch die Stille Nacht<br />

ta ram tam tam tam,<br />

da ging ein kleiner Junge<br />

ram tam tam tam,<br />

hielt seine Spielzeugtrommel<br />

in der Hand.<br />

Wollt zu dem Stalle,<br />

wo die Krippe stand<br />

ram tam tam tam,<br />

ram tam tam tam<br />

Unddie Trommelklang<br />

ta ramtam tamtam<br />

durch dasLand.<br />

Liebes Christuskind<br />

ta ramtam tamtam,<br />

bin nurein armer Junge<br />

ramtam tamtam.<br />

Wo lauter Könige<br />

mitGaben stehn,<br />

lässtman vielleichtmich<br />

sei es so schade, dass im Radio<br />

und im Fernsehen so oft<br />

nur englischsprachige Weihnachts-hits<br />

laufen. Auch in<br />

der Schule sollten Weihnachtslieder<br />

einen höheren<br />

Stellenwert haben. Gundula<br />

Reek berichtet von einem<br />

positiven Beispiel: „Bei meinen<br />

Enkeln am Anklamer<br />

Gymnasium gab es Weihnachtskonzerte<br />

mit dem<br />

Der kleine Trommler<br />

Weihnachtliche Stimmung bei den proben.<br />

gar nicht zu dir gern.<br />

Hab ja kein Gold,<br />

hab ja kein Geld.<br />

Kann nur trommeln für<br />

dich ram tam tam tam.<br />

Wenn‘s dir gefällt.<br />

Und vom Himmel hoch<br />

ta ram tam tam tam,<br />

da kam ein Stern herab<br />

ta ram tam tam tam,<br />

der führteihn<br />

diestillen Straßen<br />

entlang.<br />

Undseinekleine<br />

Trommel klangund sang<br />

ramtam tamtam,<br />

ramtam tamtam<br />

Daszum Heil der Welt<br />

ta ramtam tamtam<br />

Christuskam.<br />

Schulchor. Wunderschön,<br />

und die jungen Leute sind<br />

mit Begeisterung dabei.“<br />

Insgesamt sei das Interesse<br />

des Nachwuchses an Chören<br />

aber nicht so groß, bedauert<br />

Gundula Offers. Der<br />

Burg Stargarder Heimatchor<br />

freue sich über neue Sänger<br />

aller Altersgruppen und besonders<br />

auch über Männer,<br />

sagt sie. Sicher sei das für<br />

den einen oder anderen Jüngeren<br />

auch eine Zeitfrage.<br />

„Aber wenn man will, kriegt<br />

man das schon hin“, ist sie<br />

sich sicher.Traudel Kallauke<br />

findet, dass das Singen für<br />

die Älteren eine gute Möglichkeit<br />

sei, „klar im Kopf zu<br />

bleiben“. Außerdem schätze<br />

sie die familiäre Atmosphäre<br />

im Chor, die es nicht nur<br />

zur Weihnachtszeit gibt. Und<br />

Rüdiger Nopirakowski freut<br />

sich immer besonders über<br />

die leuchtenden Augen der<br />

Zuschauer und natürlich den<br />

Applaus.<br />

Kontaktzur Autorin<br />

m.spreemann@nordkurier.de<br />

NBS NBN


Freitag, 22. Dezember <strong>2017</strong><br />

Frohes Fest<br />

Seite 13<br />

Die HeiligenAbende<br />

beiTante Frida<br />

Lesergeschichte<br />

vonKarin Zimmermann<br />

aus Rothenklempenow<br />

Es ist noch heute eine der<br />

schönsten Erinnerungen, die<br />

Katja an die Heiligen Abende<br />

bei Tante Frida in der Schulstraße<br />

hegt. Alle drei, der<br />

Papa, die Mama und in der<br />

Mitte Katja, hatten sich eingemummelt,<br />

denn es war<br />

sehr kalt und sternenklar.<br />

Der Schnee knirschte, ja er<br />

quietschte gar unter ihren<br />

Schuhen, und der Atem gefror<br />

fast am Schal.<br />

Auf Autos mussten sie<br />

nicht groß achten, denn es<br />

gab Ende der 50er Jahre noch<br />

nicht so viele davon. Trotz<br />

der Kälte schauten sie zum<br />

Himmel hoch, und der Papa<br />

versuchte, der kleinen Katja<br />

den Sternenhimmel zu erklären.<br />

Das war toll! Seitdem<br />

wusste das Mädchen, wo der<br />

Polarstern ist und kannte den<br />

Großen und Kleinen Wagen.<br />

Weihnachten bei Tante Frida<br />

war das Allertollste!<br />

Dort gab es an diesem<br />

Abend, und nur an diesem,<br />

Marzipantorte, Kartoffelsalat<br />

und Wiener Würstchen. Marzipan,<br />

oder war es Persipan?,<br />

kannte Katja nicht. Es war<br />

einfach nur köstlich! Und woher<br />

die Wiener in den Fünfzigern<br />

kamen, weiß sie bis<br />

heute nicht. Vielleicht war es<br />

auch Pferdebockwurst?!<br />

Die Wohnung der Tante<br />

war recht klein, aber immer<br />

nach dem Motto „Platz ist in<br />

der kleinsten Hütte“ versammelte<br />

sich die Verwandtschaft<br />

zu gerne dort. 12 bis 15 Leute<br />

auf 20 Quadratmetern waren<br />

keine Seltenheit. Der kleine<br />

Weihnachtsbaum erhellte<br />

das ganze Zimmer, und es<br />

herrschte eine anheimelnde,<br />

zufriedene und glückliche<br />

Atmosphäre. Das Essen war<br />

vorbei, und der Weihnachtsmann<br />

sollte kommen.<br />

Bei Tante Frida gab es den berühmten Platz inder kleinsten Hütte.<br />

Das wurde auch gern für das Familienalbum verewigt.<br />

So sehr hat sich die kleine Katja aus der Geschichte von Karin<br />

Zimmermann einen Puppenwagen gewünscht.<br />

FoToS (2): PrivaT<br />

Tief erschrocken in Papas<br />

Taschentuch geweint<br />

Aber: Kein Weihnachtsmann<br />

ohne Weihnachtslieder! Besonders<br />

Oma Marie kannte<br />

alle Texte und sang mit hellster<br />

Stimme –die Männer dagegen<br />

brummten die Lieder<br />

–„Odufröhliche...“, „Stille<br />

Nacht“ und „O Tannenbaum“.<br />

Wie kann man nur<br />

alle Lieder können, dachte<br />

Katja bei sich. Aber es dauerte<br />

nicht lange, da konnte<br />

auch sie mitsingen. Diesmal<br />

sollte der Weihnachtsmann<br />

einen Puppenwagen für Katja<br />

bringen. Den hatte sie sich<br />

schon lange gewünscht. „Ob<br />

er wohl, oder ob er nicht?“<br />

Inzwischen waren alle<br />

Kinder zu ihren Müttern<br />

oder Vätern, je nachdem,<br />

wo sie den besten Schutz erhofften,<br />

gerückt. Katja saß<br />

auf Mamas Schoß. Plötzlich<br />

klopfte es laut ans Fenster.<br />

„Da war er!“ Alle hatten sich<br />

mächtig erschrocken –natürlich<br />

auch Katja. Vonnun an<br />

wollte sie jedoch nichts mehr<br />

hören oder sehen. Ein großes<br />

Taschentuch vom Papa<br />

vor den Augen –ein anderes<br />

hätte wohl auch nicht ausgereicht<br />

–weinte sie während<br />

der ganzen Bescherung: „Ich<br />

will keinen Puppenwagen,<br />

keinen kleinen und keinen<br />

großen, ich will gar keinen!<br />

Der Weihnachtsmann soll<br />

wieder gehen!“ Nichts und<br />

niemand konnte sie trösten!<br />

Wenn sie vorher gewusst<br />

hätte, wie schwierig „Puppenwagen<br />

kriegen“ ist, hätte<br />

sie sich nieeinen gewünscht.<br />

Doch der Weihnachtsmann<br />

hatte ein Einsehen. Als nun<br />

alle mit kleinen Geschenken<br />

nach Hause gingen, stand der<br />

Puppenwagen –ein großer –<br />

in der Veranda. Gott sei Dank<br />

hatte er ihn nicht wieder mitgenommen!<br />

Richtig freuen<br />

konnte sich Katja erst am<br />

nächsten Tag; die Aufregung<br />

am Heiligen Abend war doch<br />

zu groß.<br />

Die Puppe, die darin lag,<br />

hatte ein neues Strickkleid bekommen<br />

und auf dem Wagen<br />

war ein Aufkleber, auf dem<br />

Katja stets „las“: „Hundert<br />

Prozent Wolle“. Niemand<br />

konnte sich erklären, woher<br />

sie das hatte, denn wirklich<br />

lesen konnte sie noch nicht.<br />

Das wird wohl für immer<br />

ihr Geheimnis bleiben, denn<br />

fragen kann sie niemanden<br />

mehr aus der Runde.<br />

Alle Älteren sind inzwischen<br />

verstorben. Heute<br />

achtet Katja sehr darauf, dass<br />

wenigstens an einem Weihnachtstag<br />

alle aus der Familie<br />

zusammenkommen, um ein<br />

paar schöne Stunden gemeinsam<br />

zu erleben. Dieses Gefühl<br />

der Zusammengehörigkeit,<br />

der Liebe und Geborgenheit<br />

möchte sie unbedingt an ihre<br />

Nachfahren weitergeben.<br />

Impressum<br />

Verleger<br />

Nordkurier Mediengruppe GmbH &Co. KG<br />

Friedrich-Engels-Ring 29<br />

17033<strong>Neubrandenburg</strong><br />

Geschäftsführer<br />

Lutz Schumacher 0395 4575-100<br />

Redaktion<br />

Chefredakteur<br />

Lutz Schumacher 0395 4575-100<br />

Verantwortlich für den Inhalt<br />

SirkoSalka 03954575-457<br />

Anzeigen<br />

Nordkurier Media GmbH &Co. KG<br />

Friedrich-Engels-Ring 29<br />

17033<strong>Neubrandenburg</strong><br />

JörgSkorupski (Leitung) 0395 4575-320<br />

Druck<br />

Nordkurier Druck GmbH &Co. KG<br />

Flurstraße 2<br />

17034<strong>Neubrandenburg</strong><br />

Geschäftsführer<br />

Rainer Zimmer 0395 4575-700<br />

Die Nordkurier-Beilage erscheint am<br />

22.12.<strong>2017</strong> in der Gesamtauflage desNordkurier.<br />

anzeige<br />

TV •Sat •Hifi •Foto •Multimedia • PC • Navi •Haushaltsgroßgeräte<br />

Nutzen sie, als zukünftiger Vario-<br />

Self-Kunde, 1Woche Nordseeurlaub<br />

im Musterhaus !<br />

Wir wünschen all<br />

unseren Kunden und<br />

Geschäftspartnern<br />

ein frohes Weihnachtsfest<br />

und ein gesundes<br />

NEUES JAHR<br />

17034 <strong>Neubrandenburg</strong><br />

Tel. 0395/77757093<br />

16321 Bernau<br />

Tel. 03338/7525863<br />

www.tollensebau.de<br />

Froho ho hohe<br />

Weihnachten!<br />

Jingle Bells, Jingle Bells<br />

UNSER BESTES FÜR SIE!<br />

<br />

<br />

Das alte Jahr<br />

verabschiedet sich.<br />

Für uns<br />

REGIONAL ERSTE WAHL ein<br />

willkommener Anlass,<br />

ZUSAMMEN EIN ERLEBNIS<br />

<br />

unseren Geschäftspartnern<br />

und Kunden für die<br />

<br />

angenehme Zusammenarbeit<br />

<br />

und für das entgegengebrachte<br />

Vertrauen zu danken.<br />

<br />

<br />

<br />

EURONICS -NICHT OHNE GRUND<br />

ÜBER 11.000 MAL IN EUROPA !<br />

Kranichstraße Ravensburgstraße 2 • 4117034 • 17034 <strong>Neubrandenburg</strong><br />

Fon 0395 -4226888 www.euronics-nehls.de<br />

<br />

Ihr<br />

LokalFuchs-Partner<br />

R e gio n al<br />

ist<br />

g e nial<br />

<br />

<br />

Wir wünschen<br />

ein frohes<br />

Weihnachtsfest<br />

und ein gesundes<br />

neues Jahr.<br />

<br />

<br />

Wenn, Urlaub dann…<br />

Buchungshotline<br />

0800 800 4575<br />

Mo.- Fr. 09:00 bis 18:00 Uhr<br />

Gartenhaus in<br />

Wendorf<br />

am Rande des Müritz-Nationalparks.<br />

Geschmackvoll eingerichtetes<br />

Ferienhaus mit 60 m² für<br />

bis zu 5Personen mit 2SZ, großem<br />

Garten, mit zahlreichen Badeseen in<br />

der Umgebung.<br />

Je nach Saison<br />

55 bis 78 €/Tag<br />

inkl. Nebenkosten<br />

Ruhige Ferienwohnung<br />

in<br />

Oberuckersee/<br />

Brandenburg.<br />

4Sterne Ferienwohnung mit 94 m²<br />

für bis zu 9Personen mit 3SZund<br />

4DU/WC. WLAN, Haustiere erlaubt,<br />

Terrasse, Wohnküche mit voll ausgestatteter<br />

Küche, Kinderausstattung.<br />

Je nach Saison<br />

120 bis 150 €/Tag<br />

zzgl. Nebenkosten<br />

Ferienhaus<br />

Schwalbennest<br />

in Kratzeburg.<br />

Doppelhaushälfte<br />

am Müritz-Nationalpark mit 68 m² für<br />

bis zu 6Personen. Haustiere erlaubt,<br />

1SZ, Terrasse, Frühstück möglich.<br />

Im Ort gibt es eine Fischerei mit frischen<br />

und geräucherten Leckereien<br />

und ein niedliches Cafè.<br />

Ganzjährig<br />

54 €/Tag<br />

inkl. Nebenkosten<br />

Neu im<br />

Angebot!<br />

8verschiedene<br />

Typen von FH mit<br />

unterschiedlicher<br />

Ausstattung und Größe im 5-Sterne<br />

Camping- und Ferienpark am<br />

Woblitzsee. Umfangreiches Angebot:<br />

Restaurant, Kanu, Kinder- und Sportanimation,<br />

Sauna direkt am See.<br />

Je nach Saison und FH<br />

54 €bis 140 €/Tag<br />

zzgl. Nebenkosten<br />

Ferienwohnungen<br />

in<br />

Thiessow auf<br />

Rügen. In bevorzugter<br />

Lage nur eine Minute fußläufig<br />

zum Strand. Große Rasenfläche rund<br />

um das Haus, gemütliche Terrasse,<br />

Spielplatz. 70m² im OG. und 58 m² im<br />

EG für jeweils 4Pers. +1Kleinkind.<br />

Je nach Saison und Fewo<br />

53 €bis 118 €/Tag<br />

zzgl. Nebenkosten<br />

NBS NBN


Seite 14 Frohes Fest<br />

Freitag, 22. Dezember <strong>2017</strong><br />

Ein Prachtbaum<br />

ausdem Fischladen<br />

Lesergeschichte<br />

vonDietrich Verch<br />

aus <strong>Neubrandenburg</strong><br />

Es war zwischen 1960 und<br />

1963. Ich war damals gerade<br />

aus Berlin/Neuenhagen nach<br />

<strong>Neubrandenburg</strong> durch Heirat<br />

gezogen in die Südstadt,<br />

wo ich heute noch mit meiner<br />

Kindheitsliebe und jetzigen<br />

lieben Ehefrau lebe. Von<br />

Beruf war ich Bauhandwerker,<br />

genauer gesagt, Maler<br />

und Dekorateur. Wir mussten<br />

einen Block in Alt-Strelitz<br />

malern. Damals waren<br />

noch die meisten Familien<br />

ohne Auto, so dass die Bahn<br />

das Personentransportmittel<br />

Nummer Eins war. Damals<br />

war noch der fast Neun-Stunden-Tag<br />

und die fast achttägige<br />

Arbeitswoche, so dass wir<br />

immer erst weit nach 17 Uhr<br />

zu Hause waren.<br />

Jeder ehemalige DDR-<br />

Bürger kennt den damaligen<br />

Weihnachtsbaumkauf.<br />

Durch „Mundpropaganda“<br />

und heimlicher „Zutuschelei“<br />

hatte es sich herumgesprochen,<br />

dass dann und<br />

dann und zu der und der Zeit<br />

etwa der Trecker mit Hänger<br />

und den Bäumen kommt.<br />

Die Bäume wurden von den<br />

Forstangestellten durch die<br />

Luft geworfen, noch im Flug<br />

aufgefangen, und jeder hatte<br />

meist seinen „richtigen<br />

Baum“.<br />

Wer diesen Moment der<br />

Lieferung verpasst hatte,<br />

musste von den verbliebenen<br />

„Rest-Krücken“ den noch einigermaßen<br />

nach Baum aussehenden<br />

Baum heimwärts<br />

tragen. Da das Baumaussuchen<br />

meine Aufgabe war,<br />

stand ich, wenn ich von der<br />

Auswärtsarbeit nach Hause<br />

kam, meist vor diesen wahrhaftig<br />

letzten „Krücken“.<br />

Dann kaufte ich zwei davon,<br />

um durch Bohrungen<br />

von Löchern in die „bessere<br />

Krücke“ die Reisigzweige der<br />

„schlechteren Krücke“ zu<br />

stecken. So hatte ich einen,<br />

wenn er in der Ecke stand,<br />

halbseitig gut bezweigten<br />

Weihnachtsbaum.<br />

In der Nähe unserer<br />

Arbeitsstelle hatten wir<br />

einen Fischladen entdeckt.<br />

Eines Abends standen vorm<br />

Fischladen auf dem schmalen<br />

Bürgersteig Tannenbäume!<br />

Wirglaubten unseren Augen<br />

nicht. Ich suchte mir einen<br />

wahrhaftigen 1-A-Baum aus.<br />

Die Verkäuferin hatte auch<br />

Bindfaden da. Schnellrumgetütert,<br />

er war reisefertig, und<br />

los zum Bahnhof. Wirschafften<br />

gerade noch unseren Zug.<br />

Wir fanden noch ein Abteil.<br />

Eine der drei Damen mir<br />

gegenüber fragte, wo ich diesen<br />

schönen, geraden Baum<br />

gekauft hatte. Zum Gespräch<br />

hatte ich keine Lust, man war<br />

kaputt und müde vom langen<br />

Tag. Was sollte ich anderes<br />

antworten als „vom Fischladen“.<br />

Sie stutzte etwas, überlegte,<br />

guckte mit fragender<br />

Miene: „Woooo gekauft?“ Ich<br />

vermutete, sie hatte die erste<br />

Antwort nicht verstanden<br />

und sagte nochmal „im Fischgeschäft“.<br />

Sie setzte plötzlich<br />

eine ganz finstere Miene<br />

auf. Man merkte die Aufgeregtheit,<br />

und dann kam es<br />

heraus, in voller Lautstärke,<br />

hart und unherzlich: „Sagen<br />

Sie mal, junger Mann, wollen<br />

Sie eine alte Frau –ich könnte<br />

Ihre Mutter sein –verscheißern?<br />

Schämen Sie sich gar<br />

nicht, mich zu verscheißern?<br />

Sie sollten sich als Ehemann<br />

schämen.“<br />

Ich wollte alles klarstellen,<br />

ich kam nicht dazu. Sie<br />

schimpfte und wetterte ohne<br />

Pause und fand sich übel beleidigt.<br />

ich hörte viele Worte<br />

der unschönen Art. Sie war<br />

puterrot und ihre Stimme<br />

zitterte richtig. Meine Kollegen<br />

grienten nur,halfen aber<br />

Wer den ersten Liefertermin verpasste, musste früher mit den<br />

„Krücken“ unter den Weihnachtsbäumen vorlieb nehmen. Dietrich<br />

Verch hatte jedoch großes Glück.<br />

Foto: ©by-stuDio -FotoLia.com<br />

auch nicht, die Sache klarzustellen.<br />

Dann kam die Erlösung<br />

–sie hätte sonst wohl<br />

noch bis <strong>Neubrandenburg</strong><br />

geschimpft und gewettert.<br />

Die Abteiltür ging auf, eine<br />

auch ältere Schaffnerin trat<br />

ein, und in dem Moment, als<br />

sie vor mir stand, sagte sie<br />

plötzlich: „Ach Herr Verch,<br />

Sie sind‘s! Sie haben aber ein<br />

hübsches Bäumchen gekauft!<br />

Auch im Fischladen?“ Mir fiel<br />

ein Stein vom Herzen! Ich<br />

sagte ganz laut: „Jaaa, auch<br />

im Fischladen!“ Die „Meckerdame“<br />

guckte die Schaffnerin<br />

an, mich an, Pause. Sie holte<br />

ganz tief Luft. Dann kam es:<br />

Die Entschuldigung.<br />

Rätselhafte<br />

Räuber am<br />

Walnuss-Sack<br />

Lesergeschichte<br />

vonReinholdRada<br />

aus <strong>Neubrandenburg</strong><br />

Die Geschichte hat sich Anfang<br />

der 1950er Jahre zugetragen.<br />

Eswar Herbstzeit,<br />

und die Walnüsse fielen vom<br />

Baum. Die Ernte war reichlich,<br />

die Nüsse wurden in einen<br />

engmaschigen Sack geschüttet<br />

und auf dem Dachboden zum<br />

Trocknen aufgehängt.<br />

Weihnachten bekamen<br />

mein Bruder und ich vom<br />

Vater den Auftrag, den Sack<br />

mit den Nüssen vom Boden<br />

zu holen. Aber: Der Sack war<br />

leer. Unser Vater war außer<br />

sich und hat getobt. Er hat uns<br />

beschimpft: „Ihr verflixten<br />

Hundskerle, fresst alle Nüsse<br />

schon vorher auf.“ Prügel haben<br />

wir nicht bezogen. Aber<br />

Nüsse gab es zu Weihnachten<br />

auch keine.<br />

Im nächsten Jahr musste<br />

der Fußboden imSchweinestall<br />

erneuert werden. Was<br />

sahen unsere Augen? Unter<br />

der Dachpappe lagen unsere<br />

Walnüsse. Viele hatten schon<br />

Keime.Esist uns bis heute ein<br />

Rätsel, wie die Ratten aus dem<br />

engmaschigen Sack die Nüsse<br />

heraus bekommen haben.<br />

Eine Entschuldigung von Vater<br />

ist nie gekommen.<br />

anzeige<br />

DERCITROËN C3 AIRCROSS COMPACT SUV<br />

WÜNSCHT FRO-HO-HO-HE WEIHNACHTEN!<br />

MIT BIS ZU 85 VERSCHIEDENEN FARBKOMBINATIONEN.<br />

citroen.de<br />

Autohaus TAVUS GmbH (H) •Warliner Straße 4•<br />

17034 <strong>Neubrandenburg</strong> •Telefon 03 95 /4229265•<br />

Fax0395/4229266•info@autohaus-tavus.de •www.<br />

citroen-haendler.de/tavus-neubrandenburg<br />

(H)=Vertragshändler, (A)=Vertragswerkstatt mit Neuwagenagentur, (V)=Verkaufsstelle<br />

Das Jahr<br />

neigt sich dem Ende.<br />

Wir wollen dies<br />

zum Anlass nehmen,<br />

uns bei Ihnen,<br />

unseren Kunden<br />

und Geschäftspartnern,<br />

für das entgegengebrachte<br />

Vertrauen und<br />

die angenehme<br />

Zusammenarbeit<br />

zu bedanken.<br />

alles<br />

Für2018<br />

Gute, Gesundheit<br />

und Erfolg.<br />

Das Team<br />

vom<br />

AutohausTavus<br />

SCHÖNE<br />

WEIHNACHTEN 2018.<br />

DER ZEIT VORAUS.<br />

DER NEUE NISSANLEAF.<br />

SIMPLY AMAZING.<br />

Stromverbrauch (kWh/100 km): kombiniert 17,0;<br />

CO₂-Emissionen: kombiniert0g/km. EffizienzklasseA+.<br />

Null CO₂-Emissionenbei Gebrauch(beiVerwendung von<br />

Energie aus regenerativen Quellen). Verschleißteile<br />

nicht inbegriffen.<br />

NBS NBN


Freitag, 22. Dezember <strong>2017</strong><br />

Frohes Fest<br />

Seite 15<br />

Kaputte Kugeln können die Festtagsfreude trüben, wie unsere leserin Sibylle Seyffarth erfahren hat.<br />

Dasfastzerschossene Fest<br />

Neben dem Baum stand der<br />

Lesergeschichte Schreibtisch. Peter betrachtete<br />

ihn versonnen, langte<br />

vonSibylle Seyffarth<br />

in die Hosentasche und hatte<br />

ein altes Schlüsselbund<br />

aus Friedland<br />

in der Hand. Er sah mich<br />

fragend an, ich nickte. Und<br />

dann ging alles sehr schnell.<br />

Ein Schlüssel passte, das Fach<br />

ging auf, und wir sahen die<br />

erhofften Dinge. Peter hatte<br />

das Fach mit den Weihnachtsgeschenken<br />

geöffnet, das war<br />

unerhört und verboten!<br />

Weihnachten nahte, und<br />

wir Kinder freuten uns riesig.<br />

Worauf, das wussten wir<br />

nicht genau zu sagen. Aber<br />

wir träumten von schönen,<br />

geheimnisvollen Geschenken.<br />

Und das 1951! Es ging<br />

überallknapp zu, man wurstelte<br />

sich so durch. Unser<br />

Vater war 1942 im Osten gefallen,<br />

Mutter arbeitete im<br />

Kindergarten. Wirbesuchten<br />

die Grundschule und empfanden<br />

alles positiv und normal,<br />

hatten einfach Freude<br />

am Leben.<br />

Am 24. Dezember vormittags<br />

wurde die kleine Fichte<br />

geschmückt, und das war<br />

unsere Aufgabe. Mutter hatte<br />

in der Küche zutun. Peter<br />

und ich machtenuns freudig<br />

an die Arbeit, erst die Kugeln,<br />

dann die Kerzen und Lametta,<br />

zum Schluss die Spitze<br />

–klasse sah der Baum aus!<br />

Undplötzlichschnarcht<br />

der Weihnachtsmann<br />

Lesergeschichte<br />

vonGundula Offers<br />

aus Burg Stargard<br />

Voreinigen Jahren kam der<br />

Weihnachtsmann zu uns<br />

nach Sabel. Die Kinder meiner<br />

Schwester waren noch<br />

klein und freuten sich schon<br />

auf den Weihnachtsmann.<br />

Unser großer Sohn spielte<br />

diesen nun am Heiligen<br />

Abend. Meine Eltern, meine<br />

Schwester, mein Schwager,<br />

mein jüngster Sohn, unser<br />

Neffe und unsere Nichte,<br />

mein Mann und ich sangen<br />

„Bald nun ist Weihnachtszeit“.<br />

Da klopfte es an die<br />

Wohnstubentür.<br />

Wir machten auf, und da<br />

stand der Weihnachtsmann<br />

mit einem riesengroßen Sack<br />

voller Geschenke. Wirhalfen<br />

ihm in die Stube. Und weil er<br />

so gebrechlich aussah, meinte<br />

meine Mutti: „Ach Weihnachtsmann,<br />

wir werden dir<br />

Gleich zielsicher<br />

das neue Spiel ausprobiert<br />

Wir sahen nun all die schönen<br />

Dinge, Peter den Stabilbaukasten,<br />

ich meine Puppe<br />

Karla mit den neuen Sachen<br />

und obendrauf ein neues<br />

Spiel –„Pfeil und Bogen“ –<br />

das musste probiert werden.<br />

Vorne am Pfeil war ein<br />

Gummipfropfen. Peter suchte<br />

ein Ziel, schoss, und eine<br />

Kugel klirrte. Wirerschraken<br />

und freuten uns zugleich.<br />

Nun wollte ich auch und<br />

zielte. Nach etlichen Schüssen<br />

hielten wir inne. Erschrocken,<br />

die Freude war weg,<br />

mal einen Stuhl geben.“ Der<br />

Weihnachtsmann war sehr<br />

zufrieden und nahm Platz.<br />

Dann wollte er „Leise rieselt<br />

der Schnee“ hören, und<br />

wir alle sangen. Bedächtig<br />

schaukelte er hin und her.<br />

Nun ging es ans Geschenke<br />

verteilen.<br />

Die Kleinen sagten schöne,<br />

im Kindergarten gelernte<br />

Gedichte auf. Wir Frauen<br />

sangen ein Weihnachtslied,<br />

alle sangen dann immer<br />

mit. Mein Papa sagte: „Lütten<br />

Knoken, groten Knoken,<br />

Wihnachtsmann dien Büchs<br />

steit oppen.“ Oh, er bekam<br />

aber mächtig was mit der<br />

Rute. Das freute unseren<br />

Neffen und unseren Sohn,<br />

die kleine Nichte fand es<br />

nicht so toll.<br />

Dann hatte jeder seine Geschenke,<br />

draußen fiel wirklich<br />

leise der Schnee, und<br />

meine Mutti meinte dann:<br />

„Ach Weihnachtsmann,<br />

bleib man noch ein bisschen<br />

in der warmen Stube und<br />

wärme dich auf.“ Damit war<br />

Angst kam auf. Fünf Kugeln<br />

waren kaputt! Wasnun? Ich<br />

fegte alles weg, Peter zählte<br />

unser Kleingeld, und ab ging<br />

es zu Wally Schulz.<br />

Zwei Häuser weiter hatte<br />

Frau Schulz einen kleinen<br />

Laden, wo es vieles gab, auch<br />

Glassachen. Wir wussten,<br />

am 24. Dezemeber hatte sie<br />

bis um 12 Uhr geöffnet, also<br />

hatten wir eine Chance. Frau<br />

Schulz staunte, als wir fünf<br />

rote Kugeln verlangten. „Nun,<br />

ich habe nur Kästen mit zehn<br />

Kugeln und die kosten zwei<br />

Mark.“ Wirhatten eine Mark.<br />

Wir zeigten sie stolz. Frau<br />

Schulz sah uns lange an und<br />

sagte: „Ich kann die andere<br />

Hälfte auch verkaufen. Wir<br />

machen das Geschäft!“<br />

Wir strahlten und bald<br />

stand die kleine Fichte fast<br />

wie vorher geschmückt da.<br />

Abends war es wie immer.<br />

Mutter stand am Ofen und<br />

rief uns ins Zimmer. Wir<br />

standen links und rechts<br />

von ihr, sangen unsere alten<br />

Lieder, und dann durften<br />

wir zu den Geschenken. Wir<br />

taten erstaunt und erfreut,<br />

der Weihnachtsmann einverstanden.<br />

Wirsangen nun alle<br />

zusammen: „Stille Nacht“,<br />

auf einmal war da ein Geräusch,<br />

das nicht zum Lied<br />

passte. Was war geschehen?<br />

Der Weihnachtsmann auf seinem<br />

Stuhl war eingeschlafen<br />

und schnarchte vor sich hin.<br />

Washaben wir gelacht, davon<br />

wurde der Weihnachtsmann<br />

wach und meinte, er müsse<br />

nun wieder in die Welt hinaus<br />

und weiterziehen. Wir<br />

ließen ihn gehen.<br />

Eine Weile später kam<br />

unser großer Sohn dann ins<br />

Wohnzimmer, die kleinen<br />

meinten, er hat doch glatt<br />

den Weihnachtsmann verpasst<br />

und Opa hätte Prügel<br />

bekommen, und eingepennt<br />

war der Weihnachtsmann<br />

auch noch. Aber für den<br />

Großen waren trotzdem die<br />

Geschenke hier geblieben.<br />

Seine Abwesenheit erklärte<br />

er mit einer kurzen Stippvisite<br />

bei der Disco. Aber am<br />

Heiligen Abend sei da nichts<br />

los gewesen.<br />

Jedes Jahr,soumden zweiten<br />

Advent herum, machten wir<br />

als Familie einen Waldspaziergang,<br />

um unseren Weihnachtsbaum<br />

auszusuchen.<br />

Damals, in den 50er Jahren,<br />

holte man sich die Tanne<br />

noch selbst aus dem Wald<br />

nach Hause. Wirfanden auch<br />

stets einen schönen Baum,<br />

den wir dann ein paar Tage<br />

vor Weihnachten schlagen<br />

wollten.<br />

Damit wir ihn dann auch<br />

wiederfinden, kam meine<br />

Mutter auf die grandiose<br />

Idee, einen dicken Schneeball<br />

ins Geäst zu legen. Bloß<br />

— einmal war der Schnee<br />

kurz vor den Festtagen getaut<br />

und somit auch unser<br />

Schneeball. Wir wussten dadurch<br />

natürlich nicht mehr<br />

genau, welcher Baum von<br />

uns ausgesucht worden war.<br />

Wir haben aber wohl noch<br />

einen gefunden, denn ich<br />

Früher gabesKuchen und<br />

eine Puppeaus Strümpfen<br />

Lesergeschichte<br />

vonEdith Kasbaum<br />

aus <strong>Neubrandenburg</strong><br />

Wenn man 88 ist, lebt man<br />

von Erinnerungen. Meine<br />

Mutter stand mit drei Kindern<br />

alleine, arbeitete in<br />

Retzow auf einem Gutshof<br />

und musste nun sehen, wie<br />

sie uns satt bekam. Weihnachten<br />

bekamen wir eine<br />

selbst gebastelte Puppe aus<br />

Strümpfen. Ach, waren wir<br />

glücklich. Ein Kuchen wurde<br />

in dem Stubenofen gebacken<br />

– und das war’s.<br />

Ich war fünf Jahre alt. Wir<br />

waren eine große Familie.<br />

Niemand hatte damals viel<br />

Geld, aber für Weihnachten<br />

wurde etwas gespart. Jeder<br />

brachte etwas mit, vor allem<br />

herrliche Kekse. Wir trafen<br />

uns immer bei unseren Großeltern,<br />

denn die hatten eine<br />

große Stube. Bei uns wurde<br />

viel gesungen, vor allem die<br />

schönen Weihnachtslieder.<br />

Mein Opa konnte wunderbar<br />

Mundharmonika spielen, und<br />

wir waren glücklich, wenn<br />

alleaus derFamilie kommen<br />

konnten.<br />

Der Krieg war gerade zwei<br />

Jahre aus, und meine sieben<br />

Onkels waren alle wieder<br />

nach Hause gekommen. Einige<br />

waren allerdings durch<br />

den Krieg gezeichnet. Ich hatte<br />

auch noch sieben Tanten<br />

und viele Cousinen und Cousins.<br />

Meine Oma und mein<br />

Opa waren dankbar,wenn die<br />

Familie zusammen war. Die<br />

Zeiten waren damals nicht<br />

Ostern mussten wir von<br />

Tür zu Tür gehen, um Kleinigkeiten<br />

zu bekommen. Es<br />

war wohl so Brauch. Als ich<br />

zehn war, heiratete sie wieder.<br />

Der Stiefvater war sehr<br />

streng. Dann kam der Krieg.<br />

Ich wurde in der Kinderlandverschickung<br />

verschickt,<br />

hatte großes Glück und habe<br />

ein glückliches Weihnachtsfest<br />

erlebt. Nun habe ich<br />

acht Urenkel und freue mich,<br />

eine Kleinigkeit zu schenken.<br />

Aber was? Die Wünsche sind<br />

sehr hoch, sie werden überschüttet<br />

von Geschenken.<br />

Ob das das Richtige ist, sieht<br />

man ihren Gesichtszügen an.<br />

Ohne Worte.<br />

Karierte Latschen<br />

verraten alles<br />

Lesergeschichte<br />

vonRenateDämmig<br />

aus <strong>Neubrandenburg</strong><br />

kann mich nicht erinnern,<br />

dass wir die Festtage einmal<br />

ohne Weihnachtstanne feiern<br />

mussten. Ein paar Jahre<br />

später —wir hatten wieder<br />

„unseren“ Baum ausgesucht<br />

–dawar es schon illegal‚ und<br />

wir hatten Angst, dass man<br />

uns erwischen könnte. So<br />

kam es dann auch, dass die<br />

von uns abgesägte Tanne auf<br />

dem Waldweg fallen gelassen<br />

wurde. Wir hatten nämlich<br />

einfach, doch wir haben das<br />

Beste daraus gemacht.<br />

Die Bescherung am Heiligen<br />

Abend war der schönste<br />

Augenblick. Der Weihnachtsmann<br />

kam natürlich mit<br />

einem großen Sack und Rute,<br />

und es wurde ganz still im<br />

Raum. Die Geschenke wurden<br />

verteilt, und jeder musste<br />

ein kleines Gedicht aufsagen.<br />

Da bemerkte ich beim Weihnachtsmann,<br />

dass er karierte<br />

Hauslatschen trug. Ich rief<br />

ganz laut: Das ist doch der<br />

Opa! Ich kannte diese Latschen<br />

ganz genau. Er hatte<br />

in der Aufregung vergessen<br />

die Stiefel anzuziehen. Alle<br />

haben herzlich gelacht, und<br />

mein Opa war etwas sauer.<br />

Aber als Weihnachtsmann<br />

hatte er alles super gemacht.<br />

Das Essen war einfach toll.<br />

Es war wieder ein schönes<br />

Weihnachten. Im nächsten<br />

Jahr,1948, trafen wir uns am<br />

Heiligen Abend alle wieder.<br />

Der Weihnachtsmann kam,<br />

die Geschenke waren verteilt,<br />

und der Sack war leer.<br />

Da ging der Weihnachtsmann<br />

zur Tür und sagte, jetzt geht<br />

der Opa wieder. Alle haben<br />

gelacht, denn diesmal hatte<br />

er sich selbst verraten.<br />

DerSchneeball im Bäumchen<br />

Lesergeschichte<br />

vonGudrun Thomas<br />

aus <strong>Neubrandenburg</strong><br />

Foto: ©KruWt -Fotolia.com<br />

aber mit deutlich schlechtem<br />

Gewissen.<br />

Als Mutti in die Küche<br />

ging, schworen wir uns beide:<br />

„Nie wieder schnökern,<br />

nie wieder solchen Blödsinn<br />

machen! Nie wieder<br />

solche Angst haben, dass<br />

das Fest ausfällt und Mutter<br />

traurig ist.“<br />

Natürlich hatte Mutti die<br />

neuen Kugeln bemerkt. Wir<br />

erklärten, das ist ein Geschenk<br />

für dich. Die Notlage<br />

klärten wir erst viele Jahre<br />

später auf und beichteten alles.<br />

Mutti lächelte und sagte:<br />

„Ich weiß schon alles!“ Hatte<br />

Frau Schulz gepetzt? Egal,<br />

wir wissen es nicht. Aber<br />

dieses aufregende und dann<br />

doch schöne Fest haben wir<br />

beide nie vergessen.<br />

Nun schmückt schon lange<br />

der Nachwuchs den Weihnachtsbaum<br />

und immer<br />

warten alle auf meinen Satz<br />

„Ist Mutters letzte heile rote<br />

Kugel schon dran?“ „Natürlich“,<br />

kommt es dann zurück.<br />

Dann freue ich mich, Mutter<br />

ist Weihnachten in Gedanken<br />

wieder unter uns.<br />

eine Person gesehen, von<br />

der wir glaubten, es sei der<br />

Förster.Abnach Hause, ohne<br />

Baum. Stunden später klopfte<br />

unsere Nachbarin an und<br />

fragte, ob noch eine Tanne<br />

gebraucht würde. Sie hätte<br />

schon eine und hat eine andere<br />

auf dem Wegliegen sehen<br />

und mitgebracht. Meine Omi<br />

hat sich herzlich bedankt. So<br />

sind wir doch noch zu unserem<br />

Baum gekommen.<br />

Früher durfte man den Baum einfach selbst im Wald aussuchen<br />

und schlagen.<br />

Foto: ©golud -Fotolia.com<br />

NBS NBN


Seite 16 Frohes Fest<br />

Freitag, 22. Dezember <strong>2017</strong><br />

WieMuslime zumerstenMal<br />

dasFestimNordostenerlebten<br />

Vier Geflüchtete aus Afghanistan machen in <strong>Neubrandenburg</strong> eine Ausbildung zum Kranken- und Altenpflegehelfer.<br />

Dabei kamen sie auch mit der Weihnachtskultur in Kontakt –und fanden großen Gefallen daran.<br />

Von Martin Lindner<br />

NeubraNdeNburg. Als Muslimin<br />

zu Weihnachten in<br />

die Kirche zu gehen und zu<br />

beten –daran findet Fatima<br />

Hassani nichts Besonderes.<br />

Die 25-Jährige lebt seit knapp<br />

zwei Jahren in Deutschland.<br />

Im vergangenen Jahr hat sie<br />

noch ein Kopftuch getragen;<br />

sie erzählt, dass der Pastor<br />

überrascht gewesen sei, eine<br />

Muslimin in der Kirche zu<br />

sehen. Er sei sogar zu ihr gekommen<br />

und habe sich mit<br />

ihr unterhalten. „Das war<br />

das erste Mal, dass ich in der<br />

Kirche war.Eswar so schön“,<br />

erinnert sich die junge Frau<br />

begeistert. „Wir haben alle<br />

zusammen gesungen und gebetet.“<br />

Vorder Messe hat eine<br />

Freundin aus Deutschland für<br />

ihre Mutter und sie ein Weihnachtsessen<br />

gekocht. „Es gab<br />

Ente ... oder Kaninchen. Ich<br />

weiß es nicht mehr“, sagt Fatima<br />

lachend. „Aber es war<br />

sehr lecker.“ Sie hält sich den<br />

Bauch. „Ich habe so viel gegessen!“<br />

Sogar ein Geschenk gab es<br />

von der deutschen Freundin:<br />

einen Pullover und einen Hefter.<br />

Revanchiert hat Fatima<br />

sich ein paar Monate später<br />

mit einer selbstgemachten<br />

Tischdecke. „Ich hab mir<br />

gedacht, ich muss etwas zurückgeben“,<br />

sagt sie.<br />

Auch der 20-jährige Mohammad<br />

Zia Hayafi hat<br />

schon in den Weihnachtsbrauch<br />

des Schenkens und<br />

Beschenktwerdens hineingeschnuppert.<br />

Er erzählt, wie<br />

MaLChow. Wenn Viktor Göpper<br />

von Weihnachten 2016<br />

spricht, werden viele Erinnerungen<br />

wach. Der junge<br />

Mann aus Malchow engagierte<br />

sich zu dieser Zeit<br />

als Freiwilliger in Sambia.<br />

Er lebte ein ganzes Jahr in<br />

einer christlichen Gemeinde<br />

in der Stadt Solwezi und half<br />

dort bei der Betreuung von<br />

behinderten Kindern. Selbst<br />

gerade erst das Abi in der Tasche,<br />

lehrte er sie das Computer-Einmaleins,<br />

spielte<br />

mit ihnen oder hörte<br />

einfach zu, wenn sie<br />

erzählen wollten.<br />

Zur Weihnachtszeit<br />

hatten die Kinder allerdings<br />

Ferien, verließen das Internat<br />

und fuhren inihre Heimatorte.<br />

So stand er vor der<br />

Entscheidung sich einer deutschen<br />

Familie, die in dem<br />

afrikanischen Land lebte, anzuschließen<br />

oder mit den Nonnen<br />

der Gemeinde das Fest zu<br />

Mohammad, Fatima, Maria und Merzia haben in Deutschland ihre erste Kirche gesehen.<br />

er zum Fest einem deutschen<br />

Freund ein Parfüm geschenkt<br />

und auch von seinem Freund<br />

ein Parfüm-Set bekommen<br />

habe. Auf die Frage, ob es das<br />

gleiche Parfüm war, muss er<br />

lachen. „Nein“, sagt er.<br />

„Zum Glück nicht.“<br />

Maria Fazeli lebt seit<br />

zwei Jahren in Deutschland.<br />

Die 22-jährige Afghanin<br />

lächelt, als sie daran<br />

zurückdenkt, wie sie vor<br />

einem Jahr als Praktikantin<br />

bei der Caritas in Pasewalk<br />

zwei Weihnachtsengel gebastelt<br />

hat. „Das hat mir viel<br />

Spaß gemacht. Ich habe auch<br />

bunte Sterne fürs Fenster gemalt“,<br />

berichtet sie.<br />

begehen. Viktor Göpper entschied<br />

sich für die Nonnen,<br />

waren sie doch in den fünf<br />

Monaten, die er bereits in der<br />

Fremde weilte, zur Ersatz-Familie<br />

geworden. „Eine war für<br />

mich wie eine Schwester,eine<br />

wie Mutti, eine wie Omi: Die<br />

haben sich süß um mich gekümmert“,<br />

erzählt der 21-Jährige<br />

und lacht.<br />

Schon in der Adventszeit<br />

wurde er von ihnen einbezogen.<br />

„Im Kloster ist es in der<br />

Vorweihnachtszeit Brauch,<br />

dass man sich um einen Mitbewohner<br />

–seinen ,Angel‘<br />

–besonders kümmert und<br />

ihn zum Weihnachtsfest beschenkt.<br />

Dazu wurden alle<br />

Namen auf kleine Zettel geschrieben<br />

und in feierlicher<br />

Runde zog dann jede seinen<br />

,Engel‘“, erklärt Viktor Göpper<br />

das Prozedere.<br />

Zwar wohnte er nicht<br />

im Kloster,aber er gehörte<br />

dazu. Viktor zog den<br />

Zettel mit dem Namen<br />

„Sister Victorine“. Nicht<br />

nur die Namensähnlichkeit,<br />

auch, dass sie seinen Namen<br />

zog, bringt ihn heute noch<br />

zum Schmunzeln. Das kam<br />

natürlich erstam24. Dezember<br />

raus, als die Geschenke<br />

ausgetauscht wurden. Er<br />

hatte Sportschuhe besorgt,<br />

die sich Schwester Victorine<br />

gewünscht hatte, und er bekam<br />

ein Büchlein mit dem Titel<br />

„Saint Faustina“, dass das<br />

Leben der polnischen Ordensschwester<br />

beschreibt.<br />

Während die Geschenkübergabe<br />

noch ein bisschen<br />

an Weihnachten in Deutschland<br />

erinnerte, war der<br />

Schmuck des Zimmers schon<br />

Merzia Hassani erinnert<br />

sich noch sehr gut an das<br />

Weihnachtsfest im Kranichhaus<br />

in <strong>Neubrandenburg</strong>,<br />

eine ambulante, betreute<br />

Wohngemeinschaft. Als<br />

Praktikantin hat sie dort<br />

im vergangenen Jahr<br />

den Weihnachtsbaum<br />

mit Kugeln und Lametta<br />

geschmückt. „Mit den<br />

Seniorinnen habe ich auch<br />

gesungen und sogar getanzt.<br />

Das war schön“, schwärmt<br />

die 34-Jährige. An Weihnachtsfeiertagen<br />

war die<br />

Muslimin mit ihren drei Kindern,<br />

die 19, 13 und 4Jahre<br />

alt sind, auch in der Kirche.<br />

„Meine Kinder mögen Weihnachten,<br />

weil sie dann Geschenke<br />

bekommen, Schokolade<br />

und Spielzeug. Mein<br />

Kleiner fragt immer: ‚Mama,<br />

wann ist denn endlich wieder<br />

Weihnachten?‘“, sagt sie und<br />

lächelt.<br />

etwas gewöhnungsbedürftig<br />

für den jungen Mann. „Der<br />

Weihnachtsbaum war aus<br />

Plastik und die Dekoration<br />

neonbunt“, erzählt er. „Ich<br />

fand es hässlich, die Nonnen<br />

schön.“<br />

Geschenke seien in den<br />

vielen armen Familien des<br />

Landes aber nicht üblich,<br />

Foto: MArtiN LiNDNer<br />

Christen inafghanistan<br />

sind in Lebensgefahr<br />

In ihrer Heimat Afghanistan,<br />

aus der Fatima, Mohammad,<br />

Maria und Merzia<br />

geflohen sind, ist die Situation<br />

für Christen brandgefährlich.<br />

„Die erste Kirche<br />

in meinem Leben habe ich<br />

in Deutschland gesehen“,<br />

berichtet Fatima. Die anderen<br />

nicken. Wersich in Afghanistan<br />

offen zum Christentum<br />

bekennt, riskiert,<br />

getötet zu werden. Weihnachten<br />

ist in dem Land<br />

am Hindukusch deswegen<br />

ein Tabu. Wenn überhaupt,<br />

dann wird im Geheimen die<br />

Geburt Christi gefeiert.<br />

„Ich glaube, die Christen<br />

haben große Angst davor,<br />

dass die Taliban sie bestrafen“,<br />

sagt Maria. Eine Angst,<br />

die berechtigt ist. Fatima<br />

ergänzt: „Wenn jemand ein<br />

Nicht-Muslim ist, sagt die<br />

Taliban: Er hat kein Recht zu<br />

leben.“ Selbst Muslime werden<br />

von den Terroristen entführt<br />

oder getötet. Aus diesem<br />

Grund mussten Maria,<br />

Weihnachten bei30GraduntermbuntenPlastikbaum<br />

Von UteZiemann<br />

Mit Nonnen und Luftballons<br />

hat Viktor Göppert vor<br />

einem Jahr den Heiligabend<br />

verbracht. Fast 8000<br />

Kilometer war er von seiner<br />

Familie entfernt und freut<br />

sich in diesem Jahr vor<br />

allem auf seine Geschwister.<br />

VomWeihnachtskonzert inder Kirche war Viktor Göpper<br />

begeistert.<br />

Fotos: ViKtor Göpper/FLoriAN Ferber<br />

weiß er zu berichten. Und<br />

auch die Nonnen bekamen<br />

vom Kloster extra Geld dafür,<br />

weil sie kein eigenes besitzen.<br />

Tradition ist es, dass die<br />

ganze Familie gemeinsam<br />

in die Kirche geht –und das<br />

nicht nur zu Weihnachten.<br />

„Der christliche Glaube ist in<br />

diesem Land schon sehr verbreitet,<br />

und er wird auch gelebt“,<br />

betont Viktor Göpper.<br />

In Solwezi, eine Stadt so groß<br />

wie Waren, habe er in einer<br />

Straße 20 verschiedene Kirchen<br />

gezählt. Jeden Sonntag<br />

treffen sich die Menschen in<br />

den Gottesdiensten und anschließend<br />

auf dem Kirchplatz.<br />

„Sonntags gab es drei<br />

Gottesdienste und sie waren<br />

immer voll“, berichtet er.<br />

die richtige Stimmung<br />

wollte nicht aufkommen<br />

In seiner Gemeinde gab es<br />

an den Weihnachtstagen<br />

nicht nur mehrere Gottesdienste,<br />

sondern auch ein<br />

beeindruckendes Konzert,<br />

bei dem mehrere Chöre<br />

auftraten. Neben traditionellen<br />

Weihnachtsliedern<br />

wurde auch Gospel gesungen,<br />

was zu der mit bunten<br />

Luftballons geschmückten<br />

Kirche passte. In besonderer<br />

Erinnerung ist ihm der<br />

Kinderchor geblieben. Die<br />

Mohammad, Merzia und Fatima,<br />

die der muslimischen<br />

Religionsgruppe der Hazara<br />

angehören, auch das Land<br />

verlassen. Hazara sind Schiiten,<br />

die eine eher liberale<br />

Form des Islam praktizieren.<br />

Vonden Taliban werden sie<br />

als minderwertig und Ungläubige<br />

angesehen.<br />

„Vor den Taliban, so vor<br />

40 Jahren, war es in Afghanistan<br />

gut“, sagt Fatima. „Frauen<br />

durften ohne Kopftuch<br />

auf die Straße gehen. Es gab<br />

mehr Freiheit. Frauen haben<br />

jetzt keine Rechte. Sie dürfen<br />

nicht lernen oder arbeiten.“<br />

Fatimas Blick trägt Trauer,als<br />

sie von einer fernen Zeit erzählt,<br />

die die junge 25-jährige<br />

Frau gar nicht mehr selbst<br />

miterlebt hat. „Afghanistan<br />

war fast so wie Deutschland.“<br />

Damals gab es sogar<br />

Kirchen. Christen hätten sich<br />

nicht verstecken müssen und<br />

Weihnachten feiern dürfen.<br />

Wie schwer die Situation<br />

für Christen in Afghanistan<br />

ist, bestätigt Kerstin Kipp,<br />

Pressesprecherin der Evangelischen<br />

Kirche in Deutschland<br />

(EKD). „Afghanistan ist<br />

für uns ein schwarzer Fleck“,<br />

spricht sie offen aus. Es gebe<br />

keine Zahlen, ja noch nicht<br />

einmal Schätzungen über die<br />

Anzahl von Christen, die in<br />

dem Land leben. „Wir haben<br />

niemanden nach Afghanistan<br />

entsandt. Das ist zu heikel,<br />

weil die Leute dort verfolgt<br />

werden.“<br />

Kontaktzum Autor<br />

m.lindner@nordkurier.de<br />

langen, weißen Kleider der<br />

Mädchen und die schwarzen<br />

Hosen und weißen Hemden<br />

der Jungen stellten einen<br />

wunderschönen Kontrast<br />

zur dunklen Hautfarbe dar,<br />

sagt Viktor Göpper. Auch<br />

das moderne Krippenspiel<br />

wird er so schnell nicht vergessen.<br />

Doch trotz alledem:<br />

„Im T-Shirt in der Kircheund<br />

bei über 30 Grad: So richtig<br />

wollte da keine Weihnachtsstimmung<br />

aufkommen“,<br />

meint er.<br />

In dieser Zeit musste der<br />

vierfache Bruder viel an zu<br />

Hause denken. Er habe schon<br />

seine Eltern und Geschwister<br />

vermisst. Den Kontakt hielt<br />

er über Telefon und Internet.<br />

Für jeden schrieb er einen<br />

ganz persönlichen Brief und<br />

schickte alles per E-Mail an<br />

seinen älteren Bruder. Der<br />

druckte sie aus und übergab<br />

sie am Heiligabend.<br />

Seit August ist er nun wieder<br />

zu Hause in Malchow.<br />

Auf die Frage, worauf er<br />

sich an den Feiertagen am<br />

meisten freut, sagt der sympathische<br />

junge Mann: „Auf<br />

das Zusammensein mit allen<br />

Geschwistern und auf das<br />

gemeinsame Heimkonzert.“<br />

Kontaktzur Autorin<br />

u.ziemann@nordkurier.de<br />

NBS NBN


Freitag, 22. Dezember <strong>2017</strong><br />

Frohes Fest<br />

Seite 17<br />

Ichwünschemir ...<br />

Auch der Weihnachtsmann braucht ein bisschen Zeit, bis er alle Geschenke zusammen hat.<br />

Deshalb haben die Kinder der Stella-Schule in <strong>Neubrandenburg</strong> schon längst ihre Wunschzettel geschrieben.<br />

Doch bevor sie sie zum Weihnachtspostamt geschickt haben,<br />

durfte Nordkurier-Redakteurin Ute Ziemann sie lesen.<br />

Florian Kiessling<br />

9Jahre<br />

Ich wünsche mir einen<br />

netten, ordentlichen, leisen<br />

und schlauen Bruder,<br />

der gerne Lego spielt,<br />

damit ich nicht immer<br />

allein sein muss.<br />

Florentine Zoch<br />

9Jahre<br />

Ich wünsche mir eine Tischtennisplatte,<br />

einen Tischtennisball und<br />

eine Tischtenniskelle. Im Urlaub haben<br />

wir Tischtennis gespielt. Das hat Spaß<br />

gemacht, aber ich habe gegen meinen<br />

Vater verloren. Nun will ich üben,<br />

um mich bei ihm zu rächen.<br />

Außerdem wünsche ich mir eine<br />

Monster high und Buntstifte,<br />

die sich mit Wasser<br />

vermalen lassen.<br />

Elayne Urbanek<br />

10 Jahre<br />

Ich wünsche mir was für meinen<br />

Hamster Muvi, eine neue Monster<br />

high, für mein Handy eine neue Hülle.<br />

Ich wünsche mir aber auch, dass sich<br />

meine Eltern immer lieb haben.<br />

Und ich wünsche uns ein tolles<br />

Weihnachtsfest mit vielen<br />

Geschenken, gutem Essen<br />

und dass alle dabei<br />

fröhlich sind.<br />

FoToS (7): UTE ZIEMANN<br />

LisaWießmann<br />

10 Jahre<br />

Ich wünsche mir eine neue Handyhülle,<br />

einen Walter-Gutschein und<br />

einen Thalia-Gutschein. Gutscheine<br />

finde ich gut, weil ich mir die<br />

Farben und die Bücher dann selbst<br />

aussuchen kann. Außerdem wünsche<br />

ich mir was für meinen Hasen,<br />

einen großen, neuen Teppich<br />

und ein Skateboard.<br />

Emie Kähler<br />

10 Jahre<br />

Ich wünsche mir eine Federtasche.<br />

Denn ich komme ja bald in die<br />

Sekundarstufe, und da finde ich meine<br />

alte nicht mehr so passend. Außerdem<br />

wünsche ich mir das Spiel Miitopia für<br />

Nintendo 3. Ich habe nur drei Spiele<br />

dafür und möchte noch eins haben.<br />

Auch über eine Katze würde ich<br />

mich freuen, aber meine<br />

Eltern wollen keine.<br />

Gala mit grandiosenZwergen<br />

Frida Rabenhorst<br />

7Jahre<br />

Ich wünsche mir ein neues<br />

Fahrrad, weil mein altes zu klein<br />

geworden ist, am liebsten in rosa<br />

und weiß. Außerdem wünsche ich<br />

mir Lego-Spiele für die PS4. Und<br />

ich würde mich darüber freuen,<br />

wenn mein Bruder etwas<br />

netter zu mir ist.<br />

Marta Reinhold<br />

8Jahre<br />

Ich wünsche mir ein Skateboard,<br />

weil ich ganz viele Kinder damit<br />

sehe, und ich möchte das auch<br />

können. Und ich wünsche mir<br />

ein Fahrrad. Meins ist zu klein<br />

und zu langsam. Es soll ein<br />

Mountainbike mit 7 Gängen<br />

sein und die Farbe rosa<br />

mit weiß haben.<br />

NeubraNdeNburg. Ein besonderer Wunsch ist für die Schüler<br />

der <strong>Neubrandenburg</strong>er KGS Stella noch vor dem Heiligabend in<br />

Erfüllung gegangen: Sie haben mit ihren kunterbuntenAuftritten<br />

das Publikum der Adventsgala zum Jubeln gebracht. Mehr als<br />

100 Schüler haben getreu dem Mottoder Montessori-Schule –„Hilf<br />

mir,esselbst zu tun“ –atemberaubende Akrobatik, rührende Songs<br />

und loriot-witzige Sketcheauf die Bühne gebracht. Auch Bühnentechnik<br />

und die Moderation haben die Schüler wie die Profisselbst<br />

in die Hand genommen. Grandios waren auch die singenden und<br />

purzelnden Zwerge und ihr schönes Schneewittchen. FoTo: STELLA<br />

NBS NBN


Seite 18 Frohes Fest<br />

Freitag, 22. Dezember <strong>2017</strong><br />

100 D-Markfür ein Sportfahrrad<br />

Lesergeschichte<br />

vonUlrich Michel<br />

aus Prenzlau<br />

Diese Weihnachtsgeschichte<br />

hört sich kurios an, hat<br />

sich aber tatsächlich so zugetragen.<br />

In meiner Glückwunschpost,<br />

anlässlich<br />

meiner Jugendweihe 1958,<br />

befand sich ein Brief, welcher<br />

allgemeine Verwunderung<br />

bei mir sowie meiner<br />

Familie auslöste. Es war<br />

nicht bloß der unbekannte<br />

Absender aus der damaligen<br />

BRD, sondern auch der<br />

Inhalt von 100 DM sowie ein<br />

rätselhafter Satz in diesem<br />

Glückwunschschreiben. Dieser<br />

Satz lauteten: „Als Dank<br />

an einen kleinen blonden<br />

Jungen, welcher mir Weihnachten<br />

1949, ein paar schöne<br />

Stunden bescherte.“<br />

Es war schon erstaunlich,<br />

dass der Brief, ohne von bestimmten<br />

Stellen geöffnet<br />

zu werden, mich erreichte.<br />

Nach langem Grübeln<br />

und Überlegungen fiel es<br />

mir am nächsten Tag wie<br />

Schuppen von den Augen.<br />

Ich konnte mich an dieses<br />

Weihnachtsfest wieder erinnern:<br />

Am ersten Feiertag<br />

saß ich am Vormittag in<br />

der Veranda meiner Großeltern<br />

und betrachtete voller<br />

Zufriedenheit meine<br />

Weihnachtsgeschenke. Ein<br />

Metallbaukasten hatte es<br />

mir besonders angetan. Die<br />

Veranda war mit Möbeln<br />

ausgestattet und durch<br />

einen kleinen Kanonenofen<br />

beheizt.<br />

In diesem Moment gebärdeten<br />

sich die beiden Wachhunde<br />

in ihrem Zwinger wie<br />

wild, und es klopfte stark<br />

an die Tür der Veranda. Ich<br />

öffnete. Vormir stand ein<br />

sehr ärmlich gekleideter,<br />

hagerer Mann. Schlapphut,<br />

alter Militärmantel, geflickte<br />

Schnürschuhe und<br />

lange Bartstoppeln kennzeichneten<br />

sein Äußeres. Er<br />

bat um eine kleine Spende<br />

und wünschte uns ein schönes<br />

Weihnachtsfest. Ich lief<br />

schnell in die Küche und berichtete<br />

meiner Großmutter<br />

von dem seltsamen Besuch.<br />

Meine Großmutter unterhielt<br />

sich dann mit ihm.<br />

Es stellte sich heraus, dass<br />

er vor kurzem aus sowjetischer<br />

Kriegsgefangenschaft<br />

gekommen war und im Dorf<br />

mit einigen Heimatvertriebenen<br />

in einer Notunterkunft<br />

lebte. Auf der Suche<br />

nach seiner Familie, welche<br />

in Nordhausen durch Bomben<br />

ihr Haus verloren hatte,<br />

war er im Dorf gestrandet.<br />

Er gab meiner Großmutter<br />

zu verstehen, dass er<br />

auch drei Kinder hatte und<br />

Eine 100 DM Banknote aus dem Jahr 1948. Sie war bis 1962 gültig.<br />

seinen jüngsten Sohn noch<br />

nie gesehen habe. Dabei<br />

strich er mir ständig über<br />

den Kopf und über sein<br />

stoppeliges Gesicht liefen<br />

Tränen. Meine Großmutter<br />

bereitete ihm eine Kanne<br />

heißen Hagebuttentee und<br />

stellte einen großen Teller<br />

mit Weihnachtsgebäck hin<br />

und gab ihm zu verstehen,<br />

er solle kräftig zulangen. Im<br />

Anschluss baute der ehemalige<br />

Kriegsgefangene mit mir<br />

aus dem Metallbaukasten<br />

ein kleines Auto. Er erzählte<br />

mir von seinen früheren<br />

Weihnachten, und wir sangen<br />

beide bekannte Weihnachtslieder.<br />

Nach zwei<br />

Stunden drängte er zum<br />

Foto: DEutSchE BunDESBank<br />

Aufbruch, eine Einladung<br />

zum Mittagessen schlug er<br />

aus, mit der Begründung,<br />

mit seinen Mitbewohnern<br />

eine kleine Feier am Nachmittag<br />

begehen zu wollen.<br />

Meine Großmutter legte ihm<br />

in seinen Rucksack ein Glas<br />

Leberwurst, eine Mettwurst<br />

und eine Flasche Selbstgebrannten.<br />

Ich legte obendrauf<br />

eine große Tüte mit<br />

Pfeffernüssen.<br />

Die Verabschiedung verlief<br />

sehr herzlich. Er bedankte<br />

sich viele Male und drückte<br />

mich ganz fest an sich, und<br />

die Tränen rannen wieder<br />

über sein Gesicht. Meine<br />

Großmutter erklärte mir<br />

später, dass es keine Tränen<br />

der Trauer waren, sondern<br />

der Freude.<br />

Das Geheimnis, wie der<br />

ehemalige Kriegsgefangene<br />

zu meiner Adresse gekommen<br />

ist, ist schnell erzählt.<br />

Ein ehemalige Nachbarin<br />

und Schulfreundin meiner<br />

Mutter war Mitte der 1950er<br />

Jahre mit ihrer Familie in<br />

die BRD geflüchtet. Zufälligerweise<br />

in die Stadt, in<br />

welcher mein ehemaliger<br />

Weihnachtsgast seine Familie<br />

wiedergefunden hatte. Er<br />

war in einer Fabrik als Geschäftsführer<br />

tätig. Da sie<br />

aus der Gegend kamen, in<br />

welcher der Geschäftsführer<br />

das Erlebnis zur Weihnachtszeit<br />

mit mir hatte und<br />

er meinen Namen sowie den<br />

meiner Großeltern kannte,<br />

war schnelldie Anschrift ermittelt.<br />

Übrigens haben wir die<br />

100 DM in einer Westberliner<br />

Wechselstube in Ostmark<br />

eingetauscht, mit dem<br />

Ergebnis, dass ich mir ein<br />

Sportfahrrad der MarkeDiamant<br />

kaufen konnte, und<br />

für das Sparbuch blieb auch<br />

noch etwas übrig. Leider<br />

konnten meine Großeltern<br />

an der Jugendweihefeier<br />

nicht mehr teilnehmen,<br />

da sie zu diesem Zeitpunkt<br />

schon verstorben waren. Es<br />

hätte sie sicher gefreut, von<br />

der seltsamen Fügung des<br />

Schicksals zu erfahren.<br />

anzeige<br />

Vielen Dank für Ihre Treue<br />

Wir wünschen unserern Kunden und<br />

Geschäftspartnern ein besinnliches<br />

Weihnachtsfest und einen guten<br />

Ritsch ins neue Jahr.<br />

Wir wünschen allen Kunden<br />

und Geschäftspartnern besinnliche Feiertage!<br />

Ab 1. Januar 2018 begrüßt Sie<br />

die Bäckerei Israel mit<br />

Ihrem gesamten<br />

Sortiment<br />

in unserem Markt.<br />

Andreas Tode<br />

Kranichstr. 43<br />

170334 <strong>Neubrandenburg</strong><br />

Werkzeughandel Holger Marlow<br />

Bornmühlenstr. 24 · 17033 <strong>Neubrandenburg</strong> ·Tel. 0395 3686827<br />

Zum<br />

Wei<br />

ih<br />

hn<br />

na<br />

ch<br />

ht<br />

sf<br />

est<br />

wünschen wir unseren Kunden,<br />

Geschäftspartnern, Kollegen<br />

und Freunden ruhige, besinnliche und<br />

erholsame Festtage und ein<br />

erfolgreiches neues Jahr 2018.<br />

Die Online<br />

Paketmarke<br />

erstellen<br />

ausdrucken<br />

verschicken<br />

Wir öffnen für Sie Mo.– Sa. 7.00 –21.00 Uhr<br />

Am 24. Dezember haben wir von 7.00 -10.00 Uhr geöffnet<br />

Kleine Wollweberstraße 7, 17033 <strong>Neubrandenburg</strong><br />

Tel. 0395 / 5 66 65 66, Fax: 0395 / 5 84 16 15<br />

www.pem-elektro-rohs.de<br />

www.geschickt-verschickt.de<br />

Nordkurier Online Paketmarke<br />

JetztMitglied werden<br />

und exklusiveVorteile sichern<br />

Club<br />

Einzigartige Aktionen und Überraschungen<br />

© iko, Syda Productions - Fotolia.com<br />

Alle Artikel auf nordkurier.delesen<br />

Monatlich wechselnde Vorteilsangebote<br />

Monatlich wechselnde Vorteilsangebote<br />

mehr auf www.nordkurier.club<br />

NBS NBN


MitzehnMillionären istder LandkreisVorpommernGreifswald<br />

die glücklichsteEcke<br />

BarbaraBeckerHornickel,Geschäftsführerin LottoMV: „Leider war<strong>2017</strong> ein Jahr ohne Superjackpot.<br />

Und wir warten gespannt auf den 50. LOTTO-Millionär.Bisher gabesinsgesamt49.“<br />

vonKerstinRathje-Wesselow<br />

Die Gewinner<br />

des Weihnachtsgewinnspiels<br />

Herr OttoFilbrich<br />

Frau Ines Böttcher<br />

Frau Anja Wilde<br />

Herr GüntherBartsch<br />

Frau Carmen Lemke<br />

Frau ChristelSchindler<br />

Herr Friedrich Greiner<br />

Herr JörgKaiser<br />

Herr Patrick Görlich<br />

Herr Stefan Voß<br />

Peenehagen/<br />

OT Alt-Schönau<br />

Malchin<br />

Malchin<br />

Groß Markow<br />

Postlow<br />

Waren<br />

BurgStargard<br />

Berlin<br />

Malchow<br />

GroßNemerow<br />

Rostock. Im Landkreis Ludwigslust-Parchim<br />

hat esam7.Juni dieses Jahres einen jubelnden<br />

Lotto-Teilnehmer, imLandkreis Vorpommern<br />

Rügen und Nordwestmecklenburg am<br />

23. September jeweils einen Tipper gegeben,<br />

deren Freudenschreie sicherlich weithin<br />

zu hören waren. Bei 1.056.745,80 Euro und<br />

1.034.306,70 Euro auf dem Konto darf man<br />

auch schon einmal die Fassung verlieren.<br />

Barbara Becker Hornickel, Geschäftsführerin<br />

LottoMV: „Der Landkreis Vorpommern-Greifswald<br />

führt die Millionärsstatistikmit zehn Millionären<br />

in MV an. Gefolgt wird die offenbar<br />

glücklichste Ecke in MV vonRostock mit neun<br />

und dem Landkreis Ludwigslust-Parchim mit<br />

acht Millionären. Insgesamt hatten wir bisher<br />

in Mecklenburg-Vorpommern 49 Glückspilze,<br />

die plötzlich mehr als ein sechsstelliges Guthaben<br />

auf ihrem Konto hatten. Der höchste<br />

LOTTO-Gewinn wurde übrigens im Dezember<br />

2006 mit 13.955.316,80 Euroerzielt.“<br />

18 Großgewinne wurden in diesem Jahr ertippt,<br />

davon 8mal im LOTTO (höchste Summe<br />

1.056.745,80 Euro), 5mal im Spiel 77<br />

(höchste Summe 477.777 Euro), 2mal SUPER<br />

6 (höchste Gewinnsumme 100.000 Euro),<br />

2 mal Eurojackpot (höchste Gewinnsumme<br />

596.446,70 Euro) und ein mal bei der Glücksspirale<br />

(höchste Gewinnsumme 100.000<br />

Euro). Die stolzen Großgewinner kamen aus<br />

dem Landkreis Ludwigslust-Parchim, dem<br />

Landkreis Vorpommern-Rügen sowie Rostock<br />

und <strong>Neubrandenburg</strong>.<br />

Das Jahr <strong>2017</strong> war jedoch ein Jahr ohne Superjackpot.<br />

Barbara Becker Hornickel: „Wir<br />

haben gespannt auf den 50. Millionär in MV<br />

gewartet. Indiesem Jahr sollte eswohl nicht<br />

sein... Trotzdem haben wir das Jahresergebnis<br />

von2016imWesentlichen wieder erreicht.“<br />

Ungeschlagen in seiner Beliebtheit –BINGO!.<br />

Der beliebte Dauerbrenner im NDR-Fernsehen<br />

feierteindiesemJahr seinen 20. Geburtstag.<br />

Am 28. September 1997 fiel der Startschuss<br />

fürBINGO!-Die Umweltlotterie. Lotto<br />

Niedersachsen hob die Lotterie aus der Taufe,<br />

der NDR startete die dazu gehörige Sendung<br />

sonntags von 17bis 18 Uhr. Die Kombination<br />

aus BINGO!- Spiel, Unterhaltung und Umweltinformationen<br />

macht seit Beginn den Erfolg<br />

der Showaus.<br />

Zum Jubiläum zeigte das NDR Fernsehen<br />

am Sonntag, 1. Oktober, eine um 45 Minuten<br />

verlängerte Ausgabe. Seit 20 Jahren<br />

das Gesicht der Sendung – „BINGO!-Bär“<br />

Michael Thürnau. Erund Jule Gölsdorf begrüßten<br />

namhafte Gäste wie Schlagerstars<br />

Stefan Mross oder Semino Rossi. Neben<br />

der Bekanntgabe der regulären BINGO! Gewinnzahlen<br />

lockten zusätzliche Gewinnmöglichkeiten<br />

von Geld- und Sachpreisen.<br />

Natürlich wurden in der Geburtstagssendung<br />

auch zahlreiche Umweltprojekte vorgestellt,<br />

die in den 20 Jahren aus Erträgen vonBINGO!<br />

gefördert wurden.<br />

Auch in diesem Jahr war dies der Fall. Neben<br />

Zoos und Bienenprojekten wurden folgende<br />

Vorhaben im dritten Quartal unterstützt:<br />

-Verein Freunde Fritz Greve e.V: Moorbotschafter<br />

unterwegs<br />

-Quietjes e.V.:Recycling war gestern –Upcycling<br />

heißtdas heute!<br />

-Hochschule Wismar/University of Applied<br />

Science: „Joe Slovo West Community Project<br />

– Selbstbauprojekt im südafrikanischen<br />

Township –oder Light Bulb Moment<br />

gGmbH: Regenerative Energie sammeln und<br />

speichern.<br />

Doch nicht nur BINGO!, auch der Eurojackpot<br />

feierte indiesem Jahr Jubiläum. Am<br />

23. März 2012 wurden in Helsinki zum allerersten<br />

Mal die Gewinnzahlen ermittelt. Gut<br />

19,5 Millionen Euro flossen damals an eine<br />

Tippgemeinschaft aus dem Ruhrgebiet.<br />

Der Eurojackpot hat über die Jahre eine immer<br />

größere Anhängerschaft gefunden. Beim<br />

Startschuss im Jahr 2012 waren esnoch sieben<br />

europäische Länder, die sich auf die Jagd<br />

nach den sieben Gewinnzahlen machten. Als<br />

18. Familienmitglied wurde Polen am 9. September<br />

<strong>2017</strong> willkommen geheißen. Mehr<br />

als 300 Millionen Menschen leben in den 18<br />

Staatenund können, sofern sie volljährig sind,<br />

jeden Freitag den Eurojackpot jagen.<br />

In diesem Jahr haben es zwei Teilnehmer<br />

aus dem Landkreis Vorpommern Rügen und<br />

aus Rostock erfolgreich getan. Zwei Großgewinne<br />

flossen dorthin. Der höchste lag,<br />

wie bereits erwähnt, bei 596.446,70 Euro.<br />

Wer <strong>2017</strong> noch kein Glück bei LOTTO,<br />

BINGO! &Coindiesem Jahr hatte, der konnte<br />

ihm beim großen Weihnachts-Lotto noch<br />

einmal auf die Sprünge helfen. Es galt, seine<br />

Glückszahl von 1bis 24 anzukreuzen. Als Gewinnwinkten3mal<br />

2000 Euround 30 mal 500<br />

Euro Weihnachtsgeld. Barbara Becker Hornickel<br />

und der Rostocker Weihnachtsmann<br />

höchst persönlich haben die Ziehung der Gewinner<br />

vorgenommen.<br />

Die Glückspilze werden im Internet unter<br />

www.lottomv.de und in den Lotto-Annahmestellen<br />

in Mecklenburg-Vorpommern veröffentlicht.<br />

wünscht<br />

allen Lesern<br />

frohe Weihnachten<br />

und viel Glück<br />

im neuen Jahr!<br />

JedeWoche Chancen.<br />

Spielteilnahmeunter 18 Jahrenist gesetzlich verboten! Glücksspielkannsüchtig machen.Infos unterwww.lotto.de, BZgA-Hotline: 0800137 27 00


Seite 20 Frohes Fest<br />

Freitag, 22. Dezember <strong>2017</strong><br />

Vier-Tore<br />

GUTSCHEIN<br />

Das perfekte<br />

Weitere Infos unter<br />

www.vier-toregutschein.de<br />

Weihnachtsgeschenk!<br />

VIER-TORE<br />

GUTSCHEIN<br />

Einlösbar bei über 70 Unternehmen<br />

in ganz <strong>Neubrandenburg</strong>!<br />

w.<br />

w.<br />

www.<br />

n zehn<br />

eh zehn<br />

hn hn<br />

ze zehn<br />

ehn zehn zehn zehn z<br />

wanzig zehn h zehn zehn zehn<br />

nzig<br />

h h<br />

hn z<br />

zw zig ehn<br />

g nzig<br />

zig zwanzig zwanzig<br />

dvier anzig g zwanzig g zwanz<br />

u idvier-<br />

i zig<br />

z<br />

n r-<br />

nz<br />

viervierundvierzigvierun<br />

g vierundvierzigvier<br />

vierundvierzigvierun<br />

i ierundvierzig VIER-TORE<br />

GUTSCHEIN<br />

10<br />

Vier-Tore<br />

VIER-TORE<br />

GUTSCHEIN<br />

Vier-Tore<br />

VIER-TORE<br />

GUTSCHEIN<br />

EURO<br />

Stargarder Tor<br />

T h h h<br />

20<br />

EURO<br />

Treptower Tor<br />

T<br />

z<br />

44<br />

EURO<br />

Vier-Tore<br />

GUTSCHEIN<br />

Friedländer Tor<br />

Die VIER-TORE-GUTSCHEINE erhalten Sie:<br />

in den Filialen der<br />

Sparkasse <strong>Neubrandenburg</strong>-Demmin,<br />

im Nordkurier-Servicepunkt<br />

(Medienhaus, Friedrich-Engels-Ring 29)<br />

und unter 0800 4575 033<br />

(Anruf kostenfrei)<br />

Autohaus seit 1990<br />

nordkurier.de/tickets<br />

Die tollsten Events live erleben<br />

Auch Ticket-und<br />

CineStarGutscheine<br />

erhältlich!<br />

max.10%<br />

Rabatt<br />

max.15%<br />

Rabatt<br />

Begrenztes Kontingent für den Abonnentenvorteil<br />

(vorbehaltlich Druckfehler und Zwischenverkauf)<br />

Bitte halten Sie Ihre Kundennummer bereit<br />

Die Karten für diese und viele weitere Veranstaltungen können Sie sich<br />

unter 0800 4575033 (kostenfreie Rufnummer) bei unserem<br />

Ticketservice bequem nach Hause senden lassen. In <strong>Neubrandenburg</strong> gibt es<br />

diese im Medienhaus, Friedrich-Engels-Ring 29. Kundenparkplätze hinter<br />

dem Haus. *Der Nordkurier ist nicht Veranstalter und vermittelt nur den Verkauf der Eintrittskarten<br />

*Stornierungen sind nicht möglich.<br />

Der neue Eclipse Cross<br />

ab 2018 Probe fahren.<br />

<strong>Neubrandenburg</strong><br />

Konzertkirche<br />

Sky duMont "Beziehungsweise" 12. 1. 2018<br />

The Living Tribute toFrank Sinatra 13. 1. 2018<br />

Night ofthe Dance 1.2.2018<br />

SISSI Liebe, Macht und Leidenschaft –Musical 11. 2. 2018<br />

Die große Verdi –Nacht<br />

Star Tenor Christian Lanza, Milano Festival Opera 17. 2. 2018<br />

medlz –von Mozart bis Mercury 24. 2.2018<br />

Latin Jazz Sinfonica 26. 2. 2018<br />

Die Nacht der Musicals 11. 3. 2018<br />

Zauber der Operette 24. 3.2018<br />

L'Eterno 31. 3.2018<br />

100 Jahre Piaf –Chanson Divine 13. 10. 2018<br />

Sarah Lesch –"Da draußen" –Die Tour zum Album 19. 10. 2018<br />

Die große Johann Strauss Gala 21. 10. 2018<br />

Der beste Schlitten zum Fest.<br />

Und unsere besten Wünsche.<br />

Abb. zeigt Eclipse Cross TOP mit Panoramadach 1.5 T-MIVEC ClearTec 2WD 6-Gang und optionalem Zubehör.<br />

Liebe Kundinnen, liebe Kunden, ein schönes und gleichzeitig aufregendes Jubiläumsjahr liegt hinter<br />

uns. Wir möchtendie Gelegenheit nutzen, uns herzlich für Ihr Vertrauenund Ihre Treue zu bedanken.<br />

Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie ein friedliches Weihnachtsfest und einen dynamischen Start<br />

ins neue Jahr. Mit unserem neuesten Schlitten, dem Coupé-SUV Eclipse Cross, dürfte Ihnen dies<br />

bestimmt leichtfallen. Alles Gute für 2018!<br />

* aJ5 erh etsreH l aragre tn ei sib 01 .0 0 mk D, teslia etnu wr m.w sti bu siih m- srotog/ed. ara tn ei<br />

vseM re afrh ne E(OV 517)G 2/70lcE pies orCsOTP tim naP ro ma hcada 5.1<br />

T-MIVEC ClearTec 2WD 6-Gang farK st fot rbrev ua hc/l( 01 mk i)en ror st 2,8 a;eßu -r<br />

ro st 7,5 k; mo einib tr 6,6 OC.<br />

2<br />

E- isim no mok einib tr 151 mk/g E. zfif eizn lk esa .C<br />

Eclipse Cross Kraftstoffverbrauch (l /100 km) kombiniert 7,0–6,6. CO 2<br />

-Emission<br />

kombiniert 159–151 g/km. Effizienzklasse C.<br />

Außerhalb der gesetzlichen Ladenöffnungszeiten keine Beratung, kein Verkauf, keine Probefahrtvereinbarung.<br />

Autohaus Lönnecker<br />

Travertinstr. 1<br />

17036 <strong>Neubrandenburg</strong><br />

Tel.: 0395 77824685<br />

nb.info@neustrelitz-loennecker.de<br />

Autohaus Lönnecker<br />

Am Heizkraftwerk 4<br />

17235 Neustrelitz<br />

Tel.: 03981/442367<br />

info@neustrelitz-loennecker.de<br />

Autohaus Lönnecker<br />

Siegfried-Marcus-Str. 2<br />

17192 Waren<br />

Tel.: 03991/662503<br />

info@waren-loennecker.de<br />

Haus der Kultur und Bildung<br />

Geneses- ATribute toGenesis 24. 3.2018<br />

Der Tod 7.4.2018<br />

Jahnsportforum<br />

Luke Mockridge –Lucky Man 16. 3. 2018<br />

Paul Panzer –Glücksritter…vom Pech verfolgt! 30. 11. 2018<br />

Stadthalle<br />

Creedence Clearwater Revived feat. Johnnie Guitar Williamson<br />

(USA/UK) 9. 3. 2018<br />

Fantasy -Die Jubiläumstournee 10. 3.2018<br />

Strasburg (Uckermark)<br />

CORNAMUSA –World Pipe Rock and Irish Dance Part IV 20. 1. 2018<br />

Anklam<br />

CORNAMUSA –World Pipe Rock and Irish Dance Part IV 21. 1. 2018<br />

Vier-Tore-Gutscheine (10 €/20 €/44 €)<br />

Verkauf sowie Einlösung<br />

Ob Flug, Bus, Schiff oder Auto —<br />

wir schneidern Ihren Traumurlaub nach Maß.<br />

Profitieren Sie als Leser von kompetenter Beratung.<br />

Reisebüro imMedienhaus, Friedrich-Engels-Ring 29, 17033 <strong>Neubrandenburg</strong><br />

Mo –Do08.00 bis 17.00 Uhr, Fr08.00 bis 15.30 Uhr, Telefon 0395 4575-106/-107<br />

Nordkurier Reisebüro<br />

DAS REISEBÜRO FÜR ALLE<br />

NBS NBN


Freitag, 22. Dezember <strong>2017</strong><br />

Frohes Fest<br />

Seite 21<br />

Wir sind die Oststadt<br />

47<br />

45Jahre<br />

oststaDt<br />

Wirwünschenein<br />

frohes Weihnachtsfest!<br />

Wir möchten uns herzlich<br />

für Ihr Vertrauen in unser<br />

Unternehmen bedanken<br />

und hoffen weiterhin auf<br />

eine gute und erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit.<br />

Wir wünschen Ihnen allen<br />

und Ihren Familien<br />

ein schönes und<br />

gesegnetes Weihnachtsfest.<br />

Allen Kunden, Freunden und Bekannten<br />

wünschen wir frohe Weihnachten<br />

und ein schönes<br />

Jahr 2018!<br />

Jenny Knepel<br />

Mlada-Boleslaver-Str.36|17036 <strong>Neubrandenburg</strong><br />

Telefon: 0175/1547349 |Fax: 0395/36299141<br />

info@flinkefeger-nb.de |www.flinkefeger-nb.de<br />

FLINKE FEGEE R<br />

Haushaltsservice<br />

Unser Team bedankt sich herzlich<br />

für Ihr entgegengebrachtes Vertrauen<br />

und Ihre Treue. Wir wünschen Ihnen frohe<br />

Festtage und freuen uns<br />

im neuen Jahr<br />

Ihren Traumurlaub zu verwirklichen.<br />

Jeansboutique CRAZY<br />

50 mneben Kaufland (Oststadt)<br />

Juri-Gagarin-Ring 35 •17036 NB •Telefon (0395) 7792064<br />

<strong>Neubrandenburg</strong>, EKZ Lindetalcenter, Tel: 0395 7781420<br />

<strong>Neubrandenburg</strong>, Straußstr. 12 Tel.: 0395 4699376<br />

Malchin, Steinstr. 16, Tel: 03994 299380<br />

Stavenhagen, EKZ Reutereiche, Tel: 039954 30617<br />

Demmin, Treptower Str. 1, Tel: 03998 202626<br />

TANKSTELLE<br />

Mario Herbst<br />

Quarzstraße 1|17036 <strong>Neubrandenburg</strong><br />

Fon (0395) 779 20 67<br />

Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Wir wollen<br />

dies zum Anlass nehmen, uns für das<br />

entgegengebrachte Vertrauen und die<br />

angenehme Zusammenarbeit zu bedanken.<br />

Wir wünschen Ihnen besinnliche<br />

Weihnachtsfeiertage und ein gesundes<br />

und erfolgreiches neues Jahr.<br />

IHR OIL! TEAM<br />

Frohe Weihnachten<br />

Wir wünschen all<br />

unseren Kunden ein<br />

frohes und geruhsames<br />

Weihnachtsfest,<br />

einen guten Rutsch<br />

ins neue Jahr und bedanken<br />

uns für das Verständnis bei<br />

unseren Umbauarbeiten!<br />

3<br />

Oststadt, Ri. Prenzlau B104 www.lindetal-center.de<br />

©Markus Mainka -Fotolia.coM<br />

NBS NBN


Seite 22 Frohes Fest<br />

Freitag, 22. Dezember <strong>2017</strong><br />

Früher war<br />

mehr Lametta<br />

Hobby-Historiker Henning Ihlenfeldt lässt in Fürstenwerder die DDR-Weihnacht<br />

wieder erstrahlen. Für eine Ausstellung in Fürstenwerder hat er Deko-Klassiker,<br />

aber auch wahrlich Rares aus seinem Depot geholt.<br />

Von Dana Skierke<br />

Fürstenwerder. Henning<br />

Ihlenfeldt ist Herr und<br />

Hüter von Abertausenden<br />

von historischen Raritäten,<br />

antiken Schätzchen und coolem<br />

Retrokram. Diesen Fundus<br />

durchstöbert der Hobbyhistoriker<br />

immer malwieder<br />

gern. Gesucht hat er jüngst<br />

nach Dingen, die schon früher<br />

die Menschen zu Weihnachten<br />

erfreut haben. Das<br />

hat viel seiner kostbaren Zeit<br />

in Anspruch genommen.<br />

Denn dieses Sammelwerk<br />

verteilt sich über viele Räume.<br />

Henning Ihlenfeldt und<br />

seine Mitstreiter betreuen<br />

die Heimatstuben in Fürstenwerder,<br />

deren Anliegen<br />

es ist, das historische Leben<br />

und Arbeiten in vielfältiger<br />

Form darzustellen. Dazu gehört<br />

es, dass man sammelt<br />

und lagert und hin und wieder<br />

nach dem Rechten sieht.<br />

Jetzt ist Weihnachten und<br />

der Bäckermeister im Ruhestand<br />

hat Weihnachtliches<br />

aus seinen Depots geholt.<br />

Damit wurde eine kleine Ausstellung<br />

zum Thema „Weihnachten<br />

vor 100 Jahren“ gestaltet,<br />

die man sich übrigens<br />

noch einige Tage ansehen<br />

kann.<br />

Auch vor 50 Jahren, zu<br />

DDR-Zeiten, war Weihnachten<br />

ein wichtiges Fest, das<br />

mit viel Lametta, Erzgebirgsschnitzereien<br />

und Wittol-<br />

Kerzen begangen wurde.<br />

Wer erinnert sich noch an<br />

Adventskränze auf Ständern?<br />

Sie wurden hochgebunden<br />

mit roten Bändern. Sie bewegten<br />

sich leicht, was zusammen<br />

mit dem Flackern<br />

der echten Kerzen bestimmt<br />

heimelig aussah.<br />

Glockenspiel aus Metall<br />

mit einzigartigem Klang<br />

Die Bewohner von Fürstenwerder<br />

kauften ihre Kränze<br />

in einem Geschäft im Ort,<br />

das von einer Gärtnerei in<br />

Göhren beliefert wurde. Bis<br />

in die 60er Jahre war das so,<br />

erinnert sich Henning Ihlenfeldt.<br />

Ebenfalls aus dieser<br />

Zeit muss die Blecheisenbahn<br />

stammen, die den Heimatstuben<br />

von einer Templiner<br />

Familie zur Verfügung gestellt<br />

wurde. Sogar der Schlüssel,<br />

mit dem sie aufgezogen werden<br />

muss, ist dabei. „Solche<br />

Eisenbahnen waren ein typisches<br />

Geschenk für Jungen<br />

in dieser Zeit“, weiß der Hobbyhistoriker,<br />

der sich über<br />

Weihnachtsbaumkugeln aus<br />

den 1950ern –noch in der Originalverpackung<br />

–soschön<br />

freuen kann. Thüringer Glasschmuck<br />

aus Lauscha, EVP<br />

3,45 steht darauf.<br />

Früher war mehr Lametta,<br />

Henning Ihlenfeldt kann es<br />

bestätigen. Er hat die glitzernden<br />

Metallstreifen in verschiedenen<br />

Verpackungen aus DDR-<br />

Produktion da. Eine Rarität ist<br />

auch das komplette und vor<br />

allem intakte Advents- und<br />

Weihnachtsglockenspiel aus<br />

Metall. Es klingt so schön bei<br />

jedem Anschlag.<br />

Auch die klassische weihnachtliche<br />

Bückware kann<br />

Henning Ihlenfeldt vorweisen.<br />

Insider kennen das Label „expertic“.<br />

Wenn dieses Klebchen<br />

aufgepappt wurde, kam da<br />

legal kein DDR-Bürger mehr<br />

ran. Esging nämlich in den<br />

Export. Selten bis nie waren<br />

geschnitzte Kunstwerke aus<br />

dem Erzgebirge in Geschäften<br />

des DDR-Kunstgewerbes<br />

zu bekommen. Der Kerzenständer<br />

mit „expertic“-Logo,<br />

Original Erzgebirge GDR,<br />

könnte indes auch aus dem aktuellen<br />

Weihnachtssortiment<br />

von Ikea stammen.<br />

Apropos Kerzen. „Bis in die<br />

60er Jahre brannten an den<br />

Weihnachtsbäumen echte Kerzen“,<br />

sagt Henning Ihlenfeldt.<br />

Zum einen sah das schön aus.<br />

Zum anderen war elektrische<br />

Weihnachtsbaumbeleuchtung<br />

für damalige Verhältnisse mit<br />

20 Mark ganz schön teuer.<br />

20 Kerzen vom VEB Wittol<br />

Wittenberg Lutherstadt kosteten<br />

1,50 Mark, die reichten<br />

schon eine Weile.<br />

Natürlich setzten sich<br />

die elektrischen Kerzen aus<br />

Sicherheitsgründen doch<br />

noch durch. Und Weihnachtsbaumbeleuchtung<br />

gab<br />

es auch zu kaufen. Es gab sie<br />

vom VEB Energieversorgung<br />

Karl-Marx-Stadt, von NARVA<br />

Die Kerzenständer könnten auch von Ikea sein, gingen<br />

aber mit dem „expertic“-Klebchen versehen aus der DDR in den<br />

Export. Lametta aus Lauscha und Lichter für den Baum hat<br />

Hobbyhistoriker Henning Ihlenfeldt ebenfalls in<br />

seinem Depot.<br />

Fotos (3): DAnA sKIERKE<br />

Berlin (wohl derbekannteste<br />

Schriftzug auf Verpackungsmodulen<br />

in DDR-Haushalten)<br />

oder von AKA Electric Weihnachtsbaumbeleuchtung.<br />

Was inkeinem Haushalt<br />

fehlen durfte, war der Weihnachtsbaumständer.<br />

Wer<br />

kein antikes, gusseisernes<br />

Familienerbstück besaß,<br />

musste neu kaufen – aus<br />

DDR-Produktion. Und was<br />

da angeboten wurde, war zumindest<br />

optisch gar nicht mal<br />

schlecht und sogar durchdacht<br />

mit Wasserbehälter.<br />

Zur Standfestigkeit gibt es<br />

unterschiedliche Erinnerungen.<br />

Hergestellt wurden die<br />

formschönen Weihnachtsbaumständer<br />

beim VEB Spanplattenwerk<br />

Gotha Betriebsteil<br />

II Spanholzformteile DDR<br />

Tambach-Dietharz. Eines ist<br />

sicher, Weihnachten in der<br />

DDR war bunt, schön und<br />

festlich–genauso wie heute.<br />

Kontaktzur Autorin<br />

d.skierke@nordkurier.de<br />

Anzeige<br />

Weihnachtsverlosung-Viel Glück<br />

Schlemmersets von Schwartau<br />

Brotaufstriche und Desserts in besonderen Geschmackskombinationen<br />

bietet Schwartau. Eine Auswahl an 12 süßen Köstlichkeiten haben wir für<br />

Sie zusammengestellt. Mit dabei sind u. a. mehrere Sorten Schwartau Extra,<br />

Rote Grütze, Dessert Sauce Vanille. Genießen Sie die Vielfalt. Wir verlosen<br />

drei Schlemmersets.<br />

Melitta Kaffeefiltermaschine<br />

Melitta<br />

Milchaufschäumer<br />

Puma-Fußball<br />

Kaffeefiltermaschine von Melitta<br />

Die Melitta Look IV Timer verspricht exklusiven Kaffee-Genuss: mit praktischer<br />

Timer-Funktion und AromaSelector – zur individuellen Wahl des Kaffeegeschmacks<br />

von mild bis kräftig Das Design hat alles, was man sich von einer modernen Kaffeemaschine<br />

wünscht: Komfortabel in der Handhabung, elegant im Auftritt - so macht<br />

das Genießen einfach Spaß. Wir verlosen eine Kaffeefiltermaschine.<br />

Schimpanse<br />

von<br />

Teddy-Hermann<br />

Fotos: Agentur<br />

Milchaufschäumer von Melitta<br />

Mit der Melitta Cremio lassen sich warmer und kalter Milchschaum einfach zubereiten.<br />

Dies geht auch mit Soja- oder laktosefreier Milch. DieZubereitungvonwarmem<br />

KakaoineinemArbeitsgangmöglich.AnsprechendesDesignundhoherBedienkomfortzeichnendenMilchaufschäumeraus.WirverlosenzweiCremioMilchaufschäumer.<br />

Puma-Fußball<br />

DerFußballElite1.2FusionisteinSpielballaufhohemWettkampfniveau.<br />

DerBallgewährleistetmaximaleHaltbarkeitundsorgtfürreduzierte<br />

Wasseraufnahme. Der Ball hat eine weiche Haptik, hervorragende Flugeigenschaften<br />

und minimierten Luftdruckverlust. Wir verlosen fünf Fußbälle.<br />

ültje Erdnüsse im Genusspaket<br />

ültje setzt mit einer Kombination aus jahrelanger Nuss-Erfahrung und dem richtigen<br />

Gespür für Trends auf einzigartige Herstellungsverfahren, interessante Produktkombinationen<br />

und neue Verpackungsideen. Im Set enthalten sind die Sorten: geröstet<br />

& gesalzen; pikant gewürzt, ohne Fett geröstet; ültje Ofen Erdnüsse, gesalzen; ültje<br />

Extra Roast Erdnüsse, gesalzen. Einfach unwiderstehlich gut! Wir verlosen acht<br />

Genuss-Pakete.<br />

Kuscheltiere<br />

Die Teddy-Hermann GmbH ist eine der ältesten und bekanntesten Teddybärmanufakturen<br />

Deutschlands. Bis heute produzieren sie nach alter Tradition in Deutschland<br />

limitierte Sammlerbären aus hochwertigen Materialien in liebevoller Handarbeit.<br />

Die schmuseweichen Plüschspieltiere lassen nicht nur Kinderherzen höher<br />

schlagen. Wir verlosen drei Schimpansen<br />

Und so spielen Sie mit: Schicken Sie uns den Coupon per Postkarte oder im Kuvert<br />

an Nordkurier Mediengruppe GmbH & Co. KG, Quiz, Friedrich-Engels-Ring 29,<br />

17033 <strong>Neubrandenburg</strong>, E-Mail: vorteil@nordkurier.de. Eine Barauszahlung der Gewinne<br />

ist nicht möglich. Teilnahme ab 18 Jahre. Mitarbeiter der Nordkurier Mediengruppe sowie<br />

deren Angehörige dürfen leider nicht teilnehmen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Gewinnspiel-Coupon Einsendeschluss: 27. Dezember <strong>2017</strong><br />

Vorname /Name<br />

Straße /Nr.<br />

E-Mail<br />

ültje-Genusspaket<br />

Geburtsdatum<br />

PLZ /Ort<br />

Telefon<br />

Schlemmerset von Schwartau<br />

Foto: © Drubig-Photo - Fotolia.com<br />

NBS NBN


Freitag, 22. Dezember <strong>2017</strong><br />

Frohes Fest<br />

Seite 23<br />

VontrinkfestenDorfhunden<br />

Lesergeschichte<br />

vonSiegrid Dominik<br />

aus <strong>Neubrandenburg</strong><br />

Hocherfreut sah ich einer<br />

Zusammenkunft meiner<br />

Herkunftsfamilie entgegen.<br />

Und dazu noch in den Weihnachtstagen.<br />

War mir doch<br />

noch nie ein solches Glück<br />

beschert gewesen. Ich war<br />

ziemlich einsam bei meinen<br />

Großeltern aufgewachsen.<br />

Mein Großvater mied seine<br />

Verwandten. Er war ihnen zu<br />

Adolfs Zeiten gefährlich „rot“<br />

erschienen, ihre Lieblingsfarbe<br />

war „braun“ gewesen.<br />

Deshalb hatten sie ihm sein<br />

Erbteil verweigert.<br />

Ich pfiff auf die Zwischentöne<br />

und begann in den<br />

Neunzigern nach meinen<br />

Familienwurzeln zu suchen.<br />

Mütterlicherseits sind sie im<br />

ehemaligen Landkreis Mecklenburg-Strelitz<br />

geerdet, einst<br />

Raduir, das Stammland der<br />

slawischen Redarier. Immerhin<br />

kann ich urkundlich eine<br />

Ahnenreihe bis 1652 beim Müritz-Nationalpark<br />

aufweisen.<br />

Wolfram und ich haben<br />

einen gemeinsamen Urgroßvater.<br />

Als ich ihn aufgespürt<br />

hatte, war er anfangs sehr<br />

misstrauisch. Er habe alles<br />

„sauber“ geerbt. Ich könne<br />

ins Grundbuch schauen. Dabei<br />

wollte ich ihm doch nur<br />

vertiefende Kenntnisse über<br />

unsere Familie entlocken.<br />

Nachdem er sich aber in<br />

meine Ahnenrolle eingelesen<br />

hatte, versprach er mir doch<br />

noch, ein Familientreffen auf<br />

seinem Ferienhof zu organisieren.<br />

Esdauerte noch drei<br />

Jahre, bis er das ganze Verwandtenrudel<br />

bei sich auf<br />

seinem antiken Bauernhof<br />

versammeln konnte. Ich war<br />

ihm unendlich dankbar.Richtige<br />

Verwandte zum Anfassen!<br />

Nicht bloß eine papierne Kopie<br />

aus einem Kirchenbuch oder<br />

vom Standesamt!<br />

Wir versammelten uns am<br />

zweiten Weihnachtsfeiertag.<br />

An einer langen Tafel, wie<br />

ich sie nur von alten Fotos<br />

kannte, hatte sich eine fröhliche<br />

Gesellschaft mit auffällig<br />

gesunder Gesichtsfarbe platziert.<br />

Die Ursache war nicht<br />

die frische Landluft, wie ich<br />

erst annahm. Auf dem Tisch<br />

thronte in einem wuchtigen<br />

Glasgefäß eine Bowle. Sie<br />

war mit Pfirsichen angesetzt<br />

Die muntere verwandtenrunde um unsere Leserin Siegrid Dominik sprach der Bowle kräftig zu. Nur<br />

der Großvater meckerte über „das ganze Kraut in dem Bottich“. FoTo: ©marcociaNNareL -FoToLia.com<br />

worden. Inzwischen hatte die<br />

Gesellschaft wohl der Flüssigkeit<br />

stark zugesprochen. Auch<br />

kreisten etikettlose Flaschen<br />

und Wassergläser in der Runde.<br />

Selbstgebrannter?<br />

Wolfram hatte seinen Enkelchen<br />

zu Weihnachten<br />

einen Welpen geschenkt.<br />

Hund und Jungen wuselten<br />

zwischen den Beinen der Gäste<br />

herum. Der Großvater nahm<br />

das widerspruchslos hin. Er<br />

hatteandere Sorgen. Verärgert<br />

beäugte er die Bowle: Wasdas<br />

ganze Kraut da in dem Bottich<br />

solle. Er wolle Bowle trinken.<br />

Kein Kompott essen!<br />

Stark wie ein Wolf<br />

und klug wie ein Rabe<br />

Mit langen Fingern fischte<br />

er die Obststücke aus seinem<br />

Glas heraus. Er schien nicht<br />

gleich zu wissen, wohin damit.<br />

Da sprang gerade das Hundebaby<br />

vorbei. Schlapp, schon<br />

hatte der Kleine ein Stück geschluckt.<br />

Und wollte mehr.<br />

Wardas ein Spaß! Mein Wolfram<br />

schlürfte zufrieden sein<br />

Glas leer. Schließlich ergriff<br />

er das Wort als „noch lebiger<br />

Familienchef“. Ich hatte in<br />

Vorbereitung auf das Treffen<br />

meine Ahnenrolle mehrmals<br />

kopiert und verteilt. So vermochte<br />

jeder den Kommentaren<br />

unseres selbst ernannten<br />

Oberhaupts zu folgen. Wie<br />

schön, dass wir uns als alteingesessene<br />

echt deutsche Familie<br />

finden konnten, meinte<br />

er. Wir wären auch nicht so<br />

„verpröhlt“ worden durch komische<br />

Ostpreußen oder Halbtschechen!<br />

Richtig gutes Blut<br />

flösse durch unsere Adern!<br />

Schöne deutsche Namen hätten<br />

unsere Ahnen getragen.<br />

Schon der erste ... Jakob ...<br />

Ich war nicht gekommen,<br />

um zu streiten. Aber das konnte<br />

ich nicht einfach so hinnehmen.<br />

Jakob, so erklärte<br />

ich ihm, sei altpersischer Herkunft<br />

und hätte dann in der<br />

jüdischen Bibel seinen Platz<br />

gefunden. Und wenn schon,<br />

entgegnete er, sein Vorname<br />

Wolfram habe in der Familie<br />

Tradition. Jemand kicherte.<br />

Er könne den Namen auf<br />

der Rolle nicht finden. Ganz<br />

oft kämen Hans und Christian<br />

vor, auch Friedrich, Wilhelm,<br />

Otto. Sein Vorname aber nicht!<br />

Ich wollte einen Ausgleich<br />

schaffen: Sein Name bedeute<br />

„stark wie ein Wolf und klug<br />

wie ein Rabe“. Die Verwandten<br />

prusteten los. Außer seinen<br />

Feriengästen lasse er doch<br />

niemanden auf seinen Hof.Sie<br />

hätten sich schon über seine<br />

Einladung gewundert. Und<br />

klug wie ein Rabe sei er nur,<br />

wenn er sein Konto auffüllen<br />

könne. Seine Schwiegermutter<br />

sei 1945 mit ihrer Kinderschar<br />

aus Oberschlesien eingewandert!<br />

Der spinne doch mit seinem<br />

Deutschtick!<br />

Das kleine Hündchen<br />

liegt da wie tot<br />

Während die Familie mir<br />

Fragen stellte, war Wolfram<br />

verschwunden. Er war wohl<br />

angetüdelt vom Stuhl gerutscht.<br />

Die Tür öffnete sich<br />

und seine Enkel kamen hereingelaufen.<br />

Sie weinten und<br />

klagten laut, das Hündchen<br />

sei gestorben. Ganz und gar<br />

tot. Liege einfach so da! Dann<br />

kam der Größere. Erleichtert<br />

verkündete er,das Hündchen<br />

sei noch am Leben. Es sei nur<br />

... Er suchte nach dem richtigen<br />

Wort.Essei nur, wieOpa<br />

Wolfram –na, wir wüssten<br />

schon –besoffen! Wieschön,<br />

dass es Wolfram und trinkfeste<br />

Dorfhunde gibt!<br />

Frohes Fest im Kinderheim<br />

am Stettiner Haff<br />

Lesergeschichte<br />

vonRenateMeier<br />

aus <strong>Neubrandenburg</strong><br />

Meine Erinnerung an die<br />

vielen Weihnachten, die ich<br />

im Kinderheim Vogelsang<br />

am Stettiner Haff verbracht<br />

habe, habe ich aufgeschrieben.<br />

Heute bin ich 72 Jahre<br />

alt und beim Zurückerinnern<br />

komme ich mir ganz festlich<br />

vor, ein wenig wehmütig.<br />

Das Weihnachtsfest war<br />

in unserem Heim immer<br />

lang ersehnt. Wunschzettel<br />

wurden geschrieben. Damals<br />

waren es Wünsche wie Campingbeutel,<br />

Taschenlampen,<br />

Bücher, Puppen. Jedes Kind<br />

bekam meist seine Wünsche<br />

erfüllt und jeder einen bunten<br />

Teller. Der Tag begann<br />

in den Gruppen mit Wäschewechsel,<br />

Duschen, Hübsch<br />

anziehen. Danach Warten<br />

Es war im Jahre 1946, kurze<br />

Zeit nach dem Krieg. Zu essen<br />

gab es nicht viel. Umso mehr<br />

freuten wir uns auf den bunten<br />

Teller,den wir jedes Weihnachten<br />

bekamen. Auf diesem<br />

Pappteller lagen ein paar Walnüsse,<br />

Äpfel, Fondants und ein<br />

ziemlich großer Lebkuchenweihnachtsmann.<br />

Die Freude<br />

war groß. Die Naschereien waren<br />

etwas Besonderes für uns.<br />

Mein Bruder hatte an den<br />

Weihnachtsfeiertagen alldiese<br />

Leckereien schon aufgegessen.<br />

Ich habe jeden Tag ein Stück<br />

gegessen. Als ich nach Weihnachten<br />

etwas von dem Pfefferkuchenweihnachtsmann<br />

essen wollte, war dieser verschwunden.<br />

Ich hatte sofort<br />

meinen Bruder in Verdacht.<br />

Ich habe mit ihm gezankt,<br />

er hat alles abgestritten. Geglaubt<br />

habe ich ihm nicht.<br />

Wersollte sonst diesen Pfefferkuchen<br />

gegessen haben?<br />

Die Feiertage waren vorüber,<br />

und der Tannenbaum<br />

im Fernsehraum auf die Bescherung.<br />

Viele schöne Märchenfilme<br />

wurden von uns<br />

gesehen. Die Aufregung stieg.<br />

Dann der Augenblick der Bescherung,<br />

die Gerüche von<br />

Lebkuchen, Nüssen, Äpfeln<br />

–alles glitzerte, der Geruch<br />

von Tannenadeln. In dem<br />

Moment war keiner einsam,<br />

wir waren eine große Familie.<br />

Unsere Erzieher hatten das<br />

alles für uns getan, nein, alle<br />

die im Heim arbeiteten. Sogar<br />

das Weihnachtsessen –jeder<br />

bekam eine Geflügelkeule<br />

…Das alles war nicht selbstverständlich.<br />

Ob es Kindern<br />

in einer Familie genauso erging?<br />

Friedlich schliefen wir<br />

mit unseren Geschenken ein.<br />

Ein Rauschen vom Haff drang<br />

in unsere Schlafzimmer.<br />

Ich habe drei Söhne groß<br />

gezogen und habe dieses Ritual<br />

übernommen –Wäschewechsel,<br />

Hübsch anziehen<br />

und so weiter, solange sie<br />

kleine Kinder waren.<br />

Hatder Bruder<br />

dasSüßegemopst?<br />

Lesergeschichte<br />

vonTheaStrohbusch<br />

aus <strong>Neubrandenburg</strong><br />

blieb noch bis nach Silvester<br />

stehen. Am 2. Januar habe ich<br />

mit meiner Mutter den Baum<br />

abgeschmückt. Überall lagen<br />

Fichtennadeln. Als ich unter<br />

dem kleinen Schrank neben<br />

dem Weihnachtsbaum fegte,<br />

fühlte ich etwas Großes unter<br />

dem Schrank. Als ich es hervorzog,<br />

hatte ich meinen Pfefferkuchenweihnachtsmann<br />

in<br />

der Hand. Ich habe mich vor<br />

meinen Eltern geschämt, da<br />

ich meinen Bruder fälschlicherweise<br />

beschuldigt hatte.<br />

Thea Strohbusch mit ihrem<br />

Bruder im Jahr 1946. FoTo: privaT<br />

anzeige<br />

Wirwünschen unseren Bauherren,<br />

Mitarbeitern und Geschäftspartnern<br />

ein besinnliches Weihnachtsfest<br />

sowie ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2018.<br />

Wirwünschenallen Bürgerinnenund Bürgern<br />

einfrohesWeihnachtsfest undein gesundesneuesJahr.<br />

NBS NBN


Seite 24 Freitag, 22. Dezember <strong>2017</strong><br />

Frohes Fest<br />

Seite 25<br />

Wiefeiern SieWeihnachten?<br />

Eine tradition verbindet fast alle: kartoffelsalat und Würstchen begleiten die Heiligen abende in<br />

unserer Region. Wie unterschiedlich es aber sonst unterm tannenbaum aussieht, zeigt unsere<br />

Umfrage bei lebkuchen-liebhabern, sternenguckern und stolzen Großvätern.<br />

Wir sagen DANKE für Ihre Treueund<br />

wünschen Ihnen allen ein frohes Weihnachtsfest<br />

und ein glückliches neues Jahr!<br />

MERRY<br />

-MAS<br />

Von Konrad Wegener<br />

Opas Kartoffelsalat gibt‘sinBayern und auch in Sachsen<br />

Nach dem Weihnachtstrubel auf Hiddensee entspannen<br />

Weihnachten ist das<br />

wichtigste fest in meiner<br />

familie. Heiligabend<br />

gehen wir zusammen<br />

zum Gottesdienst in den<br />

schweriner Dom. natürlich<br />

kommt Zuhause der<br />

Weihnachtsmann, über den<br />

meine tochter Julia sicher<br />

sehr staunen wird. Und<br />

wenn die aufregung rund<br />

um die Bescherung vorbei<br />

ist, essen wir Würstchen<br />

meine familie wohnt leider<br />

quer durch Deutschland<br />

verstreut, sodass ich Weihnachten<br />

meist nur klein<br />

und mit meinen Eltern<br />

feiere. Gedanklich sind wir<br />

dennoch beieinander, denn<br />

vor der Bescherung wird<br />

bei uns allen Weihnachtskartoffelsalat<br />

mit Roter<br />

Bete, Äpfeln und Hering<br />

nach dem Rezept meines<br />

opas gegessen – egal ob<br />

in Bayern oder in sachsen.<br />

nach dem abendessen habe<br />

ich früher mit meinem papa<br />

einen Weihnachtsspaziergang<br />

gemacht. Welch Zufall:<br />

als wir zurückkamen, war<br />

das christkind immer schon<br />

da, und wir sind ins mit<br />

kerzen beleuchtete Wohnzimmer<br />

geschlichen, haben<br />

ein lied gesungen oder eine<br />

Geschichte gelesen und Geschenke<br />

ausgepackt. Damals<br />

waren die spaziergänge<br />

natürlich nervig, aber heute<br />

genieße ich den abend und<br />

das miteinander weit mehr<br />

als die Bescherung und bin<br />

fast traurig, wenn es ans<br />

auspacken geht, weil der<br />

tagdann vorüber ist.<br />

und kartoffelsalat. Die<br />

feiertage verbringen wir<br />

dann zusammen in großer<br />

Runde mit den Eltern. nach<br />

Weihnachten machen wir<br />

uns ein paar entspannte<br />

tage auf der insel<br />

Hiddensee.<br />

Manuela Schwesig<br />

Ministerpräsidentin<br />

des Landes<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Corinna Lorenz<br />

Center-Managerin im<br />

Marktplatz-Center<br />

<strong>Neubrandenburg</strong><br />

foto: konRaD WEGEnER<br />

foto: sUsi knoll<br />

Wiebesessenvon schwedischen Lebkuchen<br />

ich bin ein absoluter<br />

lebkuchenjunkie und freue<br />

mich schon das ganze<br />

Jahr auf den september,<br />

wenndie lebkuchensaison<br />

beginnt. Und als schwedenfan<br />

bin ich besessen vom<br />

Julfest und bringe mir aus<br />

dem sommerurlaub sogar<br />

immer schwedischen lebkuchen<br />

mit. ansonsten ist<br />

es mir in der Weihnachtszeit<br />

sehr wichtig, meine<br />

familie um mich zu haben<br />

und Zeit mit ihr zu verbringen.<br />

ich koche und backe in<br />

dieser Zeit sehr viel, das ist<br />

Wir feiern Weihnachten<br />

entweder bei mama, oma<br />

oder tante – je nachdem,<br />

wer dran ist. laut tradition<br />

sollte man den ganzen tag<br />

nichts essen, bis man den<br />

ersten stern am Himmel<br />

sieht (kinder sind davon<br />

natürlich ausgenommen).<br />

Wenn es dann soweit ist,<br />

essen wir insgesamt neun<br />

speisen:Darunterfallen<br />

unter anderem Erbsensuppe,<br />

sauerkraut mit pilzen,<br />

kartoffel und fisch sowie<br />

fast etwas Religiöses für<br />

mich. Es gibt jedes Jahr etwas<br />

anderes, aber gewisse<br />

traditionen müssen sein:<br />

kartoffelsalat und Würstchen<br />

zum Beispiel und<br />

thüringer klöße – natürlich<br />

selbst gemacht.<br />

Der christbaum gehört für<br />

uns ebenfalls zu den festen<br />

traditionen und der weihnachtliche<br />

Gottesdienst in<br />

der penzliner kirche.<br />

Holger Gniffke<br />

Geschäftsführer<br />

DLE GmbH in Penzlin<br />

Fasten, bis der ersteStern am Himmel steht<br />

mohnkuchen und moczka<br />

– eine art schoko-nuss-Rosinen-lebkuchen-Dessert.<br />

traditionell wird bei uns an<br />

Heiligabend kein fleisch<br />

gegessen. Das Besondere<br />

ist, dass wir dies schon seit<br />

50 Jahren in der familie<br />

zelebrieren. oma sorgt<br />

dafür, dass die Regeln eingehalten<br />

werden …<br />

Adam Schymura<br />

Store-Manager bei Galeria<br />

Kaufhof <strong>Neubrandenburg</strong><br />

foto: konRaD WEGEnER<br />

foto: konRaD WEGEnER<br />

Legendärer Rindfleischsalat für die Enkel<br />

mein schönstes Geschenk<br />

zum Weihnachtsfest – das<br />

sind meine Enkelkinder.<br />

ohne sie gibt es für mich<br />

keinen Heiligabend. Und<br />

zur tradition gehört für<br />

mich der Besuch von<br />

menschen, die während<br />

der feiertage für uns alle<br />

arbeiten. ich besuche<br />

polizisten, Rettungskräfte,<br />

krankenschwestern und<br />

notärzte. ihnen bringe<br />

ich in erster linie meinen<br />

Dank. aber wir haben<br />

auch immer etwas Zeit für<br />

Jedes Jahr kaufen wir<br />

uns kurz vor Weihnachten<br />

einen mittelgroßen<br />

Weihnachtsbaum, den<br />

wir dann am Heiligabend<br />

vormittags schmücken.<br />

Zum mittagessen gibt es<br />

im kreis unserer familie<br />

kartoffelsalat mit Wiener<br />

Würstchen. Es folgt nun der<br />

Höhepunkt: Gottesdienst<br />

zur Weihnacht. im<br />

anschluss findet dann zu<br />

angenehme Gespräche,<br />

die ich als eine besondere<br />

Weihnachtsgabe empfinde.<br />

Was nun das Essen<br />

betrifft, so bereite ich<br />

alle Jahre wieder den<br />

legendären Weihnachts-<br />

Rindfleischsalat zu, den<br />

früher mein Vater für<br />

uns alle gemacht hat.<br />

sein Geheimrezept habe<br />

ich übernommen; heute<br />

warten nun meine kinder<br />

und Enkelkinder darauf,<br />

so wie ich es damals als<br />

kleiner Junge getan habe.<br />

Glockenbimmeln kündigt die Bescherung an<br />

Hause die Bescherung<br />

statt, die mit einem<br />

kleinen Glockenbimmeln<br />

eingeleitet wird ... am<br />

ersten Weihnachtsfeiertag<br />

gibt es das inzwischen<br />

zur tradition gewordene<br />

gemeinsame mittagessen:<br />

Ente mit Rotkohl.<br />

Prof. Dr. Gerd Teschke<br />

Rektor der Hochschule<br />

<strong>Neubrandenburg</strong><br />

Heiko Kärger<br />

Landrat des Landkreises<br />

Mecklenburgische<br />

Seenplatte<br />

foto: lanDRatsamt<br />

foto: konRaD WEGEnER<br />

DIE OPEL X-FAMILIE<br />

EIN FESTFÜR<br />

DIE GANZE<br />

FAMILIE.<br />

Abb. zeigen Sonderausstattungen.<br />

Weihnachten ist Familienzeit – auch bei Opel! Entdecken<br />

Sie jetzt unsere SUV-Familie: Freuen Sie sich auf kompakte<br />

Crossover, wegweisende Innovationen und exzellenten<br />

Komfort. Die Opel X-Familie – da bleiben keine Wünsche<br />

offen.<br />

Entdecken Sie unsereattraktiven Angebote und fahren<br />

Sie Ihr Wunschmodell jetztbei uns Probe!<br />

UNSER LEASINGANGEBOT<br />

für den Opel Grandland X, Innovation, 1.2 Direct<br />

Injection Turbo, 96 kW (130 PS) Start/Stop Manuelles 6-<br />

Gang-Getriebe<br />

Monatsrate 199,– €<br />

Leasingangebot: einmalige Leasingsonderzahlung: 4.579,36 €, Überführungskosten:<br />

690,– €, voraussichtlicher Gesamtbetrag*: 11.743,36 €, Laufzeit: 36 Monate, mtl.<br />

Leasingrate: 199,– €, Gesamtkreditbetrag: 28.950,– €, effektiver Jahreszins: 1,99 %,<br />

Sollzinssatz p.a., gebunden für die gesamte Laufzeit: 1,99 %, Laufleistung (km/<br />

Jahr): 10.000.<br />

*Summe aus Leasingsonderzahlung und monatlichen Leasingraten sowie gesonderter<br />

Abrechnung von Mehr- und Minderkilometern nach Vertragsende (Freigrenze<br />

2.500 km). Händler-Überführungskosten in Höhe von 690,– €sind nicht enthalten und<br />

müssen an die Autohaus Lindenberg GmbH separat entrichtet werden.<br />

Ein Angebot der Opel Leasing GmbH, Mainzer Straße 190, 65428 Rüsselsheim, für die<br />

die Autohaus Lindenberg GmbH als ungebundener Vermittler tätig ist. Nach<br />

Vertragsabschluss steht Ihnen ein gesetzliches Widerrufsrecht zu. Alle Preisangaben<br />

verstehen sich inkl. MwSt.<br />

Kraftstoffverbrauch in l/100 km, innerorts: 6,4-6,0;<br />

außerorts: 4,9-4,5; kombiniert: 5,4-5,1; CO 2<br />

-Emission,<br />

kombiniert: 124-117 g/km (gemäß VO (EG) Nr. 715/2007).<br />

Effizienzklasse B<br />

Das ist bei uns so Brauch!<br />

Autohaus Lindenberg GmbH<br />

Neustrelitzer Straße 122 -17033 <strong>Neubrandenburg</strong><br />

Tel. 0395 367 000<br />

Autohaus Anklamer Tor<br />

Anklamer Str. 4–17098 Friedland –Tel. 039601 21403<br />

Autohaus Tollensetal<br />

Gewerbehof 4–17087 Altentreptow –Tel. 03961 25850<br />

© fotoknips - fotolia.com<br />

Vorfreude, schönste freude, so heißt es nicht<br />

nur in einem weihnachtlichen kinderlied.<br />

alle Jahre wieder in der geheimnisvollen<br />

adventszeit werden Bräuche mit Hingabe<br />

zelebriert: plätzchen backen, adventskranz<br />

basteln, lieder singen, Weihnachtsbaum<br />

schlagen – das sind typische und vor allem<br />

schöne Weihnachtstraditionen. Dana skierke<br />

erzählt ihre Geschichten.<br />

Dekorieren<br />

Mit der Adventszeit beginnt auch das Dekorieren<br />

der eigenen vier Wände. Das darf auch<br />

gern über die Wohnstube hinausgehen. Garten,<br />

Kinderzimmer, Küche, Flur, ja sogar das<br />

Bad – alles sieht dann so wunderschön weihnachtlich<br />

aus. Denn es gibt so schöne Sachen<br />

zum Hängen, Stellen, Legen, an die Fensterscheibe<br />

Kleben ... Am schönsten ist es natürlich,<br />

wenn die Sterne, Figuren und Girlanden<br />

selbst gebastelt wurden. Das Zusammensitzen<br />

und Basteln ist ja das eigentlich Traditionelle.<br />

Für Eilige gibt es tolle Bastelsets, zum Beispiel<br />

für einen Herrnhuter Stern.<br />

Entwickelt wurde dieses Prachtstück einst<br />

von der Herrnhuter Brüdergemeine. Sie bastelten<br />

1821 den ersten Stern mit unglaublichen<br />

110 Zacken. Der Herrnhuter Stern symbolisiert<br />

den Stern von Bethlehem und ist heute noch<br />

als leuchtende Weihnachtsdeko fürs Fenster<br />

sehr beliebt.<br />

Adventskranz<br />

Der Adventskranz gehört zu den Klassikern<br />

der Weihnachtsbräuche. Vier Wochen vor<br />

dem Fest darf man so Sonntag für Sonntag<br />

eine Woche Warterei abhaken und eine Kerze<br />

anzünden. In vielen Familien wird er sogar<br />

selbst gebunden oder zumindest verziert. Zubehör<br />

wie kleine Kugeln, Sterne, Minizapfen<br />

oder Miniaturfiguren lassen sich wunderbar<br />

mit Heißkleber befestigen. So entstand dieser<br />

Brauch übrigens: Der Erzieher Johann Hinrich<br />

Wichern baute 1839 aus einem alten Wagenrad<br />

einen Holzkranz mit 19 kleinen roten und<br />

vier großen weißen Kerzen. Hieraus entwickelte<br />

sich dann der Adventskranz mit vier Kerzen.<br />

Lüttenweihnachten<br />

Das ist ein heidnischer Brauch, der vor allem<br />

an der Ostseeküste bekannt ist. Lüttenweihnachten<br />

bedeutet, dass ein Weihnachtsbaum<br />

mit Futter „geschmückt“ wird. Er wird dann<br />

für die Tiere im Wald aufgestellt. Man kann<br />

diese Bäume allerdings auch im Stall für die<br />

Tiere dort aufstellen.<br />

Weihnachtsbaum<br />

Die Tanne ist wohl die weihnachlichste aller<br />

Weihnachtstraditionen. Kaum einer, der sie<br />

nicht zelebriert. Zur Tradition entwickelt sich<br />

zunehmend, dass der Baum selbst geschlagen<br />

oder gesägt wird. Einfach kaufen kann ja jeder.<br />

Mittlerweile wird bei vielen Familien der<br />

Baum nicht mehr erst wenige Tage vor dem<br />

Heiligen Abend aufgestellt. Wo der Baum doch<br />

so schön ist, da soll er ruhig länger in der Stube<br />

stehen. Und vielen Bäumen wurde sogar ein<br />

Lied gewidmet. Ernst Anschütz schuf 1824 aus<br />

einem Volkslied das Weihnachtslied „O Tannenbaum“.<br />

Weihnachtsbäume hat es übrigens<br />

schon im 16. Jahrhundert gegeben. Statt mit<br />

Kerzen wurden sie damals allerdings mit Äpfeln,<br />

Nüssen und Papierblumen geschmückt.<br />

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts trat<br />

der Baum seinen endgültigen Siegeszug in die<br />

deutschen Wohnzimmer an.<br />

Baumschmuck<br />

Es glitzert und funkelt zur Weihnachtszeit.<br />

Und da hat jeder seinen eigenen Geschmack,<br />

schlicht oder überladen, einfarbig oder ganz<br />

bunt, traditionell oder mit modernen Elementen,<br />

selbst gebastelt oder selbst gekauft.<br />

Fantasievoll geschmückt waren die Weihnachtsbäume<br />

auch schon im 18. Jahrhundert, der Zeit<br />

der sogenannten Zuckerbäume. Neben Süßigkeiten<br />

hingen da auch vergoldete und versilberte<br />

Elemente. Es gibt die Geschichte, dass<br />

sich 1847 ein armer Glasbläser aus Lauscha die<br />

Äpfel und Nüsse für den Baum nicht leisten<br />

konnte und schließlich den Schmuck aus Glas<br />

selbst geblasen hat. Ob die Geschichte stimmt,<br />

ist nicht mehr zu belegen. Nachweisen lässt sich<br />

jedoch, dass 1848 erstmals sechs Dutzend gläserne<br />

Weihnachtskugeln bei einem Lauschaer<br />

Glasbläser in Auftrag gegeben wurden.<br />

Feuchtfröhliches Christbaumloben<br />

In Oberschwaben ziehen kleine Gruppen<br />

von Haus zu Haus, um gegenseitig Bäume,<br />

Wachstum und Dekoration zu loben. Ob Größe,<br />

Dichte oder der besonders gerade Stamm<br />

– kein Detail wird ausgelassen. Ob der Christbaum<br />

wirklich als schön empfunden wird,<br />

spielt dabei keine große Rolle. Der Gastgeber<br />

zeigt sich mit einem klaren Schnaps als<br />

Dank für das viele Lob erkenntlich, ehe sich<br />

die Gruppe zur nächsten Lobeshymne auf den<br />

Weg begibt.<br />

Kontakt zur Autorin<br />

d.skierke@nordkurier.de<br />

Geschenkidee<br />

Praktischer Schuber<br />

zur Aufbewahrung<br />

der Rezepte-Magazine<br />

vom Nordkurier.<br />

20 Magazine<br />

finden Platz<br />

im neuen Schuber.<br />

Maße: 24 x 32 x 7 cm.<br />

Erhältlich<br />

· beim Nordkurier<br />

unter 0800 4575-0000<br />

(Anruf kostenfrei)<br />

· www.nordkurier.de/rezepte<br />

7,50 Euro<br />

© maglara - Fotolia.com


Seite 26 Frohes Fest<br />

Freitag, 22. Dezember <strong>2017</strong><br />

©Vjom -Fotolia.com<br />

Frohe<br />

Weihnachten<br />

aus Altentreptow<br />

und dem Amt<br />

Treptower Tollensewinkel<br />

Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen und wünsche<br />

frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr!<br />

BAUSERVICE<br />

DANNY BRÄHMER<br />

Trocken-/Innenausbau •Außengestaltung<br />

Estrich-/Fliesen- und Montagearbeiten<br />

Onkel-Bräsig-Straße 16 •17087 Altentreptow<br />

Tel. 0174 9298430<br />

dannybraehmer@yahoo.de<br />

www.bauservice-danny-braehmer.de<br />

Zum<br />

Weih<br />

hn<br />

ach<br />

tsf<br />

est<br />

danken wir allen Kunden für das uns im<br />

Jahr <strong>2017</strong> entgegengebrachte Vertrauen<br />

und wünschen Ihnen<br />

erholsame Weihnachtsfeiertage<br />

sowie ein gesundes neues Jahr.<br />

Heinrich Hagemeister<br />

Eisen- und Haushaltswaren<br />

Unterbaustraße 41<br />

17087 Altentreptow<br />

EDEKA<br />

neukauf<br />

Das Team des EDEKA-Marktes<br />

in Altentreptow wünscht<br />

allen Kunden ein<br />

besinnliches Weihnachtsfest<br />

und einen guten Rusch<br />

ins neue Jahr!<br />

Eneukauf Altentreptow<br />

Fritz-Reuter-Str., 17087 Altentreptow, Tel. 03961 213042<br />

Verbunden mit der Region seit 1925<br />

Service<br />

AUTOHAUS KOPISCHKE<br />

Wir wünschen allen Kunden, Mitarbeitern und Geschäftspartnern<br />

ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr<br />

Nutzfahrzeuge<br />

Service<br />

Autohaus Kopischke<br />

GmbH<br />

Gewerbehof 11<br />

17087 Altentreptow<br />

Telefon 03961 25900<br />

www.autohaus-kopischke.de<br />

NBS NBN


Freitag, 22. Dezember <strong>2017</strong><br />

Frohes Fest<br />

Seite 27<br />

©Vjom -Fotolia.com<br />

Frohe<br />

Weihnachten<br />

aus Altentreptow<br />

und dem Amt<br />

Treptower Tollensewinkel<br />

Sehr geehrte Kunden unseres Autohauses und unserer Kfz-Werkstatt!<br />

Wir sagen Ihnen, die Sie uns <strong>2017</strong> die Treue gehalten haben,<br />

ein herzliches Dankeschön und wünschen Ihnen und Ihren Angehörigen<br />

ein frohes Fest, viel Glück und Gesundheit für das neue Jahr.<br />

Das Team von Hotho Mobile und des Auto &Service Center Klatzow.<br />

Gewerbehof 1•17087 Altentreptow<br />

Tel.: 03961 210423<br />

&<br />

Klatzow 38 •17087 Altentreptow<br />

Tel.: 03961 25860 • Mobil 0173 1507618<br />

Wir wünsche<br />

en allen<br />

Kund<br />

den und<br />

Geschäftspartnern<br />

ein<br />

besinnliches<br />

Weihnachtsfest,<br />

einen<br />

fröhlichen<br />

Jahreswechsel<br />

und<br />

ein<br />

gesundese , erfolgreiches neue<br />

es Jahr.<br />

Wir<br />

bedanken uns<br />

für Ihre<br />

Treue<br />

un<br />

nd Ihr Ver<br />

rtra<br />

raue<br />

uen.<br />

Im Namen<br />

des<br />

gesamten<br />

Teams<br />

Frohe Weihnachten<br />

Ihre Autolackierei und Karosseriewerkstatt<br />

in Schmiedenfelde wünscht all unseren<br />

Kunden,Freunden und Bekannten<br />

fröhliche Weihnachten und alles Gute<br />

für das Jahr 2018.<br />

Die festliche Jahreszeit beginnt. Vergessen Sie für ein paar Tage die Hektik des Alltags und<br />

genießen Sie eine schöne Zeit im Kreise Ihrer Lieben. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und<br />

Ihrer Familie besinnliche Weihnachten!<br />

Roland Schulz<br />

Allianz Generalvertreter<br />

Am Markt 4, 17087 Altentreptow<br />

agentur.roland_schulz@allianz.de<br />

www.allianz-roland-schulz.de<br />

Tel. 03961.21 07 23<br />

Fax 03961.26 24 26<br />

NTB Nachrichtentechnik<br />

Bieck GmbH<br />

Fritz-Reuter-Str. 17A<br />

17087 Altentreptow<br />

Tel. 03961 2574 0<br />

www.bieck.de<br />

Autolackierung und Karosseriefachwerkstatt •Hans-Joachim Zbik<br />

Schmiedenfelde 9 •17091 Wolde •Tel. 039604<br />

20477<br />

NBS NBN


Seite 28 Frohes Fest<br />

Freitag, 22. Dezember <strong>2017</strong><br />

Es muss<br />

nicht<br />

immer<br />

Ente sein<br />

Die Braten-Klassiker kennt<br />

ja jeder. Aber wer tischt<br />

Weihnachten seiner Familie<br />

Vegetarisches auf? Dafür braucht es<br />

schließlich Mut, Überzeugungskraft und<br />

ein richtig gutes Rezept.<br />

Wir haben eines für Sie!<br />

Tino Graf ist Koch im Inselhotel Brückentinsee und hat für die<br />

Leser der Nordkurier-Weihnachtszeitung einen Braten ohne Fleisch<br />

gezaubert.<br />

FoToS (6): DANA SKIeRKe<br />

Von Dana Skierke<br />

Wokuhl-DabeloW. Waskönnte<br />

eine Alternative zum Weihnachtsklassiker<br />

Entenbraten<br />

sein? Nun, da kommen ganz<br />

viele Sachen in Frage: Wild,<br />

Fisch, Kartoffelsalat mit<br />

Würstchen ... Aber, wenn es<br />

mal so richtig anders und<br />

auch festlich sein soll, mit Zutaten,<br />

die in die Weihnachtszeit<br />

passen und vielleicht<br />

mal ohne Fleisch ... Da greift<br />

auch der Kochprofi beherzt<br />

zum Lehrbuch oder zur PC-<br />

Maus, um auf einschlägigen<br />

Seiten DASRezeptzufinden.<br />

Tino Graf hat das für uns<br />

getan. Der 39-Jährige ist Küchenchef<br />

im Inselhotel<br />

Brückentinsee bei<br />

Wokuhl-Dabelow.<br />

Seine Wahl<br />

fiel auf den<br />

„Saftigen Nussbraten“,<br />

zu<br />

dem Kartoffelpüree<br />

gereicht<br />

werden kann. Tino<br />

Graf verzichtet auf<br />

das Püree. „Der Braten<br />

ist sehr gehaltvoll, und es<br />

wird ja noch eine Soße dazugeben“,<br />

begründet er.<br />

Liest man die Zutatenliste,<br />

riecht man Weihnachten<br />

schon. Maronen, Mandeln<br />

und Haselnüsse sind nämlich<br />

dabei. Wie sich das für<br />

ein Festessen gehört, muss<br />

man schon ein wenig Zeit in<br />

der Küche einplanen. Schwierig<br />

umzusetzen ist das Rezept<br />

indes nicht. Nur bitte daran<br />

denken, dass die weiße Quinoa<br />

schon am Abend vorher<br />

in reichlich Wasser eingeweicht<br />

werden müssen. Die<br />

teilweise exotisch anmutenden<br />

Zutaten sind problemlos<br />

in größeren Supermärkten<br />

erhältlich.<br />

Bei Tino Graf gibt es am<br />

Heiligen Abend übrigens<br />

Ente, die natürlich von ihm<br />

zubereitet wird. „Meine Frau<br />

kann auch kochen, aber das<br />

Weihnachtsessen mache traditionell<br />

ich“, so der zweifache<br />

Vater. Das Backen indes<br />

überlässt er gern<br />

der Gattin, dabei<br />

hilft mit Vorliebe<br />

das achtjährige<br />

Töchterchen.<br />

Wohingegen<br />

der zehnjährige<br />

Sohn keine<br />

Ambitionen in<br />

Sachen Kochen<br />

oder Backen zeigt.<br />

und so geht‘s<br />

1. Zwiebeln schälen und fein<br />

würfeln, Champions grob<br />

hacken, Möhren schälen,<br />

300 Gramm fein reiben. Die<br />

Nüsse zerkleinert ein Profi<br />

wie Tino Graf, indem er sie<br />

Saftiger Nussbraten<br />

Zutaten für 4 Personen<br />

100 Gramm weiße Quinoa<br />

5 Zwiebeln, 1 kg kleine Champignons<br />

1 kg Möhren<br />

7 eL Öl, Salz, Pfeffer, Zucker, Fett, Mehl<br />

100 g Haselnusskerne<br />

125 g Softaprikosen<br />

250 g gegarte Maronen<br />

Salbei, Petersilie<br />

100 g gemahlene Mandeln<br />

50 g gepuffter Amaranth<br />

3eier (Größe M)<br />

7eLtrockener Weißwein<br />

125 gPreiselbeeren (aus dem Glas)<br />

1gehäufter eL Mehl<br />

150 gSchlagsahne<br />

in eine Tüte verpackt und<br />

dann mit dem Fleischklopfer,<br />

aber mit Gefühl bearbeitet.<br />

So spritzt ihm das Hackgut<br />

nicht um die Ohren.<br />

2. Zwiebeln mit einem großen<br />

Messer schneiden. Aprikosen<br />

und Maronen grob<br />

hacken. Salbei und Petersilie<br />

waschen, trocken schütteln,<br />

einige Blättchen für die spätere<br />

Tellerdeko beiseite legen,<br />

den Rest hacken.<br />

3. Jetzt darf auch die Quinoa<br />

aus ihrem Wasserbad, gut im<br />

Sieb abtropfen lassen. Vier<br />

Esslöffel Öl in einer sehr großen<br />

Pfanne erhitzen, Champions<br />

dazu, wenden, anbraten.<br />

Zwei Drittel der Zwiebeln<br />

und die geriebenen Möhren<br />

kurz mitbraten und mit Salz<br />

und Pfeffer würzen.<br />

Quinoa, Nüsse, Aprikosen,<br />

Maronen, zwei Drittel der<br />

Petersilie, Salbei, Mandeln<br />

und Amaranth zur Champignonmischung<br />

geben und<br />

kurz mitbraten. Mit Salz und<br />

Pfeffer abschmecken. Masse in<br />

eine große Schüssel umfüllen<br />

und abkühlen lassen.<br />

4. Ofen vorheizen, bei<br />

einem Elektroherd genügen<br />

175 Grad und Umluft. Eine<br />

größere Kastenform (circa<br />

1,8 Liter Inhalt) fetten und<br />

mit Mehl ausstäuben. Jetzt<br />

die drei Eier und den Weißwein<br />

verquirlen und unter<br />

die Masse rühren. Das Ganze<br />

in die Kastenform füllen,<br />

glatt streichen und auf<br />

ein Backblech stellen.<br />

Bitte Platz lassen,<br />

es sollen noch<br />

die restlichen<br />

Möhren auf<br />

dieses Blech.<br />

Der Nussbraten<br />

muss<br />

nun circa<br />

55 Minuten<br />

backen.<br />

5. Die restlichen<br />

Möhren werden je nach<br />

Größe halbiert oder geviertelt.<br />

Mit zwei Esslöffeln Öl,<br />

Salz und 1Prise Zucker wird<br />

das orangene Gemüse vermischt.<br />

Wenn der Nussbraten<br />

seit etwa zehn Minuten<br />

im Ofen ist, dürfen die Möhren<br />

auch aufs Backblech.<br />

Etwa 15 Minuten vor dem<br />

Ende der Backzeit müssen<br />

die Preiselbeeren gleichmäßig<br />

auf dem Braten verteilt<br />

werden.<br />

6. Für die Soße die Pfanne<br />

erhitzen, 1Esslöffel Öl und<br />

die restlichen Champignons<br />

hineingeben und unter<br />

Wenden braun braten. Die<br />

restlichen Zwiebeln kurz<br />

mitbraten, mit Salz und<br />

Pfeffer würzen.<br />

Nun mit Mehl bestäuben,<br />

ein bis zwei Minuten<br />

anschwitzen lassen, dann<br />

unter Rühren 300 ml Wasser<br />

und die Sahne dazugießen.<br />

Zwei bis drei Minuten<br />

köcheln. Mit<br />

Salz und Pfeffer<br />

abschmecken.<br />

7. Nach<br />

55 Minuten<br />

den Nussbraten<br />

aus<br />

dem Ofen und<br />

der Form holen.<br />

10 Minuten ruhen<br />

lassen. Möhren<br />

im Ofen warm halten.<br />

Der Braten wird jetzt einfach<br />

aus seiner Form gestürzt und<br />

kann in Scheiben geschnitten<br />

werden. Die lassen sich sehr<br />

schön mit den Möhren und<br />

der Pilzsoße anrichten und<br />

mit der Petersilie und den<br />

Salbeiblättern garnieren.<br />

Das sieht nicht nur lecker<br />

aus, das schmeckt auch und<br />

vor allem schmeckt es wirklich<br />

nach Weihnachten. Probieren<br />

Sie es aus.<br />

Kontaktzum Autor<br />

d.skierke@nordkurier.de<br />

NBS NBN


Freitag, 22. Dezember <strong>2017</strong><br />

Frohes Fest<br />

Seite 29<br />

Besinnliche Weihnachtsfeiertage<br />

wünschen Ihnen die Rechtsanwälte<br />

und Steuerberater!<br />

Zur Jahreswende<br />

wünschen wir<br />

unseren Mandanten<br />

ein gesundes,<br />

glückliches und<br />

erfolgreiches<br />

neues Jahr!<br />

Leopold.Bockamp<br />

Rechtsanwaltskanzlei<br />

Wolfgang Bockamp<br />

Rechtsan anwalt<br />

Fachan anwalt für<br />

Steuerr rrecht u. Agrar<br />

arrecht<br />

Jürgen-Michael Leopold<br />

Rechtsan anwalt<br />

Fachan anwalt für<br />

Verkehr hrsrecht<br />

Ulrike Bockamp<br />

Rechtsanwältin<br />

Fachanwältin für Arbeitsrecht<br />

Fr.-Engels-Ring 23<br />

17033 <strong>Neubrandenburg</strong><br />

Tel.: 0395 / 5666633<br />

Fax: 0395 / 5666634<br />

HOS<br />

HOS<br />

Sorgfalt ·Kompetenz·Vertrauen<br />

Danke, dass wir Sie auch in diesem Jahr wieder ein<br />

Stückauf Ihrem Wegbegleiten durften.<br />

Für das Neue Jahr wünschen wir Ihnen, Ihren Mitarbeitern<br />

und Familienangehörigen Glück, Gesundheit<br />

undimmer ein Lächeln auf den Lippen.<br />

Für Ihr Vertrauen und die angenehme Zusammenarbeit<br />

bedanken wir uns herzlich. Wir hoffen auf<br />

ein gesundes Wiedersehen sowie ein erfolgreiches<br />

gemeinsames Jahr 2018.<br />

In diesem Sinne geruhsame Weihnachtsfeiertage<br />

und einen guten Rutsch!<br />

Steuerberatungsgesellschaft mbH<br />

ManjaNehring<br />

Niederlassung<strong>Neubrandenburg</strong><br />

Jahnstraße 3a |17033 <strong>Neubrandenburg</strong><br />

Frohes Fest wünscht das Team der Rechtsanwaltskanzlei Susanne Groth<br />

Wir bedanken uns für die vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />

und wünschen unseren Mandanten und<br />

Geschäftspartnern ein frohes Weihnachtsfest<br />

Ein<br />

Dankeschön<br />

für das<br />

entgegengebrachte<br />

Vertrauen!<br />

Rechtsanwältin Susanne Groth | Rechts- & Steuerberatung<br />

17033 <strong>Neubrandenburg</strong> | Fritz-Reuter-Str. 16 | Tel. 0395-581430<br />

Wir wünschen<br />

friedliche<br />

Weihnachten<br />

und ein gesundes<br />

Jahr 2018.<br />

Rechtsanwaltsbüro<br />

Kittendorf<br />

Markt 6, 17235 Neustrelitz<br />

Liane Sundt Steuerberaterin & Mitarbeiter<br />

Wir<br />

wollen dieszumAnlassnehmen, uns bei Ihnen für<br />

dasentgegene ngebrachteVertrauenund<br />

dieangenehmeZusammenarbeitzubedanken.<br />

Wir wünschen schöne Weihnachtsfeiertaga eundalle guten<br />

Wün<br />

nsche füreingesundesunderfolgrer eic<br />

ichesJahr2018.<br />

17033 <strong>Neubrandenburg</strong> |Kleiststraße 9|Tel.: 0395 570756-0<br />

©AllA Rudenko -FotoliA.com<br />

NBS NBN


Seite 30 Frohes Fest<br />

Freitag, 22. Dezember <strong>2017</strong><br />

„Ein Hütchen mit Federn, die Armbrust über der Schulter, aber ein Jäger ist esnicht ...“<br />

Foto: HR/DEGEto<br />

Der Prinz löst das Rätsel, bekommt sein Aschenbrödel –und Weihnachten ist gerettet.<br />

Foto: WDR<br />

„Das istauchunser Aschenbrödel“<br />

Der Defa-Film „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ ist inganz Deutschland Kult. Kathrin Miebach<br />

hat ein Buch über das Märchen geschrieben, eine Webseite ins Leben gerufen und organisiert<br />

Partys im Aschenbrödel-Stil auf einer Burg im Sauerland. Gerlinde Bauszus sprach mit der Autorin.<br />

Seit wann schwärmenSie<br />

fürdas Aschenbrödel?<br />

Seit ich den Film zum ersten<br />

Mal bewusst gesehen habe.<br />

Das muss in den späten 70ern<br />

gewesen sein, da war ich etwa<br />

sechs. Der Film lief nämlich<br />

damals schon im WDR.Manche<br />

Aschenbrödel-Fans aus<br />

den neuen Bundesländern<br />

zeigen sich immer wieder<br />

sehr erstaunt, wenn sie hören,<br />

dass auch die Kinder „im<br />

Westen“ mit dem Film groß<br />

geworden sind. Dann sage ich<br />

meist: „Das ist nicht nur euer<br />

Aschenbrödel, sondern auch<br />

unseres!“ Wenn das geklärt<br />

ist, müssen wir gemeinsam<br />

herzlich darüber lachen.<br />

HabenSie sichinder Kindheit<br />

als Prinzessin verkleidet?<br />

Das hätte ich gern, aber es<br />

kam nie dazu. Außerdem hat<br />

mich Aschenbrödels Ballkleid<br />

enttäuscht, weil es so gerade<br />

geschnitten und gar nicht<br />

bauschig war. Als Kind hatte<br />

ich da andere Vorstellungen,<br />

etwa so wie die Sissi-Kleider.<br />

Prinzessinnen undauch<br />

Aschenbrödel gibt es einige.<br />

Wasfasziniert Sieandiesem?<br />

Jedenfalls nicht das Prinzessin-Sein,<br />

sondern dass sie so<br />

selbstbewusst ist, die Zaubernüsse<br />

zu nutzen weiß, ihre<br />

Träume verfolgt. Sie ist höflich,<br />

fleißig, aber nicht duckmäuserisch.<br />

Sie übernimmt<br />

die Strafe des Küchenjungen,<br />

Winterzeit istMärchenzeit<br />

kann besser reiten, schießen,<br />

klettern als der Prinz. Und als<br />

er sie schon heiraten will,<br />

setzt Aschenbrödel zweimal<br />

alles aufs Spiel, indem sie<br />

nicht nur gefragt werden<br />

will, ob sie auch möchte, sondern<br />

ihn mit dem ungelösten<br />

Rätsel stehen lässt. Hätte ja<br />

auch schief gehen können ...<br />

Werist Ihre Lieblingsfigur?<br />

Eigentlich sind alle klasse.<br />

Der Prinz macht richtig gute<br />

Laune, wie er mit seinen<br />

Kumpels durch den Wald<br />

tollt und vorher seinen Lehrer<br />

austrickst. Der aufbrausende<br />

König ist ein vom Nachwuchs<br />

geplagter Vater, und<br />

die Königin passt mit ihrer<br />

verschmitzten Ruhe dazu.<br />

Immer zur kalten Jahreszeit lädt das Schloss<br />

Moritzburg inseine wundervolle Winterausstellung<br />

ein, um am authentischen Drehort den Zauber eines<br />

der schönsten Märchenfilme zu entdecken: „Drei<br />

Haselnüsse für Aschenbrödel“. Hier erfährt man alles<br />

über den tschechisch-deutschen Kultstreifen von 1973,<br />

kann in Erinnerungen schwelgen oder seinen Lieblingscharakteren<br />

nachträumen. Im Schlossturm können sich<br />

die Prinzessinnen und Prinzen von heute bei Begleitveranstaltungen<br />

amüsieren. Am Ende des Rundgangs<br />

lockt die Schlossküche mit Kaffee und Kuchen.<br />

Öffnungszeiten: Die Ausstellung istbis zum25. Februar 2018 täglich<br />

(außer montags)von 10 bis 17 Uhr geöffnet. www.schloss-moritzburg.de<br />

Buchautorin Kathrin Miebach bei der Aschenbrödel-Party auf Burg Bilstein im Sauerland.<br />

Die Stiefmutter ist herrlich<br />

gemein, ihre Tochter Dora<br />

ganz die Mama. Vinzek als<br />

Vaterersatz für Aschenbrödel<br />

ist liebenswert tapsig und<br />

hält fest zu Aschenbrödel.<br />

KonntenSie einigeDarsteller<br />

persönlich kennenlernen?<br />

Mit Regisseur Václav Vorlíček<br />

habe ich schon mehrfach gesprochen,<br />

inzwischen darf<br />

ich ihn duzen. Er ist ein ganz<br />

toller Mensch, gar nicht abgehoben,<br />

sondern sehr nett und<br />

mit dem Schalk imNacken.<br />

Rolf Hoppe, der den König<br />

spielt, und Pavel Trávníček,<br />

den Prinzen, habe ich auf<br />

Schloss Moritzburg getroffen.<br />

Wasmacht fürSie diese<br />

Verfilmung so reizvoll?<br />

Alles: Schnee, Drehorte, Musik,<br />

Kostüme (bis auf das Ballkleid)<br />

und die vielen kleinen<br />

Witze. Ich kenne den Film inund<br />

auswendig, er reißt mich<br />

immer wieder mit. Selbst<br />

wenn ich mir vorgenommen<br />

habe, auf bestimmte Details<br />

zu achten, kommt es vor,dass<br />

ich sie dann doch übersehe,<br />

weil ich so mitfiebere.<br />

Stimmtes, dass Sieein<br />

Aschenbrödel-Paradiesauf<br />

IhremDachboden haben?<br />

Na ja, dort habe ich die Kostüme<br />

aufgehängt, die ich für<br />

mich und meinen Mann anfertige.<br />

Diese tragen wir bei<br />

denAschenbrödel-Partys, die<br />

seit 15 Jahren auf Burg Bilstein<br />

stattfinden. Dazu kommen<br />

Utensilien wie Schuhe,<br />

Schmuck, Stoff, Knöpfe.<br />

Wieentstand die Idee zu<br />

IhremAschenbrödel-Buch?<br />

Die Fans meiner Webseite kamen<br />

auf diese Idee. Sie wollten<br />

„etwas Fühlbares“ inder<br />

Hand halten. Außerdem gab<br />

es die naive Vorstellung, dass<br />

man dann mehr Zugang zu<br />

Infos und Fotos bekommt.<br />

Das mit dem Zugang habe ich<br />

nicht versucht, das mit den<br />

Bildern war ein Trugschluss.<br />

Kathrin Miebach: Drei Haselnüsse<br />

für Aschenbrödel. Das Wintermärchen,<br />

Heel Verlag, 128Seiten, gebundene<br />

Ausgabe,ISBN978-3-86852-626-4<br />

Foto: PRIvAt<br />

HabenSie selbst<br />

die Drehorte besucht?<br />

Schon oft! Über die Jahre<br />

hinweg erlebte ich, wie beide<br />

Schlösser durch die vielen<br />

Nachfragen der Fans das<br />

Thema Aschenbrödel für sich<br />

entdeckt haben. Bei einer der<br />

Ausstellungen in Moritzburg<br />

hatte ich das Glück, eingeladen<br />

zu werden. Ich konnte<br />

fast überall im Schloss<br />

herumlaufen, war hautnah<br />

bei den Exponaten, durfte<br />

mithelfen, die Schau aufzubauen.<br />

Das waren die schönsten<br />

zehn Tage meines Lebens.<br />

Und auf der Burg Švihov produzierte<br />

der WDR eine Dokumentation.<br />

Sie hatten mich<br />

und meinen Mann zu den<br />

Dreharbeiten eingeladen. So<br />

etwas vergisst man nicht.<br />

IstIhreganze Familie<br />

im „Aschenbrödel-Fieber“?<br />

Mein vierjähriger Sohn, der<br />

übrigens nicht Pavel heißt,<br />

findet zurzeit Dinos besser,<br />

hat sich aber überreden lassen,<br />

als Ritter mit zur nächsten<br />

Aschenbrödel-Party zu<br />

kommen. Und er war schon<br />

als Baby mit in Moritzburg.<br />

Mein Mann hat mit mir all die<br />

Jahre dieses Hobby verfolgt,<br />

das Layout für die Webseite<br />

gebaut, mich in die Barrandover<br />

Filmstudios geschleift,<br />

unsere Aschenbrödel-Partys<br />

organisiert. Zu unserer Verlobung<br />

sagte er zu mir: „Wenn<br />

du mich willst ...“ Hach!<br />

Sollten SiebeimSpaziergang<br />

zufällig drei Haselnüsse<br />

finden,heben Siediese auf?<br />

Ist etwas anderes denkbar?<br />

Sollte ich wirklich mal drei<br />

Zaubernüsse finden, dann<br />

wäre eine davon auf jeden<br />

Fall für den Weltfrieden.<br />

Wird es auch im kommenden<br />

Jahr einenBallgeben?<br />

Klar! Da ist kein Ende in Sicht.<br />

Und wenn wir irgendwann<br />

einmal zu wackelig werden,<br />

kommen wir mit Rollator.<br />

Kontaktzur Autorin<br />

g.bauszus@nordkurier.de<br />

WusstenSie<br />

schon, dass…<br />

…Karin Lesch(Königin)<br />

auch die weibliche<br />

Hauptrolle im Defa-Film<br />

„Das Zaubermännchen“<br />

(1960) spielte.<br />

…DanielaHlaváčová<br />

(Stiefschwester Dora)<br />

zum Zeitpunktder<br />

Dreharbeiten 28 Jahrejung<br />

undschwanger war.<br />

…CarolaBraunbock<br />

(Stiefmutter) mitder<br />

Literatur-Verfilmung<br />

„Der Untertan“(1951)<br />

ihrenDurchbruch erreichte.<br />

…das Film-Pferd<br />

Nikolaus einDoublehatte<br />

undbereits im Defa-Film<br />

„Der kleine undder große<br />

Klaus“ (1971) mitspielte.<br />

Nikolaus wurde 33 Jahre<br />

altund hatbis zumSchluss<br />

alsDefa-Pferdgearbeitet.<br />

…beimBalldie Damen<br />

undHerren vomBerliner<br />

Friedrichstadtpalast<br />

Balletttanzten.<br />

…Regisseur Václav<br />

Vorlíček ein Film-Remake<br />

ablehnte. Begründung:<br />

„Dies bleibtimmer das<br />

Original. Undein Mädchen<br />

wieLibušewerdenSie nicht<br />

wieder finden.“<br />

NBS NBN


Freitag, 22. Dezember <strong>2017</strong><br />

Frohes Fest<br />

Seite 31<br />

So schön kann Schenken sein<br />

Lesergeschichte<br />

vonMonikaHein<br />

aus <strong>Neubrandenburg</strong><br />

November, grau, trist und<br />

kalt. Es waren gerade mal<br />

wenige Grad über Null und<br />

schon Nachmittag. Um<br />

15 Uhr hatte ich meinen Termin.<br />

Ich hatte mein Auto<br />

unter dem Markt geparkt, in<br />

der Hoffnung, dass ich heute<br />

nicht allzu lange bräuchte.<br />

Es war nicht weit bis zum<br />

Ärztehaus. Die nur wenigen<br />

Stufen aus der Tiefgarage auf<br />

den Marktplatz machten mir<br />

wieder einmal deutlich, dass<br />

die Entscheidung zur Knieoperation<br />

richtig sein musste,<br />

so ging es nicht weiter!<br />

Langsam legten sich die<br />

Schmerzen – wie immer,<br />

wenn ich einfach nur ging.<br />

Ich schaute mich um und<br />

nahm das aufgebaute große<br />

Zelt der Eislaufhalle wahr,<br />

sah die fleißigen Aufsteller<br />

der Hütten für den Weberglockenmarkt.<br />

Ja, nur noch<br />

knapp zwei Wochen, dann<br />

beginnt die Adventzeit.<br />

Aber vorher kam ja noch<br />

der Totensonntag, an dem<br />

ich wie immer eine Kerze für<br />

die Mutter anzünden und<br />

auch meines verstorbenen<br />

Vaters gedenken wollte. Wie<br />

störend empfand ich deshalb<br />

umso mehr,dass in unmittelbarer<br />

Nähe schon ein Straßenmusikant<br />

Weihnachtslieder<br />

spielte. Vonweitem sah ich<br />

Straßenmusikant Jewgeni Ruhal hat unserer Leserin Monika Hein<br />

einen überraschenden Glücksmoment geschenkt. Foto: BiRGeR ScHütz<br />

ihn sitzen. Beim Orthopäden<br />

merkte man die Routine im<br />

Vorgespräch, nach nur wenigen<br />

Minuten war ich wieder<br />

raus mit Überweisung, Rezepten<br />

und Hinweiszetteln<br />

in der Hand. Weiter zur Anästhesistin,<br />

wo es mich nach<br />

dem Öffnen der Empfangstür<br />

fast erschlug, das Wartezimmer<br />

brechend voll! Ich durfte<br />

mich für eine gute Stunde<br />

wieder entfernen. So machte<br />

ich meine Jacke bis oben zu<br />

und ging in Richtung Einkaufscenter.<br />

Auf meinem Rückweg kam<br />

ich wieder an dem Straßenmusikanten<br />

vorbei, schaute<br />

auf die Uhr und schüttelte<br />

den Kopf –Ausdauer hatte<br />

der! Ich ging noch ein weiteres<br />

Mal am Musiker vorbei<br />

und jetzt sah ich dem Mann<br />

ins Gesicht. Waresdadurch<br />

geschehen, dass ich nun meinen<br />

Kopf frei hatte, alles langsam<br />

in mir zur Ruhe kam und<br />

ich mir nur noch einen Sitzplatz<br />

im Café suchen wollte?<br />

Ja, ein Kaffee und ein Stück<br />

Kuchen, das brauchte ich nun<br />

für den Abschluss des Tages.<br />

Er sah mir nach, wie ich<br />

durch die Tür ins Café ging,<br />

und er sah mir auch in die<br />

Augen, als ich satt und aufgewärmt<br />

wieder herauskam.<br />

Ich schüttelte irritiert den<br />

Kopf über mich selbst, denn<br />

ich machte kehrt und ging<br />

wieder rein. „Haben Sie etwas<br />

vergessen?“, fragte die korpulente<br />

freundliche Dame hinter<br />

dem Tresen. „Ja, ich hätte<br />

gerne noch so einen Kaffee<br />

und das letzte Baguette mit<br />

Salami zum Mitnehmen.“<br />

Als ich durch die Automatiktür<br />

ging, fanden sich<br />

unsere Blickewieder.Und wie<br />

wurden seine Augen groß und<br />

schienen plötzlich nicht mehr<br />

leer zu wirken, erschien ein<br />

Erstaunen im ganzen Gesicht,<br />

als ich ihm beides reichte. Er<br />

setzte sein Instrument mitten<br />

im Musikstück ab, schob die<br />

Gurte von den Schultern und<br />

nahm als erstes den warmen<br />

Kaffee. Dabei berührten meine<br />

Fingerspitzen nur kurz<br />

seine kalten Hände. Wie<br />

konnte er damit nur spielen?!<br />

Die Tüte mit dem Wurstbrot<br />

nahm er mit einem lächelnden<br />

„Vielen Dank! Und einen<br />

schönen Abend“, bevor ich<br />

mich ebenso lächelnd umdrehte<br />

und in Richtung Tiefgarage<br />

ging.<br />

Und mein Lächeln blieb<br />

und hielt noch lange an.<br />

Abends im Bett noch dachte<br />

ich über den „Sinn des<br />

Lebens“ nach und bereute<br />

eigentlich nur, dass ich das<br />

nicht schon früher gemacht<br />

habe. Das Schenken bereitete<br />

mir immer schon mehr Freude,<br />

als beschenkt zu werden.<br />

Diese Begegnung jedoch hinterließ<br />

etwas Neues in mir<br />

–Glück in einer bisher unbekannten<br />

Form. Ja, Glück hat<br />

halt so viele Gesichter.<br />

Freude über<br />

neue Puppenmaus<br />

Lesergeschichte<br />

vonGabriele Starke<br />

aus <strong>Neubrandenburg</strong><br />

Alle Jahre wieder freue ich<br />

mich auf diese besinnliche<br />

Zeit. Rechtzeitig zum ersten<br />

Advent wird alles weihnachtlich<br />

geschmückt mit<br />

hübscher Deko und Lichtern.<br />

Bei mir wird natürlich auch<br />

meine Puppensammlung mit<br />

einbezogen.<br />

Dieses Hobby ist für mich<br />

Balsam für die Seele. Und deshalb<br />

weiß auch mein lieber<br />

Papa, womit er mir eine große<br />

Freude machen kann. Und<br />

so hat er mir zu Weihnachten<br />

eine Puppe von Donna Rubert<br />

geschenkt. Und das Schönste,<br />

zu meinem Geburtstag am<br />

13. Dezember habe ich auch<br />

eine Puppenmaus geschenkt<br />

bekommen –von der deutschen<br />

Puppenkünstlerin Brigitte<br />

Leman. Ich habe mich so<br />

darüber gefreut, fast wie als<br />

kleines Mädchen.<br />

An eine Episode muss ich<br />

immer denken. Es ist schon<br />

ein paar Jahre her. Dawar<br />

meine liebe Mama auch<br />

noch unter uns. Wir hatten<br />

beschlossen, dass wir Erwachsenen<br />

uns zu Weihnachten<br />

nichts schenken. Und da saßen<br />

wir drei Erwachsenen –<br />

meine Mama, mein Papa und<br />

ich –amHeiligabend vorm<br />

geschmückten Weihnachtsbaum,<br />

haben uns angesehen<br />

und hatten nicht eine Kleinigkeit<br />

zum Auspacken. Es war<br />

nicht gemütlich. Aber ich<br />

hatte da dann doch für jeden<br />

ein kleines Geschenk eingepackt,<br />

worüber sich Mama<br />

und Papa sehr gefreut haben<br />

und uns dann gesagt haben,<br />

Weihnachten ohne Geschenke<br />

–auch unter Erwachsenen<br />

–ist nicht so schön.<br />

Den Lieben eine Freude<br />

zu bereiten, gerade auch zu<br />

Weihnachten, ist doch eine<br />

lieb gewonnene Tradition,<br />

die man beibehalten sollte.<br />

Und so habe ich hübsche Geschenkefür<br />

meinen Papa, seine<br />

Enkel und Urenkel sowie<br />

meine Geschwister mitihren<br />

Lieben gekauft.<br />

Die Puppe „Shenna“ hat<br />

Gabriele Starke von ihrem Papa<br />

bekommen.<br />

Foto: PRivat<br />

anzeige<br />

Friseur<br />

im Bahnhof<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo.–Fr. 8–18Uhr<br />

Sa. +So.<br />

8 – 13 Uhr<br />

Im Bahnhof • Tel. 0395 5442844<br />

nordkurier.de<br />

Friseur<br />

vom Bahnhof<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo.–Fr.<br />

8–17Uhr<br />

Friseur<br />

Inh. B. Poguntke<br />

Seelenbinderstr. 17<br />

17033 Nbdg<br />

0395 /3549111<br />

Termine nach<br />

Vereinbarung<br />

Wir danken unseren Kunden und<br />

Geschäftspartnern für das Vertrauen<br />

und die gute Zusammenarbeit.<br />

Ihnen und Ihren Familien wünschen wir<br />

ein frohes Weihnachtsfest, viel Glück,<br />

Gesundheit und Erfolg im neuen Jahr.<br />

Kirschenallee 9 • Tel. 0395 36310199<br />

Frohe Weihnachten<br />

Un<br />

nser Team wünschtallen Kunden und Geschäftspartnern<br />

schöne Weihnachtsfeiertage und ein erfolgreiches 2018.<br />

Danke für die gute Zusammenarbeit.<br />

Steffen Knauf<br />

Autorisierter<br />

Händler<br />

Kärcher-Vertragshändler<br />

Steffen Knauf<br />

Dorfstr. 28 | 17039 Neuendorf<br />

Tel. 0395 5665383<br />

Fax 0395 5665325<br />

info@kaercher-knauf.de<br />

Ihr (Enkel-)<br />

Kind ist<br />

der Star<br />

Wunderbare Kinderlieder<br />

auf einer einzigartigen CD.<br />

Über 3600 Namen<br />

zur Auswahl<br />

Verschenken Sie acht<br />

Lieder mit dem Namen<br />

Ihres (Enkel-)Kindes<br />

und Ihrer persönlichen<br />

Widmung.<br />

Bestellungen im Internet<br />

unter www.verlagbuch.de/nk<br />

Wir wünschen<br />

allen Kunden,<br />

Mitarbeitern<br />

und Geschäftspartnern<br />

Frohe<br />

Weihnachten<br />

und einen<br />

guten Start<br />

ins neue Jahr<br />

Tel. 0395 423910 •Baumwallsweg 6b •17034 <strong>Neubrandenburg</strong> •www.autohaus-eschengrund.de<br />

NBS NBN


BAUGillmeister<br />

Garten- und Landschaftsbau<br />

Wohnung zueng?<br />

Erdarbeiten<br />

Geländemodellierung<br />

Bodenaustausch<br />

Zäune<br />

Holzzäune<br />

Metallzäune<br />

Sichtschutz<br />

Mauern<br />

Teiche und sonstige<br />

Gestaltungen<br />

Gartenteiche<br />

Kieselbeete<br />

Versickerungsanlage<br />

Wasserableitung<br />

Baum/Heckenpflanzung<br />

Rasenflächen<br />

Zisternen<br />

andere Leistungen<br />

Baumfällung<br />

Abrissarbeiten<br />

Pflasterarbeiten<br />

Wegebau<br />

Terrassen<br />

Stellplätze<br />

Zufahrten<br />

Wassergebundene Wege<br />

Treppenbau<br />

Palisaden<br />

Gabionen<br />

Winkelstützmauern<br />

Bau Gillmeister e.K.<br />

Friedrich-Engels-Ring 1<br />

17033 <strong>Neubrandenburg</strong><br />

Tel. 0395 4229070<br />

Fax 0395 4229060<br />

E-Mail: info@bau-gillmeister.de<br />

www.bau-gillmeister.de<br />

www.steffen-media.de<br />

0395 4229999<br />

gillmeister@umzug-2000.de<br />

<strong>Neubrandenburg</strong>er Möbelspedition<br />

Übernachtung<br />

ab 20,- Euro pro Person<br />

(16Zimmer miteigenem Bad)<br />

Große Auswahl an Gin &Tonic,<br />

Rum, Vodka, Whisky<br />

Cocktails &Snacks<br />

Demnächstmit großer Raucherlounge!<br />

2Locations für 40 bis250 Gästebestuhlt|überdachter Außenbereich |professionelle Multimedia-Technik |Rund-um-sorglos-Pakete |Planung &Durchführung von Veranstaltungen aller Art<br />

www.güterbahnhof.de |info@güterbahnhof.de |0395/4 555 666

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!